J.F.Lannister - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+20 Kommentare
-
The BondsmanThe Bondsman ist eine Actionserie aus dem Jahr 2025 von Grainger David mit Kevin Bacon und Jennifer Nettles.+18 Kommentare
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+16 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Ghost in the Shell II - Innocence321 Vormerkungen
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning181 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
Alle Kommentare von J.F.Lannister
Neulich fiel mir auf, dass die 2010er Jahre in einer ganz bestimmten Hinsicht etwas Besonderes sind: Das Jahrzehnt wurde von Moviepilot als Filmportal komplett durchlebt, dementsprechend auch von den MP-Usern, die schon von Beginn an dabei waren und immernoch dabei sind. Beim Erstellen einer Topliste der besten Filme der 2010er Jahre konnten diese User also auch auf ein Jahrzehnt Moviepilot, Bewertungen, Reviews und Diskussionen zurückblicken.
2007 gegründet, steckte Moviepilot beim Übergang 2009-2010 noch mehr in den Kinderschuhen. Zum einen kann ich mir nicht vorstellen, dass damals bereits groß über die besten Filme der 2000er Jahre diskutiert wurde - falls doch, könnt ihr mich gerne korrigieren. Zum anderen konnte man damals eben nicht auf ein komplettes Jahrzehnt Moviepilot zurückblicken, vom Jahr 2007 an abwärts war man auf die eigenen Erinnerungen oder Privatlisten angewiesen.
Ich selbst bin seit Oktober 2016 auf Moviepilot angemeldet (wobei ich mit zwei vorherigen Accounts schon 2013 hier war), für mich sind also selbst die 2010er Jahre kein vollständiges MP-Jahrzehnt. Eine Topliste des Jahrzehnts kam mir auch nie in den Sinn, das geschah erst Ende 2019. Beides ist hinsichtlich der 2020er Jahre nun anders, die erlebe ich auf Moviepilot erstens von Beginn an mit und erlebe sie zweitens auch bewusst als Jahrzehnt.
Aufgrunddessen kam mir nun der Gedanke, von Beginn an eine Topliste der 2020er Jahre (Originalrelease) zu erstellen und zu beobachten, wie sich diese im Verlauf des Jahrzehnts entwickelt. Wie sich die Reihenfolge verschiebt, welche Filme irgendwann rausfallen, wie sich Bewertungen verändern, welche Filme in Vergessenheit geraten und welche Filme in Erinnerung bleiben.
Episode 17 "Intro to Political Science" vom 24. Februar 2011:
"I just had a dream that I was a regular president."
- Joe Biden, nachdem er aus einem Nickerchen im Auto auf dem Weg zum Greendale College erwacht -
Eine klassische Magieshow, hier jedoch in Form eines Kurzfilms.
Die Magie und das Erstaunen der Filmtechnik, präsentiert mit Witzigkeit.
(Wobei das dem 3-4 Jahre zuvor erschienenen "Excelsior!" noch besser gelingt.)
https://www.arte.tv/de/videos/100734-000-A/die-lebendigen-karten/
https://www.youtube.com/watch?v=VxHVAT9ylA8
Inszenatorisch ein berauschendes Meisterwerk mit überraschend kurzweiligen 183 Minuten. Der Film hätte das Potential gehabt, ein astreines, deutsches Gangsterepos im klassischen Hollywood-Sinn zu werden, wenn er sich abseits der Rise-and-Fall-Geschichte noch mehr der Kriminalität und der Gangsterwelt gewidmet hätte.
Aber: Dass Francis an seiner kriminellen Laufbahn und den tragischen Ereignissen in erster Linie selbst die Schuld trägt, nimmt der Film überhaupt nicht wahr. Gleichzeitig werden die hier dringend notwendig zu charakterisierenden, äußeren Umstände (z.B. Rassismus in der deutschen Gesellschaft, Immigrations- und Sozialpolitik) nicht aufgezeigt sondern nur behauptet. Aufgrund dieser beinahen Nichtexistenz der äußeren Umstände und des mantraartigen Voice-Overs über die Unausweichlichkeit und das "musste müssen" könnte man fast schon meinen, Francis' Weg sei ein deterministischer. Dem Flüchtling beziehungsweise Immigrant sei es also vorherbestimmt, kriminell zu werden. Und das wäre dann ein echtes Problem.
Der Abstieg in die Kriminalität ist daher auch nicht so ganz klar meiner Meinung nach. Francis betont oft, er wolle gut und ein aufrichtiger Bürger sein, nur hat er diese Chance mehrmals, auch die Chance, aus der Kriminalität auszusteigen. Ihm scheint das Gangsterleben wohl doch zu gefallen, Francis Charakterzeichnung ist da paradox. Für so einen intelligenten und vorsichtigen Mann ist es auch merkwürdig, dass er auf so einen wahnsinnigen Typen wie Reinhold hereinfällt. Die Gangsterbeziehung zwischen Francis und Reinhold verläuft zudem sprunghaft, das On und Off kommt oft aus dem Nichts, dass ich mich dann fragte, warum Francis auf einmal wieder mit Reinhold zusammenarbeitet, obwohl er ihn kurz zuvor noch verachtet hat.
Ob man sich hier etwas mit der Vorlagenadaption übernommen hat? Den Roman habe ich zu Weihnachten als Hörbuch geschenkt bekommen, dem werde ich mich ab nächster Woche widmen.
Ansonsten könnte dieser "Berlin Alexanderplatz" auch in jeder anderen deutschen Großstadt spielen, gäbe es die zwei Shots vom Fernsehturm nicht. Amüsanterweise deuten die "Babylon Berlin"-artigen Party- und Queerszenen mehr auf Berlin hin als die Stadtkulisse im Film selbst.
Jens Lehmann, Torhüter von Gondor
Eine hervorragende und einfühlsame Dokumentation über das Ökosystem des Kelpwaldes vor der südafrikanischen Atlanktikküste und über einen Mann, der sich mit einem Oktopus-Weibchen anfreundet und dieses während dessen einjährigen Lebens täglich begleitet. Eine Dokumentation über das Wesen, die Faszination und die Bedeutung des (sozialen) Lebens.
Darüberhinaus verschafft "My Octopus Teacher" den Oktopussen öffentlichkeitswirksam auf Netflix die Aufmerksamkeit, die diese Tiere verdienen. Aus einer Laune der Natur heraus verfügen diese Nahverwandten der Muscheln und Schnecken über eine solch ausgeprägte Intelligenz und Sozialkompetenz, die mit Hunden, Katzen und niederen Primaten vergleichbar ist.
Es würde mich nicht wundern, wenn sie jetzt eine Challenge mit Büffel-Hoden o.Ä. ins Programm nehmen.
In der zweiten Hälfte der 2010er Jahre entwickelte sich Ben Affleck, dessen Filmographie ich zuvor nie wirklich wahrgenommen hatte, zu einem meiner Lieblingsschauspieler. Auf diesem filmischen Höhepunkt meinerseits durchlebte Ben Affleck einen seiner schlimmsten persönlichen Tiefpunkte, litt unter Alkoholismus und mehreren Rückfällen, weshalb er als Schauspieler und Regisseur kürzer trat, um sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Ein schmerzliches Paradoxon.
In "The Way Back" (in Deutschland unpassenderweise "Out of Play") spielt Ben Affleck nun einen im Leben gescheiterten Mann, der eine zweite Chance erhält. Seine vielversprechende Basketballkarriere fand in jungen Jahren ein jähes Ende, seine Ehe ging nach dem Krebstod des Sohnes in die Brüche und er flüchtete sich in den Alkohol. Nun wird ihm angeboten, das Basketballteam seiner Alma Mater zu trainieren, nebenher versucht er, sein Alkoholproblem in dem Griff zu bekommen.
Ein tiefgehendes Drama kreieren Regisseur Gavin O'Connor ("Warrior", "The Accountant") und Drehbuchautor Brad Ingelsby ("Out of the Furnace") nun wahrlich nicht, sie verlassen sich neben altbekannten und gut bewährten Formeln darauf, dass O'Connor es versteht, die richtigen Knöpfe zu drücken. Und eben auf Ben Afflecks emotionalen und aufwühlenden Seelenstriptease, der Umstand dieses metaphorischen Biopics und Afflecks Selbsttherapie machen hier mehr als die halbe Miete aus. Ein schöner, trauriger und doch zugleich aufbauender Motivationsfilm. Hoffentlich geht es nun für Ben Affleck wieder stabil bergauf.
Batman der Haupt-Batman!
https://www.moviepilot.de/users/batman
Interessant, jahrelang dachte ich bis gerade eben, als ich das MP-Profilbild sah, Nuri Bilge Ceylan wäre eine Frau.
Eine französische Kurzfilm-Satire aus dem Jahr 1906(!), in welcher die Geschlechterrollen von Männern und Frauen vertauscht werden, um so ein Verständnis für die gesellschaftliche Rolle der Frau zu schaffen.
https://www.youtube.com/watch?v=nWrxSHnaUVU
"Abed's Uncontrollable Christmas" (Dezember 2010)
Die bittersüße Episode, mit der "Community" die Bedeutung von Weihnachten, Freundschaft und "Lost" rettete <3
Klar erkennbar inspiriert von den großen Hollywood-Vorbildern wie "Inception" und "The Matrix" (oder abseits der Blockbuster "Paprika" oder "eXistenZ"), auch dem deutschen Daedalic-Videospiel "The Whispered World" ist "Coma" sehr ähnlich. Was der russische Regisseur Nikita Argunov hier mit kleinem Budget an Optik und World Building für das Kino auf die Leinwand zaubert, ist schon echt beeindruckend und lobenswert. Leider werden Drama und Gesellschaftskritik nie so recht ausgearbeitet und bleiben oberflächlich, es ist mehr ein Science-Fiction-Film der Ideen als der Ausführungen.
George Lucas in the background of some random documentary
https://www.youtube.com/watch?v=OC9RI8_QYmw
Ach, irgendwie werde ich mit Christian Petzold nicht warm :(
Wenn sich "Undine" rein und nonverbal auf die Beziehung zwischen Paula Beer und Franz Rogowski fokussiert, könnte man meinen, man sieht hier die deutsche Version von "Shape of Water". Poetisch schön. Abseits davon fühle ich mich unangenehm an "Transit" zurückerinnert, ein romantisch-tragisches Stückwerk. Naturalismus und Banalität bzw. Oberflächlichkeit gehen in "Undine" Hand in Hand.
Einen historischen Stoff auf die Gegenwart zu übertragen, das funktionierte in "Transit" schon nicht und bewirkte aus politischer Sicht sogar eher das Gegenteil der Intention Petzolds, ganz ähnlich auch hier. Wenn man tatsächlich die mittelalterliche und romantische Undine-Mythologie auf die Gegenwart und die Großstadt Berlin anwendet, wirkt es in meinen Augen schnell albern bis trashig, esoterisch und insbesondere antifeministisch. Vielleicht habe ich da aber auch irgendetwas Fundamentales übersehen?
"Schiffe versenken" und "World of Warships" im WWII-Format von und mit Tom Hanks (Drehbuch, Hauptdarsteller). Die Spannung in diesem 85-Minuten-Film wird zwar durchgehend hochgehalten, ein Action-Nachschlagwerk für Marinetaktiken, dafür ist eine menschliche Komponente auf emotionaler oder psychologischer Ebene nahezu nonexistent. Mit den mittelprächtigen Videospiel-Effekten und dem merkwürdigen Score kann man sich arrangieren. "Greyhound" eignet sich zumindest als filmisches Fastfood.
Wenig verwunderlich, wenn man bedenkt, wie oft Kinder dieses Jahr zu Hause waren^^
"Das war überhaupt das beschissenste Jahr sein 1949!" - Alfred Tetzlaff
(Erstsichtung "Der Sylvesterpunsch")
Episode 10: "War"
Dianas royal-dienstlicher Solo-Trip nach New York 1990 verläuft ebenso erfolgreich wie jene Australien-Neuseeland-Tour 1982 (siehe Episode 6) und drängt Thronerben und Ehemann Charles erneut ins Abseits.
Charles bittet Camilla, sich von ihrem Ehemann scheiden zu lassen, um ihn - nach eigener Scheidung - zu heiraten, was Camilla aufgrund Dianas Entwicklung ablehnt. Als ältere, unattraktivere, uncharmantere und geschiedene Ehefrau entspräche sie nicht dem Bild der Märchenprinzessin, darüberhinaus würde sie Diana durch eine Heirat mit Charles in die Opferrolle drängen. Im Vergleich zwischen den beiden Frauen würde Camilla die Gunst der (Welt-)Bevölkerung nie erlangen, es würde eventuell sogar in Abneigung umschlagen. In der Tat war es so, dass Camilla 2005 zur Heirat überredet werden musste und befürchtete, mit Bananenschalen abgeworfen zu werden. Es dauerte danach noch einige Zeit, bis Camilla tatsächlich die Gunst der Bevölkerung erlangen konnte.
Charles' Scheidungswünsche werden von Queen Elizabeth abgeschmettert, zum einen um das System der Monarchie zu schützen und dessen Intaktheit und Stabilität zu gewährleisten, zum anderen weil sie Charles´ unreifes Verhalten gegenüber Diana als Ehefrau und psychisch Kranke (Essstörung) für untragbar hält.
Diana fühlt sich derweil weiterhin als Außenseiterin im Buckingham Palace. Ungeliebt von Charles und der Königsfamilie, verletzt von Charles wegen seiner Liebe zu Camilla und des Fremdgehens, nicht respektiert von Charles wegen ihres Erfolgs als Prinzessin. Dianas Scheidungswünsche werden ihr von Schwiegervater Philip ausgeredet, der lange Zeit ebenfalls mit dem Status als Außenseiter in der Königsfamilie leben musste.
"You're right to call me an outsider. I was an outsider the day I met the 13 year old princess who would one day become my wife. And after all these years I still am. We all are. Everyone in this system is a lost, lonely, irrelevant outsider (Schnitte zu Queen Mum Elizabeth, Margaret, Charles und Anne) apart from the one person, the only person, that matters. She is the oxygen we all breathe. The essence of all our duty. Your problem, if I may say, is you seem to be confused about who that person is."
Und dennoch endet die vierte Staffel während des Schießens eines royalen Familienfotos mit einer Nahaufnahme Dianas, die mit leerem und innerlich toten Gesichtsausdruck ihrer Zukunft entgegenblickt. 1992 trennen sich Charles und Diana, 1996 erfolgt die Scheidung, 1997 kommt Diana zu Tode, seit 2000 treten Charles und Camilla gemeinsam in der Öffentlichkeit auf und 2005 heiraten Charles und Camilla, aber das sind dann Themen der Staffeln 5 & 6.
Ladj Lys "Les Misérables" sollte nicht verwechselt werden mit dem 1980er Musical oder dem 2012er Musicalfilm, hierbei handelt es sich um eine lose Neuinterpretation des auch den anderen Werken zugrundeliegenden Romans "Les Misérables" von Victor Hugo, angelehnt an die Unruhen in Frankreich 2005 und angesiedelt direkt nach dem Fußball-WM-Sieg Frankreichs 2018.
Eine nüchterne und schonungslose Milieustudie des Pariser Vororts Montfermeil - das Schauen im Original ist fast schon Pflicht - und eine dringliche Bestandsaufnahme der sozialen Unterschicht Frankreichs. Dem Versagen der Integrations- und Sozialpolitik treten islamischer Fundamentalismus, Bandenbildung, Kriminalisierung und Drogenverkauf/-konsum entgegen, ethnische Gruppen prallen aufeinander. Ehrliche Polizeiarbeit und Verbrechensbekämpfung werden auf die Probe gestellt, die Anpassung an die Korruption und das Gesetz der Straße sind zu erfolgsversprechend, die psychische Belastung hat zu leicht übergriffliche und willkürliche Polizeigewalt zur Folge. Gewalt sät Gegengewalt, egal von welcher Seite ausgehend, die soziale und menschliche Verrohung bricht sich Bahn, Perspektivlosigkeit und Frust eskalieren in Form eines ausgewachsenen, wütenden Aufstands. Der französische WM-Hurrapatriotismus suggeriert Gleichheit und Brüderlichkeit beziehungsweise Einigkeit, zerfällt unter der Oberfläche aber schnell zu Schall und Rauch.
Den Glauben an die Menschheit scheint Ladj Ly in "Les Misérables" aber noch nicht verloren zu haben, denn immerhin entlässt er den Zuseher mit einer hoffnungsvollen Einstellung in den Abspann, die vermuten lässt, dass sich der Aufstand auf seinem Höhepunkt doch noch beruhigt, bevor er tatsächlich Menschenleben fordert.
Eine 7-minütige Kurzdoku (Oscars 2019) über eine Kundgebung der US-amerikanischen NSDAP im Februar 1939. Dabei versammelten sich 20.000 Menschen im New Yorker Madison Square Garden.
https://www.youtube.com/watch?v=NC1MNGFHR58
Denkt nie, bei euch könnte das nicht passieren (Zitat Iamtheswords Filmtagebuch). Franklin D. Roosevelt verhinderte, dass die USA nach der Weltwirtschaftskrise in den Faschismus abdriftete, Deutschland hatte dieses Glück nicht.
Episode 8: "48:1"
Die Staaten des Commonwealth möchten Sanktionen gegen das Apartheidregime Südafrikas verhängen, wogegen sich Margaret Thatcher sträubt, weil der Handel mit Südafrika zu profitabel für die angeschlagene, britische Wirtschaft sei. Elizabeth übt daraufhin Druck auf Thatcher aus, um das Sanktionsdokument zu unterzeichnen und die Sanktionen auch tatsächlich umzusetzen.
In dieser Episode stehen nationale Interessen Großbritanniens und eigensinniges Handeln gegen eine internationale Staatengemeinschaft, Thatcher spricht davon, die britische Wirtschaft "great again" zu machen. Auch "The Crown" lässt es sich mit der neuen Staffel nicht nehmen, das aktuelle politische Zeitgeschehen (Brexit, Trump) zu kommentieren.
Der Umgang mit dem Apartheidregime Südafrikas löst eine Verfassungskrise Großbritanniens aus, weil sich die eigentlich neutral verhaltende Queen als Staatsoberhaupt in die Angelegenheiten der Poliitk und der Premierministerin einmischt. Feige wird die Krise seitens der Queen bewältigt, indem sie Michael Shea, den Pressesprecher des Buckingham Palace, zum Bauernopfer macht und aus dem royalen Dienst entlässt. Über den Pressesprecher hatte die Queen zuvor in der Sunday Times Kritik an Thatchers Politik geübt.
Ein konventionell, ohne Esprit und Finesse erzählter und gefilmter Whodunnit aus der Frühphase Alfred Hitchcocks. Dem brisanten und für das Jahr 1930 erstaunlich provokanten Mordfall, mit dem Hitchcock den Rassismus der britischen Gesellschaft anprangert, steht ein nur mäßig interessanter Ermittlungsprozess gegenüber. Zu sehr legt Hitchcock dabei den Fokus auf Nebenschauplätze (Gerichtssaal, Zirkus) oder auf Nebenplots (Liebesbeziehung zwischen dem Ermittler und der Tatverdächtigen), die den Kernplot des Whodunnits immer wieder aus der Bahn werfen oder zum Erliegen bringen. Hightlights blitzen auf, können den Film aber nicht gänzlich tragen.
Das Theatersetting verknüpft Hitchcock immerhin sehr gut mit der Kriminalhandlung. Zu Beginn werden Schauspieler während eines Theaterstücks hinter der Bühne befragt, während sie auf ihren nächsten Auftritt warten, woraus sich eine spannende Dynamik entwickelt. Später soll der Täter überführt werden, indem die Tat als Theaterstück nachgestellt wird, mit dem Tatverdächtigen in der Rolle des Täters.
Ein separates Highlight abseits des Whodunnits stellt der Gerichtsprozess dar, mit dem Hitchcock Sidney Lumets "Die Zwölf Geschworenen" im Kleinformat vorwegnimmt. Zwölf Geschworene diskutieren darüber, ob die Tatverdächtige schuldig ist oder nicht und versuchen sich gegenseitig zu überzeugen.
Episode 6: "Terra Nullius"
Diana Spencer, Mother of Britons (gespielt von Emma Corrin)
Dianas Selbstverständnis ist in erster Linie das einer Mutter (Williams und später in der Staffel auch Harrys) und in zweiter Linie das einer Royalen und Prinzessin. Ihr natürliches, fröhliches, humorvolles und bevölkerungsnahes Auftreten steht in starkem Kontrast zu Elizabeth' Steife und Gefühlskälte, die sichtlich nicht imstande ist oder es verlernt hat, Muttergefühle gegenüber ihrer (Schwieger-)Tochter Diana und sinnbildlich gegenüber der Bevölkerung zu erwidern. Elizabeth versteht sich erst als Königin und dann als Mutter. Zynischerweise bezeichnet sie ihre Australien-Neuseeland-Tour 1954 als Erfolg, weil es für das monarchstische System ein Erfolg war. Dass sie und Philip fünf Monate von ihren Kindern getrennt waren, ihre Familie also entzweigerissen wurde, kommt Elizabeth gar nicht erst in den Sinn.
Während Charles' und Dianas Australien-Neuseeland-Tour 1982 besteht Diana - im Gegensatz zu Elizabeth 1954 - darauf, Baby William trotz der Strapazen mitzunehmen. Terminverschiebungen wegen William und öffentliche Auftritte mit William prägen das Bild als Mutter und Familie. Hinzukommt, wie schon erwähnt, Dianas fröhliches, humorvolles und bevölkerungsnahes Auftreten, indem sie beispielsweise einfach nur Small Talk mit den Menschen führt. Diana gelingt es, das Herz der Australier zu gewinnen und einen Begeisterungssturm auszulösen. Den Plänen des australischen Premierministers, der Australien von der Monarchie lossagen und aus dem Commonwealth austreten wollte, nimmt sie so vollkommen den Wind aus den Segeln.
Inszenatorisch ist eine dieser Diana-Szenen in Australien angelehnt an die Mutter- bzw. Mhysa-Szene mit Daenerys Targaryen im Staffelfinale der dritten "Game of Thrones"-Staffel. Das Volk jubelt den Frauen zu, bildet Kreise um sie, während dann die Kamera nach oben fährt.
Durch ihre Art, ihr Auftreten und ihr Selbstverständnis als Mutter entwickelt sich Diana in den Augen der Bevölkerung zur Märchenprinzessin, sie vollbringt es, dass Image der britischen Monarchie als Märchen, Ideal und Staatsoberhaupt wiederzubeleben, zu dem das Volk aufblicken und dem es vertrauen kann, an welches sich das Volk mit Fragen oder bei Problemen wenden kann. Zum Unmut Charles', als der eigentliche Thronerbe wird er im Verlauf der Staffel durch Diana immer wieder in den Hintergrund gedrängt, was einen der Gründe für die Eheprobleme zwischen den beiden darstellt.
Wonder Woman 1984 | Official Premiere Performance
https://www.youtube.com/watch?v=-s-80f3v3C4
Hans Zimmer plus Band featuring Gal Gadot und Patty Jenkins an der Pauke