J.F.Lannister - Kommentare
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Alle Kommentare von J.F.Lannister
Dustin Hoffman spielt klasse, ohne Frage, nur habe ich ihm den 21-jährigen College-Absolventen überhaupt nicht abgenommen. Er war damals schon 29 Jahre alt und selbst mit 29 sieht er aus wie 35-40, also circa so alt wie Mrs. Robinson sein soll^^
Mir hat vor Allem gefallen, wie zeitlos der Film im Kern trotz der mittlerweile 54 Jahre doch noch geblieben ist. Diese Teenage-/Twenties Angst und Unsicherheit, was man mit dem eigenen Leben nach Schule, Ausbildung oder Studium denn nun anzufangen soll, diese Ziellosigkeit, irgendwo zwischen Melancholie und Depression, das ist auch heute noch allgegenwärtig. Gekoppelt auch an die teils merkwürdigen Erwartungen der Eltern an das Kind, die man als junger Erwachsener wahrscheinlich gar nicht erfüllen möchte, dass man nach den Erwartungen und Wünschen der Eltern lebt, und es wie Benjamin im Film leider viel zu spät erkennt. Oder die bestehende Kluft zwischen den Generationen, wenn die Eltern einen materiell umfangreichen Lebenstandard haben und sich im schlimmsten Fall sogar noch darüber definieren, und man als junger Erwachsener merkt, dass man viel lieber Rebell sein und nach mehr Sinnhaftigkeit im Leben streben möchte. "My whole life was a waste."
Schnell kann man dann natürlich auch Opfer von Leichtsinn und blindem Aktionismus werden, wie sich in der Endszene an Benjamins und Elaines Gesichtsausdrücken zeigt. Vielleicht doch nur heißes Verliebt Sein und keine langjährige Liebe, zu wenige Gemeinsamkeiten? Ansonsten ist Elaines Flucht vor der Zwangsheirat mit Carl Smith sicherlich zu befürworten, aber das Durchbrennen ist in Benjamins und Elaines gesellschaftlicher Position der damaligen Zeit womöglich nicht die beste Idee gewesen. Den Elternhäusern den Rücken gekehrt, nun doch wieder eine unsichere Zukunft und gerade als Frau ist Elaine dann fast schon darauf angewiesen, Benjamin zu heiraten, also wieder ein Zwang, vor dem sie eigentlich flüchten wollte.
Das ist für mich die große Stärke des Films, die damals skandalöse Beziehung zur älteren und verheirateten Mrs. Robinson, inklusive der schnell reingeschnittenen Nacktbilder, ist aus heutiger Sicht dann eben nur noch ein Kapitel in der Geschichte, Wendepunkt und Einfluss für die Charakterentwicklung Benjamins.
Kritik würde ich an der Zeichnung der Beziehung zwischen Benjamin und Elaine im letzten Drittel äußern (Verlieben, Trennung wegen des Mutter-Schocks, erneute Annäherung, Stalken??, Durchbrennen), das geschieht schon sehr gehetzt und teils fragwürdig.
Lost in Translation
The Prestige
Her
Under the Skin
Wir kaufen einen Zoo
Ich bin weiterhin sehr gespannt auf Staffel 4, nur kann ich nicht leugnen, dass Volker Bruchs politische Aktivitäten meine Vorfreude mittlerweile etwas dämpfen. Erst recht, wenn man das Setting der Serie bedenkt.
Der Doku-Dreiteiler "Durch die Heimat des Eises und der Stürme" über die Antarktisexpedition von Reinhold Messner und Arved Fuchs.
https://www.youtube.com/watch?v=bbyOpzRXyjU
https://www.youtube.com/watch?v=qFk7fcMFJgw
https://www.youtube.com/watch?v=WQvQVIQDg00
Im europäischen Mittelalter war es populär, die eigene Abstammung auf Troja zurückzuführen, so auch geschehen in der nordgermanischen Snorri-/Prosa-Edda. Laut dieser waren die Asen Trojaner, die nach dem Untergang Trojas nach Skandinavien flüchteten und sich dort ansiedelten. Der Name "Asen" leite sich demnach vom Namen "Asia" für die Region/Provinz ab.
Auch speziell der Untergang Trojas wird dabei vereinnahmt. Troja ist Asgard und deren Untergang die Ragnarök, der Brand Trojas ist der durch den Feuerriesen Surtur hervorgerufene Weltenbrand. Die Griechen sind dementsprechend die Riesen und Agamemnon ist Surtur. Priamos ist Odin, Hector ist Thor, Achilles die Midgardschlange und Neoptolemos/Pyrrhos der Fenriswolf. Odysseus könnte man partiell als Loki ansehen, fällt mir gerade selbst noch ein.
Wenn man das so betrachtet, könnte man "Troja" durchaus als die vom Wesen her getreueste Adaption der Ragnarök betrachten, die wir bisher zu Gesicht bekommen haben, was wahrscheinlich auch so bleiben wird. Abseits der Handlung und Charaktere müsste eine Adaption schließlich auch der Tragik, Ernsthaftigkeit und dem der Geschichte zu Grunde liegenden Epos gerecht werden, das gelingt "Troja" weit besser als den - keinesfalls schlechten - direkten Adaptionen aus dem Hause Marvel ("Thor: Ragnarok") oder aus Norwegen (die Serie "Ragnarök"). Mit Blick auf den Umgang Hollywoods mit mythologischen Stoffen sehe ich für die Ragnarök in Zukunft höchstens Hoffnung in Form von Zeichentrick oder einer hochbudgetierten Realserie.
Wenn ich einen Casting-Wunsch für das kommende Remake äußern dürfte: Zendaya und Zac Efron.
Nolan dreht jetzt für Universal.
https://deadline.com/2021/09/christopher-nolan-universal-pictures-sets-next-film-j-robert-oppenheimer-development-atom-bomb-world-war-two-1234832975/
Ein solider und spannender Backwood-Slasher aus Deutschland, produziert von Netflix und gedreht in der sächsischen Schweiz, fünf Freunde aus Bayern gehen zur Feier eines Junggesellenabschiedes im Wald eines Nationalparks wandern und werden dort von einem Scharfschützen verfolgt. Ich bin froh über jeden deutschen Genrefilm, der funktioniert. Mit David Kross, Hanno Koffler, Robert Finster und Maria Ehrich hat man den richtigen Schlag Schauspieler am Start für einen Backwood-Slasher, außerdem handelt es sich beim Setting des Waldes um einen Selbstläufer. Der Wald dient in Deutschland schon seit über 1000 Jahren als Setting für Horrorgeschichten, daher freut es mich, dass er in dieser Form - unter gegenwärtigen Betrachtungspunkten - mal wieder prominenter zum Einsatz kommt.
Nun sollte man allerdings nicht erwarten, dass "Prey" die altbekannten Genrepfade des Backwood-Slashers verlässt, dahingehend verbleibt der Film auf dem Niveau des Nachbuchstabierens der US-Vorbilder, diverse (von der Zeit überholte) Klischees werden dabei mitübernommen. Ansonsten fehlt "Prey" im Gegensatz zu den US-Vorbildern leider jeglicher Hintersinn, das Motiv des Scharfschützen ist zwar tragisch, für einen Backwood-Slasher aber geradezu banal, ein Bezug zu den Protagonisten wird nicht hergestellt. Die in die Handlung eingestreuten Verwicklungen, eine Liebesbeziehung mit Geheimnissen und der Dunstkreis einer ominösen Firma, haben letztendlich auch keine Bedeutung, sondern dienen nur der Spannungsgenerierung.
Ich liebe es, wie der Schauspieler des sowjetischen Botschafters merklich und letztendlich nur halbwegs erfolgreich bemüht ist, während der finalen Strangelove-Szene in seiner Rolle zu bleiben, anstatt sich einfach wegzuömmeln (ab Minute 3:00). Da wäre ich gerne am Set dabei gewesen oder würde mir die Outtakes ansehen wollen, denn das muss ja schon der beste Take gewesen sein^^
https://www.youtube.com/watch?v=zZct-itCwPE
Überraschenderweise hat mir "Nightmare of the Wolf" gut gefallen. Eigentlich hatte ich nur einen Actionfilm mit Humoreinlagen erwartet, aber es hat sich dann doch gezeigt, dass die Macher Sapkowski und das Franchise verstanden haben, was das Darstellen menschlicher und gesellschaftlicher Abgründe betrifft. Der Film handelt von einem durch die Zauberer und das einfache Volk verübten Pogrom an den Witchern und die Ursachen dessen, erzählt aus der Sicht des jungen Vesemirs (in der Hauptstory bekanntlich der alte Witcher-Mentor durch den Geralt zum Witcher wurde). In den Romanen wird der Pogrom, wenn ich mich recht erinnere, nur nebenbei erwähnt, als Prequel kann sich "Nightmare of the Wolf" in dieser Hinsicht also relativ frei bewegen. Animationen, Action und Synchronsprecher können sich ebenfalls sehen bzw. hören lassen.
"11.22.63" ist keine schlechte Serie, viel mehr hat die Serie das Problem, dass sie sich abseits seltener Highlghts nie wirklich dringlich anfühlt und nur wenige eigene Akzente setzt. Ich hatte nicht den Eindruck, dass im Vorfeld der Serie seitens der Produzenten und Showrunner erörtert wurde, warum genau es sinnvoll sei, Stephen Kings "Der Anschlag" zu adaptieren. Mehr scheint es so, dass man lediglich auf der King-Erfolgswelle der 2010er Jahre mitschwimmen wollte und sich dafür den populärsten Roman in Kings jüngerer Bibliographie ausgesucht hat.
Die ersten beiden Episoden kann man als durchschnittliche Inhaltszusammenfassung des entsprechenden Romanabschnitts bezeichnen, Exposition ohne sonderliche Höhepunkte. Danach kommt durch das Auftreten Lee Harvey Oswalds endlich Spannung auf, gleichzeitig entfernt sich die Serie teilweise stark von der Vorlage und geht eigene Wege, nicht unbedingt zum Schlechteren. Die sich andeutende Liebesbeziehung zwischen Bill Turcotte und Marina Oswald ist glaubwürdiger und mitreißender als jene zentrale zwischen Jake Epping und Sadie Dunhill, unter Anderem weil die Schauspieler Bills und Marinas deutlicher miteinander harmonisieren. Obendrein, und das zu schreiben schmerzt mich schon etwas als Fan, handelt es sich hier bei James Franco um eine krasse Fehlbesetzung. Anstatt Jake Epping zu spielen, schlüpft er in eine seiner typischen Comedy-Jugend-Rollen inklusive seines bekifft wirkenden Dauergrinsens.
Chris Cooper als Al Templeton, Daniel Webber als Lee Harvey Oswald, Lucy Fry als Marina Oswald und George MacKay als Bill Turcotte, diese vier Schauspieler halten die Serie zusammen. Als Kriminalthriller mit politischen Untertönen kann es die Serie nicht mit dem Roman aufnehmen, als Liebesdrama erst jetzt nicht, bezeichnenderweise steht die Beziehung zwischen Jake und Sadie im Finale in Abhängigkeit vom Oswald-Plot und nicht souverän auf eigenen Beinen. Nichtsdestotrotz muss ich lobend erwähnen, dass zum Schluss gelungen herausarbeitet wird, dass es sich beim Kampf zwischen Lee Harvey Oswald und Jake Epping um zwei Menschen handelt, die davon besessen sind, einen Fußabdruck in der Geschichte hinterlassen zu wollen. Darüberhinaus hat mich der Weltschmerz, unter dem Jake zum Schluss leidet, überraschenderweise doch sehr mitgenommen, zumindest das Ende der Serie ist also ähnlich großartig wie jenes des Romans.
Abschließend möchte ich noch einmal zum Anfang zurückkehren, nämlich zum Intro, welches eine bessere Kriminalserie und Romanadaption verdient gehabt hätte. Der Schuss aus Oswalds Gewehr wird in Form eines roten Fadens visualisiert, rote Fäden verknüpfen Personen, Orte und Ereignisse miteinander wie auf der Pinnwand in der Kriminalermittlung. Die roten Fäden symbolisieren gleichzeitig Schicksalsfäden und Zeitlinien, die ebenso wie die Zusammenhänge in der Kriminalermittlung einen Komplex bilden. Fäden und Linien, die schnell reißen können, wenn man sie zu sehr belastet. Bei der Intromusik habe ich sofort das Gefühl, mir einen Krimiklassiker aus alter Zeit anzuschauen.
Fritz Langs 280-minütiges Epos "Die Nibelungen", aufgeteilt in "Siegfried" und "Kriemhilds Rache".
Gewaltige und edle Fantasy, die auch arachaisch-pulpige Elemente in sich vereint, die eine durch das Schicksal bestimmte Geschichte von Leidenschaft und Begierde, von großer Tragik und kataklystischer Rache erzählt. Realhistorisch bedingt, werden hier komplette Reiche und Familienhäuser vernichtet, Kriemhild wird dabei überragend als Rachegöttin stilisiert. Es bedarf schon eines fähigen Regisseurs wie Fritz Lang, um das vernünftig umzusetzen, insbesondere bildkompositorisch ist der Film ein Meisterwerk. Ohne "Der Herr der Ringe" exisitiert kein heutiges Fantasy, ohne die Nibelungensage und Adaptionen wie von Richard Wagner oder hier von Fritz Lang exisitiert kein "Der Herr der Ringe".
Hinsichtlich der Darstellung der Hunnen (Aussehen, Verhalten) gehe ich davon aus, dass es sich dabei um einen Teil der Genese der Tolkien´schen Orks handelt, oof. Andererseits sind Burgunder und Hunnen innerhalb des Racheplots gleichgestellt und Etzel/Attila wird klar als Figur mit tragischem Schicksal charaktisiert.
Auf Youtube zu sehen:
"Siegfried": https://www.youtube.com/watch?v=_Pv32YFlvVw
"Kriemhilds Rache": https://www.youtube.com/watch?v=cFGoFIOJin0
Nun, ob man Megan Fox jetzt unbedingt für einen "The Expendables"-Film casten muss, ist eine andere Frage, aber als Actionheldin hat sie schon in den ersten beiden "Transformers"-Filmen überzeugende Arbeit abgeliefert. Allerdings ist das auch schon wieder 12-14 Jahre her. Anschauen würde ich mir den Film deswegen nicht, aber mich interessiert es schon, ob sie es noch so drauf hat wie in den 2000ern.
Viel besser kann man eine Jump-n-Run-Videospielverfilmung nicht umsetzen. Spannende und nahezu durchgehende Action, abwechslungsreiche und coole Settings (ein illegales Fahrradrennen in London, Verfolgungsjagden in Hongkong, an "Rambo" erinnernde Bogenkämpfe und Survival im Dschungel), hochwertige Effekte, Alicia Vikander als sympathische, toughe und emotional glaubwürdige Heldin und zudem Walton Goggins als fieser Schurke.
Die Story rundum eine junge Erbin mit Daddy Issues hat man, falls nicht aus den Videospielen selbst, größtenteils aus den Jolie-Filmen übernommen, dass Lara Crofts Ursprungsgeschichte erzählt wird, war aber mal etwas Neues und Interessantes. Angesiedelt irgendwo zwischen Indiana Jones und Peter Parker, aus großer familiärer Kraft folgt große Verantwortung. Der mythologisch-naturwissenschaftliche Überbau der Handlung hat ebenfalls etwas für sich, spielt er doch mit Fehlwahrnehmung aufgrund von Unwissenheit und Legendenbildung.
Es ist ein Jammer, dass ich 2018 mal wieder mehr auf die mittelprächtigen Rezensionen gegeben habe, anstatt einfach mal dem Namen Roar Uthaug zu vertrauen. Dann hätte ich den Film schon viel eher und eventuell sogar im Kino und nicht nur zu Hause gesehen.
Giant Lizard vs Big Monke
Der Film behauptet, die Erde sei hohl. In Wahrheit handelt es sich bei dem Planeten allerdings um ein großes Überraschungsei, in dem sich mehrere Monster-Actionfiguren verbergen. Natürlich nur in jedem achten Planeten, versteht sich. Ein großes Kind bricht die Kapsel im Inneren der Erde auf und fängt begeistert an, mit den Actionfiguren zu spielen. Mir gefällt das.
Ein satirisches Drama zur Bestandsaufnahme der französischen Gesellschaft am Vorabend des Zweiten Weltkrieges. Zentrum des Films ist ein großes Anwesen auf dem Land, Mitglieder der Oberschicht treffen sich dort mitsamt Bediensteten für ein Jagdwochenende, wobei ein Wechselspiel aus Liebesbeziehungen, Affären und Flirts für heftige Turbulenzen sorgt. Unbekümmert und ohne Weitsicht ist die Gesellschaft mit sich selbst beschäftigt, legt mehr Wert auf das Einhalten ständischer Regeln und das Pflegen von Eitelkeit und Ehrgefühl, gleichzeitig erfreut man sich auf den Ländereien an einer brutalen Treibjagd, die dunkle Schatten vorauswirft.
Endlich mal wieder im Kino gewesen nach der Wiedereröffnung <3
"Fast & Furious" ist dafür natürlich auch perfekt geeignet.
Mehr als sonst ist mir hier noch bewusst geworden, wie befreiend diese Form der Action sein kann, wenn komplett auf Logik und Physik verzichtet wird. Das absolute Spektakel. Die Action in "Fast & Furious" benötigt keinen hinzugeschriebenen Humor, sie ist von sich aus witzig, immer mal wieder hat das auch etwas Satirisches oder Parodistisches an sich. Tyrese Gibson und Ludacris werden per Raketenauto in den Orbit geschossen, das toppen nicht einmal Jeff Bezos oder Elon Musk.
Dass man John Cena als Dom Torettos Bruder mit an Bord geholt hat und per Flashbacksequenzen von der Familie Toretto erzählt, sorgt für etwas Frische in der Reihe und angenehmes "Drama" im Film, ansonsten hat "Fast & Furious 9" ein paar coole bis schöne Überraschungen zu bieten. The Rock und Jason Statham fehlen bedauerlicherweise, die beiden hätten für noch mehr Wumms gesorgt.
Das nervige Familien-Gequatsche muss man natürlich weiterhin über sich ergehen lassen, das ist hier meinem Eindruck nach leider sogar noch stärker vertreten als in früheren Filmen der Reihe.
Liebe Freunde der gepflegten GoT-Unterhaltung, ich kann nur noch mal an meinen Kommentar zur ersten Staffel anknüpfen, schaut euch die Serie unbedingt an! Staffel 2 legt nochmal eine ordentliche Schippe drauf, sowohl die Dramaturgie als auch den Produktionsaufwand betreffend, die Exposition hat die Serie nun hinter sich gelassen. Das christliche Spanien des späten 11. Jahrhunderts wurde unter den fünf nun gekrönten Königskindern aufgeteilt, die um die Macht streiten und gegeneinander Krieg führen. Familien- und Freundschaftsbande diverser Art werden dramatisch entzweigerissen, weil man in verschiedenen Lagern steht. Mittendrin der spanische Nationalheld Ruy "El Cid", der treuergeben aber immer mehr zweifelnd versucht, den Wünschen seines cholerischen und wahnsinnigen Königs Sancho Folge zu leisten, und darüberhinaus unter einer unerreichbaren Liebesverbindung leidet. Jaime Lorente als El Cid macht schauspielerisch ebenfalls einen großen Sprung nach vorne.
"Der Anschlag" (Original: "22/11/63") von Stephen King
Von Stephen King bin ich durchgehend Qualität gewohnt und das setzt sich mit dem Roman "Der Anschlag", dem populärsten Werk in Kings jüngerer Bibliographie, fort. Gelesen von David Nathan, der als Sprecher von King-Hörbüchern mittlerweile gar nicht mehr wegzudenken ist.
In diesem Roman geht es um einen Mann, der aus dem zeitgenössischen Jahr 2011 in das Jahr 1958 zurückreist, um dort im Jahr 1963 das Attentat auf John F. Kennedy zu verhindern. Die Handlung knüpft dabei nahtlos am Kindheitsstang von "Es" dan, bevor sich der Protagonist Jake Epping nach Texas aufmacht, geht es zunächst zurück nach Derry, ein Wiedersehen mit bekannten Charakteren inbegriffen. King erschafft abermals eine lebendiges und atmosphärisches Zeitgemälde, welches mich schon in "Es" schwelgen ließ, nostalgisch angehaucht, aber freilich nie verklärend. Es bleibt eine Gesellschaft, in der sich die Liberalisierung von Sexual- und Eheleben sowie die Bürgerrechte für Afroamerikaner erst noch durchsetzen müssen, in welcher der Kalte Krieg noch hochbrisant auf der Tagesordnung steht. John F. Kennedy als Symbolgestalt, je nachdem, welche Hardliner man fragt (zum Beispiel Lee Harvey Oswald auf der linken oder J. Edgar Hoover auf der rechten Seite), handelt es sich bei ihm entweder um einen kapitalistisch-imperialen oder einen marxistisch-liberalen Teufel.
Darüberhinaus bleibt das Charakterisieren menschlicher Abgründe und brutaler Schicksalsschläge bei Stephen King nicht aus, er ist ein Meister dieses menschlichen bzw. deterministisches Horrors, wie kaum ein zweiter. Das sind Passagen, die bis ins Mark erschüttern, die pure Räudigkeit, Passagen, die wegen der schieren Ungerechtigkeit und der Machtlosigkeit des Lesers frustrieren. Wer beispielsweise in "Es" schon Angst vor Tom Rogan hatte, wird hier sein Déjà-vu erleben. Diese Negativerlebnisse wirken deshalb so heftig, weil King gleichzeitig mit der Beziehung zwischen Jake Epping und Sadie Dunhill die Geschichte einer ungemein kraftvollen, belebenden und bedingungslosen Liebe erzählt. Wenn ich mich festlegen müsste, würde ich diese Liebesgeschichte als die größte Stärke des Romans bezeichnen. Abseits der fiktiven Charaktere schildert King insbesondere den Lebensweg Harvey Lee Oswalts und dessen Familie und geht auf mögliche Komplizen und Verschwörungstheorien ein. Natürlich hier und dort im Sinne der fiktionalen Dramaturgie und des Zeitgemäldes angepasst, aber wer in dem Thema nicht so bewandert ist, wird im Roman viel Neues und Spannendes erfahren.
Das Phänomen der Zeitreise hat King auf Basis spezieller physikalischer und phantastischer Gesetzmäßigkeiten und Eigenschaften entworfen, denen zwar ein bekanntes Fundament zugrundeliegt, durch die sich "Der Anschlag" jedoch angenehm und erfrischend von anderen Zeitreisegeschichten abhebt und sich des weiteren thematisch und inhaltlich wunderbar in das King-Universum einfügt. Eine schöne Mischung aus Science Fiction und Mystery. Interessanterweise agiert die Vergangenheit in "Der Anschlag" quasi als aktiver Gegenspieler der Protagonisten, ferner könnte man durchaus interpretieren, dass das Zeitreisen im Zusammenhang mit den Balken des Dunklen Turms steht.
8,5-9 von 10 Punkten
Aus gegebenem Anlass möchte ich auf diese Dokuserie aufmerksam machen, ein guter Überblick über die Geschichte Afghanistans der letzten 60 Jahre.
Episode 1: Das Königreich
Episode 2: Die Sowjetunion
Episode 3: Mudschahidin und Taliban
Episode 4: Die NATO-Truppen
https://www.arte.tv/de/videos/081554-002-A/afghanistan-das-verwundete-land/
Mein erster Gedanke war, dass man hier das Template eines "Star Wars"-Posters abgewandelt hat. Auch schön mit Javier Bardem als "Luke Skywalker"^^
Mir gefällt das Poster dennoch.
Eine Gruppe FBI-Agenten (Jamie Foxx, Chris Cooper, Jason Bateman, Jennifer Garner) und saudi-arabische Polizisten (u.A. Ashraf Barhom) versuchen nach einem Anschlag auf eine US-amerikanische Siedlung in Riad, die verantwortliche islamistische Terrorzelle auszuheben.
Ich hatte eigentlich einen stupiden Actioner erwartet und habe stattdessen einen dramatischen Actionthriller erhalten, der insbesondere gegen Ende ordentlich ins Mark geht. Peter Berg gefällt mir mit jedem gesehenen Film besser, mir fiele mit Paul Greengrass jetzt auch nur ein aktueller Hollywood-Regisseur ein, der das Thema ähnlich gut oder besser hätte verfilmen können. "The Kingdom" legt Wert auf Ausgewogenheit, stellt sowohl die Sichtweise der FBI-Agenten, der Saudi-Araber als auch der Terroristen dar. Die unterschiedlichen Weltvorstellungen (westlicher Einfluss, Christentum und Islam, Stellung der Frau, Einstellung zu Israel) prallen unweigerlich aufeinander, in vernünftigem Maße zu Gunsten der US-Sicht gewichtet, nichtsdestotrotz finden sich Liebe zum Vaterland, Familienleben, Angst um die Familie und Freunde auf allen Seiten, die Saudi-Araber haben ebenso Angst vor Terroranschlägen wie die US-Amerikaner.
Als Film aus dem Jahr 2007 offenbart sich "The Kingdom" deutlich als Zeitzeuge, speziell in den 2000ern handelte es sich bei Terrorismus und Terrorbekämpfung um ein extremes Wechselspiel von Gewalt und Gegengewalt, im Film schwören sowohl die FBI-Agenten als auch die Terroristen, all ihre Gegner zu töten. Fortlaufend werden dadurch neue potentielle Täter produziert, "The Kingdom" veranschaulicht das treffend anhand eines bereits radikalisierten Jugendlichen sowie anhand eines saudi-arabischen Jungen, der seinen terroristischen Großvater verliert. Eine Lösung des Terrorismusproblems gibt es leider bis heute nicht, nicht solange Terrorbekämpfung, wie im Film geschildert, nur oberflächlich geschieht. Viel mehr bedarf es einer klaren Liberalisierung und Säkularisierung von innen heraus (was von mir als nichtbetroffene Person jetzt aber natürlich auch schlau dahergesagt ist).
Wolfgang Schmit kritisiert die neuen Inklusions-Regeln der Amazon Studios.
https://www.youtube.com/watch?v=HforSpGafXw
"Die Amazon Studios haben eine „Inclusion Policy“ und ein „Inclusion Playbook“ veröffentlicht, mit den Texten soll das Filmgeschäft vor und hinter der Kamera neu geregelt werden. Dies sind nicht bloß ein paar freundliche Empfehlungen an Filmschaffende, sondern diese Leitlinien, die sowohl für eigene Produktionen der Studios als auch für Auftragsproduktionen gelten, werden bindend sein und auch von Amazon evaluiert. Mit den Regelwerken möchte man für mehr Diversität sorgen, doch das Gegenteil wird mit diesen teils abstrusen Anforderungen erreicht. Filme wie „Brokeback Mountain“ oder „Transamerica“ wären bald undenkbar, weil die Identität der Schauspieler nicht mit der Identität der Figuren übereinstimmt. Des Weiteren fordert der Konzern, der sich hier ein vermeintlich diverses Feigenblatt basteln will, während in den Amazon-Lagern ausbeuterische Verhältnisse vorherrschen, Zurückhaltung bei Kritik und Humor, wenn es um Religionen geht. Auch möchte man offenbar Schauspieler zum Zwangsouting verdammen, wenn sie weiterhin Rollen bekommen wollen. Der Identitätskult sagt viel aus über unsere Gegenwart – und es ist höchste Zeit, über das Wesen des Schauspielberufs sprechen."
Quentin Tarantino:
"If I just wanted to make a good movie, that I knew would be good, I would take David Morrell’s novel for First Blood and do the novel. Not the movie that was made out of First Blood. I would do the novel. Kurt Russell would play the sheriff, and [Adam Driver] would play Rambo. Every time I read it, the dialogue is so fantastic in the David Morrell novel that you’re reading it out loud. It would be so good. But now I want to do more than that. But if it was just about to make a good movie, that’s out there."
https://uproxx.com/movies/adam-driver-rambo-quentin-tarantino/
"Ma Rainey's Black Bottom", "One Night in Miami", "The Trial of the Chicago 7" und "Judas and the Black Messhiah" könnte man durchaus als Anthologie-Filmserie vermarkten, zumal die Filme (wenig verwunderlich) auch allesamt bei den Oscars 2021 vertreten waren. Themen und Charaktere überschneiden sich, werden aber von verschiedenen Blickwinkeln aus betrachtet und stilistisch unterschiedlich ausgearbeitet, was ein facettenreiches Ganzes ergibt. Ein Musikkammerspiel mit der strukturellen Benachteiligung individueller und kultureller Entfaltung im Zentrum, ein Kammerspiel als ideologischer Grabenkampf innerhalb der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung, eine Gerichtsdramakomödie als Gerechtigkeitsplädoyer gegen den Vietnamkrieg und hier dann ein biblisch aufgeladenes Drama mit ungeschöntem Fokus auf den sozialistischen Klassenkampf der 1960er-Bewegung rundum die Black Panther Party. Der Film steht für die Sache ein, ohne dabei die BPP zu glorifizieren, das ist die große Stärke.
Dabei begründet sich meine Freude an diesen vier Werken nicht einmal nur durch den gesellschaftspolitischen Kontext. Es handelt sich dabei auch immer um qualitativ hochwertige, von den Regisseuren und Drehbuchautoren kompetent bis versiert umgesetzte Filme, auf die ich mich wegen des konstanten Niveaus beim Schauen (und teils beim vorherigen Leihen) quasi blind verlassen konnte. Filme, die obendrein ein sehr gutes Händchen für das Casting beweisen und stets großartiges Schauspielerkino bieten, seien es nun Viola Davis und Chadwick Boseman, das Chicago-7-Ensemble, Kingsley Ben-Adir und Leslie Odom Jr. oder Lakeith Stanfield und Daniel Kaluuya.
"I Am, A Revolutionary!"
https://www.youtube.com/watch?v=chDje8j0NGM