J.F.Lannister - Kommentare

Alle Kommentare von J.F.Lannister

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    Arte-Dokumentation über die Entstehung von Indiana Jones, dessen Bedeutung für Hollywood und den Einfluss auf die Filmgeschichte.

    https://www.youtube.com/watch?v=A3b7IglP1Lg

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      J.F.Lannister 23.05.2021, 20:19 Geändert 23.05.2021, 20:22

      Ein hervorragender Antikriegsfilm, insbesondere wegen der sich gegenseitig beeinflussenden Kombination von Kriegsschauplatz und Heimat (Lebenspartner, Freunde, Heimkehr), des Migrationshintergrundes der Protagonisten (die russische Hochzeit <3) sowie des Russischen Roulettes als Metapher für die Sinnlosigkeit des Krieges und als Handlungselement für die psychologische Entwicklung/Degenerierung der drei Protagonisten.

      Die Kritik an der einseitigen, verteufelnden Darstellung der Nordvietnamesen, die mit der Russisch-Roulette-Szene einhergeht (die Existenz des Russisch Roulette im Vietnamkrieg ist nicht belegt), muss sich "The Deer Hunter" dennoch gefallen lassen, auch wenn ich nicht nachvollziehen kann, warum man den Film deswegen verreißt oder boykottiert. Letztendlich stehen oben erwähnte Intentionen im Vordergrund, die Nordvietnamesen selbst spielen hier nur eine zweitrangige Rolle.

      Ansonsten verlaufen die Übergänge zwischen den Akten in meinen Augen zu abrupt und ungeschickt. Zwar handelt es sich hier um Zeitsprünge und radikale Settingwechsel, irgendwo ist diese Vorgehensweise also nachvollziehbar, nur musste ich mich dabei erstmal komplett neu orientieren und wurde vorrübergehend aus dem Film gerissen.

      Der deutsche Titel "Die durch die Hölle gehen" passt insofern ganz gut, weil der Film mit Aufnahmen des Arbeitsbetriebes eines Stahlwerks beginnt, eine feuerspeiende Maschinerie, die an die Höllendarstellung klassischer Malerei erinnert, mit den Protagonisten als Höllenarbeiter.

      P.S.: John Savage könnte man vom Aussehen her mit Til Schweiger verwechseln^^

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        über Duell

        Ein Road-Invasion-Horrorfilm und Kraftwagen-Westernactionthriller, in dem das (Selbst-)Bild der USA als Land der Freiheit und unbegrenzten Möglichkeiten keine Gültigkeit mehr hat. Der Geschäftsmann und Familienvater David Mann befährt den Highway durch die Wüste Kaliforniens und findet sich auf einmal in einem existenzialistischen Überlebenskampf mit einer repressiven Übermacht wieder, er wird von einem Truck verfolgt, drangsaliert und attackiert.

        Im familiären Leben bekommt Mann kein Bein mehr auf den Boden (oder auf den Tisch wie beim Telefonat mit seiner Frau), die Gespräche sind von Streit bestimmt, er hat seine Autorität als Familienoberhaupt und die Funktion seiner Geschlechterrolle verloren. Im beruflichen Leben ist Mann des weiteren längst in der Tristesse der banalen Routine angelangt. Der Truck stellt seinen Autoritätswillen auf die Probe und reißt ihn brutal aus dem durchschnittlichen Alltag, nun spürt Mann wieder die Gefahr, den Thrill und das Adrenalin, wird zu geistigen Höchstleistungen angetrieben. Seinen PKW belastet Mann bis zu den Grenzen des Möglichen, was ihm als Fahrer hohe Konzentration abverlangt, er überlegt sich Strategien, wie er den Truck am besten überlisten und abhängen kann, in einer hervorragend geschriebenen Szene analysiert Mann die Cowboys in einer Raststätte, um die Identität des Truckfahrers zu ermitteln. Es ist daher ebenfalls der innere Kampf Manns zwischen zwei Männlichkeitsbildern, Physis und Triebhaftes auf der einen Seite und Intellekt und Analytik auf der anderen Seite, bezeichnenderweise bleibt die Identität des Truckfahrers ungeklärt, man sieht nur dessen Arm, Cowboystiefel und schemenhafte Umrisse aus der Ferne.

        *SPOILER* Auch wenn Mann im Finale das Duell für sich entscheidet und zumindest seine Autorität und Dominanz wiederherstellt, kommt er doch zu einer ernüchternden Erkenntnis. Sobald der Truckfahrer und auch der Truck gestorben sind, alle Fahrzeugelemente des Trucks kommen nach und nach zum Stillstand, muss Mann folglich wieder in sein banales Routineleben zurückkehren. Unterbewusst hat er das Duell genossen, es war ihm eine willkommende Abwechslung, nun bleibt Mann trübselig an der Klippe sitzen und beobachtet das Wrack. *SPOILER*

        Spielberg beweist in diesem Frühwerk Talent für spannungsgeladenes, kompaktes und effektives Genrekino, insbesondere sind hier die Kameraarbeit und das Sounddesign zu loben, die inszenatorischen und psychologischen Mechanismen nehmen bereits viel des späteren Blockbusters "Jaws" vorweg. Nie war ein Spielberg-Film so radikal und roh wie hier.

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        • Da ging ich schon davon aus, MP hätte sich mal wieder einen merkwürdigen Vergleich aus den Fingern gesogen, aber nein, Discovery vermarktet ihre Doku(fiktion) "Otter Dynasty" tatsächlich selbst als "Game of Thrones with otters".

          https://www.hollywoodreporter.com/tv/tv-news/otters-singapore-marina-bay-discovery-series-1234954923/#!

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            über Saw

            Inwiefern der erste "Mad Max" und "Saw" zusammenhängen:

            [...] Saw’s ending is incredibly memorable, which is why it’s so surprising that the filmmakers have been rather candid that they lifted much of it from the action film, Mad Max.

            The conclusion of Saw centers around Dr. Lawrence Gordon being put in a terrible situation where his only means of escape from Jigsaw’s trap is to cut off his own chained foot. The entire Saw franchise hits some very gory heights, but this display of torture helps set the tone for everything that follows. Observant cinema fans have noticed that the conclusion of the Australian action film, Mad Max, features Mel Gibson’s Max Rockastansky enacting vengeance in exactly the same fashion. In Mad Max, the victim is chained to a wrecked car that’s set to explode, but the moral dilemma and means of escape are identical.

            Wan and Whannell both grew up in Australia, which wasn't the only place to watch Mad Max, but it's definitely more prevalent in its home country and it became entrenched in the filmmakers' minds. Jigsaw's entire ethos and his fascination on traps that test the human will to live and survive is present in this sick ultimatum by Max. [...]

            https://screenrant.com/mad-max-1979-movie-ending-saw-franchise-create/

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            • Wolfgang Schmitts "Die Filmanalyse" wird zehn Jahre alt!

              Zur Feier findet am Montag, 24. Mai um 20 Uhr ein Live-Chat auf Youtube statt, in dem er Fragen beantwortet.

              https://www.youtube.com/watch?v=9tQVS0z7jgo

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                J.F.Lannister 17.05.2021, 23:24 Geändert 18.05.2021, 10:07

                Wow. Unmittelbar, nahbar und berührend, aufwühlend und traumatisch, radikal, wütend und explosiv, zugleich empathisch und behutsam, dennoch erschöpfend und grauenhaft, sich jedem pädagogischen Ansatz entziehend sowie die familiären, sozialen und ärztlichen Instanzen und Maßnahmen überfordernd. Im wahrsten Sinne des Wortes das System, das Seherlebnis und heutige, deutsche Filmkonventionen sprengend. Jede Szene oder Szenenabfolge steht in Dienst dessen, dramaturgisch und inszenatorisch wird die Thematik perfekt herausgearbeitet, emotional strahlt "Systemsprenger" in zig verschiedene Richtungen aus.

                Allein das Casting und Spiel von Helena Zengel, die als Kind alle Dreh(buch)anforderungen mitmacht und in Folge dessen nicht selbst durchdreht, ist schon eine Ausnahme- und Meisterleistung. Dabei soll das die Leistungen des Nebencasts (Albrecht Schuch, Gabriela Maria Schmeide, Lisa Hagmeister) definitiv nicht schmälern.

                Empfehlenswert im Zusammenhang mit dem Film diese 30-minütige ZDF-Doku über Systemsprenger, die vorhin im Anschluss lief.

                https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/schrei-nach-liebe-104.html

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                  J.F.Lannister 15.05.2021, 23:03 Geändert 15.05.2021, 23:09

                  Ein U-Boot-Thriller von 2019, inspiriert von den populären Hollywood-Pendants, aber französisch und - endlich mal - zeitgenössisch gedacht (Militärische Zuspitzung zwischen Frankreich, Russland und Dschihadisten mit drohendem Atomkrieg vor dem Hintergrund des Syrienkrieges), der sich nicht hinter den Hollywood-Filmen zu verstecken braucht und diese teilweise sogar übertrifft. Äußerst spannend, bodenständiger und ehrlich dramatisch, der Film bringt die französische Marine in das tragische Dilemma, todsicheren Protokollen zu folgen und Befehle des Präsidenten auszuführen oder diese zu hinterfragen.

                  Der Cast ist prominent besetzt mit den international bekannteren Schauspielern Omar Sy, Mathieu Kassovitz, Damien Bonnard, Jean-Yves Berteloot, Reda Kateb und amüsanterweise der fließend französisch sprechenden Paula Beer.

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                    120 n.Chr.: Die neunte Legion Roms unter dem Kommando des Centurios Flavius Aquila verschwindet spurlos auf einem Eroberungsfeldzug nördlich des Hadrianswalls, zusammen mit den 5000 Mann geht auch die Adler-Standarte der Legion verloren. 20 Jahre später zieht der junge Centurio Marcus Flavius Aquila (Channing Tatum) gemeinsam mit seinem britischen Sklaven Esca (Jamie Bell) aus, um den Adler zurückzubringen, um so den Ruf des Familiennamens und die Ehre Roms wiederherzustellen.

                    Ein Film über das römische Imperium, den man tatsächlich als preußisch bezeichnen könnte. Sicherlich wird auf die mörderische und skrupellose Brutalität hingewiesen, mit der das römsche Imperium seinem Expansionswillen nachkam und fremde Völker dabei mitunter in die Sklaverei trieb, bedeutsam ist hier auch der Mittelteil des Films, in dem sich die Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse zwischen dem römischen Herren und dem britischen Sklaven jenseits des Hadrianswalls umkehren. Nichtsdestotrotz thront über all dem das Ideal des Militärs und des Soldaten. Ehrenhaft, mutig, pflichtbewusst und brüderlich, der Kampf für das Vaterland gegen die wilden und barbarischen Völker, Seite an Seite bis in Tod, Soldatentum verjährt nicht, einmal Soldat immer Soldat. Demgegenüber steht im Film bezeichnenderweise die aus Sicht des Militärs verhasste Politik, die insbesondere anhand eines jungen Politikers als verweichlicht, weltfremd und nur am eigenen Machtgewinn interessiert charakterisiert wird. Selbst den Briten wird hier mehr Ehrgefühl und Freiheitsliebe zugesprochen als dem Politiker.

                    Gerade von diesem pathetischen Kriegerfeeling war ich hier erstaunlicherweise durchaus angetan. Erstens liegt das am antiken Setting, "Der Adler der neunten Legion" spielt vor ca. 2000 Jahren, Westrom ist seit ca. 1400 Jahren Geschichte, würde es sich hier um einen Film handeln, der das landeseigene und zeitgenössische Militärwesen bzw. die eigene Nation überhöht, stünde ich dem weitaus kritischer gegenüber. Zweitens, für einen vor Naturkulissen spielenden Sandalenactionfilm ist "Der Adler der neunten Legion" schon kompetent umgesetzt und hat Einiges an Schauwerten zu bieten, der Film versteht sich auch nicht als großes, erwachsenes Weltepos sondern mehr als kleineres B-Movie mit jugendlicher Zielgruppe. Für die beiden Hauptcharaktere und den Hauptantagonisten wurden mit Channing Tatum, Jamie Bell und Tahar Rahim wohl bewusst noch eher jungenhaft aussehende Schauspieler gecastet, in meinen Jugendjahren wäre ich auch ich ziemlich begeistert vom Film gewesen. Drittens, Channing Tatum und Jamie Bell mag ich sehr, mit den beiden kann ich normalerweise immer etwas anfangen, auch hier machen sie wieder einen ordentlichen Job.

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                      J.F.Lannister 11.05.2021, 22:51 Geändert 11.05.2021, 22:57

                      Eine gehobene und gut gespielte RomCom für entspannte Abende oder Sonntagnachmittage, alles in allem ein typischer Film, wie ich sie von Woody Allen gewohnt bin. Nichts allzu Weltbewegendes, aber "Annie Hall" schaut sich immerhin flotter weg als beispielsweise "Hannah und ihre Schwestern", bei dem sich Allen ohnehin deutlich an seiner Ingmar-Bergman-Annäherung verhebt. "Annie Hall" trumpft abseits davon mit dem süßen Cameo eines jungen Jeff Goldblum auf.

                      Die junge Diane Keaton und die junge Carrie Fisher sehen finde ich sehr ähnlich^^

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                      • J.F.Lannister 11.05.2021, 18:37 Geändert 11.05.2021, 18:38

                        Hollywood protestiert gegen die Golden Globes wegen Sexismus und zu wenig Diversität. Tom Cruise zum Beispiel hat bereits seine drei Awards zurückgegeben.

                        https://www.spiegel.de/kultur/kino/golden-globes-stars-kritisieren-reformen-als-ungenuegend-amazon-und-netflix-drohen-a-270f4b72-6cef-411e-9b0c-a2fd6a2e6c3b

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                        • Man bräuchte ohnehin mindestens einen Film-Zweiteiler oder eine Miniserie, um die "Dark Phoenix"-Geschichte umzusetzen, ein einziger Film hätte da von vorneherein nicht ausgereicht.

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                            J.F.Lannister 09.05.2021, 23:11 Geändert 26.05.2021, 21:57

                            In den ersten 80 Minuten handelt es sich bei "Geburt einer Nation" um ein - insbesondere für das Jahr 1915 - eindrucksvolles und hervorragendes Schlachtenbiopic über den Amerikanischen Bürgerkrieg und die Ermordung Abraham Lincolns, erzählt aus der Sicht einer Nord- und einer Südfamilie. Danach verkommt der Film leider - man würde es nach den ersten 80 Minuten mit einer solchen Drastik eigentlich gar nicht erwarten - zu einem einzigen, weinerlichen Beklagen über den Untergang der USA und der weißen Rasse durch die Gleichstellung der Schwarzen mit anschließender Rache und Befreiung durch den Ku-Klux-Klan. Daran anknüpfend fabuliert "Geburt einer Nation" den Rassismus obendrein noch als stiftendes Element für ebenjene Geburt der US-amerikanischen Nation herbei.

                            "The former enemies of North and South are united again in common defence of their Aryan birthright."

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                            • "Wollt ihr Andrew Garfield nochmal im Spider-Man-Kostüm sehen?"

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                                J.F.Lannister 08.05.2021, 18:36 Geändert 08.05.2021, 18:39

                                Die zwei Jugendfreunde Ralle (Felix Kramer) und Hannes (Ronald Zehrfeld), nach der Wende mit aussichtsreichen Berufschancen, mittlerweile in ihren Endvierzgern, Langzeitinvalide, arbeitslos und verschuldet, sitzen an einer Busendhaltestelle irgendwo in der brandenburgischen Provinz und philosophieren über das Leben. Warten auf den Bus bedeutet, sich die Zeit totzuschlagen, warten auf die Busfahrerin Kathrin (Jördis Triebel), um einen Blick auf die von den beiden Männern verehrte Frau zu werfen und im Idealfall ein paar Worte mit ihr zu wechseln, das Highlight ihres Tages.

                                Die Busendhaltestelle in der Pampas ist Programm, viel tiefer als Ralle und Hannes kann man innerhalb der deutschen Sozialstruktur nicht gelangen, die Serie erzählt mit starker Empathie von der beruflichen Perspektivlosigkeit der beiden Männer und ihrer Suche nach dem privaten Glück, stets am Rand zum psychischen Zusammenbruch. Ralle und Hannes wälzen die Schuld für ihre Probleme dabei allerdings nicht nur auf das Versagen des Staates ab, sondern stolpern oft genug auch über ihre eigenen Befindlichkeiten.

                                "Warten auf'n Bus" bietet eine tiefen Blick in die hässliche, verkommene und abgehängte Seele Ostdeutschlands, nach der Wende haben (sich) die Ostdeutschen in der rechtsstaatlichen und kapitalistischen BRD verloren. Die Industrie tot, wirtschaftlich und politisch von der BRD ausgebeutet, anstatt sich aber aufzuraffen und dagegen anzukämpfen, sind die Sozialisten faul, fett und versoffen oder Polizist geworden. Wer nichts mehr ist und keinen Wert mehr hat, dem bleibt in Deutschland noch die Uniform, der Nationalstolz und die Überhöhung des Volkes, dementsprechend war es den Nazis ein Leichtes, im Osten erneut Fuß zu fassen und wiederzuerstarken. Politische Verwirrung prägt das Bild Ostdeutschlands, atheistische Altsozialisten träumen sich im Kampf gegen den Kapitalismus die DDR zurück und merken nicht, wenn sie damit den Nazis in die Hände spielen, oder driften zwecks psychischer Stabilisierung in den religiösen Glauben ab.

                                Über all dem thront in der Serie die unerschütterliche Freundschaft zwischen Ralle und Hannes, die jede Meinungsverschiedenheit überlebt und jede Krise meistert. "Warten auf'n Bus" verfügt neben größtenteils treffsicheren Dialogen über die genau richtige Mischung aus Drama und Komödie, eine RBB-Produktion mit brandenburgischem Lokalkolorit und deftigem Berliner Dialekt, darüberhinaus durchzogen von dezenten Westernmotiven. Grob vergleichbar mit "Der Tatortreiniger" vom NDR.

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                                  über Vaiana

                                  Sehempfehlung: Double Feature mit Robert Flahertys Dokufiktion "Moana" von 1926 über das traditionelle Leben der Pazifikinsulaner auf Samoa.

                                  https://www.youtube.com/watch?v=cXWxqWcqu_8

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                                          J.F.Lannister 02.05.2021, 19:36 Geändert 02.05.2021, 20:27

                                          "Walt Disney's Taxi Driver"
                                          Travis Bickle ist Fanboy der Disney-Zeichentrickwerke und kann nicht mehr zwischen der Realität und Disney unterschieden. Ich musste sehr lachen.

                                          https://vimeo.com/37154658

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                                            über War

                                            "War" schildert einen Mafiakrieg zwischen der Yakuza und den Triaden in San Francisco, mit Jet Li als Doppelagent für beide, Jason Statham mischt als FBI-Agent mit. Interessantes Setting, Yakuza vs Triaden sieht man jetzt nicht so oft, insgesamt zwar nur anspruchslose Action, aber mich hat das überraschenderweise durchgehend unterhalten. Jet Li selbst mag den Film aber leider nicht.

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                                              über Oktober

                                              Ein sowjetischer Kriegsfilm von Sergei Eisenstein über die Oktoberrevolution 1917 anlässlich des zehnjährigien Jubiläums der Revolution. Ich hatte mir wenigstens einen sinnlichen und berauschenden Propagandafilm erhofft ("Soy Cuba" zum Vergleich oder Riefenstahls "Triumph des Willens" für die Nazis), über Polemik und reißerisches Gehabe kommt "Oktober" in meinen Augen leider aber nicht hinaus.

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                                                J.F.Lannister 28.04.2021, 23:23 Geändert 28.04.2021, 23:24

                                                "Nanook of the North" ist eine geskriptete US-Dokumentation aus dem Jahr 1922 über das Alltagsleben der Inuit in der Arktis des kanadischen Québec. Regisseur Robert Flaherty und sein Team begaben sich auf zwei Expeditionen in die Arktis und verbrachten dort Monate bis Jahre, um die Inuit zu begleiten und zu filmen.

                                                Ein faszinierendes und höchstinteressantes, leider aber auch zweischneidiges Seherlebnis. Das Leben der Inuit vollzog in den 1910er Jahren einen Wandel, indem es immer mehr von westlichen Lebensstandards (Kultur, Kleidung, Jagdwaffen, ...) beeinflusst wurde. Flaherty beseitigte diese westlichen Einflüsse jedoch für seine "Dokumentation", um der US-amerikanischen Bevölkerung das traditionelle Leben der Inuit näherzubringen; vergleichbar mit den kolonialen Völkerschauen. Nichtsdestotrotz hat dieser Film einen besonderen Status inne, weil er eben aus der Zeit der Übergangsphase stammt, einer Schnittstelle zwischen Traditionalismus und Moderne. Auch wenn diverse Szenen geschauspielert sind und nachgestellt wurden, bleibt es eine Kombination aus Dokumentation und Fiktion. Darüberhinaus kennen die Inuit im Film das traditionelle Leben, im Grunde genommen spielen sie frühere Versionen ihrer selbst. Aufgrunddessen verschmelzen Dokumentation und Fiktion hier zu einer absolut überzeugenden Einheit, was heutzutage definitiv nicht mehr möglich wäre. Wenn man ihn als Kulturfilm oder Spielfilm betrachtet, kann es daher eigentlich keinen besseren und lehrreicheren Film über das traditionelle Leben der Inuit geben als "Nanook of the North".

                                                Zu sehen auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=lkW14Lu1IBo

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                                                • Gute Nacht und Dankeschön, Jenny und allen anderen :)

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                                                  • Wie oft wollen die denn noch den Teaser für "Emma" zeigen...?

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