J.F.Lannister - Kommentare

Alle Kommentare von J.F.Lannister

  • J.F.Lannister 04.08.2021, 12:21 Geändert 04.08.2021, 12:23

    Kinoverfechter Christopher Nolan, der bereits Warner Bros' HBOmax-Politik scharf kritisierte, wird sich höchstwahrscheinlich niemals von Netflix einspannen lassen. Zumindest nicht in naher Zukunft. Denn im Gegensatz zu zum Beispiel seinem Kinoverfechter-Kollegen Martin Scorsese (oder Quentin Tarantino, sollte er doch nicht aufhören, oder Denis Villeneuve) wird er sich auch keine Sorgen um eine Finanzierung und Einspielergebnisse machen müssen. Selbst, wenn er Warner Bros verlassen würde.

    11
    • Das Bild sieht schon sehr atmosphärisch aus. Es könnte sich anstatt um die Mittelerde-Serie allerdings genauso gut um ein Bild aus einem Warcraft Cinematic Trailer handeln^^

      2
      • 5 .5

        "The Decline and Fall of the Modern Nerd"

        Eine Bestandsaufnahme des Nerdtums in und um Hollywood seit 2008, der Einfluss auf die Produktionen und die Rezeption derselbigen. Der Artikel ist von 2019, hat aber immer noch Gültigkeit, wie man am Beispiel von "Revelation" sehr gut sieht.

        https://onezero.medium.com/the-decline-and-fall-of-the-modern-nerd-9c6d71de1ce8

        6
        • Vielleicht sollte man mal die Positionen tauschen. Markus Söder wird Präsident von Marvel Studios und Kevin Feige wird Ministerpräsident von Bayern.

          8
          • "[...] Scarlett Johansson filed a lawsuit against Disney on Thursday, claiming that the studio breached her contract by releasing the Marvel movie Black Widow on Disney+ at the same time it was released in theaters. [...] The lawsuit claims that, by steering audiences to Disney+, the media conglomerate wanted to grow its subscriber base and boost its stock price. Yet that was at the expense of Johansson, whose compensation would “largely be based on box office receipts,” according to the lawsuit, while she “extracted a promise from Marvel that the release” of Black Widow would be a theatrical release. [...]"

            https://deadline.com/2021/07/scarlett-johansson-walt-disney-co-black-widow-lawsuit-1234802440/

            12
            • 4

              Oh man. Wo sind die "Spider-Man"-Filme geblieben, die noch über sympathische, ans Herz gewachsene Charaktere verfügten, die noch eine Geschichte erzählten und die sich abseits der Action immer auch als ernsthaftes Drama verstanden? Hier reiht sich in den letzten 50-66% des Films, stets kombiniert mit dem typischen Humor, dann nur noch eine CGI-Actionszene an die nächste, die aussehen wie aus den 2000er Jahren. Den Europatrip geschenkt, da kann man lieber gleich die Teeniekomödie "Eurotrip" schauen.

              Am interessantesten ist da noch Jake Gyllenhaal als Schurke Mysterio, ein weiteres Opfer Tony Starks, ein verstoßenes Technikgenie, ein großer Illusionist. Nah am politischen Zeitgeschehen der Trump-Präsidentschaft, während der Fake News, postfaktische Politik und subjektive Wahrheit auf der Tagesordnung standen. Einen Vergleich mit "The Matrix" möchte ich eigentlich ungerne anstellen, aber es existiert hier zumindest eine Referenz in Form einer Illusions-Actionszene, in der Spider-Man von einer Vielzahl an Copy-and-Paste-Gegnern gestapelt wird. Ansonsten ist es schon amüsant und ironisch, dass das MCU seine eigenen Actionszenen als Fake und Illusion darstellt.

              Hier noch die sehenswerte Filmanalyse von Wolfgang Schmitt ("Marvels Matrix"), es geschieht nicht oft, dass er einen MCU-Film lobt. Er vergleicht die Darstellung Europas im Film sogar mit dem Content der Instagram-Influencer, mit denen er sich mittlerweile bereits in einem eigenen Buch auseinandergesetzt hat.

              https://www.youtube.com/watch?v=0SfPQl63Yvk

              17
              • 6
                J.F.Lannister 29.07.2021, 00:14 Geändert 29.07.2021, 00:37

                Ein melodramatischer Abenteuerfilm über barbarische Wikinger, die im 9. Jahrhundert in England auf Raubzüge gehen und in der skandinavischen Heimat deftig feiern. Dabei wird wirklich kein Klischee ausgelassen, angesiedelt irgendwo zwischen amüsant und von der Zeit überholt, dass es in "Die Wikinger" noch recht gesittet zugeht, liegt wohl einzig und allein an den 50er Jahren. Die 6/10 Punkten gibt es ehrlich gesagt auch nur für das epische und bombastische Actionfinale, in dem die Wikinger unter der Führung von Häuptlingssohn Kirk Douglas und Sklave Tony Curtis eine englische Burg stürmen, um den Tod von Wikingerhäuptling Ernest Borgnine (Ragnar Lodbrok) zu rächen und die englische Prinzessin Janet Leigh zu befreien. Zudem für das phänomenale Duell zwischen Douglas und Curtis um die holde Weiblichkeit, welches im Anschluss an die Stürmung auf dem Dach der Burg ausgetragen wird.

                P.S.: Wenn ich es gemäß Wikipedia richtig verstehe, ist das hier quasi die Serie "Vikings" als Kinofilm.

                12
                • 6 .5
                  J.F.Lannister 28.07.2021, 16:33 Geändert 28.07.2021, 16:49

                  Wie es Magne/Thor in der zweiten Staffel schon so treffend anklagt, das einfache Weltbild der nordischen Mythologie mit eindeutigem Gut-Böse-Schema lässt sich nicht in die Gegenwart übertragen, ohne dort auf Basis heutiger Wertvorstellungen auf Bedenken zu stoßen und Kritik zu erfahren. Wie ich schon im Text zur ersten Staffel schrieb, wird in der Serie die Ragnarök in die heutige Zeit verlegt und inspiriert von der "Fridays For Future"-Bewegung vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Umweltverschmutzung adaptiert. Der dafür verantwortliche Kapitalismus wird dabei reduziert auf die Firma einer nichtmenschlichen Familie, welche die menschliche Gesellschaft unterwandert hat und im stillen Kämmerlein die Fäden zieht. Die Nähe zu gängigen Verschwörungstheorien ist ersichtlich.

                  Ich befinde mich deswegen nun in einem moralischen Dilemma. Zum einen, weil ich nicht weiß, ob ich das Szenario wegen der verkürzten Darstellung kritisieren oder ob ich es - in Kombination von Staffel 1 & 2 - als gut ausgearbeitetes, exemplarisches Sinnbild loben soll. Zum anderen, weil "Ragnarok" abseits dieses Szenarios als Young-Adult-Fantasyserie viel richtig macht und mir großen Spaß bereitet, sodass ich den Hang verspüre, die möglichen Kritikpunkte einfach zu ignorieren. Mir fällt es schwer, die Serie und die einzelnen Staffeln zu bewerten.

                  Vorteil der zweiten Staffel im Vergleich mit der ersten Staffel ist ganz klar, dass sie den Fokus mehr auf die Komplexierung des Charakterdramas und auf die spannende Neuerfindung der nordischen Mythologie legt. Nach Thor erwachen nun auch Loki, Freyja, Odin und Tyr in Form ihrer Reinkarnationen zum Leben und greifen aktiv in die Handlung ein, die Beschaffung des Hammers Mjölnir zieht sich als Subplot durch die Staffel. Das Fantasydrama wird schön porträtiert, zudem sind die Schauspieler nun mehr gefordert und zeigen, dass sie dem Drama gewachsen sind.

                  Laurits/Loki ist mein Lieblingscharakter der Staffel. Gemäß der Mythologie wird er seit Staffel 1 als genderfluid gezeichnet, nach seinem Erwachen als Loki in Staffel 2 erfolgt dann ein verstärkter Imagewechsel, der sich in Form von Frisur, Mode, Schmuck und Maniküre ausdrückt. Des weiteren entwickelt er Gefühle für den jungen Leiter eines Fast-Food-Restaurants und gebiert interessanterweise selbst die Midgardschlange. Loki befindet sich in einer Identitäts-/Sinnkrise, auf der einen Seite stehen Leben und Beistand mit seiner Mutter und seinem Halbbruder Thor, auf der anderen Seite jene mit seinem Riesenvater Vidar. Thor und Loki entfremden sich voneinander, je zwingender und radikaler Thors Kampf gegen die Riesen voranschreitet, "Ragnarok" entwirft hier eine kraftvolle und mitreißende Bruderbeziehung mit ständig wechselnden Höhen und Tiefen.

                  Nachdem Magnes Charakterzeichnung in Staffel 1 noch der Ermächtigungsfantasie eines Jugendlichen mit Superkräften gleichkam, wird er in Staffel 2 nun wegen seiner Taten von Schuldgefühlen geplagt und verzweifelt wegen seiner ihm von höheren Mächten auferlegten Rolle als Gott im Allgemeinen sowie als Reinkarnation Thors im Speziellen. Eine notwendige Charakterentwicklung, durch die Magne wieder etwas geerdet wird und man sich mit seinem Handeln leichter identifizieren kann.

                  Riesensohn Fjor befindet sich ebenfalls in einer Identitäts-/Sinnkrise und ist hin und hergerissen zwischen der von der Riesenfamilie abgelehnten Liebe zur Menschenfrau Gry und seiner Pflicht, der Riesenfamilie im Kampf gegen die Götter und Menschen beizustehen. Riesentochter Saxa wird derweil aufgrund des Zerwürfnisses zwischen Vidar und Fjor in die Geschäftsführung der Jutul-Firma eingeführt, wodurch die Jahrhunderte alte Tradition gebrochen würde, dass die Firmenleitung vom Vater auf den Sohn übergeht. Als junge Frau möchte sie andere Wege gehen als ihr Vater und dessen Geschäftspartner, um den guten Ruf der Firma wiederherzustellen, beispielsweise strebt sie ein öffentlichkeitswirksameres Auftreten und eine dem 21. Jahrhundert angemessene Strukturreform an. Dabei sieht sie sich allerdings mit den alten, patriarchalen Strukturen konfrontiert, die nur äußerst schwierig aufzubrechen sind.

                  Sympathischerweise enthält Staffel 2 auch schon zunächst zarte und dann heftig-lustvolle Annäherungen zwischen Thor und Saxa, die laut Mythologie zwei Söhne miteinander haben werden.

                  9
                  • Trailer:
                    https://www.youtube.com/watch?v=ahNgjVcq4sA

                    4
                    • 5 .5
                      J.F.Lannister 24.07.2021, 22:27 Geändert 24.07.2021, 22:34

                      Review für die Staffel 1.1:

                      Ich bin "Master of the Universe"-Laie, abseits von Popkultur und Fandiskussionen in Filmforen kenne ich nur den Realfilm mit Dolph Lundgren, letztendlich nicht mehr als unfreiwillig komischer Trash, der aber klar das Potential für einen großartigen Low-Fantasyfilm der Marke "Conan" offenbarte. Dementsprechend habe ich mir von "Revelation" ein erwachseneres und ernsthafteres Franchiseprodukt erhofft, das dem Potential der Marke gerecht wird. Bisher ist nur die erste Hälfte der ersten Staffel verfügbar, diese fünf Episoden konnten meine Hoffnungen leider nicht erfüllen.

                      Verstärkt habe ich festgestellt, dass ich hier nicht die Zielgruppe bin, wie schon bei der Originalserie handelt es sich bei "Revelation" um eine Serie für Kinder. Aus dem Worldbuilding (Menschen mit Schwertern, Fantasykreaturen, Roboter, futuristische Kriegsmaschinerie, Dinosaurier, die Macht von Greyskull) und den Charakternamen (Evil-Lyn, Man-at-Arms, Roboto, He-Ro, ...) spricht für mich als Erwachsener stets eine cheesige Kindlichkeit, des weiteren dient die angeblich große Suche nach den beiden Schwerthälften auch mehr dazu, Gelegenheit für ein paar kindlich-coole Actionszenen zu liefern. "Revelation" fühlte sich für mich wie ein nüchterner Blick auf jene SciFi-/Fantasyaction-Zeichentrickserien an, die ich mir als Kind in den 90ern und 2000ern gerne auf RTL II oder SuperRTL angesehen habe. Schon erschreckend irgendwie^^ Vom Anspruch, der Tiefe und Komplexität geistiger Vorläufer wie "Star Wars" und "The Dark Crystal: Age of Resistance" ist "Revelation" jedenfalls noch weit entfernt.

                      Unabhängig davon lässt sich inhaltlich nicht übersehen, dass Netflix und Kevin Smith mit der Fortsetzung bewusst einen anderen Weg einschlagen haben und sich von der 80er-Serie emanzipieren möchten. Teela und Evil-Lyn treten gezwungermaßen aus den Schatten ihrer männlichen Freunde/Angebeteten hervor, den Big Playern Adam/He-Man und Skeletor, als deren rechte Hände sie zuvor fungierten. Evil-Lyn erfreut sich daran, dass sie nun selbstbestimmt ihre eigenen Pläne verfolgen kann, Teela tritt derweil zur Rettung von Eternia in die Fußstapfen He-Mans. Die Magie schwindet aus Eternia, was den Tod des Planeten nach sich ziehen würde, weswegen sich die Protagonisten und Antagonisten sogar zusammenschließen, um das beide Seiten betreffende Problem zu bewältigen. In Folge dessen bauen beide Parteien Vorurteile gegenüber der anderen ab und kommen sich näher. *SPOILER* Zumindest bis zum Midseason-Finale, in dem sich Evil-Lyn entgegen der vorherigen Entwicklung ohne weiteres wieder bereitwillig Skeletor anschließt... *SPOILER* Im Midseason-Finale zeigt "Revelation" dann noch auf, dass es Adam und Teela mit Teamwork gelingt, ihr Questziel zu erreichen (Jagd gegen Konkurrenz auf einen "Säbelzahntiger"), die kindlich-cheesige Version von Mad Max und Furiosa. Diese inhaltliche Neuausrichtung hat mir persönlich insgesamt gut gefallen.

                      Zeichnerisch bewegt sich "Revelation", wie man schon im Trailer und auf den Postern erkennen konnte, auf Topniveau, der Voice Cast ebenfalls. Mark Hamill als Skeletor war ohnehin einer der Gründe, warum ich mir die Serie überhaupt anschauen wollte, weitere Highlights für mich sind Lena Headey als Evil-Lyn, Liam Cunningham als Duncan/Man-at-Arms, Sarah Michelle Gellar als Teela, Griffin Newman als Orko, Justin Long als Roboto und Dennis Heysbert asl King Greyskull.

                      8
                      • Wann beginnt endlich der Muskelkrieg zwischen Vin Diesel und The Rock, in dem sich beide gegenseitig mit Babyöl einreiben? Darauf warte ich schon seit Jahren.

                        12
                        • 5 .5
                          J.F.Lannister 21.07.2021, 16:53 Geändert 21.07.2021, 16:57

                          Eine oberflächliche Geschichtsdokumentarserie aus dem Hause Netflix, die größtenteils allgemein bekanntes Wissen vermittelt, bei 25-30 Minuten pro Episode bekommt man halt, was die Laufzeit hergibt.

                          Vorteil der Serie ist aber klar ihr Aufbau, pro Episode wird anhand eines historischen Beispiels (Hitler, Hussein, Amin, Stalin, Gaddafi, Kim-Dynastie) je ein Aspekt einer Muster-Diktatur beleuchtet (Machtübernahme, Bekämpfung von Mitkonkurrenten, Bekämpfung der Bevölkerung, Wahrheitsummodelierung, Gesellschaftsummodelierung, langjährige Herrschaft). Humoristisch verpackt als Nachschlagewerk für den Zuschauer, wie er/sie am besten selbst Diktator werden kann, erzählt von Peter Dinklage

                          Nachteil dieses Aufbaus ist, dass die Diktaturen im Großen und Ganzen auf ihre Aspekte reduziert werden, was hier und dort keine optimale Vorgehensweise darstellt, zum Beispiel wenn Hitler nur bis 1934 behandelt wird.

                          7
                          • J.F.Lannister 19.07.2021, 14:37 Geändert 19.07.2021, 14:48

                            Normalerweise schaue ich kein "King of Queens", aber wenn ich bei meinem Freund bin, schalten wir gelegentlich schonmal rein. Witzig ist die Serie ohne Frage und normalerweise macht mir das beim Schauen auch nichts aus, aber es ist tatsächlich schon einmal vorgekommen (keine Ahnung, welche Episode das war), dass wir umgeschaltet haben, weil uns die homophoben Witze einfach zu dumm und unangenehm waren. Das ist mir zuvor noch nie bei einem Film oder einer Serie passiert.

                            8
                            • 6
                              J.F.Lannister 19.07.2021, 10:21 Geändert 19.07.2021, 14:50

                              Nach Teil 5 der beste "Mission: Impossible" (Teil 4 noch nicht gesehen), hier ein paar lose Gedanken und Eindrücke zum Film:

                              Kaum sitzt J.J. Abrams, der kleine Steven Spielberg, auf dem Regiestuhl, wird das Thema Familie mehr in den Fokus gerückt, was der Dramaturgie sowohl des Einzelfilms als auch der Gesamtreihe (siehe Teil 6) gut tut und für einen größeren emotionalen Impact sorgt. Dass Ethan Hunt den Antagonisten mit "We are Family" von Sister Sledge trollt, ist dahingehend ein schöner und sehr witziger Moment.

                              Komponist Michael Giacchino bewegt sich auf den bekannten Pfaden John Williams, ich kann das Gefühl nicht so recht beschreiben, aber Giacchinos Score macht "Mission: Impossible 3" für mich größer als einen normalen Agentenactionfilm, größer als einen normalen "Mission: Impossible". Es hat den Eindruck, als würde Ethan Hunt nicht nur gegen seine üblichen Gegner antreten, sondern könnte jeden Moment auch locker gegen Stormtrooper und TIE-Fighter kämpfen, vor Dinosaurieren flüchten oder sich auf Schatzsuche begeben. Ein All-Around-Actionheld, der mit allen Wassern gewaschen ist und jeder Situation trotzt.

                              Der Film profitiert vom deutschen Setting und Sponsoring. Zum einen wurde die nächtliche Verfolgungsjagd per Hubschrauber durch einen gelb angeleuchteten Windräderpark sehr ansprechend in Szene gesetzt, zum anderen hat man sich mit dem DHL-Transporter als Ablenkungsmanöver in Rom bzw. an der Vatikanstadt ein witziges Szenario einfallen lassen.

                              Ethan Hunt ordert auf einer Hausparty Bond-like Wodka Martini, ob für ihn selbst, erfährt man nicht, aber zumindest für andere Gäste.

                              Jesse Pinkman ist Ethan Hunts Schwager :D

                              Philip Seymour Hoffman spielt einen herrlich fiesen Schurken. Still miss you, Philip :-(

                              12
                              • 4 .5
                                J.F.Lannister 16.07.2021, 22:35 Geändert 16.07.2021, 23:14

                                Entweder begeistert mich diese Art Actionfilm nicht mehr so sehr wie noch vor zehn Jahren oder Joe Carnahan trug früher mehr Lametta. Selbstverständlich kreiert er auch in "Boss Level" ein paar nette, unterhaltsame Actionsetpieces und Frank Grillo ist ohnehin eine coole Socke, mit seinem Versuch, einen zweiten "Smokin' Aces" zu drehen, scheitert Carnahan jedoch. Abermals fährt er eine Gruppe durchgedrehter Killer auf, die dem Protagonisten auf den Pelz rücken, nur spricht aus den Killern diesmal kein blanker Wahnsinn, sie wirken mehr wie ein nerdig-alberner Abklatsch dessen. Carnahan fehlen hier zudem die passenden Schauspieler mit Ausstrahlung, um die Killer zu verkörpern.

                                Darüberhinaus wurde das "Groundhog Day"-Konzept (der Protagonist muss in der Zeitschleife auf den rechten Pfad des Lebens zurückfinden) in den 2010er Jahren schon so oft angewendet, dass es hier für mich unter Abnutzungserscheinungen leidet. Die Vater-Sohn-Beziehung im letzten Drittel erweckt auch mehr den Eindruck eines bewusst eingeschobenen Dramaelementes, um der Action irgendwie noch Tiefe und Sinn zu verleihen; ganz abgesehen davon, dass sich für den Löwenanteil der Dramatik das reale Vater-Sohn-Duo Frank und Rio Grillo verantwortlich zeigt. Rio Grillo ist ziemlich niedlich, das muss ich schon sagen. Nichtsestotrotz auch hier zum Vergleich, "Smokin' Aces" vermittelte mir dagegen noch echte Dramatik, weil sich das Szenario dort immer mehr hochschaukelte und sich sowohl für die Protagonisten als auch für die Killer zur absoluten Hölle entwickelte. Eine Hölle, in der es keine Zeitschleife gab, um den Tod geliebter Personen rückgängig zu machen.

                                15
                                • 5 .5

                                  Die erste russische Comic-Adaption der Filmgeschichte, bei der man sich offensichtlich etwas von Christopher Nolan und Zack Snyder abgeschaut hat.

                                  Um den Protagonisten einzuführen, beginnt der Film gleich mit der Verfolgungsjagd einer Gruppe von Bankräubern mit Cartoon-Masken, die in einem Geldtransporter fliehen. Der Protagonist Major Grom ist Batman als Cop, ohne Gadgets und in Zivil, aber dafür mit Superkräften, der sich meistens abseits des Gesetzes bewegt, um Kriminalität zu bekämpfen. Als Sidekick hat er einen jungen, aufstrebenden Cop-Azubi. Der Antagonist ist ein weltverbesserischer "Mark Zuckerberg" Lex Luthor, zusammen mit seinem Buddy, der sich Plague Doctor nennt und die Funktion eines Evil Batman einnimmt. Maskiert, mit Cape und ausgestattet mit Gadgets finanziert von "Luthor". Der Plague Doctor macht Jagd auf korrupte und sonstig kriminelle Oligarchen und verwendet zur Vermarktung der eigenen Taten die Social-Media-Plattform des "Zuckerberg-Luthors", auf die die russische Regierung keinen Zugriff hat.

                                  "Major Grom: Plague Doctor" lohnt sich, wenn man mit den Limitierungen des russischen Blockbuster-Kinos klarkommt, und wenn man über merkwürdige und unpassende Humoreinlagen hinwegsehen kann. Der Film läuft aktuell auf Netflix.

                                  8
                                  • Moviepilot: "Anyway, how is 'Sex/Life'?"
                                    Lisa Ludwig: "Well, it's pretty bad".

                                    4
                                    • 6
                                      J.F.Lannister 14.07.2021, 19:17 Geändert 14.07.2021, 19:23

                                      Der Abenteurer Allan Quartermain (Stewart Granger) soll 1897 die vermögende Elizabeth Curtis (Deborah Kerr) und ihren Bruder in das Innerste und noch unerforschtes Terrain des afrikanischen Kontinents führen, um den verschollenen Ehemann zu finden, der dort nach einer sagenumwobenen Diamantenmine sucht. Eigentlich würde er den Auftrag gar nicht annehmen, zu gefährlich sei das Unterfangen und Frauen hätten auf solchen Expeditionen ohnehin nichts verloren, doch benötigt Quartermain dringend das angebotene Geld, um seinem Sohn in der englischen Heimat das Leben zu finanzieren. Also begeben sich die drei Briten zusammen mit einer Gruppe afrikanischer Helfer auf die Reise. Wie von Quartermain erwartet, entpuppt sich Elizabeth Curtis als schlecht vorbereitet, ängstlich und sensibel, die gegenseitige Abneigung schlägt nach und nach jedoch in Zuneigung um.

                                      "König Salomons Diamanten" lebt fast ausschließlich von der unnachahmlichen Ausstrahlungskraft des afrikanischen Kontinents, Kamerameister Robert Surtees (u.A. "Ben Hur") wartet hier mit sehr schönen Aufnahmen der Landschaften, Fauna und Ureinwohnerkultur auf. Darüberhinaus ist der Film eine Fundgrube auf dem Pfad hin zu den Inspirationsquellen des Spielberg'schen Abenteuerkinos, ich wurde auf "König Salomons Diamanten" überhaupt erst wegen einer Arte-Dokumentation über "Indiana Jones" aufmerksam. Stewart Granger spielt den Abenteuerhelden ebenso cool, leger, abgeklärt-routiniert und mit dezentem Humor, wie es Harrison Ford tut, die von Chauvinismus und Hassliebe durchzogene Beziehung zur Frau an seiner Seite gleicht speziell der zu Willie Scott in "Der Tempel des Todes". Parallelen lassen sich aber auch zu "Jurassic Park" ziehen, wenn man Dr. Alan Grants Beziehung zu den Kindern im ersten Teil oder seine Auftragslage im dritten Teil betrachtet. Ansonsten hat Spielberg die afrikanische Fauna einfach durch die Dinosaurier ersetzt, ein Zusammenspiel von Faszination und Gefahr, von eindrucksvollen Naturschauspielen und lebensgefährlichen Situationen, beide Werke vereint zum Beispiel eine Szene, in welcher die Protagonisten eine Herdenpanik überstehen müssen.

                                      "König Salomons Diamanten" stammt aus dem Jahr 1950 und wurde in Tansania, Uganda, Kenia, dem Kongo und Ruanda gedreht, aus heutiger Sicht vergisst man es leicht, damals waren es noch britische oder belgische Kolonien. Ein leichter Rassismus aus kolonialistischer Sicht lässt sich dem Film auch immer dann vorwerfen, wenn die Ureinwohner im Gegensatz zu den Briten Angst vor der Natur haben und sich irrational verhalten (siehe erneut die Herdenpanik), und/oder wenn Quartermain den Ureinwohnern die afrikanische Natur erklärt. Als ob die Ureinwohner die Fauna nicht selbst kennen würden...

                                      11
                                      • Adaptionen von "The Kingkiller Chronicles" und "The Stormlight Archives" wären ziemlich vielversprechend, nur wenn man nicht den gleichen Fehler wie bei "Game of Thrones" begehen möchte, sollte man vielleicht warten, bis Patrick Rothfuss und Brandson Sanderson ihre Reihen dann auch abgeschlossen haben. Leider besteht aber auch hier das gleiche Problem wie bei "A Song of Ice and Fire", es wird noch einige Jahre dauern, bis das geschieht.

                                        3
                                        • "Mädchen in Uniform" (1931) möchte ich hier gerne noch unterbringen.

                                          MP-Inhaltsangabe:
                                          "Deutschland, Anfang der 20er Jahre. Die vierzehnjährige Offizierstocher Manuela von Meinhardis wird nach dem Tod ihrer Mutter auf ein Mädcheninternat nach Potsdam geschickt. Der strenge preußische Drill und das Fehlen jeglicher Wärme und Zuneigung machen es dem sensiblen Mädchen schwer, sich unterzuordnen. Einziger Lichtblick ist die verständnisvolle und bei allen beliebte Lehrerin Fräulein von Bernburg. Als sich Manuela in die junge Frau verliebt und ihre Zuneigung nach einer Theaterführung offen ausspricht, löst sie einen Skandal aus, der bittere Konsequenzen zur Folge hat."

                                          10
                                          • 8
                                            J.F.Lannister 08.07.2021, 20:12 Geändert 02.11.2021, 19:48

                                            "Häxan" im Original, im Deutschen "Hexen" oder "Die Hexe".

                                            Stell dir vor, du bist Däne und drehst zu Lehrzwecken eine Dokufiktion und siehst dich dann damit konfrontiert, dass dein Werk mit Ausnahme von Dänemark überall in Europa verboten oder zensiert wird. So geschehen bei diesem schwedisch-dänischen Film aus dem Jahr 1922, der unter Verwendung zahlreicher Spezialeffekte mit seiner Horrordarstellungsform, seinem Gewaltgrad und seinen verhandelten Themen sowohl damalige Sehgewohnheiten sprengte als auch Tabus brach.

                                            Auf Basis des "Malleus Maleficarum", einer inquisitorischen Abhandlung über Hexerei aus dem Jahr 1486, entwirft Regisseur und Drehbuchautor Benjamin Christensen ein Szenario, indem Aberglauben und christliche Glaubensvorstellungen des Mittelalters (Hexerei, Teufel, Hölle) zum Leben erwachen, und schildert des weiteren, wie die Inquisition dagegen vorging - beziehungsweise in Wirklichkeit wie bekannt tatsächlich vorgegangen ist. Der phantastische Horror macht dabei unweigerlich eine Kehrtwende, richtet sich gegen die Ursache und entlarvt den Horror als das Produkt eines zutiefst misogynen Weltbildes, fehlender Aufklärung/Bildung, christlich-religiöser Dogmatik und kirchlich-institutioneller Gewalt. Im letzten Kapitel des Films stellt Christensen zudem einen Zusammenhang mit der Psychologie und Psychoanalyse des zeitgenössischen 20. Jahrhunderts her und stellt die These auf, bei den Hexenverfolgungen könnte es sich auch um eine Folge nicht verstandener psychischer Störungen gehandelt haben. Gleichzeitig weist Christensen daraufhin, dass die Psychoanalyse des frühen 20. Jahrhunderts die vorherrschende Misogynie noch nicht überwunden hat und Diagnosen oft entsprechend ausfallen (weibliche Hysterie).

                                            Selbst im Vergleich mit anderen Horrorfilmen der 1920er Jahre fristet "Häxan" heutzutage leider ein Nischendasein. Dabei ist es als Frühwerk des Genres definitiv ein Film, den man gesehen haben sollte, erst recht weil sich die Themen Hexerei und Religion im Horrorgenre durch die gesamte Filmgeschichte ziehen und immer wieder auftreten.

                                            Zu sehen auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=DoPjXNTpRpg

                                            16
                                            • J.F.Lannister 05.07.2021, 12:36 Geändert 05.07.2021, 12:38

                                              "Daenerys Targaryen schafft es als erste Person seit über 100 Jahren, drei Babydrachen zum Schlüpfen zu bringen. Was dafür notwendig zu sein scheint, ist ein ziemlich großes Feuer und ein Menschenopfer"

                                              Es hatte nicht speziell etwas mit einem Menschenopfer zu tun sondern allgemein mit Magie, in diesem Fall dürfte es Blutmagie gewesen sein. Die Magie ist mittlerweile nahezu vollkommen aus Westeros und Essos verschwunden, dementsprechend handelte es bei der Geburt der drei Drachen laut den Büchern bzw. Aussagen Martins um ein einzigartiges magisches Ereignis (in der Serie gab es mit Daenerys' Feuervereinigung der Dothraki in Staffel 6 noch ein zweites). In früheren Zeiten war die Magie jedoch stark in Westeros und Essos, dementsprechend lebten meinem Verständnis nach dort noch verstärkt magische Wesen wie z.B. die Drachen und konnten sich normal fortpflanzen. Womöglich handelt es sich dabei auch um eine Wechselwirkung, weil die Menschen die magischen Wesen aus den Ländern vertrieben haben, wurde auch die Magie dort schwächer.

                                              7
                                              • Quentin Tarantino als Restaurationsfinanzier alter (vergessener) Filme. Oder allgemein als Geldgeber zur Wertschätzung der Filmkunst, George Lucas z.B. hat ja ein Filmmuseum bauen lassen. Ansonsten einfach als normaler Produzent neuer Filme.

                                                5
                                                • 4 .5

                                                  Eine Steampunk-Superhelden-Popkultur-Actionkomödie/Parodie über die Founding Fathers und den US-Unabhängigkeitskrieg. Benedict Arnold verrät Abraham Lincoln und die Revolution, Lincolns best buddy George Washington stellt dann ein Team zusammen (Sam Adams, Thomas Edison, Paul Revere, Geronimo, John Henry), um sich an Arnold zu rächen und für Amerika gegen die Briten zu kämpfen.

                                                  Die Art von Komödie/Parodie, wie sie seit dem Erfolg von "Deadpool" mittlerweile häufig zu finden ist. Ein paar gute Lacher sind drin, insgesamt sorgt der Film bei mir aber nicht für Begeisterungsstürme. Letztendlich ist es eine anhand aktueller Trends auf Erfolg kalkulierte Produktion, die sich allzu oft mit cheap laughs begnügt, die um sich selbst kreisen.

                                                  Aber schaut euch ruhig mal den Trailer an, vielleicht ist das hier ja für jemanden etwas. Regie führte Matt Thompson ("Archer"), das Drehbuch schrieb Dave Callaham ("The Expendables") und produziert wurde der Film von Netflix und Lord Miller Productions.

                                                  Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=hu0O-q7Kf2k

                                                  9
                                                  • 6 .5

                                                    Ein pädagogischer Zeichentrick-Spielfilm aus dem Jahr 1999 zum Thema Rassismus. Eine Gruppe von Schulkindern, die nicht wirklich wissen, wer Martin Luther King war und was er geleistet hat, reisen durch die Zeit, zunächst in die Vergangenheit und danach in eine Alternativzukunft, lernen King in verschiedenen Phasen seines Lebens und Schaffens persönlich kennen und erfahren den strukturellen Rassismus am eigenen Leib. Vom Konzept her erinnert das "Zurück in die Zukunft". Sehr gut und empfehlenswert, zumal sich heutzutage zwar schon viel verbessert, aber noch längst nicht alles zum Guten gekehrt hat.

                                                    Für die Synchronisation hat sich die Produktion nicht lumpen lassen und eine Reihe bekannter Hollywood-Schauspieler gecastet. LeVar Burton, Angela Bassett, Danny Glover, Whoopi Goldberg, Samuel L. Jackson, James Earl Jones, Oprah Winfrey, Susan Sarandon und John Travolta, Martin Luther Kings Tochter Yolanda spricht seine Schwester (also ihre Tante).

                                                    Zu sehen auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=c00kcxdAW7M

                                                    6