J.F.Lannister - Kommentare
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Alle Kommentare von J.F.Lannister
Passend zu den inhaltlichen Motiven bewegt sich auch "The Black Hole" als Film - bezogen auf Handlung, Stil und Inszenierung - zwischen Genie und Wahnsinn.
Das fängt schon damit an, dass man von den im familienfreundlichen Rahmen gehaltenen 90 Minuten drei Minuten gemäß "2001" für eine musikalische Ouvertüre aufwendet, um zu suggerieren, dass es sich hier um ein großes Epos handelt. Die in den ersten 60 Minuten auf realistisch getrimmten Weltraumszenen - manövrierende Raumschiffe vor dem Hintergrund eines Schwarzen Loches und Kamerafahrten entlang der Schiffe - ohne Space-Opera-typischen Firlefanz sind für die 1970er Jahre überragend und ein beeindruckender Augenschmaus.
Abseits der "2001"-Anleihen tangiert die Handlung interessanterweise die zeitglich erschienenen "Alien" und "Apocalypse Now" (oder orientiert sich an "Heart of Darkness"). Da haben wir eine Raumschiffcrew (u.A. Robert Froster, Ernest Borgnine), die unerwartet auf ein umhertreibendes Raumschiff stößt und an Bord verstörende Entdeckungen macht. Ein Raumschiff, das irgendwo in den Tiefen des Weltalls umhertreibt, auf dem ein verrückt gewordener Mann die Befehlsgewalt inne hat. Einen Disneyfilm mit Horrorelementen und existenziellen Lebensfragen sieht man auch nicht allzu häufig. Bei dem antagonistischen Mann handelt es sich um einen wahnsinnig-genialen Wissenschaftler namens Dr. Hans Reinhardt, der mit seinen Experimenten, seinen Allmachtsphantasien und seinem Ziel, die ultimative Erkenntnis zu erlangen, den Nationalsozialisten alle Ehre macht. Und wer könnte so einen Wissenschaftler besser spielen, wenn nicht ein gebürtiger Deutscher bzw Österreicher und gestandener Schauspieler wie Maximilian Schell? Großartig! "Das schwarze Loch" lebt von der Angst der vollkommenen Entmenschlichung durch fortschreitende Technisierung und Robotisierung.
Es wäre aber wohl kein Disney-Film - oder anders und vielleicht besser gesagt: ein Science-Fiction-Film auf der Erfolgswelle von "Star Wars" -, wenn die protagonistische Crew nicht von zwei glubschäugigen Comic-Relief-Robotern begleitet werden würde^^ Lustig und knuffig sind die beiden Roboter ja, nur wollen sie in den ersten 60 Minuten nicht wirklch zum ernsthaften Rest des Films passen. Zumindest stehen die menschlich agierenden Robo-Glaubschaugen im Kontrast zu den gesichtslosen und maschinell vorgehenden Robotern des Dr. Reinhardt, das lässt sich aus traditionell humanistischer Sicht immerhin als Gegenüberstellung von konstruktivem und destruktivem Robotikeinsatz interpretieren.
Tja, und dann kommt das große Finale in den letzten 30 Minuten^^ Die Hard-Science-Fiction-Ausrichtung evaporiert in den Weltraum und macht Platz für ein freizeitparkartiges Actionabenteuer mit viel Krach, Bumm und Peng, sowohl für die Protagonisten als auch für die Zuseher kommt das einer Achterbahnfahrt gleich. Die zu Beginn noch vielversprechend anmutende Filmmusik, düster und gruselig, entpuppt sich des Weiteren als Dauerschleife, das ist echt nur eine einzige Melodie, die sich ständig wiederholt.
Hatte Stanley Kubricks Finale für "2001" noch eine berauschende und bewusstseinserweiternde Wirkung (passend zu den 60er Jahren sprechen viele von einem LSD-Trip), beschwören Disney und Regisseur Gary Nelson eine krude, christliche Symbolik von Himmel und Hölle herauf. Allein aus kreativer Sicht, ist den Machern für die Reise in ein Schwarzes Loch echt nichts Besseres eingefallen? Ansonsten zeugt das Knüpfen des ultimativen Erkenntnisgewinns und das Tilgen der letzten weißen Flecken durch Naturwissenschaft und Technologie an eine religiöse Moralvorstellung nicht gerade von einem neuzeitlichen, aufgeklärten Denken. Daraüberhinaus entlarvt sich dadurch die zuvor verarbeitete Angst vor der Robotik dann doch noch als Ausdruck des Konservatismus.
Wie ich oben schon schrieb, "The Black Hole" bewegt sich zwischen Genie und Wahnsinn.
Ein US-amerikanischer Film gewinnt bei den Golden Globes als Bester Fremdsprachiger Film, weil der zum Großteil auf Südkoreanisch spielt. Manchmal ist die Kategorie echt merkwürdig^^ Man erinnere sich zum Beispiel zurück, als der deutsche "Viktoria" nicht für den Besten Fremdsprachen-Oscar nominiert werden durfte, weil der einen zu großen Englischanteil hat.
Es ist finde ich schon gut so, dass die Kategorie bei den Oscars mittlerweile als Bester Internationaler Film gehandhabt wird, so werden dann auch tatsächlich die internationalen Filme gewürdigt, wie es eigentlich sein sollte.
"Mank" hat die meisten Golden-Globes-Nominierungen (6 Stück) und geht nun bei der Verleihung komplett leer aus. Damit hätte ich nicht gerechnet, das ist schon eine größere Überraschung in meinen Augen.
"The Crown" hat tatsächlich alle vier Golden-Globes-Kategorien gewonnen, die der Serie möglich waren, wow.
Drama-Serie
Josh OConnor (Prince Charles) als Hauptdarsteller
Emma Corrin (Lady Diana) als Hauptdarstellerin
Gillian Anderson (Margaret Thatcher) als Nebendarstellerin
Den Award für die Hauptdarstellerin hätte ich aber wohl eher Olivia Colman als Queen Elizabeth gegeben. GillianAnderson über Helena Bonham Carter (Prinzessin Margaret) dagegen ist schon richtig so.
Argh, dabei war die erste Hälfte doch so gut. Rosamund Pike und Eiza González als skrupellose und kapitalistische Betrügerinnen, die sich geschickt auf Gesetz und Gericht stützen, um alte Menschen ins Heim zu verfrachten und dann deren komplettes Eigentum zu veräußern, bis sie irgendwann mit der Mutter des russischen Mafiabosses Peter Dinklage an die falsche Oma geraten. Fortan liefern sich Pike/González und Dinklage, dessen familiäre und kapitalistische Ehre verletzt wurde, ein Duell auf Augenhöhe, zwischen Pike und der Mafiaoma fliegen im Heim ebenfalls ordentlich die Fetzen. Dinklage wendet verschiedene legale und illegale Methodiken an, lässt brutale Schläger und einen schmierigen Anwalt von der Leine, die sich alle zugleich durch süffisanten Humor auszeichnen. Schauspielerisch top, die treibende Synthie-Filmmusik hält die Spannung auf musikalischer Ebene hoch. Auf diesem Niveau hätte das gerne weitergehen können und hätte man hier und da noch an ein paar Schrauben gedreht, hätte dieser dramatische Schlagabtausch mit Comedyanteilen theoretisch auch irgendwo in "Breaking Bad"/"Better Call Saul" angesiedelt sein können.
Nunja, in der zweiten Hälfte verliert "I Care a Lot" größtenteils seine Glaubwürdigkeit, indem die Mafiosi zu Idioten heruntergedummt werden und sich die Betrügerinnen zu Übermenschen entwickeln, aufgrund dessen sich vermehrt Albernheiten aneinanderreihen. Der Film verlässt seine charaktergetriebene Ebene und rüstet die Betrügerinnen mit starker Plotarmor aus, um die sich gegenüberstehenden Parteien so aufzustellen, wie er es für das Finale gerne hätte. Nebenher entledigt sich der Film seiner interessanten Nebencharaktere. Das Finale und Ende verstehen sich dann als großer Fingerzeig auf den gewinnmaximierenden, scheinheiligen und mörderischen Kapitalismus, worin im Grunde genommen auch eine Wahrheit steckt, in der Ausführung verleitet das allerdings eher zum Cringen, weil eben ein vernünftiger und glaubwürdiger Vorbau fehlt. Mehr gewollt als gekonnt, da lohnen sich letztendlich "The Wolf of Wall Street" und "Uncut Gems" mehr.
Wird das Pixars "Call Me By Your Name"? :) ^^
Teaser: https://www.youtube.com/watch?v=YdAIBlPVe9s
"Prinz Harry hat die Netflix-Serie „The Crown“ verteidigt. Es sei offensichtlich, dass die Folgen Fiktion seien, sagte der Enkel von Königin Elisabeth II. dem TV-Moderator James Corden („Late Late Show“). Die Serie basiere jedoch lose auf der Wahrheit. „Natürlich ist es nicht sehr exakt, aber es gibt eine grobe Vorstellung davon, wie dieser Lebensstil ist, welcher Druck es ist, die Pflicht über die Familie zu stellen, und über alles andere, was daraus entstehen kann“, sagte Harry. „Ich fühle mich mit „The Crown“ wohler als mit den Geschichten, die über meine Familie, meine Frau oder mich selbst geschrieben wurden.“"
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/netflix-serie-ueber-royals-prinz-harry-verteidigt-the-crown-17217514.html
Zwei afroamerikanische Männer rennen durch einen Wald, während im Hintergrund Hunde bellen. Üblicherweise würde man annehmen, dass es sich hierbei um zwei entflohene Sklaven handelt oder dass die Männer von einem weißen Mob gejagt werden. Doch dann folgt als erste, partielle Entwirrung das Einblenden der Jahreszahl 1927, es handelt sich zumindest schonmal nicht um Sklaven. Danach sieht man, dass sich die beiden Männer nicht etwa auf der Flucht befinden, sondern so schnell sie können zu einem Blueskonzert Ma Raineys eilen, um dieses nicht zu verpassen.
George C. Wolfe treibt hier ein Spiel mit der Außenwahrnehmung und den Erwartungen, wie leicht geschieht es, dass man benachteiligte Minderheiten in erster Linie über diese Benachteiligungen definiert und dabei den Menschen aus den Augen verliert? "Ma Rainey´s Black Bottom" begreift die afroamerikanische Bevölkerung nicht als Summe dieser Benachteiligungen, sondern ersetzt diese Fehlwahrnehmung im Intro durch die genuin aus der afroamerikanischen Kultur hervorgegangene Musikform des Blues.
Im Verlauf des Films erfolgt eine Justierung dieser einleitenden Aussage. Levee Green (Chadwick Boseman), der junge und aufstrebende Trompeter der Band ist davon überzeugt, solange sich Afroamerikaner auf ihre eigenen Talente (hier: die Musik) als Beitrag zur US-amerikanischen Gesellschaft und Kultur verlassen, wird es sich schon von alleine richten, zwangsläufig die Weißen überzeugen und ein Umdenken ihrerseits herbeiführen. Sein Bandkollege Toledo ist anderer Meinung und entgegnet, der Fokus auf den individuellen Werdegang reiche nicht aus, vielmehr müsse sich die afroamerikanische Bevölkerung als Gemeinschaft die Gleichberechtigung erkämpfen.
Individuelle und kulturelle Entfaltung sind essentiell menschlich, abseits der Frage nach Gleichberechtigung handelt "Ma Rainey´s Black Bottom" entsprechend ebenfalls von einem Konflikt zwischen Levee Green und Ma Rainey (Viola Davis) bzw. ihrer restlichen Band hinsichtlich der stilistischen Ausrichtung ihrer Musik. Während letztere, die älteren, den traditionellen Blues bevorzugen, schwebt dem jungen Levee eine Modernisierung vor, eine Anpassung an die sich im Wandel befindende Musik- und Tanzkultur der späten 1920er Jahre, er möchte den Blues mit Swing-Elementen anreichern. Individuelle und kulturelle Entfaltung sind allerdings nur solange möglich, bis sie an die durch die strukturelle Benachteiligung gegebenen Grenzen stoßen, was Levee letztendlich schmerzlich lernen muss, während Toledo Recht behält.
Darüberhinaus fördert dieses Kammerspiel noch eine zum Nachdenken anregende Religionsdebatte zu Tage. Sollte Gott tatsächlich existieren, handelt es sich dann um einen rassistischen Gott, weil ihm das Leid der Afroamerikaner offensichtlich scheißegal ist?
Als Plädoyer für Gleichberechtigung der Afroamerikaner gerät der Film in den Monologen und Dialogen dennoch etwas zu predigend, ich vermute mal, das begründet sich unter Anderem durch die Theatervorlage, dieser Aspekt ist (als Adaption) meiner Meinung nach weniger gelungen. Den Verlauf des Finales halte ich auf Basis der Charakterzeichnung Levees in den Grundzügen für nachvollziehbar, insgesamt empfand ich das aber als übertrieben und unglaubwürdig, man hätte es dabei belassen sollen, dass Levee zum Frustabbau wegen unbedeutenden, nebensächlichen Kleinigkeiten in Rage gerät.
Schauspielerisch ist "Ma Rainey´s Black Bottom" klar Chadwick Bosemans Film, er dominiert den Bildschirm mit seinem energischen und emotionalen Mimikspiel, dem Humor sowie dem starken Slang seiner Rolle, er drängt damit sogar Viola Davis fast schon in eine Nebenrolle. Als Filmliebhaber kann man seinen frühen Tod nur doppelt beweinen und dass er in der aktuellen Awardsaison hoch gehandelt wird, liegt weder an einer "Schwarzenquote" noch an einer posthumen Übervorteilung. Zu seiner körperlichen Verfassung, Boseman sieht hier echt ausgemergelt aus, sollte das nicht in der Rollenbeschreibung gestanden haben, litt er hier schon sichtlich kritisch unter seiner Krebserkrankung.
Anstatt des nächsten Franchise-Blockbusteractionfilms oder der Fortsetzung eines solchen bräuchte Robert Downey Jr. vielmehr mal wieder ein paar vernünftige kleinere Filme, in denen er sein wahres Schauspieltalent abrufen kann.
Ansonsten wird er weiterhin in dieser Maschinerie feststecken und sich wie in den letzten zehn Jahren in einem immer langweiliger werdenden Kreis drehen.
"Do you wanna know how I got these holes?"
Cronenberg ist der Zeit weit voraus, sowohl aus dystopischer als auch aus utopischer Sicht. Die neuen Medien (in den 80ern VHS, Computer und Videospiele) eröffnen neue Wege des ungefilterten und selbstverwalteten Medienkonsums und der Informationsbeschaffung, staatliche oder behördliche Vorgaben werden umgangen. Gleichzeitig wird der Einfluss der Medien und deren Macht über den Rezipienten aber auch größer, was ebenfalls von staatlichen Organisationen oder NGOs genutzt werden kann, die Realität verschmilzt mit der Fiktion beziehungsweise wird zur Fake News.
Darüberhinaus deutet "Videodrome" daraufhin, wie der Fortschritt der Technik - meiner Meinung und Einschätzung nach im positiven Sinne - dem Menschen neue Optimierungsmöglichkeiten beschert und eine transhumanistische Verschmelzung von Mensch und Technik gerade in der heutigen Zeit mit rasantem Fortschritt der Technik unausweichlich ist.
"Death to Videodrome! Long live the new flesh!"
Während ich mir "Fanny und Alexander" ansah, wünschte ich mir, Ingmar Bergman hätte es sich tatsächlich mal zur Aufgabe gemacht, Thomas Manns "Buddenbrooks" und Charles Dickens "David Copperfield" direkt zu adaptieren. Herausragend, selbst in der gekürzten Kinofassung, wie bei "Szenen einer Ehe" müsste ich mir allerdings auch hier dringend einmal die viel längere TV-Fassung ansehen.
Dieser alberne Titel beschäftigt mich blöderweise mehr, als er es verdient. Denn abseits des irreführenden Potter-Bezuges wäre Paddington Bär nach den Regeln der Potterwelt nicht mal ein Magisches Tierwesen (Beast) sondern ein Zauberwesen (Being).
"A Beast was a magical creature that did not have sufficient intelligence to understand the laws of the magical community, nor bear part of the responsibility in shaping those laws."
"A Being was any creature that has sufficient intelligence to understand the laws of the magical community and to bear part of the responsibility in shaping those laws."
https://harrypotter.fandom.com/wiki/Beast
https://harrypotter.fandom.com/wiki/Being
Eine spanische Amazon-Mittelalterhistorienserie über den während der Reconquista agierenden, spanischen Nationalhelden Rodrigo Díaz de Vivar (as-Sayyid bzw. El Cid). Thron- und Erbfolgestreitereien, Intrigen, Konflikte zwischen den spanischen Königreichen sowie zwischen dem christlichen und dem muslimischen Teil Spaniens, "El Cid" ist schon klar von "Game of Thrones" inspiriert.
Staffel 1 ist vielleicht noch zu sehr Exposition, kann man sich aber gut anschauen. Mich freute es jedenfalls, dass hier alles wie damals bei der ersten GoT-Staffel ohne großes Budget noch sehr viel kleiner umgesetzt wurde.
DSF and Chill
Warum gibt es eigentlich "Tutti Frutti" und ähnliche RTL-Tittenshows nicht als Eintrag auf Moviepilot?
"Sexy Sport Clips" schaute man entweder heimlich als (Vor-)Pubertärer oder macht sich als Erwachsener darüber lustig, "Tutti Frutti" und Konsorten galten in den 90er Jahren aber ja tatsächlich noch als ernstzunehmende Abendunterhaltung und Spielshows. Und wenn ich mich heutzutage mit älteren Menschen unterhalte, ist mein Eindruck, dass "Tutti Frutti" usw. immer noch als ernstzunehmend angesehen werden.
Agnes als Oberschurkin des MCUs? Im normalen Leben die freundliche Verkäuferin im Supermarkt, im Geheimen arbeitet sie an ihren Weltherrschaftsplänen und der Vernichtung der Avengers^^
Ich wurde positiv überrascht, ein kompetent gefilmter und sehr spannender U-Boot-Actionthriller, in Anbetracht des ewigen Konfliktes zwischen den USA und Russland auch ein durchaus ambivalenter Film, der auf Völkerverständigung setzt und dem mehr daran gelegen ist, zu reden und zu hinterfragen, anstatt sofort zu schießen. Vom dämlichen Titel "Hunter Killer" sollte man sich nicht täuschen lassen. Interessanterweise hätte sich das Szenario auch genauso gut andersherum abspielen können, dem Vorsitzenden des US-Generalstabs (Gary Oldman) fehlt nicht viel an Wahnsinn, um ebenso autokratisch durchzudrehen wie der russische Verteidigungsminister auf der Gegenseite. Ein militärisches Schaulaufen bleibt der Film nichtsdestotrotz.
Ein irisches Rachedrama mit Rambo-Elementen, den man durchaus auch als in Irland spielenden Western bezeichnen könnte, spielend vor dem Hintergrund eines von der Hungersnot und englischen Okkupation gebeutelten Irlands im Jahr 1847. Ein aus der britischen Armee desertierter Soldat kehrt nach Einsätzen in Afghanistan und Indien in die karge, verfallene, entvölkerte und verarmte Heimat zurück, um dort festzustellen, das mittlerweile seine gesamte Familie gestorben ist. Fortan begibt er sich auf einen Rachefeldzug, um sich an irischen Opportunisten und englischen Staatsmännern (u.A. Jim Broadbent) zu rächen, die sich für den Tod seiner Familie verantwortlich zeichnen oder der irischen Bevölkerung Nahrungsmittel vorenthalten. Eine Gruppe englischer Militärs (u.A. Hugo Weaving, Berry Keoghan) wird losgeschickt, um den Rächer aufzuhalten. "Black 47" zeichnet ein überaus hoffnungsloses und pessimistisches Bild dieses Irlands Ende der 1840er Jahre, dem Tod steht als Alternative nur die Flucht nach Amerika gegenüber.
Gefühlter Soundtrack des Films: "The Fields of Athenry"
https://www.youtube.com/watch?v=Zr1rzSSMsac
Wie geil sind bitte die ersten 15 Minuten?!
Arnold Schwarzenegger als sowjetischer Polizist im Kampf gegen georgische Drogendealer, diese ersten 15 Minuten sind komplett auf Russisch. Das Intro zelebriert heiße, nackte Frauen und nackte Muskelprotze in einer Sauna, Arnies Sowjet-Cop wird 1:1 wie im "Terminator" in Szene gesetzt. Nur mit einem Lendenschurz bekleidet, prügelt sich Arnie dann mit einem Sumo im Schnee. Daraufhin folgt eine Szene in einer Kneipe, in der Arnie eine Gruppe der georgischen Drogendealer aufmischt und abermals 1:1 wie im "Terminator" dargestellt wird. Die Moskau-Exposition setzt auf intensiven Sowjet-Pathos, man sieht eine sowjetische Militärparade und Statuen von Lenin, Marx und sowjetischen Arbeitern, während dazu ein russischer Chorgesang erklingt. Miefig und derb.
Danach geschieht im Film abseits 2-3 witziger Sprüche leider nichts Nenneswertes mehr. Die außergewöhnliche, miefig-derbe Atmosphäre und der Fokus auf die UdSSR weichen einem Duell zwischen den beiden großen Gegnern des Kalten Krieges (so machen wir Politik und Polizeiarbeit in den USA/Demokratie/Kapitalismus, so in der UdSSR/Diktatur/Kommunismus) und werden dadurch arg verwässert. Zumal die US-amerikanischen Schauspieler im Bezug auf Physis und Ausstrahlung ohnehin vollkommen gegen Arnie abstinken und im Vergleich wie Waschlappen wirken, ein Duell auf Augenhöhe, wie vom Film intendiert, findet hier von vorneherein also gar nicht erst statt. Trotz all ihrer ideologischen Unterschiede können sich der Sowjet-Cop und der US-Cop immerhin darauf einigen, keine Homo- und Transsexuellen zu mögen, was vom Film - es sind halt immer noch die 80er - nicht hinterfragt, sondern als lustige Witze verkauft wird.
Konsequenterweise müsste Lucasfilm allerdings auch Pedro Pascal entlassen.
(Diesen verstrahlten rechten Kanal bitte nur als Medientransport betrachten.)
https://twitter.com/Dataracer117/status/1359895685013807104?s=1002
Beide Schauspieler setzen allgemein die US-Politik mit dem Nationalsozialismus und Teile der US-Gesellschaft mit den NS-Opfern gleich. Bei Carano die Corona-Politik und die Maßnahmen-Kritiker, bei Pascal die Trump-Politik und deren Opfer (da dann auch reichlich geschmacklos das Bild mit den KZ-Kindern).
Oh damn, wie ich diese kleinen Rollen von Brie Larson vor ihrem Durchbruch 2015 mag! Immer ein bisschen quirky, abgedreht und nerdy. Erst in "Scott Pilgrim", dann in "21 Jump Street" und danach hier in "Community" - Staffel 4 als das Love Interesst von Abed <3
Jonathan auf der Heide, ein Australier
https://www.moviepilot.de/people/jonathan-auf-der-heide
https://www.imdb.com/name/nm1650905/
Ein Relikt aus den 80er Jahren, damals anscheinend ein VHS-Kultklassiker auf den Schulhöfen, heutzutage ist "Die Klasse von 1984" mehr in Vergessenheit geraten. Mit dieser Highschool-Dystopie reagiert Mark L. Lester ("Firestarter", "Das Phantom-Kommando") als Sozialkritik auf die anwachsende Verwahrlosung, Gewalttätigkeit und Kriminalisierung von Schülern und den Autoritätsverlust der Lehrer, schießt mir seiner Exploitationausrichtung und seiner klar gesteckten Gut-Böse-Einteilung allerdings über das Ziel hinaus.
Auf der Antagnistenseite befindet sich eine Schülergruppe Nazipunks, welche die Lehrer und die anderen Schüler tyrannisiert und weiterhin für Drogenhandel, Zuhälterei und Vergewaltigung bekannt ist. Auf der Protagonistenseite stehen zwei Lehrer, der eine erscheint ohnehin nur noch mit Pistole in der Schule und ist im labilen Zustand gewillt, diese gegen die Nazipunks einzusetzen. Der andere Lehrer möchte das Problem zu Beginn noch auf friedlichem, rechtlichem und normalpädagogischem Weg lösen, driftet irgendwann aber ebenfalls in die Selbstjustiz gegenüber den Nazipunks ab.
An ernsthaften Lösungsansätzen oder einer Beschäftigung mit größeren Gesellschaftszusammenhängen und Ursachen für diese schülerische Entwicklung ist der Film nicht interessiert, muss es aber ja auch nicht. Es könnte sich auch ganz einfach um eine aufrüttelnde Bestandsaufnahme handeln, in dieser Hinsicht halte ich einen solchen Exploitationfilm allerdings für einen falschen Ansatz.
Traurigerweise hat sich die Situation an Schulen mittlerweile verschärft, "Die Klasse von 1984" wurde von seiner Zukunft eingeholt. Amokläufe haben sich in den letzten 25 Jahren gehäuft, Lehrer an Hauptschulen oder in sozial benachteiligten Stadtvierteln haben einen schweren Stand. Niemand würde jedoch auf die Idee kommen - gut, mit Ausnahme von Uwe Boll -, einen Amoklauf oder einen Konflikt zwischen Lehrern und sozial benachteiligten Schülern auf solch ausbeuterische Weise in Szene setzen. Und in Zeiten, in denen Donald Trump die Bewaffnung von Lehrern im Kampf gegen Amokläufe und Terrorismus fordert, wirkt das Szenario im Film geradezu gruselig.
Nichtsdestotrotz beherrscht Mark L. Lester das Exploitationhandwerk und kreiert so einige effektive, schockierende Szenen, das muss ich dem Film lassen. Ansonsten sieht man in "Die Klasse von 1984" einen Michael J. Fox vor seiner Zeit als Marty McFly, als netter und unschuldiger Schüler eine Koryphäe im Film, mit 21 Jahren war er zudem so ein Milchbubi, dass er auch als 12 hätte durchgehen können^^ Tim Van Patten, den Schauspieler des Nazipunk-Hauptantagonisten, kennt man heutzutage erstaunlicherweise als Regisseur renommierter HBO-Serien ("Die Sopranos", "The Wire", "Boardwalk Empire", "Game of Thrones").
"The Right Stuff" (dt.: "Der Stoff, aus dem die Helden sind")
Zu Beginn des Films liefern sich Chuck Yeager (der erste Mann, der 1947 als Pilot die Schallmauer durchbrach) und seine Ehefrau Glennis ein Reitrennen durch die kalifornische Wüste vor dem Hintergrund einer untergehenden Sonne.
Eine atmosphärische Kulisse, das Reitrennen als Vorbereitung für die nachfolgende Schallmauer-Flugszene und das neckische Spielen zweier Ehepartner auf Augenhöhe. Sam Shepard und Barbara Hershey sind auch schön anzusehen :)