J.F.Lannister - Kommentare

Alle Kommentare von J.F.Lannister

  • Gibt es eine bessere Fanfiction zu "Der Herr der Ringe" und der "Star Wars"-OT, die beide Reihen so gut miteinander kombiniert wie "Eragon"? Ich kenne jedenfalls keine.

    Mich wurmt es immer noch sehr, dass man die Verfilmung damals einem Schnellschuss gleichkommend (Band 2 war noch gar nicht erschienen) dermaßen gegen die Wand fuhr, dass eine vernünftige Fortsetzung auch abseits vom Flop kaum möglich gewesen wäre. Schlimmer noch, wenn man bedenkt, über welch tollen Cast der Film verfügte: Jeremy Irons, Djimon Hounsou, John Malkovich, Robert Carlyle, Garrett Hedlund und Rachel Weisz!

    Aus heutiger Sicht würde ich sagen: Macht eine Serie aus der Buchreihe!

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    • Wieso vermarktet ihr den Film als Fortsetung von "Cabin in the Woods"?
      Der Titel ist mMn verwirrend und weckt falsche Erwartungen.

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        J.F.Lannister 28.08.2018, 00:20 Geändert 28.08.2018, 00:37

        "BoJack Horseman" als Realverfilmung.

        Das ist das größte und ehrlichste Kompliment, welches ich diesem tragikomödischen Film gerade in aller Kürze machen kann, ohne einen Text zu schreiben. Der an sich auch gar nicht nötig ist, da sich hier auf MP schon viele wunderbare Texte zu "Young Adult" finden lassen.

        Charlize Theron mit einer ihrer besten Schauspielleistungen in der Hauptrolle als depressive und semi-erfolgreiche Schriftstellerin von "Young Adult"-Romanen, die nie wirklich erwachsen geworden ist. Neben ihr Patton Oswald nicht minder überzeugend als dicker, verkrüppelter Nerd und früheres Mobbingopfer an der High School. Auch als Fan von Patrick Wilson komme ich in "Young Adult" auf meine Kosten, hier in der Rolle als Therons fester Freund an der High School und in der Gegenwart als gestresster und frischgebackener Familienvater.

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        • Meine bisherige Top 10 der ersten Jahreshälfte 2018:

          01) Gladbeck
          02) A Futile and Stupid Gesture
          03) A Quiet Place
          04) Shape of Water
          05) Call Me By Your Name
          06) Verónica
          07) The Kissing Booth
          08) Deadpool 2
          09) Black Panther
          10) The Ritual

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          • J.F.Lannister 27.08.2018, 00:33 Geändert 27.08.2018, 01:13

            Wie es im Artikel korrekt steht, nicht jeder Schauspieler muss zum internationalen Filmstar aufsteigen und nicht jeder Kinderschauspieler muss auch als Erwachsener ebenso bekannt sein.

            Von mir aus kann Rupert Grint auch weiterhin "nur" mit seinem Eiswagen durch England touren :-)

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              J.F.Lannister 26.08.2018, 23:34 Geändert 27.08.2018, 06:38

              Es ist sicherlich ein Leichtes, "Mein Name ist Somebody" zu verreißen, aber mir ging es von vorneherein nicht um die vordergründige Qualität des Films, sondern um die hintergründige Nostalgie bzw. Terence Hills Leidenschaft und seine Freundschaft mit Bud Spencer.

              Trotz seiner Unbeholfenheit als Regisseur und Drehbuchautor gelingt es Terence Hill dennoch perfekt, dem Zuschauer einen tiefen Einblick in das Innerste seiner Seele zu verschaffen. Manche Bilder und Charaktermomente sind so kraftvoll von Einsamkeit, Trauer und Identitässuche erfüllt, wie es eben nur vor dem Hintergrund der langjährigen Freundschaft zwischen Terence Hill und Bud Spencer sowie Spencers Tod im Jahr 2016 möglich ist.

              Zwar finden sich in "Mein Name ist Somebody" einige großartige Elemente ihrer früheren Klamauk-Western, im Kern handelt es sich hierbei allerdings um ein ernsthaftes Roadmovie-Drama, dessen tragische Geschichte konsequent zu Ende erzählt wird. Als Fan von Spencer und Hill habe ich den Kinosaal mit traurig-melancholischer Stimmung verlassen.

              Erst durch Bud Spencer wurde Terence Hill vervollkommnet, aus einem einsamen Nobody wurde ein zweisamer Somebody.

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                J.F.Lannister 23.08.2018, 02:19 Geändert 23.08.2018, 20:40

                Im Groben orientiert sich "Blue Ruin" zwar an Genre-Konventionen des Rachefilms, unterläuft diese allerdings ständig und zeichnet ein realistisches Bild der Thematik. Kein Hollywood-Actionheld besetzt mit einem kernigen Darsteller sondern ein Durchschnittstyp besetzt mit einem Durchschnittstypen (überragend: Macon Blair), der sich an dem Mörder seiner Eltern rächen möchte. Das ist jedoch alles nicht so einfach, wie uns Hollywood oft weismachen möchte. Wo soll man zum Beispiel eine Waffe herbekommen? Wie geht man psychisch mit dem Mord um? Wie genugtuend ist Rache letztendlich und wann ist der Rache überhaupt Genüge getan? Gewalt kennt einen Anfang, aber meistens eben kein Ende.

                Der befreundete Waffennarr und die White-Trash-Familie fallen in ihrer klischeehaft-überzeichneten Darstellung leider aus dem Muster heraus und verfälschen damit teilweise die ansonsten bodenständige Atmosphäre, zudem habe ich mit Saulniers Spaß an gorigen Gewaltszenen (das Finale...) weiterhin so meine Probleme.

                Insgesamt handelt es sich bei "Blue Ruin" aber um einen guten und sehenswerten Rachefilm, auch wenn er nicht sonderlich spannend inszeniert ist. Man muss beim Schauen also in der richtigen Stimmung sein, sonst wird es schnell langweilig.

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                • J.F.Lannister 22.08.2018, 21:52 Geändert 22.08.2018, 21:53

                  Eine zweite Staffel, diesmal allerdings ohne Comicvorlage.
                  Da bin ich mit niedrigen Erwartungen gespannt, was Netflix hier kredenzt.

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                    J.F.Lannister 21.08.2018, 01:15 Geändert 21.08.2018, 01:32

                    Inhalt: Ein Familienvater (Gerard Butler) verliert Frau und Kind an zwei (vergewaltigende) Raubmörder und sinnt auf Rache, nachdem der Vergewaltiger wegen eines Schuldgeständnisses und einer Kooperation mit dem Gericht (u.A. Jamie Foxx als Staatsanwalt) zur Überführung des Komplizen anstatt der Todesstrafe nur drei Jahre Freiheitsstrafe erhält.
                    Angelehnt an Jesu Tempelreinigung sowie an Kriegsthesen von Clausewitz' beginnt der Familienvater nun in bester Jigsaw-Manier, alle direkt und indirekt mit dem Mord in Verbindung stehenden Personen umzubringen, um so das US-Justizsystem zu reinigen und von der Korruption zu befreien.

                    Reaktionär, moralisch fragwürdig und menschenverachtend. Nicht nur erscheinen die Selbstjustiz-Morde dank Actionstilisierung in einem positiven Gewand, als Lösung des Konflikts sieht der Film zudem folgendes Szenario vor: Entweder verfällt das US-amerikanische Justizsystem ebenfalls der Selbstjustiz oder es muss untergehen. Cool Attorneys Don't Look At Explosions.
                    Da, wo diverse "Saw"-Filme plakative Gesellschaftskritik noch vernünftig formulieren, sich einen Rest Menschlichkeit bewahren und Jigsaw als ambivalenten Rächer darstellen, findet sich in "Gesetz der Rache" nur pure, rohe Eindimensionalität.

                    Die größte Gefahr geht eventuell aber gar nicht vom Inhalt sondern von F. Gary Grays hochbudgetierter, sauberer Regie und dem kernig-guten Schauspiel Gerard Butlers und Jamie Foxx' sowie deren Starappeal aus. Die "Saw"-Filme sind oft so mies, amateurhaft und hässlich inszeniert bzw. gespielt, dass man sie kaum bis gar nicht ernst nehmen kann. Nicht so "Das Gesetz der Rache", dem man seinen Status als spannenden und ansehnlichen Actionrachefilm mit glaubwürdigem Schauspiel ohne Frage zu Gute halten muss. Damit lassen sich die Zuschauer allerdings viel leichter manipulieren und von der eigenen Botschaft überzeugen als mit den "Saw"-Filmen.

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                      J.F.Lannister 19.08.2018, 17:15 Geändert 23.08.2018, 20:41

                      An sich bietet das Storykonzept durchaus eine gute Grundlage für einen unterhaltsamen Film: Ein afroamerikanischer Unionsarmist (Washington), ein Konföderationsarmist mit PTSD (Hawke), ein strenggläubiger Christ (D'Onofrio), ein irischer Immigrant (Pratt), ein ostasiatischer Immigrant, ein Mexikaner und ein Komantsche tun sich zusammen, um den kleinen Mann zu schützen und dem US-Kapitalismus sowie -Establishment den Krieg zu erklären.

                      Leider weiß Antoine Fuqua dieses Potential nur selten zu nutzen und beschränkt sich größtenteils auf albernen Pathos (z.B. übertriebene Heldentode), altmodisches Gepose und ermüdend-repetitives Geballer (in den letzten 35 Minuten am Stück). Eine vernünftige Figurenzeichnung bleibt dabei auf der Strecke, Washingtons Charakter erhält durch einen persönlichen Verlust immerhin etwas Tiefe, Ambivalenz findet man nur beim großartig aufspielenden Ethan Hawke, dessen Charakter mit seiner PTSD ringt. Für mich das Highlight des Films.

                      Bei einem Remake muss man einerseits damit rechnen, andererseits war ich dennoch überrascht, wie wenig Neues "The Magnificent Seven" auch über sein Remake-Dasein hinaus zu bieten hat. Fuquas moderne, leicht humoristische Actionauslegung eines solchen Heldenteams bzw. Himmelfahrtskommandos erweckt den Eindruck, als handele es sich hier um den nächsten Superheldenfilm. Eine Mischung aus "The Avengers" und "Suicide Squad" oder "Rogue One" - nur eben mit härterer Action. Zudem wurden Szenen, in denen mit Blankwaffen oder Pfeil und Bogen gekämpft wird, quasi aus "Der Herr der Ringe" entlehnt und Denzel Washingtons Charaktereinführung entspricht 1:1 jener von Christoph Waltz in "Django Unchained".

                      Fuquas moderne Actionauslegung birgt in Kombination mit James Horners und Simon Franglens unpassendem Soundtrack darüberhinaus den Nachteil in sich, keinerlei Westernatmosphäre zu versprühen. Das Setting der US-amerikanischen Frontier in den 1880er Jahren gibt dies zwar vor, es fühlt sich aber nicht so an, als bewege man sich hier im Wilden Westen. Ironischerweise geschieht dies erst im Abspann, wenn zu gezeichneten Bildern der Protagonisten Elmer Bernsteins genreprägendes Hauptthema aus dem Originalfilm erklingt.

                      Fazit: Auch wenn John Sturges' "The Magnificent Seven" meiner Meinung nach nicht zu den besten und gehaltsvollsten Western der Filmgeschichte zählt, ist es doch ein zeitloser Western, den es sich wesentlich mehr anzuschauen lohnt, als dieses Remake von Fuqua. Empfehlen kann ich es nur wegen der oben beschriebenen Story und wegen des Ensebmles um Washington, Hawke, Pratt und D'Onofrio.

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                      • Ich verstehe die Ausregung ehrlich gesagt nicht.
                        Was spricht dagegen, Werbung für Eigenproduktionen zu machen?

                        Netflix könnte sich da an Amazon orientieren, vor jedem Film oder Serienepisode einen kurzen Teaser, den man zur Not auch überspringen kann. Mich hat das bei Amazon bisher nie gestört und würde es wohl auch nicht bei Netflix. Ich halte das sogar für einen bessern Weg als den aktuellen, in dem nächste Filme bereits während des Abspanns beworben werden und dafür der Abspann verkleinert wird.

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                        • Ich finde es bemerkenswert, dass die Kritiker dahingehend argumentieren, dass man Schwarze an ihren dicken Nasen und dicken Lippen erkennen könne.

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                            J.F.Lannister 18.08.2018, 00:09 Geändert 18.08.2018, 00:10

                            Eigentlich handelt es sich bei "Happy Deathday" um eine sympathische, empathische und lebensbejahende Teenie-College-Slasher-Version von "Und täglich grüßt das Murmeltier" mit einer toll spielenden Jessica Rothe ("La La Land") in der Hauptrolle. Wenn da nicht das Ende wäre, mit dem der Film seine eigene Intention um eines Twists Willen verrät und sich somit selbst vollkommen gegen die Wand fährt. Unfassbar!

                            Ich kann jedem nur empfehlen, "Happy Deathday" nach 81 Minuten abzubrechen und die letzen 15 Minuten zu ignorieren. Damit ist man eindeutig besser bedient.

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                            • Zu "Tintenherz":
                              Wenn ich mich richtig erinnere, war ohnehin nur dieser eine Film geplant.

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                                J.F.Lannister 16.08.2018, 22:08 Geändert 16.08.2018, 22:16

                                Inhalt: Ein hedonistisches Ferienidyll in der Karibik frönt dem Sex und dem Meeresraubbau zur Steigerung des eigenen Profits und Vergnügens und wird dafür mit dem Angriff von fliegenden Killerpiranhas bestraft.

                                Eigentlich war James Cameron nur für die Effekte zuständig, übernahm dann aber schließlich die Regie, nachdem der eigentliche Regisseur absprang.
                                Über die Qualität des Films braucht man nicht zu diskutieren, irgendwo zwischen Schmuddelporno und Tierhorrortrash lassen sich allerdings doch schon Camerons Qualitäten und typische Charakteristika seiner späteren Werke erkennen. Sein Faible für maritime Settings und sein Talent, dieses spannend, gruselig und/oder episch in Szene zu setzen. Raubbau an der Natur und Naturschutz als Thema. Es wird sogar die Chestburster-Szene aus Scotts "Alien" zitiert! Hier natürlich mit einem Piranha^^

                                Für Cameron-Fans lohnt sich das Anschauen also in jedem Fall und "Piranha 2" beweist darüberhinaus abermals, dass Cameron perfekt dafür geeignet wäre, Frank Schätzings "Der Schwarm" für die Kinoleinwand zu adaptieren!

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                                  J.F.Lannister 15.08.2018, 22:56 Geändert 15.08.2018, 23:16
                                  über Piranha

                                  Steven Spielberg sieht in "Piranha" den besten Tierhorrorfilm, der nach seinem eigenen Film "Der weiße Hai" gedreht wurde und ich bin geneigt, mich dieser Aussage anzuschließen.

                                  Das Intro, die Unterwasser-Kameras und die Videospiel-Hommage lassen auch keinen Zweifel daran aufkommen, in wessen Fahrwasser man sich hier bewegt. Was zu Beginn noch den Charakter einer B-Movie-Version von "Der weiße Hai" hat, entwickelt sich in der zweiten Filmhälfte zu einem eigenständigen Terrorfilm, der mit rohen, schrecklichen und ekelerregenden Piranha-Attacken aufwartet.
                                  Genre-Handwerker Joe Dante ("The Howling", "Gremlins 1 & 2") läuft dabei zu Hochtouren auf, die creepigen Tiereffekte, das authentische Wunden-Make-Up und der klassische Streicher-Soundtrack aus der Feder von Pino Donaggio ("Wenn die Gondeln Trauer tragen", "Carrie", "The Howling") fügen sich zu einer außergewöhnlichen Terroratmosphäre zusammen.

                                  Die Story über genmanipulierte und intelligente Killerpiranhas, die im Auftrag der US-Regierung in erster Linie für den Vietnamkrieg gezüchtet wurden und geheim gehalten bzw. vertuscht werden sollen, lädt freilich mehr zum Schmunzeln als zum Fürchten ein. Dennoch... Solange Programme wie das United States Navy Marine Mammal Program existieren und versucht wird, Viren wie die Spanische Influenza als mögliche Biowaffe wiederzubeleben, möchte man den nationalistischen und skrupellosen Wissenschaftlern und Militärs sofort Charlton Hestons Warnworte aus "Planet der Affen" entgegenschreien.

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                                  • Eine Splatterkomödie, die ich mir auf jeden Fall noch ansehen möchte:

                                    Tokyo Gore Police

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                                    • Die Einführung des "Oscars für den Besten populären Film" verstehe ich nicht so recht.
                                      Unter Anderem dafür wurde doch die Anzahl der Nominierungen für den Besten Film von fünf auf zehn erhöht, damit auch Filme abseits des üblichen Academy-Spektrums (Animationsfilme, Independantfilme, Blockbuster) geehrt werden können.

                                      Man erinnere sich zurück an die Oscars 2009, die viel gelobten "Wall-E" und "The Dark Knight" wurden nicht für den Besten Film nominiert, obwohl sie bei den Oscars ansonsten stark vertreten waren. Danach erfolgte die Erweiterung auf zehn Nominierungen.

                                      Davon profitierten beispielsweise: Avatar, District 9, Oben, Inception, Toy Story 3, Gravity, Der Marsianer, Mad Max: Fury Road, Dunkirk und Get Out.

                                      Die Academy müsste dies an sich nur konsequenter weiterführen. Zum Einen, indem sie wirklich zehn Filme nominiert - meistens sind es nur acht oder neun - und zum Anderen, indem sie sich auf dieser Ebene noch mehr dem populären Film öffnet. Die Producers Guild of America nominierte "Deadpool" (2016) und "Wonder Woman" (2017), die beide nicht bei den Oscars zu finden waren.

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                                      • J.F.Lannister 08.08.2018, 20:26 Geändert 08.08.2018, 20:27

                                        Disney/Marvel zahlt 10000 US-Dollar für Haarpracht-Nachdrehs?

                                        In einer stillen Ecke weinen jetzt die WB/DC-Produzenten :D

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                                        • J.F.Lannister 08.08.2018, 00:34 Geändert 08.08.2018, 00:35

                                          Gerüchteweise plant man für "M:I 7" eine Actionszene im Weltall.
                                          Tom Cruise goes Roger Moore^^

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                                          • Ich finde es schade, dass er nicht mehr von Hugo Weaving (der keine Lust mehr auf das MCU hat) gespielt wird, aber unter der Maske sieht man das zum Glück nicht.

                                            Sein Auftritt im "Infinity War" war jedenfalls eine der größten Überraschungen!
                                            Einen weiteren - noch größeren - Auftritt benötige ich aber nicht, dafür ist er als Charkater und Schurke zu uninteressant.

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                                              J.F.Lannister 06.08.2018, 00:20 Geändert 06.08.2018, 00:38

                                              "Brokeback Mountrain" ist der noch bessere "Call Me By Your Name".

                                              Dort, wo "Call Me By Your Name" aufhört, fängt "Brokeback Mountain" erst richtig an, und dort, wo sich "Call Me By Your Name" nur auf die beiden Hauptcharaktere konzentriert und den Rest (liberale Familie, Liebeleien mit Frauen) lediglich als Plotdevise nutzt, widmet sich "Brokeback Mountain" auch ausführlich dem Leben, den Problemen und den Reaktionen der Nebencharaktere (Ehefrauen, Freundinnen und Kinder).

                                              Während "Call Me By Your Name" einer Momentaufnahme entspricht und ein Bild der jugendlichen, ersten Liebe während eines Sommers zeichnet, erstreckt sich "Brokeback Mountain" über einen Zeitraum von 20 Jahren - Hauptprotagonist Ennis Del Mar (Heath Ledger) ist zu Beginn 19 und am Ende 39 Jahre alt. Stilistisch passen sich beide Filme ihrem Inhalt an bzw. spiegeln den Blick der Hauptcharaktere auf ihre Beziehung wieder, zum Einen heißes, ungestümes und leidenschaftliches Coming-of-Age und zum Anderen das kühlere, nüchternere und reifere Erwachsenendasein. Sicherlich spricht auch aus "Brokeback Mountain" die Leidenschaft, nur wird diese verstärkt durch das Altern der Charaktere, die wachsene Verantwortung (Familienversorgung) sowie verstärktes Auftreten von Problemen (innerhalb der Familie, gesellschaftliche Ächtung) beeinflußt und getrübt.

                                              Sowohl der jugendliche "Call Me By Your Name" als auch der erwachsene "Brokeback Mountain" haben ihre Daseinsberechtigung und ergänzen sich auf ihre Weise perfekt. Passenderweise endet "Brokeback Mountain" in der Mitte der 80er Jahre, während "Call Me By Your Name" im Jahr 1983 beginnt, zeitlich gesehen geht also der eine Film in den anderen über.

                                              ("Call Me By Your Name": 8/10 Punkten)

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                                                J.F.Lannister 05.08.2018, 13:59 Geändert 05.08.2018, 14:03

                                                Beim Schaffensprozess wäre ich gerne dabei gewesen:

                                                - "Wisst Ihr, was unserem Film über zwei CIA-Agenten, die sich um die Gunst einer Frau streiten, auf jeden Fall noch fehlt?"
                                                - "Nein, was?"
                                                - "Ein Nebenhandlungsstrang über einen deutschen Verbrecher, den wir Karl Heinrich nennen und mit Til Schweiger besetzen."
                                                - "Ja, geil!"

                                                McG versucht sich mit Schnittmassaker, schlechtem CGI und eben Til Schwieger als Schurke an einer "James Bond"-Kopie, da ist man froh, wenn er sich wieder dem RomCom-Handlungsstrang widmet. Der ist zwar auch nicht anspruchsvoll oder originell, unterhält mit seinem Witz aber zumindest für 90 Minuten auf niederem Niveau. Großen Anteil daran haben Reese Witherspoon, Tom Hardy (und Chris Pine), die das Beste aus ihren Rollenbeschreibungen machen.

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                                                  Ein 180 Minuten kurzer Bilder- und Dialograusch, bestehend aus Parties, Drogen, Sex und Geld. Nebenbei lässt Scorsese eine pointierte Finanzkritik einfließen, die beim kleinen Mann beginnt, zur Wall Street aufsteigt und schließlich wieder zum kleinen Mann zurückkehrt. Das Schlimmste an dieser Geschichte dürfte wohl der Umstand sein, dass Jordan Belfort real existiert, seinen Schaden an der Gesellschaft immer noch nicht zurückgezahlt hat (oder es nicht kann) und tatsächlich auf freiem Fuß herumläuft. In der letzten Szene findet Scorsese mit seinem Blick in die Zuhörerschaft des Motivationsseminars einen sagenhaften Abschluss für seine Reise in das Leben Jordan Belforts. Die Zuhörerschaft, das sind wir, das Publikum des Films. Wie gebannt verfolgt man diesen Exzessrausch, hängt wie die Zuhörerschaft gebannt an Belforts Lippen. Bis einem klar wird, was man da gerade getan hat - dem Teufel seine Seele verkauft. Dies kommt einem gehörigen Tritt in die Eier gleich. "The Wolf of Wall Street" schmerzt und das nicht nur im Zwerchfell. Ein Meisterwerk der Satire.

                                                  Leonardo DiCaprio spielt als Jordan Belfort so einnehmend, dass man ihm wohl ohne großes Zögern ein Stück Scheiße abkaufen würde, wenn er es einem anböte. Daneben finden zahlreiche toll gespielte Nebenfiguren, von denen manche eindeutig Kultpotential besitzen. Zum Beispiel Matthew McConaughey als Senior Broker bei L.F. Rothschild, Jean Dujardin als schweizerischer Banker oder Rob Reiner als der cholerische Vater Jordan Belforts. Das Drehbuch ist so unfassbar gut, dass sich die 180 Minuten zu einem absolut kurzweiligen Spaß entwickeln. Und obwohl es in "The Wolf of Wall Street" sehr viel zu lachen gibt, lässt der Film in seinen dramatischen Momenten nie an Härte oder Intensität vermissen.

                                                  The Wolf of Wall Street: Cinema of Excess
                                                  https://www.youtube.com/watch?v=l3fzFUs-hYM

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                                                    Nach den überbordenden Kritiken und diversen Awards bin ich leider entäuscht von "Moonlight", auf dem Papier funktioniert die Geschichte meiner Meinung nach besser denn als Film.

                                                    In den 3 x 35-40 Minuten für die drei Lebensabschnitte als Kind, Jugendlicher und Erwachsener findet "Moonlight" kaum Zeit, die Handlung, die inhaltlichen Themen (Mobbing, Homosexualität, vaterloses Aufwachsen, Drogen und Kriminalität unter Afroamerikanern) sowie die Charaktere vernünftig auszuarbeiten. Weil "Moonlight" so stark auf den Hauptcharakter Chiron zugeschnitten ist, müssen für viele der Nebencharaktere Schablonen herhalten, zum Beispiel der Bully in der Highschool, die drogenabhängige Mutter oder der beste Freund, bei dem man nie so wirklich weiß, warum er mit Chiron überhaupt befreundet ist. Aufgrund der großen Zeitsprünge zwischen den Kapiteln fallen zudem wichtige und prägende Ereignisse im Leben Chirons weg, mit denen man sich bei so einer Charakterstudie auf jeden Fall hätte auseinandersetzen müssen.

                                                    Das mit Abstand beste Kapitel ist "Little", jenes über die Kindheit.
                                                    Über Chiron (Cheiron aus der griechischen Mythologie), der ohne Vater und mit einer drogensüchtigen Mutter aufwächst und aufgrund seines sonderbaren Verhaltens von den anderen Kindern gejagt und als Schwuchtel beleidigt wird, ohne zu wissen, was das überhaupt bedeutet. In dem Drogendealer Juan (Johannes der Täufer) und dessen Freundin Teresa (Mutter Teresa) findet er Ersatzeltern und eine emotionale Stütze. Alle drei fühlen sich zueinander hingezogen, was dazu führt, dass Juan schmerzhaft sein eigenes Leben als Drogendealer reflektieren muss. Wegen Mahershala Ali als Juan und Naomi Harris als Chirons Mutter ist dies auch in schauspielerischer Hinsicht das qualitativ hochwertigste Kapitel des Films.

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