J.F.Lannister - Kommentare

Alle Kommentare von J.F.Lannister

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    J.F.Lannister 13.10.2018, 15:09 Geändert 13.10.2018, 15:11

    Michael Bay, Jerry Bruckheimer und Randall Wallace möchten mit "Pearl Harbor" anhand des Erzählens einer Liebesgeschichte vor dem Hintergrund einer Katastrophe ihr eigenes "Titanic" erschaffen und scheitern damit auf allen möglichen Ebenen. Nebenher werden der Angriff auf Pearl Harbor und der Doolittle Raid als cooles Actiongeballer und US-amerikanischer Gründungsmythos interpretiert.

    Zumindest die Actioninszenierung beherrscht Bay wie eh und je perfekt und auch das ein oder andere Musikstück Hans Zimmers findet Anklang, obwohl es sich hierbei sicherlich um den mit Abstand schlimmsten Soundtrack handelt, den er je geschrieben hat. Der Rest ist ein übergroßes Ärgernis voller Kitsch und Pathos.

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    • Ich hätte es toll gefunden, wenn Tobey Maguire den alten, an den Raimi-Filmen angelehnten Spider-Man im kommenden "Spider-Man: Into the Spider-Verse" von Sony gesprochen hätte.

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      • Warner Bros wird dann also zwei Streaming-Dienste anbieten?
        - DC Universe
        - der Rest

        Ich mag Warner Bros, aber das ist wieder so typisch :D

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        • J.F.Lannister 11.10.2018, 11:24 Geändert 11.10.2018, 11:25

          Nachdem ich mir den Trailer angesehen habe, wünsche ich mir, das wäre ein Tarantino-Film mit Kurt Russell als Weihnachtsmann auf Rachefeldzug!

          The Hateful Saint

          Das würde mich bedeutend mehr interessieren^^

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            J.F.Lannister 09.10.2018, 23:25 Geändert 10.10.2018, 08:19

            "The Running Man" ist eine Adaption von Stephen Kings "Menschenjagd", die sich sämtlicher potentieller Drama- und Thriller-Elemente entledigt und die Geschichte zu einem Arnie-Actioner umfunktioniert. Und selbst unter den Arnie-Actionern zählt der Film eher zu den schlechteren.

            Dennoch:
            Als alberne, extravagant kostümierte, unfreiwillig komische und cheesige Parodie auf die Begeisterung der (US-)Bevölkerung für das Fernsehen mit all seinen Reality-Programmen, Spiele-Shows und Wrestlingskämpfen trifft "The Running Man" letztendlich den Kern der Sache. Insbesondere gilt das für die Wrestling-Begeisterung, das sage ich als jemand, der sich manchmal ebenfalls gerne Wrestling anschaut - wenn auch nur das heutige und nicht jenes aus den 80ern. Passenderweise muss sich Arnie hier zudem durch diverse Gegner kämpfen, die mit professionellen Wrestlern besetzt wurden.

            Bedeutend interessanter ist jedoch die Metaebene mit Arnie als Actionheld.

            Die TV-Show "The Running Man" ist so angelegt, dass normale Menschen sie nicht überleben können, dafür braucht es schon Kerle vom Kaliber eines Arnold Schwarzeneggers: körperlich fit, schnell und muskulös. Deswegen möchte der TV-Host Arnie auch unbedingt für die Show haben, weil er die Quoten steigert.

            Anhand dieses Spielekonzepts spiegelt "The Running Man" typische 80er-Actionfilme wieder, Bizeps-Actionhelden wie Arnie gelingt das, woran normale Menschen im echten Leben scheitern würden. Die Zuschauer feiern das, auch wenn Arnie erst noch ihre Sympathie gewinnen muss. Wenn er sich gegen Ende dann aus dem Show-Stadion auf die Bühne der Sendung kämpft und den Actionhelden vor Live-Publikum performt, nimmt der Film sogar noch surrealistische Züge an. Und indem Arnie daraufhin den Host in den Tod schickt und meint, dass es das ist, was die Zuschauer sehen wollen, dann spricht er die Wahrheit. Denn die meisten Zuschauer erwarten von einem Actioner, dass der Gute am Ende die Bösen besiegt.

            Ob das alles genau so beabsichtigt war, sei jetzt mal dahingestellt, beim Drehbuchautor Steven E. de Souza ("Phantom Kommando", "Stirb Langsam 1 & 2") könnte ich es mir zumindest vorstellen. Auf jeden Fall lässt sich "The Running Man" als Hommage und Kritik am (80er-)Actionkino lesen.

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              Ein kleiner Undercover-Kriminalthriller mit Daniel Radcliffe in der Hauptrolle, der - basierend auf wahren Begebenheiten - als FBI-Agent in die Neonazi-Szene eingeschleust wird, um ein Bombenattentat zu verhindern. Die Zeit wird "Imperium" sicherlich nicht überdauern, dennoch ist es ein Film, den es sich anzuschauen lohnt. Knackig und spannend auf den Punkt erzählt, mit einem aufrüttelnden Einblick in diverse Strömungen der Neonazi-Szene. Grölende und saufende Skinheads, streng gläubige Christen, kultivierte Bildungsbürger und Familien, Verschwörungstheoretiker und rhetorisch gewandte Hassprediger in den Medien.

              Nach "Swiss Army Man" beweist Daniel Radcliffe erneut, dass er schauspielerisch mehr drauf hat, als nur Harry Potter bzw. als er es in den "Harry Potter"-Filmen zeigen kann. Zwar benötigt er zu Beginn etwas Zeit, um sich einzuspielen, liefert danach aber eine großartige Performance ab, mit der er glaubwürdig den Stress, die Angst und die Improvisationsfähigkeiten zur Schau stellt, die seinem Charakter aufgrund der Undercoverarbeit abverlangt werden.

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                  J.F.Lannister 06.10.2018, 01:11 Geändert 06.10.2018, 01:31

                  Vor zwei Jahren lief "Friedhof der Kuscheltiere" im TV, allerdings habe ich den Film damals nach den ersten 30-40 Minuten aufgrund purer Langeweile abgebrochen und mir stattdessen lieber "Tanz der Teufel" angesehen. Dank des gestrigen, ersten Katzen-Bildes aus der Neuverfilmung wurde mein Interesse nun erneut geweckt und siehe da: Diesmal packte mich der Film von Beginn an und ließ mich bis zum Ende nicht mehr los!

                  Zwar habe ich Stephen Kings Roman (noch) nicht gelesen, bin wegen der zahlreichen negativen Kritiken aber dennoch überrascht. Sicherlich bin ich als Nicht-Kenner mit anderen Erwartungen an den Film herangetreten und King wird in seinem Roman auch viel mehr ins Detail gegangen sein, dennoch funktioniert "Friedhof der Kuscheltiere" als eigenständiger Film meiner Meinung nach perfekt.
                  Horror muss nicht bis ins kleinste Detail ausformuliert werden und das, was King im Roman genauer beschreibt, kann man sich als aufmerksamer Zuschauer auch selbst erschließen oder es ist zum Verständnis der Handlung und zur Charakterzeichnung im Film schlichtweg nicht notwendig.

                  Regisseurin Mary Lambert und Stephen King, der hier selbst das Drehbuch schrieb, geben der kleinen Geschichte mit ihrem ruhigen Erzähltstil zu Beginn die Möglichkeit, sich entfalten zu können, und erhöhen danach langsam das Pacing. Familiärer Verlust, Trauerbewältigung, die erste Begegnung und Auseinandersetzung mit dem Tod im Kindesalter, ins Erwachsenenalter verschleppte Kindheitstraumata und Schuldgefühle. Psychologischer Horror, der harmlos erscheinend mit einer toten Katze seinen Anfang nimmt und sich dann im Verlauf der Handlung unnachgiebig und grausig unter die Haut bohrt. Für mich der Inbegriff von "creepy".

                  "Friedhof der Kuscheltiere": Verfilmter Stephen-King-Horror, wie er sein sollte.

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                  • J.F.Lannister 04.10.2018, 23:00 Geändert 04.10.2018, 23:00

                    Auch wenn man dann kaum bis gar nichts von ihm sieht, schwirrt mir seit dem Nachmittag folgende Idee im Kopf umher:

                    The Rock als schurkischer Donkey Kong in einem "Super Mario"-Film.
                    Mario und Luigi spontan besetzt mit Henry Cavill und Pedro Pascal.

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                    • Ihr werdet diesen Tag nie vergessen, an dem ihr Captain Johnny Depp beinahe gefeuert hättet!

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                      • J.F.Lannister 04.10.2018, 18:45 Geändert 04.10.2018, 18:45

                        Der Plan, das Narnia-Franchise mit "Der silberne Sessel" zu rebooten, war für mich ohnehin nicht wirklich sinnhaft (gleichzeitig auch kein "Skandal"), da man den Film aufgrund nur geringer inhaltlicher Überschneidungen auch locker als Fortsetzung oder Spin-Off hätte bringen können. Und stilistische Neuausrichtungen gab es von Teil 1 zu Teil 2 zu Teil 3 ohnehin ständig.

                        Nun also ein Komplett-Reboot von Netflix. Als Fan des Stoffes bin ich auf jeden Fall gespannt, insbesondere da ich es immer schade fand, dass "Der Ritt nach Narnia" damals nicht verfilmt wurde. Ich hoffe jetzt mal, dass man sich da an den Büchern orientiert und sich nicht (nur) irgendwelche neuen Geschichten ausdenkt.

                        Dennoch frage ich mich, ob man 10-15 Jahre später echt neue Kinofilme benötigt, wenn man tatsächlich die gleichen Bücher adaptiert. Eine Serie kann mehr ins Detail gehen und einen leichteren Zugang zu den inhaltlich dünneren Büchern finden, aber die Filme haben doch schon viel und nicht sogar das Beste (Teil 1 definitiv und Teil 2 an sich auch) aus den Büchern herausgeholt.

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                          J.F.Lannister 04.10.2018, 10:06 Geändert 04.10.2018, 10:10

                          "Pain & Gain" ist eine schwarzhumorige Gangsterkomödie und Gesellschaftssatire, in der Michael Bay über US-patriotische und christlich gläubige Dummköpfe herzieht, die Muskel-Machismo als Lebens- und US-Nationalgefühl verstehen und an den American Way of Life glauben. Self-made Men wie Rocky Balboa, Tony Montana und Michael Corleone wurden nicht reich und erfolgreich, indem sie sich die Eier schaukelten, also nehmen die drei Protagonisten (Idealbesetzung: Mark Wahlberg, The Rock und Anthony Mackie) Entführung, Folter und Mord in Kauf, um sich die Villen und das Vermögen reicher Kerle unter den Nagel zu reißen. Amüsanterweise stolpern sie dabei jedoch ständig über ihre eigene Dummheit.

                          Wenn gezeigt wird, wie Anthony Mackie mit seiner durch Steroide verursachten Impotenz heulend beim Arzt sitzt oder The Rock wegen seines Drogenmissbrauchs körperlich sowie geistig vor die Hunde geht und Angstzustände durchlebt, dann geht Bay damit sogar noch einen Schritt weiter. Er durchbricht die schillernde Gangster- und Machofassade und deutet darauf hin, dass sich hinter der harten Schale nur kleine, verletztliche und erbärmliche Existenzen verbergen.

                          Insgesamt ist der Film zwar etwas zu lang geraten und hat nach der hervorragenden Exposition während der Haupthandlung mit manchen Hängern zu kämpfen, nichtsdestotrotz lohnt sich "Pain & Gain" im Allgemeinen als erfrischender Beitrag zum Gangsterkomödien-Genre und da er sich auf inhaltlicher Ebene als vollkommen atypischer Bay-Film entpuppt. Speziell Fans von Michael Bay kommen aufgrund seines Gefühls für das Visuelle und große Kinobilder natürlich dennoch auf ihre Kosten. Abseits davon wäre das Casting wohl nur besser gewesen, wenn Bay Tyrese Gibson anstelle von Anthony Mackie gecastet hätte.

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                            J.F.Lannister 03.10.2018, 20:29 Geändert 03.10.2018, 20:29

                            Zur Einstimmung oder als Ergänzung:

                            Die erste Episode der Web-Miniserie "Don't Hug Me I'm Scared", die sich ebenfalls mit dem Wesen der Kreativität auseinandersetzt.

                            https://www.youtube.com/watch?v=9C_HReR_McQ

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                            • Pro7 Logik:

                              Zuerst "Star Wars Episode IV & V" am Stück.
                              Im Anschluss dann nicht "Episode VI" sondern "Predators" :D

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                              • In "John Wick 4" schaut dann Eddie Redmayne mit seinem Köfferchen vorbei.

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                                • J.F.Lannister 02.10.2018, 11:13 Geändert 02.10.2018, 11:26

                                  Da hätte man auch noch "Batman v Superman" nennen können.

                                  Lex Luthor als Frankenstein und Doomsday als Frankensteins Monster.

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                                  • Steffen Hensslers Bewerbungsbild für die Nachfolge Hugh Jackmans als Wolverine?

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                                      J.F.Lannister 02.10.2018, 09:57 Geändert 02.10.2018, 10:01

                                      Da hat Saulnier mit "Blue Ruin" und "Green Room" bedeutend bessere und effektiviere Horror-/Terrorthriller erschaffen.

                                      "Hold the Dark" kommt mir vor wie die bedeutungsschwangere Version von "The Revenant", "The Grey", "The Terror" und "Der Man aus dem Eis". Die Dialoge, wer redet denn so?^^ Die Themen des Tieres im Menschen, des Menschen als der Wolf des Menschen sowie der Konflikt zwischen Wildnis/Natur und Zivilisation kommen nie wirklich zur Geltung, stattdessen psychologisiert und philosophiert der Film meiner Einschätzung nach lieber holprig vor sich hin.

                                      Alexander Skarsgård halte ich in seiner Rolle zudem für vollkommen fehlbesetzt, was mitunter zur fehlenden Effektivität und mangelnden Horroratmossphäre beiträgt. Jeffrey Wright (Felix Leiter in den Craig-Bondfilmen) macht seine Sache als Hauptdarsteller und neutraler Außenstehender in der Handlung dagegen klasse.

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                                        "We have transformed 100 year old film footage to see The Great War as the soldiers themselves saw it."

                                        Peter Jacksons Dokumentation über den Ersten Weltkrieg.
                                        Leider läuft die Doku nur im Vereinigten Königreich im Kino...

                                        Hier der erste Teaser:
                                        https://www.youtube.com/watch?v=D6Do1p1CWyc

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                                        • J.F.Lannister 01.10.2018, 12:50 Geändert 02.10.2018, 11:17

                                          Mein Ranking guter Netflix-Serien (Eigenproduktionen) sieht Stand jetzt so aus:

                                          1) BoJack Horseman (Staffel 1-4)
                                          2) The Crown (Staffel 1-2)
                                          3) Sense8 (Staffel 1)
                                          4) Stranger Things (Staffel 1-2)
                                          5) Everything Sucks! (Staffel 1)
                                          6) Big Mouth (Staffel 1)
                                          7) The End of the F***ing World (Staffel 1)
                                          8) Daredevil (Staffel 1)

                                          (Male Millennial, falls jemand es mit dem Ranking oben vergleichen möchte^^)

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                                          • J.F.Lannister 30.09.2018, 23:07 Geändert 30.09.2018, 23:08

                                            Die Musik ist echt einer der großen Trümpfe der Serie!
                                            Bei Johnny Klimek und Tom Tykwer als Komponisten ("Cloud Atlas", "Sense8") war damit aber auch zu rechnen.

                                            Nebenbei auch ein hervorragender Introsong:

                                            Severija - Zu Asche, Zu Staub
                                            https://www.youtube.com/watch?v=uekZpkYf7-E

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                                            • Empfehlen kann ich abseits der genannten, mir bekannten Filme ("King Kong", "Birdman") noch:

                                              "The Ring"
                                              Gore Verbinskis Remake des japanischen Horrorfilms "Ringu", in dem Naomi Watts die Hauptrolle als Journalistin spielt, deren Nichte auf mysteriöse Weise zu Tode gekommen ist.

                                              "21 Gramm"
                                              Alejandro G. Iñárritu verwebt drei Handlungsstränge über Täter und Opfer eines Autounfalls miteinander, Naomi Watts spielt hier eine Frau, deren Mann und Kinder bei dem Autounfall ums Leben kommen. Im Fokus steht das Leid des Menschen. Wie viele Schicksalsschläge kann ein Mensch erleiden, bis er daran und am Leben selbst zugrunde geht? Inwiefern können Schicksalsschläge das Wesen eines Menschen verändern, sowohl im positiven als auch im negativen Sinn? Wie kann man als Mensch glücklich sein in einer Welt voller Tod und Krankheit? Gibt es trotz alldem Hoffnung auf Besserung?

                                              "The Impossible"
                                              J.A. Bayonas ("Das Waisenhaus", "Sieben Minuten nach Mitternacht") Katstrophensurvialdrama über den Tsunami 2004 im indischen Ozean, basierend auf den Erfahrungsberichten der Spanierin Maria Belón, an der Naomi Watts Rolle als Familienmutter angelehnt ist. Grauen, Schock, Freude und Trauer, reine Menschlichkeit im Angesicht der unbegreiflichen Katastrophe. So unerträglich, dass ich oft kurz dafür stand, abubrechen.

                                              Das Segment "Homeschooled" aus "Movie 43":
                                              Die Arschloch-Eltern Naomi Watts und Liev Schreiber halten nichts von der Highschool und lehren ihren Sohn stattdessen zu Hause selbst. Weil er diesen wichtigen Lebensabschnitt der Highschool aber nicht verpassen soll, tyrannisieren und mobben sie ihren Sohn aufs Härteste.

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                                              • J.F.Lannister 28.09.2018, 15:45 Geändert 28.09.2018, 15:50

                                                Oliver Pocher, Kollegah, Sonja Zietlow, Lothar Matthäus, Markus Lanz oder Til Schweiger? :D
                                                Da kann man die Show auch gleich einstampfen.

                                                Jan Böhmerman, Klaas Heufer-Umlauf oder Uwe Boll wären aber schon nice.

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                                                • Der Film interessiert mich zwar nicht so sehr, aber der Song strahlt eine ungemeine emotionale Kraft aus. Gefällt mir ziemlich gut!

                                                  Von Lady Gaga weiß man das ja, aber wer hätte gedacht, dass Bradley Cooper so toll singen kann?^^

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                                                    J.F.Lannister 27.09.2018, 10:06 Geändert 27.09.2018, 10:14

                                                    Auch wenn die Comicvorlage (1989) fünf Jahre vor Caleb Carrs Roman erschien, möchte ich dennoch einen solchen Vergleich ziehen, weil mich der Film rückblickend deutlich daran erinnerte:
                                                    "Batman: Gotham by Gaslight" ist die Batman-Version von "The Alienist", zudem angereichert mit Elementen aus "Sherlock Holmes" und "Oliver Twist".

                                                    Im viktoriantischen Gotham Ende des 19. Jahrhunderts begeht Jack the Ripper seine Serienmorde an Prostituierten, was die korrupte Polizei anfänglich aber nicht zu kümmern scheint, da es sich bei den Opfern um Frauen aus der Unterschicht handelt. Also begibt sich Bruce Wayne (als Batman) eigenhändig auf die Suche nach dem Mörder, nutzt Deduktion und neue, eigens entwickelte Techniken der Forensik. Unterstützt wird er dabei neben seinem Butler Alfred von der Suffragette Selina Kyle und einer Gruppe von Waisenkindern (Dickie, Jason und Timmy), nimmt die Hilfe des Alienisten Dr. Hugo Strange an und unterstützt selbst wiederum den Police Commissioner James Gordon, welcher sich zum Teil gegen die reaktionäre Arbeitsweise der Polizei stellt. Parallel zu Jack the Ripper sucht die Polizei auch nach Batman, schließt bezeichnenderweise Bruce Wayne aber per se aus, da er nunmal zur reichen Oberschicht Gothams zählt.

                                                    Die Bilder vermitteln eine düstere und viktorianisch-gotische Atmosphäre (ideal für Batman-Geschichten), abgerundet und vervollkommnet wird dies durch den klassischen Batman-Soundtrack aus der Feder von Frederik Wiedmann und die Synchronisation (u.A. Bruce Greenwood als Bruce Wayne / Batman). Geschickt werden diverse Batman-Charaktere in das viktorianische Setting eingefügt, neben den bereits oben Genannten finden sich hier auch Poison Ivy und Harvey Dent wieder. Spannung zieht die Kriminalhandlung neben oben beschriebenen "The Alienist"-Parallelen aus der Tatsache, dass es sich bei Jack the Ripper um einen ebenbürtigen Gegner für Batman handelt und dass seine Identität bis zum Ende ungewiss bleibt.

                                                    Lohnenswert für jeden Fan von Batman und viktorainischer Kriminalgeschichten wie "The Alienist" und "Sherlock Holmes". 8/10 Punkten, wenn ich "The Alienist" nicht kennen würde, der Roman und die Serie können sich mit der Thematik natürlich bedeutend detaillierter und tiefer auseinandersetzen, als es mit diesem 74-Minuten-Film möglich ist.

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