jacker - Kommentare

Alle Kommentare von jacker

  • 6

    "Das Appartement" ist ein leichter und unterhaltsamer Film. Mehr als das leider heutzutage nicht mehr.

    Die Handlung ist so stark in die damaligen gesellschaftlichen Normen und Moralvorstellungen eingefasst, dass sie mit mehr als 50 Jahren Abstand enorm an skandalöser Sprengkraft verloren hat (falls sie sie damals überhaupt besaß?). Klar ist der Film größtenteils als Komödie angelegt, die Themen wie Ehebruch und Verheimlichung dieser Affären waren damals aber sicher sehr brisant.

    Getragen wird "Das Appartement" eindeutig von Jack Lemmon, der macht seine Sache äußerst solide: Klassisches Hollywood-Komödien-Schauspiel, oft extrem überzogen in Mimik und Gestik, bis an den Rand des Slapstick. Das macht zwar Spaß beim zusehen, erschwert es mir aber eine wirkliche Bindung zum Film aufzubauen, mich richtig einzufühlen. Meine filmische Sozialisation ist einfach sehr von neuerer, realistischerer Form der Inszenierung geprägt - also entweder Charaktere, die optimalerweise Abbilder real existierender Verhaltensmuster sind (auch in ihren kleinsten Gesten), oder Filme die direkt und offensichtlich als Fiktion angelegt sind. Das damalige Spiel, in der Art wie Lemmon hier den C. C. Baxter verkörpert, baut für mich eine fiktionale Wand vor einem realen Setting auf. Zudem fällt es schwer sich in den Geist der 50er rein zu versetzen wenn man erst 25 Jahre später geboren ist.

    Im Ganzen hätte der Film ruhig eine halbe Stunde kürzer sein können, weder Humor, Tragik (wenn man das so nennen kann), noch die eigentliche 'Handlung' bieten genügend Füllung für zwei Stunden und zwischenzeitlich zieht es sich schon arg. Das wird zu aber Teilen durch nostalgischen Charme kompensiert: Die Musik, die Kulisse und auch die Art wie Dialoge geführt werden, lassen beim Zuschauen ordentlich Wärme im Brustkorb entstehen und die ein oder andere Länge vergessen.

    Viel von Wilder kenne ich noch nicht, "Irma La Douce" fand ich jedoch noch ein gutes Stück charmanter.

    6
    • 8
      über Tricks

      "Matchstick Men", ein Film der mich auf jeder erdenklichen Ebene überrascht hat - und was gibt es schöneres als überrascht zu werden?

      Zuerst mal weil es ein Film ist, der schon fast unscheinbar daher kommt. Bei Ridley Scott - einem Namen den man zwar auch mit Sci-Fi-Meilensteinen wie "Alien" und "Bladerunner" verbindet - denke ich in der Neuzeit an Werke die immer in unheimlich großem Rahmen angelegt sind. Große Kulissen, große Action, epische Schlachten - mal natürlich, mal künstlich aufgebauscht - grundsätzlich Überlänge, die meist durch die DCs nochmal getoppt wird. Das ist Ridley Scott, oder eben was ich mit ihm verbinde.

      "Matchstick Men" ist anders. Scheinbar brauchte Scott zwischen "Black Hawk Down" und "Königreich der Himmel" mal eine Dosis Normalität und hat diese amüsante kleine Gaunerkomödie inszeniert. Komödie, aber nicht im herkömmlichen Sinne, denn man schmunzelt viel aufgrund von Stimmung und Situationskomik, aufgrund der schräg verschrobenen Figur die Cage verkörpert, wie auch der aufgeweckten Natürlichkeit mit der Alison Lohman seine Tochter Angela verkörpert.

      Nächste und vielleicht stärkste Überraschung des Films: Nicholas Cage!
      Ich mag ihn, auch wenn er viel Mist liefert ist er sympathisch und manchem Trash den er spielt, gibt er nochmal eine zusätzlich ulkige Note drauf. Eigentlich würde ich nicht sagen er ist ein Top-Schauspieler, hier schon! Gerade weil er sonst so extrem zum Overacting neigt, war ich hier völlig verblüfft wie differenziert und facettenreich er hier den Neurotiker verkörpert. Das Maß in dem er die Ticks aus sich rausbrechen lässt - je nach Stressfaktor der Situation mal mehr, mal weniger - ist durchweg nahezu perfekt dosiert und erzielt richtig Wirkung. Sein Charakter wirkt in sich geschlossen und passig, höchst menschlich und auf interessante Art vielschichtig.

      Weitere Überraschung bietet die Stimmung. Diese ist nämlich weder hart, noch besonders auf Spannung/Thrill ausgelegt, sondern stark auf lockere und leichte Atmosphäre getrimmt. Nicht unwesentlich ist der locker-swingende, sehr positive Soundtrack dafür verantwortlich. Nächste Überraschung, der ist nämlich von Hans Zimmer komponiert, klingt aber mal überhaupt nicht danach. Aber auch die Bilder vermitteln eine eigene und wirkungsvolle Sprache, Scott zeigt hier dass er nicht umsonst seit 30 Jahren zu den 'Großen' zählt, inszenatorisch ist "Matchstick Men" einfach top und wirkt im Resultat extrem stimmig und rund.

      Die Story ist an sich nichts großes, für mich hat der Film aber auch nur sekundär über sie, viel mehr über die Figuren und deren Miteinander funktioniert. Sehr gut funktioniert!

      7
      • 6

        "Star Trek" das große Prequel zur ursprünglichen Raumschiff Enterprise Serie, habe ich eigentlich gar nicht primär wegen den Trekkie-Serien und Filmen geschaut, viel mehr hat mich interessiert was J.J. Abrams (den ich damals wegen "Lost" absolut verehrt habe) für einen Film abliefert. Hat dann doch nur 3 Jahre gedauert bis die Disc hier in den Player gewandert ist.

        Richtig viel hatte ich mit Star Trek nie am Hut, wenn überhaupt dann eher mit der "Next Generation" Crew um Picard. Die habe ich aber als Kind auch nur sporadisch mal im Fernsehen gesehen. Demnach sind mir wahrscheinlich ein Haufen versteckte Insider in diesem Reboot entgangen - einiges kam mir aber in Art und Weise doch bekannt und vertraut vor, so ganz fremd sind Kirk, Pille, Spock und Scotty mir dann auch nicht gewesen.

        Im Endeffekt ist der Film ein solider, groß angelegter Science-Fiction-Actioner geworden, allerdings gab es einige Punkte die ich ein wenig schade fand.
        Primär ist das die Tatsache, dass Spock's und Kirk's Werdegang, also ja eigentlich der Weg zu dem was sie später waren, gezeigt werden soll. Dafür finde ich die Figuren jedoch bis kurz vor Schluss ziemlich eindimensional gehalten! Ich erwarte keine tiefgründigen Charakterprofile und freud'sche Ego-Studien, dennoch hätte ich mir ein wenig mehr als den strebsamen, sich um jeden Preis profilierenden Spock und den draufgängerischen, 'Null-Bock auf das Alles'-Kirk gewünscht. Später bekommen beide plotbedingt noch ein wenig mehr Profil, es hält sich aber in Grenzen.

        Inhaltlich geht es (für den Nicht-Treckie) in der ersten Hälfte auch relativ mau zu, die zweite zieht dann an und serviert passables Popcorn Kino mit ordentlicher CGI-Dosis (was bei Sci-Fi schon okay ist, die Modelle und Masken von früher hatten aber im Star Trek Kontext einen wesentlich ursprünglicheren Charme). Die Weltraumszenen sehen schon ganz schick aus, zu krass wird zum Glück nur selten aufgetragen.

        Schauspielerisch schlägt sich die Mannschaft schon sehr gut, über Zachary Quinto hab ich mich gefreut (weil ich ihn als Sylar aus "Heroes" kannte) und Karl Urban hat mich zeitweise extrem an den originalen 'Pille' erinnert.

        Alles in allem ganz nett, ich werde mir die Filmreihe nach und nach mal wieder ansehen und am ende noch mal einschätzen, ob es einer der besseren ist.

        3
        • :)
          "Im Land der Raketenwürmer" ist absolut kein guilty-pleasure sondern ein phänomenaler B-Classic !!

          • 9
            über Ekel

            Oftmals ist weniger mehr!
            Wenn es um Horror geht, wünscht man sich gerade bei heutigen Produktionen oft innigst, dass dieser Prämisse mal wieder mehr Beachtung geschenkt wird. Was Polanski hier vor mittlerweile fast 50 Jahren geschaffen hat, ist im Gegenzug vielleicht die reinste, intensivste Form dieses 'Konzeptes' überhaupt:
            Weniger ist mehr und nichts ist alles. Horror in seiner absoluten Reinform, geboren tief in der Psyche, verborgen in der Stille, Entfesselt in der Einsamkeit.

            Die arme Carole ist Gefangene ihrer Selbst, ihre Vergangenheit hat sie verstört, apathisch geistert sie durchs Leben und klammert sich an wenige Bezugspunkte die ihr halt geben. Sie schreckt vor allem was mit Männern zu tun hat zurück - Kontakt, Gerüche, bereits Gegenstände aus dem besitz eines Mannes - ein Rasierer, ein Unterhemd - lösen extremste Reaktionen der Abneigung aus.
            Anfangs versteht man noch nicht wie es um Sie steht, doch je mehr sich das Bild langsam, sehr langsam zusammenfügt umso grausamer wird es.

            Gerade aufgrund dieser unglaublichen Langsamkeit mit der "Ekel" sich entwickelt, wirkt er sehr intensiv. Dabei sind es die kleinen Feinheiten, die die Stille durchbrechen und einem immer wieder die Nackenhaare aufstellen: Das klicken der Uhr, die gedämpften Stimmen im Hinterhof, das klacken von Schuhsohlen im Hausflur.
            Die Normalität, verkommen zur verzerrten Karikatur ihrer selbst, Geborgenheit wird zur Falle, der Terror lauert überall, vor allem wo man ihn nicht vermutet.

            Was die Intensität von "Repulsion" (den Originaltitel finde ich noch treffender, wörtlich heißt es ja eher 'Abstoßung', 'Ablehnung') noch weiter steigert, ist der Fakt dass Polanski ab und an trotz aller Subtilität noch klassische Schock-Elemente einbaut. Selten, dafür umso intensiver!

            Ein unglaublich fesselndes Psychodrama, was bei weiterer Analyse zudem noch stark die damalige Gesellschaft und ihre Verhaltensweisen an den Pranger stellt.

            9
            • Na klasse, jetzt darf die talentierte (und zudem noch hübsche) Tomei ihre Fähigkeiten an die abgehalfterte Dauergrinsebacke und eine, ihm auf den Leib geschnittene 08/15 RomCom verschwenden.
              Gefällt mir nicht!

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                • Kinberg passt absolut nicht in das Trio.
                  Michael Arndt eigentlich auch nicht wirklich, aber "Little Miss Sunshine" (so weit es auch von Star Wars entfernt sein mag) war zumindest ein interessanter Film.

                  • Das wirkt mal richtig billig!
                    Das überdramatische Gedudel im Hintergrund will Atmosphäre vermitteln die schlichtweg nicht da ist. Erinnert anfangs das Gerede im Off noch minimal an Duke Nukem, nervt es bereits nach der ersten dieser 4, auf Hochglanz polierten, aber stinklangweiligen 4 Minuten!
                    "Iron Sky" hab ich auch noch nicht gesehen, das wirklich JEDER davon extrem enttäuscht war hat zumindest den akuten Drang ihn zu schauen erstickt!

                    • 8
                      über Exte

                      In der Regel lese ich keine Klappentexte auf DVDs. Sie sind meistens wenig aussagekräftig, verraten viel zu viel, oder vermitteln ein falsches Bild des Films, was einen vor potentiell guten Filmen zurückschrecken lässt. Hier habe ich mal kurz angelesen und was mir als Einführung angeboten wurde, hat direkt meine vollste Aufmerksamkeit gefangen.

                      Erster Satz: 'In einer Kleinstadt treiben blutrünstige Haarverlängerungen ihr Unwesen.'

                      Fantastisch.
                      Man hat schon viel gesehen, aber mein erste Gedanke war nur: Absurder geht es nicht!
                      Der zweite Gedanke dann: Bei einem so unendlich behämmerten Ansatz kann eigentlich nicht viel schief gehen, das wird ein Fest.
                      Es wurde eins!

                      "Exte - Hair Extensions" - ein Film der bereits in seiner Grundidee ein nahezu unendliches Trash-Potential hegt - hat mir die, filmisch gesehen, lustigsten 2 Stunden seit langem beschert.
                      Unter jedem nur erdenklichen Gesichtspunkt ist dieser Film sowas von 'over the top', sei es das (natürlich betont asiatische) Overacting, die komplette Stilistik (die dennoch meisterhaft ist, da komme ich noch zu) und eben die unglaublichen Haar-Schlachten die Sion Sono uns hier serviert.

                      Erster Pluspunkt bei selbigen: Nahezu alles schön in Stop-Motion Technik gedreht (zumindest wirkte es so), sei es das sich meterlange Haarstränge ihren tödlichen Weg durch ganze Wohnungen bahnen, aus Augen, Zungen und Wunden entwachsen, oder was sie auch sonst noch so treiben (viel!). Dadurch sind diese Szenen vom Gefühl her relativ 'echt' und 'roh', die Haare haben Struktur und Strohigkeit, fallen wie sie eben fallen, sind eben Haare und keine Bytes.

                      Atmosphärisch geht hier einiges.
                      Die Bandbreite reicht von schönen, harmonischen Einstellungen, die mich angenehm schmunzeln ließen (bereits Yuko's Fahrradfahrt am Anfang ist auf eine Art schön, wie sie nur in asiatischen Filmen vorkommen kann), dazu im ersten Teil des Films noch wirklich bedrückenden, gruseligen Einstellungen (Obduktionshalle), über kalte, harte Momente (Beziehung Kiyomi / Mami) bis zu wahnsinnigen Szenen mit maximalem Party-Potential (alles was mit Haaren zu tun hat).
                      Die jeweilige Wirkung schöpft der Film immer aus der handwerklichen Finesse mit der er gemacht ist. Kameraführung, Wahl der Einstellungen, Belichtung (oft auch über bewusste Gegenlichtaufnahmen) und mit der Grundstimmung wechselnde Farbfilter sind meisterhaft eingesetzt. Die Optik erzielt direkte Wirkung.

                      Am Anfang gibt es noch von allem etwas, speziell in der zweiten Hälfte wandelt der Film sich - auch dem äußerst skurrilen Haarfetischisten Gunji Yamazaki geschuldet - dann aber eindeutig zur Komödie. Ich bin mir sicher, dass er nicht 'unfreiwillig komisch' ist, sondern Sono ihn durch seine Übertriebenheit ganz bewusst auf diese Ebene stellt. Vorausgesetzt man ist für diese Art von 'Trash-Horror/Humor' (ich nenne es mal so, weil es inhaltlich genau das ist, handwerklich ist "Exte" wie gesagt absolut meisterlich) offen, wird man belohnt. Ich lache beim Schreiben dieser Zeilen wieder, weil die Erinnerung enorm skurril ist!

                      Minimaler Kritikpunkt: 15 Minuten weniger hätten es auch getan, die Haarschlachten werden gegen Ende stark ausgereizt und verlieren ein wenig an ihrer Originalität.

                      Dennoch, absolute Empfehlung!

                      9
                      • 8

                        Diese Serie ist genial :)
                        Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal über eine deutsche, als seichte Komödie ausgelegte TV-Serie so gute Worte verlieren werde, doch "Mord mit Aussicht" zeigt mir, dass man niemals nie sagen sollte. Sie ist mittlerweile zum dienstäglichen Pflichtprogramm geworden, denn sie ist einfach unheimlich ulkig!

                        Ursprünglich bin ich mal drauf hängen geblieben, weil Bjarne Mädel mir beim Zappen plötzlich ins Auge sprang - schaurig schick mit leichtem Bauchansatz in eine unförmige deutsche Polizeiuniform gezwängt, spielt er hier das was er am besten (aber entgegen der allgemeinen Ansicht nicht nur) kann: den etwas langsamen, leicht tollpatschigen und in allen seinen Aufgaben sehr gewissenhaften Dietmar Schäffer. Eine Figur, die einen zum Dauerschmunzeln bringt, allerdings weitaus normaler als seine Paraderolle Ernie angelegt ist.

                        Flankiert wird Dietmar Schäffer bei den knallharten Ermittlungen im provinziellen Hengasch von der tonangebenden Sophie Haas 'Chef' und Kollegin Bärbel Schmied 'Bärbelchen'. Die Charaktere sind allesamt unheimlich liebenswert und versprühen - vor allem mit regelmäßigen Einschalten immer mehr - aufgrund ihrer Eigenarten allesamt einen unheimlichen Charme.

                        Wie der Titel schon sagt werden im tausend Seelen Kaff - wie könnte es anders sein - ständig auf dubiose Weise Morde verübt, die das Team dann investigativ und nicht zuletzt aufgrund von Bärbelchen's 'Profiler'-Qualitäten aufklären kann. Der kriminalistische Aspekt ist für mich aber völlig sekundär (besonders viel Aufmerksamkeit haben die Macher ihm auch nicht zukommen lassen) viel mehr schafft es "Mord mit Aussicht" ständig die Eigenarten des ländlichen Lebens, die Skurrilität von menschlichen Eigenschaften und den Witz des Miteinander konzentriert zu entlarven. Auch die Nebencharaktere sind bewusst nach bestimmten, stereotypen Mustern angelegt, im größeren Kontext gesehen wirkt die Parodie dann genau darüber.

                        Satire auf die Provinz, Satire auf den Polizeidienst, Satire auf den Menschen als solchen, wenn man so will. Das alles ist aber wenig bissig, sondern in leichter, teils niedlicher und oft sehr amüsanter Art und Weise verpackt.

                        Eine Serie die Spaß macht.

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                        • "The Dentist", was habe ich mich damals amüsiert und nun ist es ein Film den ich komplett vergessen hatte! Wird demnächst mal wieder aufgefrischt !!

                          Äußerst steiniger Weg und stark sich wieder so aufzurappeln.
                          Zu seinem Spiel kann ich leider noch nicht viel sagen: In "Zodiac" fand ich ihn sehr gut, ansonsten hab ich ihn noch nie bewusst wahrgenommen.

                          • Gandalf wär schon was, würde vielleicht aber auch zu sehr entmytifizieren?!

                            Eigene Vorschläge:
                            Bobby Peru aus "Wild at heart"
                            Louis Gara aus "Jackie Brown"

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                            • Herrlicher Film, kann ich nur jedem ans Herz legen!
                              Ob natürlich der subtile Humor des Originals in syncro funktioniert weiß ich nicht....

                              • 'Denn Mann will sich im Actionfilm in all seiner Überlegenheit bestätigt sehen.'

                                Öhm, weiß nicht mit was für seltsamen Männern du zu tun hast, denn Mann (Ich) will in Actionfilmen wilde Schießereien, Explosionen, stark choreografierte Fights, Tempo und ein paar coole Sprüche serviert bekommen. Wer da wem überlegen ist, das ist mir leidlich egal, irgendwer ist am Ende halt der Oberchef und dann kommt der Abspann!
                                Habe mich durch "Alien", "Kill Bill", "Resident Evil", .... sowas von gar nicht in meiner 'Männlichkeit kastriert' gefühlt :D

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                                • Das klingt ja echt interessant!
                                  Wenn viel Fokus auf die dystopische Gesellschaftsentwicklung im Stile früher Science-Fiction-Literatur gelegt wird, könnte das richtig gut werden.

                                  Und Matt Damon sieht mit Glatze ulkig aus. Nicht so ulkig wie als "Der Informant", aber ulkig!

                                  • Starke Huldigung die Lust aufkeimen lässt scih mit den Filmen auseinanderzusetzen!
                                    Aber das klingt so fies, vielleicht nehme ich mir vorher ein wenig Zeit mich mal wieder in 'krasse' Filme einzusehen! "Oldboy" habe ich zwar relativ leicht verdaut, aber auf der Kommentar-Seite zu "Cargo 200" klingt das ja schon wie ganz harter Tobak!

                                    Und schön, dass du mit deiner Einstellung einen Gleichgesinnten gefunden hast, Misanthropie ist ein viel zu selten in Anspruch genommenes Grundrecht ;)

                                    • Bewusst: "Adventureland", "Panic Room" & "Into The Wild" gesehen.
                                      Erinnerung an Steward: Nicht vorhanden.

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                                      • Wenn das stimmen sollte, ist Freude angesagt.
                                        Wenn nicht wär es schön, wenn sie wieder einen Bond untypischen Regisseur wählen!

                                        • 4

                                          Wong Kar-Wai No.4

                                          Der Herr Kar-Wai und ich.
                                          Langsam glaube ich so richtig innig wird unser Verhältnis nicht mehr werden, es sei denn irgendetwas auf seiner Seite ändert sich in der zweiten Hälfte der Neunziger maßgeblich!

                                          Tendentiell mag ich den Ansatz, eigentlich gar keine Geschichte zu erzählen, stattdessen nur kurze, rund um die Liebe angesiedelte Episoden aus verschiedenen Leben zu zeigen.
                                          Wenn es denn wirklich Geschichten und diese Leben interessant vernetzt wären.

                                          Die Episoden in "Chungking Express" ähneln mehr einer reinen Ansammlung zufälliger Zusammenkünfte - der Zufall wird ja auch im Off als Thema angesprochen - die jedoch sowohl für sich genommen, wie auch im (kaum bis gar nicht vorhandenen) Zusammenhang gesehen, wenig bis gar nichts zu erzählen haben. Sowohl die Verbindung untereinander, als auch die 'Aussage' des gezeigten ist mir viel zu dürftig und hat mich in keinster Weise gepackt.

                                          "Chunking Express" möchte verdeutlichen, dass verliebt sein nicht immer einfach ist - verlassen werden erst recht nicht. Schade nur, dass weder Polizist 223 (dessen Geschichte zudem auch noch viel zu kurz kommt) noch Polizist 663 den Eindruck vermitteln als ob sie das alles sonderlich tangiert. Klar, sie gehen joggen, essen Ananas, wechseln die Schicht und öffnen ihre Briefe nicht. Das war es dann auch schon, weder große Zerbrochenheit, noch die im Umkehrschluß logische nach vorn Orientiertheit vermitteln sie.

                                          Gäbe es nicht immer wieder amüsante, auflockernde Momente (z.B. wie Polizist 663 immer wieder niedlich-poetisch mit seinen Haushaltsgegenständen und Stofftieren spricht) und wären die Charaktere nicht überwiegend sehr sympathisch, käme "Chungking Express" schon fast Kar-Wai's Totalausfall "Days of being wild" nah.

                                          Über wenig Inhalt könnte schöne Form hinwegtrösten (in manchen Extremfällen sogar -täuschen).
                                          Leider ist die Form hier unheimlist wüst und ungeordnet. Nervig ungeordnet. Ego-Wackelcam, verstörte Schnitte und ständiger Einsatz von verwaschenen Filtern und verschwommer Optik (in Szenen die diesen Einsatz mit einem dicken Fragezeichen behaften) umhüllen den dünnen Inhalt mit einer unpassend chaotischen Hülle.

                                          Bereits genannte angenehme Momente und zudem ein paar interessante Dialoge, die die eine oder andere poetische Wesheit abwerfen, retten den Film ein kleines Stück nach oben, im großen und ganzen hat mich "Chunking Express" aber (leider) sehr desinteressiert und distanziert verharren lassen.

                                          Und (das muss noch raus) der überaus penetrante Einsatz von "California Dreaming" grenzte an Folter! Wie oft dudelt der Song in dem Film? 10 mal? Hat Kar-Wai nur 2 Lieder lkizensiert bekommen? Hilfe, wenn ich das Lied in den nächsten 6 Monaten noch mal hören muss, springe ich aus dem Fenster!

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                                          • Bis der anläuft wird definitv die Refn Filmografie noch einmal komplett durchgeschaut!

                                            • 7

                                              Im großen und ganzen, obwohl gewisse Tendenzen mir gar nicht zugesagt haben, ein starker "Tatort" (auch wenn nicht nicht so wirklich viele zum Vergleich heranziehen kann) mit guter Atmosphäre.

                                              Zum einen nervte mich die absurd-klischeehafte Darstellung der 'jugendlichen' Pusher, immer schön bunt gekleidet, nonstop am Posen, etc. (Vielleicht bin ich auch nur zu alt geworden?). Die wirkten schon eher wie eine Homeboy-hafte Karikatur von real existierenden Individuen - alles viel zu aufgesetzt.
                                              Ebenso rasterhaft empfand ich die Meth-Küche (ach Nee, 'Heaven' hieß es ja), in der natürlich ausschließlich Thais und Vietnamesen zugange waren und feinste Paste köchelten.

                                              Zum anderen fand ich schade, dass die Auflösung des Falls bereits über den Titel soweit ersichtlich ist, dass man spätestens ab der Hälfte des Films nur noch A und B zusammenrechnen muss. Das hätte man im Vorfeld besser etwas verschleiert gelassen..

                                              Ausgeglichen wurden diese Kritikpunkte jedoch zur Genüge: Das Berliner Ermittlerteam Ritter & Stark hatte direkt meine Sympathie und geht auch mal gut ran wenn es nötig wird ('Spaß!'). Flankiert von der sehr gut spielenden Ina Weisse, passt der Cast auf Seite des Gesetzes.

                                              Noch wichtiger als gute Schauspieler (wobei in gewisser Weise natürlich mit diesen einhergehend) ist mir die Atmosphäre eines Films, meistens entscheidet diese auch auf unbewusste Art darüber wie gut ich mit dem Werk etwas anfangen kann. Dabei ist es sekundär ob es besonders spannend, lustig, nervenaufreibend, traurig, etc. ist. Sofern eine intensive Atmosphäre entsteht, haben die Macher die richtigen Hebel umgelegt.
                                              Hier passte die Atmosphäre - der Tatort erschien mir visuell bereits interessanter als andere die ich in der Vergangenheit gesehen habe - dazu ein wenig Spannung, ein wenig mehr Gefühl, interessante Kamera und fertig ist es.

                                              Berlin werde ich wohl öfter mal einschalten!

                                              • Die Frage ist doch nur WIE sie das machen und wie sie vorher gebaut waren.
                                                Bale sah in "Machinist" schon nicht mehr gesund aus, das steht fest, ich denke aber dass da ordentliche Berater im SPiel sind, die schon unmissverständlcih klar machen was der Körper in so einer extremen Abnehm-Phase trotzdem noch braucht.
                                                Apfel + Thunfisch klingt für mich nach Urban-Myth..

                                                • 'Dazu kommen die unzähligen durch und durch unsympathischen Charaktere, [...] Mit keinem von denen würde ich auch nur zusammen in einem Raum sitzen wollen, geschweige denn plaudern oder einen Drink schlürfen.'

                                                  Demnach macht Scorsese hier schon alles richtig, denn Leute die andere für Geld ermorden, schlagen, quälen, widerliche Egoisten sind und eigentlich bei allem über Leichen gehen, sind mir in der Realität auch nicht sympathisch.. Warum sollten sie es dann in einem Film sein? Der 'Unterhaltung' wegen?

                                                  Anderes Beispiel von Scorsese, dass zeigt das Zugänglichkeit nicht über Sympathie funktionieren muss: "Raging Bull"
                                                  Es ist essentiell DeNiro in diesem Film zu hassen weil er ein irrationaler Widerling ist - arrogant, unbeherrscht, unkontrolliert. Der Film hat für mich komplett über Antipathie funktioniert, super fand ich ihn trotzdem!

                                                  • Eigentlich gefällt mir alles was ich von ihm kenne auserordentlich gut, "Taxi Driver" hat aber eine so einmalige Atmosphäre, dass ich den aus den mir bekannten Scorseses als Favoriten kühre!
                                                    'Listen you fuckers.. You screwheads... Here is am man, who would not take it anymore..'
                                                    Ahhh, Gänsehaut beim Gedanken daran!