Johannes Jarchow - Kommentare
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Alle Kommentare von Johannes Jarchow
WHAT THE FUCK???!!!
Ich weiß nicht, warum ich den Coens immer wieder eine Chance gebe. Und ich verstehe die Schar von Leuten nicht, die auf so eine Möchtegern-Freak-Show abfahren. Und weshalb spielen Tilda Swinton und John Malkovich mit? Und warum zur Hölle sagt alle Welt, ich soll mir auch noch FARGO antun?
Ich bin ein großer Fan von abseitigem Humor, aber BURN AFTER READING ist genauso lustig wie BIG LEBOWSKI, nämlich so lustig wie eine Blinddarmentzündung, nämlich so überhaupt gar nicht lustig. Und juchu ist das komisch, wenn einer fitness-süchtig ist. Oder wenn der Herr Pitt so tut, als sei er saudumm. Wah, dieses clowneske Gebaren und Fratzenschneiden der ganzen "schrägen Vögel" (am schlimmsten diese Fargo-Tante; eine 40jährige Pipi Langstrumpf ist NICHT KOMISCH!). Das ist so billig und durchschaubar und platt, ich könnte kotzen.
1,5 Punkte, also knapp vor Hassfilm, wegen des Dildostuhls und der unempathischen Kinderärztin.
Ich bin wie bei LEBOWSKI (oder auch bei Helge Schneider Filmen) der Meinung, dass man diesen Trivialklamauk nur bekifft oder sonstwie verballert ertragen oder gar mögen kann.
Das lange, teilweise ziemlich tumbe und redundante Gequatsche nervt irgendwann nur noch. Ich habe JACKIE BROWN nach ca. 2/3 abgeschaltet. Mein Interesse nach dem Ausgang des Films hält sich auch arg in Grenzen. Dabei fing es eigentlich vielversprechend an, die Handlung ist ganz okay, aber nach der ersten halben Stunde zieht es sich wie Kaugummi in die Länge. So eine Zeitverschwendung!
Alain Delon ist für mich eine Entdeckung (gewisse Ähnlichkeit mit James Dean) und zweifelsohne der bessere Ripley. Aber die neuere ist für mich trotzdem die bessere Romanverfilmung. NUR DIE SONNE WAR ZEUGE reduziert die Geschichte auf einen Kriminalfall. Mir fehlt die psychologische Komponente.
Der bessere BLACK SWAN. Auch wenn er der Roman-Vorlage nicht das Wasser reichen kann.
Es gibt ja viele nordamerikanische Filme im LowBudget-Bereich, die klar darauf ausgerichtet sind, viel nackte Haut zu zeigen, aber ansonsten nichts zu bieten haben (Boy Culture, Danny in the Sky & Konsorten). Dass ein Film sexy sein kann, ohne im Seifenoper-Niveau herumzudümpeln, zeigen uns mal wieder die Franzosen. Zwar nicht oscarreif, aber unterhaltsam und zum Teil durchaus poetisch bis philosophisch angehaucht kommt JEDEM SEINE NACHT locker und unverklemmt daher. In praktisch jeder dritten Einstellung ist irgendjemand nackt (europäisch nackt, nicht amerikanisch nackt - es gibt Schwänze und Mumus zu sehen, wenn ich das mal so offen und unverblümt sagen darf, wir sind ja unter uns) und alles dreht sich im Grunde um Sex. On the top gibt es einen spannenden Mordfall, um dessen Aufklärung JEDEM SEINE NACHT kreist. Das Ende ist etwas unbefriedigend, aber da der Film auf einen wahren Kriminalfall beruht, wollen wir mal nicht meckern. Manchmal geht das Leben unergründliche Pfade. Dafür können ja die Regisseure Pascal Arnold und Jean-Marc Barr nichts.
Einen Kunstfehler habe ich allerdings doch zu bemängeln. Im ersten Drittel des Films ist es wirklich schwer, in die Geschichte hineinzufinden, aus dem banalen Grund: man kann die fünf Jungs optisch nicht voneinander unterscheiden. Viele Szenen sind dunkel und es gibt kaum Gesichter-Totalen. Die Kadrage ist schlicht zu weit gewählt (sechs Protagonisten in einem Bild unterzubringen, hat den Kameramann offensichtlich überfordert). Man sieht nur einen Haufen Menschen und fragt sich, wer es da mit wem und warum treibt. Dann kommt noch die Untertitelung dazu, die sowieso vom Bild ablenkt. Das nervt am Anfang, doch dann nimmt die Kamera-Qualität deutlich zu und so langsam werden die Beziehungen (im wahrsten Sinne) klarer. Die Schauspielleistungen sind sehr durchwachsen und reichen von überzeugend (Lizzie Brocheré als Lucie, Pierre Perrier als Sébastian) bis ganz schlimm (eine schier emotionale Salzsäule: die Mama - werauchimmer in dieser Rolle besetzt war, hat hoffentlich noch einen anderen Berufswunsch parat). Ansonsten gibt es noch kleine Schnitzer im Drehbuch (die überflüssige Figur des Psychologen, die schlimme "Krankheit" von Lucie), aber die gibt es ja überall mal.
Conclusion: gar nicht mal so schlimm, kann man sich anschauen, wenn man genug von platten, an die Genitalien adressierte, körperzentrierte "Dramen" hat - sieben Punkte, das sind mehr als Sex.
1: Was für eine Mörderpointe zum Abgang, Chapeau Herr Winter!
2: Wär schöner gewesen, wenn du die unkommentiert hättest stehenlassen.
1: Halts Maul, Cindy!
2: Boah, bist du gemein!
Und auch von BROTHERS habe ich definitiv mehr erwartet. Streckenweise erschreckend kitschig, zum Finale hin kommt zum Glück noch ein bisschen Schwung in die Bude. Tobey Maguire sieht die ganze Zeit aus wie ein KZ-Häftling, warum Natalie Portman nicht die Seite zu Jake Gyllenhaal wechselt, ist nicht nachzuvollziehen. Sorry für die Comedy-Pointe, aber BROTHERS ist für mich mal wieder ein Tick zu amerikanisch will sagen pathetisch, um wirklich ernst genommen zu werden. Die Portman ist in der Rolle der Mutter von zwei Kindern grandios fehlbesetzt. Und mehr möchte ich zu diesem Reinfall nicht sagen. Bitte verlassen Sie mein Haus!
Ein Film, von dem ich definitv mehr erwartet habe. 39,90 bleibt leider an der Oberfläche kleben, die er zu kritisieren vorgibt. Das Ganze macht er stylish und unterhaltsam, aber nicht besonders erhellend, tiefgründig schon mal gar nicht.
Zwei Superbabes (Cillian Murphy, Chris Evans) zum Preis von einem Film. Da kann ich nicht Nein-Sagen! Aber auch die oberen Regionen hat SUNSHINE defintiv befriedigt. Tolle Optik, tolle Story, Spannung pur. Als großer SciFi-Fan kann ich an SUNSHINE nur Gutes finden. Ein offenes Ende hätte noch mehr meinen Geschmack getroffen, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Großes Kino!
Als bekennender Darren Aronofsky Fan fällt es mir diesmal schwer, eine eindeutige Position zu beziehen. Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits war mir der Plot fast schon ein wenig zu simpel und die kompletten Nebenrollen zu hölzern bis stereotyp (was für eine Verschwendung von Winona Ryder!). Auf der anderen Seite steht die tolle Bildästethik, der Sound und natürlich Natalie Portman, die mich bislang nicht so oft überzeugen konnte, diesmal wahnsinnig eindringlich spielt. Keine Ahnung, wer noch so nominiert ist, aber den Oscar hätte sie nach meiner bescheidenen Meinung verdient. Was die negativen Kritikpunkte anbelangt, wäre ich vielleicht gar nicht so nörgelig, wenn es irgendwer anders als der Aronofsky gemacht hätte. Aber die Messlatte hängt seit REQUIEM FOR A DREAM so gewaltig hoch, dass da einiges mehr geboten werden muss, damit ich mal wieder so richtig geflasht bin. Da ist es wie mit SLUT und ihrem sensationellen Album LOOKBOOK, es kommt nichts ran und schon gar nicht darüber. Alles was folgt, scheitert am Vergleich. Zudem gibt es keine wirkliche Innovation. Man nehme DIE KLAVIERSPIELERIN und FIGHT CLUB, fertig ist BLACK SWAN, wobei beide Filme viel konsequenter und psychodynamisch ausgereifter sind. BLACK SWAN erscheint dagegen fast harmlos. Das einem Aronofsky Film vorwerfen zu müssen, ist bitter.
Endlich mal wieder ein viel versprechender Film. Hoffe, der läuft noch in Berlin...
Langweiliger Durchschnittseinerlei. Einzig Sahneschnitte Patrick Wilson überzeugt. Naja, zumindest untenrum.
Wer kennt ihn nicht, den Pornoklassiker: DIE VÖGELN
Mein erster Gedanke war: oh, nein, das ist doch bestimmt wieder son armer Abschluß-Debüt-Film ohne Konzept, und die armen Darsteller müssen alles alleine machen und improvisieren sich in Peinlichkeiten oder Langeweile. Doch während ich innerlich bereits fast abgeschaltet habe und die Erwartungshaltung Richtung Gefrierpunkt tendierte, drehte die ganze Geschichte und wurde tatsächlich immer spannender, was vor allem der absolut stimmigen und authentischen Darstellung von Birgit Minichmayr und Lars Eidinger (aprospros authentisch, da war doch tatsächlich ein errigiertes Glied zu sehen; thumbs up!) zu verdanken ist. "Die Hauptfigur sollte ein Paar sein und keine einzelne Person.", sagte Regisseurin Maren Ade. Eine bessere Umsetzung dieses Vorsatzes kann man sich kaum vorstellen. Wir sehen zwei Menschen, die zusammen in etwas Neuem aufgehen, und während Gitti sich fast schon masochistisch anpasst und hineinpresst, betont Chris immer wieder die Differenzen. Man hat das Gefühl, er braucht die Beziehung nur, um sein Anders-Sein zu spüren, braucht das Unvollkommene, um nicht wie ALLE ANDEREN in einem geregelten Leben zu ersticken. Das ist mitunter so anstrengend, dass man kaum nachvollziehen kann, warum Gitti sich so abhängig macht. Sie möchte Klarheit, sie hat ALLEN ANDEREN gegenüber klare Positionen, nur Chris gegenüber hält sie sich zurück, um ihn nicht weiter abzustoßen. Eine wunderbare Szene macht dies besonders deutlich, wo es plötzlich aus ihr herausbricht und sie Chris das Absurde seines Lebensmodells vor Augen führt. Woraufhin er nur abblockt: "Ich wollte mit dir über was ganz anderes reden!"
Maren Ade zeichnet ein realistisches Bild von Liebe, im Gegensatz zur üblichen Verkitschung und überhöhten Romantisierung, und das macht sie über weite Strecken ausgezeichnet. Der Anfang ist noch ein wenig holpprig, aber das Durchhalten wird auf jeden Fall belohnt.
Ein Film mit einem Riesenpotenzial, der leider im American-Dream-Kitsch versinkt. Was hätte ein Tom Tykwer hier rausholen können (siehe HEAVEN). Stattdessen Pseudogesabbel, Pseudoprobleme, Pseudo-Happy-Family-Getue und dauergrinsende, langweilige Darsteller. Schade!
Ehrenoscars haben immer so etwas morbides. Ich gönne das niemanden, als jemand hingestellt zu werden, der im Leben irgendwas geleistet haben soll, aber hoffentlich noch bis zur Verleihung durchhält. Schnell noch ne Plakette anheften und dann ab ins Seniorenheim. Das ist wie BAUER SUCHT FRAU. Ich will niemand vorgeführt sehen.
Vom Platz 3 der HUNDERT FILME MEINES LEBENS und einer Vorhersage von 8,6 Punkten hätte ich mehr erwartet. DLG ist sehr bedrückend. Das ist ja auch okay. Krieg und der Tod von Menschen, insbesondere von (kleinen) Kindern, ist furchtbar. Aber im Grunde hätten die Geschwister ja überleben können, wenn sie einfach bei der Tante geblieben wären. Klar, die Tante ist ein Arschloch, aber besser ein Arschloch sichert das Überleben als gar keiner. So ärgert man sich über die Dummheit und Verantwortungslosigkeit des großen Bruders und die egoistischen, ignoranten Menschen. Dieses übertriebene, einseitige Auf-Die-Tränendrüse-Drücken und die Verkitschung und Romantisierung ist anstrengend und wenig erhellend (im Sinne einer geistigen Regung). Das ist ein bisschen wie HEIDI und BAMBI, nur eben mit Tod und Verderben. I killed Bambi! --
Mal ehrlich. Der Film ist spannend, Jamie Lee Curtis hat mal ne gute Rolle erwischt und der Old School Soundtrack fetzt (dafür sind die 7 Punkte gerechtfertigt). ABER: Es türmen sich einfach zu viele Ungereimtheiten auf. (ACHTUNG SPOILER) Der Killer ist besessen von Megan, er weiß, wo sie wohnt. Und keiner der beiden Cops kommt auf die Idee, dass sie in ihrer Wohnung vielleicht doch nicht so sicher sind, dass sie mal eben ganz entspannt vögeln können (immerhin ist ihr Partner ja selbst unbemerkt in die Wohnung reinspaziert). Der Killer hat ne Kanone, aber wartet erst mal die halbe Nacht ab und hört sich seelenruhig mit an, wie seine Flamme nebenan gebumst wird. Megans beste Freundin wird vor ihren Augen erschossen. Ein paas Szenen später sagt ihr Partner: Nun lach doch mal wieder! Und sie tut es. Alles wieder gut. Sie wollen einen Park überwachen, indem sie die ganze Nacht im Auto sitzen und quatschen und gerade aus gucken (der Park liegt seitlich von ihnen). Erst als jemand mit ner Taschenlampe herumläuft, kriegen die irgendwas mit. Ihre Eltern schweben quasi die ganze Zeit in Lebensgefahr, aber das interessiert keine Sau. Ein Supermarkt wird überfallen, es gibt zig Zeugen, der Verkäufer kriegt ne Knarre an den Kopf gehalten und kann sich zwei Minuten später nicht daran erinnern. Überwachungskameras gibt es natürlich auch keine. Ein paar Logikfehler können ja ganz charmant sein, aber zuviel ist zuviel.
ICH, TOMEK hat seine Stärke in der nüchternen Erzählweise und seinen überzeugenden Laiendarstellern. Um seiner ersten Liebe Marta die teuren Wünsche erfüllen zu können, wird Tomek zum Straßenstricher. Anfangs noch unter viel Ekel und Angst, wird Tomek immer mehr zum Profi und (ACHTUNG SPOILER!) letztendlich sogar selbst zum Zuhälter. Für mich gab es in dem Film ein Bruch, nämlich als Marta Tomek für einen Sugardaddy verlässt. Danach ist die Motivlage Tomeks unklar. Warum macht er weiter, wo er doch selbst gar nicht so materialistisch eingestellt ist? Das hätte besser herausgearbeitet werden sollen.
David Cronenberg ist eine Bank für gute, anspruchsvolle Filme und nicht ohne Grund einer meiner Lieblingsregisseure. A HISTORY OF VIOLENCE ist gewiss nicht sein bester Film, aber immer noch großes Kino. Was mich diesmal stört, ist die comicartige Charakterisierung der Figuren, was sich insofern erklärt, als dass der Film tatsächlich auf einer Graphischen Novelle beruht. Tom Stall, der geläuterte Überheld, gegen ein Heer von gewissenlosen Ganoven. Während alle Figuren eindeutig in das Lager Gut und Böse zuzuteilen sind, findet in Tom selbst der Kampf der beiden Gegenpole statt. (ACHTUNG SPOILER!) Während er gerade seinem charakterstarken, klugen Sohnemann erklärt, dass man Konflikte nicht mit Gewalt löst, tötet er im nächsten Augenblick seine Gegner, ohne mit der Wimper zu zucken. Aber gerade im Angesicht des Widerspruchs neigt der Mensch dazu, eigene Positionen zu überdenken, weshalb gutes Kino immer solche Reibungen braucht, um nicht bloß als bloße Unterhaltung passiv konsumiert zu werden. In diesem Sinne bietet A HISTORY OF VIOLENCE eine Menge, worüber sich ernsthaft nachdenken und diskutieren lässt, insbesondere, wie sollte es im Angesicht des Titels anders sein, über den Sinn und Unsinn von Gewalt.
Differenziert und authentisch.
Kennste den ersten Teil, kennste se alle. Das Drehbuch muss sich so ähnlich lesen wie ein Porno-Drehbuch. Chev geht hierhin und haut alle um. Chev geht da hin und haut alle um. Titten-und-Schwänze-Actioner ohne jeden Anspruch. Das kann man einmal machen, aber beim zweiten Mal nervts dann halt.
Ich habe den Film eigentlich nur gesehen, weil ich in Lee Pace verknallt bin. Und der ist auch eindeutig das Highlight von POSSESSION und hat auch die spannendste Rolle mit dem größten schauspielerischen Potential. Einmal mehr beweist Pace, dass er einfach alles überzeugend spielen kann - den Macker, den Softie, die Transe (Solodier's Girl), den Held (The Fall), Everybody's Darling (Pushing Daisies). Die Idee zu POSSESSION ist gut, die bildliche Umsetzung auch. Es hat die nötige Portion Spannung und Romantik. Das große Problem sind aber die durchweg blaßen, stereotypen Figuren, die wenig authentisch und arg konstruiert wirken. Sie erfüllen jeweils nur die Funktion, die es zum Weitererzählen der Handlung braucht - der langweilig perfekte Ray, der fiese Ronin, das Arbeitsumfeld der Anwältin, die beste Freundin, der Hund, der im Angesicht des Bösen knurrt und somit mal wieder als klassischer Indikator herhalten darf, die Ex-Freundin von Ronin, die sich schlagen lässt und ihm trotzdem hinterherrennt. Warum die dann (ACHTUNG SPOILER) sterben muss, ist unklar. Trotzdem: auch wer nicht Lee Pace verfallen ist, was mir nicht in den Kopf will, kann sich POSSESSION ruhig anschauen und wird nett unterhalten.
27 DRESSES ist wahnsinnig belanglos, amerikanisch moralin, kitschig und vor allem: geklaut. 1997 war es Jennifer Aniston, die in ihren Chef Kevin Bacon verknallt war und so weiter und so fort. DER GEBUCHTE MANN ist ohne Zweifel das bessere 27 DRESSES. Aber die süße Izzie und der süße James Marsden sind zusammen so, ja genau, süß. Wahnsinnig langweilig, aber süß. Dafür sechs Punkte.
Genauso bescheuert wie der Oceans 11 12 13 14 15 16 Scheiß. Absolut nicht mein Fall. Ich sollte mich vom Genre fernhalten. Ist mir einfach zu belanglos. Ich widme diesen Kommentar dem Erfinder der Vorspultaste.
Als ich gesehen habe, dass Til-Män Schweiger den Film produziert hat, war ich, *möööök* (das soll eine Sirene sein), negativ vorbelastet. Und habe dann nach Art der selbsterfüllenden Prophezeiung noch eine ganze Weile vor mich hingegrummelt (innerlich, keine Sorge, ich bin sozial kompatibel, es saß noch jemand dabei; nein, ich habe keinen Therapeuten, dem ich dies erzählen könnte, also lass das Naserümpfen) und immer wieder (innerlich, u know whata mean) vor den Kopf geschlagen und TYPISCH! gedacht. Drama, Kitsch und Langeweile. Und die seit KALT IST DER ABENDHAUCH und FREISCHWIMMER von mir als schauspieltalentfrei gebrandmarkte Fritzi Haberlandt, die ich mal in einem furchtbaren zudem russischen Theaterstück gesehen habe will sagen sehen musste, ist auch mit von der Partie, hol dir lieber noch Nüsse, die sind gut gegen Aufregung! Und Protagonist Nummer Zwei spricht ausländisches Deutsch! Ich bin kein Faschist, the very opposite is well be true enough, aber Dialekte und erst recht Pseudodialekte können einen Film komplett unbrauchbar machen (BESTE GEGEND habe ich trotz guter Kritik nach fünf Minuten abgebrochen; ist jetzt ein schlechtes Beispiel für Pseudodialekt, weil die Armen auch im wahren Leben so bemitleidenswert-bäuerlich reden; und auch Protagonist Nummer Zwei ist wahrscheinlich Russe; aber das führt jetzt eindeutig zu weit; es ist 04:31, ich muss noch Zähne putzen). Die Aufregung legte sich schneller als befürchtet, auch wenn der Kitschfaktor grenzwertig hoch und der Logikfaktor grenzwertig niedrig waren. Ersteres habe ich am Ende kurzerhand in MUT ZUM KITSCH umgelabelt (Scheiß Psychologen-Deutsch, tut mir leid, ich wusste nicht, was ich sonst studieren sollte) und zum zweiten Punkt sagte meine Perle: Russland mag vielleicht riesig sein, aber zu bestimmten Zielen kommt man nur über einen, einzigen Feldweg - da gibt es einfach nur diesen einen. Ich habe ihn auf meine herzliche Art, die er schon von mir kennt, hoffe ich, ausgelacht. Ich muss es kurz machen, mein Schlafwachrhythmus ist eh schon im Eimer. Fritzi war gut, der Film ist voll romantisch (meine einzige Schwäche was Filmrezensionen angeht - ich verbiete mir jede freche Bemerkung!), klar, den Abgang (ACHTUNG SPOILER) der Mutter und andere monsterrührselige Szenen hätten wir uns alle gern erspart, dafür gibt es viele putzige Gegenentwürfe (ich hatte Geburtstag, ich durfte zurückspulen!), einen netten Soundtrack sowie einen Protagonisten Nummer Zwei, für den man sich Richtung Ende wünscht, dass er die Fritzi doch haben soll. In Wirklichkeit entwickelt das ausländische Deutsch einen morbiden Sexappeal und man selbst sieht sich schon an Fritzi statt durch ein umrissfreies, aber glückliches Leben klappern. Dann kommt der Abspann und man denkt sich: Scheiße, ich bin 31 und mag nicht mal meine Haare!