Julio Sacchi - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
UntamedUntamed ist eine Thriller aus dem Jahr 2025 von Mark L. Smith und Elle Smith mit Eric Bana und Wilson Bethel.+46 Kommentare
-
BallardBallard ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 mit Maggie Q und Titus Welliver.+10 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
One Battle After Another123 Vormerkungen
-
The Toxic Avenger111 Vormerkungen
-
Bring Her Back109 Vormerkungen
-
The Long Walk - Todesmarsch91 Vormerkungen
-
Caught Stealing68 Vormerkungen
Alle Kommentare von Julio Sacchi
Neben den wahrlich knackigen Kampfszenen sind es kurioserweise ausgerechnet die Schauspieler, die BLOOD AND BONE zu einem solchen Vergnügen machen: Der mit einem bombigen Charisma gesegnete Michael Jai White gibt erneut mit Verve den durchgängig schlecht gelaunten Antihelden, der sofort zuschlägt, wenn ihm jemand auf die Nüsse geht. So richtig im Saft steht allerdings Eamonn Walker als Bones Gegner James. Die exaltierte, bis zum Durchglühen exzentrische Vorstellung, die Walker hier vom Stapel läßt, sorgt in jeder seiner Szenen für Staunen und Begeisterung.
Stimmungsvoller, atmosphärisch dichter 80er-Horror in originellem, beklemmendem Setting und mit einem knackjungen Viggo Mortensen als charismatischem Mittelpunkt. Neben den für damals typischen Licht- und Gegenstand-Spielereien (hier bewegt sich so einiges von Geisterhand) gibt es obendrauf auch noch dicke Einschüsse und sogar eine knusprige Autoexplosion. Der Score von Richard Band ist ein Knaller, auch wenn er wie so viele seiner Kollegen das James Horner-Motiv aus ALIENS "entlehnt".
Unendlich langweiliger, konfus erzählter Hollywood-Bombast, der für einen Politthriller zu dumpf und für einen Actionfilm zu actionfrei ist. Greengrass' patentiert hektische Regie, die in seinen BOURNE-Filmen noch so präzise war, ist hier völlig planlos und deplatziert und geht einem daher ziemlich schnell auf die Nerven. John Powell dumpft mit seinem pausenlosen Hans Zimmer/Mark Mancina/Trevor Rabin-Gedächtnisgetöse die plotfreie Posse auf Doofiniveau runter, was diesen stinköden Rohrkrepierer allenfalls für Junge Union-Mitglieder und Zeitsoldaten geeignet macht. Was GREEN ZONE nämlich mit großen Tamtam als Erkenntnisgewinn auffährt, ist ebenso irrelevant wie fragwürdig, da letztlich doch der aufrechte Ami in Uniform gegen den verlogenen Ami im Anzug antritt. Pfui Teufel.
Enttäuschend planloses Rumgestolper ohne nennenswerte Eckpunkte, das trotz unklug reduzierter Action noch jede Gelegenheit nutzt, seine Stars zu verheizen. Kaum zu glauben, daß der im ersten Teil nicht genug zu preisende Downey Jr. hier in einer allzu geckenhaft überspitzten Performance zu nerven beginnt. Johanssen war nie heißer, aber auch nie blasser, und Jackson rollt erneut als wandelnde Werbebotschaft für THE AVENGERS durch ein paar leider nicht deleted scenes. Der "AC/DC-Soundtrack" beschränkt sich auf gerade mal zwei Songs; überhaupt ging es hier wohl hauptsächlich um das Ausschöpfen jeder Möglichkeit der Cross-Promotion. Rourke macht erstaunlich viel aus seinem unausgereiften Part, und Sam Rockwell hat endlich eine Rolle gefunden, in der sein Gehampel Freude macht. Vorm Absaufen rettet den Film die knallige Monaco-Sequenz und eine wahrlich explosive letzte halbe Stunde, aber im Vergleich zum absolut runden Erstling ist ein kilometerweiter Abstieg zu beklagen.
Da darf man sattgefressenen Hollywoodstars zwei Stunden lang beim Geldzählen zugucken. Diese Art plotfreie Scheiße erlaubt Amerikas Komikern tatsächlich, ohne den geringsten Aufwand oder die geringste schauspielerische Anstrengung ein paar Wochen am See rumzuliegen. Zwischen den sexistischen und abgedroschenen (oder beides) Gags wird dann mal wieder das Hohelied auf die guten alten amerkanischen Werte angestimmt. Und die lauten: Basecap und College-Shirts tragen, Burger und Fritten fressen, jungen Dingern auf den Arsch glotzen und auf alles scheißen, was nicht USA ist. Da muß dann auch Salma Hayek auf ihre Modenschau in Mailand verzichten, denn pah, das ist ja Europa und eine eigene Karriere und das geht natürlich nicht, das echte Leben sind Würstchen auf dem Grill und ein verständnisvolles Lächeln, wenn die häßlichen fettgefressenen Ehemänner einfach nicht erwachsen werden wollen. Frauenfeindliches Dreckskino zum Kotzen, für das neben den üblichen Verdächtigen Sandler, James, Spade, Rock und Schneider nun auch die Damen Hayek und Bello die Würde an den schnöden Mammon verkauft haben.
Leider stellt sich der Film mit drei typisch amerikanischen Comedy-Krankheiten selbst ein Bein: Ein betont "lustiger" Score von einem gewissen Christophe Beck signalisiert immer ganz laut, daß jetzt was Komisches passiert; ohne derzeit so beliebte Ekelgags geht es dann doch nicht (und die Kacke eines alten Mannes ist entschieden zu eklig, um noch spaßig zu sein) und am Ende kreist auch noch die Sülzwurst. Schade.
Wahrscheinlich hat Steven, der auch das Drehbuch zu BORN TO RAISE HELL verfaßte, beim Casting in Rumänien die Finger im Spiel gehabt. Wenn dem so war, kann man ihm nur zu seinem vorzüglichen Geschmack gratulieren. Mit seiner Ansammlung an attraktiven Frauen zieht der Film locker an so manchem Softsexheuler vorbei, und Regisseur Lauro Chartrand nimmt sich auch alle Zeit der Welt, die Girls in rechte Licht zu setzen. Unangenehm wird die geile Chose nur, wenn sich Chatrand und Seagal als wenig zimperlich in Sachen Gewalt gegen Frauen erweisen: Zum ersten Mal wird in einem Stevie-Film vergewaltigt, und auch darüber hinaus werden die Ladies ordentlich verdroschen, erschossen und sogar gefoltert. Der Anblick des massigen Seagal, wie er im schwarzen Kapuzenpullover mit einer nackten Kindfrau fummelt, hat auch einen leicht ranzigen Beigeschmack. Man ist also hin- und hergerissen zwischen Ständer und Schweppesgesicht, wobei BORN TO RAISE DICK letztlich immer wieder die Kurve kriegt.
Hypernervöser, überaktiver Quatsch ohne jedes involvierende Element; die qualitativ stark schwankende Action kommt dementsprechend egal und auch, wie so vieles in diesem Unsinn, zu überzogen daher. John Travolta müht sich redlich, aber völlig vergeblich, seine absolut unerträgliche Rolle mit so etwas wie Coolness zu versehen - aber so eine Figur wird wohl allenfalls von angehenden und praktizierenden Faschos bejubelt. FROM PARIS WITH LOVE ist zynisch, frauenfeindlich und von derart unverhohlenem Rassismus und Herrenmenschenideologie durchseucht, daß man nur noch zur Kotztüte greifen will. Ein Film, der einem so richtig auf die Nüsse geht und der Pierre Morel sofort wieder vom Siegertreppchen stößt.
Sicher inszenierter, mit einigen extrem harten Schockszenen auf Touren gebrachter und vom Ensemble gut gespielter Politthriller. Am Ende löst sich allerdings die potenziell aufwühlende Verschwörungsparanoia in einer völlig ohne Timing reingerumpelten Gewalteskalation auf, so daß man sich angesichts der zuvor aufgebauten komplizierten Zusammenhänge etwas im Regen stehen gelassen fühlt. Bis dahin aber das angenehme Gefühl, es gäbe noch eine Welt für solche ernsten Thriller frei von absurden Übertreibungen.
Starker Kandidat für einen Treppchenplatz bei der Wahl zum langweiligsten und banalsten Schlonz des Jahres. In jeder Hinsicht minderwertig und uninteressant, allein Douglas weiß zu gefallen. Stones Altersmilde läßt einen peinlichst berührt im Sitz rumrutschen, während die unglaublich grottigen Songs von David Byrne & Brian Eno schon vom Fleck weg für Kotzkrämpfe sorgen. Herbe, krasse, blamable Enttäuschung.
Das ist einem alles sowas von Wurst, weil die Figuren austauschbar und abstoßend sind, man die schmutzigen Gesellen kaum auseinander halten kann und diese Ahnung von Plot dem Kindskopf Marshall einzig und allein dazu dient, die Blutwurst kreisen zu lassen. In diesem dummen und unfaßbar langweiligen Gerumpel wird fast pausenlos geschlachtet, durchbohrt, enthauptet und was man sonst noch so alles mit menschlichen Körpern machen kann. Das exzessive Geschmadder hat etwas peinlich Zwanghaftes und erfüllt schon nach einer halben Stunde nicht mehr seinen Zweck, falls da mal einer gewesen sein sollte.
Die Regie des Duos Boss und Stennert, die schon NEUES VOM WIXXER sehr flott über die Bühne brachten, ist einfallsreich und detailverliebt. Allerdings schießen die zwei Filmemacher hier weit über das Ziel hinaus: JERRY COTTON ist von Anfang total überinszeniert, zu viele visuelle Kapriolen, ausgefallene Einstellungen und vor allem zu viele Musikmontagen stehen dem Prinzip "Komödie" diametral gegenüber. Der Film ist viel zu hektisch, viel zu ruhelos, um komische Momente sich überhaupt erst entfalten zu lassen. Die Story - Jerry Cotton wird der Mord an seinem Partner angehängt - ist selbst für einen Klamauk zu dünn und viel zu fahrig und atemlos erzählt, während keiner Figur eine halbwegs schlüssige Einführung zugedacht wird. Dabei hätte gerade das Betuliche an der längst überholten Figur Cotton die Basis für einen konzentrierten Ulk mit etwas leiseren, aber dafür zielsicheren Gags geboten.
Einer der besten Filme des Jahres 2007. Der unvergleichliche Marko Zaror glänzt als Möchtegern-Superheld und darf in naturalistischen Kampfszenen sein Können zeigen. Doch MIRAGEMAN ist noch viel mehr als das: Der wunderbare, manchmal harte, manchmal zarte Film zeigt mit viel Humor, dann aber zunehmender Dramatik, wie es aussehen könnte, wenn ein normaler Mensch sich als maskierter Rächer betätigt. Und was die Medien von diesem Mythos übrig lassen, dem sie selbst hinterher laufen. Besonders Miragemans letzter Einsatz läßt einem dabei den Atem anhalten. Ein grandioses Kleinod aus Chile, das die völlig respektlose und irreführende deutsche Titelgebung nicht verdient hat.
Was im Comic immerhin noch ein entgrenztes Spiel mit den Mechanismen und Gegebenheiten des eigenen Mediums war, wird im Film zur endlos faden Aneinanderreihung öder und ärgerlicher Szenen im vorhersehbaren Wechsel. Der witzfreie Humor sorgt für kräftiges Schenkeklopfen bei der Fraktion, die sowas sowieso gut finden will, und die blutige, aber komplett uninspirierte "Action" für anerkennenden Applaus von allzu belesenen Metafreaks. KICK-ASS ist ein manipulativer, aber auch längst manipulierter Müll, der bei weitem nicht so schlau ist, wie er daherkommt, und als Film ein langweiliger und abstoßender Trumm mit dem ätzendsten Kind der Neuzeit in der Schlüsselrolle. Diese Schmorgurke mit den lila Haaren macht sogar Will Smiths Brut Konkurrenz.
Ein ständiges Wechselbad ist das! Mal staunt man über die plastischen Effekte und Andersons Gefühl für den großen Actionmoment, dann schüttelt man wieder den Kopp oder nässt sich ein über die strunzdummen Dialoge, wie man sie nur aus dem Videosumpf von einst kennt, und dann wiederum nickt mal leise weg, weil AFTERLIFE zum totalen Stillstand kommt. Der Film verreckt immer mal wieder wie der ausgemergelte Propellermotor von Millas Flugzeug, und man sitzt davor und denkt: Das muß doch nicht sein!
Abgesehen von der pompösen Namensgebung des Kaffs als "Diesirae" (lat. Dies Irae = Tag des Zorns) erspart uns Regisseur Rick King, dessen bekanntester Film der extrem merkwürdige PRAYER OF THE ROLLERBOYS sein dürfte, jegliche Schnörkel und Mätzchen. Er vertraut dabei völlig zu Recht auf das knackige Drehbuch von Bill Mesce, das seine vermeintlich holzschnittartigen Figuren (geheimnisvoller Held / Frau mit Herz in den besten Jahren / Dorfsheriff usw.) mit ausgefeilten Dialogen und knochentrockenem Humor versorgt. Und wenn die Dialoge und damit die Figuren so gut spielbar sind, freut sich auch die illustre Besetzung: Während Chris Sarandon angemessen zurückhaltend den stillen Gejagten mimt, zeigen sich besonders Hopper, Coyote und Hemingway in ihren Rollen so aufgeräumt und gut gelaunt wie selten. Und genau das ist es, was ROAD ENDS einem Gros seiner B-Film-Konkurrenz voraus hat: Der Film nennt ein warmes Herz sein eigen.
Was der so treibt? Opernregisseur ist er.
Und sonst:
http://www.youtube.com/watch?v=62DtJD6-cHM
http://www.youtube.com/watch?v=f9lqA17ACHc
Ich sag's mal so.
Kurt Russell ist Wyatt Earp. Val Kilmer ist Doc Holliday. Sam Elliott und Bill Paxton sind die anderen zwei Earps. Die fiesen Rüpelcowboys: Powers Boothe, Michael Biehn, Stephen Lang, Michael Rooker, Thomas Haden Church. Reicht noch nicht? Dann haben wir noch ein paar Leute im Angebot: Jason Priestley, Tomas Arana, Billy Bob Thornton, Frank Stallone, Billy Zane, Robert Burke und Charlton Heston.
Regie: George Pan Cosmatos.
Also ganz klar ein must-see. Und auch sonst kann sich TOMBSTONE sehen lassen, mit seinem sagenhaften Breitwand-Auftakt, seiner akkuraten Darstellung legendärer Figuren, denen nicht ihre Ambivalenz genommen wird, und natürlich seinem saftigen Shootout am OK Corrall. Nach besagter Schießerei wechselt der Film völlig die Tonlage und reiht durchaus effektvoll die Konfrontationen aneinander, die der rachedurstige Wyatt Earp vom Zaun bricht.
Beinahe alle Männer glänzen hier mit tollen Darstellungen - sieht man mal von Paxton ab, der seine übliche Doofus-Tour abzieht - wobei besonderes Augenmerk natürlich auf Val Kilmers wunderbar exzentrischer Performance liegt. Leider zieht die schreckliche Dana Delaney als Earps unglaublich bescheuertem love interest TOMBSTONE praktisch im Alleingang runter. Die bewußt als schraubiger Gegenpol angelegte Rolle von Earps Frau ist eine mehr als undankbare Aufgabe für Dana Wheeler-Nicholson.
So bleibt ein guter, aber kein ganz großer Film, der übrigens, wie Kurt Russell 2006 in einem Interview eröffnete, zum größten Teil von ihm selbst inszeniert wurde, als der ursprüngliche Regisseur Kevin Jarre gefeuert wurde. Cosmatos kam nur noch dazu, um das Ganze halbwegs zusammen zu halten.
Chucks darstellerische Leistung stand auch 1978 wahrscheinlich nicht auf den Waschzetteln der Academy-Mitglieder, und selbst der schönste Roundhouse-Kick kann einen nicht für den grünen Skianzug und die Pudelmütze entschädigen.
Alles in allem ein gelegentlich unterhaltsames Stück 70er, das aber nicht genug Zug hat und nicht so richtig aus dem Arsch kommt - auch wenn Skiverfolgungen und ein um sich tretender Norris immer gern gesehen sind.
SATURN 3 ist ein Kammerspiel mit sehr hübschen Bauten, einer attraktiven Besetzung (auch wenn diese nur auf Sparflamme agiert) und einer generell soghaften Atmosphäre, die von einer gewissen Versautheit noch zusätzlich angefacht wird. Es ist ein Jammer, daß Lew Grade sehr interessant klingende Sequenzen wie etwa die Mordphantasien von Adam und Alex oder Hectors brutalsten Angriff auf Benson herausschneiden ließ; SATURN 3 hat tatsächlich, so unfreiwillig komisch (Douglas beim Seilspringen und Joggen?) er mitunter sein mag, so wenig durchdacht er daherkommt, ein gewisses Potenzial. Und das hat auch Stanley Donen gesehen, der eine für Augenfreunde superfiese Szene genauso auswalzt wie eine beeindruckende Extremzeitlupe am Schluß. Keiner wußte bei diesem Film so recht, wohin; aber irgendwo sind sie doch gelandet.
Craig R. Baxley wollte hier wohl einen intensiven Psychothriller hinlegen, aber was er als Intensität unter flirrender Sommerhitze verstanden wissen will, ist viel zu nah dran am Geschehen, die unzähligen Close-Ups und der Verzicht auf offene Einstellungen schnell nur noch anstrengend. Erschwerend kommt hinzu, daß Wilder nicht graduell in den Wahnsinn abdriftet, sondern von Anfang an nicht alle Latten am Zaun hat - das sorgt nicht gerade für Spannung in der Entwicklung der Story. Sheen gibt viel zu viel Gas, Mare Winningham aber leider auch, so daß man im Grunde beiden Kontrahenten ein schnelles Ende wünscht. Selbst der verdiente Komponist Gary Chang weiß das Brachland nicht vernünftig zu bespielen, so daß die knappe Laufzeit einem doch recht lang erscheint.
Das hat Niels sehr schön gemacht.
Um sicherzustellen, daß das männliche Publikum was zu gaffen hat, wird ihm mit Amber Heard eine Freundin zur Seite gestellt. Heard muß sich nun ständig in knappen Klamotten, im Bikini oder in Unterwäsche unmotiviert herumräkeln oder mit wiegendem Arsch an der Kamera vorbeilaufen. Eine so armselige Reduzierung einer Schauspielerin zum Augenfang gab es lange nicht mehr zu sehen. So hat Nelson McCormick nicht nur ein beschämend dummes Remake abgeliefert, sondern sich auch noch als schmierlappiger Exploiter übelster Sorte geoutet. Was bleibt, ist das, was immer bleibt: Eine ebenso überflüssige wie missratene Neuauflage eines guten Films, die dem Original nichts hinzuzufügen hat, ihm dafür aber alles nimmt, was es zum guten Film gemacht hat.
Das ist (...) das Problem mit diesem Film des deutschen Genrefans Christian Alvart: Sieht toll aus, klingt toll, haut aber mittendrin immer wieder meilenweit daneben und stolpert einfach zu räudig durch sein schönes Setting. Auf der anderen Seite, ach, diese Bauten, dieses Design, diese Atmosphäre, dieser Schluß... man möchte diesen Film irgendwie einfach so gern haben. Es soll ein jeder selbst versuchen, PANDORUM lieben zu lernen.
BITCH SLAP tut weh. Also, nicht so, wie eine Ohrfeige weh tut, so kurz und schmerzvoll und dann brennt die Wange und man ist schockiert und guckt wie ein Auto. Nein, BITCH SLAP tut so doll weh wie, sagen wir mal, "Heal the world" von Michael Jackson. Also so doll weh, daß man weinen möchte und mit dem Kopf schüttelt und mit den Wutfäusten auf den Tisch trommelt und ruft "Das ist unmenschlich, bitte aufhören, bitte!" Also so wie Roxette oder Andrea Berg oder "Starlight Express" oder wie Barbara Schöneberger oder heißes Öl auf der Haut. BITCH SLAP ist sowas von dumm, sowas von hohl, sowas von kacke und gleichzeitig so ärgerlich, weil man ganz genau weiß, wo dieser Schrott herkommt (jemand hat Tarantino, Rodriguez und Russ Meyer völlig falsch verstanden) und wo dieser Schrott hingeht (in die Köpfe von Vollhonks). Denn für Vollhonks, die Tarantino, Rodriguez und Russ Meyer falsch verstanden haben, ist diese Gülle gemacht, vermutlich auch noch "augenzwinkernd", aber nur vermutlich, denn Rick Jacobson ist auf beiden Augen blind. Und taub.