Kurono - Kommentare

Alle Kommentare von Kurono

  • 8

    Manchmal frage ich mich, ob die Weltuntergangsstimmung in Industrieländern wirklich von der Erkenntnis herrührt, dass es nicht ewig so weiter gehen kann oder ob der Weltuntergang nicht sogar eher herbeigesehnt wird, um endlich ein Ende zu haben. Ein Ende von dieser Konsumgesellschafft die immer komplizierter wird, immer mehr von den Menschen abverlangt und in der man leicht hinten runter fallen kann. Ein Ende vom Leistungsdruck den einen die Gesellschaft aufzwingt.
    Weglaufen und sich dem entziehen kann man nämlich nur schwer und oft Mals mit einen viel zu hohen Preis.
    „Tokyo Sonata“ zeigt das hässliche Gesicht der japanischen Gesellschaft, eine Gesellschaft die ihre sorglosen Zeiten schon lange hinter sich gelassen hat. Aber, und das ist das gute, nicht ohne Hoffnung ist.

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    • 7 .5
      über Smoke

      „Smoke – Raucher unter sich“. Wenn man schon einen deutschen Titel dran hängen muss, wäre wohl „Leute aus Brooklyn unter sich“ o.ä. passender gewesen. Darum geht es nämlich in Smoke, um Leute aus Brooklyn mit ihren Geschichten und Leben. Ein Leben das zwar besser sein könnte aber man gelernt hat, sich damit zu arrangiert.
      Der Dreh- und Angelpunkt des gezeigten brooklyner Mikrokosmos ist Auggies kleiner Tabakladen. Auggie, super verkörpert von Harvey Keitel, mag zwar etwas ruppig wirken, ist im Grunde aber ein prima Kerl mit dem man gerne mal ein trinken würde. Auch die anderen Charaktere sind auf ihre Art sehr sympathisch und glaubwürdig.
      Diese Figuren mit ihren Problemen und Geschichten, wachsen einen ans Herz und man wünscht sich für alle ein Happy End oder zumindest die Möglichkeit, dass sie ihr bescheidenes Leben weiter führen können.

      2
      • 8 .5

        Trotz des Erfolges von „Das Schloß im Himmel“ war das „Studio Ghibli“ immer noch von Geldgebern abhängig. Als diese „Die letzten Glühwürmchen“ in Auftrag gaben, stimmte Isao Takahata dem Projekt zu, unter der Bedingung, dass auch „Mein Nachbar Totoro“ finanziert werden würde.
        Der Film war außerordentlichen erfolgreich und ist heute einer der bekanntesten und beliebtesten Ghibli-Filme. Totoro selbst ist quasi zum Gesicht des Studios geworden und nebenbei dürfte das Totoro-Merchandising ein nettes Zubrot generieren.
        Dabei ist die Handlung eigentlich kaum der Rede wert und äußerst überschaubar. Was macht diesen, auf den ersten Blick so unscheinbaren Film, also so gut?
        Was mich fasziniert ist, dass er einen den Blick auf eine kindliche und charmant naive Welt eröffnet.
        Eine Welt die voller Zauber und Abenteuer ist. Eine Welt in der hinter den Gebüschen und in Wäldern magische Kreaturen leben. Eine Welt in der hinter jeder Tür ein Wunder warten könnte.
        Erinnerungen werden geweckt, wie es war ein Kind zu sein, sorglos zu sein.
        Sorglos? Nun ja, vielleicht bis auf die Abende, an denen ein starkes Unwetter um das Haus pfeift oder wenn man sich in dieser riesengroßen Welt verlaufen hat und ganz alleine ist. Da kann man schon mal Angst bekommen. Schön wenn einen dann der große nette Totoro beisteht.
        Danke Totoro.
        Danke Miyazaki, dafür dass ich wieder weiß, wie schön es war ein Kind zu sein.

        8
        • 7

          1988 gab es in den japanischen Kinos eine außergewöhnliche Doppelvorstellung, bestehend aus „die letzten Glühwürmchen“ und „Mein Nachbar Totoro“. Die Kombination aus Miyazakis heiterem Werk und Takahatas aufwühlendem Kriegsdrama, muss eine wahre emotionale Achterbahnfahrt für das Publikum gewesen sein.
          „Die letzten Glühwürmchen“ ist traurig und ernst und hat so gar nichts von der Leichtigkeit anderer Ghibli-Filme. Allein das Kriegsthema macht den Film so viel schwerer als andere Animationsfilme und richtet sich damit mehr an Erwachsene als an Kinder.
          Die Geschichte handelt über die vierjährige Setsuko und ihren großen Bruder Seita. Nachdem ihre Mutter bei einem Bombenangriff umgekommen ist, kümmert sich Seita alleine um seine Schwester, wobei er auf seine Art genauso abhängig von ihr ist, wie sie von ihm. Seita ist gerademal 14 Jahre und damit eigentlich selbst noch ein Kind. Wir sehen die Grauen des Krieges also nicht nur aus der Sicht von Zivilisten, sonder auch aus der Sicht von Kindern. Kinder die doch am wenigsten für diesen Krieg können aber gleichzeitig am meisten darunter leiden müssen. Sie bezahlen es mit ihrer Kindheit. Eine verlorene Kindheit, ohne Nestwärme, ohne Sorglosigkeit und ohne Zukunft.
          Schwer zu ertragen.
          Allerdings betrachte ich einen Aspekt der Handlung durchaus etwas kritisch.
          Der Film vermittelt den Eindruck, dass das schlimmste hätte abgewandt werden können, hätte Seita sich nur besser in die Familie seiner Tante eingefügt und sich untergeordnet, statt dessen zieht er es lieber vor, sich und seine kleiner Schwester selber zu versorgen, welches ihn wiederum nur auf Kosten anderer möglich ist. Die Konsequenzen für sein unsoziales Handeln bekommt er dann am Ende auch zu spüren.
          Ob uns Takahata hier wirklich eine Lektion in Sachen Verantwortung und gesellschaftlichen Zusammenleben erteilen will, weiß ich nicht, zumindest kommt es mir aber ein bisschen so vor.
          Trotzdem bleibt „Die letzten Glühwürmchen“ ein bewegender Film über die Unmenschlichkeit des Krieges und aber auch über das Vergängliche. Das Leben ist kostbar aber irgendwann erlischt es, genauso wie das Leuchten der Glühwürmchen.

          7
          • 6

            Düsteres und durchaus mitreißendes Kriminaldrama, welches, anders als der deutsche Titel vermuten lässt, keine wirkliche Antwort darauf gibt, woher der Hass kommt. Vielleicht will der Film aber auch nur zeigen, das Hass, ist er einmal da und auf fruchtbaren Boden gefallen, so schnell nicht verschwinden und von Generation zu Generation weiter getragen wird.
            In dieser Hinsicht ist der Film durchaus als gelungen zu bezeichnen wäre da nur nicht die Figur von Gene Hackman. Diese führt sich nämlich wie ein wild west U.S.Marshal auf. Gerechter Zorn ist zwar in Western gut und schön aber bei einen Film der eine F.B.I.-Aktion zeigt und zudem auch noch auf tatsächliche Ereignisse aufbaut, in dieser Form fehl am Platz.
            So wird man wieder daran erinnert, dass das einzige Recht was außerhalb juristischer Theorien auch tatsächlich existiert, eben leider doch nur das Recht des Stärkeren ist.

            1
            • 9

              Rückblickend waren die 90iger Jahre ein tolles Jahrzehnt für den Hollywood-Film. Ein Grund dafür, dürften die aufkommenden CGI-Effekte gewesen sein, die aber noch zu aufwendig waren um die konventionellen Specialeffects zu verdrängen und diese daher vielmehr ergänzten. Ein Film der das eindrucksvoll zeigt ist „Terminator 2“.
              Ein immer noch gut aussehendes Action-Feuerwerk aus spektakulären Stunts, beeindruckender Maske und hübschen Computertricks.
              Der Plot hingegen ist weniger spektakulär und ähnelt sehr der Handlung von „Terminator 1“ aus dem Jahre 1984. So unterscheiden sich die beiden Filme auch eher in ihrer jeweiligen Grundstimmung und Philosophie.
              „Terminator 1“ ist düster und geradezu pessimistisch. Das menschliche Unvermögen der Kontrolle einer viel zu schnell fortschreitenden Technik, stürzt die Menschheit in den Abgrund. Der nukleare Holocaust ist vorprogrammiert, unabwendbar, die menschliche Zukunft determiniert.
              „Terminator 2“ wirkt daneben ungleich wärmer und optimistischer. Die Technik ist nicht mehr ausschließlich eine Bedrohung. Der Weltuntergang nicht mehr länger unabwendbar und die Zukunft hält Hoffnung bereit. Nichts ist vorher bestimmt und das Glück liegt in unserer Hand. Eben eine Art Sieges- und Aufbruchsstimmung, die Anfang der 90iger und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, in Amerika vorgeherrscht haben dürfte.
              Ob die unterschiedlichen Denkweisen dieser beiden Filme wirklich ihrer Entstehungszeit geschuldet sind, sei aber mal dahin gestellt. Auf jeden Fall ist es interessant zu sehen, wie zwei Filme mit ähnlicher Handlung und gleichem Regisseur so unterschiedlich sein können und eigentlich sogar in ihren Aussagen unvereinbar sind.
              So würde ich fast sagen, „Terminator 2“ ist ein klasse Actionfilm aber vielleicht weniger die Fortsetzung von „Terminator 1“ als vielmehr seine optimistischere 90iger-Jahre-Version.

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              • 8

                Ich weiß nicht inwieweit das die etwas jüngeren Leute nachvollziehen können aber Anfang der 90iger Jahre waren computeranimierte Bilder absolut cool und futuristisch, das große Ding eben. Als Mitte der 90iger dann der erste komplette Computeranimationsfilm kam, war das was völlig Neues und ein echter Meilenstein.
                Leider sahen damals die Figuren nicht nur plastisch sondern auch wie aus Plastik aus. Gut nur, dass man aus der Not eine Tugend gemacht hat und Spielzeuge als Hauptdarsteller für den zukunftsweisenden Film gewählt hat.
                Diese Entscheidung war sehr vorausblickend, denn tatsächlich sieht „Toy Story“ für den ersten seiner Art noch immer gut aus. Nur wenn Menschen oder der Nachbarshund ins Bild kommen, erkennt man das Alter.
                Optisch also insgesamt immer noch überzeugend, aber wie sieht es mit der eigentlichen Geschichte aus? Diese wiederrum zeigt keinerlei Abnutzungserscheinungen, eher im Gegenteil. Dadurch dass computeranimierte Filme inzwischen Normalität sind, weiß man diese vielleicht sogar noch mehr zu schätzen als zur Zeit der Uraufführung.
                Die große Stärke der Handlung ist, dass sie von den Protagonisten aus geht und vorangetrieben wird. Anders als sonst üblich bei Kinderfilmen, gibt es keinen Bösewicht der den zentralen Konflikt und damit die eigentlich Handlung auslöst. Hier ist es Woodys Eifersucht die alles ins Rollen bringt. Man könnte also sagen, nicht nur optisch sondern auch auf der Charakterebene wirkt der Film dreidimensionaler als so mancher Zeichentrickfilm.
                „Toy Story“ ist der erste große „Pixar“-Film und gleichzeitig einer der Besten und für mich auch einfach eine tolle Kindheitserinnerung.

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                • 5

                  „School Days“ konnte mich leider zu keinen Zeitpunkt überzeugen. Anfangs ganz nett aber auch ziemlich banal und langweilig, am Ende dafür aufgesetzt dramatisch. Dabei nerven irgendwann so ziemlich alle Charaktere mit ihrer Fixierung auf den Protagonisten (der sogar am meisten nervt).
                  Da ich über eine Serie so wenig Informationen wie möglich haben will, bevor ich diese sehe, habe ich mich erst nach der 12 und letzten Episode etwas über „School Days“ schlau gemacht und hatte ein echtes Aha-Erlebnis.
                  Die Anime-Serie basiert auf ein gleichnamiges Computerspiel, welches dem im Japan sehr populären Genre der „Dating-Simulationen“ zuzuordnen ist.
                  Das erklärt so einiges: z.B. warum 95% aller Charaktere weiblich sind und warum 90% davon eine Beziehung mit den Hauptcharakter haben wollen oder warum das Drama nicht unvermeidlich erscheint sondern eher wie ein Game Over aufgrund „schlechter“ Spielentscheidungen.
                  Macht dieses Wissen die Serie aber nun besser? Eher nicht.
                  Am besten gleich das Game besorgen oder noch besser, sich mit realen Mädels treffen. Dürfte beides mehr Spaß machen;)

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                  • 5

                    Es gab mal eine Zeit, in der ich „Star Trek“ unglaublich langweilig und öde fand, überhaupt kein Vergleich zum flotten und actionreichen „Krieg der Sterne“.
                    Der erste Kinofilm war für mich der Inbegriff dieser „Star Trek-Langeweile“.
                    Menschen ändern sich und heute kann ich diesen Film doch einiges abgewinnen, auch wenn ich ihn insgesamt für sehr durchwachsen halte.
                    In seinen schlechten Momenten wirkt „Star Trek-Der Film“ fast schon trashig, in seinen besten Momenten ist es spannende und gute Science-Fiction.
                    Auch wenn man den Eindruck bekommt, der Film wäre auf „Betäuben“ eingestellt, gucke ich ihn immer wieder gerne und bestaune gemeinsam mit Kirk die Enterprise oder lache einfach über die unglaublich albernen Uniformen.

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                    • 5 .5

                      „Taran und der Zauberkessel“ ist zumindest technisch ein Disney-Meisterwerk. Die finstere Farbpalette verleiht den Film einen einzigartigen Look und mit seinen düsteren Bildern spricht er nicht nur Kinder an. Darüber hinaus überzeugt das Charakterdesign mit einer eleganten Schlichtheit, ohne aber zu simpel zu wirken.
                      Leider wussten die Anzugträger bei Disney die Arbeit ihrer Künstler (darunter Tim Burton als Zeichner) nicht zu schätzen und empfanden den Film für das Disney-Image nicht passend. Daraufhin wurde er um über 10 Minuten gekürzt und fortan nur noch stiefmütterlich behandelt.
                      Ob es an den Kürzungen liegt oder nicht, jedenfalls hat „Taran und der Zauberkessel“ tatsächlich auch so seine Schwächen.
                      Die Handlung ist ausgesprochen dünn, genauso die Charaktere und die Fantasiewelt wirkt so leblos und öde, dass ich mich ernsthaft frage, warum der Bösewicht diese überhaupt beherrschen will.
                      Trotz interessanter und überzeugender Optik, wirklich gut finde ich den etwas anderen Disney-Film daher leider nicht.
                      Als ungewolltes Disneykind hat er aber zumindest meine Sympathie gewonnen.

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                      • 7

                        „Jemanden zu lieben bedeutet ihn mit all seinen Schwächen zu akzeptieren.“ Eine Aussage die aufgrund ihrer häufigen Anwendung und einer gewissen Offensichtlichkeit schon fast zu einer holen Phrase verkommen ist. Wenn man sich aber in eine Person verliebt die sich für einen Cyborg hält, bekommt sie doch wieder eine Bedeutung.
                        „I´m a Cyborg, but That´s OK“ ist eine abgedrehte Liebeskomödie mit skurrilen Charakteren und Bildern. Ab und an etwas anstrengend und mit seiner „Du bist wie Du bist“-Aussage sogar etwas verklärend und naiv aber letztendlich doch sehr sympathisch, unterhaltsam und herzergreifend.

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                        • 7

                          Du hast nur das Leben, sonst nichts. Viel zu oft ist es aber ein unglückliches und verhindertes Leben, aus welchen Gründen auch immer. Da es aber das einzige ist was du hast, musst du das Beste daraus machen. Denn natürlich gibt es Gründe und Dinge für die es sich zu leben lohnt. Was ist aber wenn du erkennen musst, dass das Schöne dieser Welt nicht für dich ist? Für dich bleibt nur der Schmerz, Verlust, Trauer und Verzweiflung und die Angst und Erkenntnis: Du kannst nichts daran ändern.
                          Du hast nur dieses eine Leben und keiner hat Anspruch darauf dass es ein gutes oder gar erfülltes wird. Das Leben ist traurig und irgendwann endet es. Dass es irgendwann endet, ist vielleicht sogar das einzig wirklich gute daran.

                          Trotz einiger Gewaltspitzen und ein bisschen Humor ist „Hana-bi“ ein ruhiges und bewegendes Drama ohne viele Worte. Ein außergewöhnliches aber auch nihilistisches Werk, bei dem der Zuschauer spürt, dass der Regisseur etwas aufzuarbeiten hatte.

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                          • Ich warte ja noch auf den ersten 3D-Film.
                            Bis jetzt nutzt man ja nur einen Effekt aus, der zufällig den Eindruck erzeugt, dass das gesehene in den Raum geht. In Wahrheit sind es aber letztendlich doch nur zwei verschiedene 2D-Bilder die übereinander gelegt werden. Oft nicht weniger Flach wie die Filme selbst.

                            • Würde mir gefallen. Der Manga ist klasse und Cyberpunk-Filme gibt es ehe zu wenige.
                              Ob wir das aber noch wirklich erleben werden bevor wir alle selber Cyborgs sind ist fraglich.

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                              • 8 .5

                                Ein spannender und überraschender Film ist wie ein guter Zaubertrick. Erwartungen müssen geweckt werden, man braucht unerwartete Wendungen und vor allem muss man den Zuschauer vom eigentlich Wichtigen ablenken.

                                „Prestige“ versteht dieses Spiel hervorragend. Jedoch erklärt sich jede Wendung logisch aus der Geschichte und ist nicht reiner Selbstzweck um den Zuschauer zu verwirren. Alles löst sich in einem spannenden Finale auf und passt perfekt zusammen. Dabei überrascht es den Zuschauer vielleicht noch mehr, was eben nicht vorgetäuscht wurde.
                                Der historische Hintergrund ist faszinierend und außerordentlich gut für diese Geschichte gewählt. Das Ende des 19.Jahrhunderts war die Zeit des technischen Fortschritts aber gleichzeitig war der Glaube an das Okkulte noch weit verbreitet. Eine Zeit in der Elektrizität noch den Hauch von etwas unheimlichen und magischen hatte. Auch arbeiteten Wissenschaftler im Bereich der Metaphysik. So ziemlich alles schien möglich. Die Zauberer, die nur allzu gut wissen wie man Leute durch relativ einfache Tricks täuschen kann, waren da fast eher noch die Aufklärer und vielleicht die ersten Skeptiker.
                                Das findet sich alles, in der einen oder anderen Form, in diesen Film wieder.

                                „Prestige“ ist spannend, raffiniert und unterhaltend. Wie eine gute Zaubershow eben. Allerdings ist der Film auch nach der Auflösung noch faszinierend. Da leider viel zu oft billige Taschenspielertricks zum Einsatz kommen, kann man das längst nicht von allen Filmen behaupten.

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                                • 7

                                  In Oklahoma wurden im Zeitraum von 1976 bis heute 103 Menschen hingerichtet, 60 weitere sind zum Tode verurteilt.
                                  Natürlich sind diese Urteile nicht mehr so willkürlich gewählt, wie zu Zeiten des „Wilden Westen“ und manch einer würde die modernen Hinrichtungsmethoden wohl sogar als "human" bezeichnen.
                                  Eine Frage ist aber gleich geblieben: Wird damit der menschlichen Vorstellung von Gerechtigkeit Genüge getan oder handelt es sich dabei doch eher um das genauso menschliche Verlangen nach Rache und Vergeltung?

                                  "Jedem das Seine geben: Das wäre die Gerechtigkeit wollen und das Chaos erreichen."
                                  - Nietzsche

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                                  • 8

                                    Kein anderer versteht es so gut, die Unschuld der Kindheit in seinen Filmen dazustellen wie Miyazaki. Gefühlvoll und kindlich aber nie kindisch und immer mit mehr Gehalt als die Oberfläche vielleicht zuerst vermuten lässt. Kinderfilme für Erwachsene.

                                    Die kleine Hexe Kiki zieht alleine in die Stadt, um ihre Hexenkraft voll ausbilden zu können. In der Stadt angekommen eröffnet sie einen Lieferservice und trägt auf ihren fliegenden Besen allerlei Sachen aus. Dabei muss sie lernen, dass das Erwachsenwerden mit Verlusten und mancher Niederlage verbunden ist, am Ende aber die Selbstverwirklichung winkt.
                                    Wenn Kiki mit ihren fliegenden Besen vom Lande in die moderne Großstadt regelrecht rein rauscht, erlebt sie auch gleichzeitig den Konflikt zwischen Tradition und Moderne. Was macht diesen Konflikt deutlicher, als ein Hexenbesen neben allerlei mechanischen Fluggeräten?
                                    Tradition und Moderne, Handwerk und Technologie ist auch so ein bisschen das „Studio Ghibli“ selbst. Obwohl die Computertechnik schon lange im Animationsbereich Einzug gehalten hat, bedient man sich dieser mit Vorsicht und Bedacht.
                                    Wie gut „Studio Ghibli“ das Handwerk versteht, wird einmal mehr bei diesem Film deutlich. Die Animationen der fliegenden Kiki gehören wohl mit zu den besten die ich je bestaunen durfte. So natürlich und lebendig, das ist pure Magie!

                                    „Kikis kleiner Lieferservice“ ist vielleicht nicht der beste oder beeindruckteste Film aus dem Hause Ghibli aber möglicherweise der am meisten unterschätzte.

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                                    • Der Kult-Anime schlechthin!
                                      Leider weiß ich noch, dass die deutsche Synchro damals unter aller Sau war.
                                      Dank DVD mit O-Ton und Untertitel zwar kein großes Thema mehr, trotzdem ärgerlich. Wobei es mittlerweile auch eine neue deutsche Synchro gibt.

                                      • 5 .5

                                        Ich liebe „Final Fantasy VII“. Auch heute spiele ich es noch sehr gerne, wenn vielleicht auch ein bisschen der Nostalgiebonus mit dazu beitragen mag.
                                        Eine einzigartige Welt, tolle Charaktere (sowohl auf „guter“, wie auch „böser“ Seite), spannende Kämpfe, eine interessante Geschichte und nicht zuletzt eine gewisse Melancholie zeichnen dieses Spiel aus. Einige Elemente und Motive erinnern mich dabei angenehm an die Animeserie „Neon Genesis Evangelion“, die möglicherweise durch ihren Erfolg ja wirklich Einfluss auf dieses Game hatte.
                                        Im Film ist davon aber nicht mehr allzu viel übrig geblieben.
                                        Die Geschichte ist diffus und langweilig zugleich und wird mit fast schon lächerlich überzogenen Actionsequenzen gestreckt. Die Charakterzeichnung ist oberflächlich und die Entwicklung des Hauptcharakters wirkt aufgesetzt. Man bekommt auch keinerlei Gefühl für diese Fantasiewelt.
                                        Und überhaupt, der Film entspricht nicht dem Design der Vorlage, in der die Figuren deutlich “anime-artiger“ aussahen, selbst in den damals aufwendigen CGI-Sequenzen. Das ganze gipfel darin, dass der Drache Bahamut überhaupt nicht mehr so wirkt als käme er aus dem FFVII-Universum sondern aus irgendeinem der anderen Teile. Ja ich gebe es zu, das ist Nerd-Nitpicking aber für wen ist dieser Film denn gedacht, wenn nicht für FFVII-Nerds?
                                        Letztendlich klingt das aber schlimmer, als ich „Advent Children“ dann tatsächlich finde. Ich hatte durchaus Spaß daran die bekannten Figuren und Schauplätze wiederzusehen und auch der Look und die Animationen gefallen mir sehr gut. Ehrlich, ich möchte ja dass der Film mir gefällt! Leider kann ich über die schwächen nicht so einfach hinwegsehen und empfinde „Advent Children“ eher als Edelmerchandise-Artikel ohne größeren Mehrwert.
                                        Der kurze Epilog im Spiel, der einen kleinen Ausblick auf die FFVII-Welt in 500 Jahren gibt, erzählt unendlich viel mehr, als dieser 90-Minuten-Epilog, der zwei Jahre nach dem Spiel ansetzt.

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                                        • Zwar nicht meine erste japanische Serie die ich intensiv verfolgt habe aber doch die erste die ich bewusst als Anime wahr genommen habe, natürlich noch ohne diesen Begriff zu kennen. „Sailor Moon“ hat meine Vorstellung was ein Anime ist stark geprägt und noch heute kommen mir bei den Worten Zeichentrick und Japan zuerst die Kulleraugen von“ Sailor Moon“ in den Sinn
                                          Damals fand ich die unglaubliche Spannung packend die sich über eine Staffel aufgebaut und sich dann in einen dramatischen Finale entladen hat. Wobei leider viele Folgen aufgrund der „Monster-of-the-Week-Struktur“ redundant waren.
                                          Heute finde ich an der Serie vor allem bemerkenswert, mit welcher Selbstverständlichkeit sie mit dem Thema Homosexualität umgeht. Dadurch wirkt die Serie auch heute noch, über 20 Jahre später, sehr mutig und auch irgendwie ihrer Zeit voraus, was, wenn man es sich genau überlegt, ziemlich traurig ist.

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                                          • Aus heutiger Sicht mag es etwas merkwürdig erscheinen, dass Miyazakis erste große Regiearbeit ausgerechnet der zweite Lupin III-Film war. Damals muss er aber die absolut logische Wahl für diesen Film gewesen sein, so hat er doch (zusammen mit Isao Takahata) intensiv an der Lupin-Fernsehserie mitgewirkt.

                                            Der erste Miyazaki Film kommt zwar ohne den üblichen Subtext aus, ansonsten erkennt man aber schon seine Handschrift. Ein ungewöhnliches Fluggerät und starke weibliche Charaktere. Vor allem aber die brillante Optik, die auch seine späteren Filme auszeichnet, ist hier zu sehen. Gerade die Animationen bei den Actionszenen sind schlicht und ergreifend meisterhaft. Von wann ist der Film? 1979? Kaum zu glauben aber wahr.
                                            Um ehrlich zu sein, hat mich die Optik weit mehr beeindruckt als die Geschichte, die doch recht einfach gehalten ist.

                                            Nichtsdestotrotz, „Das Schloss des Cagliostro“ ist ein toller Abenteuerfilm und nix geringeres als ein technisches Meisterwerk. Sehenswert!

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                                            • 3

                                              I need to talk about „We need to talk about Kevin“, denn irgendwie funktioniert der Film für mich nicht so recht.
                                              Man weiß zwar schon früh worauf alles hinausläuft, aber man kann keine kausalen Zusammenhänge erkennen wie es dazu kommt. Ab welchen Punkt läuft was falsch? Was hätte man, wie anders machen müssen um die Tragödie zu vermeiden?
                                              Wenn es denn einen Wendepunkt gibt, so ist es die Zeugung von Kevin. Dieser scheint nämlich der geborene Psychopath zu sein. Hier ist auch mein Hauptproblem, Kevin ist kein Charakter sondern vielmehr das Schicksal der übrigen Charaktere.
                                              Die fehlenden bzw. nicht nachvollziehbaren Motive des „Nichtcharakters“ werden dann zum eigentlichen Drama aufgeblasen, man zerbricht regelrecht an der Sinnlosigkeit des Lebens, wie tragisch!
                                              Am Ende lehnt sich der Film selbstgefällig zurück und fragt uns: „Na habt ihrs gemerkt? Ich heiße genauso wie das, was die Eltern hätten tun sollen, es aber nie so wirklich getan haben. Ist das nicht clever und gleichzeitig ein bisschen zynisch?“
                                              -Nein, finde ich nicht.

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                                              • 7

                                                1972 erhielt der japanische Ueno-Zoo zwei Pandabären. Diese waren ein Geschenkt aus Peking, um die diplomatischen Beziehung zwischen Japan und China wieder zu beleben. Kan Kan, ein männlicher, und Ran Ran, ein weiblicher Pandabär, lösten eine wahre Euphorie und einen Ansturm auf den Zoo aus. „Panda Kopanda“ von 1972 ist ein schönes Dokument dieses Pandawahnsinns.
                                                Das ist das eine Interessante an diesen Film.
                                                Das andere, viel Interessantere ist aber, dass wir es hier mit einer frühen Arbeit von Isao Takahata(Regie) und Hayao Miyazaki (Drehbuch) zu tun haben, den beiden großen Köpfen hinter „Studio Ghibli“.
                                                Und Tatsächlich, einiges was später vor allem Miyazakis Filme auszeichnet, ist hier zu finden. Das hat den Film für mich auch so spannend gemacht und so ist auch meine Wertung zu verstehen. Denn natürlich ist dieses Frühwerk kein Vergleich zu den späteren Ghibli-Filmen.
                                                Nüchtern betrachtet ist „Panda Kopanda“ nämlich ein Kinderfilm den sogar schon 10 Jährige wohl eher als nervig denn als witzig empfinden werden. Also nur was für die ganz Kleinen oder eben den alteingesessenen Ghibli-Fan.
                                                Ach ja, vielleicht doch noch was Interessantes zu "Panda Kopanda". Ursprünglich wollte man einen Film mit Pippi Langstrumpf haben, leider bekam man die Rechte nicht. So schrieb Miyazaki eine Geschichte mit einem Mädchen namens Mimiko und Pandabären. Die auffallende Ähnlichkeit von Mimiko zu der schwedischen Kinderbuchfigur, sind also höchst wahrscheinlich nicht zufällig.

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                                                • 10

                                                  Ich liebe „Scrubs“ und das schon bevor es in einer Endlosschleife im Fernsehen gelaufen ist.
                                                  Man muss aber schon sagen, dass die Serie mit der 7.Staffel ganz schön abbaut. Wenn man ehrlich ist, sind aber schon in der 6.Staffel starke Abnutzungserscheinungen zu erkennen… und wenn man ganz ehrlich ist, sind diese auch schon in der 5. Zu finden. Der Höhepunkt ist wohl die 3.Staffel
                                                  Das einzig wahre „Scrubs“ aber, umfasst für mich nur die ersten beiden Staffeln. Die Mischung aus Comedy und Drama ist hier einfach am besten.

                                                  „Scrubs“ kann zwar schon sehr abgedreht und albern sein, wird aber immer wieder im richtigen Moment geerdet und entfernt sich damit nie zu weit von dem Zuschauer. Das macht es einfach, sich mit den sowieso schon sehr guten Charakteren zu identifizieren. Es soll Ärzte geben, die „Scrubs“ für die realistischste Arztserie halten, die sie je gesehen haben. Das spricht eindeutig für die Serie, wenn vielleicht auch nicht für amerikanische Krankenhäuser.

                                                  Wie Anfangs schon angesprochen, gilt das nur für die ersten beiden, und stellenweise noch für die 3. Und 4. Staffel. „Scrubs“ wird mit fortschreitender Anzahl an Folgen immer alberner. Am Ende hat man den Eindruck, dass „Scrubs“ sich selber nicht mehr ernst nimmt und endgültig zu einer dieser Sitcoms geworden ist, die Turk und JD im TV sehen würden.

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                                                  • 7

                                                    Während Miyazakis Filme oft in Fantasieländern und Welten spielen, sind Takahatas Filme alle samt in Japan verortet. Japan, welches uns so oft so fremd erscheint und damit nicht weniger faszinierend sein kann als Miyazakis Fantasiewelten.
                                                    Deshalb überrascht es vielleicht auch nicht so besonders, dass „Pom Poko“ einer der japanischsten und zugleich einer der skurrilsten „Studio Ghibli“-Filme ist.

                                                    Die Geschichte um eine Gruppe von Marderhunden, die sich gegen die Bebauung ihres Lebensraums wehren, ist dabei erst mal gar nicht so ausgefallen. Spätestens wenn sich die Tiere aber in Menschen verwandeln, könnte es für den ein oder anderen doch etwas befremdlich werden. Man muss aber wissen, dass der Marderhund oder Tanuki in japanischen Fabeln eine wichtige Rolle spielt und sehr populär ist. Jedes japanisches Kind weiß, dass Tanukis wahre Meister im verwandeln sind.
                                                    Trotz der ganzen kulturellen Eigenarten, Themen wie „anpassen oder sterben“, „Kampf oder Flucht“ sind universell und werden hier zum Teil erstaunlich konsequent gezeigt ohne dabei ins theatralische abzugleiten

                                                    Um ehrlich zu sein habe, ich von den Film nicht viel mehr erwartet als ein paar skurrile Bilder und eine Kind gerechte Umweltbotschaft. Tatsächlich bietet „Pom Poko“ clevere Unterhaltung mit mehr Tiefgang als man vielleicht zuerst vermuten mag.

                                                    Und jetzt will ich den Kommentar beenden bevor ich doch noch das Wort „Skrotum“ oder „Hodensack“ verwende… Ach, verdammt!

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