Martin Canine - Kommentare

Alle Kommentare von Martin Canine

  • Martin Canine 25.06.2016, 21:23 Geändert 25.06.2016, 21:33

    Ich bin natürlich wieder dabei.

    Eine neue Geschichte mit mir ist natürlich schon... fellig.

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    • ?

      Okay, nach dem Trailer sehe ich noch Hoffnung, dass da wenigstens ein einziges Mal eine halbwegs authentische Aufarbeitung des Themas bei rauskommt.
      Immerhin ist Uncle Kage zu sehen... das zeigt, dass sie zumindest etwas recherchiert haben... trotzdem sagt mir meine Erfahrung, ich sollte mich nicht zu früh freuen.

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      • Ihr erster Gedanke nach dem Aufwachen heute Morgen?
        Meistens noch die Reste vom Traum. Die sind aber, wie der Traum selbst, schon wieder vergessen.

        Der letzte Gedanke vor dem Einschlafen gestern Nacht?
        Irgendwas Romantisches.

        Wovon träumen Sie?
        Jetzt Traum-Traum oder Herzenswunsch-Traum?
        An Traum-Träume kann ich mich so gut wie nie erinnern. Und wenn, dann nur an 1 sekündige Fragmente, obwohl ich weiß, dass der Traum viel länger gedauert hat. Da beneide ich meine Oma. Die kann lebhaft selbst die sinnlosesten Träume bis ins kleinste Detail nacherzählen.

        Welchen Traum haben Sie aufgegeben?
        Keinen. Ich bin nur ein großer Träumer, doch mit Träumen fängt es an.

        Welchen Traum konnten Sie realisieren?
        Den, jemand Seelenverwandtes zu finden.

        Wer kennt Sie wirklich?
        Niemand, mich eingeschlossen, kennt alle Aspekte von mir, aber einige Personen, die mir sehr sehr nahe sind, annähernd.

        Was bedeutet Heimat für Sie?
        Der oder die Orte, wo man sich heimisch und zugehörig fühlt.

        Was macht Sie unverwechselbar?
        Alles an mir. Ich werde generell als sehr individualistisch wahrgenommen.

        In welchen Momenten fühlen Sie sich schön?
        Selteb so wirklich, aber ich liebe es, wenn meine Haare schön sitzen.

        Spielen Sie mit offenen Karten?
        Dann sieht man aber mein Blatt und dann nützt mir selbst mein weißer Drache mit dem eiskalten Blick nichts mehr.

        Sexy ist ...?
        ...wenn Aussehen, Art und Ausstrahlung einladend aussehen.

        Wovor haben Sie Angst.
        Vor dem, was im Dunkeln nicht lauert, aber in meinem Hirn trotzdem lauern könnte.

        Ein Fehler, den Sie immer wieder machen?
        Das Wort Sheriff schreibt ich oft "Sherrif".

        Was macht Sie glücklich?
        Ich mag schicke Sachen.

        Was macht Sie wütend?
        Haten, Herabschätzen und nicht nachdenken, dass man mit manchen Aussagen Individuen schwer verletzt. Ich könnte morden.

        Woran glauben Sie?
        Das wir nicht das sind, was uns der Körper zeigt, sondern was uns die Seele sagt.

        Wobei können Sie sich vergessen?
        Beim Filmgucken und -rezipieren, und beim Musikhören.

        Eine glückliche Kindheitserinnerung?
        Die hatte ich zumeist beim Ansehen irgendwelcher Animeserien, dann hab ich nur mehr über die geredet, hatte Fanmagazine, Actionfiguren, etc.

        Was würden Sie Ihren Kindern gern mitgeben?
        Vorausgesetzt ich hätte Kinder: absolute Freiheit. Ich würde versuchen, nicht zu beeinflussen, vor Allem, was Geschmack angeht. Ich lese hier viel, dass Leute über irgendwelche Filme, die sie selber als Kind mochten, sagen, dass sie die ihren Kindern zeigen werden. Das würde ich nie machen. Ich habe die Animeserien auf RTLII und die Cartoons von Super RTL geguckt und meine Eltern hatten damit nichts zu tun. Es war ein Hype um Harry Potter, wir haben die Filme gesehen, weil ich es wollte. Meine imaginären Kinder sollen dasselbe Recht bekommen.

        Wofür engagieren Sie sich?
        Ich stehe für gewisse Werte ein, dazu zählt vor Allen weitläufige Freiheit.

        Schenken Sie gern?
        Eigentlich ja, aber ich hasse es wie die Pest, etwas auszusuchen. Lieber hätte ich gerne, dass mir die entsprechende Person sagt, was sie will.

        Wofür sind Sie bekannt?
        Meinen Individualismus und meine Kreativität.

        Wofür sind Sie berüchtigt?
        Meinen Individualismus und meine Kreativität.

        Wie würden Sie sich selbst beschreiben?
        Individualistisch und kreativ. Und pelzig.

        Führen Sie irgendeine Form von Tagebuch?
        Nein.

        Haben Sie eine "Uniform"?
        Nein. Aber irgendwann leiste ich mir eine Fursuit.

        Imitieren oder kopieren Sie manchmal andere?
        Eher unbewusst, da sie mich beeinflussen, oder ich zitiere.

        Hatten oder haben Sie ein Idol?
        Mehrere. Aber im Grunde bin ich trotzdem ich.

        Sie haben drei Wünsche frei: Welche sind das?
        -Ewig mit den Personen glücklich zu sein, die mir am Herzen liegen.
        -Genug Geld zu haben, um mir absolute Freiheit zu verschaffen, sodass ich nichts mehr tun muss, was ich nicht will.
        -Gesundheit und Frieden für mein Umfeld.

        Leben Sie im Hier und Jetzt?
        Teils teils. Manchmal auch in einer asiatisch angehauchten Cybepunkstadt im 22. Jahrhundert, manchmal in Zootopia.

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        • 6 .5

          Eines der größten Probleme von "Ju-On - The Grudge" heißt "The Grudge - Der Fluch". Man muss einfach sagen, dass durch das Semi-US-Remake (es stammt vom selben Regisseur, spielt ebenfalls in Japan und besitzt neben den amerikanischen Protagonisten einen teils japanischen Cast) klar wurde, wie viel aus dem Film noch von denselben Machern rauszuholen gewesen wäre. Natürlich muss man das Budget miteinbeziehen, welches hierbei deutlich geringer war, letztlich handelt es sich hier, anders als bei dem von seiner Story getriebenen "Ring - Das Original", mit dem dieser Film oft verglichen wird, um einen Streifen, der vor Allem von einer effektvollen Inszenierung als von seinem Drehbuch lebt.

          Aber spulen wir mal zurück. "Ju-On - The Grudge" basiert auf dem japanischen Direct-to-Video-Film "The Curse", ebenfalls inszeniert von Takashi Shimizu, welcher allerdings nicht im deutschsprachigen Raum erhältlich ist, und den ich von daher noch nicht gesehen habe. Da sich die Veröffentlichung großer Beliebtheit erfreute, folgte eine erneute Verfilmung für die japanischen Kinos, als mit 'Ring' von Gore Verbinski ein Remake eines Films des fernöstlichen Landes großer Beliebtheit erfreute (und international auch das Interesse am Original stieg), beschloss man, den asiatischen Raum nach Horrorfilmen oder Mysterythrillern abzugrasen und diesen einen amerikanischen Anstrich zu verpassen. Dieser Welle entsprangen z.B. auch 'Der Fluch der 2 Schwestern' (sehr lose nach dem südkoreanischen modernen Märchen 'A Tale of 2 Sisters') und 'Dark Water'. Sie sind allesamt von unterschiedlicher Qualität und weichen in unterschiedlichem Ausmaß von den Vorlagen ab. 'The Grudge' hält sich inhaltlich sehr gut an "Ju-On", ist allerdings wesentlich abgedrehter, düsterer und runder.
          Aber genug davon.

          Hier geht es nicht um das Remake, sondern um das Original. Dennoch sind die beiden Filme für den mitteleuropäischen Zuschauer eng verknüpft, denn ich bezweifle, dass ich die DVD zu "Ju-On" im deutschsprachigen Raum einfach so im Laden kaufen könnte, gäbe es keine erfolgreiche Neuauflage der Geschichte in Form einer bekannten amerikanisch-japanischen Koproduktion.

          Die Story dreht sich um einen Fluch, der auf einem Haus lastet, seit ein Vater seiner Familie und dann sich selbst brutal das Leben genommen hat (kein Spoiler, anders als bei ähnlich gestrickten Genrevertretern, in denen tragische Ereignisse der Vergangenheit erst im Laufe des Filmes, aufgedeckt werden, ist dies hier die Eröffnungsszene). Jeder, der das Haus von nun an betritt, wird von den Geistern der Verstorbenen geholt und findet seinen Tod. In 6 nichtlinear erzählte Abschnitte unterteilt werden die Ereignisse rund um mehrere Personen erzählt, die einen Schritt in das Anwesen machten.

          "Ju-On" entscheidet sich gegen konventionelle Erzähltechniken des Genres und setzt auf einen episodenhaften Aufbau, der die Chronologie zur Gänze verdreht. Diese Idee zwingt den Zuschauer, besser aufzupassen, als er es bei anderen, vorwiegend seichten Geistergeschichten tun würde, da man den Verlauf der Geschehnisse sonst nicht mitbekommt. Jedoch muss ich sagen, hätte man es dramaturgisch besser anstellen können, zumal die Episoden teils eher willkürlich zusammengesetzt erscheinen (im Remake hat man das gekonnter inszeniert, sodass dadurch immer etwas erleuchtet wurde, was zuvor zwar unheilvoll anzusehen aber kontextfrei war). Allerdings sollte dies beim Sehen des Films kein Problem machen, wenn man sich mit der Handlung auseinandersetzt.

          Der Film vom Kultcharakter der Geister Kayako und Toshio, wobei letzteren für den leiseren Grusel und erstere für den lauteren Horror zuständig ist. Der kleine Junge erscheint zumeist auf leisen Sohlen an ungewöhnlichen Orten, geht hinter den Figuren durchs Bild, und wird oft gar nicht als Geist erkannt. Kayako kündigt sich durch lautes, qualvolles Röcheln an und geht mit makaberen Bewegungen auf die Opfer des Fluches zu. Der Film weiß genau, wie er seine bereits toten Figuren perfekt in Szene setzt, dass sie möglichst viel Spannung erzeugen und eine durchgehend unheilvolle Stimmung in die Luft legen.

          Wie für japanischen Suspense übrig, gibt es wenig Action und viel Spannungsaufbau. Dabei wirken die Bilder weit weniger künstlich und stilisiert als bei den westlichen, oder aber südkoreanischen Kollegen. Dadurch erscheint der Film kälter, das Szenenbild ist nicht dunkler oder schattiger als es im realen Leben wäre; auch der Score wird nur spärlich eingesetzt. Wenn man sich auf den Inhalt des Filmes einlässt und den Plotverlauf durchblickt, vergeht die Zeit wie im Flug, anders aber verhält es sich, wenn man erfolglos versucht, die einzelnen Teile zusammenzusetzen; dann kann es passieren, dass die ein oder andere Stelle zieht. Ich empfehle von daher unbedingt, dem Film ein zweites Mal zu sehen.

          Wenngleich gesagt werden muss, es handelt sich nicht um einen außergewöhnlichen Film. Im Grunde offeriert "Ju-On" ein altbekanntes Geistergruselerlebnis, mit einigen überdurchschnittlich gelungenen Einfällen. Auf diesen hätte man, man muss hier ganz ehrlich sein, allerdings deutlich gefälliger aufbauen können. Der Film macht sich selbst teilweise bedeutungsvoller, als er letztendlich ist. Das Fundament für einen Kultfilm wurde besonders durch die ikonischen Antagonisten gelegt, aber darauf gebaut wurde kaum über die Baugrenzen hinaus.

          Letzten Endes ist "Ju-On" aber nicht 'Ring'. Er kann nicht auf eine ausgereifte Handlung mit komplexem Hintergrund zurückgreifen, sondern lebt vom Moment, den er etwas zu lasch füllt. Viel wesentlicher ist aber: "Ju-On" ist nicht 'The Grudge'. Als eine Minderheit, die diese Adaption des Stoffes zuerst sah, umgehend gefolgt vom Remake, darf ich mir den Vergleich denke ich erlauben. Und wenn es nun eine etwa 1 Jahr jüngere Version desselben Regisseurs gibt, die diese Fassung in allen Belangen schlägt - alle brillanten Szenen wurden nahtlos übernommen, neue Inhalte ergänzt, die Handlung besser nachvollziehbar erzählt, die Atmosphäre verdunkelt, abenteuerliche Schockmomente hinzugefügt und deutlich mehr Wagnisse eingegangen - werde ich diese auch vorziehen. Nichtsdestotrotz kann man "Ju-On" nicht als einen misslungenen Film bezeichnen, das ist er keinesfalls. Er nutzt lediglich sein Potenzial zum Genre-Kultfilm nicht sonderlich gut aus.

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          Kurze Frage: Weiß wer, ob "Sadako vs. Kayako" auch einen deutschen Release erhält? Ist da etwas bekannt gegebenworden? Gibt ja, anders als bei "Ju-On", alle wichtigen "Ring"-Filme hierzulande zu kaufen...

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          • So, da ist er nun, der zweite Teil meines umfangreichen Top 250-Listenprojektes.

            Einige werden nun erleichtert aufatmen, dass ihr Lieblingsfilm dabei ist. Rückblickend beinhaltet dieser Teil die meisten Filmen, die allgemein als "die besten" angesehen werden

            Viel Spaß!

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            • Hallo liebe Leute!

              Ich wollte nur bekanntgeben, dass es mir gelingen wird, den Termin für die Plätze 200-151 einzuhalten.
              Die Texte sind alle fertig; nur die Bilder fehlen noch.
              Ich verrate nicht, welche Filme dabei sind, sehr wohl kann ich aber schonmal anklingen lassen, dass in diesem Abschnitt die meisten allseits beliebten Filme zu finden sind, sowie die meisten Überschneidungen mit der IMDB-Top 250. Erwartet am Montag also, viele eurer Lieblingsfilme zu finden! :3

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              • So... hier ist nun der Anbruch meines episch monumentalen Listenprojektes, bei dem ich mir aus allen hier von mir bewerteten und gesehenen Filmen meine persönlichen 250 Favoriten herausgesucht und in eine subjektive Reihenfolge gebracht habe. Wieso 250? Weil für mich, wie für viele angehende Filminteressenten, die erste Anlaufstelle für cineastische Erfahrungen die Top 250-Liste der Internet Movie Database war. Ich halte diese Liste für den Zweck, sich in der Filmlandschaft einzufügen, für absolut perfekt, weil dort von den besten modernen Filmen über die ältesten Klassiker bis zu Geheimtipps oder nicht-amerikanischen Filmen alles dabei ist und das zu einer einzigartigen, durchgehend hohen Qualität, und man dort somit einen idealen Ausgangspunkt hat. Nachdem ich einiges von der Liste abgearbeitet hatte und nun viele Werke des Filmkanons kannte, hab ich mich auf eigene Faust auf die Suche gemacht, da sich mein Filmgeschmack immer weiter gefestigt hat. Die IMDB-Wertungen gerieten dabei immer weiter in den Hintergrund, wo sie einst perfekte Stützräder waren.
                Die meisten Filme in meiner persönlichen Top 250-Liste sind nicht in der von IMDB, wenngleich es viele der brillanten Werke besagter Auflistung durchaus hineingeschafft haben. Einige andere, etwa "Die Verurteilten" oder "Apocalypse Now", die sich ausgesprochen hohe Positionen in der Datenbank gesichert haben, und auch von mir sehr positiv rezipiert wurden, haben es in meine Top 250 nicht hineingeschafft, da sie mir schlichtweg weniger bedeuten als wohl vielen anderen.

                Diese Liste zeigt die Plätze 250-201.
                Die Liste mit den Plätzen 200-151 ist für nächste Woche geplant.

                Alles klar?
                Na dann, los!

                PS: Feedback würde mich natürlich freuen, steckt viel Arbeit in der Liste.

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                • Martin Canine 12.06.2016, 13:24 Geändert 12.06.2016, 13:25

                  Ganz einfach, es gibt bei Filmen 3 Stufen des Hatens:

                  1. "Film XY ist übelst scheiße. So gut wie alles von Regisseur XY ist scheiße." ---> vertretbar. Das ist halt die persönliche Meinung.

                  2. "Regisseur XY ist scheiße!" ---> ihr kennt die Person doch gar nicht! Was soll der Scheiß!?
                  Diese Art des Hatens geht oft noch einher mit "Man sollte XY verbieten, Filme zu drehen!"
                  Warum zur Hölle soll man denen, die die Filme mögen, diese wegnehmen wollen? Ihr müsst sie ja nicht gucken. Oder wollt ihr eine Art Filmherrenrasse, die nur aus eures Erachtens grandiosen Filmem besteht?

                  3. "Ich wünsche Regisseur XY Krebs!" oder "Regisseur XY soll Bleichmittel trinken!" - ich muss hierzu wohl nichts mehr sagen, außer, dass die IMDB Message Boards von Filmemachern wie Uwe Boll, Seltzer und Friedberg, Michael Bay, etc. voll von solchen Kommentaren sind - und diese traurigerweise noch von vielen abgefeiert werden.

                  Warum das? Was bringt das? Außer Hass? Es handelt sich hier nicht einmal um sonderlich verwerfliche Filme, dann könnte ich das ja noch irgendwo nachvollziehen, ohne es gutzuheißen, aber Leuten wegen Actionfilmen oder stumpfer Comedy den Tod zu wünschen ist wesentlich hassenswürdiger als irgendwelche Filme...

                  Das hier behandelt das Haten von Filmen oder Regisseuren, lässt sich aber auch perfekt auf Musiker oder Fernsehpersönlichkeiten anwenden.
                  Das Haten von Gesellschaftsgruppen geht dann nochmal viel weiter...

                  Troublemaker, danke, DANKE SEHR für diesen Artikel, die Welt braucht mehr von deiner Sorte!

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                  • Update:

                    Also morgen kommt der erste Teil meines Mammutprojektes, meiner persönlichen Top 250 Lieblingsfilme. Das ist quasi mein MP-Comeback, nachdem ich einige Zeit nicht dazu kam, etwas zu veröffentlichen und auch davor stressbedingt kaum etwas Filmisches auf dieser Website gemacht habe. Dafür bin ich alle Filme, die ich hier auf Moviepilot bewertet habe, noch einmal durchgegangen und habe sorgfältig und gut überlegt, in welche Reihenfolge ich sie setze. Dabei musste ich schweren Herzens ein paar Abstriche machen, aber generell wird diese Liste meinen Filmgeschmack nahezu perfekt abbilden, den ich vor Allem in den letzten 6 Jahren des Filmfan-Seins entwickelt habe. Freilich sind auch ein paar Nostalgiestücke dabei.

                    Morgen erscheinen die Plätze 250 bis 201. Geplant ist, dass eine Woche darauf die Plätze 200-151 erscheinen. Ich muss immerhin 50 Kurztexte pro Artikel verfassen, das ist unter einer Woche kaum zu schaffen.
                    Es würde mich über Feedback sehr freuen.

                    Lg
                    Dingo

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                    • War zwar alles 10 Jahre vor meiner Geburt (1996er Jahrgang), aber ich möchte einfach loswerden, wie sehr ich so etwas liebe. Ich bin ja extrem nostalgisch veranlagt und wenn jemand von Kindheitsserien spricht (in erster Linie Kinder der 80er, 90er und 00er, weil es da aufkam, dass man diese epischen Heldengeschichten in der Kindheit gesehen hat - die 70er und früher waren da denk ich "friedlicher"), dann wird mir so richtig warm ums Herz. Ich weiß, was meine Kindheitsserien für einen riesigen Einfluss auf mich hatten und bis heute meinen Sinn für Blockbusterunterhaltung beeinflussen (deshalb hab ich wohl so einen guten Draht zu Filmen wie Speed Racer, Transformers, Pacific Rim,... - viele Blockbuster die ich mag funktionieren ähnlich wie meine heißgeliebten RTLII-Animes), und durchaus auch meinen ästhetischen Geschmack (z.B. fällt mir gerade suf, dass die Kleidung einiger meiner Charaktere starke Animezüge aufweist, eher unbewusst) und wie ich emotional überschäume, wenn ich nach Jahren die Titelsongs einiger gerade wieder entdeckter Serien erneut höre. Deswegen möchte ich sagen: bitte, mehr solcher Artikel. Es ist wunderschön.

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                      • Ganz kurzes Update, wie es auf meinem Profil nun demnächst weiter geht*

                        1. Ich habe beschlossen, dass ich wieder zum Film zurückkehre und lege daher vorerst mal alles, was hier auf Moviepilot mit Musik zu tun hat auf Eis wie eine Pinguinmutter ihr Ei. Leider kam es, obwohl mehrfach begonnen, nie zu einer Review von Kollegah, der mittlerweile 98,453% meiner täglich konsumierten Musik ausmacht.
                        Daher die Bewertungen seiner regulären CD-Diskografie, für die, die es interessiert:
                        Zuhältertape X-Mas Edition: 4 Sterne
                        Boss der Bosse - Zuhältertape Vol. 2 - 4 Sterne
                        Alphagene - 4 Sterne
                        Kollegah - 4 1/2 Sterne
                        Bossaura - 4 1/2 Sterne
                        King - 5 Sterne
                        Zuhältertape Vol. 4 - 5 Sterne

                        2. Da ich sie nächsten Wochen noch im Maturastress bin kommt nur sehr gestreut Content von mir. Danach sollte es allerdings wieder regelmäßiger sein.
                        Dann lese ich auch wieder mehr von euch. Sorry, dass ich da so schleißig war.

                        3. Ihr kennt doch sicher alle die Top 250 der IMDB, also quasi DIE Filmliste schlechthin, für mich die zuverlässigste und aussagekräftigste, mit den meisten Überfilmen?
                        Und ihr kennt meine Top 20-Filme, die ich mal in einem Blog gepostet habe, oder?
                        Wie wäre es... mit einer Kombi?
                        Ich bin nun beinahe 4 Jahre auf Moviepilot, 5-6 Jahre intensiver Filmfan und habe auch schon in meinem Leben davor einige Filmchen gesehen. Retrospektiv möchte ich nun alles einfangen, was in den 20 Jahren meines Lebens mein Filmherz zum freudig hüpfen brachte. Da ist ein sehr großer Umfang notwendig, der sicherlich immer noch nicht alles abdeckt, aber nur so kann ich annähernd das Monument Film in seiner vollkommenen Bedeutung für mich einfangen.
                        Die Liste wird irgendwann, wenn ich genug Zeit habe, in Blöcken zu je 50 Filmen auf meinem Blog hochgeladen. Und es wird NICHTS zu blättern geben!
                        Zu jedem Film möchte ich in einem Satz die Handlung beschreiben und in einem weiteren, warum dieser Film mir so unheimlich gefällt, damit es nicht zu lang und trotzdem verständlich wird. Vermutlich wird diese Längenverzichtsregel als erste gebrochen!

                        In dem Sinne, bis dann!
                        Lg
                        Dingo

                        *Da ich aus Erfahrung sagen kann, dass ich noch NIE etwas eingehalten habe, was ich angekündigt habe, ist alles hier ohne Gewähr. Allerdings nicht ohne Gewehr, da ich mir sicher bin, dass in mindestens einem der Filme mindestens ein Gewehr vorkommt.

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                          Martin Canine 28.05.2016, 14:35 Geändert 28.05.2016, 14:35

                          2000. KOMMENTAR!!!
                          *packt Tröten und Luftschlangen raus*
                          Es darf ordentlich gefeiert werden bis der Arzt kommt und ich meine nicht Farin Urlaub!
                          Auch, wenn es für mich in letzter Zeit stressig war, und nicht so oft Kommentare gepostet habe wie ich es gerne gemocht hätte, ich liebe Moviepilot und bedanke mich bei allen für die tolle Zeit. Auch, wenn sich die Besetzung dieser Website wie bei Serienstaffeln ab und an etwas ändert, im Grunde ist das ein toller Platz, an dem sich wunderbare Leute treffen und auch über mehr als nur Filme austauschen, wenngleich die zentrale Leidenschaft bei allen übereinstimmt.

                          Ursprünglich dachte ich mir, zur Feier des Tages einen Kommentar zu einem bereits lange gesehenem aber noch unkommentierten 10-Punkte-Filmes zu verfassen, doch dann trat ein unerwartetes Ereignis ein: ich stieß in meinem Schrank auf eine noch ungesehene DVD zu David Lynchs "Inland Empire", und da überkam mich ein Gedanke: sollte ich den Film gut finden, würde dieses Werk Thema meines 2000. Kommentars werden, denn ich bin rückblickend der Meinung, diesem großartigen Filmemacher nicht so sehr gewürdigt zu haben, wie er es verdient. Immerhin hat er mir den brillanten "Mulholland Drive" gebracht, einen der perfektesten Arthaus-Filme dieses Planeten, und bis auf den eher unfreiwillig komischen Genrefilm "Dune" konnte mich bislang jeder Film, den ich von ihm gesehen habe, begeistern - das sind ansonsten "Lost Highway", "Wild at Heart", "Der Elefantenmensch" und "Blue Velvet". Trotzdem habe ich mich bislang nie als David Lynch-Fan betitelt, was ich mit diesem Werk ändern möchte. Weiters werde ich mich nun wohl doch an den filmgewordenen Alptraum "Eraserhead" herantrauen und das "Twin Peaks"-Universum ergründen - und dann fehlt eh nur mehr "The Straight Story".
                          Lange Rede, kurzer Sinn: mein 2000. Kommentar ist eine Ehrerbietung an den großen und in der Filmgeschichte einzigartigen Künstler David Lynch, in Form einer Review von "Inland Empire"!

                          ---

                          Was ich an David Lynch immer geschätzt habe war seine Fähigkeit, trotz extremer Verschachtelung, Vermischung von Fiktion und Realität, surrealen Sequenzen, teils kryptischen Dialogen und dem Einsatz überzeichneter Melodramatik eine gewisse, auch den mainstreamorientierten Teil der Zuschauerschaft ansprechende Struktur und sich durchziehende rote Linie in seine Werke einzubauen, sodass sie zu keiner Zeit sperrig oder arrogant wirken, wie es beispielsweise die Frühwerke eines Michael Hanekes tun. Es gibt zumeist klare Handlungsstränge, nachvollziehbare Charaktere, lange Blöcke in denen lineare Verläufe mitzuverfolgen sind, sowie einige fast schon triviale Popkultureinflüsse und -zitate, die regelrecht zelebriert werden. Man hat trotz der irrealen, traumartigen Aufmachung immer das Gefühl, dass es eine Lösung und Erklärung für die Merkwürdigkeiten und verdrehten Wahrheiten des Filmes gibt, und selbst, wenn man den passenden Schlüssel für die imaginäre Türe, hinter der sich diese vermeintliche Lösung befindet, nicht zu finden vermag, bleiben seine Filme ein hypnotisches und nie anstrengendes Ereignis.

                          Nach "Inland Empire" muss ich diese Meinung allerdings über Bord werfen wie Meuterer ihren Kapitän. Es handelt sich um einen fast 3-stündigen Trip, welcher in seiner Laufzeit Szenen aneinanderreiht, die nicht nur deutlich keinerlei Kontext zueinander aufweisen, sondern auch individuell für mich genommen vollkommen sinnfrei sind. So bekommen wir immer wieder 3 Leute in Hasenkostümen zu sehen, welche vollkommen zusammenhanglose Satzfragmente von sich geben, während das Ganze - trotz düsterer, basslastiger Geräuschkulisse - unterlegt von Studiogelächter wie bei einer Sitcom.
                          Ein anderes Szenario: Laura Dern, die die Hauptrolle verkörpert, arbeitet als Schauspielerin im Film an einem Ehedrama. Plötzlich ist sie als Prostituierte nebst einigen anderen Frauen zu sehen, leidet aber offenbar an schlimmer Paranoia und fühlt sich ständig bedroht. Dann gibt es Szenen, in denen sie mit fragenden Augen durch ein Haus schlendert, in den Garten geht und Leute fragt, ob sie sie von früher kennen. Das macht sie zweimal mit unterschiedlicher Antwort.

                          Die Rolle von Laura Dern, die über weite Strecken wirkt, als wäre sie die Einzige, die diese Ereignisse merkwürdig findet, wechselt ihren Charakter von Szenenblock zu Szenenblock, als Schauspielerin wirkt sie ladylike und zurückgenommen, schafft aber hin und wieder den Sprung aus ihrer Filmrolle nicht. Dann aber schildert sie vor einem in seiner Rolle nicht näher erklärten Mann das unangenehme Zusammentreffen mit einer männlichen Person, die sie misshandelt hat, und das auf überaus vulgär-provokative, graphisch brutale Weise. Ob es sich bei der Frau um dieselbe Person handelt, die am Set des Filmes spielt, wird im Film nicht ersichtlich. Vielleicht handelt es sich auch um die Rolle, die sie dort verkörpert. Charakterlich passt es jedenfalls nicht zu ihr. Dagegen spräche, dass sie zu Beginn von "Inland Empire" deutlich sagt, dass der Film keine brutalen Szenen beinhalte und zumindest zu Beginn als harmloses Beziehungsdrama gezeigt wird.
                          Während der Laufzeit wird der Film immer konfuser und immer mehr kontextlose Szenenfragmente werden eingestreut, zumeist unterlegt von dunklen, gedämpften Klängen, etwa wie bei einem Thriller oder Horrorfilm, wenngleich etwas Schlimmes passiert, jedoch passiert nur sehr selten etwas Verstörendes, wenngleich es sich nahezu durchgehend anbahnt. Wenn dann aber doch eine Art Jumpscare in Erscheinung tritt, variiert dieser von im Grunde genommen harmlos bis hart einbrechend.
                          Beispiel für ersteres: Laura Dern läuft von weit hinten in Zeitlupe auf die Kamera zu. Plötzlich wird ihr Gesicht in Nahaufnahme gezeigt - eigentlich nichts dabei, aber durch die Musik erschreckt man sich.
                          Beispiel für zweiteres: eine unbekannte Frau redet beunruhigende Dinge, plötzlich hebt sie ihre Bluse in die Höhe und zeigt, wie blutig ein Schraubenzieher in ihrem Bauch feststeckt.
                          Ironischerweise wirkt die erste Szene erschreckender.

                          Lynch macht es selbst seinen größten Fans mit "Inland Empire" nicht leicht. Beginnt noch alles, wie man es von ihm gewohnt ist, wird das Konstrukt immer abstrakter und verliert irgendwann zur Gänze seinen Leitfaden.
                          Am Anfang scheint alles klar: Laura Dern verkörpert eine Schauspielerin, die bald ihr Leinwandcomeback feiert, da sie die Hauptrolle in einem Drama spielen soll. Bereits zu Beginn gibt es lynchtypisch eine dubiose Figur, die in Rätseln spricht, Dinge prophezeiht, die mutmaßlich später eintreffen könnten, und die von der zu diesem Zeitpunkt noch normalen Protagonistin schief angeschaut werden, wie die Person ganz allgemein. Derartige Figuren kennt man bereits aus 'Lost Highway" (der Mystery Man) oder 'Mulholland Drive' (der Cowboy). Hier ist dies eine ältere Frau mit auffälligem Akzent, die sich als neue Nachbarin vorstellt.
                          Auch danach wirkt noch alles wie gewohnt: die Dreharbeiten laufen an und man erfährt, dass man diesen Film bereits einmal drehen wollte, das Set jedoch angeblich verflucht war, sodass die Hauptdarsteller vor Vollendung verstarben. Dann kommen - ebenfalls noch in gewohnter Lynch-Tradition - erste bedrohlich-surreae Szenen. Eine mysteriöse Gestalt taucht am Set auf, verschwindet dann aber. Außerdem schafft es Dern wie oben erwähnt ab und an scheinbar nicht, aus ihrer Rolle wieder in die Realität zu finden. Dass Protagonisten in Werken dieses Autorenfilmers oftmals mehrere Identitäten zu haben scheinen, die immer wieder mal hereinbrechen und von ihnen Besitz ergreifen, kennt man auch bereits.
                          Wenngleich all das für jeden anderen Filmemacher schon äußerst skurril wäre, gibt es bislang noch kein Anzeichen, dass es sich nicht um einen typischen Lynch handelt. Es würde gegen Ende auf seine verquere Art und Weise schon Sinn machen.

                          Doch dann, etwa nachdem man ein Drittel der Laufzeit, beginnt die Handlung zur Gänze zu verwischen. Logik, Kontinuität, Rollen der Figuren, Verlauf werden nicht nur verzerrt, sondern ähneln einer Kollage, als hätte man es zerfetzt, durch Wasser aufgeschwämmt und dann wieder wahllos zusammengeworfen.
                          Irgendwann kommt der Punkt, an dem man aufgibt, einem Geschehen folgen zu wollen - die ganze zweite Stunde lang. Erst mit dem Anbrechen der letzten halben bis dreiviertel Stunde begeben wir uns wieder in handlungsähnliche Zustände, aber ich möchte nichts vorwegnehmen.
                          Jedenfalls bleibt der Zuschauer mit einem hünenhaft großen auf dem Kopf thronenden Fragezeichen zurück. Je nach Individuum wird man sich jetzt verarscht fühlen oder versuchen, die Puzzleteile zusammenzuführen. Oder aber, man akzeptiert die Unlogik und erfreut sich daran, fast 3 Stunden eine wunderbar originelle geisterhafte Achterbahn bekommen zu haben. Denn eines ist klar: der Film ist wie ein Rausch, die lange Laufzeit schaut sich rasch weg.
                          Ich bin mir sicher, hinter diesem Werk steckt eine Bedeutung. Nicht nur hat dies Lynch selbst bestätigt, die bizarren Szenenkonstellationen bieten zu viele Spiegelungen und zu viel Symbolik, als dass sie so willkürlich wären, wie sie erscheinen. Vielleicht muss man, um sie zur Gänze zu entschlüsseln, so esoterisch sein wie er selbst. Vielleicht lacht sich Lynch auch ins Fäustchen, wenn er das liest. Tatsache ist: trotz einiger selbstzweckhaft mystischer gemachter Szenen konnte ich in seinen anderen abstrakten Kunstfilmen letzten Endes immer eine Lösung finden. Vielleicht muss ich auch hier erst Chaos entrümpeln, um dann zu begreifen, dass der Schlüssel für das Kästchen, in welchem die Antworten verborgen liegen, direkt vor meiner Nase war. Jedenfalls ist intensive Beschäftigung mit diesem beeindruckend surreal gefilmten Kunstwerk von Nöten. Und irgendwann, wenn ich in ganz anderer Verfassung und mit anderen Erwartungen, bereits wissend, was für einen Film ich hier vor mir habe, erneut einen Trip nach "Inland Empire" bestreite, kommt mir vielleicht die Erleuchtung und cineastische Offenbarung.

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                            Manchmal passt auf Filme das Wort "skurril" so gut wie ein Salatblatt auf den Teller eines Vegetariers. Nichtsdestotrotz scheue ich mich ab und davor, diesen Begriff bei bestimmten Werken zu verwenden, zumahl er zumeist doch eher eine heitere, alberne Stimmung erzeugt. Nun ist "Dogtooth" zweifelsfrei ein filmisches Werk aus der skurrilen Ecke, jedoch so von Grundauf pervertiert und amoralisch, dass er trotz eines anfänglichen Schmunzelns über die bizarren Lebensweisen der dargestellten griechischen Familie rasch zum Kopfschütteln verführt.

                            Die erwähnte Familie besteht aus Mutter, Vater, und drei jugendlichen, vielleicht gerade erwachsen gewordenen Kindern (1 Junge, 2 Mädchen), die von der Außenwelt abgeschottet hinter einem großen Zaun, eher einer Mauer, in einem Anwesen leben. Die Kinder haben diesen Mikrokosmos nie verlassen, die Mutter bleibt tagsüber bei den Kindern, der Vater hat draußen einen gewöhnlichen Beruf. Niemand Außenstehender weiß von den Kindern, außer einer Frau namens Christina, die ab und an vorbeikommt (dazu später mehr). Die festungsartige Umzäunung des Grundstückes wird so erklärt, dass seine Frau ehemalige Profisportlerin war und durch einen Unfall querschnittsgelähmt wurde, sodass sie sie sich für ihr Leiden schämt.

                            In diesem Grundkonstrukt können die Eltern die namenlosen Kindern frei von jedem fremden Einfluss erziehen und tun dies auf vollkommen verzerrte Art und Weise.
                            Wird am Tisch nach einem Telefon gefragt, wird ein Salzstreuer gereicht; ein Meer wird zu einem großen Ledersessel mit hölzernen Armlehnen. Das gefährlichste Tier der Außenwelt ist die Katze, man kann es nur vertreiben, in dem man sich auf alle Vier begibt und bellt. Flugzeuge sind nur Spielzeug, welche hin und wieder im Garten landen (hierbei wird, wenn alle abgelenkt sind, ein Spielzeugflugzeug ins Gras geworfen). Als Spiel wird zum Beispiel angesehen, sich selbst zu narkotisieren; es gewinnt, wer zuerst aufwacht. Geburten lassen sich per Entschluss kontrollieren, außerdem ist es möglich, auch Tiere wie Hunde zu gebären. Sex wird zu einer Art Unterrichtsübung, für das die Außenstehende Christina immer wieder anreist, um sie mit dem Sohn zu vollführen. Es ist auch üblich, wenngleich unter vorgehaltener Hand, dass sie sich ab und an von einer der Töchter oral befriedigen lässt, im Gegenzug für Gegenstände wie einen glitzernden Haarreifen. Da sie die sexuelle Natur der Handlung nicht begreifen und der Schambereich nichts besonderes für sie ist, wird auch untereinander bald das Lecken anderer Körperstellen, wie etwa der Schulter oder des Ohres, zu einer gängigen Dienstleistung. Angeblich lebt auf der anderen Seite des Zaunes ein weiterer Bruder, dem hin und wieder Essen hinübergeworfen wird. Man ist erst dann bereit, das Zuhause zu verlassen, wenn der "Hundszahn" (der Eckzahn, im Englischen tatsächlich 'Canine Tooth'; hundeartiger Zahn) ausfällt.

                            Das sind nur ein paar der bizarren, von den Kindern aber mangels Vergleichsmöglichkeit als vollkommen normal akzeptierten Abläufe und Gegebenheiten des Mikrokosmos des umzäunten Anwesens. Man kann den Inhalt des Filmes als kurioses Gedankenexperiment, oder aber als Parabel auf totalitäre Systeme ansehen, Nordkorea (ihr Diktator besitzt bekannterweise offiziell keine rektale Körperöffnung) eignet sich hierfür perfekt als Beispiel. Beide Herangehensweisen sind möglich, auf beiden funktioniert er tadellos, und ist je nach Betrachtung psychologisch wie auch politisch interessant. Wir erfahren nie von den Beweggründen der Eltern, dennoch ist ihr familiäres Experiment konsequent durchdacht und entfaltet perfekt seine Wirkung. Warum sollten die Kinder auch auf die Idee kommen, das, was man ihnen beibringt, würde nicht stimmen? Sie sind bar jeglichen anderen Gedankenguts aufgewachsen, keinerlei Einflüsse außer denen der Eltern und denen untereinander sind ihnen vertraut. Gelehrt wurde ihnen, dass draußen nur Gefahr lauert und man entsprechend vorbereitet sein muss. Dieses Ziel ist allerdings, wie wir, nicht aber die Jugendlichen wissen, nie zu erreichen. Wenngleich sie vor Allem, was in der Außenwelt lauern könnte, Angst haben, so ist die Faszination derselben doch vorhanden. So macht sich bemerkbar, dass zumindest eine der Töchter darauf wartet, dass ihr Hundszahn ausfällt. Auch manche Mitbringsel von Christina (die einzige Person, welche einen Namen zugeteilt bekommt) strahlen eine gewisse Anziehungskraft aus. Genauso wie der Rest der Welt in abgeschotteten Nationen.

                            "Dogtooth" ist ein Paradebeispiel für gelungenes Arthauskino. Er geht ein Wagnis ein, zieht es konsequent durch und verliert sich nie in Pseudo-Kunst. Er liefert eine einzigartige, wie auch glasklare Prämisse, verschachtelt sich nicht künstlich und macht sich nicht sperriger, als es notwendig ist. Er ist direkt und authentisch inszeniert, verzichtet auf Musik, stilisierende Ästhetik und hält trotz all dessen ein gewisses Erzähltempo ein. Metaphorik und Symbolik wird geschickt eingesetzt, alles sitzt an seinem Platz, nichts wirkt zu künstlich. Nebst der bewusst ungeschliffenen, rauen Umsetzung überzeugt vor Allem das Skript, welches es versteht, sich auf eine Schilderung allgemeiner, extremer Situationen und der daraus resultierenden logischen Konsequenz zu beschränken, ohne in die Erzählform überzugehen, und dabei stets einem gewissen Spannungsbogen zu wahren, wie es Michael Haneke etwa bei seiner Verfilmung von 'Die Klavierspielerin' geschafft hat. Somit reiht sich auch der griechische "Dogtooth" in die Liste von guten Kunstfilmen ein, die ihre Genrebezeichnung auch redlich verdienen (auf gut deutsch: "Ja, das ist Kunst und kann nicht weg!"). Gerade bei einer so experimentellen Thematik war die Skepsis ja entsprechend groß, konnte aber bald schon vollends beseitigt werden.

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                              über 7 Days

                              "7 Days" ist ein ungewöhnlich brutaler und sadistischer Film. Sein Fokus auf Gewalt und vor Allem dem daraus resultierenden Schmerz lassen ihn eine dünne Linie zum Torture Porn-Genre entlangwandern, bei der man sich streiten kann, ob er sie übertritt oder nicht. Beide Ansichten sind gerechtfertigt und lassen sich, wenn man die Dinge so sehen will, ausreichend belegen wie Sandwiches.
                              Plädiert man für Torture Porn, so kann man argumentieren, dass der über 100 Minuten lange Film die meiste Zeit aus einer Aneinanderreihung von extrem grausamen Folterszenen besteht. Plädiert man dagegen, so bleibt der Punkt, diese unvorstellbaren Qualen setzte der Film nicht selbstzweckhaft ein, sondern um den Zuschauer zum Nachdenken über Selbstjustiz, Gnade und seine eigenen Sympathien zu anzuregen und ihn sozusagen wachzurütteln.

                              Von Beginn an fackelt der Film nicht lange: ein Mädchen erscheint nicht zur Schule und auch zuhause kommt es nicht an. Wenig später wird es tot im Wald aufgefunden - mit aus den Genitalien triefendem Blut.
                              Da der Mörder keine großen Mühen veranstaltet hat, seine "Spuren" zu beseitigen, wird er durch seine DNA rasch überführt, angeklagt und für schuldig befunden. Die Gefängnisstrafe ist dem Vater, seines Zeichens Chirurg, jedoch nicht genug und so entführt er den Kinderschänder, als sich dieser gerade auf dem Weg zur Haftanstalt befindet. Innerhalb einer Woche will er dem Mann die größtmöglichen Qualen bereiten und anschließend umbringen. Auf einem nichtverfolgbaren Telefon hält er den Kontakt zu seiner Frau und dem Polizeichef (und somit zu den Medien) aufrecht und konfrontiert sie mit seinem Vorgehen.

                              Nicht nur klingt der Plot irrsinnig barbarisch und brutal, es wird auch entsprechend dargestellt und zu keiner Zeit abgeblendet. In der ersten halben Stunde wird dem Mörder eine Kniescheibe zertrümmert, bevor er an die Decke genau so weit gehängt wird, dass er auf dem Boden aufkommt. Später im Film wird ihm ein künstlicher, externer Darmausgang angelegt. Dabei ist zwar die Operation nicht in voller Länge bebildert, wohl aber der härteste Teil: das Öffnen des Bauches und das Entfernen der Gedärme - und das Resultat inklusive braunem Saft. Es wird an keinem grausigen Detail ausgespart, und die Folterszenen erstrecken sich so weit über den ganzen Film, dass sie den Stand als "Szenen" kaum halten können. Auch ein Wunder, dass die FSK ihren Segen gab und ungekürzt eine Freigabe ab 18 springen ließ.

                              Eigentlich ein abscheulicher Film, aber sicher nicht ohne Hintergedanken. Hier werden nämlich Grundsätze in Frage gestellt, und der Zuschauer an seine Grenzen geführt, bis zu einem Punkt, an dem man sich wirklich allen Ernstes fragt, ob man diese Grundsätze noch halten kann. Für viele ist die Vergewaltigung und der Mord an einem wehrlosen kleinen Kind das schlimmste Verbrechen auf der Welt, absolut nachvollziehbar. Nun sind viele der Ansicht, dass den Tätern die schlimmstmögliche Strafe zuteil werden sollte. Da bin ich wiederum anderer Meinung: tötet oder foltert, verletzt oder kastriert man (was ja viele fordern) solche Personen, so wird man genauso zu einem Verbrecher. Ich bin mir aber auch der Tatsache bewusst, dass dies die differenzierten und leidenschaftslosen Worte eines Außenstehenden sind, der zum Einen keine Kinder besitzt und auch nie in solch einer Situation war, dass mir jemand, der mir alles bedeutert, einfach so weggenommen wird - und in dieser hoffentlich auch nie landen werde. Dennoch halte ich solche Methoden für absolut verwerflich und nicht tragbar.

                              Genug Leute werden die Idee des Folterns eines Kinderschänders allerdings unterstützen, die Frage ist nur, wie lange. Die Gewalt bleibt durchgehend extrem und wird sehr schmerzvoll in Szene gesetzt, dass Wunden, Schwellungen und ähnliche Grausigkeiten überaus realistisch gezeigt werden. Dabei macht es sich der Film nicht so einfach und lässt den Gefolterten unschuldig aussehen. Zunächst streitet er alles ab, in der Hoffnung, der Vater würde ihn aus Mitleid gehen lassen. Später gesteht er, immer noch voller Hoffnung, dass der Vater lediglich Buße und Schuldgefühle wollte. Wieder später will der Gefolterte nur noch rasch sterben und nicht länger leiden, sodass er seinen Peiniger mit Details aus der Vergewaltigung provoziert. Wir bekommen unterschiedliche Standpunkte zu hören: seine Frau zeigt sich verständnislos für den Racheakt ihres Mannes. Der Polizeichef, welcher selbst seine Frau durch einen mittlerweile inhaftierten Psychopathen verloren hat, kann zwar nachvollziehen, was er empfindet, sieht die Tat aber dennoch nicht als gerecht an, während die Polizeikollegen nicht einsehen, warum man in der Abteilung einen Aufwand betreibt, um einen Kinderschänder zu retten, und bekommen von ihrem Vorgesetzten die Antwort: "nicht er ist es, den ich retten will". Selbst die Angehörigen vorheriger Opfer sind unterschiedlicher Ansicht - die Einen unterstützen ihn, die Mutter eines Kindes hat bereits abgeschlossen und sieht keinen Nutzen in der überflüssigen Gewalt.

                              Ein Wenig erscheint "7 Days" wie eine grausamere, handlungsärmere und arthausigere Version von 'I Saw the Devil'. Dessen filmisches Niveau wird zwar nie erreicht, aber die Grundprämisse, in der thematisiert wird, inwiefern man durch solch einen Racheakt selbst zum Monster wird, überschneidet sich in beiden Filmen, nebst dem hohen Maß an Brutalität (wenngleich der südkoreanische Vertreter deutlich mehr storygetriebene "Verschnaufpausen" anbietet). Nichtsdestotrotz hinterlässt der überraschend philosophische Film den verstörenderen, heftigeren Eindruck. Dies nicht nicht zuletzt an den psychologisch interessanten Figuren und Monologen. "Das Schlimste ist, es scheint dir nicht einmal Spaß zu machen." spricht der Gefolterte. Spinnt man diesen Gedanken weiter, so stellen sich unter Anderem folgende 3 Fragen:
                              1. Ist es einfacher oder schwerer, gefoltert zu werden, wenn der Täter Spaß an der Sache hat?
                              2. Wenn ja, liegt es daran, dass es dann einfacher ist, ihn zu hassen?
                              3. Macht es den Peiniger zu einem besseren oder schlechteren Individuum, wenn er Spaß dabei verspürt, den Vergewaltiger und Mörder seiner Tochter zu foltern?

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                                Lauras Stimme --> Ohrgasmus
                                DSDS --> Karrierengenozid.
                                Was macht jemand mit so einem gewaltigen Talent bei so einer Sendung? Wo sie, egal ob sie gewinnt oder nicht, weder kommerziell noch qualitativ ihr Potenzial ausschöpfen wird?

                                Prince eventuell ersteres, aber sicher nicht letzteres.

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                                • Rammstein vs. Marilyn Manson
                                  Go!

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                                  • Ein Popkulturfetischist zu sein, bedeutet auch, sich durch DSDS zu kämpfen. Ob man will oder nicht. Dabei macht man so manch interessante Entdeckung, und die hab ich hier in diesem Artikel zusammengefasst. Im Grunde geht mir um folgende Frage: Jahr für Jahr finden sich neben untalentierten Witzfiguren oder aber schnörkellos passablen InterpretInnen auch viel zu überqualifizierte SängerInnen, deren Gesang Widererkennungswert und Persönlichkeit besitzt - wieso bewerben sich solche Talente bei solch niederen Shows!?

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                                    • Danke Lars von Trier für das wunderbare Björk-Melodram 'Dancer in the Dark". Und für "Nymphomaniac", der nicht nur ein Monument des Geschichtenerzählens ist,,sondern auch endlich mal Tachillis redet. Und für "Antichrist", weil er so böse und diabolisch ist, dass meine das Dunkle liebende Seele davon spitz wird.

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                                      • So, ich habe mal wieder im Regal rumgekramt und stieß auf fast die ganze Sarah Connor-Diskografie. Wie zuletzt bei Cinema Bizarre und Shanadoo gab ich den Geistern der Vergangenheit eine Chance - und siehe da, diesmal wurde ich positiv überrascht. Zumindest großteils. Nicht alles.

                                        Da ich mich für kein einzelnes Album entscheiden konnte, hab ich einfach mal die gesamte Werkschau kurz zusammengefasst und reviewt. Einfach, weil der Dingo es kann.
                                        Ob daraus wirklich ein Format wird, weiß ich noch nicht. Aber lasst bitte Meinungen da und eventuelle Wünsche, zu wem ich noch sowas machen könnte - wohlgemerkt, dass mir Pop oder HipHop am Liebsten ist.

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                                          Mal kurz Off-Topic:
                                          Hat irgendeiner von euch vielleicht noch irgendwo das Planktonweed Tape von Spongebozz rumstehen, und braucht es nicht so wirklich, weil das Ganze doch nicht so hundertprozentig sein Ding ist?

                                          Lg
                                          Dingo

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                                          • Was haben Sie zuletzt gegessen?
                                            Einen Burger von Burger King, Pommes und Chilli Cheese Nuggets.

                                            Dachten Sie mal darüber nach, Gemüse selbst anzupflanzen?
                                            Gegenfrage: Was ist Gemüse?

                                            Denken Sie, Sie ernähren sich gesund?
                                            Und ich frage nochmal: was ist Gemüse?

                                            Wie stehen Sie zu veganem bzw. vegetarischem Essen?
                                            Soll jeder für sich entscheiden. Ich habe es schon oft probiert, weil ich dem Konzept nicht abgeneigt bin. Leider schmeckt vieles wie schonmal gegessen. Und die Konsistenz signalisiert meinem Würgereiz oftmals, mal wieder unter Beweis zu stellen, dass er Spezialist in seiner Branche ist. Vor Allem bei veganer Wurst, die sich wie Plastilin anfühlt. Aber Sojaschnitzel schmecken dem Dingo.

                                            Wenn Sie ins Restaurant gehen, probieren Sie gerne etwas neues aus oder bleiben Sie lieber bei altbekanntem?
                                            Nur dort, wo ich weiß, dass das Essen in jedem Fall gut ist. Anders gesagt: bei Vapiano ess ich viele Kombinationen mit Zutaten, die ich sonst grauslich finde.

                                            Was war das Seltsamste, was Sie je gegessen haben (z.B. Schnecken)?
                                            Ein Rezept aus dem Film "Feuchtgebiete".

                                            Denken Sie, teure Lebensmittel sind bessere Lebensmittel?
                                            Nope. Aber einen Geldburger mit extra Blattgold ist sicher auch nicht zu verachten.

                                            Schauen Sie bei Obst und Gemüse auf die äußere Form und Farbe?
                                            Jap. Zumindest bei Obst. Mir hat ja immer noch keiner gesagt, was Gemüse ist.

                                            Salzen Sie Ihr Essen, bevor Sie es probiert haben?
                                            Unter den 30370257 Tonnen Pfeffer, unter denen ich das Gericht begrabe, macht das auch keinen Unterschied mehr.

                                            Greifen Sie aus Zeitgründen öfter zu Fertiggerichten oder kochen Sie immer selbst?
                                            Ich kann nicht kochen. Noch nicht.

                                            Probieren Sie beim Essen gerne Neues aus oder sagen Sie zu manchen Sachen gleich nein?
                                            Siehe "Wenn Sie ins Restaurant gehen, probieren Sie gerne etwas neues aus oder bleiben Sie lieber bei altbekanntem?"

                                            Was ist Ihr Lieblingsessen?
                                            Intolerante.

                                            Was knabbern Sie beim Fernsehen?
                                            Meine Krallen. Oder Chips mit Sour Cream-Geschmack.

                                            Würden Sie Ihre Kinder genauso ernähren wie sich selbst im Moment?
                                            Da ich mittlerweile Kinder haben DÜRFTE... keine Ahnung, ich würde es dem Kind selbst überlassen... also ja.

                                            Wann leiten Sie die Grillsaison ein?
                                            Mit Spießen und Hähnchen.

                                            Scharf oder lieber mild?
                                            Ich bin immer scharf.

                                            Süß oder lieber sauer?
                                            Eine (un)gesunde Mischung aus beidem.

                                            Wer kocht besser Mama oder Papa?
                                            Oma.

                                            Essen Sie oft, nur weil andere auch essen?
                                            Ja. Kann das einfach nicht mitansehen.

                                            Legen Sie Wert auf ausgewogenes Frühstück?
                                            Nein. Meist da schon zu viel Kalorien.

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                                            • O Draconian Devil Oh Lame Saint

                                              • So... da gestern mit Prince einer meiner Lieblingsmusiker verstorben ist, habe ich kurzerhand spontan eine Albumreview zu seinem Werk "Lovesexy" verfasst.
                                                Seine Musik, wie die auf diesen 9 Tracks wird unsteblich bleiben und den festen Platz in der Musikgeschichte hat er sich bereits vor Jahrzehnten erkämpft.
                                                R. I. P. - Rest in Purple

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                                                • über Prince

                                                  Heute ist einer meiner Lieblingsmusiker gestorben, den ich zwar erst vor nicht ganz einem Jahr für mich entdeckt habe, der abet seitdem durch seine großartige Musik meinen akkustischen Alltag bestimmte und mit Alben wie "Purple Rain", "Sign o the Times", "Dirty Mind" oder "Lovesexy" einige der großartigsten meiner unfangreichen Sammlung beigesteuert hat. "When Doves Cry" hat sich zu einem meiner absoluten Lieblingssongs entwickelt. Man könnte sagen, ich wurde vom Prince-Fieber gepackt. Er war ein grandioser Entertainer, Komponist und Songwriter und ein wunderbar charismatischer Sänger, vor Allem, weil er im Gegensatz zu Michael Jackson, mit dem er ja zumindest hierzulande immer etwas verglichen wurde, nicht so ordentlich war. Ich liebe diese exzessiven Ausflipper und Schreianfälle. Prince's Musik hat ein Eigenleben und pulsiert, egal, wie oft man sie hört. Prince war extravagant, freaky, auch divenhaft, poetisch, vulgär und ungemein kreativ. Seine Musik wird weiterleben,;er hat uns ein übergroßes Repertoire hinterlassen, worunter sich (nicht ausschließlich, aber doch) einige Meisterwerke der Pop- und Soulmusik befinden. Ein einzigartiges Talent. R.I.P.

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                                                  • Stellen Sie sich vor Sie tanzen und niemand schaut hin. Bei welchem Song gehen Sie so richtig ab?
                                                    Eigentlich beim meisten, was ich suchtartig höre. Sofern es sich halt un einen Uptempo-Song handelt. Ich werde teilweise halb-spastisch weil ich mich, wie in Ekstase, unkontrolliert bewege.

                                                    Welcher Song macht Sie traurig und warum?
                                                    Du erinnest mich an Liebe von Ich+Ich. Hab ich mit etwa 8 Jahren gehört, als es rauskam und fand den Song, vor Allem in Kombo mit dem Musikvideo sehr sehr traurig und hab damals sogar geweint. So geht es mir heute noch bei dem Video, wohl auch etwas aus Nostalgie.
                                                    Achja, und wenn ich den Score zu "Die letzten Glühwürmchen" höre.

                                                    Bei welchem Song singen Sie immer ganz laut mit?
                                                    Komischerweise singe ich nur mit, wenn andere dabei sind, die das Lied auch kennen und dann wohl miteinstimmen.
                                                    Beim regulären Musikhören eigentlich gar nicht. Aber oftmals unmittelbar danach, wenn ich es noch im Ohr habe, singe ich es recht laut vor mich hin. Also eigentlich kein bestimmtes Lied, sondern nur, wenn es die Gelegenheit hergibt.

                                                    Welcher ist der beste Soundtrack?
                                                    "Der König der Löwen"

                                                    Genießen Sie auch mal die Stille oder hören Sie lieber immer Musik?
                                                    Ich bin Dauermusikhörer. Ich komme mit Stille nicht klar und brauche Dauerberieselung, auch am Klo, beim Zähneputzen oder Rasieren spiel ich Musik vom Smartphone ab.

                                                    In welcher Filmszene wurde ein Soundtrack am ausdrucksstärksten eingesetzt?
                                                    Vermutlich in "Kill Bill", und zwar duchgehend durch den ganzen Film. Hier passen Bild und Musik so exzellent zusammen wie bei dem besten Musikvideo aller Zeiten. Alleine diese Szene, als die Braut vor Hattori Hanzo Bills Namen erwähnt und er zu schreiben beginnt, und genau da "The Lonely Shepherd" einsetzt. Oder auch bei de Animesequenz, etc. Schlicht und ergreifend in jeder Szene millisekundengenaue Präzision.

                                                    Was empfinden Sie, wenn Sie diese Musik hören?
                                                    Die Kill Bill-Musik? Gänsehaut. Auch außerhalb des Films.

                                                    Fanden Sie einen Soundtrack mal total deplatziert? Wenn ja wo und warum empfanden Sie es so?
                                                    Suspiria und Phenomena. Ich kenne 2 Argento-Filme und jedes Mal zerstört der diletantische und willkürliche Einsatz von Musik den Thrill. Eine Figur schleicht in einer brenzligen Situation --> nach 5 Sekunden absoluter Stille ertönt wilde Heavy Metal-Musik. Es hat sich die Stimmung nicht geändert und die Liedauswahl passt kein Bisschen zum Suspense.
                                                    Suspiria ist ja noch gerade erträglich verwendet. Aber er hat kein Gespür dafür, wie man richtig platziert. Die Musik bei Suspiria passt grundsätzlich zum Feeling, dass der Film vermitteln will, wirkt aber wie zufällig inmitten von Szenen eingesetzt, wo es nicht angebracht ist. Schade, denn außerhalb des Films ist der Soundtrack Spitze. Bei Phenomena passt nicht einmal das Musikgenre in die Szenerie.

                                                    Welches Lied macht Ihnen sofort gute Laune?
                                                    Eines? Puuh... da gibt es einige... aktuell geb ich mir "Daddy" von Psy ganz gern. Aber allgemein jedes Uptempo-Lied, dass ich mag.

                                                    Sind Sie ein Melodietyp oder gefallen Ihnen die Lieder eher nach dem Text?
                                                    Also, wie bei Filmen gilt: ein formschönes Werk mit geringem Inhalt kann man genießen. Dennoch ist ein sperriges, übel klingendes Stück anstrengend, egal, wie überzeugend der Inhalt ist. Das Optimum ist, dass beides passt. Das gilt auch für Rapmusik, dort spricht erstmal der Beat, trotzdem sticht dort der Text noch mehr ins Auge als bei anderen Genres.

                                                    Singen Sie unter der Dusche oder beim Baden?
                                                    Natürlich. Ich bin MC Badewanne

                                                    Sind Sie der Meinung, dass mit Musik alles leichter geht?
                                                    Alles, bis auf Konzentrieren. Für mich ist Musik immer der Hauptfokus. Mit Musik kann ich mich besser bewegen oder körperlich arbeiten, aber schreiben geht ohne zumeist zackiger.

                                                    Welche Musikrichtung hören Sie?
                                                    Meistens Pop des 21. Jahrhunderts oder der 90er, gefolgt von HipHop, gefolgt von Emo/Goth/Symphonic Rock (Nightwish, Evanescence, Within Temptation, HIM, Black Veil Brides).

                                                    In welcher Filmszene kann man komplett auf Musik verzichten?
                                                    In alten Filmen war die Musik teilweise spärlich eingesetzt, da passt es gut, aber heutzutage trägt die Musik - und sei es nur ein einziger, durchgehender tiefer Ton in einer bedrohlichen Szene, es ist wichtig.

                                                    Wie klingt Ihre Handy- oder Smartphone-Anruf-Melodie?
                                                    In etwa so: https://m.youtube.com/watch?v=ovA6iPznvzw

                                                    Der beste Serien-Theme?
                                                    Ich weiß mich nicht so recht zu entscheiden:
                                                    Digimon 02 ( https://m.youtube.com/watch?v=fNBgn6eM2Y8 )
                                                    Ranma 1/2 ( https://m.youtube.com/watch?v=_WE6MuJHTvA )
                                                    Wedding Peach ( https://m.youtube.com/watch?v=Fif49GEePC4 )
                                                    oder
                                                    Jeanne die Kamikaze Diebin ( https://m.youtube.com/watch?v=WvLgTIM-XE0 )
                                                    Jeanne hat aber in der 2. Staffel (also die hier) meine liebste Intro-Animation ever.

                                                    Welcher Song geht Ihnen aktuell am meisten auf die Nerven?
                                                    Happy von Pharrell Williams. Es gibt fröhliche Songs, die glücklich machen, z.B. Eurodance-Mucke aus den 90ern. Die waren flott, eingängig und simpel. Oder die Musik von Psy, die auch fernab von Gangnam Style Spaß macht. Aber Lieder wie Happy, oder Baby von Justin Bieber, oder All About the Bass von keine Ahnung wem, die sind so aufgesetzt fröhlich und quietschig, dass es eher penetrant wirkt. Happy ist da der momentan am Häufigsten gespielte.

                                                    Welches Lied erinnert Sie an jemanden?
                                                    "Shut Up" von den Black Eyed Peas an eine aus der Volksschule, da wir damals zu dem Lied eine Choreo einstudiert hatten.

                                                    Wie hört man am Besten Musik?
                                                    Ohne Gehörschaden.

                                                    Okay, jetzt ernsthaft: am Besten ungestört ohne Hintergrundgeräusche, aber so, dass man die Musik trotzdem in den Körper überströmen lassen kann.

                                                    Wer ist Ihr/e lieblings Filmkomponist/in?
                                                    Ennio, Vangelis und Hisaishi

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