Martin Canine - Kommentare
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Alle Kommentare von Martin Canine
Sind das die Schokofrösche?
Also die, wo die Bildkarte dabei ist?
Als ich mir die Story durchlas, dacht ich mir noch, "Mann, hat 'Der Teufel ist eine Frau' (ebenfalls mit Marlene Dietrich, aber 5 Jahre später erschienen) da aber abgekupfert!".
Am Ende des Films stellte ich mir dann die Frage, welcher der beiden Filme mir mehr Vergnügen bereitet und mich mehr beeindruckt hat, und da geht der Punkt ganz klar an das Ripoff.
"Der blaue Engel" aus dem Jahre 1930 ist nicht nur ein Klassiker, der Filmgeschichte schrieb und deren weiteren Verlauf prägte, er machte auch die damals noch kleine, unbekannte deutsche Schauspielerin Marlene Dietrich weltberühmt, deren Rolle als kühle Schönheit auch später noch großen Einfluss ausübte. Hättet ihr sie hier erkannt? Ich nicht.
Und in diesem Aspekt bin ich dem Streifen auch dankbar. Sonst wäre die Filmografie der Welt sicher ein wenig anders ausgefallen.
Daher hatte ich auch eine gewisse Erwartungshaltung an den Streifen, vor Allem, da mich derartig alte Filme in den meisten Fallen sehr zu entzücken wissen.
Wo wir schon beim Alter sind, muss ich auch gleich mal anmerken, dass der Film ohne Einschalten der Untertitel so gut wie garnicht zu verstehen ist.
Das ist kein Kritikpunkt, der Film ist immerhin 85 Jahre alt.
Aber ich wollte es mal erwähnen, falls sich jemand den Film anschauen will.
Wie dem auch sei, ich hatte mir jedenfalls ein ziemlich gutes Werk erwartet, aber leider muss ich letzten Endes sagen, dass ich doch ein wenig enttäuscht worden bin.
Es gibt zwar einige Momente im Film, die hochwertig und spannend sind, vor Allem im letzten Drittel legt der Streifen ordentlich zu, aber so ganz kann ich dem allgemeinen Beifall nicht zustimmen.
So besitzt der Film - und jetzt steinigen mich die hauptberuflichen Cineasten und Filmexperten wieder - unnötig in die Länge gezogene und uninteressante Szenen.
Das beginnt schon im Klassenzimmer, wenn wir den Professor minutenlang vorne am Lehrertisch sitzen sehen. Ohne Musik. Ohne Dialog. Oftmals sogar, ohne, dass er irgendetwas macht.
Es sind vor Allem Sequenzen, die nich unbedingt der Charakterbildung dienen.
Wenn er die Schüler ermahnt, dann tut sich etwas, dann horchen wir auf, dann lerne wir ihn kennen, aber das ist hier leider die Ausnahme.
Dieses langsame Tempo macht den Film vor Allem in der ersten Stunde sehr träge und schwierig.
Dabei ist die Handlung garnicht so komplex: ein strenger, unattraktiver Professor verfällt einer schönen, aber leider "billigen" Clubtänzerin und -sängerin.
Das Ganze wird hier zu Beginn wenig fetzig und auch nicht wirklich künstlerisch gezeigt.
Es gibt auch Stummfilme, die es schaffen, ihren Stoff ansprechend und zackig zu gestalten, da sollte es für einen Tonfilm kein Problem sein.
Dass "Der blaue Engel" zumindest zu Beginn nur sehr allmählich in Fahrt kommt, schmälett das Vergnügen erheblich.
So wirkt der Film gut eine halbe Stunde zu lang.
Ein 75-minütiger Spielfilm hätte gereicht.
Wenn man aber erstmal die schleppende erste Hälfte überstanden hat, dann bietet sich einem auch endlich ein Film, der seinem guten Ruf gerecht wird.
Mit dem festen Entschluss des Professors, Lola zu ehelichen, beginnt allmählich die Abwärtsspirale - und ab da wird es so richtig spannend.
Und alleine Lolas verhohnendes Lachen ist Gold wert.
So hat der Film eine tief psychologische Art von Gewalt aufzuweisen, die sich bis zum Ende hin auch immer weiter steigert und auch zeigt, wie sehr die Triebe doch blind machen können.
Vor Allem Marlene Dietrich kann in der Rolle der anrüchigen Unterhalterin überzeugen und zieht einen in den Bann. Leider wird ihre Präsenz erst etwas zu spät intensiv spürbar.
Ihre Gesangs- und Tanzeinlagen jedoch sind durch ihre zackige, rasche Art der total Kontrast zum Rest des Filmeinstiegs, und stellen das Highlight der ersten Stunde dar.
Wäre nur der gesamte Inhalt so euphorisch inszeniert worden, denn der Film wirkt allgemein etwas zu unnahbar - aber ihr wisst ja, nur in der ersten Stunde.
Ab dann erwartet einen ein etwas düster-pessimistischer, aber auch umso faszinierendes Drama.
Letzten Endes schaffte es "Der blaue Engel" nicht, meine hohen Erwartungen zu erfüllen, obwohl er durchaus seine Qualitäten besitzt und im zweiten Teil sehr intensiv und gefällig wird.
Zu viele Stellen wirken künstlich gestreckt.
Sich den Film anzusehen, ist nichtsdestotrotz ziemlich interessant, allein schon wegen der jungen, aber nicht minder talentierten Marlene Dietrich.
Oh, da ich grade sehe, dass mit Love Theme "My Heart Will Go On" in der normalen Version bezeichnet wird, ich meine natürlich das hier:
https://www.youtube.com/watch?v=V7Wj14hcJ9w
"Meine Mutter sagte immer, Hollywood wäre mal mein Tod..."
*quetsch*
Es gibt für Filme wie "Sharknado" nur zwei Wertungen, je nachdem, ob man die Qualität oder den Spaß und das Filmerlebnis als Grundlage nimmt.
Ganz klar habe ich mich für die Qualität entschieden.
Das Erste, was einem an diesem epochalen Werk auffällt, sind die atemberaubenden Special Effects.
Diese sind dermaßen monumental und realistisch ausgefallen, dass man ihnen gar einen Platz vor den Logos einräumte. Als sich ein Sturm auftürmt, wird dies dank des virtuosen Einsatzes von allerneuesten und hochwertigen CGI-Effekten derart intensiv dargestellt, dass man sich selbst ohne überflüssiges 3D fühlt, als wäre man mitten im Geschehen.
Als sich dann die furchterregenden Haie ebenfalls in den düsteren und nicht zu bändigenden Wirbel erheben, muss ich mir eingestehen, dass ich mir fast in die Hose gemacht hätte, ungelogen. Alleine diese opulente Eröffnungsszene lässt altbackene Werke wie die Matrix-Trilogie, sämtliche Star Wars-Filme und Gravity aussehen wie vertrocknete Zitronen auf einer Rinderfarm in Texas während der Paarungszeit - absolut uninteressant, in Anbetracht dessen, was sich einem noch für ein Schauspiel bietet.
Wenn wir schon bei Schauspiel - auch hier lässt "Sharknado" keine Wünsche offen.
Neben der allseits beliebten und hochgradig begabten Charakterdarstellerin Tara Reid beeindruckt auch ein ganzes Ensemble an talentierten Jungdarstellern durch ihre cineastischen Höchstleistungen.
Noch sind sie nicht allzu bekannt, aber ich prophezeie ihnen eine lange und glorreiche Karriere, und für den ein oder anderen rieche ich schon Auszeichnungen in Cannes oder gar bei den Academy Awards.
Dies zeigt sich auch daran, dass wir selbst im nur wenige Minuten dauernden Verhandlungsgespräch um einen Haifang schauspielerische Glanzleistungen zu sehen bekommen. Man beachte auch das Fingerspitzengefühl für Suspense und Spannungsaufbau, der sich auch durch die feine Ironie in unheimlicher Art und Weise ankündigt - oder ist es Zufall, dass es gerade hier von den Bestien gesprochen wird, die sich nur wenige Momente später über das Schiff hermachen?
Gleich nach aufwändig gestalteten Opening Credits, die selbst das Remake von Verblendung oder den Klassiker Zwei glorreiche Halunken alt aussehen lassen, geht es auch weiter in der Bar.
Hier lernen wir allmählich unsere Protagonisten kennen. Ein Mann, der schwere Probleme hat, den Kontakt zu seiner Familie aufrechtzuerhalten und am emotionalen Abgrund steht, eine Frau, die verzweifelt versucht, ihre körperlichen wie seelischen Narben zu verdrängen, ein Mann und noch ein weiterer Mann, letzterer ist allerdings vom anderen deutlich zu unterscheiden, denn in ihm schlummert ein moralisch gestörter Sexualstraftäter, den er hinter einer Maskerade aus pointierten und bewusst dümmlich klingenden Dialogen zu verstecken versucht.
Doch an diesem Tag sollte sich ihr Schicksal grundlegend ändern.
Denn es bahnt sich eine Naturkatastrophe apokalyptischen Ausmaßes an: nicht nur gigantische Fluten, sondern auch drei hünenhafte Tornados bahnen sich ihren Weg durch die Welt und überfluten die Welt durch ihre fischige Pracht: Haie...
Und jetzt zum ernsthaften Teil meiner Review: wie ist es möglich, dass dieser Film überhaupt existiert?
Ich meine, ich bin froh, dass es ihn gibt, aber jetzt ganz ehrlich... alter Verwalter...
...und das Ding hat auch noch 2 Millionen gekostet...
...ach... du...
Ich schwöre, es waren weniger die Tatsache, als hätte man Darsteller mittels Bluescreen in ein Videospiel der 90er hineingeschnitten, als die Tatsache, wie EXTREM melodramatisch das war...
...nein, ganz ehrlich...
"Wer ist das?"
"Das ist mein Sohn."
"Sie müssen ja wahnsinnig stolz sein."
Mein Fresse... Pathos ist eine Sache, aber das ist ja sowas übertrieben, ich kann mich echt nicht mehr am Boden halten vor lauter Lachen...
"...und seitdem hasse ich Haie."
(Emotionslos): "Ich jetzt auch."
Ich schreibe diesen Kommentar mit dem fettesten Grinsen im Gesicht, mit dem ich je einem Kommentar geschrieben habe.
Eine weitere geniale Szene ist, als der schnöselige Freund der Ex-Frau ins Bild kommt - er sagt nur einen Satz und wir wissen bereits: ja, der wird Haifutter. Dass er dann aber nichtmal 1 Minute Screentime hat, damit habe ich auch nicht gerechnet. Genial.
Daneben steht Nora mit einer riesigen Wumme in der Hand, und sieht seelenruhig zu, wie der Typ genüsslich schnabuliert wird.Dann stürmen auch noch zwei andere Hauptcharaktere zur Hilfe - sie bleibt gelangweilt auf der Treppe stehen. Geht ja nicht irgendwie um Leben oder Tod oder so. Erst, nachdem der Typ ganz sicher zerfetzt wurde und der Hai näherkommt...
...nein, sie schießt nicht einmal, nicht zweimal - sondern ganze sechsmal. "Verdammt, meine Munition ist alle."
You don't say.
Zuvor hat 1 Schuss noch gereicht, und der Hai ist explodiert als hätte man 10 Granaten gezündet.
Fabelhaft ist auch die Szene, in der Fin mit einer gewöhnlichen Pistole vom Boden aus Haie im Tornado zielgenau abschießt.
Beim Ende hatte ich DEN, den ALLERGRÖSSTEN Lachkrampf seit... naja, wenn man den Leuten aus dem Nebenzimmer glauben darf, die von meinem lauten Losbrüllen beim Lachen angelockt in den Raum kamen, dann hab ich wohl noch nie so dermaßen loslachen müssen.
[SPOILER]
ich konnte mich schon kaum mehr halten, als der in einem Satz ins Maul des Hais springt.
Als er dann auch noch kitschig und melodramatisch mit der Kettensäge von innen hinauskommt, war das auch noch nah an der Grenze zum absoluten Oberknüller.
Aber als er dann tatsächlich wieder hineinkriecht, dacht ich mir nur mehr: wenn der jetzt Nora da rausholt, dann schmeiß ich mich weg,
Und ja, ich hab mich weggeschmissen. Und wie!
(Zur Info: Nora ist etwa 5 bis 10 Minuten vor dem Finale von einem der tausenden Haie in einigen hunderten Metern Höhe aus einem Helikopter gezerrt worden. Nur um mal die Wahrscheinlichkeit zu demonstrieren)
[/SPOILER]
"Sharknado" ist ungefähr so spaßig, wie Filme werden können.
Aber so derartige Brüller findet man nicht in Komödien.
Nein, ganz ehrlich: desto mehr ich darüber nachdenke...
...nein... ich... bin etwas sprachlos.
Seht es euch am Besten selbst an.
Am Besten nicht währenddessen trinken, denn den Drink werdet ihr besser aus dem Mund pusten als in Slapstickfilmen bei überraschenden schlechten Nachrichten.
Und ich dachte, Birdman ist eine kleine Comicparodie a la Kick-Ass, nur eben als Mitreiter, die ein paar Kalauer und ein Bisschen Action hat, und hab den schon als uninteressant abgestempelt.
Naja, so kann man sich täuschen...
Es ist sehr interessant, sich nach Jahren mal wieder die ganzen Disneyfilme anzusehen.
Im Nachhinein haben doch einige meine Kindheit geprägt, wenngleich ich eher ein RTLII/Super RTL-Kind war und mich nie als Disneykind verstanden habe - vielleicht auch, weil es eine Phase gab, wo ich "zu cool" für den Kinderkram war.
Aber das ist vorbei.
Es gab nämlich durchaus einige Filme, die ich öfters gern gesehen habe.
Und obwohl "Alice im Wunderland" dazu eigentlich nicht zähle, weil ich zu dem nie wirklich Bezug hatte und ihn garnicht soooo oft gesehen habe, konnte ich mich überraschenderweise an so gut wie alles aus dem Film erinnern, als hätte ich ihn erst vor ein paar Monaten gesehen.
Tatsächlich sind mir ganze Zitate und Melodien extrem gut im Gedächtnis geblieben, einzelne Betonungen konnte ich sogar mitsprechen.
Mein Gedächtnis spielt mir einen Streich.
Ich gehöre eher zu der Spate, die die Disney-Renaissance am Liebsten hat, also die 80er und 90er Filme.
Ich finde, sie hatten die spannendsten Themen, einen gewissen Hang zum Ernst und zur Düsternis, die melodiösesten und ohrwurmigsten Songs und die erinnerungswürdigsten Sidekicks.
Mir gefällt auch, wie spannend und teilweise hintergründig sind - die älteren Filme wirken da eher etwas alberner und überdrehter, eher für ein jüngeres Publikum, als für Jung und Alt - und wirklich emotional geht es nicht unbedingt zur Sache.
Tatsächlich denke ich nicht, dass z.B. 'Pinocchio' oder 'Dumbo' wirklich so dermaßen gut bei mir ankommen würden.
Aber es gibt auch Ausnahmen: nachdem ich 'Dornröschen' sehr gut aufgenommen und mich wirklich gut unterhalten habe, war jetzt eben "Alice im Wunderland" dran.
Wie würde der Film aus heutiger Sicht bei mir ankommen?
Es war erstmal ein halbnostalgisches Feeling. Obwohl es spannend war, an was ich mich doch noch seeeeehr detailliert erinnern konnte, hab ich doch keinen besonderen Bezug zum Film.
"Alice im Wunderland" birgt definitiv eine eigene Faszination.
Eigentlich recht verwunderlich, zumahl ich immer sage: ich mag psychedelische Szenen, aber es gibt nichts Schlimmeres als psychadelische Filme.
Es ist einfach anstrengend, unsinnige Sinneseindruckmosaike durchgehend in einem Film zu sehen, ohne auch nur die Anzeichen eines roten Fadens zu haben.
Wo sich die Leute bei 'Fear and Loathing in Las Vegas' und 'Naked Lunch' amüsieren wollen, ist mir auch nicht klar. Zwei der nervenstrapazierendsten Filme, die ich kenne.
Eigentlich müsste da "Alice im Wunderland" perfekt dazupassen, aber dieses Mal war es anders.
Trotz eines holprigen Starts mit einer sich zu wenig wundernden Alice, und eine eigentlich nur in Ansätzen vorhandenen Story hat mich der Film durchaus gut unterhalten.
Was hier dazu kommt, ist - und ich nehme an, daran liegt es ZUM TEIL, dass mir die anderen beiden genannten Filme so missfallen haben - dass die Protagonistin hier ein sympathisches, ungestümes kleines Mädchen ist und kein grenzdebiler Junkie oder ein dauerernster trister Mann ohne Gefühle.
Aber genug davon, warum andere allseits beliebte Filme bei mir schlecht abschneiden.
Reden wir über Kuchenschmetterlinge.
"Alice im Wunderland" überzeugt durch eine gehörige Portion Humor, die allein durch die stets vorhandene kindliche Neugier und Faszination, und einen kräftigen Schlag Kreativität entsteht.
Dabei ist es für uns ein ungemein vergnügliches Erlebnis, unserer Alice dabei zuzusehen, wie sie durch diverse Etappen des Wunderlandes tappt, mit all seiner verdrehten Logik, allgegenwärtigen Verrücktheit und seinen komischen Figuren, und es auskundschaftet.
Dabei stolpert sie nicht nur über tratschende High Society-Blumen, die merkwürdigste Konferenz aller Zeiten und das quirligste und diktatorischste Kartenspiel aller Zeiten, sondern trifft auch in meiner absoluten Lieblingsszene die verrückteste Teegesellschaft der Filmgeschichte. Streicht das, der Weltgeschichte.
Nein, ehrlich, beobachtet alleine, was der verrückte Hutmacher mit seinem Tee alles anstellt. Das ist Slapstick at its best.
Da soll noch einer sagen, die heutigen Cartoons ergeben keinen Sinn. Seht euch mal dieses Werk aus 1951 an, und dann überdenkt mal, was verrückter und abgefahrener ist.
Ein großer Trumpf von "Alice im Wunderland" ist zum Einen, dass der Film in all seinem Surrealismus nie aus den Augen verliert, die Charaktere sympathisch und charmant zu gestalten, und ordentlich Pointen einzubauen.
So ist der Film durchwegs amüsant, auch, weil er wirklich kindlich-fantastisch herüberkommt, und nur leicht psychadelisch. Es könnte eben immer noch ein Wunderland sein, welches sich ein Kind ausgedacht hat.
Die einzelnen Figuren und Wesen darin wirken auch einfach niedlich, von den Blumen, bishin zu den diversen Vögeln zu den gehenden Brillen - das wirkt alles total süß gemacht. Da geht einem das Herz auf, bei soviel Liebe zum Detail.
Auch die Animationen sind erste Sahne.
"Alice im Wunderland" ist ein fantasievoller, wilder und definitiv verrückter Film, und er scheut sich auch nicht davor, sich damit zu rühmen.
Macht auf jeden Fall Spaß, und ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der durchgeknallteste Film aus dem Hause Disney, zumindest, was die Trick- und Animationsfilme angeht.
Also, immer gut eure Uhr mit Marmelade und Butter bestreichen, damit sie wie geschmiert läuft, dann kommt ihr auch nicht zu spät.
Nur eines von vielen Weisheiten, die man hier lernt.
Kann nicht meckern, habe mich wirklich erstklassig amüsiert.
Apropos: ich hab heut auch Nicht-Geburtstag.
Bekomme ich ein Geschenk?
Oder zumindest so ein wunderbares Ständchen?^^
Sicherlich Harry Potter und die Kammer des Schreckens, gefolgt von Teil 1 und 3.
Einfach weil ich die seit Kindesalter schon mindestens einmal im Jahr gucke, seit sie erschienen sind, und allein als Kind etwa alle 2 Wochen. Teil 2 hat mich damals einfach am Wenigsten gegruselt.
Dann kommt Oscar mit Louis de Funes, den ich ebenfalls seit Kindertagen immer wieder sehe, gefolgt von diversen anderen Louis de Funes-Filmen wie 3 der 6 Gendarm-Filme (Schrecken.Außerirdische und Heiratsmuffel), Balduin das Nachtgespenst, Die Abenteuer des Rabbi Jacob oder Brust oder Keule.
Andere Filme, die ich auch schon an die 10 Mal gesehen habe, sind Dumm und Dümmer, (T)Raumschiff Surprise und Pokémon - der Film (obwohl nun schon jahrelang nicht), die ich auch seit Jahren immer mal wieder gucke.
"The Fountain" von Darren Aronofsky ist auf den ersten Blick ein komplex strukturierter und schön anzusehender Film.
Auf den zweiten Blick ist er nur mehr ein schön anzusehender Film, dem vor Allem genau das fehlt, was seine anderen Werke, wie etwa 'Requiem for a Dream', ausmachte: emotionale Intensität.
Es geht um einen Mann, der ein Mittel sucht, um das Leben seiner Frau zu retten.
Diese Thematik zieht sich übet die Spanne von insgesamt 1000 Jahren, denn der Film spielt episodenhaft in den Jahren 1500, 2000 und 2500.
Dabei sind immer wieder übergreifende Elemente erkennbar, die sich durch alle drei Handlungsstränge ziehen.
Ich möchte nicht sagen, dass das unbedingt uninteressant ist, aber die Umsetzung bietet letztlich leider nicht viel mehr als filmtechnische Spielereien und ein Drehbuch, welches über die Grundidee nicht hinausgeht.
Optisch durchaus beeindruckend, erinnert mich vor Allem der gegen Ende des Mittelalters spielende Strang etwas an Gothic Musikvideos, was aber nichts Schlechtes ist. Außerdem ist es interessant, zu sehen, wie Aronofsky, der bis dato eher für realistische Optik, aber harten und dadurch wirkungsvollen Schnitt bekannt war, nun souverän mit computergenerierten Spezialeffekten umgehen kann.
Und ja, die setzt er professionell und auch recht beeindruckend ein.
Das eigentliche Problem ist aber die bei näherer Betrachtung selbstzweckhafte Erzählstruktur, die beim ersten Mal sicher noch ihren Reiz hat, sich aber mit der Zeit abnutzt und hauptsächlich dazu dient, den Film etwas aufzupolieren.
Anstatt sich darauf zu konzentrieren, seine Geschichte(n) mit einer gewissen Sentimentalität (seien es nun positive oder negative Gefühle) auszustatten, und somit etwas Mitreißendes zu inszenieren, legt sich Aronofsky zu sehr damit ins Zeug, formell innovativ zu sein und eher durch die Idee zu faszinieren als durch den eigentlichen Inhalt.
Dabei müsste dieser noch nicht einmal besonders ausgeschmückt sein - er ist auch nur mittelprächtig detailreich gehalten - aber eine gewisse Bindung zwischen Zuschauer und Protagonist erzeugen.
Man vergisst die Story und einzelne Szenen aus "The Fountain" schnell, was man sich im Gedächtnis bewahrt sind die pompösen Bider.
Dabei sollte es gerade bei Aronofsky nicht daran scheitern, dass er kein Talent hätte, den Zuschauer mitzureißen - seine Filmografie ist quasi eine einzige emotionale Achterbahnfahrt, wobei diese oftmals sogar dermaßen weit in die Tiefe saust, dass es selbst abgehärtetsten Zusehern schwerfällt, nicht mitgenommen zu werden.
Ihr habt "The Fountain" gerade zum ersten Mal gesehen und seid begeistert? Nehmt euch ein paar ~Wochen und dann urteilt.
Da ist wesentlich mehr Schein als Sein dahinter.
Was für Komödien ein One Joke-Movie ist, ist dieses Werk hier für das Autorenkino.
Hat man erst einmal die Idee verstanden, macht es einfach nicht mehr soviel Spaß.
Es ist aber außerdem ein Film, der sicherlich die Gemüter spalten wird - selbst, wenn diese einer Person gehören.
Ist das nun ein geniales Meister- oder ein blödes, pseudointellektuelles Machwerk?
Puuuuh, muss ich mich da jetzt ehrlich entscheiden?
Jackman als glatzköpfiger Philosoph inmitten einer gigantischen Blase vor einem beeindruckenden visuellen Effektfeuerwerk - offenbar ein gängiges Fortbewegungsmittel in der Zukunft - sieht zwar atemberaubend, fügt sich aber auch nicht so recht ein, bzw. wird zu wenig erklärt.
Generell nimmt sich Aronofsky für keine der Stränge genug Zeit, um ihnen die Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen, die sie verdienen.
Zwar steckt letztlich ein Gesamtkonzept dahinter und etwas mehr Symbolizismus als Geschichte, jedoch werden wir, was die oberflächlichen Plotlines des Films betrifft - und das sollte so nicht sein - mit einer zu dünn geratenen Story, blassen Charakteren und sonderbar konfusen Bildern zurückgelassen.
Seht euch jeweils ein Standbild aus einer Zeitebene an, lest euch den Plot durch... und ihr werdet so schlau sein als hättet ihr den Film gesehen.
So euphorisch er auch inszeniert ist - dieser Film lebt nur von seinem Clou, seiner Prämisse.
Und ist die anfängliche Begeisterung für das Konzept erstmal verflogen, ist "The Fountain" beinahe schon trivial.
Wäre da nicht der Soundtrack, der musikgewordener Bombast ist.
"Wilde Erdbeeren" ist einfach, klar und ohne große dramaturgische Griffe. Und in all dieser Einfachheit liegt genau die Würze.
Es wird keine wirklich große Geschichte erzählt, sondern ein Thema behandelt, dass eines Tages alle betrifft: ein alter Mann setzt sich mit seinem immer näher rückenden Tod auseinander.
Das ist der Kernpunkt des Films, die Grundidee, um die sich alles dreht.
Der alternde fährt mit seiner Schwiegertochter, die ihn zwar nicht hasst, aber ihm auch nicht gerade zugetan ist, zu einer Zeremonie, um sein Jubiläum zu feiern. Auf dieser Fahrt nehmen sie auch drei junge Erwachsene, und zwischenzeitlich kurz ein unharmonisches, älteres Paar mit.
Viel mehr ist es nicht, was oberflächlich geschieht.
Zwischendurch sieht man aber immer wieder Einschnitte aus seinem vergangenen Leben, seine Verhältnisse zu bestimmten Familienmitgliedern, wie er aufwuchs, wie man miteinander umging, und welche Fehler er gemacht hat.
Ebenso ist der Professor geplagt von schweren Alpträumen, die in bizarrer und surrealer Symbolik Eindrücke seiner inneren Ängste entweder als mosaikartige Ansammlung von mehr oder minder zusammenhangloser Szenen oder aber eine skurrile, groteske Handlung darstellen.
Letzten Endes bekommen wir einen gutes Porträt der Hauptfigur, welches sich wie ein Puzzle aus Dialogen, unterbewussten Fantasien und Rückblicken zusammensetzt.
"Wilde Erdbeeren" ist sowohl auf filmischer als auch aus psychologischer Ebene interessant.
Gezeigt werden so gut wie keine Rückblenden, in denen er interagiert. Hin und wieder versucht er es vielleicht, aber generell beobachtet er als Außenstehender die Ereignisse um sein Leben herum, und scheint allmählich zu begreifen, weshalb er nun an diesem Punkt steht.
Der Mann hat große Angst davor, einsam zu sterben.
Es gibt einige Leute in seinem Leben - aber nur kühle, distanzierte Verhältnisse. Man kennt sich, redet miteinander, geht. Sei es der Sohn, die sehr alte Mutter, die Haushälterin - obwohl man jahrelang immer wieder miteinander zu tun hat, laufen diese Treffen routiniert und nicht besonders emotional.
Lediglich die Schwiegertochter vermag ihm dies aber erstmals zu erläutern.
Vielleicht entsteht daraus die ernsthafte Auseinandersetzunhmg mit sich selbst, vielleicht ist er gerade dadurch in seine selbstreflektierende Phase hineingeraten.
Doch kann er jetzt noch etwas ändern? Oder ist der Mann nach einer derartig jahrzehntelangen emotionalen Härte nicht mehr fähig, den Leuten zu beweisen, dass er es anders meint.
"Wilde Erdbeeren" war nach 'Das siebente Siegem' mein zweiter Ingmar Bergman. Ich habe ihn unmittelbar danach gesehen, fühlte mich jedoch erst jetzt dazu bereit, etwas dazu zu schreiben.
Beide Filme verbindet das zentrale Thema der Auseinandersetzung mit dem bald auftretenden eigenen Tod.
Beide Filme beinhalten eine wirkliche, echte und nicht künstlich aufgebauschte Philosophie.
Es sind Fragen und Probleme, die jeden beschäftigen können und dies auch tun.
Bergmans Stil ist hierbei zwar etwas gehobener, aber immer in den Kontext eingebunden und nie aufgebauscht oder angeberisch. Allein die drei jungen Leute und das Paar wirken wie normale, echte Figuren und nicht wie das Produkt eines Ich-komm-mir-toll-vor-und-mache-Kunst-Regisseurs. Vor dieser Sorte hab ich Angst und zu dieser dürfte Bergman - nach 2 Filmen urteilend - nicht gehören.
In diesem Werk verbindet er die Genres des Road Movies, welches die Rahmenhandlung bildet und somit auch zum Dreh- und Angelpunkt der Interaktion wird, da hier die beiden Protagonisten miteinander konfrontiert werden und des Anderen Sichtweise kennenlernen können, mit stark surreal überzeichneten Traumsequenzen, die von düster bis abstrakt-unheimlich bishin zu skurril und kafkaesk-witzig reichen, sowie stark an Melodramen und Heimatfilme erinnernden Rückblenden an die Familienzeit.
Dadurch entsteht eine ungeheure Abwechslung, die den eigentlich extrem schlicht gehaltenen Film unfassbar vielschichtig und kurzweilig werden lassen.
Habe ich mich bei der ersten Traumsquenz noch ziemlich mulmig gefühlt - in Träumen können sich abscheuliche Bilder aneinanderreihen und müssen dafür nicht einmal eine Erklärung parat haben - da diese recht "strange" anmaßte, jedoch auf große Schocks verzichtete, war z.B. jene mit der Prüfung fast schon amüsant und für Fans von abstrusen Humor genial gemacht. Dann gibt es wieder die etwas Drama, welches die Person des Professors erläutert, gefolgt von einigen interessanten und ausgetüftelten philosophischen Elementen.
So geht Arthauskino. "Wilde Erdbeeren" ist durchwegs interessant, unkonventionell, aber nicht anstrengend und hintergründig - und schafft es auch, dem Zuschauer etwas zum Denken aufzugeben.
Oh, hat "Furz der Film" ein Sequel bekommen?
Dass es nicht viel mehr braucht, als Marilyn Monroe und eine Handvoll gelungener Gags, um eineinhalb Stunden blendend zu unterhalten, beweist unter Anderem dieses filmische Werk aus dem Jahre 1956, "Bus Stop".
Es geht hier um einen hinterwäldlerischen Cowboy mit Namen Decker, der vom Land zum ersten Mal in die Stadt kommt. Er hat keine Ahnung, wie die Gepflogenheiten und Sitten der Stadt aussehen, denn er lebte sein gesamtes bisheriges Leben abgeschottet auf dem Lande.
Sein Kumpel Virg, der die Rolle eines Vaters übernommen hat, macht den fatalen Fehler, ihn zu ermutigen, sich eine Frau zu suchen.
Als er in einem Nachtclub einer Sängerin namens Cherie zu mehr Aufmerksamkeit verhilft, gibt ihm diese einen Kuss.
Eine riesige Fehlentscheidung, denn unser ahnungsloser Cowboy versteht es als Liebeserklärung.
Er beschließt, sie zu heiraten - ob sie will oder nicht!
Hmmm... viele bezeichnen "Bus Stop" als Drama oder generell ernster Film, aber das kann ich nicht wirklich nachvollziehen.
Während einen Großteil der Handlung jagt ein Gag den nächsten, und eine witzige Situation folgt der anderen.
Gegen Ende, als die Handlung ihren dramaturgischen Höhepunkt erreicht, senkt sich die Gagdichte logischerweise.
Man will ja auch zu einem schönen Abschluss kommen. Dies ist allerdings bei vielen Comedyfilmen so und rechtfertigt nach derartig vielen lustig gemeinteb Szenen nicht den Stand als ernsthafter Film. Wenn man sich z.B. 'Das Appartement' oder den wesentlich späteren 'Ein Ticket für Zwei' ansieht - das sind Komödien mit stark dramatischen und ernsten Einschlägen, sowas fehlt hier.
Das ist keine Kritik, denn als Komödie ist "Bus Stop" erstklassig gelungen.
Marilyn Monroe spielt mal wieder gnadenlos gut, die Frau besitzt einfach diesen gewissen Charme, diese ganz eigenene Aura, die sie von anderen in ähnlichen Rollen besetzten Darstellerinnen abhebt.
Hier spielt sie mal keinen Naivling, sondern einfach eine Frau, die weiß, was sie will. Oder besser gesagt, was nicht: diesen Flegel heiraten!
Immer absurder werden seine Maßnahmen, sie bei sich zu behalten - immer verzweifelter ihre Fluchtversuche.
Als der aufdringliche Werber sie dann auch noch mit dem Lasso einfängt und in einen Bus verschleppt, reißt endgültig der Geduldsfaden.
Was viel vom Humor ausmacht, ist die Tatsache, dass sich Decker der Tatsache, wie aufdringlich und angebracht sein Verhalten eigentlich ist, garnicht bewusst ist. Und es ist ihm - egal, was Cherie auch tut - einfach nicht beizubringen, dass sie eigentlich garnicht will.
Da kann sie noch so oft die Flucht ergreifen, strampeln wie der Zappelphilipp auf Ecstasy oder Protestieren - sie kann sich auf den Kopf stellen wenn nötig, er hat fest entschlossen, DAS ist sein Engel!
Aus dieser teilweise äußerst übertrieben werdenden Konstellation entsteht eine rasante und brüllend ulkige Situationskomik, die sich durch den ganzen Film zieht und sehr oft zum Lachen einlädt.
Dabei gilt wie bei 'Liebling, ich werde jünger' (ebenfalls mit Monroe): so bescheuert die Grundidee auch ist, aus ihr entsteht ein wahres Gagfeuerwerk, dass genau dadurch, dass es eben so klamaukig und blödsinnig ist, wirklich zum Schenkelklopfen einlädt.
Tatsächlich finde ich "Bus Stop" ziemlich gelungen, und er kann vor Allem durch das tolle Zusammenspiel seiner Hauptfiguren (und natürlich deren Darsteller) überzeugen und durch eine reiche Palette an Humor gut unterhalten.
Dabei muss man zwar sagen, dass er kein Überwerk ist, aber immer auf relativ hohem Niveau sehr gute Laune macht und einen eigentlich tristen Tag durch eine abendliche Sichtung durchaus noch aufhellen kann.
Er macht Spaß, und schaut sich schnell weg. Und mehr soll's auch nicht sein.
Fincher liegt Suspense im Blut.
Da gibt es keinen Zweifel.
Wahrscheinlich ist er sogat der beste Genreregisseur für Thriller Aufhebung des Hays-Codes.
Er ist aber nicht Hitchcock. Der hat einen ganz eigenen Stil und eine vollkommen andere Art von Thrill.
Mal sehen, was daraus wird.
Womöglich wird er ganz anders, und ich hoffe sehr, dass er das packt, weder zu kopieren, noch, das Original in seiner Mythologie zu zerstören.
14 bis 18 geht ja noch.
Bei kleinen Kindern wäre das was Anderes.
Wir haben uns auch mal in Musik House of Wax angesehen (waren um die 15 alle) weil es die letzte Stunde vor den Ferien war und ein paar Schüler eine Auswahl an Filmen mitgenommen haben.
Wurde sich halt auf den geeinigt.
Wobei ABCs of Death ja von dem, was ich gesehen habe, noch um Einiges härter ist.
"Ein Geschenk des Himmels", auch vertrieben unter dem Titel "Vater wird es richten" wie auf meiner DVD, ist die Fortsetzung zu 'Der Vater der Braut' aus dem Jahre 1950, der in den 1990ern unter gleichem Titel neu verfilmt wurde.
Da ich ein ziemlicher Fan der Remakes bin, wollte ich mir auch einmal die Originale ansehen, was ich schließlich auch getan habe.
Der erste Teil der beiden ursprünglichen Filme hat mir ganz gut gefallen, wirkte aber in Anbetracht der Tatsache, dass ich die Neuverfilmungen zuerst gesehen habe und diese weitaus mehr Inhalt, Tiefe und Witz hinzufügten, ein klein wenig lahm.
Naja, ist auch nicht der richtige Ausdruckung, denn schleppend war er eigentlich nicht.
Er war sogar ziemlich witzig.
"Vater wird es richten" ist ein Jahr nach dem ersten Film entstanden, als sich dieser als großer Erfolg herausstellte.
Bei den Neuverfilmungen bin ich einer der wenigen, der das Sequel sogar besser gefällt als der ebenfalls gelungene vorangegangene Teil. Woran das liegt? Schwer zu sagen. Vielleicht weil ich ihn rührender finde - es gibt soviele Momente im Film, an denen George Banks nostalgisch wird, über seine Tochter und sein Haus sinniert und wunderschön sentimental wird - oder daran, dass der Humor noch eine Spur rasanter und überdrehter herüberkommt (man denke an den schlafenden George, der durch nichts aufzuwecken ist).
Naja, wie dem auch sei.
Als ich den ersten Film sah, wusste ich noch nicht, in welche Richtung er gehen würde. Dass er doch mehr auf Situationskomik setzt anstatt auf Schenkelklopfergags (ich mag Beides), eine überschaubarere Story aufweist und nur recht selten die melancholisch-nostalgische Stimmung des Vaters anschlägt, war mir da noch nicht klar.
Jetzt wusste ich, was mich erwartet, also auf in die zweite Runde.
Nun geht es in diesem Sequel darum, dass das junge Brautpaar ein Kind erwartet.
Das hat er schonmal mit dem Remake gemein, was aber inhaltlich auch schon wieder alles ist.
Stanley Banks hat immer noch damit zu kämpfen, seinen geliebten Engel zu verlieren, und so ein Balg im Haus, dass ihn zum Großvater degradiert, kommt da nicht wirklich gelegen.
Hmmm... also ich kann schonmal sagen, dass dieser Film von allen 4 Vater der Braut-Film der ist, der mir am Wenigsten zugesagt hat.
Tatsächlich ist es der Einzige, den ich sogar leicht unterdurchschnittlich bewerten würde.
Der Vorgänger gefiel mir durchaus. Ich musste oft lachen, da die Situation immer abstruser wurde, hatte mir aber etwas mehr erwartet - wofür der Film jedoch nichts kann, da er sich ja nicht ausgesucht hat, 40 Jahre später erstklassige Remakes zu bekommen.
"Vater wird es richten" leidet aber nicht an diesem Problem.
Dafür unterscheidet er sich zu stark von seiner Neuverfilmung.
Zentral im Raum steht der Konflikt zwischen Stanley und seinem Enkel - da der Mann der Idee, Großvater zu werden, nicht gerade zugetan ist.
Das große Manko liegt darin, dass der Streifen hier weniger auf Gags setzt (für Situationskomik eignet sich die Thematik einer baldigen Geburt des Enkels kaum), und mehr auf dramatische Elemente.
Die Rechnung vermag jedoch nicht aufzugehen: der Film plätschert lustlos dahin, da die ernsteren Elemente im Grunde banal und unaufregend sind.
Für eine gelungene Komödie bietet er aber zu wenig Witz, der dem Werk hier gut getan hätte, um das Tempo anzuheben.
Höhepunkte gibt es keine, alles geht linear von statten, und wenn doch mal etwas geschieht, ist es entweder trivial oder innerhalb kurzer Zeit gelöst.
Durch die Laufzeit von 78 Minuten wird der Film zwar nie wirklich öde, aber rückblickend hat es keinen Moment gegeben, der erinnerungswürdig oder herausragend hervorzuheben wäre.
Spencer Tracey ist freilich wieder der Star der Show, und kann den Film über die Laufzeit weitgehend tragend, und mir kommt vor, als wäre Elizabeth Taylors Rolle etwas weiter in den Vordergrund gerückt worden - Joan Bennetts aber noch weiter nach hinten.
Alles in allem spielt der Cast überzeugend.
Tatsächlich denke ich, der Regisseur und vor Allem die Autoren waren nicht mit vollem Herzblut dabei. Wo bei 'Der Vater der Braut' noch Enthusiasmus und Ambitionen bemerkbar waren, schreit hier alles nach einem schnell hinterhergeworfenen Sequel, um noch auf der Erfolgswelle des gut besuchten ersten Films mitzuschwimmen.
Ja, sowas gab's offenbar auch damals schon, wenngleich Film sei Dank nicht so oft.
Dafür zeigt sich mir erneut, wieviel Kreativität die 90er Neuverfilmungen hatten, um soviel mehr herauszuholen und hinzuzufügen, und generell das alte Drehbuch aufzumotzen. Freut mich, dass es eben auch gute Remakes gibt.
Der Film hier ist leider sehr seicht und nicht wirklich in seinem Potenzial ausgeschöpft worden.
Es ist freilich schwer, "Der Vater der Braut" aus dem Jahre 1950 nicht mit seinem wesentlich bekannteren Remake aus den 90ern zu vergleichen - weshalb ich es garnicht erst versuche und die beiden Filme im Kommentar immer wieder aneinander zu messen gedenke.
In diesem Film geht es um den Familienvater Stanley Banks, der zwei Söhne und eine Tochter hat. Zu letzterer hat er ein ganz besonderes Verhältnis, als dass sie immer sein kleiner Schatz bleiben wird. Als dieser jedoch beschließt, zu heiraten, muss sich der Vater damit konfrontiert sehen, seinen kleinen Engel zu verlieren und an einen anderen Mann abzutreten.
Es hilft auch nicht gerade, dass die eigentlich einfach und still geplante Hochzeit immer monumentalere Ausmaße annimmt.
Ich konnte mir bislang eigentlich niemand besseren für die Rolle des Stanley / George Banks vorstellen, als Steve Martin. Ich habe die beiden Teile der Neuverfilmung auch früher gesehen, und zwar öfters.
Zugegeben, Steve Martin IST etwas besser, was aber eher am Drehbuch liegt, jedoch ist Spencer Tracey ebenfalls eine überaus gute Besetzung.
Elizabeth Taylors und Joan Bennetts Rollen kommen etwas kürzer als ihre modernen Gegenstücke Kimberly Williams und Dianne Keaton.
Kurzum: bei "Der Vater der Braut" aus dem 50ern konnte ich gut lachen. Dies lag vorrangig daran, dass die Situationskomik stimmte, wenn die Hochzeit immer biblischere Ausmaße annimmt. Irgendwann fragt man sich nur mehr, ob es sich nicht um die Hochzeit eines Adeligen handelt, die mit Ach und Krach von Normalsterblichen finanziert wird.
Von daher gab es einige Szenen, die ich doch recht ulkig fand.
Mir fehlte es im Film aber etwas an Tiefgang und besonderen Momenten.
Was das Remake ausmacht, ist nicht nur die rasante Portion Humor, sondern auch eine gewisse Charaktertiefe und Sentimentalität. Das ist hier zwar in Ansätzen vorhanden, zieht sich aber nicht durch den ganzen Film.
Es ist hier nunmal so, dass es schwer ist, fair zu bleiben, wenn man zuerst ein Remake gesehen hat, das ins Originalgeschehen viel mehr hinzugefügt hat.
Auch Nebencharaktere wie Franck haben mir hier gefehlt. Aber dafür kann der Film ja nichts.
Es ist schwierig, diesen Film ordentlich zu reviewen, da er, wen die Neuverfilmung kennt,wie eine Light-Version daherkommt.
Es ist hier eine pure Situationskomödie mit ein paar guten Gags, die unterhalten. Figuren und Story sind nebensächlich. Die 90er Variante bietet nicht nur viel mehr große Lacher und treibt das Geschehen weiter auf die Spitze, sie führt auch das Drehbuch weiter, bindet eine Vielzahl an kleinen Nebengeschichten und Bumps along the way ein, zeichnet die Figuren wesentlich philigraner (und fügt noch welche hinzu) und versteht ganz allgemein mehr davon, wie ein Film auszusehen hat. Die Dramaturgie geht dort auch wesentlich leichter runter, und hat einen klaren Aufbau.
Dieses Original behandelt zu 90% die Vorbereitungen auf die Hochzeit. Nicht mehr, nicht weniger. Keine Sidestories, kein richtiger Aufbau, und die typischen feinfühligen Nostalgiemomente von Banks fehlen komplett.
Ihr seht also mein Problem.
"Der Vater der Braut" ist sicher recht gut, aber daneben eine Variante zu haben, die nicht nur all das bietet, was es hier gibt - Situationskomik nämlich - sondern es noch durch viel mehr köstliche Witze und interessante inhaltliche und inszenatorische Elemente erweitert - das lässt dieses Original im Vergleich doch etwas mager aussehen.
Andererseits zeigt es mir wieder, dass es doch auch innovative und wirklich gute Remakes mit Eigeninitiative gibt; vergisst man ja manchmal.
Alles in Allem: wer die 90s Variante kennt und mag, wird hier etwas enttäuscht sein, wer nicht, der kann dem Film vielleicht doch etwas mehr abgewinnen.
Schlecht war er nicht und mitunter auch ziemlich amüsant.
"Guardians of the Galaxy" ist der erste Film von Marvel, der mir seit Langem wieder richtig gefallen hat.
Klar, alle hab ich nicht gesehen, oder von vielen nur den ersten Teil, aber die, die ich kenne, wurden alle dem immensen Hype nicht gerecht.
Man kann sich auch kaum mehr welche ansehen, ohne vorher noch 5 andere Streifen, die irgendwie damit zusammenhängen, zu sichten.
Beschönigen wir nichts, hätte ich mich nicht sofort in Rocket verliebt - ein Badass-Waschbär, das kann nur gut werden! - hätte ich nie wirklich Interesse für den Streifen entwickelt.
Aber ehrlich, die Trailer ließen Gutes verheißen, besseres als 'Iron Man' und Konsorten.
Und tatsächlich sollte "Guardians of thr Galaxy" endlich mal wieder ein moderner Blockbuster sein, der mich so richtig, richtig gut unterhält.
Der einfach nur spaßig und abenteuerlustig ist, und Laune auf mehr macht.
In den letzten 4, 5 Jahren war die Anzahl der für meinen Geschmack richtig richtig amüsanten PG-13-Mainstreamblockbuster leider sehr gestreut. Mir fallen spontan nur 'Pacific Rim' und 'Snow White and the Huntsman' ein, die mich vollends mitreißen und abfeiern lassen konnten.
Es ist heutzutage auch schwieriger, einen Film zu finden, der einfach nur unterhalten will, keine Fortsetzung, Reboot, Spinoff, Prequel oder Remake ist, und nicht stinklangweilig ist.
Was ich von einem Blockbuster will, ist einfach:
1. Eine Heldengeschichte. Können auch Antihelden sein, und die Bösewichte vielschichtig, aber es kann auch ganz klassisch überzeichnet Gut-Böse sein.
2. Eine Welt muss gerettet werden. Kann eine Stadt sein, ein Planet, ein Sonnensystem, eine Galaxie, das Universum, etc. Aber so etwas ist wichtig.
3. Ein Hang zum Nerdismus ist gern gesehen.
4. In Actionszenen AUSTOBEN!!! Und die Effekte dürfen sehr gern atemberaubend sein, jedoch nicht nur da sein, um minutenlange inhaltliche Leere zu überdecken (Explosionen zählen als Inhalt. Bin halt Pyromane). Wunderschöne Welten erschaffen ist die beste Verwendung.
5. Pathos geht immer. Sei es "Liebe triumphiert", "mit Freunden schafft man alles" oder DER Klassiker "du musst an dich glauben".
All das zusammen gemischt mit einem interessanten Plot und tollen Figuren macht einen guten unterhaltsamen SciFi- oder Fantasy-Blockbuster aus.
Scheint leider etwas aus der Mode gekommen zu sein.
Mann, was ist mit den guten Comicverfilmungen passiert? Die originale 'X-Men'-Trilogie? Die 'Spider-Man'-Reihe mit Tobey Maguire? Die haben noch gefetzt. Sowas von unterhaltsam. Und die X-Men haben sogar einen wirklich ernsten Hintergrund mit Botschaft, ganz ohne vollkommen düster zu sein. Das darf nämlich nur Nolan, bei allen anderen wirkt das öde.
Ich freu mich so dermaßen, dass "Guardians of the Galaxy" wieder ein Blockbuster der alten Schule geworden ist, und nicht nur irgendeiner, sondern auch ein ganz ganz großartiger.
Das beginnt schon mit der tragischen Szene mit Star Lord als Kind, als er seine Mutter verliert.
Jahre später ist er ein draufgängerischer, hochnäsiger Outlaw, der durch krumme Diebestouren sein Leben finanziert. Eines Tages gelangt er in den Besitz eines Orbs, der eine enorme Zerstörungskraft innehat. Damit fängt das Desaster an.
Zum Einen will nämlich Gamora, eine Gesannte von Thanos, der den Orb in seinen Besitz bringen will, an das Artefakt gelangen, zum Anderen sind der kesse wie kriegerische Waschbär Rocket und der wortkarge lebende Baum Groot hinter Star Lords Kopfgeld her. Es kommt zu einem wilden Kampf - bei dem alle verhaftet werden. Im Gefängnis lernen sie Drax kennen, dessen Familie von Thanos getötet wurde.
Alle 5 sehen sich gezwungen, zusammenzuarbeiten, um zu fliehen.
Doch als der Orb in die falschen Hände gerät, sehen sie sich einer noch größeren Herausforderung gegenüber gestellt.
Sollen etwa 5 kleinkriminelle Draufgänger, die der Gesellschaft immer schon den Arsch zeigten, nun die Welt retten? Wir werden sehen.
Oh Mann, was für ein Spaß!
Zum Einen erfüllt "Guardians of the Galaxy" ALLES, was ich mir von einem guten Science Fiction-Action-Blockbuster erwarte.
Er hat eine groß angelegte Heldengeschichte um die Rettung der Galaxie mit Verknüpfungen, Konstellationen und Überzeichnungen, die so klassisch sind, dass das Wort klassisch noch garnicht erfunden war; er hat vor Pathos nur so triefende Botschaften, die aber auch wichtig sind und rühren; er hat rasante und oftmals augenzwinkernde Action, und Figurendesign wie Dialoge, die nur aus dem Hirn eines wahren Geeks und Fanboys stammen können, und er setzt sein CGI vor Allem ein, um Charaktere und Welten zu amimieren. Und fuck, ist Rocket geil animiert worden. Und fuck, sehen die Hintergründe atemberaubend aus.
Zum Anderen aber liegt der große Triumph in den Figuren. Sie sind alle hartgesotten, mit erhobenem Mittelfinger (wörtlich!), mit großer Klappe, die allein sind und auf die Welt und ihre Gesetze scheißen. Aber warum?
Jeder der Figuren entblättert klar seinen Hintergrund. Was hat sie so abgehärtet, so zynisch gemacht? Und warum können sie doch nicht vergessen? Ist das alles nur ein Abwehrmechanismus, um Leiden zu verbergen? Zu verdrängen? Der Film kann emotional sein, und dann richtig. Und trotz all dem Witz und der schrägen untypischen Charakterzeichnung nimmt er auch alle 5 Hauptfiguren sehr ernst.
"Guardians of the Galaxy" kann durch seinen Plot, seine Einfälle, seine Dramaturgie und seinen Humor eigentlich nur das Werk eines waschechten Nerds sein. Und ja, das ist er vermutlich auch.
Aber ehrlich: wenn da etwas so Exquisites dabei rauskommt, schmeißt alle normalsterblichen Filmemacher aus den Hollywoodbüros - es ist Zeit, dass die Freaks übernehmen, und den Leuten das geben, was sie sehen wollen!
So muss das aussehen. Von solchen Blockbustern wünsche ich mir bedeutend mehr.
Und Rocket Raccoon rockt echt. Und wie!
Das coolste und abgefuckteste Tier, dass es seit Langem auf den Leinwänden gab.
"So. Jetzt stehe ich. Seid ihr zufrieden? Ein paar Vollidioten stehen im Kreis."
Durch Billy Wilders Filme zieht sich immer ein schönes, altmodisches Gefühl von Verruchtheit.
Sicher, dass dieser Film nach moderner Neuprüfung von der FSK ab 6 freigegeben wurde, ist nach heutigen Maßstäben vollkommen vertretbar (es geht im Film zwar um Mord, jedoch ist die Gewalt nicht sichtbar oder sehr harmlos in Szene gesetzt).
Aber dennoch verspürt man immer diese gewisse Prise von Verdorbenheit, vom (seinerzeit) Verbotenen, von dem, was alle Erwachsenen als erotisch pulsierend wahrnahmen und von dessen Existenz die Kinder keineswegs erfahrem durften. Was hat Wilder denn (später) schon alles thematisiert?
Prostitution, Fremdgehen, Verführung, Erregung, (unfreiwillige) Travestie, Homosexualität, große Altersunterschiede in Beziehungen, Begierde, Anbaggerversuche, und und und...
...dazu kommen noch Thematika, die sich mit organisiertem Verbrechen, psychischen Störungen, Mordplänen oder Depression auseinandesetzen.
Nicht umsonst gelten einige seiner Filme als Erwachsenenkomödien...
...und dennoch würde man einen Großteil davon heute als jugendfrei ansehen.
Zeiten ändern sich eben, aber dennoch ist diese leicht verruchte Atmosphäre immer noch spürbar.
"Frau ohne Gewissen" mit der umwerfenden Barbara Stanwyck aus dem Jahre 1944 ist ein recht frühes Hollywoodwerk des Filmemachers, der seine größten Erfolge in den 50ern und 60ern feierte, aber nicht minder gelungen.
Es handelt sich hier um einen düsteren Film Noir, der von einer Frau handelt, die ihren Mann wegen dem Geld seiner Unfallsversicherung ermorden möchte. Dafür holt sie sich durch ihre anziehende Art Hilfe aus bester Quelle: den Versicherungsvertreter Walter Neff, mit dem sie gemeinsam einem gefinkelten Plan ausarbeitet, um ihren Gatten nicht nur umzubringen, sondern auch die größtmögliche Summe zu bekommen - es lohnt sich eben, jemanden mit an Bord zu haben, der sich mit dem Thema auskennt...
"Frau ohne Gewissen" lebt zu einem nicht unerheblichen Teil von dem genialen Spiel der Hauptdarstellerin Barbara Stanwyck, die in ihrer Rolle als Phyllis Dietrichson vom ersten Moment an wie eine kühle Schönheit wirkt. Sie ist eine offensichtlich falsche Schlange, doch durch ihre tödlich spielerische Art, schafft sie es, den Leuten den Kopf zu verdrehen, selbst, wenn sie über ihre Absichten bescheid wissen.
Im Film legt sie ihren Plan recht früh unexplizit offen. Sie fragt ziemlich eindeutige Was-wäre-wenn-Fragen, beginnt aber dabei, ihren Gesprächspartner gekonnt zu verführen und um den Finger zu wickeln.
Wie kann man das nennen, wenn nicht die Personifikation einer Femme Fatale?
Die gesamte Erzählweise - der Film ist als Aneinanderreihung von Rückblenden in Form eines Telefongesprächs inszeniert - sowie die zuweilen markabere und hartgesotten wirkende Atmosphäre sind die eines extrem klassischen Film Noirs, gerade, dass kein Detektiv mit großer Pfeife auftaucht. Es macht echt Spaß, so kommen Kriminalgeschichten immer am Besten herüber, immer leicht verdorben und roh, und wir haben ja bereits gelernt: sowas kann der gute Billy Wilder eben am Besten auf die Leinwand bringen. Dieser Film im Besonderen hat ein Genre mitgeprägt.
Wirklich spannend ist hier, dass die zentralen Hauptfiguren keine guten Leute sind, die ein Verbrechen aufklären wollen, sondern eiskalte Mörder, die ihren Plan mit einer erschreckenden Berechnung ausführen wollen und dann planen, wie sie am Besten vertuschen können, was geschehen ist.
Und da wir nicht wissen, ob alles klappt und ob sie damit durchkommen, bleibt der Film spannend.
Dabei verwandelt sich Phyllis - vor Allem durch das, was über sie erzählt wird - immer weiter von einer unglücklichen, aber boshaften und tödlichen Frau immer weiter in ein abscheuliches Monstrum. Sie wirkt selbstredend immer böse, aber immer weiter verliert sie diesen verführerischen Schleier und entlarvt ihr wahres, gewissenloses Antlitz.
Interessant hierbei ist, dass dies eben nicht durch ihre gezeigten Taten geschieht, sondern durch das, was andere Personen über sie zu sagen haben.
Durch das Zusammenspiel all dessen wird "Frau ohne Gewissen" zu einem wirklich gelungenen Klassiker des Film Noir-Genres, der Freunden von Kriminalfilmen und der speziellen Atmosphäre von Billy Wilder-Werken sicher sehr zu gefallen weiß.
Man kann es Glück im Unglück nennen, dass gerade "Misfits - Nicht gesellschaftsfähig" Marilyn Monroes letzte Filmrolle war.
Die Frau, die sich sehnlichst wünschte, als Schauspielerin ernst genommen zu werden, es aber trotz immensen Erfolges nie wirklich schaffte, sich als Charakterdarstellerin zu etablieren, trat ab und hinterließ als letzten Film ein Drama, in dem sie eine verletzliche, aber intelligente und sensible Frau spielt, die mit der Grausamkeit ihrer Umwelt nicht zurückkommt. Nicht nur ist das eine Rolle, die hohes und feinfühliges, schauspielerisches Können abverlangt - Monroe meistert diese Aufgabe mit Bravour.
Es ist die Geschichte von fünf Leuten (je nachdem, inwiefern früher abreisende oder erst später dazustoßende Leute gewertet werden, auch vier oder drei), die sich der Gesellschaft nicht anpassen wollen, gespielt von Clark Gable, Eli Wallach, Montgomery Clift, Thelma Ritter und natürlich der Star der Show: die bezaubernde Marilyn Monroe.
Die Herren und die Damen sind eigenrlich seperat unterwegs, stoßen jedoch zusammen und fahren hinaus aus all dem Trubel, der sich Sitte nennt und gründen ihr eigenes Leben in einer abgeschiedenen Gegend.
Zunächst für Roslyn (so die Rolle von Monroe) ein ermunternder Befreiungsschlag. Amüsante Abenteuer, keine Regelungen und auch nichts, was sich nicht schickt. Doch schon bald merkt sie, dass die raue Art da draußen nicht gut ist. Dass Mitgefühl und Liebe beinahe schon am Verschwinden sind, und dass es dort kaum Platz für Leute gibt, die sich strikt weigern, anderen Lebewesen, seien es Tiere oder Menschen, zu schaden...
Warum "Misfits" bei mir so dermaßen gut funktioniert hat und nich auf eine Achterbahn zwischen emotionalen Hochs und Tiefs mitgenommen hat, ist, dass ich mich nicht nur mit Monroes Charakter gut identifizieren konnte, sondern ich wirklich komplett die selben Gefühle und Gedanken hatte. Ich denke mir etwas, Roslyn spricht es aus, ich habe Angst um den Maulwurf im Garten, sie spricht es aus, ich dachte es wären Reitpferde, Roslyn spricht es aus, ich will argumentieren und die Charaktere anschreien, aber Roslyn erledigt das für mich schon, und zwar ziemlich genauso, wie ich es auch getan hätte.
Natürlich ist Monroes Figur wesentlich sympathischer als ich - sie funktioniert sozialer und zurückhaltender, was die Menschen angeht, und ist nicht so harsch wie ich - aber selten kam bei mir so etwas derartig intensives herüber wie die emotionale Verbindung mit der Filmfigur der Roslyn.
Und Monroe spielt diese zarte Seele mit einer Hingabe, und einem Fingerspitzengefühl, dass ihr manch einer so vielleicht garnicht zugetraut hätte.
Monroe ist zurecht eine Ikone, und ich mag auch ihre typischen Komödien, in denen sie das naive, reizvolle Blondchen spielt - aber das darf man eben nicht vergessen, sie SPIELT sie nur. Und gerade mit diesem Film (und ihrer charismatischen Rolle als Femme Fatale in 'Niagara') zeigt sie mir, dass sie es wirklich hätte schaffen können, zu einer großen Charakterdarstellerin zu avancieren, hätte man sie nur gelassen.
Hier steht sie einer Janet Leigh, einer Grace Kelly oder einer Vivien Leigh in absolut nichts nach.
Man hat hier auch vollkommen ihren Körper aus dem Spiel gelassen. Tatsächlich trägt sie oftmals Kleidung, die ihn geradezu verstecken. Hier darf sie sich richtig auf ihr Spiel konzentriert, und brilliert vollständig.
Ihre Figur ist vielschichtig und emotional, mit einem Hauch von frischer Moderne, die seinerzeit naiv, aber heute vertraut wirkt.
Die Geschichte von "Misfits" ist eine, die sicherlich nicht jeden sofort umhauen wird, lebt sie doch nicht von Action oder Wendungen, reißerischer Liebe oder Amusement, sondern von ihren Zwischentönen, die man als kompromisslose Abrechnung mit dem Chauvinismus und dem gleichgültigen Denken der hartgesottenen ländlichen Masse Amerikas bezeichnen kann.
Oh ja, hier wird nicht lang gefackelt, sondern gezeigt, dass es so nicht geht.
Man kann frei leben, doch sollte es nicht soweit kommen, dass die Empathie und die Hemmungen darunter leiden, man darf nicht hart sein, und auch eine zarte Blüte ist keine Mimose, weil sie an der sinnlosen Gewalt verzweifelt, obwohl sie alltäglich wurde.
Roslyn hinterfragt die alteingesessen Sitten der achso sittenlosen Gesellschaft nicht nur, sie zerbricht allmählich daran, kann es nicht verkraften, dass man hier so gleichgültig mit Gewalt und Tod umgeht - geht es um Tier oder Mensch.
"Misfits" ist ein Film von enormer Wichtigkeit. Man muss hier ganz klar zwischen den Zeilen lesen, man muss fühlen können, man muss sich von der sturen Oberfläche herabbegeben.
So ist der letzte vollendete Film mit Marilyn Monroe ein schwieriger, komplexer, kritischer und anspruchsvoller, dem sie durch ihr grandioses Spiel leben einhaucht und ihm in seiner Wichtigkeit bestärkt - um nicht zu sagen, dass ich in einigen Dialogzeilen von Roslyn die echte Norma Jean Baker heraushöre.
Marilyn, du warst große Klasse.
Es kommt zwar spät, aber ich hoffe dennoch aufrichtig, dass du nun die Leute im Himmel durch dein grandioses Schauspieltalent in den Bann ziehst und sie durch eine Vielzahl an so wunderbaren Rollen begeisterst.
Yeah, endlich ein neuer Screensaver! :3
Ich habe mich mal damit auseinandergesetzt, warum ich einige Filme nicht leiden mag, und dann versucht, zu ergründen, warum das auch bei "Indiskret", einem Film aus dem Wunderjahrzehnt der 50ern mit zwei hochgradig talentierten Hauptdarstellern, leider der Fall ist.
Normalerweise sind es Streifen, die mehr Schein als Sein sind, vor Allem, was ihren Intellekt oder ihren sozialkritischen Aspekt angeht, oder aber Fortsetzung bzw. Spinoffs (oder gar Ripoffs, die auf dem Erfolg eines anderen Films mitspringen), die wie verzweifelt aus den Fingern gesaugt wirken und das Original nicht in Ehre halten. Natürlich gibt es auch andere Beispiele, aber es es endet immer damit, dass in den Film etwas verärgert verlasse. Das ist hier sicher nicht der Fall.
Nein, das Problem mit "Indiskret" ist viel banaler: es ist einfach stinklangweilig.
Ingrid Bergman und Cary Grant lernen sich kennen, er ist verheiratet. Sie treffen sich immer wieder zu allerlei Rendezvous. Ende der Handlung.
Im letzten Drittel passiert dann etwas, eine Art kleiner Twist, der aber nicht mehr viel herausreißt und auch recht unspektakulär daherkommt.
Das Thema war sicherlich seinerzeit brisant. Aber nur aus diesem Hauch des Verbotenen seine Essenz zu ziehen, ist auch nicht wirklich einfallsreich. Vor Allem, wenn er derartig unspektakulär dargebracht wird.
Grant und Bergman benehmen sich ganz normal, manierlich, haben eine Verabredung nach der Anderen, ohne, dass wir aber große Gefühle zwischen ihnen bemerken.
Gerade in den 50ern gab es soviele Filme, die Emotionen leidenschaftlich, oder aber amüsant herüberbringen konnten. Für einen Liebesfilm ist der Streifen jedoch nicht dramatisch und gefühlsbetont genug, und für eine Komödie schlichtweg nicht witzig.
Der 100-minütige Film, der gut 60, 70 Minuten allein mit Gesprächen verbringt, in denen die Protagonisten über ihre Beziehung zueinander sprechen - sowohl mit einander als auch mit Außenstehenden - fühlt sich schon in der ersten Stunde länger an, als die Gesamtlaufzeit dauert.
Nicht falsch verstehen, so etwas kann gut sein. Würde man das Knistern und das Kribbeln der Figuren spüren, als die Zuneigung immer mehr steigt. Kurzum: würde der Film ein Bisschen romantischer sein. Minimalismus ist ja okay, aber man sollte ihn trotzdem so gestalten, dass er für den Zuschauer auch nur ansatzweise interessant ist.
Der Film fühlt sich ein Bisschen so an, als würde man von einem Paar ganz trocken herunterleiert bekommen, wie es sich kennengelernt hat, in allen Einzelnheiten, ohne Gespür dafür, was von der Geschichte wirklich interessant ist.
Wirklich teilhaben lässt einem der Film nicht an der Beziehung seiner Protagonisten. Er wirkt überaus trocken und viel zu korrekt herübergebracht. Zu geradlinig, ohne Ecken und Kanten. Und so schön es auch ist, dass sich da zwei Leute gut verstehen und sich immer wieder treffen - will ich das wirklich vollkommen schnörkellos derartg lange sehen?
Vor Allem, da man von der großen Liebe und Zuneigung, die da ja angeblich stattfinden soll, nicht viel mitbekommt. Die Tatsache, dass sie auf Redezvous gehen, allein, die reicht nicht aus, um eine romantische Beziehung darzustellen. Dazu gehört mehr: Zärtlichkeit, Momente, in denen man sich näherkommt, schöne Erinnerungen, Übermut.
Aber Bergman und Grant sind dafür in ihrer Beziehung zu fein und sittlich, auch, wenn diese ja als unsittlich gilt.
Schlicht und ergreifend ist "Indiskret" einfach reizlos. Was bringt es, auf eine emotionale Handlung zu setzen, wenn man keine Emotionen erzeugt? Tatsache ist, dass diesem Film seine Länge auch nicht weiterhilft, da das Tempo ohnehin schon seeeeehr langsam aufgebaut wird und auf beinahe eineindreiviertel Stunden ausgeschlachtet weit mehr als doppelt so lang wirkt.
Komisch, denn Regisseur Stanley Donen sollte 5 Jahre später einen der rasantesten und unterhaltsamsten Filme des klassischen Kinos inszenieren: 'Charade', ebenfalls mit Cary Grant in der Hauptrolle.
Formell gesehen macht "Indiskret" auch nur einen Fehler, der kostet ihm jedoch alles: er ist todlangweilig.
Die Prämisse ist einfach.
5 Städte. 5 Taxis. Eine Nacht auf der Welt. Film ab.
Regisseur Jim Jarmusch, von dem ich bislang nur 'Dead Man' kannte, inszeniert einen Episodenfilm, der nicht nur die 90er in ihrer vollen Kreativität zeigt, sondern der auch als ein perfektes Beispiel für gelungenen Minimalismus im Kino angesehen werden kann.
Ihr kennt mich mittlerweile schon gut: ich mag es entweder episch, bombastisch, groß angelegt und exzessiv - oder gegenteilig wie hier klein und bescheiden. Alles dazwischen ist Käse.
Jeder, der sich mit Film beschäftigt, der weiß, dass besonders das Jahrzehnt 1990 DIE Dekade für kreative Köpfe war. Die Independentfilmer strotzten nur so vor innovativen Ideen, und die Blockbusterregisseur haben mit CGI ein aufregendes neues Spielzeug gefunden. Die Filmindustrie lebte mit Qualitätsarbeiten so auf wie schon lange nicht mehr, jeder konnte sich austoben, und vor Allem die neuen Filmemacher der Generation X - ein Kevin Smith, ein Quentin Tarantino, ein Tom Tykwer, ein David Fincher - konnten ganz neue Formeln und Einfälle auf die Leinwand bringen: Stilbrüche, Zeitsprünge, episodenhafte Struktur, 4.-Wand-Brüche, Filmzitate, lange aber interessante Dialoge um Nebensächlichkeiten, Plot Twists, psychologische und philosophische Ergüsse, und die typische Coolness der 90er Jugend bestimmten den Zeitgeist der Filmlandschaft.
Man konnte (vermutlich zum letzten Mal) etwas komplett Unerwartetes bringen.
Auch Jarmuschs "Night on Earth" stammt aus dieser Ära.
Voneinander gänzlich unabhängig werden in einer Nacht hintereinander fünf Geschichten, eher Gespräche, erzählt, die in verschiedenen Städten rund um drn Erdball, aber allesamt in Taxis spielen. Mehr ist es nicht. Keine Action, kein Geballer. Einfach Begegnungen und der Witz, die Coolness, die Tragik und Gleichgültigkeit des Lebens.
Alle Abschnitte sind in der jeweiligen Landessprache gehalten (untertitelt).
In Los Angeles nimmt eine junge lässige Taxifahrerin mit Kappe und Kaugummi (typisch 90s!!!) eine Schauspielagentin mit. Ihr Gesprach bezieht sich vor Allem darauf, wie die noch beinahe jugendliche Fahrerin zu diesem Job kam. Ein Gespräch zwischen jung und alt gewissermaßen. Unterschiedliche Weltanschauungen, Prioritäten und Denkweisen - Generation plaudert mit Generation.
In New York gabelt ein gut gelaunter Afroamerikaner namens Yoyo (wie das Spielzeug) einen Taxifahrer namens Helmut (wie der Helm) auf, der trotz seines Job einfach extrem schlecht Auto fährt. Nun beschließt Yoyo, selbst das Steuer in die Hand zu nehmen. Die beiden verstehen sich trotz sprachlicher und kultureller Differenzen, sowie der abstrusen Situation, absolut blendend.
Als dann auch noch Yoyos Schwägerin mit ins Auto einsteigt, geht die Runde noch munterer weiter.
In Paris fährt ein eher miesepetriger, hartgesottener Taxifahrer eine blinde Frau. Er ist sichtlich etwas irritiert, denn die Dame ist alles anders als hilflos. Im Gegenteil: sie hasst Hilfe anderer und ist schlagfertig und energiegeladen wie acht kleine Rotzebälger.
Ihr Charakter verblüfft den Mann, der zwar nur die besten Absichten hat, sie aber nur auf ihre Behinderung reduziert. Am Ende kann er vielleicht sogar was von ihr lernen.
In Rom beichtet ein munterer und quirliger Taxifahrer einem Priester lang und breit seine Sexualsünden, von Kürbissen angefangen über Schafe bishin zu verheirateten Bekannten.
In seinem wasserfallartigen Redefluss bemerkt er jedoch nicht, dass sein Gast auf dem Rücksitz einen Anfall erleidet und verstirbt.
In Helsinki nimmt ein sehr ernster und unfreundlicher Taxifahrer drei offenbar betrunkene und ziemlich versiffte Männer mit. Die Gäste und der Taxifahrer können sich von der ersten Minute an nicht riechen. Zuerst erzählen sie jedoch, warum sie in diesem Zustand sind, und dann meint er, seine Geschichte wäre noch viel trauriger - und beginnt zu schildern...
"Night on Earth" ist ein kleiner Film, der nur aus Dialogen und einer Handvoll Schauspieler besteht.
Und von der ersten bis zur letzten Minute begeistert er, reißt mit und bringt einem zum Lache oder zum Weinen.
Es ist ein Film, der sich mit den vielen, kleinen Begegnungen beschäftigt, die wir machen, die zwar nur kurz währen, aber uns doch prägen können. Ein Gespräch kann uns zeigen, dass der erste Eindruck gewaltigst täuscht. Es kann zu eine wunderschönen und intimen Erlebnis werden.
Fremde Leute, die wir nicht kennen, können uns zum Lachen oder Weinen bringen, wenn sie uns ihre Anekdoten erzählen, sie können uns zum Nachdenken anregen. Und hier, in diesem Werk, finden wir alle Arten von Personen, jung, alt, schwarz, weiß, fröhlich, deprimiert, offen, verschlossen, gesund, invalid.
Alle sind dabei, und jeder kann vom Anderen lernen.
Dabei ist der Film oftmals extrem witzig, und zwar ganz unterschiedlich - in "New York" musste ich beinahe im Sekundentakt laut loslachen, "Paris" ist dagegen schon feiner und versteckter, und "Rom" pechschwarz - oder aber wieder rührend und traurig, etwa in "Helsinki". Wie das Leben eben so spielt.
Und eines ist der Film definitiv: lebensbejahend.
"Night on Earth" ist eine Liebeserklärung an die Begegnungen und den Umgang mit unseren Mitbürgen. Wie solche kleinen zufälligen Aufeinandertreffen wahre Wunder bewirken können und auf unser Leben abfärben - wir im Gegenzug aber auch etwas von unserer Farbe da lassen...
Ein wunderschöner Film, der mir ein Lächeln ins Gesicht zauberte.
PS: FSK, bitte überdenk dein Wertungssystem nochmal. Der Film ist bis auf ein paar F-Wörter komplett harmlos. Den können sich 10-Jährige anschauen.
Über all die Jahre hat sich Hayao Miyazaki zurecht den Ruf als Meister des Animes hart erkämpft.
Wobei ich bei ihm glaube, dass es ihm relativ egal war, wie seine Filme ankommen, es waren wohl Werke der puren Leidenschaft.
Der Erfolg von Animes war wohl lange Zeit eine pure Ausnahme.
Über die Jahre entwickelte sich allerdings ein Hype, und riesige Subkukturen, die die japanischen Zeichentrickfilme hochzelebrieren, wurden fester Teil der Gesellschaft - ein Umstand, der durch das Internet noch verbreitet wurde. Ich selbst wuchs im Hochzeitalter des Animefeldzugs auf, und sehe sie daher als schön und selbstverständlich an.
Unter all den vielen Werken, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und wirklich jedes Genre und jede Zielgruppe abdecken, ist es letztlich Miyazaki gewesen, dessen Filme heißer erwartet werden als der neueste Blockbuster aus Hollywood.
Und spätestens seit er für 'Chihiros Reise ins Zauberland' - als er bereits über 2 Jahrzehnte Filme drehte - einen Oscar gewann, wurde ihm derselbe Ruhm und Erfolg im westlichen Mainstreambereich zuteil, wie er sonst nur großen amerikanischen Filmstudios vorbehalten war.
Ob groß, ob klein - seine Filme kennt man.
Nun, nach 35 Jahren und 11 Langspielfilmen unter seiner Regie beschloss der Filmemacher, seine Karriere zu beenden.
Sein letzter Film sollte die Fliegerbiografie "Wie der Wind sich hebt" sein.
In gewisserweise beinhaltet der Streifen viele Inhalte und Motive von Miyazakis früherer Filmografie, andererseits ist er auch völlig verschieden.
Definitiv ist er die logische Konsequenz seiner Wandlung.
Dass seine Werke bis 'Chihiro' ausschließlich auf Japan zugeschnitten sind, merkt man durchgehend. Diverse japanische Mythen, Legenden, Geschichten, Glauben oder Volkserzählungen werden mit einer Selvstverständlichkeit erwähnt, als ob sie jeder aus dem Alltag kennt ("Totoro? Der aus dem Bilderbuch?"), was im asiatischen Raum wahrscheinlich sogar der Fall ist.
Um die Jahrtausendwende begann das etwas anders auszusehen. Da waren diese Einlagen so gut wie garnicht vorhanden, und die Werke, die ohnehin immer in Fantasiewelten oder durch Magie verfremdete Versionen der realen Welt spielten, wurden in diesen nationalen Eigenheiten zurückgestutzt. Dafür kam jedoch ein gewisser Umgang mit Leichtigkeit, Sanftheit und Verspieltheit herüber, der fast schon ein Bisschen etwas Französisches hat.
That being said, könnte "Wie der Wind sich hebt" auch von einem Bewohner Europas oder Amerikas stammen, wäre da nicht die unverwechselbare Animation des Studio Ghiblis, die zwar über die Jahre kräftig aufpoliert wurde - nicht am PC, aber dennoch wesentlich feiner und detailreicher! - aber immer noch dieselbe Essenz innehat, wie einst zu Beginn.
Es geht hier um eine wahre Geschichte recht frei interpretiert, die sich mit dem Leben eines jungen japanischen Flugzeugenieurs auseinandersetzt.
Der Film befasst sich mit seiner Liebe zu einer schwerkranken Frau, seinen Problemen und Ideen in seinem Beruf, diversen Erlebnissen in Verbindung mit dem damaligen Zeitgeist (Anbruch des 2. Weltkriegs) und den Traungesprächen mit seinem Vorbild Caproni.
In vielerlei Hinsicht ist der Streifen einzigartig in Miyazakis Filmschaffen. Vor Allem formell gibt es einige Ungewohntheiten: der Film spielt in einer komplett realistischen und in keiner Weise verfremdeten Version unserer Welt. Keine Magie, keine Wesen, keine Fiktionalität. Kein Schleim, obwohl er den ja so gerne mag. Die Ereignisse finden während einer realen Epoche unserer Geschichte statt und nehmen explizit darauf Bezug.
Dann ist der Film, anders als die meisten Miyazaki-Werke, nicht in einer sehr kurzen Zeitspanne angesiedelt, sondern ist als Biografie angelegt, die über Jahre hinweg das Portrait einfängt.
Auch das Einsetzen einer nicht fiktiven Person als Hauptprotagonist ist Neuland für den Animemeister.
Dadurch entsteht eine gewisse Ernsthaftigkeit und Unmittelbarkeit, die den Film somit nur durch seinen Zeichenstil von Realfilmen trennt.
Auf der anderen Seite sind Motive und Themen in "Wie der Wind sich hebt" enthalten, die immerwiederkehrend in Miyazakis Filmografie sind. So zum Beispiel die Begeisterung, Faszination und Leidenschaft, etwas Bestimmtes zu tun. Auch das Fliegen ist keine neue Thematik für ihn: bereits in 'Das Schloss im Himmel' und 'Porco Rosso' spielen Flugzeuge eine zentrale Rolle, und auch mit der Mechanik wusste er immer etwas anzufangen- zahlreiche bewegliche dampfende Konstruktionen zieren
Das Thema Krieg hat in den Filmen des Meisters auch immer zur Handlung beigetragen.
Generell ist sein Abschiedswerk etwas ernster, trauriger und lebensnäher als seine Filmografie. Trotzdem behält der Animegroßmeister seinen eigenen, märchenhaften Stil bei, und erschafft somit ein Werk, welches selbst die schlechten und tragischen Seiten des Lebens mit einer Leichtigkeit und einer Grazie überspielt. Es werden auch die faszinierenden und schönen, leidenschaftlichen Momente gezeigt, die es lebenswert machen.
"Wie der Wind sich hebt" ist kein Abenteuer um ein Schloss im Himmel, keine Reise ins Zauberland, keine epochale Schlacht im Wald um die Herrschaft der Götter. Der Film ist erwachsener und wesentlich reifer, sowie tiefgehender.
Besser? Nein. Schlechter? Nein.
Anders.
Was man nun worüberstellt, ist eine Frage persönlicher Präferenz.
Meine Favoriten sind nachwievor 'Prinzessin Mononoke' und 'Das Schloss im Himmel'. Die hatten echt alles, was grandiose Filme ausmacht. Der eine wahnsinnig, düster und wild, der andere familienfreundlich, aufregend und spaßig. Und beide mit wertvoller Aussage. Und vor Allem liebe ich abenteuerlustige Werke.
Mit "Wie der Wind sich hebt" hat Hayao Miyazaki seiner Filmografie allerdings einen mehr als würdigen Abschluss verliehen.
Ein Film, der leicht und tragisch ist, und so einzigartig in seinem Schaffen.
Ein durchwegs reifes Werk, mit viel Begeisterung und viel Liebe zum Detail gedreht.
Na dann sayonara, hast uns tolle Filme gebracht, Miyazaki!
Auf deinen wohlverdienten Ruhestand!
Sieht ihm schon etwas ähnlich, muss ich sagen.
Müsste halt schauspielerisch was draufhaben, ob das so ist, kann ich nicht sagen, da ich nichts mit ihm gesehen habe.
"Blumen ohne Duft" lohnt sich übrigens. Abgefahren, freaky, auch mit leicht satirischen Elementen.
"Küss den Frosch" zeigt uns den richtigen Weg, schafft es aber nicht, diesen entlang zu gehen.
Dafür will er zu disney sein, ohne aber vollends disney zu werden.
Es ist ein Film, dessen Idee ich mehr schätze, als das letztliche Ergebnis.
Das Motto von "Küss den Frosch" ist zunächst mal ganz klar: 'Back to the Roots!'
Nach unzähligen an den Kinokassen und bei der Kritik erfolgreichen Animationsfilmen mit Pixar ging man wieder zum Ursprung zurück, und drehte genau das, was die klassischen Filme aus der Disneyschmiede ausmachte: Handgezeichnet, mit Gesangseinlagen, auf einem Märchen basierend.
In Zeiten, in denen die zweidimensionalen Künste ja schon fast ausgestorben sind, ein Schritt, den ich schätze. Ich weiß noch, als CGI noch neu und aufregend war, und friedlich mit 2D-Zeichentrickfilmen koexistieren konnten. Da sieht man auch wieder, wie schnell alles vorangeht, wenn ich mit meinen 18 Jahren an etwas zurückdenken kann, was damals noch ganz anders war.
Ich mag auch Computeranimationen, wie wir damals statt CGI zu sagen pflegten, da besteht kein Zweifel, aber trotzdem vermisse ich das Klassische im Fernsehen und auf der Leinwand.
Ich kann mich erinnern, dass früher TV-Cartoons immer eine leichte Unschärfe in ihrer Zeichnung hatten, was mir auch heute noch ein wohliges Gefühl gibt - heute hingegen sind fast alle neuen Zeichentrickserien (Gott sei Dank gibt es die noch!) mit Flash animiert. Das imitiert zwar den alten Look, ist aber nicht annähernd das selbe Feeling. Ich seh schon, wenn ich etwas im Stile der Pre-Computeranimationsära haben will, muss ich halt auch auf Werke dieser Zeit zurückgreifen (und die Boxen von 'Die Biberbrüder' und 'CatDog' sind so gut wie bestellt).
Jedenfalls war "Küss den Frosch" noch mal ein Lebenszeichem der traditionellen Zeichenart im Kino - und offenbar sogar ein ziemlicher Erfolg.
Ich schätze Disney dafür, mit der Zeit zu gehen und einen Film fast ausschließlich mit schwarzer Bevölkerung zu machen (auch wenn die Protagonisten handlungabedingt für einen großen Teil der Laufzeit nicht als solche zu erkennen sind). Das ist etwas, was ich in Kinderfilmen noch gerne öfter sehen würde (und wenn ich mir moderne Kinderserien auf Nickelodeon anschaue - etwa Voll vergeistert oder Sanjay und Craig - selbst, wenn ich die Formate nicht wirklich mag, mit gefällt die unvoreingenommene Darstellung ethnischer Minderheiten), und wer weiß, in 20 Jahren oder so, sehen wir vielleicht mal 'Disney Pixar's Romeo und Julian'. Aber bis dahin gebe ich mich mit dem Abbau von Filmstereotypen in kleinen Schritten zufrieden.
Das alles ist, wie gesagt, die eine Seite von "Küss den Frosch", die Idee, das Konzept.
Das andere ist die Umsetzung, und da sieht schon etwas anders aus. Da es auf Englisch wesentlich angenehmer klingt, nehm ich mir mal ganz kurz einen dreisätzigen Sprachwechsel raus:
Simply put, I liked the movie on a so-so level, while it holds the potential to be a super awesome movie. Something I really adore. But in the end, it just lacks any kind of oomph, and feels more like mediocre knockoff.
Das Problem, welches ich mit dem Film habe, ist, dass er nie über dieses anfängliche Kribbeln, welches jeder Film aus der Disneyschmiede besitzt, hinwegkommt, und sich - anders als die Klassiker - nie zu einem aufregenden Abenteuer entwickelt.
Da ist nichts wirklich außergewöhnlich, nichts echt zauberhaft und nichts wirklich spannend, und das obwohl hinter dem Werk die Macher des wohl disneyigsten Disneyfilms aller Zeiten stecken: 'Arielle, die Meerjungfrau'.
John Musker und Ron Clements sind für ein paar meiner liebsten Werke aus dem Zeichentrickkönigreich verantwortlich, auch wenn es vorwiegend welche sind, die (abgesehen vom eben genannten Beispiel) nicht unbedingt zu DEN Kultfilmen zählen. Ihre Filme besitzen auch immer eine recht ernste, tragische Note, und Momente, die so düster sind, dass sie Kindern eine angenehme Angst einjagen können.
Dafür haben sie Sidekicks, die so komisch sind, dass sie diese Schockmomente sofort auflockern und in lautes Lache umwandeln können, sodass man als Kind einen richtigen Schwung zwischen Hoch und Tief hat. Und die Stories sind richtig spannend.
Ich maße es mir an, zu sagen, dass sich meine Auffassung von Kinderfilmen und -serien über die Jahre kaum verändert hat, und ich mich da immer noch echt reinsteigern kann.
Der Funke ist bei "Küss den Frosch" allerdings nie wirklich übergesprungen. Die Handlung ist nicht zauberhaft und aufregend genug, die dunklen Momente nicht dunkel genug, die lustigen Stellen nicht lustig genug und die Figuren mit Ausnahme von Louis, dem Krokodil, ziemlich vergessenswert und einfach fade.
Die Musik... ist gut. Aber wo sind diese RRRRRIIIIIEEEESSSSSEEEEEEENNNnummern, sowie 'Colors of the Wind'? 'The Circle of Life'? 'Part of your World'?
Ich spüre nicht diese geballten Emotionen, diese kindliche Faszination und dieses packende Feeling, dass mir sagt: "Ja, in dieser Welt möchte ich auch Abenteuer erleben!"
Der Film ist nicht disney.
Nicht falsch verstehen, er ist Disney, aber nicht disney. Als Adjektiv.
Es gab in den 90ern und 00ern einige Streifen, die auf den Disneyzug mit aufsprangen, aber nicht so waren, wie deren große Märchen.
Aber diese Filme wussten, dass sie nicht Disney waren, und fanden etwas anderes, dass sie letztlich groß machte. Deswegen ist 'Balto' auch so unheimlich viel besser als dieses Werk. Er will nicht disney sein, sondern balto. Und er ist voll und ganz balto, in ihm schlägt ein eigenes Herz.
"Küss den Frosch" will jedoch disney sein, was er aber nicht zusammenbringt.
Diese famose Mischung, dieses unfassbar geniale Feeling, diese infantile Nervosität, die ich vor Werken wie 'Mulan' oder 'Pocahontas' habe, die vermag ich hier nicht zu spüren.
Es ist recht uninspiriert.
Damit ist der Film nicht schlecht, nein nein, aber etwas enttäuschend, wenn man davor schon die Last aufgeladen bekommt, am Ende einer langen Reihe von genialen Meisterwerken zu stehen, und nun eine Hommage an diese sein muss.
Die alten Filme hatten immerwiederkehrende Motive und Formeln, sowie Stilelemente, die aber natürkich wirkten und Spaß machten.
"Küss den Frosch" verwendet diese auch, es wirkt aber eher wie eine Persiflage und geht nicht annähernd so gut runter.
Dass "Küss den Frosch" in vielerlei Hinsicht ein Schritt in die richtige Richtung ist, ist nicht von der Hand zu weisen. Ich hätte sogar gerne mehr davon. Aber dann bitte ein Bisschen mehr Eigeninitiative, und nicht soviel Verlass auf Vergangenes. Es ist schön, alte Zeiten aufleben zu lassen - aber man muss schon auch aus den vorgelegten Strukturen etwas Besonderes machen.
Seht euch zum Beispiel Louis an. Er ist eine Figur, die extrem viel Charme und Wirz besitzt, und allen die Show stielt. Er könnte aus einem der Klassiker vob Disney stammen. Anders gesagt, er ist disney. Aber was ist mit den anderen Figuren? Wie hießen die nochmal? Und was hatten die nochmal Besonderes?
PS: Das ist eine Art von Film, wo mir eine negative, oder teilweise negative Kritik extrem leidtut. Ich hätte so gern mehr gegeben. Der Film ist mir ja auch sympathisch und alles, und langweilig wurde mir auch nicht. Gerade bei Filmen, die Kindern eine schöne Zeit bieten sollen und auch komplett harmlos und kinderfreundlich dabei bleiben, kriege ich da immer Gewissensbisse. Aber das musste hier sein.
In der Filmgeschichte gab es einige Regisseur-Schauspieler-Duos, die durch ihre Zusammenarbeit die Bildschirme erstrahlen ließen:
Martin Scorsese und Robert de Niro (später Leonardo DiCaprio), Billy Wilder und Jack Lemmon, oder moderner Tim Burton und Johnny Depp.
Eine meiner liebsten Duos dieser Art sind Douglas Sirk und Rock Hudson, die insgesamt acht Filme miteinander drehten.
Diese haben es, warum auch immer, nicht geschafft, zu altbekannten Klassikern zu werden, obwohl sie seinerzeit ziemlich erfolgreich waren und auch heute von den meisten Leuten, die sie kennen, sehr positiv aufgenommen werden.
"Duell in der Wolken" ist ebenfalls ein Werk, welches aus dieser engen Kollaboration entstand.
Hudson spielt hierbei den Reporter Burke, der mehr oder weniger zufällig einen Flieger und dessen Familie kennenlernt. Denen geht es nicht unbedingt gut. Der Mann stellt seine Leidenschaft für den Fliegerberuf über alles, und lässt sich auf immer gefährlicher werdende Manöver ein. Die Frau wird mit der Gesamtsituation nicht glücklich, und stürzt sich mental und physisch in tiefe Abgründe. Sein junger Sohn wird durch die Situation seiner Eltern zum Ziel von Spott und Hohn.
Burke fühlt jeden Moment im Leben dieser ihm eigentlich fremden, aber doch immer näherwachsenden Familie mit...
Wenn man sich die Beschreibungen von Douglas Sirks Filmen auf den DVD-Hüllen ansieht, klingen sie in den seltensten Fällen so spektakulär, wie sie eigentlich sind. Es liegt zu einem nicht unergeblichen Teil daran, dass eine Unzahl an Emotionen in den Sammelbegriff 'Liebe' umformuliert wird. Nein, so simpel gestrickt sind Sirks Werke sicherlich nicht. Dieses Gefühl stimmt zwar, aber es ist oftmals so viel mehr als derartige filmische Banalitäten. 'Was der Himmel erlaubt' war Liebe. Ein kompromissloses Werk vollster Aufopferung und Zuneigung. Dort musste es einfach so sein, damit der Film und sein Anliegen funktionieren.
Jedoch sind die Meisten seiner anderen filmischen Ergüsse weitaus komplexer in ihren Gefühlswelten.
So schwarz-weiß denkt der Filmemacher nicht.
"Duell in den Wolken" handelt von Problemen. Verklären wir nichts, es sind Probleme, die sich durch einen zu Beginn des Werks bereits jahrelang vorhandenen Missstand ergaben.
Es könnte jetzt etwas sein wie falsch gesetzte Prioritäten des Mannes, berechtigte Angst der Frau, Gemeinheit der Umwelt. Da ist schon lang etwas schiefgelaufen. Doch genau wie wir stößt Burke erst dazu, als alles schon lang im Gange war.
Aber denken wir nicht in Filmthermen, vergessen wir die dramaturgischen Charaktere: vielleicht liegt es schlicht daran, dass zwei Leute, die zunächst dachten, sie harmonieren perfekt, einfach entdeckten, dass sie verschieden funktionieren.
Douglas Sirks Filme zeichnen sich zumeist durch 2 Dinge aus: künstliche Inszenierung und Dramatik, echte Figuren und Konflikte.
Was seine Werke oftmals so auszeichnet, ist, dass ihm die zwischenmenschlichen Beziehungen und Konflikte mindestens genauso viel bedeuten, wie der filmische Inhalt. Selbst, wenn die Story vorbei, und alles schlüssig und geklärt ist, ist ein ebenso interessanter Aspekt, zwischen den Zeilen zu stöbern und Anhaltspunkte zu suchen, wie es dazu kam, und was ungesagt blieb.
Eine Spezialität von Sirk ist es, perfekte, inszenatorisch dichte Melodramen zu erbauen, ihnen aber auch einen gesellschaftsreflektierenden Charakter einzubauen.
In "Duell in den Wolken" äußert sich das so, dass die Leute zwar an mittelmäßigen Geschichten interessiert sind, wenn sie von bekannten Personen handeln, allerdings packende Alltagssituationen, die wahre Wundergeschichten innehaben, nicht annehmen, wenn die Hauptfiguren ganz normale Bürger sind.
Auf inhaltlicher Ebene, also in seinen Charakteren und Konflikten funktioniert der Film wieder einmal absolut erstklassig und zeigt überraschend tragische Bilder von Beziehungen, ist aber rein formell eher ein mittelprächtiges Drama, dass wenig Überraschung bietet.
Der große Clou fehlt, der ihn oberflächlich so gut macht wie inhaltlich.
So ist die Story mit ihrem Verlauf und ihren dranatischen Wendungen zwar okay und unterhaltsam, aber auch nicht sonderlich aufregend und überraschend. Das kann Sirk durchaus besser und außergewöhnlicher.
Somit bleibt "Duell in den Wolken" aber ein toller Film, der vorrangig von seinen gut ausgearbeiteten Figuren lebt.