Martin Canine - Kommentare
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Alle Kommentare von Martin Canine
Entgegen dem Glauben vieler ist "Extreme Movie" kein Spoof Movie; der Titel, insbesondere der Zusatz 'Movie', wurde wohl aus Marketinggründen verwendet.
Extrem ist daran auch nichts. Dafür, dass es sich hierbei um eine Sketchsammlung zum Thema Sex handelt, ist der Film überaus harmlos. Mehr als Sexspielzeuge und ein Bisschen Auf-und-Ab-Gewippe gibt es hier nicht zu sehen. Eine Freigabe ab 16 Jahren ist gewiss nicht notwendig.
Explizite Sexszenen machen noch keine Komödie, allerdings stützt der Film seinen gesamten Humor nur auf das Eine. Und wenn die Pointe fehlt, dann kann der Witz nicht zünden.
Zu behaupten, "Extreme Movie" hätte kein Potenzial gehabt, ist auch nicht ganz richtig.
Vor Kurzem habe ich mir erneut Woody Allen's Klassiker "Was Sie schon immer über Sex wissen wollten..." angesehen. Kein perfekter Film, aber sehr unterhaltsam (und ein offensichtliches Vorbild für diesen Film, was sich durch den Werktitel noch bestätigt).
"Extreme Movie" hätte das Pendant im Teenagergenre werden können, einige Ideen sind garnicht so schlecht, lesen sich aber deutlich besser als sie sind.
Wirklich lustig ist der Film nicht.
Der zentrale Mittelpunkt des Filmes ist eine männliche Jungfrau (originell, originell!), die mit dem ganz normalen Teenageralltag zu kämpfen hat. Er ist in mehr als einer Episode zu sehen, aber warum er als Zentrum gewählt wurde, ist mir auch nicht ganz klar, da er extrem unspektakulär ist.
Weiters ist häufiger ein Typ in einem Stuhl zu sehen, der dem Publikum hilfreiche 10-Sekunden-Tips gibt, etwa, wie man es schafft, dass der Partner denkt, man hätte ein Kondom übergezogen, ohne es wirklich getan zu haben, gefolgt von einem Lachen wie Jerry Lewis auf Speed.
Die anderen Episoden sind eine Kollage verpatzter Chancen skurriler Komik und nervig-pseudovulgärer Pipikakaschwanzibrustigags.
"Extreme Movie" kommt (haha!) mit der Prämisse kultiger 70er Jahre-Episodenkomödien a la 'Kentucky Fried Movie' oder 'Wunderbare Welt der Schwerpunkt', und dem Charme eines von Affen geworfenen Haufen Kots mitten ins Gesicht.
Was hier unter Anderem witzig sein soll:
Ein Paar beim Vorspiel - das Mädchen muss furzen - der Junge sagt, dass das schon okay ist - sie lässt darauf den Monsterfurz des Jahrtausends.
Es werden im Sexualkundeunterricht Dildos in der Klasse herumgereicht, bis jeder einen hat - "derjenige in eurer Hand symbolisiert euren Penis" - natürlich hat unser 'Protagonist' den Kleinsten bekommen.
Ein Junge will eine Zeitmaschine bauen, um mit Lincoln schlafen zu können.
Auch die Eröffnungsszene wirkt schon als Vorahnung: ein Paar will den nächsten Schritt gehen und miteinander schlafen, schön und romantisch. Dann solle der nachste Schritt kommen. Und der nächste. Und der nächste. Es wird immer absurder, aber leider nicht lustiger. Irgendwann kommt sie a la Woody Allen mit einem Schaf angetanzt.
Man muss dem Opening zugute halten, dass es eine jener Szenen ist, die zwar nicht amüsant sind, aber auch nicht absolut negativ auffällt.
Es gibt zwei Arten von misslungenen Gags: die, die einfach nicht zünden, und die, die wirklich ärgerlich und zum Augenverdrehen sind. Beide Arten sind hier vorhanden.
Es ist aufgrund der unterschiedlichen Länge der einzelnen Bestandteile schwer, zu sagen, ob es sich um Sketche oder vollwertige Episoden handelt. Ich sage gern, beides ist vorhanden. Es gibt Episoden, die mehrere Minuten dauern, und Sketche mit nur einigen Sekunden, vielleicht 1, 2 Minuten Laufzeit daherkommen. Generell sind erstere eher jene, die einfach nicht sitzen, und letztere die, die wirklich auf die Nerven gehen.
Es gibt aber durchaus welche, die ich nicht komplett verhunzt finde:
Ein Junge verabredet sich im Internet zu einem Rollenspiel, in dem es um Vergewaltigung geht - als er aufbricht, landet er bei der falschen Frau!
Die beiden Darsteller Michael Cera (Juno, Scott Pilgrim) und Mindy Stirling (Austin Powers, iCarly) machen die Szene sogar witzig.
Ein Junge in einer anderen Sequenz beginnt eine Beziehung zu einer Gummischeide, die sich wie eine eifersüchtige Freundin "verhält". Das war schon derartig dämlich, dass ich wirklich lachen musste.
Und doch reichen diese beiden Episoden nicht aus, um den Film zu retten.
Die unzähligen lose aneinandergereihten Szenen und Handlungen schlachten jeglichen Witz, der zwischendurch aufblitzt.
Auf einen gelungenen Gag folgen 50 langweilige, und nochmal 50 unsagbar nervtötende.
Sex allein ist nicht witzig, er kann es aber durch die Situation werden.
Das ist hier nicht gegeben.
Sehr schade, da die Stories oftmals absurd genug wären, um Fans skurrilen Humors Vergnügen zu bereiten. Man geht aber leider davon aus, dass es der Zuschauer unglaublich lustig findet, wenn jemand "Schwanz" sagt.
Letzten Endes muss ich mich aber korrigieren: "Extreme Movie" ist doch extrem. Extreme Zeitverschwendung.
Meiner ist hier:
Http://www.moviepilot.de/movies/inglourious-basterds-2/comments/1213832#
Ein wahrer Filmklassiker, hochkarätig besetzt, spannend, 50er Jahre Streifen wie er sich gehört.
Dies ist ein Wichtelkommentar im Rahmen der User-Wichtel-Aktion-2014 für JonnyvsSherlock.
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Eine Bauernfamilie.
Sie geht ihrem Alltag nach.
Holz hacken.
Wäsche aufhängen.
Der Wind steht.
Mit einem Mal verharren alle.
Es setzt der unverwechselbare Klang von Ennio Morricone ein.
Sie kommen schon wieder.
In der Ferne wirbelt eine Staubwolke auf, und sie kommt immer näher.
Unruhe.
Angst macht sich breit.
Es sind...
...die Nazis.
"Inglourious Basterds" von Großmeister Tarantino ist ein klassischer, und ein Italo-Western. 12 Uhr Mittags, Spiel mir das Lied vom Tod, Inglourious Basterds.
Die Bösewichte kommen an und terrorisieren die armen Bürger.
Nur handelt es sich nicht um Banditen, die eine Stadt ausrauben, sondern um Nazis. Wir schreiben das Jahr 1941.
Der Anführer der Truppe ist Hans Landa... der "Judenjäger".
Eine jüdische Familie soll verschwunden sein... könnte sie hier in diesem Haus versteckt sein?
Man setzt sich hin zu einem höflichen Gespräch.
Es ist eine reine Routineuntersuchung, vermutlich wird man ohnehin nichts finden, aber Vorschrift ist Vorschrift.
Ein netter höflicher Plausch, eine kurze Befragung, bald ist man wieder weg.
Die Blicke des Bauers und Landas kreuzen sich immer wieder. Beide wissen, was der andere weiß.
Sie sind für einander offene Bücher.
Aber man hält das Spiel aufrecht.
Die ganze Zeit.
Die Atmosphäre lässt sich in dickste Scheiben schneiden.
"Wo sind sie?"
"Unter den Bodendielen."
Ein Massaker. Die ganze Familie stirbt.
Die ganze Familie? Nein, ein kleines Mädchen namens Shosanna kann entkommen.
Einige Jahre später: Shosanna Dreyfuss ist untergetaucht und hat sich als französische Kinobesitzerin eine neue Identität aufgebaut.
Ihr Kino wird für die Premiere eines wichtigen Propagandafilmes ausgewählt.
Wer soll neben der gesamten Elite des deutschen Reiches erscheinen? Hans Landa...
In Shosannas Augen zuckt die Rache...
...und auch die kriegerische Anti-Nazi-Truppe der Basterds weiß den Umstand der hochkarätigen nationalsozialistischen Gästeliste für sich zu gebrauchen...
...alle faulen Eier sind jetzt in einem Korb.
Währenddessen kämpft der Star des Films, Fredrick Zoller, mit einer ungewollten Ehre und seinen bescheidenen Gefühlen...
"Inglourious Basterds" ist Tarantinos erwachsenster, ernstester und feinfühligster Film.
'Kill Bill' war sein emotionalstes Werk, und in Folge kompromisslos gnadenlos.
Man hatte dort die Übertriebenheit des asiatischen mit punktgenauem Timing und einer der abgründigst traurigen Geschichten der modernen Filmgeschichte verbunden.
Es war apokalyptisch.
"Inglourious Basterds" ist plus fragile.
In seinen zartesten Moment so zerbrechlich wie Glas.
Es gibt Momente, die sind derartig voller echter, lebendiger Romantik, dass man die eine Träne wohl kaum zurückhalten kann, die über das lächelnde Gesicht zu laufen droht.
"Inglourious Basterds" ist eine französische Liebeskomödie.
Und er ist eine Tragödie, oder auch nicht?
Im nächsten Moment ebbt alles ab. Kahl, rau, brutal. Sie fallen um wie die Fliegen. Sie sehen sich an, mit ihren schmalen Augen. Hart geht es hier zu.
Es geht um Leben und Tod, um Revolte und Befreiung. Es geht um Gewalt, um perverse Stilisierung, um Härte.
Um Geschichte, und darum, wie aufgrund der Herrschaftsfantasien das Individuum nicht mehr leben kann.
"Inglorious Basterds" ist Kriegsfilm.
Und er ist Actionfilm.
Er ist ein Psychothriller, es gibt Momente, die diabolische mentale Methoden zentral in den Raum stellen, und sie voller Genuss und Qual ausleben müssen.
Mehrere zehn Minuten lang wird der Film zum minimalistischen Kammerspiel, schwenkt plötzlich um, verwandelt sich zum monumentalen Epos, erzählt parallele Geschichten, nichtlineare Blicke in die Vergangenheit, spielt sich mit Erwartungen.
20, 30 Minuten absolut fesselnder Dialog über Scharade, Apfelstrudel oder Ratten, und innerhalb von 5 Sekunden überschlagen sich die Ereignisse, und das gesamte Filmkonzept ändert sich.
Ein nicht unerheblicher Teil dieses Filns spielt in einem Kino. Welches Gefahr läuft, zerstört zu werden, denkt mal nach, wie das für die Kinogänger von IG gewirkt haben muss!
Es werden Filme erwähnt, nicht nur rund ums Kino, auch beim Ratespiel, einer der Figuren ist Filmkritiker.
Trotzdem ist "Inglourious Basterds" einmal kein Werk eines filmwahnsinnigen Fanboynerds, sondern eines aufrichtigen Cineasten, der allen vergessenen Meisterwerken voller Hingabe fröhnt: den alten Hollywoodfilmen, den Western, den Schnulzen, den Krimis, den Heistmovies, den Komödien, und ja, auch den Propagandafilmen.
Und er ist all das selbst. All das zusammen.
Er liebt Kino. Aufrichtig, ehrlich. All diese großen Emotionen und riesigen Bilder, die er mit leuchtenden Augen auf der Leinwand liebkost...
...und er ist all das auch selbst.
"Inglourious Basterds" IST Kino.
Du hast einen guten Disstrack gemacht, aber Kenneth hat ganz klar gewonnen.
Keiner kann über 20 Minuten lang so apokalyptisch ernst und wortgewandt seine Gegner zerstören, und dann die beste Punchline des Jahres heraushauen wie Kay One:
"Ich kann dich nicht ernstnehmen / Ich klatsch dir eine Torte ins Gesicht, dass du aussiehst wie der Nikolaus!"...
...und dann weiter auf Rampage gehen als wär nix gewesen.
Punkt an Kay. Ganz klar.
"Es war Eure Pflicht, zuhause zu bleiben. Doch euer Herz befahl euch, die Regeln zu brechen. Wie habt ihr es geschafft auf die Stimme eures Herzens zu hören?"
"Na ja, das war nicht einfach. Aber indem ich meinen Gefühlen folgte tat ich genau das Richtige. Und eines habe ich gelernt: ich bin nur meinem Herzen verpflichtet."
"Ich bin nur meinem Herzen verpflichtet? Oh ja, wie sinnvoll das klingt! Danke, Mulan!"
Originaldialog zwischen Mulan und Plastikprinzessin#2.
Ich bin ja von Direct-to-DVD-Sequels einiges gewohnt, vor Allem, wenn sie aus dem Hause Disney sind, aber das schlägt dem Fass dem Boden so hart aus, dass er einmal durch den Erdkern schießt und tatsächlich in China wieder herauskommt.
Shang wirft Mulan vor, über ihn getratscht zu haben.
Der Höhepunkt der Diskussion:
"Wieso hältst du dir die Hand vor den Mund?"
"Ich möchte doch nicht deine Umgebung verpesten!"
Mehr als das fällt nicht.
Etwa 2 Minuten später: "Wenn das der wahre Shang ist, dann ist er nichts für mich [...] ES IST ALS WÜRDE ICH IHN GARNICHT KENNEN!"
Jetzt stellt euch vor, innerhalb von 75 Minuten ANDAUERND UNUNTERBROCHEN solche Szenen abgeliefert zu bekommen.
Eure Augen sind feucht, euer Hirn Matsch, euer Zwerchfell K.O., und euer Arsch schmerzend.
Meine Fresse, ehrlich, was hab ich gelacht und geweint bei dem Film, wat für 'ne Gurke!!!
Stopp. Gehen wir zurück in eine Zeit, als die Welt noch heil war: bei 'Mulan'.
Die Geschichte um die tapfere Heldin in Kriegszeiten Chinas, die sich als Mann ausgibt, um statt ihrem kranken Vater zu kämpfen, war ein wahrer Geniestreich aus dem Hause Disney.
Erst einmal war er grandios erzählt, mit viel Liebe zum Detail, toller Musik, und sympathischem Humor - und außerdem stellte eine kindgerechte Auseinandersetzung mit Feminismus dar, was ich sehr begrüße. Genauso kann und soll Familienunterhaltung mit Hintergrund ausschauen.
Aber was hier daraus gemacht worden ist, das hab ich mit 8 Jahren als Schularbeit geschrieben.
Eine form- und vor allen Dingen lieblose Aneinanderreihung diverser Klischees, die wirklich Kitsch der übelsten Sorte sind. Deswegen, weil sie Lückenfüller sind.
Mein Filmgeschmack dürfte teilweise sehr von der amerikanischen Sichtweise, und weniger von der deutschsprachigen geprägt sein, was sich darin äußert, dass ich Pathos und Kitsch als filmisches Stilelement sehr schätze, wenn er gut gemacht und vor Allem sinnvoll ist.
Mulan übertreibt es hier vollkommen. Es ist so hirnlos und auswendig gelernt, ohne Aussage oder Stil, wie sie hier von ihrem Herzen spricht und auf ihr Inneres hört. Es wirkt berechnend. Klatschen wir denen einfach 20000 mal die selben Sätze vor's Gesicht, dann müssen wir weniger Handlung schreiben.
Die gewitzte und starke Heldin ist zu einer chinesischen, hohlen Mutter Theresa geworden.
"Mulan 2" hat im Gegensatz zu 'Mulan' keine Aussage, nur Zitate aus dem Buch "Wie werde ich Moralapostel in 10 einfachen Schritten", so ausgelutscht wie Zuckerstangen am Weihnachtsabend.
Worum geht es überhaupt mal?
Shang und Mulan wollen heiraten, sind aber sehr verschieden. Dann tauchen aber die Mongolen in China auf und sie können doch nicht heiraten. Wegen irgendetwas Politischem müssen die 3 Töchter des Kaisers zwangsheiraten. Eskortiert und bewacht werden sie von den 3 Kämpfern Ling, Yao und Po (hhhmmmm... 3 Wachen, 3 Prinzessinnen... was wird wohl als Nächstes passieren?).
Währenddessen bangt Mushu um sein Luxusleben als Familienwächter, dass er verlieren würde, würden Shang und Mulan heiraten - er beginnt, ihre Differenzen gegeneinander auszuspielen (man kann aber sagen, dass Mushu seinem Herzen folgt)...
Ich wünschte, der goldene Drache der Einheit hätte diesen Film verhindert.
So dermaßen lieblos und billig zusammengeschustert wirkt das Werk kaum, als hätte man sich Mühe gegeben. Das Drehbuch könnte ich lockerst an einem Nachmittag verfassen und hatte noch Zeit für ein Nickerchen, Jause mit Keksen oder Kuchen und einer kleinen Verschnaufpause.
Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass zuerst die Ideen da waren, und dann der Wille, einen Film zu drehen.
Eher denke ich, es war so: "hey du, 5. Regieassistent. Wir wollen Mulan 2 drehen. Schreib mir mal schnell übers Wochenende ein Drehbuch. Ein Bisserl Moral hier, etwas Kritik da, passt schon."
Es gibt, wenn ich mich recht entsinne, drei Gesangseinlagen.
Die erste klingt verdächtig improvisiert, die zweite ist ein Remix aus dem ersten Teil. Die dritte klingt trotz etwas merkwürdigem Text musikalisch sogar ganz passabel. Nein, ernsthaft, tut sie. Tatsächlich ist es aber ein Armutszeugnis, wenn ich bei einem derart langen Kommentar erst jetzt etwas Positives sage.
Gerade, wo mich der erste so richtig umgehauen hat (auch musikalisch ein reinster Traum).
Wo im ersten Film besonders während der Songs viel ausgesagt, und grandios visualisiert wurde, ist das hier recht inhaltslos und einfach öd und austauschbar.
Tatsache ist aber, Disney kann Sequels machen, auch für den Heimkinomarkt.
'Der König der Löwen 2: Simbas Königreich' hätte ich einen Kinorelease gewünscht. Der war wirklich originell, mit neuen Figuren und spannenden Konflikten, umwerfender Musik und sogar trotz der bedingten Möglichkeiten schön animiert. Er hatte Charakter, Seele. Ideen. Struktur. Da war Arbeit drin und Kreativität.
Was steckt hier drin?
Der Wille, mit kleinstmöglichem Aufwand noch etwas Geld zu verdienen. Geht das nicht auch mit etwas mehr Liebe? Im Kino brachte und bringt Disney immer etwas Einfallsreichtum mit, da wird Wert auf Qualität gelegt.
Der Film hier ist sicher in kürzester Zeit einfach drauf los entstanden. Ohne vorher nachzudenken.
"Mulan 2" ist nichtmal eine Betaversion. Das ist einfach nur mehr ein Grundkonzept von etwas, dass in 5 Jahren mal ein Film werden könnte.
Als Bonusmaterial auf der DVD zu Teil 1 vielleicht ganz okay, aber als eigenständiger Film ein einziger Lückenfüller, um 75 Minutem irgendwas zu zeigen, was entfernt mit 'Mulan' zu tun hat.
Und sicherlich einer der schlechtesten Filme, die ich kenne.
Immerhin hat er irgendwie irgendwo irgendwann einen gewissen Trashfaktor.
(Ich werde auf alle einzelnen Episoden eingehen. Die einzelnen Enden werden jedoch nicht gespoilert.)
Woody Allen ist, trotz der Tatsache, dass er seit etlichen Jahrzehnten beinahe jährlich einen Film als Drehhuchautor und Regisseur (oftmals auch als Darsteller) herausbringt, und das trotz unterschiedlicher Phasen wohl immer auf recht ansehlichem Niveau, immer noch eine gewisse Bildungslücke bei mir, obwohl ich seinen Stil relativ mag.
"Was Sie schon immer über Sex wissen wollten..." ist einer der wenigen Streifen, die ich von dem Mann gesehen habe, und zeitgleich der "Blödeligste".
Es handelt sich um einen Episodenfilm, dessen zentrales Thema immer irgendwie das Eine ist: Sex. Macht ja auch Spaß.
Inhaltlich weisen die Geschichten keinen Bezug zueinander auf, was dazu führt, dass sie in meinen Augen auch unterschiedlich gut sind.
Alle Episoden entsprechen einer abstrusen Beantwortung verschiedener FAQs zum Thema Sex.
So trägt die erste Geschichte den Titel "Wirken Aphrodisiaka?", und spielt im Mittelalter, als ein Hofnarr versucht, der Königin den Hof zu machen. Dafür verwendet er einen Trank, der sie willig machen soll - nur leider hat er nicht damit gerechnet, dass sie einen Keuschheitsgürtel trägt!
In meinen Augen wird hier gleich mit einem Kracher losgelegt.
Absurd und rasant, in der deutschen Synchronisation sogar noch einen Ticken amüsanter, wird die Frage beantwortet, ob die lustmachenden Reizmittel tatsächlich wirken - aber auch, was dem Glück im Wege stehen kann.
Die nächste Folge trägt den Titel "Was ist Sodomie?" (könnte mir nur jemand erklären, wieso im englischen Titel 'sodomy' anstatt 'bestiality' steht? Sodomy ist Analsex...) und handelt von einem Mann, der sich in ein Schaf verliebt, nachdem ein anderer Mann zu ihm gekommen war, weil ihn das Tier nicht mehr liebt.
Obwohl rein storytechnisch wohl das größte Kult-, weil Skandalpotenzial, finde ich die Folge relativ schwach.
Zu sehr setzt Allen darauf, dass die Situation allein unterhält, lässt aber echte Gags weitestgehend aus.
Ganz unterhaltsam, schöpft aber seine Möglichkeiten nicht zur Gänze aus.
Aus welchem Grund auch immer ist die dritte Folge namens "Warum haben manche Frauen Schwierigkeiten, zum Orgasmus zu gelangen?" komplett auf Italienisch und untertitelt.
Es geht um eine Frau, die am Sex keine Freude hat, außer, wenn sie es an öffentlichen Plätzen treibt.
Trotz der recht deftigen Story ist die Folge zu anständig und gehoben, um wirkliche Brüller loszulassen. Der vollständige Verzicht auf Brachialhumor macht diese Episode leider recht langweilig, wenn man bedenkt, was für Situationskomik sich durch die Handlung geboten hätte.
Etwas mehr Abgedrehtheit wäre wünschenswert gewesen.
Ab dem nächsten Abschnitt, "Sind Transvestiten homosexuell?", gewinnt der Film ordentlich an Fahrt.
Allen scheint nun mehr Wert auf Schenkelklopfer zu legen, als auf Subtilität, und ich finde, die Handlung des Films verlangt danach.
Ein verheirateter, ungeouteter Transvestit geht auf der Straße, als ihm die Handtasche gestohlen. Vor allen Zeugen und der Polizei versucht er nun zu verstecken, dass er ein Mann ist.
Wer etwas Spaß versteht, wird hier viel lachen können, teilweise nimmt das schon pythonsche Züge an.
Es folgt "Was ist Perversion?" und durch das zugehörige Ratespiel 'Was bin ich für ein Perverser?', in dem die Kandidaten anhand von Fragen den Fetisch einer Person erraten müssen, fühlt man sich wahsinnig in die ZAZ-Fernsehsatire 'Kentucky Fried Movie' erinnert. Hier geht es wirklich absolut lustig zu, ein Highlight des Films.
Mein absoluter Lieblingsabschnitt ist "Sind die Ergebnisse der Ärzte und Kliniken, die Sexualforschung betreiben, genau zutreffend?"
Hier jagt echt ein schwerstskurriler Gag den Nächsten, beinahe jeder Satz ist ein echter Brüller.
Ein Paar besucht einen Wissenschaftler der Sexualkunde. Auf sein Konto gehen neben einem 100-Meter-Pessar auch die Hirnschädigung seines Dieners durch einen 4-Stunden-Orgasmus.
Als dann auch noch eine riesige Titte aus dem Labor ausbricht, und die Stadt zu zerstören droht, ist das Chaos perfekt.
Ich glaube, der Zusammenfassung brauche ich nichts hinzuzufügen.
Absolut mein Humor - ein grotesker Geniestreich.
Zu guter Letzt schafft es Allen dann noch, subtilen mit brachialem Humor zu vereinigen und erschafft mit "Was geschieht bei der Ejakulation?" eine kultige und wirklich lustige Episode.
Er spielt ein Spermium im menschlichen Körper, welches von philosophischen Komplexen geplagt ist. Er stellt sich existenzielle Fragen, was wohl nach dem großen Sprung kommen mag. Es gibt Berichte darüber, dass man vor dem Tod gegen eine große Gummimauer klatscht!
Ein würdiger und gelungener Abschluss mit dem großartigen Tony Randall in einer Nebenrolle.
Jeder, der sich auch nur etwas mit Film beschäftigt, der weiß, dass in den 70er Jahren ein Thema ganz oben an der Tagesordnung stand: Sex.
Ob in der Rocky Horror Picture Show, dem Kassenhauer Deep Throat oder diversen pornographischen Anspielungen in Film und Fernsehen: die 68er Bewegung war ein medialer Befreiungsschlag für Sexualität, auch, wenn sie ansonsten leider recht nutzlos war.
"Was Sie schon immer über Sex wissen wollten..." übersteigert dieses Thema Nr. 1 ins Abstruse, und erzeugt dadurch in unterschiedlichem Ausmaß Witz.
Oftmals klappt das, immer dann, wenn Allen komplett turbulent und chaotisch wird.
Im Vergleich zu ähnlich gestrickten Episodenfilmen dieser Ära, etwa "Die Ritter der Kokosnuss" oder "Kentucky Fried Movie" sind die Folgen jedoch nicht immer gleich amüsant.
Wenn der Revolte mind. soviel Screentime zuteil wird wie dem Auslöser, dann wird er mir gefallen.
Die erste Hälfte des Trailers hat mir ein wenig zugesetzt, die zweite verdient ein Klatschen von mir.
Raise your paws my canine alliance...
...it's time to revolt!
Ich hab die Jump Street nicht gesehen, aber die Filme scheinen mir irgendwie nicht wirklich zusammenzupassen?
Als nächstes kommt noch "Spiderman meets the Girl with the Dragon Tattoo"...
In der Besetzung von "Liebling, ich werde jünger" gibt es gleich zwei gute Gründe, wieso Fans des klassischen Hollywood den Film unbedingt nich verpassen dürfen: zum Einen ist das Cary Grant in der männlichen Hauptrolle, in meinen Augen einer der besten Schauspieler, die es je auf diesem Planeten gab, zum Anderen Marilyn Monroe, die Hollywoodlegende, die zwar nicht die weibliche Hauptrolle, aber eine immerwiederkehrende Nebenrolle spielt.
Wer meine literarischen Ergüsse zum Thema Film vielleicht schon länger verfolgt, der weiß vermutlich, wie abgöttisch ich beide Darsteller liebe, und da war es auch nur eine Frage der Zeit, bis der Film früher oder später vo mir entdeckt wird.
In "Liebling, ich werde jünger" geht es um einen zerstreuten Wissenschaftler, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, ein Verjüngungsmittel zu erfinden.
So ganz will das aber nicht klappen, und so verbringt der verheiratete Mann auch zuhause jede freie Minute damit, herumzutüfteln.
Eines Tages kommt ihm eine Idee, und tatsächlich scheint sein Mittel Wirkung zu zeigen.
Was allerdings niemand weiß: in Wirklichkeit hat einer der Laboraffen mit verschiedenen Flüssigkeiten herumgespielt und sie in den Wasserspender gekippt, mit dessen Wasser das wirkungslose Mittel nachgespült wurde.
Als der Wissenschaftler nun unwissentlich von dem Wasser trinkt, beginnt er, sich wie ein kleines Kind aufzuführen!
"Liebling, ich werde jünger" ist eine wirklich charmante, witzige Komödie der frühen 50er Jahre.
Vespielt bis zum geht nicht mehr thematisiert der Film überaus amüsant die damals anbrechende Ära des Fortschritts und der Wissenschaft, und ist sich nebenbei auch nicht zu schade, in für die damalige Zeit rasantem Tempo mit Gags und aberwitzigen Situationen um sich schmeißt.
Der Film scheut sich nicht davor, sonderlich albern und turbulent herüberzukommen, was allerdings wirklich wirklich komisch wirkt.
Cary Grants Talent, sowohl ernsthafte als auch überdrehte Rollen zu spielen, kommt dem Film sehr zugute.
So kauft man ihm den ruhigen Chemiker jederzeit ab, während er als aufgeweckter Junge, der außer Streiche, Spiel und Spaß nichts im Kopf hat, kichernd umhertollt und den Erwachsenen das Leben schwermacht, ebenfalls voll und ganz aufgeht.
Grant kann ganz der Gentleman und Mann von Welt sein, und im nächsten Moment die schrägsten Grimassen schneiden, und dabei immer saukomisch wirken.
Wenn Grant und seine Filmfrau Ginger Rogers erstmal das Mittel eingenommen haben, geht wirklich die Post ab, und jeder, der für ausgiebig Blödelhumor zu haben ist, wird hier seine Freude finden.
Schade ist, dass man sich nicht dazu entschlossen hat, Marilyn Monroe auch das Mittel zu verabreichen.
Ihre Rolle als... naja, Quotenblondine, meistert sie souverän, selbst in solch frühen Jahren ihrer Karriere - ihr Highlight im Film ist die Autofahrt - aber ich hätte es liebemd gerne gesehen, wie auch sie zum verspielten Kind mutiert.
"Liebling, ich werde jünger" bringt am laufenden Band viel Spaß, und das mit wirklich viel Charme und Witz.
Es ist eine Komödie, die typisch für die 50er Jahre steht, und Liebhaber dieser Zeit sicherlich zu gefallen weiß, alleine schon wegen einem fabelhaften Cary Grant.
Weiters ist es ein Film, der wirklich nur lustig ist. Alles andere ist unerheblich, man hat sich nicht groß um eine Story bemüht, sondern darum, den Zuschauer zum Lachen zu bringen, und das ist in meinen Augen sehr gut gelungen.
Damals brauchten Komödien nicht unbedingt itgendeinen besonderen Clou, um zu überzeugen, sondern mussten schlicht vortrefflich amüsieren..
"Liebling, ich werde jünger" ist eine charmante und unheimlich turbulente Gagparade, die den unvergleichlichen Humor klassischer Screwballcomedies in vollster Weise ausspielt.
Zu einer Party erscheinen der Produzent und der Regisseur eines Historienfilms, der sich gerade in den Dreharbeiten befindet.
Ihre Frauen, beides berühmte Schauspielerinnen und Darstellerinnen im Film, sind auf Tiefste verfeindet. Jede der Beiden möchte der Star des Streifens sein, doch da ihre Gatten beide ein großes Mitspracherecht haben, artet es in einem harten Konkurrenzkampf um den besseren Auftritt aus.
Das Aufeinandertreffen der beiden wilden Bestien stellt den vermeintlichen Höhepunkt des Abends dar.
Doch dann geschieht etwas Grauenvolles: eine in den Streit überhaupt nicht involvierte Person wird ermordet.
Zum Glück hat der auf den Fall angesetzte Ermittler eine raffinierte Tante: Miss Marple...
"Mord im Spiegel" ist ein klassischer Whodunnit nach einem Roman von Agatha Christie.
Seine Essenz zieht der Film daraus, dass sich der Zuschauer fragt, wer denn hinter dem Mord steckt, warum der Täter es getan hat und welche Möglichkeit hat.
Miss Marple bezeichnet Mord an einer Stelle als Puzzlespiel. Erst, wenn man das letzte Teil habe, sei das Bild vollständig.
Mit Tony Curtis, Kim Novak, Rock Hudson und Elizabeth Taylor im Prrsonenkreis rund um das Verbrechen ist das filmische Cluedo außerdem hochkarätig besetzt, wobei das schauspielerische Glanzstück hier zweifelsfrei Überdarstellerin Taylor ist, deren Rolle hier des Öfteren (absichtlich?) Anleihen an ihre Rolle in 'Wer hat Angst vor Virginia Woolf?' nimmt.
Curtis und Hudson sind, im Vergleich zu ihren weiblichen Kollegen, 1980 durchaus schon sichtlich älter, während Novak und Taylor seit ihren großen Erfolgen in den 50ern und 60ern kaum gealtert erscheinen.
Ich empfinde das 80s Revival der Altstars durchaus toll anzusehen. Gerade Hudson und Taylor bewundere ich sehr, und finde es schön, sie trotz recht unterschiedlicher Filmografien einmal gemeinsam in einem Film zu sehen.
Die Wahl der Darstellerin der Miss Marple gefällt mir allerdings nicht so ganz.
Angela Lansbury ist nicht Margaret Rutherford, und das macht sich auch bemerkbar.
Die schrullige Art der liebenswerten, aber blitzgescheiten alten Dame kommt zu keiner Zeit herüber. Dafür ist Lansburys Art zu spielen zu exzentrisch und schräg.
Rollen wie in 'Tod auf dem Nil' (ebenfalls nach Agatha Christie) oder 'Der Hofnarr' liegen ihr wesentlich besser.
"Mord im Spiegel" funktioniert zwar als Krimi, bei dem das Publikum die ganze Zeit versuchen wird, wie der Ermittler und dessen Tante das Rätsel um den Todesfall zu lösen, andererseits bezieht der Streifen seine Qualität ausschließlich aus dieser Tatsache, und nur aus dieser.
Mein Problem ist aber folgendes: mittlerweile kenne ich die Lösung.
Ich habe sie ja gesehen.
Was bleibt mit jetzt noch viel vom Film?
'16 Uhr 50 ab Paddington' hatte einen gewissen sehr unterhaltsamen Humor, 'Das letzte Wochende' (aka 'Zehn kleine Negerlein') hatte eine durchgehend dichte und aufregende, fast schon unheimliche Atmosphäre.
Es sind Filme, die man gerne noch öfter sieht, da sie neben der Prämisse, den Zuschauer zum Grübeln zu bringen, auch noch eine Vielzahl anderer Sehfaktoren besitzen.
Viel mehr als eine lange Folge einer klassischen Krimiserie scheint "Mord im Spiegel" aber nicht zu sein.
Diese ist durchaus gut gemacht, aber zu sehr auf die Jagd nach dem Mörder versteift.
Letzten Endes ist "Mord im Spiegel" kein Film, der langfristig funktioniert, da er außer das zu knackende Rätsel um den mysteriösen Mord und seine souveränen Darsteller nicht allzu viel zu bieten hat, was ihm sehenswert machen würde, wenn man schon weiß, wie er ausgeht.
Dennoch ist der Film alles andere als eine Zeitverschwendung und unterhält als Whodunnit die Krimiliebhaber dieser Welt sehr gut.
Irgendwo in Mississippi.
Ein Mord geschieht.
Ein Investor ist tot.
In der Nähe des Tatorts wird auf einem Bahnhof ein Schwarzer mit einer riesigen Summe Bargeld mitgenommen.
Der Fall scheint klar zu sein.
Auf dem Revier wird der Mann als Täter vorgeführt, man macht sich darüber lustig, dass er tatsächlich behaupte, das Geld gehöre rechtmäßig ihm.
Ein Neger soll mehr Geld verdienen als Polizeichef Gillepsie selbst? Ts.
Woher soll diese Witzfigur das Geld denn haben?
"Ich bin Polizeibeamter."
Mit diesem Satz bringt Detecive Tibbs, so der Name und der Berufstitel des Schwarzen die ganze Stimmung zum Kippen.
Die hohe ausgespielte Machtposition verflüchtigt sich binnen Sekunden.
Es gibt verschiedene Wege, wie es ein Film zum Status als einer der besten Klassiker schaffen kann.
"In der Hitze der Nacht" gehört für mich in diese Liste, weil er auf mehreren Ebenen erstklassig funktioniert.
Rein formell ist er ein hochgradig spannender Krimi, der mit den Erwartungen des Publikums spielt, und sich mit den einfachen Lösungen nicht zufrieden gibt.
Nur weil eine Person hier suspekt erscheint, unsympathisch oder gar grausam ist, oder dem klassischen Täterbild entspricht, heißt das noch lange nicht, dass sie schuldig ist.
Bis zum Schluss bleibt es spannend und unvorhersehbar, hier hat man Abwechslung und Überraschung auf seiner Seite, eine qualitativ hochwertige und sorgfältig geschriebene Kriminalgeschichte, die den Zuschauer ständig interessiert hält.
Weiters kann man den Film auch als ein klassisches Buddy-Movie ansehen.
Mir wird nie klar sein, weshalb das Genre diesen Namen trägt, zumal sich die Protagonisten solcher Filme in den seltensten Fällen riechen können.
So auch hier.
Philadelphia vs. Mississippi, Schwarz vs. Weiß, Vorurteil vs. Vorurteil, ernsthaft vs. leichtfertig.
Zwei Typen, so gegensätzlich und sich grgenseitig so unsympathisch, dass es ein Wunder wäre, wenn sie nicht nach 1o Minuten ihre Dienstwaffen ergreifen würden, um sich gegenseitig a la Clint Eastwood über den Haufen zu ballern.
Spaß macht es ihnen nicht gerade, aber leider müssen sie diesen Fall gemeinsam bestreiten, und wohl oder übel miteinander leben.
Irgendwann müssen alle Beide einsehen, dass sie noch zu lernen haben.
In ihren Ermittlungen bleiben beide hin und wieder in zu leicht gefundenen Lösungen stecken, und man kann sogar etwas aus der Sache lernen.
"In der Hitze der Nacht" ist vor Allem bekannt als ein klassisches Beispiel für gelungene Anti-Rassismusfilme.
Und ja, das ist er wirklich.
Es gibt heutzutage immer noch Rassismus, aber es kommt der Welt zugute, dass jede Generation etwas unvoreingenommener daherkommt. Natürlich hängt es auch viel vom Umfeld ab.
Generell ist Diskriminierung jedoch nicht mehr salonfähig.
1967 erschien noch ein anderer Film über diese Thematik, ebenfalls mit Sidney Poitier in der Hauptrolle, nämlich 'Rat mal, wer zum Essen kommt'.
Beide Filme sind Meisterwerke, gehen aber mit dem Thema Rassismus ganz unterschiedlich um. Dort spielte Liebe eine Rolle, dafür war niemand wirklich vorurteilsbelastet, sondern hatte nur Angst vor der Gesellschaft.
Hier geht es rauer zu, dafür ist die Thematik verpackter.
"In der Hitze der Nacht" macht eine Sache nämlich goldrichtig: er zeigt Beispiele auf und kaut dem Zuschauer nicht alles vor. Dadurch, dass er eine genrekonforme Kriminalgeschichte aufweist, weckt er das Interesse am Zuschauer, selbst, wenn diesem das Thema Rassismus nicht interessiert.
Er schafft es auch, seine Charaktere nicht in Klischees und harte Gut-Böse-Zeichnung hineinzudrücken, sodass man nicht über einen erhobenen Zeigefinger aufstöhnen kann.
Dabei kommt die Message allerdings ganz klar herüber, da man genau sieht, wenn eine Figur unrecht hat.
Wie hier die Vorurteile auseinandergepflückt werden, sagt auch wirklich kompromisslos viel aus.
Tatsächlich bin ich der Meinung, dass der Film auf diese Art und Weise auch heute noch funktionieren würde.
Hier geht brillante Filmunterhaltung mit sehr ernster und hintergründiger Aussage einher. Ein intellektuelles Werk, aber auch für die Massen verständlich und absolut ins Schwarze treffend inszeniert.
"In der Hitze der Nacht" gehört in den Filmkanon und hat sich zurecht einen Platz in der Filmgeschichte reserviert.
Sidney Poitier bringt hier eine der großartigsten Leistungen der Filmwelt, und wenn man sich die Oscarverleihung 1968 so ansieht, die ein klares Kopf-an-Kopf-Rennen zweier intelligenter, pazifistischer und weltoffener Filme war, so frage ich mich doch, wo neben Nominierungen in fast sämtlichen großen Kategorien zumindest die Nominierung für den schwarzen männlichen Hauptdarsteller blieb.
Dies ist ein Wichtelkommentar im Rahmen der User-Wichtel-Aktion-2014 für MaceWindu1998
Wir sind leider etwas spät dran, da wir beim 1. Advent leider nicht dabei waren, aber dennoch wollten wir es uns nicht nehmen lassen, trotzdem noch mitzumachen.
Also, los geht's!
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"Was wäre wohl, wenn Dinosaurier noch lebten?"
Auf dieser simplen Frage baute Steven Spielberg einen der größten Blockbuster der gesamten Filmgeschichte auf.
Zum ersten Mal hab ich von "Jurassic Park" etwa im Alter von 7 Jahren gehört, als ich mit meiner Schulklasse in einem DinoPark war.
Nur kurze Zeit später sollte ich den Film dann auf einer VHS meiner Eltern sehen.
Damals hab ich auch eine ziemliche Faszination für Dinosaurier entwickelt, hatte auch Bücher über diese im Regal stehen.
"Jurassic Park" stammt aus den 1990ern, das Jahrzehnt, in dem Blockbuster noch wirklich aufregend waren, aber schon mit Computertechniken experimentiert haben, als all das noch wirklich originell und neuartig war.
Lovestories hatten noch Charme, Actionfilme knallharte Action, Science Fiction-Filme waren futuristisch und fortschrittlich, und Abenteuerfilme eben noch wirklich aufregend.
Definitiv war der Film seiner Zeit technisch voraus. Teilweise hatte man wirklich das Gefühl, die Dinosaurier wären real gewesen, es war etwas ganz Besonderes, Dinosaurier derart nah und lebensecht zu sehen.
Was den Eindruck noch verstärkt, ist, dass eben nur die Dinos animiert waren, und nicht so wie heute alles offenbar vor Green Screen gedreht wurde.
Die Frage bei solchen Filmen, die vor Allem durch ihre Technik beeindrucken, ist, inwiefern sie gut gealtert sind.
Sehr gut muss ich sagen.
Ich habe "Jurassic Park" auf einem großen Flachbildfernseher gesehen und ich muss sagen, es war ein wahrhaft umwerfendes Erlebnis.
Er hat alles, aber auch ALLES, was einen gelungenen Film ausmacht.
Für die Erwachsenen gibt es die Doktoren, zu denen sicher jeder irgendeinen Bezug aufbauen kann, für die Kinder sind die Enkel von John Hammond wirklich tolle Identifikationsfiguren.
Das große Publikum wird seinen Spaß daran finden, die schöne Optik zu bewundern, und die Figuren kennenzulernen, während die Kinder mit den Verfolgungsjagden sicherlich eine der spannendsten und zum Nägelkauen anregendsten Reisen erleben werden, die die Filmwelt ihnen bieten kann.
Die überwältigende Musik von John Williams untermalt diesen Trip in das gefährliche wie traumhafte Land der Dinosaurier.
Wer ohnehin schon eine Faszination für diese urzeitlichen Wesen besitzt, der wird hier wirklich eines der besten Ausflüge der Filmgeschichte machen. Es ist ein Film, der das volle Paket an Unterhaltung beinhaltet: aufregende Handlung, tolle Figuren, eine wunderschöne Bildkomposition, nervenkitzelnde Hetzjagden und Gruselmomente, eine grandiose Atmosphäre.
Man spürt hier förmlich, was für ein tolles Gefühl es sein musste, sich 1994 eine Kinokarte für diesen Film zu kaufen.
Eine Reise ins Unerwartete voller großer Momente, eine Jahrhundertattraktion, ein Wechselbad der aufregenden Gefühle.
Es war etwas vollkommen Unvergleichliches.
Die pure Kinomagie macht unweigerlich jeden zum Kind, und Massen, gleichermaßen jung und alt, blicken mit großen Augen voller Faszination auf diese großen, epochalen Bilder, die dieses Filmerlebnis, diese magnificent thrill ride, zu bieten hat.
Als würde man selbst den Jurassic Park besuchen.
Leider hat "Der Prinz und die Tänzerin" durch den Film 'My Week with Marilyn', in dem es um die Dreharbeiten zu besagtem Werk geht, nachträglich nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die man hätte erwarten können.
Nur sehr wenige Leute zeigten sich nach der Geschichte um die schwierigen Arbeiten am Set tatsächlich interessiert an dem Streifen, wobei die zu diesem Zeitpunkt bereits angeknackste Marilyn Monroe ja ohnehin ein Phänomen für sich ist.
Wenngleich sie als eine der größten Hollywoodlegenden gilt und zum Symbol der Traumfabrik avanciert ist, haben doch die wenigsten ihrer Werke tatsächlich Kultstatus erreicht. 'Manche mögen's heiß' ist ein unumstrittener Klassiker, und aus 'Blondinen bevorzugt' und 'Das verflixte 7. Jahr' sind einzelne Szenen weltbekannt (obwohl letztere wirklich weitaus weniger spektakulär ist, als man sie sich vorstellt, dafür ist der Film als Ganzes sehr gut). Das war's eigentlich.
"Der Prinz und die Tänzerin" ist ein weiteres vergessenes Highlight der leider viel zu kurzen Karriere der Norma Jeane Baker, und genauso gut wie ein Film mit ihr werden kann.
Es geht um einen Regenten, gespielt von Lawrence Olivier (der auch als Regisseur am Film mitwirkte), der sich eine Revue ansieht, und beschließt, eine der Tänzerinnen für die Nacht (offiziell für's Abendessen) mit nach Hause zu nehmen.
Die blonde Tänzerin denkt, es handle sich um ein Abendessen mit mehreren Personen, und nimmt an.
Bereits hier merkt die Frau, dass der Regent seiner Politik mehr Aufmerksamkeit zuteil werden lässt als seinen Mitmenschen, und fühlt sich von ihrem Gastgeber so vernachlässigt, dass sie sich komplett betrinkt.
Nach einigen Eskapaden kommt es soweit, dass die Tänzerin einige Zeit in der Gegenwart von adeligen oder edlen Leuten verbringt, und obwohl die lebhafte und hoffnungslos sentimentale Frau garnicht in dieses steife und traditionelle Umfeld passt, färbt ihre muntere und direkte Art unweigerlich auf die anderen ab...
"Der Prinz und die Tänzerin" ist Filmmagie in Reinform, ein Relikt aus der Zeit, als selbst die klischeehaftesten Lovestories oder Komödien noch irrsinnigst viel Charme besaßen.
Die Geschichte der einfachen Frau, die durch ihre romantischen und humanitären Ansichten, sowie ihrer offenen Lebensweise das auf politischem Erfolg und Sitten bedachte Regime gehörig auf den Kopf stellt, wird auf sehr amüsante und herzige Weise dargebracht, vor Allem auch, dar die Hauptdarsteller einfach erstklassig besetzt wurden, und wie die Faust aufs Auge passen.
Lawrence Olivier wirkt wie Mr. de Winter, nur mit 10 Stöcken im Arsch, und sogar in den Nasenlöchern und Ohren.
Marilyn Monroe bringt mit diesem Film die für sie typische Rolle der sympathischen, schönen Blondkne suf ein ganz neues Level.
Auch, wenn sie hier nicht gerade die Intellektuelle gibt, wirkt sie hier eher kindlich als dumm, und vor Allem klebt ihr diesmal nicht 'blonde Barbie' auf der Stirn. Viele Dinge, die ihre Figur sagt, sind garnicht mal unklug, auch, wenn man das durch ihre infantil angehauchte Ausdrucksweise nicht sofort merkt.
Am Meisten macht es Spaß, ihr zuzusehen, wenn sie in betrunkenem Zustand umhertorkelt und alles sagt, was ihr in den Sinn kommt.
Sieht man das Endergebnis, ist es kaum vorstellbar, wie es hinter der Kulisse zuging. Da war es offenbar fast unmöglich, wirklich effizient mit ihr zu drehen. Was letztlich im Film gelandet ist, gehört zum Besten, was man von der Dame gesehen hat. Ich glaube einfach, Monroe ging genau dann richtig in ihrer Rolle auf, wenn man ihr einige Freiheiten gelassen hat und sie selbst interpretieren durfte. Angeblich konnte sie ja gegen Ende des Drehs mehr in diese Richtung zeigen.
Der nächste Film in Marilyns kurzer Karriere war dann 'Manche mögen's heiß', mit dem sie sich endgültig ein Denkmal in der Filmgeschichte setzte.
Und wenn man diese beiden Filme im Vergleich zu den vorangegangenen setzt, merkt man, dass sie gerade dabei war, ihre Stärken zu finden, und den Rollen einen ganz eigenen Stempel aufzudrücken.
Die monroeske Aura, die sie seit jeher umgab, steuerte auf den Höhepunkt zu.
Es ist tragisch und ein ungeheuerer Verlust, dass sie so jung von uns ging.
Ihre nächsten Filme wären womöglich noch größere Highlights geworden.
Man kann darüber nur mutmaßen.
"Der Prinz und die Tänzerin" gehört definitiv zu den ganz großen Highlights klassischen Kinos, und selbst, wenn der Film in Großbritannien entstanden ist, könnte er genauso als Paradebeispiel für den Zauber des alten Hollywoods gesehen werden. Man würde nie dahinterkommen, er stamme von einem anderen Ort.
Ein Film voller Witz, Charme, Liebe, Märchenhaftigkeit und auch trotzdem auch etwas anzüglicher Gags, mit einer wahrhaft sympathischen und umwerfenden Marilyn Monroe in der Hauptrolle, ein Höhepunkt ihrer filmischen Laufbahn.
Ich habe bei "Die Mamba" das Problem, dass er mir sympathischer ist als er gut ist.
Durch diese Grundsympathien macht er mir wesentlich mehr Spaß als durch seine eigentlichen Witze.
Unter normalen Umständen wären einige Gags wirklich witzig, und andere zum Augenverdrehen mies. So sind die gelungenen Einlagen nachwievor gut, die nicht gelungenen aber nur leicht schlecht.
Zentrale Grundlage dieser positiven Einstellung gegenüber dem Film ist hierbei der Hauptdarsteller Michael Niaversani, dessen Kabaretprogramme zum Lustigsten gehören, was es in der Medienwelt gibt. Alleine die 'Encyclopaedia Niavaranica' ist genial, seine Anekdoten über Flugzeuge und Gummirutschen sind legendär.
Diese Zelebrierung der alltäglichen Ärgernisse, in Kombination mit seinen unverkennbaren Schimpfausbrüchen und der stets vorhandenen Selbstironie, machen den lebendigen persischen Teddybären zu einem der Topkomiker überhaupt.
Man darf hier aber nicht den Fehler machen, Naravinis Leistungen als Kabarettist - wo er sich selbst spielt und auch im Hintergrund selbst ordentlich die Fäden zieht - gleichzusetzen mit einem bereits geschriebenen Film, in dem er einfach eine Rolle spielt.
Und damit meine ich nicht wie im Bühnenstück 'Das Desaster-Dinner', wo er ein Quasi-Selbst spielt, sondern eine richtige Filmrolle.
Hier sogar eine Doppelrolle.
Der typische, alltägliche Novini-Humor kommt hier nicht wirklich zur Geltung, und dennoch macht seine Präsenz viel vom Charme des Films aus.
Allein seine Art, wenn er mit gekünsteltem Akzent spricht, ist schon sehr unterhaltsam.
"Die Mamba" ist eine Verwechslungskomödie, und eine Art Agentenparodie, eigentlich eine Mischung, die für eine gut gelungene Komödie durchaus hilfreich sein könnte.
Ein kleiner, persischer Sounddesigner namens Hossein, angestellt in einer Keksfabrik (ja), mit einer Furie von Frau verheiratet, sieht einem international gesuchten Verbrecher und Attentäter, der Mamba, zum Verwechseln ähnlich. Es kommt wie es kommen muss: anstelle der echten Mamba bekommt er einen Auftrag für einen Anschlag. Der nicht gerade sehr helle Mann denkt jedoch, es handelt sich um einen Job um das Sounddesign von Schusswaffen. Währenddessen wird die echte Mamba von Hosseins hochgradig dominanter Frau mitgenommen.
Doch in Form von Christoph Maria Herbst ist das CIA dem Gangster schon auf den Fersen...
Was mir gut gefallen hat, sind die Grundideen der Figuren:
Ein masochistisch veranlagter Schwerverbrecher, ein latent homosexueller harter CIA-Agent, Al-Kaida-Mitglieder die sich wie kleine Burschen benehmen, eine Terroristin, die von ihrem Idol kreischend schwärmt wie ein 90s Girl von N'SYNC. und natürlich der Sounddesigner in den ungewöhnlichsten Branchen.
Die besten Szenen gibt es, als Hosseins Frau und die Mamba aufeinandertreffen.
So wunderbar abstrus und over-the-top hat schon lang niemand mehr Sadomasochismus auf die Leinwand gebracht.
Immer dann, wenn die skurrilen Figuren voll und ganz in ihrer Rolle aufgehen, wird der Film echt unterhaltsam.
Außerdem hat der Film es geschafft, eins offensichtliche Schleichwerbung zu einem gelungenen Gag zu formen.
So ganz weiß der Film sein Potenzial jedoch nicht auszuschöpfen, denn viel mehr als auf seine originelle Charakterkonstellation, die für sich genommen wirklich sehr schön verdreht und unorthodox daherkommt, setzt der Film auf Einlagen voller Slapstick und Tollpatschigkeit.
Wie bei einigen modernen Slapstickkomödien zünden hier manche Gags, während andere abgedroschen oder unnötig lieblos daherkommen.
Der durchaus vorhandene Charme der Geschichte wird dadurch ab und an recht unsaft abgerissen. Gott sei Dank kommt er ab und zu doch noch vor.
Was mich auch störte, war außerdem der extrem aufdringliche Schnitt.
Bilder werden - wusch - zur Seite geschwenkt, und das bei quasi jedem Szenenwechseln,
es sieht sehr nach Windows Movie Maker-Effekten aus.
Ob es so nötig war, Hossein beim Zeitlupengehen hinfallen zu lassen, oder die 9 1/2 Wichen anhehauchte erotische Essszene einzubauen (und Hossein nebenbei noch erwähnen zu lassen, dass er das beste Stück, die Hoden, nicht mehr bekommen konnte) weiß ich nicht. Oftmals wirken einige Einlagen gekünstelt ungeschickt, albern oder rüpelhaft.
Es ist ein zweischneidiges Schwert: auf der einen Seite gelungene Chataktere und sich jagende absurde Situationen, dass der Film ein Feuerwerk des skurrilen Humors sein könnte, auf der anderen Seite gibt man sich zu oft mit banalen, konventionellen und nicht selten aufgesetzten Gags zufrieden.
Man wird immer unterhalten, das gewiss, aber mit unterschiedlichem Niveau.
Leider schafft es der Film nicht, seinen Einfallsreichtum konstant aufrecht zu erhalten.
Und mit soviel Witz und Charme wie die animierte Eröffnungssequenz wird danach nicht mehr wirklich aufgewartet.
Letztes Endes ist aber Neoveretti ganz klar das Highlight der Show.
Die Regeln der Wette sind einfach:
Man nehme einen angesehenen, loyalen und effizient arbeitenden Mitarbeiter an der Börse und einen obdachlosen, ungebildeten Kleinkriminellen - und sorge dafür, dass ihre Leben vollkommen vertauscht werden.
Der Eine erhält eine luxuriöse Wohnung, eine hohe Stelle und viel Geld, der andere verliert jeglichen Besitz sowie seine Stellung.
Die These: die Beiden werden durch ihr neues Umfeld auch charakterlich beeinflusst. Der Eine würde zum berechnenden Geschäftsmann werden, der Andere zum versifften Verbrecher.
Dem steht die Theorie entgegen, dass sie schon von Haus aus so veranlagt sind und sich nie ändern würden.
Mal sehen, wer recht hat.
"Die Glücksritter" ist ein perfektes Beispiel dafür, dass Filme, die stark von persönlichem, subjektivem Empfinden geprägt sind - Horrorfilme, Musicals, oder wie hier, Komödien - mit zunehmender Anzahl der Sichtungen anders wahrgenommen werden können.
Zum Beispiel kann man beim ersten Mal von unerwarteten Gags wirklich überrascht gewesen sein und laut losgelacht haben, bei erneutem Ansehen fehlt diese Empfindung allerdings und man merkt dann vielleicht, dass die Witze an sich immer fader werden.
Oder aber es kann vorkommen, dass man einen Film gut fand, und lachen konnte, und bei jeder Sichtung dann schon auf bestimmte besonders witzige Szenen wartet, und quasi schon loskichert, bevor der eigentliche Gag stattfindet.
Comedy ist ein unbeständiges Genre, in welchem Qualität eine untergeordnete Rolle spielt. Manche Jokes werden einem einfach nie zu doof, andere langweilen irgendwann.
Filme, die ich mir immer wieder ansehen kann und schon Minuten vor den Gags erheitert bin, sind zum Beispiel 'Dumm und dümmer', 'Das Leben des Brian' oder 'Der Wixxer'.
Freilich gibt es auch Filme, die wirklich lustig sind, aber durch eine hohe filmische Qualität erst in die höchste Spate fallen ('Manche mögen's heiß', diverse Filme von Charlie Chaplin,...).
Mit "Die Glücksritter" verhält es sich so:
Beim ersten Mal ist mir eine gewisse inhaltliche Qualität aufgefallen, vor Allem durch seine Aussagen, die Kritik an die Geldgeilheit und Eitelkeit der Börse, und das gemeime soziale Experiment, welches der Geschichte zugrunde liegt und durchaus auch in einem ernsthaften Film Platz gehabt hätte.
Ich fand den Film als Komödie ganz in Ordnung, aber war leicht enttäuscht.
Mir kam das Tempo zu langsam vor, und es kam mir vor, als gäbe es Minuten ohne wirkliche Gags.
Ich weiß nicht, wieso.
Bei der Zweitsichtung fand ich den Film wahnsinnig witzig.
Seit Beginn mit dem übertrieben betrügerischen Valentine über den besoffenen Weihnachtsmann bishin zu den Verkleidungen im Zug, es bieten sich wirklich ständig gelungene Gags, über die man gut lachen kann, die zwar des Öfteren nicht ganz politisch korrekt sind, aber dafür immer witzig.
Wenn man nicht spießig ist, kann man auch leicht erkennen, dass der Film sogar eine Antirassismus-Nebenthematik aufweist.
Aus heutiger Sicht ist es auch interessant, zu sehen, wie witzig Eddie Murphy einmal war, bevor er begann, alle Rollen in seinen Filmen zu spielen und zu wirken wie eine Fusion aus Pinky Pie und Ruby Rhod auf Speed.
Hier spielt er zwar auch eine komödiantische Rolle, wirkt dabei aber natürlicher und weniger aufgesetzt.
Tatsächlich lebt durch ihn dieser Film und gewinnt durch seine außerordentlich lustige Darbietung einiger an und für sich banaler Gags an unheimlich viel Witz.
In den meisten Fällen sind die Einlagen aber generell gut gemacht.
Warum ich ihn beim ersten Mal nicht ganz so gelungen fand, weiß ich nicht.
Vermutlich war ich nicht in der richtigen Stimmung, oder hatte etwas anderes erwartet. Vielleicht fand ich den Inhalt so überraschend gut und originell, dass ich weniger auf den Humor achtete.
Nach der zweiten Sichtung würde ich aber definitiv sagen, dass der Film zurecht den Status eines Komödienklassikers hat und durchwegs amüsant und unterhaltsam ist!
Außerdem gibt es die lustigste Beschimpfung, die ich seit Langem gehört hab: Arschgeficktes Suppenhuhn!
Mein erster Gedanke war NEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!!!!
Du bist offenbar nicht ganz weg, das ist etwas Positives, aber dennoch ist es eine leicht melancholische Situation...
...zumindest recht ungewohnt.
Ich muss aber auch sagen, wenn man ins Forum blickt, ist der Job als CommuitymangerIn nicht immer leicht und oftmals wird man zu unrecht angefeindet, was auf Dauer auch eine Belastung sein kann.
Ich war beim 1. Advent leider nicht dabei, darf ich bei den kommenden trotzdem nochmitmachen (und vielleicht auch bei der Gelegenheit fragen, ob jemand Bock hätte, mit mir den Wichtelkommi am 2. Advent zu machen)?
(Ich werde die Message des Films thematisieren, aber nicht das Ende spoilern)
"Blondinen bevorzugt" hat sich, wie einige Filme mit Marilyn Monroe, vor Allem durch eine einzige Szene einen Namen in der Filmgeschichte gemacht, wobei jedoch garnicht so viele Leute wirklich den Film an sich gesehen haben oder viel über ihn wissen.
Diese eine Szene ist in diesem Film jene, in der Monroe ihre in pink gehaltene Revue zum Song "Diamonds are a Girl's Best Friend" vorträgt.
Doch worum geht es im Film wirklich?
Marilyn spielt das Material Girl Lorelei (hab ich schonmal erwähnt wie schön ich diesen Namen finde?), die nichts lieber mag als Geld, Gold und vor Allem Juwelen. Sie ist mit einem Millionär verlobt, was nicht heißt, dass sie an ein Bisschen Flirten gehindert wird, um noch mehr reichen Männern noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen.
Ihre Freundin Dorothy, gespielt von Jane Russell, hat hingegen ganz andere Prioritäten: stimmen die inneren Werte nicht, oder ist man unaufrichtig, kann auch das größte Vermögen nicht helfen.
Gemeinsam sorgen sie ungleichen Freundinnen durch ihre wilden Abenteuer um Männer und Reichtum auf einem Luxusdampfer für einigen Wirbel...
Eines muss man gleich vorweg sagen: selbst, wenn man wie ich Fan der Hollywoodlegende Marilyn Monroe ist, muss man sich zugestehen, dass es sich hierbei nicht um eine ihrer besten Komödien handelt.
In der ersten Hälfte ist der Film bestenfalls mittelmäßig: die Witze wirken gestreut, und auf Dauer kann der Film von der Situation Materialismus vs. Moral nicht leben.
Die Gesangseinlagen passen nicht immer in den Film, vor Allem, da sie manchmal im filmischen Kontext auftreten (z.B. in Revuenummern auf der Bühne), die Charaktere aber auch manchmal a la Musical einfach zu singen beginnen. Man solle sich entscheiden.
Marilyn Monroe spielt jedoch wieder grandios.
Ihre Rolle als Blondinchen beherrscht sie perfekt, und es ist nichts anderes als eine Rolle, man würde nie auf die Idee kommen, hierhinter stecke eine Frau, die einen höheren IQ besaß als Albert Einstein.
Was Lorelei allerdings von Sugar aus 'Manche mögen's heiß' unterscheidet, ist, dass sie sehr trickreich ist und ihre Naivität und ihren Körper bewusst noch betont, um die sexualtriebgesteuerten Männer um ihr Vermögen zu bringen.
Dann kommt irgendwann der Punkt, ab dem die Gier von Lorelei Besitz ergreift, und voila, in der zweiten Hälfte wird der Film, warumauchimmer, wesentlich besser.
Quasi alle Kritikpunkte sind null und nichtig: rasante Gagparaden, die Situationen werden immer abstruser und abwechslungsreicher, die Story ungemein turbulenter und interessanter, und auch platzen aus niemandem einfach so Musiknummern heraus.
Wäre er nur von Anfang an so gewesen.
Dann aber kommt gegen Filmende die Message, und die macht den Film sogar noch interessanter. Sie lautet nämlich nicht: "Materialismus ist schlecht."
Alleine deswegen wurde der Film oft kritisiert.
Aber wartet, es geht weiter.
Es heißt auch nicht, dass er das Wichtigste ist, und Geld die Priorität sein sollte.
Die Aussage ist folgende:
Eine Frau kann einen Mann aufrichtig lieben, aber wieso sollte der Faktor eines großen Vermögens nicht noch verstärkend wirken?
Man darf sich doch über viel Geld freuen.
Es wird ergänzt:
Einem Mann können die inneren Werte sehr wichtig sein, trotzdem wird er sich über eine hübsche Frau mehr freuen, als über eine Hässliche.
Das sind Ansichten, über die man heftig diskutieren kann.
Sie sind auch nicht alltäglich.
Aber stellt euch vor: ihr habt euch Hals über Kopf verliebt. Ihr könntet jetzt selbst Gott spielen und entscheiden, ob sie angebetete Person wohlhabend oder von durchschnittlichem Einkommen ist... was würdet ihr tun?
Ich glaube fast, dieses Statement ist eines der am Wenigsten heuchlerischen überhaupt.
Ich gestehe es den Leuten zu, dass innere Werte für die meisten Personen eine große, oder die größte Rolle spielen. Aber viel Geld mitdazuzubekommen, das ist doch auch nicht schlecht.
Und ich bin gewiss niemand, dem Vermögen bei der Wahl des Partners wichtig gewesen wäre.
Am Maßstab gemessen mit anderen Filmen sowohl im Science Fiction-Genre als auch im Animestil, erzählt "Ghost in the Shell" eine weitaus weniger gigantisch und oppulent aufgebaute Geschichte, aber er trifft in 2 Punkten enorm in Schwarze, die ihn zu einem höheren Erlebnis erheben:
1. Seine Darstellung des Cyberpunk-Genres
2. Seine Auslegung in Sachen Philosophie
Es sind nur 79 Minuten, und die grundlegene Story ist alles nur kein Abenteuer, keine Heldengeschichte, kein Epos.
Eher ist es ein hochmodernisierter Film Noir.
Die Protagonisten sind Cyborgs, mit in unterschiedlichem Ausmaß sowohl biologischen, als auch artifiziellen Körperteilen.
Statt einem psychopathischen Serienkiller wird hier ein Hacker gesucht, der sich in die Gehirne der Cyborgs, die deren "Ghost" beinhaltet, einhacken kann und ihnen somit falsche Erinnerungen einflößt, und sie zu Verbrechen verleitet.
Ab irgendeinem Punkt weicht die klassische Krimi-Dramaturgie ins Abstrakte ab, und wird zur philosophischen These. Zwei Wirklichkeiten scheinen sich zu überkreuzen und Technologie und Bewusstsein werden zu einer einzigen, übergroßen Existenz.
"Ghost in the Shell" ist ein Fest für Cyberpunkfans.
Gezeigt werden in Grau- oder Schwarztönen Hochhäuser, urbane Wohnbauten, leicht heruntergekommene Viertel im Alltag einer hochtechnisierten Gesellschaft.
In der Nacht strahlen die riesenhaften schwarzen Bauten in einem Rausch aus Neonleuchtdioden, und hüllen den Nachthimmel verschwommen in ein sehr düsteres Versechsspiel aus absoluter Finsternis und einem Schauer kinetischen Grüns.
"Ghost in the Shell" zeigt weder Dystopie noch Utopie, der Film zeigt eine zukünftige Welt, in der das, was wir aus heutiger Sicht als "Real Life" bezeichnen würden, absolut eins ist mit dem, was man seinerzeit als "Cyberspace" bezeichnet hat.
Es ist eine mögliche Zukunft, die zwar durchaus oft rau daherkommt, aber auch genauso aufs Individuum bedacht ist und mit klare soziale Strukturen aufweist.
Es gibt keinen Big Brother, kein totalitäres Regime, keine Apokalypse.
Es gibt Gewalt, in der Form wie es sie im Erscheinungsjahr 1995 im urbanen Großstadtleben eben gegeben hat, alles mit Upgrades, Vernetzung und Cybertechnologie etwas aufgemotzt. Großstadtleben 2.0
Und genau wie unsere Protagonistin Major Motoko, die als beinahe komplett künstlich zu keiner Zeit auch nur im Entferntesten anders behandelt wird als jeder biologisch geborene und unveränderte Bürger - tatsächlich scheint es außer für Motoko für niemand anderen überhaupt gesprachsrelevant zu sein - fragen sich einige technitisierte Personen, inwiefern sie bewusst lebende, denkende und selbstreflexive Wesen sind und nicht nur Programme. Vielleicht existiert man ja nur in der eigenen Wahrnehmung.
Aus heutiger Sicht ist "Ghost in the Shell" wohl noch interessanter als zu seiner Entstehungszeit.
Die Zukunftsvison gleicht einer Gesellschaft, die aus heutiger Sicht veraltet scheint.
Alleine ihrer Optik wegen schon würde man den Begriff "Neo Noir", der als Synonym für Cyberpunkt oft verwendet wird, mit Vorsicht genießen.
Tatsächlich spreche ich gegenteilig lieber rückblickend von Retrofuturismus.
Die 90er hatten zur Technik einen anderen Bezug als die 2010er.
Damit meine ich nicht nur, dass die visuelle Gestaltung mit ihrer festplattenähnlichen Ästhetik, ihren giftgrünen und eckigen Ziffern und einem enormen Fetischismus für alles offensichtlich Roboterhafte (sowie der häufigen Verwendung von Begriffen wie "Netz", "Cyberspace", "Cyborg", etc.) aus heutiger Sicht aus der Zeit gefallen scheint und eher die Vergangenheit als die Zukunft widerspiegelt, sondern auch, inwieweit sich Kommunikation, Selbstdarstellung und Medienverständnis in Wirklichkeit verändert haben.
Der Film spielt 2029. Die dargestellte Technik wird bis dahin in dieser Form wohl nicht zur Gänze erfüllt werden können. Die Frage ist, ob man den Fortschritt auf der hier gezeigten Ebene übrhaupt wollen würde. Computer, die mehr sind, als Computer, nämlich Bürger.
Denn das Sozialverständnis und die Denkweise jeglicher Personen sind im Werk eindeutig als Weltbild des moderneren 20. Jahrhunderts zu erkennen.
Der Liebhaber altmodischer SciFi-Filme (wohl das einzige Genre, dass ich schon beim Alter von 10-20 Jahren als "alt" bezeichne, da es mit voranschreitender technischer und sozialer Entwicklung schneller altert) wird "Ghost in the Shell" abgöttisch lieben. Sich ausgeklügelte Zukunftsvisionen herauszusuchen und gehörig zu analysieren macht hier großen Spaß.
Aber auch, wer einfach den Film als solches genießen will, wird in diesem für sein Erscheinungsdatum ungewöhnlich harten Neonthriller sein Vergnügen finden. Eine düstere, pulsierende Aura umgibt diese Stadt, deren Stil und Sinn für Ästhetik stets beeindruckt, der Inhalt ist durchaus ansprechend und die Philosophie weitaus plausibler und faszinierender als man zunächst annehmen möchte.
Ich habe den Film nun schon einige Male gesehen, und entdecke immer ein neues Detail in diesem kompakten Streifen.
"Ghost in the Shell" versucht nicht, wie 'Star Wars' mit Wucht zu treffen, aber er trifft, und das garnicht mal schlecht.
Wer ebenfalls findet, dass Cyberpunk die absolut beste Schiene des Science Fiction ist, und dass dessen Höhepunkt zwischen 1980 und dem Ende der Pre-YouTube-Ära lag, der wird hier ein wahres Prachtstück des Genres erleben.
Verkabelt, rau und mit neongrünen Großstadtlichtern garniert schmeckt das kybernetische Filet eben am Besten.
Toller Text und tolle Liste.
Synchronsprecher werden zu wenig gewürdigt.
Sie müssen nur mit ihree Stimme Emotionen transportieren.
Gäbe es Synchronsprecher im deutschsprachigen Raum nicht, sondern wären Filme wie international üblich nur untertitelt,müssten sehbehinderte Leute, die dem Englischen nicht oder nur sehr wenig mächtig sind, gänzlich auf sie berzichten.
Nacht.
Auf einer Straße liegen Eingeweide.
Im Licht der Taschenlampen wird der vermeintliche Tatort untersucht.
Plötzlich - eine Gestalt.
Und wo einst der Ermittler war, ist jetzt nur mehr ein leises Flüstern unter der Erde.
"CSI: Grabesstille", das CSI-Special von Quentin Tarantino stellt mich vor einen Konflikt in Sachen Voreingenommenheit.
Bei Tarantino gehe ich immer mit den höchsten Erwartungen ran. So sehr einigen der Hype um seine Person auch auf die Nerven geht - so wie er versteht es keiner, Spaß mit filmischer Perfektion zu kombinieren, und das Banale und Außergewöhnliche zeitgleich zu zelebrieren.
'CSI' hingegen hasse ich. Und das ist absolut wörtlich zu nehmen. So medienwirksam wie in Staffel 4 hat niemand mehr Furries schlechtgeredet.
Das ist zwar eine andere Geschichte, zu der sicher auch mal ein (sicherlich nicht ganz unheftiger) Kommentar kommen wird, und für die Tarantino auch überhaupt nichts kann, sollte aber erwähnt werden, um meinen enormen apokalyptisch ernstgemeinten Groll auf diese Serie zu beschreiben, und warum ich hier in einer enormen Zwickmühle bin.
Aufgrund der extremen, polarisierenden Gefühle, die ich für beide Seiten habe, ist es mir nahezu unmöglich, hier auch nur im Entferntesten objektiv zu bleiben, wenn die beiden stärksten Emotionen in mir ausschlagen wie Geigerzähler im Atomkraftwerk.
Objektiv bin ich ohnehin nie und ich glaube auch, bei Filmen ist es garnicht möglich.
Es folgt dennoch ein Versuch, meine letztliche Wertung und Meinung hierzu halbwegs nachvollziehbar zu begründen.
"CSI: Grabesstille" ist nicht das beste Werk Tarantinos, aber eine sehr gute Episode einer Krimiserie.
Da ich CSI auch nur als mittelmäßige bzw. langweilige Serie empfände, hätte ich keinen besonders negativen Bezug dazu, muss ich ehrlich positiv hervorheben, wie spannend und unformell hier an diesem Special gearbeitet wurde.
In einer Durchschnittsfolge der Serie gibt es einen oder mehrere Todesfälle, diese werden allerdings zu großen Teilen durch technische Verfahren gelöst und regen den Zuschauer kaum dazu an, selbst den Täter erraten zu wollen. Die Fälle werden nicht spannend gestaltet, sondern binden die hohlen Charaktere in Aneinanderreihungen mit DrumNBass-Musik unterlegter Laborszenen ein, die in flotter Manier mehr schlecht als recht stilisiert werden. Dazu nehmen die Folgen zunehmend uninteressantere Plots, und stürzen sich dann wie Boulevardzeitungen sensationsbedingt auf mehrere Subkulturen. Aber okay, kommen wir nun zu dieser Episode.
"Grabesstille" ist garnicht so sehr als Krimi angelegt, eher ist es ein klaustrophobischer Thriller. Der Twist hierbei ist, dass das Opfer selbst ein Ermittler ist, und das Team aus sehr persönlichem Interesse agiert.
Währenddessen kämpft das in einem Sarg gefangene Opfer nicht nur mit dem Leben, sondern auch mit seinem Verstand. Es sind zermarternde lange Minuten und Stunden, die die geistige Fähigkeit und jegliches Bwusstsein allmählich zu zernichten drohen.
In der Zwischenzeit stehen auch die Ermittler unter Druck, denn sie haben nicht viel Zeit, ihren Kollegen und Freund zu retten.
Wer der Mörder ist, ist nicht wirklich wichtig... weniger, als es zunächst erscheint. Tatsächlich ist er sehr rasch gefunden.
Seine Tochter jedoch wird zum emotionalen und feinfühligen Kern des TV-Films (man kann diese 85 mimütige, in sich abgeschlossene Doppelfolge durchaus als solchen bezeichnen, denke ich).
Richtiges Tarantino-Feeling kommt nur sehr selten auf, gerade in den Szenen mit den Bändern oder in einigen kurzen, lässig angehauchten Szenen blitzt der Stil des Autorenfilmers auf.
Erst gegen Ende gibt es eine längere, schwarzhumorige, in Schwarz-Weiß gehaltene Traumsequenz, bei der man einfach nur sagen kann: ja, es ist ein Tarantino. Das ist die eine Szene, die ganz ihm gehört. Hier konnte ihm niemanden reinreden.
Generell erinnert das Special mehr noch an den auf Suspense bedachten Regiestil David Finchers, als an Tarantino. Das liegt nicht nur am stets vorhandenen Grünstich und der Düsternis, die sich durch die gesamte Lauflänge zieht, sondern an dem Sinn für's Psychopathische und dem Spannungsaufbau im Allgemeinen.
Tatsächlich merkt man, dass hier professionelle Filmleute an Werk waren, da es hier im Vergleich zu anderen Episoden einen wesentlich besseren, runderen Handlungsverlauf gibt, die formellen Stilisierungen wie das technische Schnickschnack hier aufgrund des Fehlen einer Leiche Gott sei Dank auch ausbleiben, und generell mehr Wert auf Wirkung und Aufbsu gesetzt wurde.
Dass "Grabesstille" ein Highlight des Thrillergenres ist, sollte man nicht erwarten, aber an Maßstäben von TV-Specials gesehen braucht sich dieses Werk hier keineswegs zu verstecken.
Ein Mann zieht einen speziellen Raumanzug richtig an. Er muss etwas Besonderes sein.
Sein Widersacher ist ein korpulenter, stets lachender Mann mit Jetpack am Rücken, der durchaus auch das Zeug hätte, Quack den Bruchpiloten zu spielen, würde eine Realverfilmung der Abenteuer aus Entenhausen geben, jedoch mit der Ausrüstung eines Daniel Düsentrieb.
"Dune" ist visuell oppulenter Schwachfug ohne Sinn oder Gespür für Dramaturgie, eine wirre Aneinanderreihung merkwürdiger und oftmals unfreiwillig lustiger Szenen, lose zusammengehalten von einem Plot, der durchaus Potenzial hätte.
Ich bin - als großer Fan des Regisseurs - heilfroh, dass David Lynch danach nie mehr genug Budget bekam, um Blockbuster zu drehen.
Er ist ein toller Filmemacher, wenn es um tiefenpsychologische Thriller und verschachtelte Storykomplexe geht, aber er hat absolut keine Ahnung davon, wie man auch nur im Ansatz etwas wie einen Science Fiction-Film schreibt.
Ich habe schon lang kein dermaßen konfuses, prestigeloses, liebloses, unverständliches, lächerliches, stumpfes, hyperdramatisches, seltsames, und schlicht schlechtes Drehbuch mehr gesehen.
Es werden Themen eingeführt, kurz besprochen... und dann nie wieder auf sie eingegangen.
Andererseits wird über Gegenstände, Personen und Situationen gesprochen, als wären sie den ganzen Film lang präsent gewesen... obwohl sie zum ersten Mal im Bild sind.
"Dune" ist ein Film, bei dem man von Beginn an das Gefühl hat, man hätte in der Minute davor irgendetwas Wichtiges verpasst. Jede Szene bombadiert einem aufs Neue mit ungeklärten, nicht verständlichen und verwirrenden Szenen, die oft auch noch so dermaßen dämlich übertrieben gespielt und aufgeblasen sind, dass man schon fast loslachen muss.
Es ist ein Film, in dem eine Frau einen gesicherten Raum betritt, als der Held gerade in Lebensgefahr schwebt, für Ablenkung sorgt, der Held die Angreifersonde (über die wir auch wenig erfahren) besiegt, die Frau sich dann bedankt, dass man sie gerettet hat und wieder geht.
Was wollte sie? Wie kam sie überhaupt dahin?
Es ist ein Film, in dem fünf, zehn Mal eine Hand eingeblendet ist. Weshalb auch immer. Ein Mann auf den zweiten Mond blickt und plötzlich Antworten weiß. Weshalb auch immer.
In dem die Offenbarung, der 'Twist' genau garnichts Verständliches aussagt.
In dem der Protagonist wie eine Statue wirkt, genauso wie alle 340 kaum unterscheidbaren Nebenfiguren.
In dem Verdachtsmomente aufkommen, die nie wieder aufgegriffen werden.
An einer Stelle beginnt ein Mann über seine tote Frau zu sprechen, und spricht dann nicht weiter. Eine Frau fragt sich in einem der alle 10 Sekunden auftretenden inneren Monologe, wieso dieser Mann das Vertrauenabzeichen trägt. Ende der Szene.
Es tragen im feindlichen Haus alle einen Herzensstecker. Weshalb?
Dass es ein Herzensstecker ist, wird ohnehin erst in der letzten halben Stunde erwähnt, als man schon zu Beginn bewundern kann, wie grundlos einer gezogen wird - einer von vielen extremst merkwürdigen Szenen des Films.
In "Dune" spielt eine Prophezeihung eine wichtige Rolle. Wie kunstvoll man die in den Film eingebunden hat: mitten in der "Handlung" gibt es einen Cut - eine Frau blickt seitlich neben die Kamera und sagt die Prophezeihung auf - Cut, nächste Szene.
Was... zum... Henker.
Wir werden in eine uns vollkommen fremde Welt hineingeworfen, die der unseren so gut wie garnicht gleicht und die wir auf diese Weise garnicht vollständig verstehen können, ohne aber auch nur irgendetwas zu erklären.
Die Einführung, die zu Beginn das Spice beschreibt, erweist sich als nutzlos und nicht wirklich hilfreich für den weiteren Film.
Figuren beginnen wahllos herauszuschreien, "Ich lebe! ICH BIN LEBENDIG!" obwohl sie nicht in Lebensgefahr schwebten. Sondern eibfach nur schwebten.
Eine Frau sagt, Menschen könnten niemals so starke Schmerzen aushalten, wie der Protagonist, dann aber unmittelbar danach, alle Menschen könnten jede Art von Schmerz verkraften.
"Dune" ist eine groteske Aneinanderreigung verwunderlicher, sonderbarer Szenen, die irgendwo zusammenhängen, allerdings STETS unverständlich und verworren sind. Und zwar nicht auf die Weise, wie das Lynch-Filme normalerweise sind.
Es gibt nichts zu interpretieren.
Es besteht einfach immer das Gefühl, es fehlt etwas. Eine Kuriosität jagt die Nächste. Es ist eine Parade bizarrer und oftmals einfach lachhafter, sinnfreier Eindrücke, furchtbarer Dialoge und schräg-melodramatischer Überinszenierungen von banalsten Dingen, dass darauf auch Ed Wood mehr als stolz wäre.
Ich glaube, "Dune" zu folgen, ist unmöglich. Ein Kuddelmuddel, welches schön anzusehen ist, gute Musik besitzt, und auch definitiv sehenswert ist - leider nicht auf die Weise, wie es gemeint war.
Ich war durchaus fasziniert; ich kann behaupten, immer aufmerksam zugesehen zu haben und auch reichlich unterhalten gewesen zu sein.
Er ist definitiv "einzigartig", "etwas ganz Besonderes" und "interessant".
Aber nochmal bei allem Respekt: was war das für ein abartiger "Film"?
Einmal ist in CSI ein Waschbär ums Leben gekommen...
Darf ich mal ganz kurz fragen, wie ihr auf diese Auswahl kommt?
Meine Favoriten waren Findet Nemo und Shrek, da aber nur zweiter Film hier drin ist, hab ich den jetzt genommen.
Die hier gelisteten Filme scheinen recht wahllos ausgesucht zu sein.