Martin Canine - Kommentare
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Alle Kommentare von Martin Canine
Ein Sportlerbiopic macht das Rennen bei den Kritikern *badumtsss*
Na super.
Wer mich länger kennt, der weiß, dass man mich mit Sport jagen kann, effektiver als mit einer Schrotflinte.
Selbst bin ich darin scheiße, und zuschauen finde ich langweilig.
Aber nachdem mehrere Meinungen die Runde machten, dass man sich mit dem Sport nicht auskennen müsse, um den Film gut zu finden, guckte ich letztlich doch den Rennfahrerfilm "Rush".
...
Die Leute sollten rechtbehalten.
Neben Sport ist vor Allem Fahrzeugfetischismus wie in Fast&Furious etwas, was ich absolut nicht ab kann. Da wird ein Männlichkeitstrieb befriedigt, der in mir schlicht nicht existiert.
Und dennoch: "Rush" hat mich von der ersten bis zur letzten Sekunde absolut gefesselt.
Das war mal wieder ein richtig guter und genialer Film.
In "Rush" stehen nämlich vor Allem die realen Charaktere, Niki Lauda und James Hunt, im Vordergrund, die mit all ihren Stärken und Schwächen dargestellt werden. Das ist weder eine Heldengeschichte noch eine Geschichte um abgrundtief böse Scheusale.
Es sind zwei junge, berühmte, talentierte, ungestüme Burschen, die vom Wettbewerbsgedanken besessen sind.
Konkurrenzkampf, Rivalität.
Die Beiden schenken sich nichts und entfesseln dadurch das Beste im Anderen. Der Kampfgeist, der Drang, alles besser zu können, er macht sie stärker, baut sie auf.
Aber ist all dieses Fertigmachen, das öffentliche Aufstacheln, wirklich Hass?
Das wird man sehen.
Nicki Lauda selbst war schwerst beeindruckt von dem Film.
Von Daniel Brühls Darstellung seiner Selbst, wie auch von der Authenzität der Ereignisse.
Ein großes Lob, bedenkt man, wie wenig heldenhaft der Rennstar hier gezeigt wird.
Ob der Film nun authentisch ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen, aber verdammt nochmal, er ist wirklich unfassbar gut.
Die Rennszenen nehmen nur einen kleinen Teil des Streifens ein, und sind aber dazu noch gut und kurzweilig.
Das Hauptaugenmerk liegt auf den Werdegang der Protagonisten, auf alles, was ihnen passiert, auf ihre Beziehung zu anderen, zu einander und zu sich selbst.
"Rush" als Sportfilm zu bezeichnen ist beinahe schon nicht mehr wahr.
Wer also für einen Autofilm hergekommen kann auch wieder gehen.
Der Film hat ein eigenes Feeling, einen Rhythmus, etwas Aufregendes, er wirkt wie ganz großes Kino. Vielleicht wie eine rasante Autofahrt?
Er ist aus dem Stoff, aus dem Jahrhundertfilme sind.
Und wie schon Niki Lauda sagte: Daniel Brühls Leistung ist echt brillant. Art, Stimme und auch irgendwie seine Optik sind perfekt mit der Laudas verschmolzen (selbst wenn ich mich auf dem Gebiet nicht auskenne, den Lauda kennt man einfach).
Dass er nicht zumindest oscarnominiert war, ist unfassbar und eine Schande.
Denn ich muss sagen, dass ist eine der besten Schauspielleistungen dieses noch jungen Jahrzehnts.
Vielleicht liegt es an der Unbekanntheit des typisch europäischen Sports.
Dennoch muss so eine Verwandlung von der Academy gewürdigt werden.
Auch Chris Hemsworth macht seine Sache fabelhaft, aber mit so einer genialen Darbietung an der Seite ist es nunmal schwer, noch weiter zu beeindrucken.
Windig, flott und mit toller Musik ist das Doppelbiopic "Rush" ein absolutes Meisterstück, welches ich jedem nur absolut empfehlen kann.
Ganz gleich, ob man Sport mag.
Es gab in der ersten Pokémonstaffel drei solche Folgen:
in einer ist zu sehen, wie mehrere Figuren echte Pistolen an die Schläfen und Stirnen anderer halten, und in einer ist zu sehen, wie James falsche Brüste und BH trägt (obwohl er ja schon öfter Frauenkleider anhatte und man eigentlich nix sieht).
Da die Folgen verboten wurden (zweitere kam cut später nach) sorgt das teils für Verwirrung, da Ash in der Waffenfolge eine ganze Herde Tauros einfängt, die später quasi ohne Begründung da ist.
In der Folge nach der mit dem BH gibt es durch das Fehlen dieser auch Verwirrung, da die Antagonistin dort die Zwillingsschwester der Antagonistin eben besagter Folge ist. Daher erscheint es recht komisch, dass Ash, Misty und Rocko plötzlich überrascht wegzucken, als sie die Frau sehen. Außerdem hat sie in der Folge noch einen Cameoauftritt, der auf die BH-Folge anspielt und auch mich jahrelang verwirrt hat, bevor ich dann alt genug war, Nachforschungen anzustellen :3
Was haben Remakes für Vorteile?
Abgesehen von den leider wenigen Fällen, in denen sie tatsächlich gut gelungen sind, wird den Originalen wieder größere Aufmerksamkeit zuteil.
Im Falle eines indizierten Films ist es gleich ein Anlass, ihn zur FSK einzuschicken une neu zu veröffentlichen.
Das gab mir gleich einen neuen Anreiz, endlich diese Bildungslücke zu füllen.
Letztlich sah ich doch noch "RoboCop".
...
Und wieder ein Kultklassiker weniger, den ich noch nicht gesehen.
"RoboCop" ist 1980er SciFi-Action in Reinform. So, wie sie sein soll.
Und außerdem ein echter Paul Verhoeven.
Von dem habe ich zuvor schon Total Recall, Starship Troopers, Basic Instinct und Hollow Man gesehen. Bis auf letzteren fand ich alle klasse. Und wenn man auf die ersten Beiden steht, dann wird man auch an "RoboCop" seinen Spaß finden.
Genre- und drehbuchtechnisch erinnert es durchaus an den dystopischen Schwarzenegger-Actioner, und doch hat er auch den Zynismus seines späteren SciFi-Klassikers mit dem jungen Neil Patrick Harris.
In "RoboCop" geht es um einen Cop, der im Einsatz getötet, um nicht zu sagen verstümmelt wird.
Offiziell für tot erklärt, wird sein Körper nun für das 'RoboCop'-Programm eingesetzt, wobei sein Körper nun durch Prothesen zum Roboter umfunktioniert wird, quasi zum ultimativen (mechanischen) Polizisten.
Doch obwohl auch sein Hirn nun dem einer Maschine gleich(en soll)t(e), schlummert tief in ihm immer noch sein altes Selbst...
"RoboCop" ist sehr storydriven, hat viel Charakterentwicklung und eine sehr interessante, packende Geschichte.
Dazu spart der Film auch nicht an harter Action, die oft ziemlich blutig ausfällt, und so typisch für die Filmära 1980er bis erste Hälfte 90er ist, dass man sofort den Charme und die Atmosphäre besagten Jahrzehnts spürt.
Alleine, wenn bzw. wie RoboCop sich bewegt, oder wenn die Stop Motion animierte und an Star Wars Episode V erinnernde Maschine umherwandelt, kommt sehr viel Touch auf.
Und wir wissen schon, Paul Verhoeven kann unfassbar gut solche Filme inszenieren. Hat er zumindest mir schon oft bewiesen.
Was er auch ausgezeichnet kann, ist Gewalt in Szene zu setzen. Da hat er eine ganz eigene Handschrift, der Spannungsaufbau, die Art wie er drastisch Brutalität zeigt, allein, wie das Blut aussieht - alles zusamnen hinterlässt einen bestimmten Eindruck und dann weiß man: ja, es ist ein echter Paul Verhoeven!
Jeder andere Regisseur würde hier als Horrormeister agieren, aber Verhoeven verpackt all das immer im coole Stories, zumeist im SciFi-Bereich (wenngleich auch ab und an mit Abstecher in andere Genres), die gut zu unterhalten wissen.
Und dennoch gibt's auch Satire, vor Allem, wenn die Werbespots aufblitzen, die zum Markenzeichen des Films wurden und so auch aus Kentucky Fried Movie stammen könnten.
"RoboCop" ist ein cooler und kurzweiliger Film, der das Zeug hat, zum All Time Favourite zu werden und dem man außerdem zu jeder Zeit anmerkt, dass er verdammt nochmal Kult ist!
Und ja, das war's auch!
Batman & Robin ist ja wirklich lustig, weil er so schlecht ist.
Aeon Flux fand ich z.B. einfach nur schlecht.
Das kommt immer darauf an, ob ein Film unfreiwillig komisch wirkt.
Scorpion King 2 ist auch so ein Kandidat.
Ich weiß nicht ob ich das schonmal gefragt habe, aber war Max Steel diese Serie wo als Bösewichte Psycho (Metallgesicht) und Boa Constructor dabei waren?
Wenn ja, freu ich mich auf den Streifen...
Ach, Spongebob.
Schon damals so geliebt...
...auch wenn's heute die alte Qualität nicht mehr erreicht.
Was ich ihm schon immer sagen wollte?
Ich sag's am Besten in seinen eigenen Worten:
http://www.youtube.com/watch?v=nsC1faJoRxA
Filmbörsen-Blindkauf#2:
"The Gene Generation"
...
Blindkauf mehr oder weniger.
Ich bin draufgekommen, dass ich mir den Film vor Monaten mal vorgemerkt habe, allerdings habe ich auf den komplett wieder vergessen und von daher ging ich davon aus, von dem Film noch nie vorher gehört zu haben, als ich auf der Börse die Tasche zückte.
"The Gene Generation" sah am Cover aus wie ein asiatisch wirkender (allerdings wohl in Zusammenarbeit mit Amerika entstandenen) Cyberpunk-Actioner mit interessanter Story und tollem Setting.
Und ich muss sagen, dass ich auch ungefähr das bekommen habe.
Anders als beim grottigen Tekken, dessen Cover einen abgedrehten, dystopischen Actioner vermuten ließen, hielt "The Gene Generation" voll und ganz, was das Cover versprach.
Worum geht es?
In der Zukunft ist es Leuten möglich, sich in DNA einzuhacken, was illegal ist.
Unsere Protagonostin ist professionelle Hackerjägerin, eine Assassine, die bei der Ausführung ihres Jobs keine Gnade kennt.
Ihr Bruder, der so eine ähnliche Frisur hat wie ich, nur ohne Strähnen, ist schwer bei Gangstern verschuldet und gerät zunehmend in Lebensgefahr.
Eines Tages findet er ein mysteriöses Gerät, und hofft, damit das große Geld zu machen, ohne zu ahnen, was er da in den Händen hält...
Eine Sache mal vorweg: der Film ist kein großer Hollywoodfilm, das merkt man ihn an den CGI-Effekten an, die aussehen, wie aus einem Videospiel. Was sonst als Negativpunkt gelten würde, darüber kann ich hier locker wegsehen, da der Film an sich wirkt wie ein Videospiel, allerdings wie ein Gutes.
Bei den Empfehlungen seitwärts ("wer das mochte, mochte auch...") steht Ultraviolet dabei, den ich grottig und für eine der größten Enttäuschungen überhaupt halte. Aber hätte der auch nur halb so viel Spaß gemacht wie "The Gene Generation", dann wäre dieser wohl nicht dazu verdonnert, ganz hinten in der untersten Schupplade zu leben.
"The Gene Generation" ist viel besser aufgebaut, hat eine gelungenere Handlung und eine deutlich beeindruckendere Atmosphäre, die stets schön zwischen coolem SciFi-Actioner und Trash pendelt.
Dabei splattert der Film aber nicht wirklich, lediglich etwas härtere Action gibt es zu sehen, wo mal CGI-Blut in der Gegend herumfliegt, aber nichts, was außer der FSK16-Norm liegt (ja, FSK, nur weil ein Film nicht aus der Traunfabrik kommt, heißt das nicht, dass ihr plötzlich härter vorgehen müsst. Der erste Kick Ass ist deutlich brutaler als dieser Film hier).
Die Actionszenen wirken dabei wirklich cool, und gekonnt.
Was ich noch sagen will, als riesiger Cyberpunkfan wirkt auch das Setting wirklich gut. Dass die Kulisse CGI kann wirklich jeder locker erkennen, was auch mein einziger Kritikpunkt an dem Streifen wäre, aber das Design ist ja mal absolut geil geworden!
Die Bösewichte wirken hierbei teilweise recht veraltet und trashig wie aus Science Fiction oder Fantasyfilmen der 1980er Jahre, sowohl in Aussehen als auch ihrer Sprachweise, und ein paar Dialoge sind echt zum Lachen aber verdammt, der Film macht saumäßig Spaß, wenn man Genrefan ist, und das ist doch die Hauptsache.
Grundsätzlich passt auch alles: die Figuren sind interessant, der Plot stimmt, keine Logiklöcher, der Film scheint mit viel Herzblut realisiert worden zu sein, und anders als der ultraviolette Genrekollege wirkt "The Gene Generation" auch nicht, als würden große Handlungsblöcke fehlen.
Natürlich hat "The Gene Generation" seine Fehler, aber er unterhält grandios.
Er ist weder wertvoll noch hat er das Rad neu erfunden, aber das trifft auf Pizza auch zu und trotzdem schmeckt sie gut.
Ich denke, dass der Film ein Geheimtipp für Genrefans ist, der sich lohnt und den ich noch öfter sehen kann.
BLINDKAUF-WERTUNG
Film: The Gene Generation
Wertung: 7.5
Kauf bereut? NEIN
Filmbörsen-Blindkauf#1:
"Tekken"
...
Ich war ja letztes Wochenende auf der Wiener Comic- und Filmbörse, und hab ordentlich meine Sammlung aufgestockt. Neben 12 Filmen, an die ich echte Erwartungen hege, waren auch 4 Blindkäufe dabei, von denen ich vorher noch nie gehört habe, die aber billig waren und ganz cool ausgesehen haben. Da war unter anderem dieser Film dabei.
Nur mal gleich vorweg: wer bei dem Film auf knallharte Action hoffte, ist auf jeden Fall fehl am Platz. Auf dem Cover des Steelbooks ist wesentlich mehr Blut und Gewalt als im Film. Die FSK ist wohl beim eigentlichen Streifen eingeschlafen, im Abspann wieder aufgewacht, hat einen Blick aufs Vorabcover geworfen und sich gedacht: "Hey, sieht brutal aus, ab 18!"
Eigentlich ist aber jede Freigabe über 12 zu viel.
Ich dachte mir, ich würde bei "Tekken" ein kurzweiliges, dystopisches, durchgeknalltes und brutales Action-Kampf-Spektakel bekommen, womöglich inspiriert von japanischen Vorbildern und wahrscheinlich trashig. Immerhin deutet das Cover daraufhin.
Selbst, wenn dem nicht so wäre, zumindest auf gute Unterhaltung hoffte ich.
In den ersten paar Minuten wurde meine Erwartung noch aufrecht erhalten, als der Zuschauer die Zukunftswelt vorgestellt bekommt.
Aber schon bald merkt man, vorauf es der Film wirklich anlegt:
Die Story und der Plot sind nur Ausrede, um Muskelmänner und Frauen in knapper Bekleidung miteinander auf unspektakuläre Weise kämpfen zu lassen.
Und wirklich, sie sind nichtmal spektakulär. Wahnsinnig kurz zu sehen und weder gut choreografiert, noch irgendwie cool inszeniert oder spannend.
Unser Protagonist hat kaum Probleme, die Gegner zu besiegen, denn immer, wenn er einstecken muss und es aussieht, als wäre er der Situation nicht gewachsen, denkt er in einer 10 Sekunden Rückblende an seine tote Mutter und plötzlich kann er kämpfen wie Bruce Lee.
Aber wie gesagt, dass ist dann sowas von absolut fade gemacht, viel zu wenig abgedreht, kein Hang zum Augenzwinkern, zur gewagten Inszenierung oder zu sonstigen Maßnahmen, die die Kämpfe auch nur irgwndwie erinnerungswürdig machen.
Das war es auch schon wieder.
Mehr als das Kämpfen und eine drumherumgebaute ultrasuperklischeehafte und teilweise lächerliche (leider nicht unfreiwillug komische) Alibihandlung gibt es nicht.
"Tekken" erinnert mich sehr stark an DOA - Dead or Alive, wohl auch, da beide Filme auf Beat 'Em Up-Videospielen basieren, und absolut schlecht sind.
Was man "Tekken" im Vergleich zu besagtem Film aber zugutehalten kann, ist, dass er nicht im Sekundentakt irgendwelche blöden Lesbenwitze reißt, zumindest ein gutes Setting hat und Film sei Dank nicht STÄNDIG auf Oberweiten zoomt, sondern nur hin und wieder.
Immerhin hat man hier einen männlichen Hauptdarsteller.
Der Film ist auch nicht so sehr von Rundungen besessen, es geht eher um die Kämpfe.
Die sind hier aber DEUTLICH schlechter als in besagtem Film, wobei sie auch dort nicht wirklich herausragend waren.
Ehrlich: ich gucke mir einen Film an, um etwas zu erleben. Wenn ich das haben will, was ich theoretisch bei einer TV-Aufzeichnung eines echten MMA-Turniers auch kriege, guck ich keinen Film. Da muss entweder Story dazu oder die Kämpfe müssen vor Kreativität überschäumen.
Aber hier sind die beiden Filme gleich: sie sind langweilig bis zum Schluss. Spaß hatte ich nur zu Beginn, der Rest zieht sich wie ein Kaugummi und noch mehr.
Die 88 Minuten mit Abspann gucken sich mal locker wie zwei Stunden oder länger.
Somit zeigt sich aber mal wieder, dass wenn ich mir blind Filme kaufe, ohne etwas über sie zu wissen, ich durchaus auch mal einfahren kann. Aber dafür kann es durchaus auch passieren, dass ich mal einen Glücksgriff mache. Das ist allerdings eine andere Geschichte.
BLINDKAUFWERTUNG:
Film: Tekken
Wertung: 2.5
Kauf bereut? JA.
Matrix war immer einer meiner Lieblingsfilme, aber bei DEN Übereinstimmungen muss ich das nochmal überdenken...
Ach was für ein...
...ewig hab ich ihn vor mich hingeschoben.
Aber letzten Endes war die Neugier doch zu groß.
Also passt auf, hier kommt mein Kommentar zu "Tokyo Gore Police".
...
Mal Vorwissen: ich liebe japanische Filme. Die sind immer so abgedreht. Und ich liebe Cyberpunk. Besonders wenn er retro-futuristisch (a la 1990er Videospiele/Anime) herüberkommt. Da kam mir so ein Film ganz gelegen. Dass er unter Splatter fällt, störte mich keineswegs, ich liebe ja auch Robert Rodriguez.
Somit war ich voll begeistert, als ich von diesem Film hörte, da er ja meinen Filmgeschmack voll decken müsste. Ein paar Szenen auf YouTube haben mir dann schon gezeigt, dass das hier von etwas Normalem weit entfernt ist.
Wie würde er mir letzten Endes gefallen?
"Tokyo Gore Police" ist vor Allem mal eines: saumäßig brutal. Damit mein ich nicht Tanz der Teufel brutal oder Kill Bill brutal. Nein, dieser Film bringt es in Sachen Brutalität auf ein neues Level. Wer also kein Blut sehen kann, sollte den Film hier meiden. Solltet ihr schonmal Zeuge eines Massakers geworden sein, bei dem hunderte Leute mit einer Machete zerhackstückelt wurden, ist es sehr wahrscheinlich, dass euch das nach der Sichtung von Tokyo Gore Police wie ein Kinderspielplatz vorkommt. Ihr werdet hier mehr roten Saft sehen als bei einer Wagenladung Ketchup - das reicht etwa für 10 Minuten Film.
Aber das ist nur ein Aspekt, worum geht es:
Tokyo, in der nahen Zukunft. Es tauchen immer mehr der sogenannten "Maschinen" auf, das sind Leute, deren Körper zu Waffen mutieren können, sollte man ihnen ein Körperteil abschlagen. So wird gleich zu Beginn ein Armstumpf zu einer Kettensäge. Die einzige Möglichkeit, diese zu bezwingen, ist, den Tumor in ihrem Hirn zu durchtrennen, der die Mutation verursacht.
Unsere Protagonistin Ruka ist Maschinenjägerin bei der Polizei, und hat durch den brutalen Tod ihres Vaters als Kind, den sie immer noch nicht überwunden hat, ein hohes Maß an Selbstzerstörungswut und Depression erlitten...
Ich muss sagen, die Handlung klingt alles andere als schlecht.
Das wäre ein guter Cyberpunkanime a la Ghost in the Shell geworden.
Und ich muss auch sagen, dass der Regisseur und Drehbuchautor Yoshihira Nishimura den Eindruck macht, er könne gut besagtes Subgenre inszenieren.
Es gibt auch ein Rückblendenszene, die sehr gut inszeniert ist und richtig super daherkommt.
Auch der zu Beginn des Films immer wieder aufblitzende Ansatz der Ritzerkultur als Sozialkritik ist interessant und hätte sich sehen lassen können.
Man hat auch Eihi Shiina für das Projekt gewinnen können, die absolut genial in dem Film Audition glänzte, wenngleich ihre Rolle ein eher wortkarger Protagonist ist.
Ihr mochtet die satirischen Werbespots in Paul Verhoeven-Filmen? Ihr werdet die in "Tokyo Gore Police" lieben! Noch böser, noch ungehemmter!
Auch Szenen wie die in der dunklen Gasse, als Ruka dem 'Grabscher' die Arme abhackt, und die hellleuchtende Kill Bill-artige Blutfontäne im Hintergrund zu sehen ist, ist eine Szene, die ich absolut auch Tarantino zugetraut hätte. Diese Kombi aus langsamer, fast wunderschöner Optik und Grazie und dem Blutschwall wirkt wie ein Outtake aus Tarantinos zweiteiligem Racheepos, auch qualitativ.
Die Sache ist klar: der Regisseur/Drehbuchautor ist gut.
Allerdings scheint er leicht bis schwer schizophren zu sein. Denn neben der Fähigkeit, gut zu inszenieren, Ästhetik zum Ausdruck zu bringen und interessante Plots zu schreiben, setzt Nishimura sein Augenmerk vor Allem auf drei Dinge:
1. Blut
2. Lebenssaft
3. Rote Tinte
Hier gibt es keine Dinge wie einen normalen Schuss. Nein, hier steht jeder unter Hochdruck. Ein Kopfschuss sorgt dafür, dass ein Kopf explodiert, in der ersten Minute des Films. Weiter geht es mit einem Kettensägenduell, in dem so dermaßen viel Blut und Gliedmaßen den Bildschirm erfüllen, dass man bald denkt, man hätte den Bildschirm irrtümlich mit einem speziellen Filter bearbeitet, der alles rot einfärbt.
Nach maximal 10 Minuten im Film sind abgeschlagene Körperteile und Blutfontänen so normal wie Grashalme in einem Film, der im Wald spielt.
Plitschplatsch geht es, als würde man durch Pfützen an einem regnerischen Tag gehen. Genau nass werden die Leute auch voll Blut.
Und man darf natürlich nicht vergessen: es ist ein japanischer Film. Verrückt ist das Ganze auch. Ungezügelt, geistesgestört, das alles klingt zu normal.
Eine Schneckenfrau, ein Mädchen mit Krokodilsunterleib (das ist meine Lieblingsstelle im Film) oder ein urinierender Stuhl (oder war das eine Frau, die wie ein Stuhl aussah? Oder ein Stuhl aus Haut mit Busen? Ich weiß es nicht.) gibt es auch. Dass der Polizeichef mit einem beinamputierten Sexsklaven zur Arbeit erscheint, ist im futuristischen Tokio auch ganz normal.
Ich dachte eher, das geht in Richtung japanischer Robert Rodriguez. Mutationen hat der auch, trashig wirkt es auch (bei RR gewollt, hier wohl eher nicht) und es splattert auch brav. Aber "Tokyo Gore Police" ist dann doch eine Klasse für sich.
Eine Kombo aus Schwachsinn und Verstand, Satire und allerderbsten Splatter (Splasher trifft's besser, da alles so klitschnass vom Blut ist).
Man kann sich auch jedes Körperteil vorstellen, dass abgeschlagen/-gerissen werden kann. Es wird unter Garantie am Boden in einer Blutlache landen und am Stumpf eine Fontäne an rotem Gesafte hinterlassen.
"Tokyo Gore Police" zu bewerten ist schwierig, da ich die eine Hälfte als ambitionierten und gut gelungenen Cyberpunk erachte, aber die andere als zwar spaßigen, aber saumäßig dämlichen und trashigen Ultrasplatter ansehe (nicht hintereinander, sondern Beides schön verteilt).
Meine Wertung steht äußerst wackelig.
Ich habe einen derartigen Film noch nie gesehen. Abgedreht, aber absolut nicht Badass. Nicht abgefuckt, einfach nur abgedreht. Einfach wahnsinnig. Einfach sowas von What the Fuck.
Ich will ja nichtmal sagen, dass der Splatter schlecht war. Ich bin kein Gorehound, aber ich guck sowas trotzdem hin und wieder gern, aber SO DERMASSEN VIEL hinterlässt etwas Verwunderung.
Ich mag den Film auch. Irgendwie. Ich muss die Eindrücke erstmal verarbeiten.
Aber eines kann man definitiv sagen: so schnell werde ich den Film nicht vergessen...
PS: Ich hege dennoch Erwartungen an den Film The Machine Girl, der neben "Tokyo Gore Police" als DER J-Splatter gilt. Der sieht auf den ersten Blick auch eher nach dem coolen Actiongemetzel aus, dass ich mir auch hier erwartete (Actiongemetzel = Planet Terror, etc.)
Es gibt viele (wahrscheinlich) gute Western, die ich noch nicht gesehen haben. Dieses Genre ist einer meiner größten Bildungslücken.
Doch eine konnte ich jetzt schließen und sah "Django".
...
Ja, das Original aus 1966 mit Franco Nero. Keiner der abertausend Filme, deren deutscher Titel Django Irgendwas lautet, nur, weil es ein Western ist oder irgendwer aus dem Cast mit von der Partie ist - wenn überhaupt.
Anyhow, ich hab den Richtigen gefunden.
Nun, er ist ja ein Klassiker unter den Italowestern und gilt auch als recht dreckig und brutal.
Was halte ich aber von dem Film?
Für die 1960er Jahre kommt "Django" doch recht gewalttätig und witzlos rüber, da wird z.B. schonmal ein Ohr abgetrennt und Schießereien hinterlassen Blut (ab 18 ist aus heutiger Sicht trotzdem übertrieben. Die Gewalt ist für heutige Verhältnisse nicht wirklich arg in Szene gesetzt). Aufgrund der enormen Anzahl der Ballereien - oh ja, die Maschinenpistole fetzt und wie! Bumbumbumbumbum... - würde ich sogar meinen, er ist so eine Art Western-Exploitation.
Genau da liegt die Stärke des Films. Der kultige Antiheld, der mit der Knarre im Sarg rumläuft und wenn's hart auf hart kommt, auch nicht zögert, von ihr Gebrauch zu machen.
Eines ist klar, die Action macht unheimlich Spaß und wirkt sogar recht modern.
Auch das Westernsetting kann überzeugen. Alles ist schmutzig, Wasser existiert offenbar nicht. Die Dielen der Gebäude sind alt und morsch. Und auch das gesamte Feeling ist genial. Ich finde, dass Italowestern das allgemein besser rüberbringen als die Hollywoodvariante. Das merkt man allein schon, wenn der Protagonist den Saloon betritt, was in einem Western ja nur eine Frage der Zeit ist. In einem Hollywoodwestern freut sich der Barkeeper, die Saloondamen sind gut aufgelegt, die Stimmung ist munter, es ertönt fröhliche Musik und auch eine Kneipenschlägerei ist nie ernst zu nehmen. Der Italowestern:
Alles angespannt, Schweißperlen auf dem Gesicht, der Barkeeper wartet schluckend darauf, dass die paar wenigen Gäste ihr Gesöff aussaufen, und verschwinden, ohne Ärger zu machen. Die Saloondamen sind zerschmetterte Huren, denen man anmerkt, dass sie ganz unten angekommen sind.
Es herrscht Totenstille. Jeden Moment kann etwas passieren, und man hat Angst, denn hier gibt es keine Schlägerei, es wird geschossen. Und zwar nicht angeschossen, sondern totgeschossen.
Also wir wissen nun, dass "Django" in Sachen Action, Setting und Atmosphäre überzeugt. Und wie sieht es sonst aus?
Vielleicht bin ich ja Sergio Leone-verwöhnt, aber ich finde - und da kommt das große Aber dieser bislang sehr guten Kritik - dass "Django" als Gesamtwerk nicht wie das Wunderwerk wirkt, welches er hätte sein können.
Alleine Inszenierung und Dramaturgie. Hat Leone seine Geschichten so aufgebaut, dass die Spannung immer steigt und das Finale die Krönung der Geschichte (die oft aus vielen kleineren besteht) darstellt, findet der Höhepunkt von "Django" meiner Meinung nach mitten im Film statt, als der Regisseur so richtig die Sau rauslässt, was Schießereien betrifft. Ich will damit nicht sagen, das Ende sei schlecht, allerdings schafft es der Film nicht mehr, seine guten mittleren Stellen noch zu überbieten.
Auch die Geschichte an sich ist weniger spektakulär und kultig als die des Westerngroßmeisters Leone.
Mir ist schon klar, dass man das so nicht vergleichen sollte, da es unterschiedliche Werke sind, die von unterschiedlichen Merkmalen ihre Qualität gewinnen, allerdings halte ich es für gut, genreintern zu vergleichen.
Alles in Allem macht "Django" durchaus riesigen Spaß und kommt mit viel Coolness daher, allerdings halte ich ihn nicht für den besten (Italo-)Western.
PS: Das Titellied und der ganze Soundtrack waren super! Das kann sich sehen lassen.
Also am Anfang klang's lustig, aber als er dann sagt, er würde sie stehlen und dann vom Antikapitalismus redet... auweia.
Wieder mal: alles super Antworten, allein Spring Breakers.
Aber mal wieder: Essen gehört im Kino dazu, das war schon immer so, ich kenne es nicht anders, mir wurde das quasi so beigebracht (Kino=was dabei knabbern) und genauso werde ich es immer machen.
Aber Handys lass ich drin, keine Sorge :3
Aber ansonsten, wie gesagt, tolle Antworten :D
Jetzt erfolgte die Zweitsichtung eines Films, der bereits wirklich JEDE unterdurchschnittliche Wertung von mir erhalten hatte, die ich vergebe.
Dieser ständige Wechsel nach Lust und Laune durfte so nicht weiter gehen, daher musste nun Gewissheit her.
Also sah ich nochmal "Naked Lunch".
...
Eins mal vorweg: ich glaube, vielleicht etwas mehr verstanden zu haben als beim ersten Mal, was allerdings im Anbetricht dieser Tohuwabohuschnitte von Film immer noch bedeutet, dass mind. 8 von 10 Szenen ein großes Fragezeichen über meinem Haupt schweben lassen.
Es gibt ja einige Filme, die durch ihren surrealen Charakter schwer bis garnicht zu begreifen sind, aber dennoch stimmig ins Gesamtwerk passen und mich dadurch in ihren Bann ziehen. Lost Highway zum Beispiel, der allerdings doch irgendwie mehr Handlung hat als dieses Stück Chaos hier. Wo wir schon bei Lost Highway sind: der Typ, der an einer Stelle durch Telepathie asynchron spricht - meine Lieblingsszene in "Naked Lunch" - erinnert mich extrem an den Mystery Man aus besagtem Film. Warum auch immer.
Als ich den Film das erste Mal sah war ich sprachlos. Das sage ich oft vor Filmen, die später auf meiner sich stets verwandelnden Lieblingsliste landen, aber hier war eher das Gegenteil der Fall. Der Film zog sich für mich noch wahnsinnig, ich hab noch nie so ein Fremdschämen gespürt, so etwas Bescheuertes, halb Fetischismus, halb "Ultrakunst" (verdammt, wie ich dieses Scheißwort hasse, aber deshalb passt es hier so gut) hab ich noch nie gesehen.
Als ich den Film das erste Mal sah, das muss wohl so in etwa zu der Zeit gewesen sein, als ich gerade Moviepilot beigetreten bin.
Es existierte auch ein erster Gehversuch in Sachen Kommentar, den ich aber leider damals bereits kurz nachher gelöscht habe. Wäre ein schönes Andenken gewesen. Aber sei's drum.
Ich hab jetzt meine damalige Meinung niedergeschrieben, wie sieht es heute aus?
Eines vorweg: meine zwei absoluten Hassszenen im Film habe ich beibehalten:
1. Als sich die Schreibmaschine aufklappt, ein eklig-schleimiges, wohl erotisch wirken sollendes Gebilde zum Vorschein kommt und ein riesiger Penis daraus sprießt. Plötzlich wird das ganze zu einem Gebilde mit menschlichem Rücken, Arschbacken, insektenhaften Krabbelbeinen und Schwanz (ausnahmsweise sogar im konventionellen Sinne), welches am Boden rumhüpft, um seinen Sexualtrieb zu befriedigen.
Da ich das nicht gut beschreiben kann verlinke ich die Szene mal auf YouTube:
http://www.youtube.com/watch?v=GWT0CQCKh6c
Was soll das? Jetzt mal ehrlich: diese Szene ist irgendwo zwischen unfreiwilliger Komik und einem merkwürdigen Augenverdreh-Kopfschüttel-Hybriden anzusiedeln.
Wenn ich sowas sehen will, dann guck ich entweder einen Porno oder einen japanischen Film. Das Ergebnis ist in jedem Fall besser.
2. Der Hämorrhoidenmonolog. Eine eklige, detaillierte Beschreibung, wie sich Hämorrhoiden in den fahrenden Reifen eines Autos verheddern und eine Persön völlig... ach, ich sag's nicht. Mir wurde echt schlecht.
Alles in Allem zog sich "Naked Lunch" für mich aber diesmal nicht so sehr, vielleicht, weil ich schon wusste, was kommt.
Damals war ich einfach überrascht, wie Cronenberg, von dem ich zuvor Die Fliege gesehen hatte, es schafft, an sinnlosen Merkwürdigkeiten immer noch einen draufzusetzen.
Heute weiß ich schon, was für Schwachsinn mich erwartet, und wann die maximale Grenze erreicht ist.
"Naked Lunch" ist nicht die Art Film, die mir gleichgültig ist. Ein solcher Film verlangt es, dass man sich länger mit ihm beschäftigt.
Ich habe also 2 Thesen aufgestellt, was mir der Wirrwarr an verqueren Filmszenen sagen will:
1. Der Protagonist ist schwul, nimmt nun Drogen, und halluziniert sich eine Geschichte zusammen, weshalb er gezwungen ist, mit Männern zu schlafen
2. Der Protagonist nimmt einfach Drogen, um eine tolle Geschichte für seinen Roman zu bekommen, die er selbst erlebt und als Bericht niedertippt.
Nichtsdestotrotz:
"Naked Lunch" ist sicher nicht schlecht gemacht.
Die Masken/Effekte/Requisiten/wasauchimmer sind echt nicht schlecht, auch Kamera, Musik, Setting und Atmosphäre.
Aber ehrlich: dieser Film beinhaltet sinnlose, aneinandergereihte Szenen mit nur sehr sehr loser Ramenhandlung, die an sich aus einem sehr sehr abgefuckten Traum stammen können.
Aber ehrlich: meine Träume haben schon eine bessere Story gehabt. Und ich habe diese Woche davon geträumt, dass unser Schuldirektor - der sinnigerweise wie ein Asiate aussah (ist er nicht), mit einer Frisur, die größer war als sein Kopf - uns in den Turnsaal gebeten hat, und dann an der Seite von Asami aus Audition einen Zaubertrick vorgeführt hat, indem er sich selbst mit zwei Motorsägen in der Hälfte durchschneidet.
Aber ich muss sagen: ich kann diesen Traum hier noch relativ gut in gebräuchlichen Wirten beschreiben. Bei "Naked Lunch" könnte ich die Eindrücke teilweise garnicht richtig verarbeiten, da die Gebilde und Gestalten so penetrant absurd waren, dass ich sie weder wiedergeben kann noch sonst wie erklären (siehr die erste meiner zwei Antiszenen).
Naja, ich hasse "Naked Lunch" nicht. Ich will nicht mal sagen, dass er schlecht war. Aber verdammt, solche angeblich lockeren filmgewordenen Drogentrips gefallen mir überhaupt nicht, strengen mich nur an und strapazieren meine Nerven. Das ist in meinen Augen auch nicht soooo schwer, sinnlose Szenen wie eine Parade auffahren zu lassen. Und wo ist jetzt schon wieder dieser Stoß abgeblieben? Ich will das da haben, genau daaaaaaaaa! Dann werde ich schon zum Oberhaupt, werdet schon sehen. Und ihr sitzt im Tretboot und fahrt zum kleinen Siedler. Tja, so ist's, so bleibt's, so läuft's nunmal.
Seht ihr, ich kann genauso Blödsinn schreiben. Hui. Nur hat "Naked Lunch" noch mehr fetischistische Sexualität.
Dass Cronenberg ein guter Regisseur ist, der fabelhaft inszeniert, ist mir klar. Das kann ich auch diesem Film nicht absprechen, dass einige Szenen hier ganz gut bis vortrefflich inszeniert sind. Aber wie gesagt: diese Drogentripfilme finde ich nur verwirrend, anstrengend, sinnlos, unlustig, unspannend und einfach nicht ansprechend.
Aba des is hoid mei Onsicht.
In meiner Blu Ray-Sammlung sind nur 10-20 Stück...
...aber meine DVD-Sammlung ist dafür um Einiges größer :3
Sieht besser aus als der erste Teaser.
Hab ja beide Charlotte Roche-Bücher gelesen und war überrascht, dass sie nach dem rotzfrechen vulgären Görenroman (positiv gemeint) doch noch tiefer in die Psyche eingehen kann als im ersten Roman. Bin gespannt auf die Verfilmung, "Feuchtgebiete" hat mir gut gefallen, auch, wenn der sicher anders wird.
Aha. Ich geh dann mal ein Sandwich essen.
Bis später!
Oh, das ist ja vollkommen an mir vorbeigegangen, dass da ein Remake kommt.
Bei dem freu ich mich sogar darauf.
Fand das Original von Figuren und Geschichte her immer gut, aber doch etwas veraltet...
Ich dachte wenn meine Lieblingsfilmreihe und mein Lieblingsfilmgenre zusammenkommen, kann das nur hammer wirken.... dachte...
...obwohl das Stadtdesign ganz cool aussieht.
Was?
Das kann doch nicht sein!?
40 Minuten geht das Stück Film nur und trotzdem bewertet er das?
Martin bewertet einen Kurzfilm?
Wo er doch geschworen hat, das nicht zu machen?
Und gut bewertet auch noch.
Was hat das Wunder wohl vollbracht.
Freut euch nicht zu früh, die Sache hat natürlich einen Haken.
Es war kein Tipp eines Freundes, kein toller Kommentar, kein interessanter Bericht, der mich hierzu bewog.
Dass der Regisseur Shay heißt bringt noch keine Klarheit in die Sache. Der klangvolle Name eines der Hauptdarsteller, EZwolf, sollte euch schon eher aufhören lassen.
Wenn man sich dann das Bild dazu ansieht, sollten es alle verstanden haben. Ein Blick in die Beschreibung sollte auch die letzten Zweifel beseitigen.
Somit präsentiere ich euch meinen Kommi zum 40-minütigen Film "Bitter Lake".
...
"Bitter Lake" hat budgetbedingt genau genommen einige Schwächen wie z.B. das Fehlen jeglicher Statisten, auch in Szenen, die auf öffentlichen Plätzen stehen. Es sind aber ohnehin nicht viele.
Aber man muss auch sagen: der Film hat wahrscheinlich nichts gekostet außer die Fursuits der Protagonisten, wobei der Preis für eine von denen auf jeden Fall im vierstelligen Bereich liegen werden.
(Stammen sicher von Clockwork... die sind Profis...).
Die haben die Schauspieler allerdings sicher schon besessen, bevor sie diesen Film gedreht haben.
Also quasi nichts.
Was mir an "Bitter Lake" gefällt, ist vor Allem, wie ambitioniert dieser Film ist, und auch, dass man Shay anmerkt, dass er durchaus das Zeug zu Filmen hat.
Das merkt man daran, dass der fertige Film nicht stümperhaft zusammengeschustert wirkt wie ein Trashfilm.
Alleine die Kamera wirkt sehr gewissenhaft eingesetzt, die mittelalterliche Atmosphäre kommt auch gut rüber. Der Plot ist vielleicht nicht der Überhammer, aber mir gefällt, dass die Kurzgeschichte dennoch sehr gut inszeniert ist.
Shay und auch alle Beteiligten haben da richtig viel Herzblut hineingesteckt. Und herauskam ein kleiner feiner pelziger mittelalterlich wirkender Film mit einem wahnsinnig professionell klingenden Score.
Shay hätte sicher Talent im Bereich Fantasy. Fox Amoores Score könnte ohnehin aus einem größeren Film stammen.
Aber natürlich bleibt "Bitter Lake" ein Amateurprojekt, dass wohl auch weiterhin von allen Unpelzigen unentdeckt bleiben wird. Und natürlich gibt es auch Mängel, denn er wirkt eher wie ein europäischer Fernsehfilm.
Technisch ist er aber gut gelungen.
Und zwei Dinge habe ich durch den Film gelernt:
1. Ich sollte dringend mit dem Geld sparen anfangen.
2. Trust is a fickle thing...
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Aber wer sich selbst ein Bild machen will:
Den Kurzfilm gibt es legal auf dem YouTube-Channel von Darsteller EZwolf zu bestaunen.
Seit aber in eurer Wertung nicht zu hart, und bedenkt, welch großes Opfer ich gebracht habe, als ich meine Prinzipien verriet und einen Kurzfilm bewertete und ausführlich kommentierte.
Nun, wer 40 Minuten Zeit hat, hier der Link:
http://www.youtube.com/watch?v=kaL4YJbXUys
Es gibt nur 2 Terminator-Filme. Punkt.
Antichrist.
Lars von Trier.
Er ist eine der, wenn nicht sogar DER umstrittenste Regisseur seiner Zeit.
Für einige großes Kino, für beinahe genauso viele großer Müll.
Nun habe ich mir sein wohl kontroversestes Werk angesehen, und das trägt den Namen "Antichrist".
...
Naja, bis ich Nymphomaniac endlich sehen kann, was vielleicht noch ein paar Monate dauert, habe ich beschlossen, mir ein paar andere triersche Werke zu Gemüte zu führen, und da war dieser Streifen natürlich zusammen mit Breaking the Waves ganz oben auf der Watchlist.
Ich muss sagen, dass ich dieses Werk, dieses Sorgenkind Lars von Triers, richtig in mir aufgenommen habe.
In "Antichrist" beweist Lars von Trier, wie gut er doch inszenieren kann, wenn er will. Da frag ich mich dann doch, warum er sich damals mit seiner Dogma 95-Bewegung so an miese Qualität geklammert hat und seine Filme unansehlich gemacht hat. Natürlich kann Minimalismus gut sein, aber wenn er das so nützt, dass er in schlechter Dramaturgie und mit wackeliger Kamera ausschließlich Geschmacklosigkeiten filmt, dann ist das in meinen Augen nicht gut.
Aber egal, denn hier geht es nicht um Idioten, sondern um "Antichrist".
Was ist der Film düster...
...was ist der Film böse...
...kommt der direkt aus der Hölle?
"Chaos regiert"
Und ja, das regiert in von Triers Meisterwerk. Und wie!
In stummer, schwarzweißer Zeitlupe beginnt der Film und zeigt uns bereits was uns erwarten wird, hier jedoch noch wesentlich behutsamer, gezügelter.
Nach dem Tod ihres Sohnes stürzt Charlotte in tiefste Depression.
Melancholie. Ich kannte das bereits aus Melancholia, wo mir schon bewusst war, dass von Trier das absolut genial inszenieren kann.
Wohl auch aufgrund seiner persönlichen Erfahrung mit diesem Thema. Auch während der Dreharbeiten zu "Antichrist" litt Lars von Trier an schwersten Depressionen.
Vielleicht liegt aber genau darin der Grund, warum dieser Film so gut gelungen ist. Denn eines ist mal klar: wenn man geistig noch ganz beeinander ist, bekommt man diesen Film nicht zusammen.
Und atmosphärisch, filmisch ist dieses Stück wirklich absolut trostlos. Hier gibt es nichts aufheiterndes. Alles ist trist.
Die Wälder, dunkel, in Nebel gehaucht. Der Wald wird zur Arena, zur Kirche Satans. Es gibt hier nur drei Emotionen: Angst, Trauer und Wahnsinn.
Wahrscheinlich hat Lars von Trier selbes auch schon durchgemacht, als er das Drehbuch verfasst hat, und vielleicht war der Auslöser desselben eine Frau.
Natürlich bin ich nicht frauenfeindlich, dazu habe ich keinen Grund, aber dennoch möchte ich sagen, dass ich einige radikal feministische Werke gelesen/gesehen habe, die sich von der Frauendarstellung her kaum unterscheiden. Das Geschlecht des Schaffenden war halt anders.
[SPOILER]
Wie ich das sehe, ist es so, dass die Frau eher das gefühlsbetonte Geschlecht im Film ist, der Mann das rationale, bedachte.
Letzten Endes ist es für den Satan leichter, die Frau für sich zu gewinnen, da diese sich in ihrem Kummer eher an etwas klammert, hier an den Satanismus.
Vielleicht aber auch, weil der Mann von Haus aus schon böse ist.
Und wer letzten Endes den Mord begeht, brauche ich ja wohl nicht zu erwähnen.
Außerdem ist zum Ende hin keiner der Beiden mehr Mann oder Frau.
(°) --> (*)
C===3 --> C===#
[/SPOILER-Ende]
Ich will mich aber letzten Endes gar nicht in diese Debatte stürzen, denn wenngleich ich viel darüber reden könnte, so ist mir die Aussage von "Antichrist" bzw. "ANTICHRIS♀" gar nicht so wichtig.
Denn viel wichtiger als das Geschlecht, in dessen Körper das Gesamtwerk stattwindet, ist mir das Gesamtwerk selbst.
Lars von Trier treibt seine Darsteller zu Höchtstleistungen, vor Allem Charlotte Gainsbourgh, die melancholisch wie auch wütend, psychopathisch, abartig herüberkommen kann.
Wie der gesamte Film.
Ja, "Antichrist" zeigt Szenen, die nahe am Geschmacklosen sind.
Ja, "Antichrist" hält teilweise voll drauf.
Ja, "Antichrist" macht das sicher aus Provokationsgründen.
ABER:
Nein, "Antichrist" ist kein Gewaltporno und auch kein Porno. Die Szenen, die nicht jugendfrei sind, machen vielleicht zusammengerechnet 2 Minuten des Films aus.
Nein, "Antichrist" ist nicht wie Idioten eine ununterbrochene wie qualitativ minderwertige Aneinanderreihung von Obszönitäten und Geschmacksverwirrung.
Nein, "Antichrist" ist kein schlechter Film.
Ja, "Antichrist" ist verdammt nochmal ein verdammt guter Film, der verdammt nochmal genial gemacht ist, atmosphärisch dicht daherkommt, mit fesselnden Bildern, super Kameraarbeit und packender Story, der es schafft, dem Zuschauer Bedrohung zu vermitteln, auch in seinen nicht expliziten Bildern, der sich Sex und Gewalt bedient, diese in den Film aber verdammt gut einbindet und verdammt nochmal der wohl atemberaubendste Film ist, den ich in den letzten Monaten gesehen habe.
Jede Szene in Antichrist wirkt.
Denn seien es die Geräusche, die verstörenden oder einfach unbehaglichen Bilder oder die beiden Darsteller, der Film zieht in den Bann.
Vielleicht ist es auch die Kamera.
Jedenfalls ist "Antichrist" über alle Maßen stilsicher.
Da gibt es eine Szene in der ersten Hälfte des Films, als die Protagonistin schildert, wie sie im Wald geht und wie sie sich das vorstellt (Traum?), während man diese Szene in extremer Zeitlupe sieht. Während dieser alptraumhaften Szene lief es mir eiskalt den Rücken runter. Undich wusste, ich sehe einen besonderen Film.
Da ist der Film noch ruhig.
Aber es staut sich immer mehr auf.
Es wird exzessiver, schneller, hektischer. Diese schönen wie unheilvollen Inszenierungen weichen aufwühlenden Inhalten. Physische Gewalt statt Psychischer.
Erfüllung in Exzessen.
Unbehagen wandelt sich, wird zum Wahn, zur Qual.
Und der Wald ummantelt dieses Geschehen als Bühne, Bestimmer, Beobachter.
Der Wald. Die Natur.
Ich bin davon fasziniert. Wunderschön bei Tag, aber in der Nacht will ich dort nicht sein.
Oder doch? Irgendwie schon.
Aber dann wieder...
...es zieht einen in den Bann.
Genau wie der Film.
Und in einer Branche, wie in eiber Welt, in der nichts natürlich zu sein scheint, da zeigt uns Lars von Trier die einzigen vier natürlichen Dinge:
Leben, Sex, Gewalt, Tod.
Lars von Trier.
Antichrist.
Super Listen!
Mir würde noch "Balduin der Ferienschreck" eibfallen mit dem brillanten Alternativtitel "Der Brausekopf mit den Sausebeinen"
Im Allgemeinen haben Louis de Funes-Filme oft sehr dämliche Alternativtitel.
Z.B. heißt "Oscar" noch "Oscar, der Korinthenkacker", "Hasch mich ich bin der Mörder" heißt noch "Balduin mit dem Leichentick"
Mir egal ich will nur einen neuen Tarantinofilm so bald wie möglich!
Ich möchte euch allen ein frohes Osterfest wünschen!
Und viel Glück bei der Suche nach Osternestern!
Möge Neptun uns reiche Ernte bescheren!