Martin Canine - Kommentare

Alle Kommentare von Martin Canine

  • 10

    Dass Komödien ja eine Sache des subjektiven Geschmacks sind, sollte selbst dem professionellsten Kritiker klar sein, weshalb ich mal hoffe, dass mir niemand böse ist, dass ich dieses Stück Popkultur derart hochrangig bewerte.
    Vor Allem, da es sich einfach nur um eine Unterhaltungskomödie handelt, nicht um eine kluge Satire oder eine intelligente Tragikomödie handelt, sondern einfach pures Entertainment bringen soll.
    Damit komm ich zu meinem Kommentar zu "Hangover".
    ...
    Zunächst mal möchte ich nach nur 4 Reisekommentaren leider von dem Projekt abmelden. Es tut mir Leid, ich hab mir zu viel vorgenommen, denn ein Reisekommentar beansprucht etwa drei Mal so viel Zeit wie ein "normaler". Und der Aufgabe bin ich nicht gewachsen.
    So... und jetzt zu meinem echten Kommentar:

    Es war Anfang 2010.
    Meine Stiefschwester hat mir und meinem Vater von einer Spitzenkomödie erzählt, die einfach nur megalustig ist und uns garantiert gefallen wird.
    So gab es einen gemeinsamen DVD-Abend mit dem damals noch nicht so bekannten Hangover.
    Und ich fand ihn damals schon richtig witzig.
    Später hab ich ihn mir dann auch gekauft - als meine DVD-Sammlung noch im zweistelligen Bereich lag.

    Seit damals hab ich Hangover schon einige Male gesehen. Mit diversen Leuten oder allein, und ich muss sagen, dieser Film ist immer die Stimmungskanone schlechthin.
    Als ich ihn das erste Mal gesehen hab, war ich erstmal total geflasht.
    Jedes Mal, wenn man denkt, es könnte nichts abgedrehteres mehr kommen, folgt irgendetwas noch skurrileres und freakigeres, und alles ist einfach nur mehr megalustig.
    Was mir beim ersten Mal auch gefallen hat, ist, dass er zunächst auch irre spannend ist, da man auch mitfiebert und versucht, dahinter zu kommen, wo Doug ist.
    Und natürlich, was es mit all den unvorstellbaren Situationen auf sich hat.

    Hangover wäre aber nur halb so lustig ohne seine aberwitzigen Charaktere.
    Allen voran natürlich Alan, oder wie er auch genannt wird "der fette Jesus".
    Einen dermaßen schrägen Charakter habe ich in der gesamten Filmgeschichte noch nie gesehen. Man kann hundertprozentig sicher sein, dass er egal um was es geht immer den unpassendsten Kommentar parat hat.
    Wenn nicht, dann vollführt er eben die unangebrachteste Tat.
    However, Alan schafft es immer wieder, dass man ihn schräg ansieht und sich im positiven Sinne an die Stirn klopfen möchte.
    Aber auch die anderen Charaktere sind stark für Lacher zuständig. Sei es Stu, der den leicht aufzuregenden Doktor der Zahnheilkunde gibt und quasi das genaue Gegenteil von Alan ist, oder Phil, der egal was für kranker Mist passiert, immer die coole Sau gibt, und ohne den alles zusammenfallen würde.
    Mr. Chow ist selbstverständlich auch ein Spitzencharakter, der es durch seine eklig-witzige Art wohl innerhalb der kürzesten Zeit die meisten Lacher einbringt, obwohl er hier im ersten Teil noch eine Nebenrolle hat.

    Der Humor des ersten Hangover ist ganz klar auf seine abstruse Situationskomik in Verbindung mit der Charakterzusammensetzung zu führen. Man kann sich sicher sein, dass immer die verrücktesten Dinge passieren, und auch nach dem fünften Mal Anschauen kann mich Hangover immer noch richtig unterhalten.
    Die Gags des ersten Teil sind größtenteils noch jugendfrei, lediglich die Sprache ist etwas derb, so sollte dieser Teil auch jene unterhalten, die mit allzu derben Humor nichts anfangen können, zumahl ich auch finde, dass es einer der wenigen Filme ist, bei denen wirklich jeder Gag sitzt, sei es die Barkeeper-Anekdote oder das Handtäschchen, ähm, due Umhängetasche.
    Außerdem hat man sich hier auch noch um einen anständigen und originellen Plot bemüht, was bei heutigen Komödien selten vorkommt.
    "Mir geht's genau wie dir! Ich hasse Godzilla! Er zerstört Städte!"

    Was erklär ich hier eigentlich? Es ist Comedy, entweder man findet's lustig oder eben nicht.
    Für mich ist Hangover einfach die beste Komödie der letzten 25 Jahre und vielleichg auch die Beste überhaupt.
    Versteht es oder nicht, bei Komödien hört für mich das vernünftige Denken auf.

    "Tülitü.
    Blöde Wichsaaaaaaaaaaaa..."

    10
    • Gratuliere Ben zum (verdienten) Kommentar der Woche!

      4
      • Sieben? Oder doch Inglourious Basterds?
        ...
        Ach, ich nehm Sieben!

        1
        • 5

          (Ich möchte 2 Dinge sagen:
          1. Alle hier getätigten Aussagen sind nicht rassistischer sondern satirischer Natur und sind keinesfalls ernst zu nehmen.
          2. SPOILER-Alarm)

          Wenn einer eine Reise macht, dann hat er viel zu erzählen.
          ...
          Mein Reisetagebuch Teil 4

          Nachdem ich eine Reihe unglücklicher Zufälle und Hawaii hinter mir gelassen habe, konnte ich mich nun ganz entspannt dem geplanten Flug nach Japan widmen.
          Um möglichst viel über dieses Land in Erfahrung zu bringen, hab ich beschlossen, eine japanische Familie kennenzulernen.
          Wie sich herausstellen sollte, hatte ich mir den wohl ungünstigsten Zeitpunkt ausgesucht.
          Und ich meine nicht ungünstig im Sinne von "Ach ihr habt grad was vor? Dann komm ich halt später!", nein, ich meine ungünstig wie "Was? Es geht um das gottverdammte Ende der gottverdammten Welt!? Gottverdammt nochmal!"

          Okay ich beginne ganz von vorne, so vermeide ich weitere Verwirrung.
          Ich komme ganz gechillt in Japan an, mit dem Flug.
          Ich war diesmal weder in eine Schweizer Variante von Mittelerde geraten, noch machte ich Bekanntschaften mit Affenmenschen, die aussehen wie Will Ferell.
          Es ging ganz direkt nach Japan.
          Es war wie man es sich vorstellt alles im Animestil, und wirkte quietschig und... japanisch eben.
          Genauso war auch die Familie. Japanisch eben.

          Doch wie bereits erwähnt, als ich bei der Familie ankam, hatten sie alle Hände voll zu tun.
          Es war traurige Stimmung, denn offenbar gab es erst kützlich einen Todesfall.
          Doch damit nicht genug: die Kids der Familie verbrachten die Zeit am Computer mit all den Dingen, von denen die Erwachsenen nichts verstehen, zum Beispiel das Retten der Welt.

          So verbrachten sie ihre Zeit in der virtuellen Alternativwelt von Oz damit, dass sie eine gigantische Atomrakete davon abhalten, ihr Ziel zu erreichen und im Vorbeiflug gleich mal die gesamte Erde zu vernichten.
          Okay, das klingt jetzt schon ein kleines Bisschen strange, aber im Hintergrund hab ich mir immer behalten, dass das das Land ist, welches schon so viele geniale Storykonstrukte hervorgebracht hat, und bekanntlich unter ultrahohen Blutdruck und Tentakelgenitalien leidet.
          Irgendwo dacht ich mir dann, dass dann ja dann doch gar nicht so merkwürdig ist, da man ja weder das eine noch das andere hat.
          Irgendwie hat die Realität sich auch bei dem fiktivem Film zur Serie Digi... Neee, ich muss mich irren.

          Aber immerhin muss ich sagen, dass ich bei der Rettung der Welt zuschauen konnte.
          Und - wer hätte es gedacht - das Schicksal der Welt hängt offenbar nur von einem Kartenspiel. Einem virtuellen Kartenspiel.
          Ich habe beschlossen, mich diesem Asia Overkill zu öffnen und mich nicht weiter zu wundern.

          Da ich das Spiel nicht kannte, kan ich nicht wirklich sagen, was passiert ist, aber von dem, was ich rausgehört habe, dürfte unser wunderbarer Planet nun dich gerettet worden sein.
          Sollte ich mich irren, merkt ihr es entweder daran, dass die Nachrichten über eine Bombe berichten, oder daran, dass ihr tot seid und alles in Trümmern liegt.

          Nach diesem zugegeben nicht sehr aufregenden Tag bin ich erfolgreich zum Flughafen zurückgekehrt.
          Ich wollte doch nur den ganz normalen japanischen Alltag erleben.
          Atombomben, Kartenspiele und komische digitale Welt (und leider nicht die DigiWelt - wobei ich ja in feindlichem Gebiet wäre).
          Also kann man sagen, das Paradebeispiel für einen ganz gewöhnlichen Tag im modernen Japan :)

          5
          • Ich bin ja eh der einzige hier, der seinen Humor witzig findet (also Traumschiff, Manitu und Lissi), also werd ich jetzt mal sagen, dass ich durchaus mal reinschauen würde.

            • 10

              Wenn einem ein Film so richtig umhaut, einen mit offenen Mund zurücklässt, ist das der Beweis, dass man einen ganz besonderen Film vor sich hat.
              Wenn man ihn eineinhalb Jahre später nochmal sieht, und wieder mindestens genauso begeistert ist, dann ist für mich klar, dass er das Maximum, was ein Film erreichen kann, erreicht hat.
              So ein Film ist zum Beispiel "Einer flog über das Kuckucksnest".
              ...
              Als ich diesen Film das erste Mal sah, was mittlerweile über eineinhalb Jahre her ist, war ich dermaßen geschockt und gefesselt wie kaum zuvor. Ich hätte ihn damals locker zu meinen absoluten Lieblingsfilmen gezählt. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich damals DEUTLICH weniger Filme gesehen hab als heute, weshalb ich weniger Vergleichsmöglichkeiten hatte und dem Film hier auf Moviepilot vorerst kein Herz gegeben habe.
              Letzten Montag hatten wir in der Schule mehrere Kurse zur Auswahl, einer davon war "Psychologie im Film", für den ich mich anmeldete. Der Lehrer sagte uns nicht, welchen Film wir uns ansehen würden, aber als die DVD eingelegt war, erstreckte sich auch bald der Titel über den Bildschirm. Eigentlich war ich froh, dass es ein Film war, den ich bereits kannte, da Filme in der Schule anschauen nicht immer eine angenehme Tätigkeit für einen Filmfanatiker ist.
              Obwohl diese Schulsichtung kaum Unterschiede zu einer privaten hatte - die Schüler waren alle interessiert und ruhig, es gab keine Pausen und diskutiert wurde erst nachher. Und ausnahmsweise sogar richtig interessant.

              Nach dieser Zweitsichtung muss ich sagen: dieser Film ist wirklich einer der besten, die ich je gesehen hab.
              Was Milos Forman hier geschaffen hat, ist ein wahres Meisterwerk.
              Viel mehr kann man aus einem Film nicht rausholen.
              Ich kenne zwar die Romanvorlage nicht (Leseempfehlungen sind zwar nett, es wird aber zu nichts führen), aber diese unglaubliche Stärke dieses Films ist mir definitiv meine höchste Auszeichnung wert.

              In erster Linie ist der Film eine gnadenlose aber auch wunderschöne Geschichte über den Kampf um Freiheit.
              In diesem Fall spielt sich die Handlung im Irrenhaus ab.
              Die Insassen, die teils aus freiem Willen dort sind, werden bevormundet, unterdrückt. Sie haben ihr Schicksal angenommen, wehren sich nicht. Sie schweigen. Doch dann kommt ein Neuankömmling hinzu. Und der hat sich nicht damit abgefunden.
              Er bringt Hoffnung, Freude und eine Idee.
              Doch dem System gefiel es, wie es war und es will die Idee im Keim ersticken. Nicht den Mann, die Idee.

              MacMurphy. Er ist der Neuankömmling. Er bringt die Idee mit.

              Schwester Ratched. Sie ist das System. Sie will alles beim Alten lassen.

              So ließe sich der Film auch auf jedes andere Millieu übertragen, denn Unterdrückung ist omnipresent, auch wenn in unterschiedlichem Ausmaß und in unterschiedlichem Kontext.
              Allerdings ist das Setting in der Irrenanstalt gerade die beste Auswahl.
              Auch wenn wir mittlerweile damit mehr vertraut sind als im Erscheinungsjahr, sind die Umstände in einer geschlossenen Anstalt nicht gerade die, mit denen sich die Masse gut auskennt. Und auch wenn heute vieles bereinigt wurde, so war es damals wohl ein ziemliches Wachrütteln der Bevölkerung, wie schon der Roman zuvor.

              So ist also die Basis für einen wunderbaren Film gegeben.
              Durch Formans Inszenierung aber wird daraus erst das Meisterwerk.
              Es gibt mehr als nur ein paar Szenen, in denen der Film einem einen relativ harten Schlag gibt, und wenn diese Szenen eintreffen, sind sie schonungslos.
              Aber nach diesen Schlägen reicht dir der Film immer die Hand und sagt: "Du hast es geschafft. Du hattest Schmerzen doch du hast sie verkraftet. Jetzt komm her, ich nehm dich in den Arm."
              Hoffnungsschimmer. Sogar mehrere Szenen an denen ich lachen musste.
              Denn der Film ist eine emotionale Achterbahnfahrt, wie es sonst nur ganz wenige andere sind.

              Ich möchte vor dem gesamten Cast-Ensemble niederkniehen. Ich habe selten so einen perfekt besetzten Film gesehen.
              Jack Nicholsons Charakter wirkt trotz einiger Ansichten, die ich nicht teile, komplett sympathisch und einige Szenen in denen er physisch wie psychisch gequält wird wirken äußerst authentisch und unheimlich realitätsnah.
              Louise Fletcher erbringt ebenfalls Höchstleistungen.
              Sie wirkt dermaßen professionell und glattgebügelt, dass man oftmals vergisst, dass sie eine Rolle spielt. Diese aufgesetzte Ruhe und Pseudofreundlichkeit, obwohl man ganz genau erkennt, dass ihre Figur innerlich kocht kenne ich von ganz vielen realen Beamten und Uniformierten, die auch imner bemüht sind, ihre Gefühle zu verbergen und nach außenhin wie Roboter der Gesellschaft wirken. Und das schafft Fletcher absolut perfekt herüberzubringen.
              Allerdings sind auch alle Nebenrollen wunderbar besetzt, vom Häuptling über Jesswick oder DeVitos Figur, sie alle passen absolut grandios in ihre Rollen.

              So einen packenden Film wie "Einer flog über das Kuckucksnest" hab ich selten gesehen und ich finde jeden einzelnen Oscar absolut gerechtfertigt.
              Die beiden Hauptdarsteller spielen sich gegenseitig an die Wand, das Drehbuch ist abwechslungsreich und nachdenklich, die Regie entlockt einem alle nur erdenklichen Emotionen von Trauer über Freude über Hass über Hoffnung, und der Film ist wirklich einer der Besten überhaupt.
              Und außerdem hat er beim zweiten Mal auch genau die selbe Wirkung auf mich gehabt wie beim ersten Mal.
              Filme wie dieser beweisen mir, warum ich dieses Medium so tief liebe.
              ...
              Sie sind verrückt?
              Und? Ich bin doch auch verrückt.

              15
              • Die sehen echt hammet aus.
                Sogar so sehr, dass ich beschlossen habe, The Avengers eine zweite Chance zu geben.

                • 6 .5

                  Wenn einer eine Reise macht, dann hat er viel zu erzählen.
                  ...
                  Mein Reisetagebuch Teil 3

                  Liebes Tagebuch, tut mir Leid, dass ich mich einen Tag nicht gemeldet hab, aber du wirst nicht glauben, was mir schon wieder passiert ist.
                  Nach meinem kurzen Traumurlaub im sonnigen Hawaii sollte es eigentlich in Richtung Japan gehen. Doch alles kam anders als geplant.
                  Neben mir saßen diverse Schweizer Bankangestellte, die wohl auf Geschäftsreise waren.
                  Offensichich war einer von ihnen in seine Vorgesetzte verschossen, während sie ihm keine Beachtung schenkte.
                  Nach einer Weile ging er auf die Toilette, doch dachte ich mir nichts dabei.
                  Hmmm... als ich aus dem Fenster schaute, sahen die Wolken wie Pappaufsteller aus... schlecht animierte Pappaufsteller.
                  Ach was, ich bin offenbar das Hawaiifieber noch nicht losgeworden.
                  Und das Europa unter mir sah auch verdächtig fantasymäßig aus...
                  Naja, die Aufregung spielt meinen Augen wohl einen Streich.
                  Es verging über eine Stunde und der Schweizer kam immer noch nicht zurück. Langsam fiel mir das auf. Mir, nicht aber seiner Vorgesetzten. Als ich sah, dass diese lieber mit dem Personal flirtete als nach ihrem Kollegen zu sehen, hab ich beschlossen, selbst mal nachzusehen. Das Ansehen diverser Krimiserien hat man halt Misstrauen bei sowas...
                  Und als ich die Tür zur Toilette öffnete, wurde ich auch schon mitgerissen. Da war ein Riesenloch im Raum, exakt dort, wo die Kloschüssel normalerweise stehen sollte. Einen Moment konnte ich mich halten, ehe ich durch den starken Sog hinausgeschleudert wurde.
                  Als ob mein Dino-Trip nicht allein schon zu viel des unfreiwilligen Guten gewesen wäre...

                  Am Boden erwachte ich eine äußerst seltsamen Welt. Es wirkte wie Mittelerde - nur 20 Mal billiger. Die Bäume sahen sehr zweidimensional aus, das Wasser erschien wie ein Bildschirmschoner und der Berg im Hintergrund sah seltsam computeranimiert aus.
                  Im Allgemeinen muss ich sagen, dass die Welt ziemlich komisch wirkte.
                  So liefen mir alte transsexuelle Zauberer und nymphomane Elben über den Weg, sowie massenhaft Leuten in schlechten Kostümen, was zwar für mich nichts neues wäre, aber... das sah extrem billig aus.
                  Was war hier nur los?
                  Wo war ich gelandet?
                  Auenland? Eine andere Dimension? Die Schweiz?
                  Doch - ach was soll's - ich ließ mich darauf ein.
                  Das freakige und abnorme zieht mich ja an wie eine Drehtür den guten alten Justin Bieber (Hahaha... voll neu und innovativ...).

                  So ging ich durch den Wald und machte diverse Entdeckungen. Ich hab einen Ring gefunden, den hab ich aber wieder weggeworfen, als ich merkte, dass er nur aus Holz war. Ein Typ kam mehrmals vorbei und erwähnte immer wieder, dass er Erwin heißt.
                  Nach meinen Erlebnissen mit Dino-Urin bei meiner Zeitreise kommt mir sowas aber auch nicht mehr sonderlich merkwürdig vor.

                  Irgendwann hab ich beschlossen, diese komische Umgebung zu verlassen, und wollte nachschauen, was sich hinter dem Berg befand
                  Desto näher ich zu selbigen kam, desto mehr roch es nach Käse. Wie gesagt, ich hab beschlossen mich nicht weiter zu wundern, und ging weiter, selbst als ich an dem künstlich aussehenden Skeletts eines offensichtlich Adeligen vorbeikam.
                  Erst nach zwei Tagen hab ich es geschafft, am Berg anzukommen. Als ich mich umdrehte, sah ich auf halben Wege den gesuchten Bankangestellten.
                  Er hatte offenbar neue Freunde gefunden, also störte ich ihn nicht.
                  Ich ging weiter... und weiter... und weiter - und stieß wieder auf Zivilisation.
                  Meine Vermutung hatte gestimnt - ich war die ganze Zeit über in der Schweiz!
                  Als ich in den besiedelteren Teil dieses Landes kam, hab ich mir überlegt, ob ich nicht vielleicht den Trip abbrechen und nach Hause fliegen sollte.
                  Seien es Zeitreisen oder nicht vorhandene Flugzeugtoiletten, dass Schicksal wollte es offenbar nicht, dass ich weiter mache.
                  Aber dann dachte ich mir: und wenn schon, ich hab auch wenn es nicht planmäßig ablief mehr von der Welt gesehen als zuvor!
                  Am Flughafen musste ich feststellen, dass mein toilettenloses Flugzeug in der Zwischenzeit abgestürzt ist. Also wurde für die Überlebenden ein Ersatzflug bereitgestellt.
                  Da kann ich nur sagen: Japan, ich komme!

                  10
                  • Also ich nenn mein Kind Leonidas wenn's ein Junge wird und Neytiri bei 'nem Mädchen.

                    (Sollte vielleicht auch mal anfangen, mir die Serie anzuschauen...)

                    • Okay, Zombieland ist schon echt spitze, aber ich hätte mir irgendwie NOTLD ganz oben gewünscht, da er ja mehr oder weniger der Genreurvater wird.

                      Wobei ich ja auch gestehen muss, dass ich von dem Genre noch kaum was gesehen zu haben.

                      1
                      • 7

                        Wenn einer eine Reise macht, dann hat er viel zu erzählen.
                        ...
                        Mein Reisetagebuch Teil 2

                        Gestern noch fragte ich mich, ob mein regulär geplanter Hawaii-Trip den unfreiwilligen Dinotrip toppen könne.
                        Allerdings dachte ich mir nach all der Aufregung, dass ein ruhiger, entspannter Urlaub sicher ohnehin einen entspannenden Charakter haben dürfte.
                        Ich hatte gehört, dass die bekannte TV-Schauspielerin Sarah Marshall mit ihrem neuen Freund, dem Infant Sorrow-Frontmann Aldous Snow ebenfalls dort ihren Urlaub verrichtet.
                        Ich setzte mich auf den Sitzplatz, nachdem ich das Flugzeug gerade noch rechtzeitig entdeckte.

                        Neben mir saß ein Mann, der mir merkwürdig bekannt vorkam. Ich glaube er sieht einem Darsteller einer beliebten Sitcom ähnlich, aber ich komm bis jetzt nicht drauf wem.
                        Jedenfalls machte er einen niedergeschlagenen Eindruck und so versuchte ich, mit ihm ins Gespräch zu kommen.
                        Es stellte sich relativ bald heraus, was sein Problem war: seine Ex hatte ihn verlassen.
                        Offenbar hat sie ihn für einen anderen sitzen gelassen. Und dabei war er doch immer so lieb.
                        Naja ihr könnt euch das Geheule ja sicher vorstellen...

                        Und ihr werdet's nicht glauben, was sich bei der Ankunft in Hawaii herausstellte: nicht nur, dass seine Ex dort war, nein - seine Ex war Sarah Marshall! DIE Sarah Marshall!
                        (Marshall,... Marshall... bei dem Namen klingelt was im Bezug auf unseren Sitzengelassenen... Naja ich komm jetzt nicht drauf).

                        Hawaii ist durchaus interessant, vor Allem, was die Leute angeht.
                        So bekam ich an der Bar sogleich vom Keeper derselben einen hawaiianischen Namen verpasst, und traf auf einen Kellner, der überall damit prahlte, dass Aldous Snow sich seine Songs anhören würde.
                        Hin und wieder wurde es zwar laut, da im Zimmer über mir eine Frau schrie, aber immerhin konnte ich mich damit trösten, dass ich ja nicht den ganzen Urlaub über hier bleiben würde.
                        Und außerdem war ich einer der wenigen Touristen, der wusste, dass der Staatsfisch von Hawaii Humuhumunukunukuapua'a heißt (auch wenn ich froh bin, dass niemand weiß, von welchem Guilty Pleasure ich das aufgeschnappt hab ^^).

                        Genau genommen war es der perfekte Urlaubsort.
                        Nette Leute, mit teils recht merkwürdigen Persönlichkeiten, Celebrities, komischerweise ohne Paparazzis, sonniges Wetter, tolle Entspannung und das Meer.
                        Eigentlich hätte mich ein längerer Urlaub durchaus gereizt.
                        Oder gar für immer hierbleiben...
                        Aber ich wusste auch, dass ich einen Trip geplant hatte und den werde ich verfuchst nochmal auch durchziehen!

                        Naja, nach meinem Tag in Hawaii hab ich es doch geschafft, mich von der Trauminsel zu trennen, auch wenn mir der arme Tropf leittat, vor Allem da ich mitbekommen habe, dass Aldous vorhat, einen doch recht expliziten Song vorzutragen...

                        Wie dem auch sei, jetzt fliegen wir gerade über Europa hinweg direkt nach Japan.
                        Wir sind grade über der Schweiz. Einige Bankangestellte sitzen neben mir.
                        Hmmm... Naja, mal sehen, was der Morgen so bringt.

                        9
                        • 6

                          Wenn einer eine Reise macht, dann hat er viel zu erzählen.
                          ...
                          Mein Reisetagebuch Teil 1

                          Ja, ich weiß, mein Reisebericht kommt sehr spät. Da haben einige Mitreisende schon viele Abenteuer mit anderen geteilt, da beginn ich überhaupt erst zu schreiben beginne.
                          Bevor ihr beginnt, mich mit Tomaten, Steinen oder Stealth-DVDs zu bombadieren, möchte ich euch nur noch mitteilen, WARUM ich erst jetzt beginnen kann.
                          Es hat nichts mit Faulheit zu tun.
                          Ich war verhindert, da ich auf den Weg in mein erstes Urlaubsziel in eine andere Welt gezogen wurde!
                          In eine fast vergessene Welt um genau zu sein.

                          Ich fang einfach mal von vorne an:
                          Gerade auf dem Weg zu meinem Flug nach Hawaii traf ich plötzlich auf einen leicht schusselig wirkenden Mann und eine selbstbewusst wirkende junge Frau.
                          Sie liefen einfach an mir vorbei, jedoch bekam ich einige Schnipsel aus ihren Gespräch mit und diese erlangten meine volle Aufmerksamkeit.
                          Sie redeten über - na, worüber wohl - über Zeitreisen!
                          Da entsinnte ich mich über ein Video aus einer Talkshow über einen Wissenschaftler, dass vor Kurzem im Internet kursierte.
                          Darauf fantasierte er über Zeitsprünge, blamierte sich vor dem Publikum und prügelte sich mit dem Moderator.
                          Jetzt erkannte ich, dass es sich bei dem Mann um den besagten Wissenschaftler handelte.
                          Da beschloss ich, den beiden zu folgen, was sich als größtes Abenteuer meines Lebens herausstellen sollte...

                          Ohne dass sie es merkten schlich ich also auf leisen Pfoten hinter ihnen her und blieb Film sei Dank unentdeckt. Mich interessierte einfach, was sie hier machen wollten und außerdem war es eine gute Übung für meinen zukünftigen Beruf als professioneller Stalker.^^
                          Sie machten sich auf einen Weg zu einer billigen Bootstour und ich stapfte durch die feuchte Brühe hinterher, die angeblich Wasser sein sollte.
                          Und dann plötzlich: SWOOSH!
                          Wasserfall - Sturz - Wüste.

                          Da fanden wir uns plötzlich in einer seltsamen Welt wieder - mit Dinos!
                          Gott sei Dank hab ich bei Jurassic Park gut genug aufgepasst, um zu wissen, wie man unter Dinosauriern überlebt.
                          Hätten die anderen das auch getan, wäre auch deutlich weniger Dino-Pipi geflossen...
                          Der Trupp ist um dem Bootstourleiter und einen Affenmenschen gewachsen... und ich hab mich immer noch im Hintergrund gehalten und das Geschehen amüsiert beobachtet.

                          Die Truppe war ein amüsanter Haufen, da hatten wir den ultraschusseligen Wissenschaftler, die taffe und intelligente Gefährtin (die Liebe konnte man förmlich riechen), den machomäßig sympathischen... ja, was isser eigentlich? Und dann den Affen, der alle anderen männlichen Mitglieder intelektuell in den Schatten stellt...

                          Mit der Zeit wurde es zwar etwas brenzlig um meine Gestalkten, und so ganz nebenbei geht es auch mal um so Kleinigkeiten wie die Rettung der gesamten Welt, aber alles in Allem hatten sie wohl auch einen so tollen Urlaub wie ich und als es dann endlich nach Hause in die eigene Zeit ging hatte ich immer noch genug Zeit um meinen Flug zu kriegen - schließlich war ja keine Minute vergangen.

                          Ich fragte mich intensiv, ob Hawaii den Dinotrip toppen könne.
                          Doch dann hörte ich, dass eine Schauspielerin aus einer bekannten Krimiserie mit ihrer neuen Rocker-Flamme auch dort ihren Urlaub tätigt.
                          Naja, mal sehen, was draus wird...

                          7
                          • Schöne Liste.
                            Meine würde geringfügig anders aussehen (Casino wär Platz 1)

                            1
                            • 8 .5

                              Es war der 7. Dezember 1941.
                              Als die Japaner in die vereinigten Staaten einflogen.
                              Und ihre Bomben abwarfen.
                              In Amerika.
                              Auf Hawaii.
                              Auf "Pearl Harbor".
                              ...
                              Bevor ich mit der Kritik anfange, möchte ich noch sagen, dass ich "Transformers - Die Rache" mit 8.5 Punkten bewertet habe.
                              Da 87% aller Leser ohnehin jetzt in eine Schockstarre verfallen sind, kann ich jetzt ungestört meine Pearl Harbor-Review schreiben, und mir den Hassprädigten sicher sein.

                              Also:
                              Da ich Michael Bay als Unterhaltungsregisseur eigentlich durch Werke wie seine Transformers-Filme oder Armageddon eigentlich immer verteidigte und schätzte, musste ich mir endlich einmal Pearl Harbor anschauen.
                              Irgendwo musste der enorme Hass auf den Mann doch herkommen.
                              Tatsache ist, bei den bisher gesehenen Filmen konnte ich immer das Gehirn ausschalten und mich wieder wie ins Alter von 10 Jahren zurückversetzt fühlen, als ich mich durch Action-Sequenzen und große, aufgedunsene Geschichten so richtig mitreißen ließ (eine Reihe von Transformers-Kommentaren folgt irgendwann nach Erwerb und Zweitsichtung des dritten Films).
                              Nun folgt aber ein für Bay doch recht untypischer Film. Abwechselnd bezeichnet als ein Liebesfilm, der nur so vor Kitsch triefen soll, oder aber ein Historienfilm der die Geschichte schlimmer verbiegt als der Teufel Linda Blairs Körper in so manchem alten Friedkin-Horrorklassiker.
                              Sprich: es wurde mal wieder Zeit, dass ich Partei ergreife - nur welche?
                              Waren doch alle Kritiken vernichtend, jedoch sah der Trailer geradezu super aus, und auch die Tatsache, dass Bay eigentlich immer verrissen wird, und ich ihn trotzdem mag, spricht eigentlich für den Film.
                              Und jetzt der Moment auf den Hfo... ähm, ihr alle gewartet habt:
                              Die Bewertung.

                              Also: den Kritikpunkten muss ich sogar allen zustimmen!
                              Der Film trieft vor Patriotismus wie ein Döner vor Fett - er denkt in Schubladen und ist selbstredend ausgesprochen ichbezogen was Nationen angeht.
                              Flieger, die nur für ihr Land kämpfen und sterben wollen, höchstpathetische Gespräche und natürlich letztendlich die große wehende US-amerikanische Flagge dürfen nicht fehlen.
                              Die Geschichte über Liebe und Freundschaft ist auch in der Tat schmalziger als ein Butterbrot und raspelt das Süßholz so lange, bis der Weltbestand an Süßholz vollends verbraucht ist.
                              Dass der Film trotz einiger sicherlich marketingtechnischer Aussagen von wegen historischer Korrektheit die Weltgeschichte so ernst nimmt wie Amerika die Japaner seinerzeit, ist sicherlich auch mehr als wahr - haben sich doch einige Überlebende über diesen Film schwer aufgeregt.

                              Aber... ABER... A B E R !!!!!!!!!!!!!
                              Jetzt kommt es natürlich drauf an wie ich das Ganze gewichte.
                              Denn wie gesagt, ich bewerte subjektiv, und da muss ich sagen:
                              Ich habe bereits Filme richtig gut bewertet, die die Weltgeschichte so verbiegen wie Uri Geller seine Löffel, und da muss ich so fair sein und das bei Bay auch tun.
                              Egal, was der Typ gesagt hat, egal, wie oft er betont hat, er wolle einen historisch korrekten Film machen - er hatte nie die Intention dazu. Sprüche wie diese dienen dazu, patriotische Amis ins Kino zu locken, die einen Film sehen wollen, der ihr ach so liebes Vaterland seine Gunst erweist.
                              Hätte Bay das ernst gemeint, wäre er das Thema anders angegangen.

                              Und außerdem: was erwarte ich mir von einem Michael Bay-Film?
                              Ein Paradebeispiel von einem Hollywoodblockbuster mit viel Krawumms und Action, und außerdem einer reißerischen Geschichte.
                              Und genau das habe ich bekommen.
                              Ich habe mich während der gesamten dreistündigen Laufzeit immer gut unterhalten gefühlt, langweilig war mir nie und fremdschämen musste ich mich auch nicht.
                              Okay, die erste Liebesgeschichte wirkt etwas aufgesetzt, aber die zweite macht einiges wieder wett.
                              Das mag vielleicht daran liegen, dass ich Liebesgeschichten mag.
                              Wobei ich auch sagen muss, dass ich diesen Film nicht als emotional anstrengend empfunden hab.
                              Meine Lieblingslovestory - die von Rose und Jack aus Titanic - hat mir emotional wirklich viel abverlangt, was hier nicht der Fall. Der Vergleich ist vielleicht unfair, weil es in meinen Augen nur eine Hand voll Filme gibt, die sich mit Titanic wirklich messen können, aber dennoch.
                              Dafür überzeugt mich die Freundschaftsgeschichte umso mehr, denn die Beziehung der beiden Kumpanen zueinander wirkt echt und nachvollziehbar, und außerdem wesentlich ausgereifter.

                              Aber das wahre Meisterwerk der Inszenierung ist selbstredend der Angriff auf Pearl Harbor.
                              Bay war voll in seinem Element. Man merkt auf der einen Seite, wie viel Spaß er bei der Filmung dieser Sequenz hatte, auf der anderen Seite wirkt es in der Tat äußerst drastisch, und hat für Bay-Verhältnisse überraschend viel Intensität.
                              Während dieser Sequent unterbricht die Handlung. Die zerstrittenen Freunde vergessen den Streit, die Krankenschwester ihren Liebeskummer, einfach alles wird vergessen.
                              Gefühle lässt man beiseite und konzentriert sich auch das Wesentliche.
                              Und ich muss sagen, Bay hat das fein gemacht.
                              Allein dieser Sequenz pusht den Film nochmal 0.5 bis 1 Punkt in die Höh.
                              Denn viel besser hätte man das meiner Meinung nach nicht machen können.

                              Es ist nicht so, dass mir die reißerische Handlung nicht bewusst wäre.
                              Es ist nicht so, als hätte ich keine Ahnung, dass es dem Film an Authenzität fehlt,
                              Es ist nicht so, als wäre mir der Ami-Pathos nicht aufgefallen.
                              Es ist aber durchaus so, dass ich einen Quotenblockbuster wie einen Quotenblockbuster behandle.
                              Es ist auch durchaus so, dass ich Pearl Harbor wirklich unterhaltsam fand, ihn als wirklich gut inszeniert empfunden habe und ihn mir auch durchaus nochmal anschauen würde.

                              Und jetzt: möge die Steinigung beginnen!

                              6
                              • 10

                                "Wo bist du?"
                                ...
                                Stark.
                                Bereit.
                                Unbesiegbar.
                                Schön.
                                Entschlossen.
                                Mutig.

                                Prolog: kaum 5 Jahre, gerade noch 16 Jahre
                                Da war ich nun also 5 Jahre alt, war noch nicht einmal in der Volksschule (=Grundschule in Österreich) und hab schon RTLII schauen dürfen, den ganzen Nachmittag lang.
                                RTLII - Das hieß damals nicht Dokusoap oder Assi-TV, das hieß Anime.
                                Zwar sollten die meisten "meiner" Serien, wie unter Anderem "Inuyasha" oder "Detektiv Conan" erst etwas später ausgestrahlt werden, so gab es diese Serie schon.
                                Und ich schaute sie, und schaute sie, und war sooooo gebannt.
                                Das geschah zu einem Zeitpunkt, als ich nicht mal die Hälfte der in diesem Kommentar verwendeten Ausdrücke verstand. Was kannte ich denn schon?
                                Pokémon kannte ich. Das stellte den Anfang meiner Medienprägung dar.
                                Und dann musste es ohnehin bald dazu gekommen sein, dass ich mir diese Serie ansah.

                                Allerdings hat es die Zeit so an sich, auch die größte Bindung auseinanderzureißen, und damit ist hier keine Person gemeint, kein Erlebnis, kein Besitz - sondern der Beginn des Auseinandersetzens mit dem ausiovisuellen Medien.
                                Viel kam über die Jahre.
                                Es kam eine Zeit, wo mir meine Kindheitserinnerungen peinlich waren, es kam eine Zeit, wo ich einfach nur Popmusik hörte und nicht fernsah, es kamen schlechte flachwitzige Komödien, es kamen Arthausfilme und es kam eine bis heute anhaltende Zeit, in derr ich ein jedes Genre liebender Filmfanatiker wurde - und ehe ich mich versehen habe, sind 12 Jahre vergangen.
                                In werde in genau 2 Monaten siebzehn Jahre alt und obwohl ich noch jung bin, kommt mir die Zeit doch wie eine Ewigkeit vor.
                                Ein paar Serien hab ich bereits ein zweites mal gesehen.
                                An Detektiv Conan konnte ich mich nur vereinzelt erinnern, und Inuyasha war mir fast völlig fremd.
                                Die Zeit tickte und stahl mir meine Erinnerungen und doch...
                                ...musste ich einfach, egal wie teuer sie war, mein Geld für die Komplettausgabe von "Kamikaze Kaitou Jeanne" ausgeben - oder wie es eigentlich auf RTLII hieß "Jeanne, die Kamekaze-Diebin".
                                Denn eins wusste ich: auch wenn ich nicht mehr alle Namen kannte oder jeden Satz mitsprechen konnte, so habe ich die Erinnerung an Jeanne nicht verloren.
                                Ich wusste genau, wer sie war, und ich wusste auch, wie die Serie endet.
                                Und ich war nervös, als die Box ankam - würde ich mir meine schöne Erinnerung ruinieren?
                                Schließlich gab es ein paar Serien wie Beyblade oder YuGiOh, die ich heute nicht mehr mag.
                                Aber ich musste es tun, ich legte die erste von 8 DVDs ein...

                                Phase 1: "Gib mir die Kraft, Jeanne D'Arc!"
                                Zu Beginn wirkt die Serie durchaus recht quietschig und bunt.
                                Die Synchronstimmen klingen recht piepsig und auch ansonsten musste ich mich erst an den Zeichenstil gewöhnen.
                                Wir lernen die Figuren kennen, sie werden rasch eingeführt, mit einfachen Charakteren und einfachen Aufgaben.
                                Die Episoden wirken zu Beginn nach Schema F abgearbeitet - eine Person hat einen ihm lieben Gegenstand, der wird von einem Dämonen besessen, die Person wird böse, Maron verwandelt sich in Jeanne, Miyako versucht sie zu stoppen, Jeanne schafft es aber trotzdem.
                                Ich muss aber sagen: Als Unterhaltungsserie ist es gar nicht so schlecht, es ist eine kurzweilige Serie mit einigen netten Storylines ohne große Überraschung.
                                Das möchte man meinen, aber ich WUSSTE dass es nicht so ist. Die ersten Folgen kannte ich gar nicht, ich weiß doch genau, da kommt noch etwas. Etwas RIESENGROSSES, etwas, was ALLES in den Schatten stellt, alles, was ich kenne, jeden Herzensfilm, jede Serie, einfach alles!
                                Und dann kam die Folge "Abschied von Fin"...

                                Phase 2: "Fin, gib mir die Kraft und lass Jeanne D'Arc mich erhören!"
                                ...und bereits in dieser Folge wusste ich ganz genau: meine Erinnerung trügt nicht.
                                Ihr bekommt es vielleicht nicht mit, wenn ihr die Serie zum ersten Mal seht, aber ich war noch nie so aufgeregt.
                                Früher als Kind hatte ich immer Herzrasen wenn ich Geburtstag hatte oder Weihnachten war.
                                Genau so hatte ich hier auch Herzrasen. Ihr müsst wissen, ich weiß nicht alles über diese Serie, aber sehr, SEHR viel aus der zweiten Staffel.
                                Und nach dieser oben genannten Folge kommt die Serie in die Gänge, überspringt die 100 und steigt von 0 direkt auf 101!
                                Es kann alles passieren, Jeanne hat ihre Aufgabe erfüllt, doch es geht weiter.
                                Die Serie wirkt nicht mehr quietschvergnügt, sie hat ganz viel Tiefgang und gewinnt an ernsten, oft sogar deprimierenden Inhalten. So weiß man rasch, dass diese Eindimensionalität der Charaktere schnell aufgelöst wird, es klärt sich vieles auf - vieles, von welchem ich mir wünschte, es würde nicht aufgeklärt werden. Und dann gibt es noch 2 neue Wiedersacher:
                                zum Einen Misto, ein Dämonenmädchen, welches Jeanne mit physischen Mitteln schaden will.
                                zum Anderen Noin, der mit ihr ein psychisches Spiel treibt.
                                Letzterer wirkt mysteriös, er hat doch etwas zu verbergen - oder?
                                Fragen über Fragen...

                                Im Laufe der zweiten Staffeln war ich so oft den Tränen nah.
                                Man kennt Maron von Beginn an an eher fröhlich, und ihre Welt al (fast) heil, doch diese zweite Staffel...
                                Ich wollte sie in den Arm nehmen, sie hat mir so oft so Leid getan.
                                Eine Spirale aus tristen und melancholischen, oft aber auch schwerer zu verarbeitenden Gefühlen macht sich breit...
                                Doch es hat einen Sinn, und wenn der aufgelöst wird, wenn alle Rätsel gelöst sind, wenn jeder Hintergrund geklärt wird, dann... dann... dann...
                                ...dann könnte ich genauso gut alle meine Lieblingsfilme - außer Harry Potter versteht sich - nehmen und mir nie wieder zeigen, denn noch nie hat es irgendetwas geschafft, mich emotional so mitzunehmen.

                                Epilog: Warum?
                                Doch warum das alles?

                                Zum Einen meine Erinnerungen.
                                Denkt an einen ganz besonderen Tag in eurer frühen Kindheit. Ihr wisst noch vieles davon, nicht wahr?
                                Ihr werdet die Erinnerungen nie vergessen, oder? Ihr könnten einige Ereignisse eins zu eins nachstellen oder? Aber nicht die ganzen 24 Stunden, oder?
                                Und jetzt stellt auch vor, ihr könntet diesen einen Tag noch einmal erleben. Würde euch das nicht rühren?
                                Währt ihr nicht berührt?

                                Zum Zweiten finde ich die Serie irre gut gemacht, und Spannung habe ich noch NIE so gut aufgebaut gesehen.
                                Ihr habt die ersten 26 Folgen gesehen? Dann habt ihr noch nicht wirklich viel gesehen, denn es kommt noch viel, VIEL mehr. So ist die erste Staffel nichts besonderes, wäre sicher nicht mehr als 6.5 oder 7 Punkte wert, aber ich bitte euch, schaut sie euch trotzdem an - und schaut dann weiter, und ich möchte meinen, sie wird euch gefallen. Und ihr werdet auch die ersten Folgen schätzen lernen, wenn ihr einmal wisst, wie sie euch emotional beeinflusst haben, um am Ende... nein, das sag ich nicht.

                                Zum Dritten ist es absolut haargenau das, was ich gerne sehe.
                                Ich liebe das Intro. Jeden Ton, der in der deutschen Version gespielt und gesungen wird.
                                Und ich liebe beide Intro-Animationen, weil ich schon als kleines Kind das Flattern ihrer Haare und Kleidung liebte, was sich nicht geändert hat. Ich mag die Bösewichte, auch weil es zwei gibt.
                                Eine fiese, verabscheuungswürdige Göre und ein mysteriöser, hochintelligenter Mann.
                                Ich liebe es, wie ich jedes Mal, wenn ich Jeanne D'Arc höre, an die Serie denken muss.
                                Ich meine, die meisten kannten Jeanne D'Arc (auch bekannt als Johanna von Orleans) sicher schon vorher, ich habe mit 5 hier das erste Mal von ihr gehört.
                                Wenn ihr die Serie schon von früher kennt, könnt ihr mich vielleicht verstehen.
                                Wenn ihr sie nicht kennt, und ihr habt die Möglichkeit dazu, euch die 44 Folgen anzuschauen, tut es mir zu liebe bitte. Selbst wenn ihr in ein paar Anfangsfolgen reinschaut, und sie gefallen euch nicht, quält euch durch, es wird um WELTEN besser.
                                Maron ist verletzlich.
                                Jeanne ist stark.
                                Maron hat Angst.
                                Jeanne hat Mut.
                                Maron ist schwach.
                                Jeanne ist stark.
                                Maron ist Jeanne.
                                Und wir haben alle zwei Seiten.

                                Stark.
                                Bereit.
                                Unbesiegbar.
                                Schön.
                                Entschlossen.
                                Mutig.

                                ...
                                "Ich bin direkt vor dir"

                                und dann setzte mein Herz für einen Schlag aus.

                                6
                                • 2
                                  • In gewissen Kreisen gelten seine Filme als Kult.
                                    Die ganze YouTube-Community liebt 300.
                                    Ich übrigens auch.

                                    2
                                    • 10

                                      Gleich mal vorweg:
                                      Aus Zeitgründen werde ich in den nächsten 2-3 Tagen keine Kommentare hochladen können.
                                      Was für andere eine kleine Sache ist, erwähne ich lieber gleich zu Beginn, da ich normalerweise versuche, euch täglich mit Kommis zwangszubeglücken.
                                      Also hab ich mir für heute einen Film ausgesucht, den sich schon ein paar Leute von mir kommentiert gewünscht haben, nämlich "Der große Gatsby".
                                      ...
                                      Die USA.
                                      Die 1920er.
                                      Millionen von Dollar.
                                      Die High Society.
                                      Das ist die Welt des großen Gatsby.

                                      Österreich.
                                      Die 2010er.
                                      6 Euro für eine Kinokarte
                                      Eine Schulklasse.
                                      Das ist meine Welt zum Zeitpunkt, als sie mit der oben genannten kollidierte...

                                      Tja, da war ich nun also im Kino. Mit der Schule. In 3D. Autsch.
                                      Es sind nicht gerade die besten Voraussetzungen, um mir ernsthaft einen Film anzuschauen, denn wenngleich ich meine Mitschüler mag würde ich mir in so einer großen Gruppe von Teenagern nie einen Film anschauen, und außerdem meide ich 3D wo es nur geht.
                                      So... aber dennoch war meine Freude auf den neuen Streifen mit DiCaprio nicht getrübt.

                                      Ich muss sagen, dass das meine erste Erfahrung mit Gatsby war, weder die Erstverfilmungen noch das Buch sind mir bis dato bekannt. Mehr oder weniger unvoreingenommen habe ich den Film also gesehen.
                                      Und als sich dieser Film in seinen Bildern über die Leinwand erstreckte, war mir relativ bald klar, dass es großes Kino sein würde.
                                      Eine 8. Mindestens.
                                      Es dauerte nicht lange, und ich war mir bereits sicher, dass es doch noch besser wäre. Eine 9. Oder eine 9.5 sogar.
                                      Aber als er zu Ende war, war ich mir sicher: ich habe einen neuen Herzensfilm.

                                      "Der große Gatsby" ist eine Parabel über den Reichtum, den Luxus und den Glamour, aber auch über den scheinbar zwangsläufig damit verbundenen Verlust der moralischen Werte.
                                      Außerdem eine Geschichte über die Liebe.
                                      Aber welche Geschichte hat denn nicht etwas Liebe in sich?
                                      Wichtig ist nur, dass uns die Liebesgeschichte berührt, uns erreicht.
                                      Und vor Allem ist es die Geschichte eines Mannes.
                                      Einer Person. Eines Mythos. Einer Person, die durch den Mythos ins Abseits gerät.
                                      Die Geschichte von Jay Gatsby.

                                      Sie komnen zu Hunderten. Aus allen Winkeln kommen sie gekrochen. Der stinkreiche Abschaum dieser Welt. Die Neureichen, die Urgesteine des Reichtums, die Gangster, die Ehrenbürgen. Zu Gatsby? Nein, nur zu Gatsbys Parties. Wer die Person ist, die keine Kosten und Mühen scheut, um ihnen schöne Zeiten zu bereiten.... Tja, das ist ihnen herzlich egal.
                                      Irgendjemand ist es schon.
                                      Ein Mörder? Ein Oxford-Mann? Egal, Geld hat er.

                                      Es gibt viele Leute, die von Jay Gatsby gehört haben.
                                      Doch es gibt unter ihnen nur eine, die James Gatz kennt.
                                      Das ist Nick Carraway.
                                      Er lernt, dass James ein Mann voller Gefühle ist, mit einem Herz und einer Seele. Ein Mann, der sein gesamtes Leben nur der Liebe zu einer einzigen Frau widmet, dessen sehnlichster Wunsch es ist, das grüne Licht am weit entfernten Ufer zu erhaschen.
                                      Doch all das sehen die Partyleute nicht.
                                      Sie genießen nur ihren illegal erworbenen Champagner...

                                      "Der große Gatsby" hat trotz der Laufzeit von ca. 140 Minuten keinerlei Längen, zumimdest nach meinem Ermessen.
                                      Zu Beginn, als sich ein Mysterium um Gatsbys Figur aufbaut, tut es ihm der Film gleich und zeigt ihn ebenfalls nur angedeutet.
                                      Leonardo DiCaprio spielt hier so genial wie schon lange nicht mehr.
                                      Dieser Mann holt aus seinen Rollen einfach immer das Beste raus, und ich hoffe, dass er endlich seinen wohlverdienten Oscar erhält. Eine Nominierung muss er bekommen. Etwas anderes erlaube ich der Academy nicht.

                                      Parties, Luxus, Wohlstand.
                                      Doch auch diese Welt, in all ihrer Pracht und ihrem Überfluss ist letztenendes nicht einem müden Cent wert, wenn man dafür einbüßt, zu empfinden.
                                      Man kennt Jay Gatsby - aber befreundet ist man nur mit James Gatz.
                                      Und wer denkt, dass diese Story nur in das Amerika der 1920er passt, sollte mal über folgende Frage nachdenken:
                                      Wie viele Freunde, denkt ihr, würde Paris Hilton noch haben, wenn sie pleite wäre?

                                      11
                                      • Egal ob er witzig wird oder nicht so kultig wie Teil 1 kann er nicht werden.

                                        • 1 .5

                                          Es gibt Filme, die sind so schlecht, dass sie wieder unterhaltsam sind.
                                          Und dann gibt es welche, die einfach nur schlecht sind.
                                          Und dann gibt es noch "Ultraviolet"
                                          ...
                                          Als ich Ultraviolet vor ein paar Jahren das erste Mal gesehen habe, fand ich ihn absolut grottenschlecht.
                                          Jetzt nicht so, dass ich ihn öde oder langweilig fand, sondern einfach nur irre zusammengeklatscht.

                                          Dennoch...
                                          In einem Ansturm jugendlichen Leichtsinns gepaart mit einem leichten Anflug von selbstzerstörerischen Absichten hatte die DVD unerklärlicherweise kürzlich ihren Weg in meinen Player gefunden und somit begann die Nacht des Grauens erneut...

                                          Aber ich muss sagen ich fand ihn jetzt geringfügig besser. Unter Berücksichtigung meiner immer noch furchtbaren Wertung kann man sich ausmalen wie vernichtend ich ihn in Erinnerung hatte.
                                          Ich muss dem Film folgende positive Aspekte durchaus eingestehen:
                                          Er hat zu Beginn eine hammergeile Optik.
                                          Die Kampfchoreos sind cool, die computerspielartige Kulisse sieht echt cool aus und die Opening-Credits, die wie ein Comic aussiehen sehen auch spitze aus.
                                          Jedenfalls macht das zu Beginn schon Bock.
                                          Aber Optik kann einen Film nicht tragen, zumindest nicht in diesem Fall.
                                          Der Film hat eine extrem einfache Handlung, die sich jeder 10-jährige hätte ausdenken können. Das ist ja nicht weiter schlimm, hätte man das Ganze wenigstens mit ein paar flotten Sprüchen oder halbwegs interessanten Figuren versehen. Die Protagonistin gefühlte 100 Mal erwähnen zu lassen, dass der Zuschauer die Welt, in der sie lebt, vielleicht nicht versteht ist kein Garant dafür, dass das auch stimmt.
                                          Um den Film halbwegs interessant zu gestalten,.wäre es von Nöten gewesen, ihm mehr Zeit zu lassen. Er ratscht in seinen ca. 80 Minuten Laufzeit die simple Handlung runter und nimmt sich keine Zeit für Charaktertiefe oder längere Dialoge.
                                          Der Film wirkt wie auf das "Wesentliche" reduziert, was sehr schade ist. Genau genommen wurde er ja gekürzt, um ca. 40 Minuten, um in Amerika das PG-13 zu erhalten, was dem Film eine Jungendfreigabe gibt.
                                          Letztendlich verliert sich auch die schöne Optik mit der Zeit.

                                          Ich kann nicht sagen, dass ich den Film ätzend oder langweilig fand.
                                          Aber "Ultraviolet" ist und bleibt ein Werk ohne starken Plot oder Spannung, dafür mit eindimensionalen Charakteren und viel zu wenig Zeit um sich zu entwickeln.

                                          10
                                          • 10

                                            (Ich schätze zwar, dass das Schicksal von Jesus jedem bekannt sein dürfte, damit sich allerdings keiner aufregt, gibt es hier mal eine kleine Spoilerwarnung)

                                            Es gehört schon etwas dazu, gleich auf mehreren Listen auf Platz 1 der umstrittensten Filme aller Zeiten zu stehen.
                                            Zum Einen bezüglich seiner äußerst heiklen Thematik, die dazu noch nicht gerade zimperlich behandelt wird.
                                            Zum anderen aufgrund der polarisierenden Kritiken, da die Frage, ob es sich um ein Meisterwerk oder grenzwertigen Schund handelt, von Kritiker zu Kritiker und von Betrachter zu Betrachter unterschiedlich aussieht.
                                            Dann schalten sich auch noch politische Gruppen ein.
                                            Und plötzlich steht der Regisseur in allen Schlagzeilen - und zwar den Negativen.
                                            Heute geht es - im Double Feature mit Hfonda15 - um.den Leidensweg Jesu von Nazareth, besser bekannt als "Die Passion Christi".
                                            ...
                                            Wie oben bereits beschrieben sorgte der Film bei seinem Erscheinen für einen riesigen Skandal.
                                            Antisemtismus.
                                            Gewaltverherrlichung.
                                            Das Weiden am Unglück von Jesus.
                                            All das und noch viel mehr wurde diesem Film vorgeworfen.
                                            Ich - politisch so links wie eine Bravozeitschrift und zusätzlich noch ein Atheist - hatte schlimmste Erwartungen.
                                            Aber damals wurde ich positivst überrascht.
                                            Dann - seit ich unter den Moviepiloten weile - hab ich diesen Film oft verteidigt. Und im Zuge mehrerer Diskussionen haben der gute Hfonda und ich beschlossen, ein Kommentardoppel zu kreieren, was natürlich gleich Anlass für eine Zweitsichtung darstellte, wobei meine ohnehin hohe Wertung nochmal gehörig anstieg. Bis fast aufs Maximum (ein Herz ist er vorerst noch nicht wert)
                                            Jetzt wollt ihr sicher alle wissen, woran das liegt?
                                            Tja, ich bin aber ein böser Wauwau und lass euch noch etwas zappeln.
                                            ;P

                                            Stattdessen nehm ich mich mal der Kontroverse des vermeintlichen Antisemitismus des Streifens an, wobei natürlich gesagt sei, dass ich die entsprechenden Bibelstellen nicht kenne und nicht weiß, inwiefern Dinge daraus entnommen wurden oder nicht.
                                            Wie dem auch sei, hier die Antisemitendebatte:
                                            Beim ersten Mal ansehen fiel mir keine Judenfeindlichkeit auf.
                                            Beim zweiten Mal gab es genau 2 Inhalte, bei denen ich mir vorstellen könnte, dass man sie eventuell so interpretieren kann.
                                            Zum Einen die Tatsache, dass Jesus von einem Juden verraten wurde.
                                            Er wurde von Judas verraten. Judas war Jude.
                                            Das ist so. Eine Tatsache.
                                            Es gibt manche Fakten die nunmal so waren und man nicht wegzaubern kann. Und ich verstehe nicht, warum man das nicht erwähnen oder sagen darf. War halt ein Jude einmal böse. Na und? Das hat ja mit den anderen nichts zu tun.
                                            Es gab auch genug böse Christen!
                                            Der andere Inhalt, der mir auffiel, ist eim Satz, den Jesus zum "Richter" sagt, der aussagt, dass nicht dieser Schuld am Schicksal Jesu hätte, sondern die, die ihn verraten hätten.
                                            Das kann natürlich so aufgefasst werden, dass die Juden gemeint sind, allerdings denke ich eher hiermit sind konkret die Leute, die ihn verleugnet haben, gemeint wie Judas oder die Leute, die ihn dorthin auslieferten.
                                            War einfach etwas unvorsichtig von Mel.
                                            Kann man in den falschen Hals kriegen.
                                            So seh ich das zumindest, es ist nicht gesagt, dass ich recht hab.

                                            So, nun denkt er also, dass der Film nicht antisemithisch ist.
                                            Aber das rechtfertigt doch noch keine so hohe Wertung!
                                            Was denkt er sich nur?
                                            Es gibt noch Million anderer Filme, die nicht antisemithisch sind!
                                            Tss...
                                            Aber aber, meine Damen und Herren, regen sie sich nicht auf.
                                            Es folgt die Erklärung meiner Wertung:
                                            Inszenierungstechnisch fand, nein finde ich den Film eunfach atemberaubend!

                                            Der Film zeigt die letzten 12 Stunden Jesu. Den Leidensweg von Gottes Sohn. Die Passion Christi.
                                            Und das macht er einfach irre fesselnd auf eine Art und Weise, die mich auch beim zweiten Mal magisch in den Fernseher hineingezogen hat.
                                            Der Film wirkt sehr realistisch in seiner Gewaltdarstellung, das stimmt. Und ja, die Brutalität bestimmt lange Strecken des Films.
                                            Doch es ist nicht ohne Sinn und Verstand und gewiss nicht glorifizierend.
                                            Mel Gibson wollte den Film so authentisch wie möglich machen und verdammt nochmal, es ist ihm gelungen!
                                            Schonungslos und ohne Kompromisse zeigt er einfach alles. Jeder, der mal in einem Geschichtebuch über antike Foltermethoden gelesen hat, der weiß, dass es Jesus im Film noch verhältnismäßig gut erwischt hat, wenn man sich noch vorstellt, wie es noch hätte kommen können.
                                            Aber das Publikum ist so enorme Härte nicht gewohnt und vor Allem bei Jesus, den eine große Gemeinde als Erlöser sieht, fällt es einigen schwer.
                                            Die Kameras halten drauf wo andere abblenden würden, zeigt uns alles aber auch alles, und wir werden nicht gefragt, ob wir das auch sehen wollen.
                                            So kann man dem Werk nicht abstreiten, mehr zu zeigen als nötig ist, dies hat allerdings nicht den Zweck, den Voyeur im Zuschauer zu wecken, sondern das Schicksal Jesu so realistisch wie nur möglich zu zeigen, wo Gibson voll und ganz bei mir punkten.
                                            Der Film wirkt dermaßen echt, auch durch seine Machart, dass er in antiker Sprache gedreht wurde (die gegen den Wunsch Gibsons untertitelt wurde).

                                            Ich hatte Mitleid.
                                            Allerdings nicht so sehr mit Jesus als mit Maria.
                                            Die mitansehen muss, wie ihr Sohn gefoltert wird, sein Blut des Boden sein, körperlich so sehr entstellt wird, dass er kaum wiederzuerkennen ist.
                                            Ihr Sohn. Den sie Jahre lang aufgezogen und ihm das Leben gelehrt hat, mit dem sie gelacht und geweint hat, und dem sie gesagt hat, sie würde immer für ihn da sein. Ein Versprechen welches sie nicht einhalten kann. Und sie weiß das.

                                            Die Rückblenden, die Gibson einsetzt, sind allesamt brillant, jene mit der Mutter Jesu als auch die mit den Aposteln oder die mit den Prädigten Jesu.
                                            Es hilft für das Verständnis, ist aber auch symolisch und dramaturgisch absolut fantastisch inszeniert.
                                            Die Szenen mit dem Teufel finde ich auch absolut perfekt.
                                            Sie wirken kühl, surreal, verführerisch und diabolisch - sie wirken magisch anziehend, so wie auch Jesus gefährdet ist, vom Teufel angezogen zu werden.

                                            Schlussendlich kann ich es irgendwie nachvollziehen, wenn einem der Film zu heftig und schonungslos ist. Andererseits leuchten mir einige Vorwürfe nicht ganz ein.
                                            Der Film an sich ist einfach wahnsinnig fesselnd und einer jener, die mich voll und ganz in den Bann gezogen hat!

                                            7
                                            • Hfonda, wenn es perfekte Antworten gibt, hast du es geschafft, diese hinunterzuschreiben.
                                              Das sag ich nicht nur, weil wir titanische Kollegen sind, sondern weil ich dir (fast) nie widersprechen musste und vor Allem der letzte Absatz (fast) komplett meine Ansichten teilt.
                                              Und weil von Pacino bis Dylan alles dabei war, was man von dir kennt^^

                                              Das "(fast)" bezieht sich auf die Tatsache, dass wenn ich mal im Kino bin, ich meist eine große Packung Nachos mitschleppe.

                                              2
                                              • 9

                                                In meinem Himmel

                                                Strll dir vor.
                                                Du bist tot.
                                                Du weißt, dass du tot bist.
                                                Du kehrst nie wieder zurück.
                                                Deine Familie ist am Ende.
                                                Niemand verdächtigt den Mörder.
                                                Du weißt das.
                                                Denn du bist nicht im Himmel.
                                                Aber auf die Erde kannst du auch nicht wieder zurück.
                                                Nie wieder.
                                                Denn du bist tot.
                                                Willkommen in Peter Jackson's "In meinem Himmel".
                                                ...
                                                Ich nehme es gleich vorweg: ich hab das Buch nicht gelesen.
                                                Es gibt Romanverfilmungen, bei denen man sich offenbar für diese Tatsache rechtfertigen muss.
                                                Das hier ist mal wieder so eine.
                                                Dennoch nehm ich mir die Frechheit heraus, den Film einfach mal trotzdem zu bewerten und zu kommentieren!
                                                (*gasp*)

                                                Also... in "In meinem Himmel" (ausnahmsweise mal ein deutscher Titel den ich 100 Mal besser finde als den englischen) geht es um ein 14-jähriges Mädchen namens Susie Salmon, wie der Lachs, welches brutal ermordet wurde und nun in einer Welt zwischen Himmel und Erde gefangen ist.
                                                Ebenfalls in dieser Zwischenwelt befindet sich das Mädchen Holly, mit welchem sie sich schnell anfreundet und die sie in diese Welt einführt.
                                                Dennoch bekommt sie alles mit. Wie ihre Eltern verzweifeln und der Täter allmählich entkommt, doch auch ihre noch immer vorhandene Präsenz macht sich auf der Erde bemerkbar...

                                                Eines muss ich gleich vorweg sagen: "In meinem Himmel" ist ein purer Gefühlsfilm. Wenn man es nicht schafft, einen Film anzusehen, ohne sich zu distanzieren, sollte man vielleicht lieber die Finger davon lassen.
                                                Allen anderen lege ich diesen Film sehr ans Herz.
                                                Er hat eigentlich so ziemlich alles.
                                                Er ist ausgesprochen fantasievoll und originell und schafft es trotz der offensichtlichen Ähnlchkeit zu Jerry Zucker's "Ghost - Nachricht für Sam" einen vollkommen anderen Weg einzuschlagen.
                                                Durch IMH zieht sich definitiv eine lang anhaltende Spur der Melancholie, allerdings wird diese schwere Thematik in der Tat mit Samthandschuhen angefasst. So wirkt der Film nie zu schwer verdaulich, aber auch nicht zu distanziert.
                                                Als würde man den Sensenmann zwischen einem ganzen Schwarm von Schmetterlingen sehen können.
                                                Wenn Susie wütend oder traurig ist, sind wir es auch, jedoch scheinen Millionen und Abermillionen von Hoffnungsschimmern durch.

                                                So gibt es eine durchaus emotionale Grundstimmung, ich will nicht mal sagen traurige, man heult eine leichte Träne und keinen Sturzbach, dafür sorgt der Film schon, jedoch hat eben diese Träne eine unheimliche Kraft.
                                                Dafür freut man sich umso mehr über jeden Moment mit Susan Surandans Charakter, die einem durch ihre irgendwie freche Art ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
                                                Die richtig harten Momente zeigen sich aber in den Stellen mit Stanley Tucci als Susies Mörder. Zunächst wirkt er bedrohlich, er wird ja schon als ihr Mörder in den Film eingeführt, aber nach ein paar Sekunden wirkt er wieder normal und sogar nett, bis einem wieder einfällt, wer er ist, worauf man nich mehr Hass entwickelt.
                                                Mit ihm gibt es auch mehrere Szenen, die nervenzerreissender sind als einige Thriller (z.B. Buchszene).

                                                Und dann ist da immer wieder dieses Mädchen, welches Susie berührt
                                                hat... Welche Rolle spielt es in der Geschichte um die nicht mehr lebendige Susie Salmon?

                                                Kurzum: Drama, Liebe, Fantasy und sogar Trillerelemente bilden sich in diesem Bilderrausch, der uns Berührungen und Verbindungen offenbart, die weit über den Tod hinausgehen - oder gar mit diesem beginnen...

                                                PS: Wo diese ganzen negativen Kritiken schon wieder herkommen... Tss...

                                                14
                                                • 300 war ein hammergeiler stimmungsmachender Streifen.
                                                  Gerade deshalb denk ich der hier wird richtig mies.

                                                  • 5

                                                    Wieso tu ich das?
                                                    Ich bewerte am laufenden Band die ganzen MTV-Shows vernichtend und dann traue ich mich nicht darüber hinweg, eine deutsche TV-Sendung, die nur so vor Dümmlichkeit trieft, richtig schlecht zu bewerten.
                                                    Obwohl ich ganz offen sage, dass die Sendung kritisch gesehen der größte Haufen Kacke ist, den ich je gesehen hab.

                                                    Wie gewöhnlich in der Gattung der deutschen asozialen Television, kurz Assi-TV, gibt es auch hier Schlechtigkeit und Peinlichkeiten en Mass.
                                                    Die "Darsteller" dürften irgendwelche Laiendarsteller sein, weinten sie doch Weltmeere, wenn rauskam, dass die Tochter ein Geheimnis hatte, und stürzte aus allen Wolken, wenn der Ex-Mann vorbeikam.
                                                    "OH GOTT DAS KANN DOCH NICHT SEIN!!!!!!!!"
                                                    Melodramatik ist ja eine Sache, aber hier ist das Verhältnis in etwa so, als würde man Selbstmord begehen wenn einem der Fingernagel abbricht.
                                                    Man kann wahrlich sagen: schauspielerisches Talent sucht man hier so vergebens wie Superstars bei DSDS.

                                                    Der Typ der die Drehbücher schreibt strotz auch nur so vor Antigenie.
                                                    "Ihr Lächeln sieht aus wie eine gelbe Welle."
                                                    An den Satz werd ich mich immer erinnern.
                                                    Die Folge war überhaupt genial in ihrer Stumpfsinnigkeit.
                                                    In ein paar Minuten hat Frau Kallwass nämlich ein Video geschnitten und mit diversen Spezialeffekten versehen.
                                                    Ohne je aus dem Bild zu verschwinden. Wie hat sie das nur gemacht?

                                                    Aber am Besten find ich diese Logik:
                                                    In beinahe jeder Folge ruft die Person, die zu Frau Kallwass gekommen ist, ihren Mann/ihre Frau an, damit diese(r) herkommt.
                                                    "...Ich bin bei Frau Kallwass, einer Psychologin..."
                                                    Zwei Minuten später steht die angerufene Person schon vor der Tür.
                                                    Grandios!
                                                    Jeder weiß sofort, wo Frau Kallwass ihre Praxis hat, und scheint auch zufällig nur einen Fußmarsch weit weg zu sein.
                                                    Einmal hat eine Figur sogat lediglich am Telefon gesagt, bei einer Psychologin zu sein. Kein Name. Keine Adresse.
                                                    Und doch: die Person hat den richtigen Weg in Sekundenschnelle gefunden!

                                                    Aber warum dann 5 Punkte?
                                                    Das mag zum einen datan liegen, dass ich mich durch Logikfehler und schlechte Darsteller belustigen lassen kann.
                                                    Kann ich. Kann ich gut.
                                                    Aber ein viel wesentlicherer Grund, warum ich dieses Stück Assi-TV vergleichsweise gut bewerte, ist die Tatsache, dass ich den Begriff Assi-TV noch nicht kannte als ich diese Sendung gesehen hab.
                                                    Ich kenn sie schon lange.
                                                    Mein halbes Leben, vielleicht mehr.
                                                    Als kleines Kind hab ich diese Sendung fast täglich gesehen. Spätestens mit 8 Jahren.
                                                    Ich fand es halt toll.
                                                    Ja, die Fehler fielen mir auf, aber ich dachte damals noch so:
                                                    "Es läuft im Fernsehen, es MUSS gut sein."
                                                    Dass Schauspieler gut oder schlecht sein können, wusste ich nicht.
                                                    Dass es Qualitätsunterschiede gibt, davon hatte ich keine Ahnung.
                                                    Und es war mir auch vollkommen egal.
                                                    Ich fand das damals tatsächlich spannend.
                                                    Deshalb - genau wie bei DSDS - eine Durchschnittswertung.
                                                    Rein aus Nostalgiegründen.
                                                    Und weil ich es immer noch wenigstens unterhaltsam finde, was aber eher als zweifelhafte Ehre zu verstehen ist.

                                                    PS: Und weil ich ohne den Titelsong nie die Band Massive Attack entdeckt hätte.

                                                    4