Martin Canine - Kommentare

Alle Kommentare von Martin Canine

  • 10

    (leichte Spoiler)

    Es ist die Berührung zweier Lebewesen.
    Zweier Körper, die alles verloren haben.
    Der Moment, um in der Zweisamkeit alles zu vergessen.
    All das Ehlend und die Schmerzen einfach für einen Augenblick fallen zu lassen.
    Zu verbannen. Einfach nicht zu beachten.

    Und auch wenn es schwer zu verstehen ist, dieser Film ist für mich ein Meisterwerk.
    Es geht um "Monster's Ball".
    ...
    Meine Erwartungen lagen im 7-7.5 Punkte-Bereich.
    Auf der einen Seite Marc Forster, dessen Werk "Wenn Träume fliegen lernen" ich persönlich bis auf die Schauspieler nicht so viel abgewinnen kann, auf der anderen Seite die umwerfende Halle Berry, und auch noch in ihrer Oscar-Rolle.
    So kaufte ich mir dann irgendwann die DVD wegen meiner liebsten Katzenfrau und hab mich spontan entschlossen, ihn einzulegen.
    Die beste Entscheidung und größte Überraschung seit langem.

    "Monster's Ball" ist ein Film, der ohne Effekte, Action oder gigantische orchestrale Musik auskommt.
    Auf der anderen Seite stellt er sich auch nicht stur gegen den Strom, sondern zieht einfach sein Ding durch.
    Monster's Ball ist einer dieser Filme, die einen entweder erreichen oder nicht.
    Und ich muss sagen, dass ich selten einen Film gesehen habe, der so viel zu sagen hat.
    Es geht in erster Linie um die Begegnung zweier gemarterter Seelen - Letisha und Hank.

    Hank ist ein weißer Gefängniswärter, der im Todestrakt arbeitet, und privat mit seinem Sohn und seinem Vater zusammenlebt. Liebe und Zuneigung hat er schon lang nicht mehr gespürt. Den Drill, den er von seinem konservativen, fremdenfeindlichen Vater zu spüren bekam überträgt er nun auf seinem Sohn. Er hat schon vor langer Zeit aufgegeben, sich seinen Gefühlen hinzugeben, er lebt nur mehr von der kalten Routine. Von seinem Vater zum Schweigen verdammt, sein ganzes Leben lang nur gefügig gewesen und dadurch kalt wie ein Stein geworden.
    Immer noch unter dem Druck seines alten leidend sieht er sich gezwungen, seinem Jungen ebenfalls diese Bürde aufzuerlegen. Doch anders als er selbst wird dieser nicht gefügig und nimmt die selbe Rolle ein, sondern zerbricht. Und das ist der Punkt, an dem Hank merkt, dass er selbst zu dem geworden ist, dass er verabscheut. Dass er ein Täter ist, aber auch, dass er dies nur wurde, weil er selbst einmal ein Opfer war.

    Letisha ist eine schwarze Kellnerin, die damit zu kämpfen hat, Geld aufzutreiben, um ihr Haus zu retten.
    Sie weiß, dass es in Amerika nicht leicht ist, schwarz zu sein und vor Allem, wenn man noch einer anderen Minderheit angehört. Ihren schwer überewichtiger Sohn versucht sie vor einer Welt voll Verachtung und Demütigung zu schützen. Dass sie dabei ganz oft harte Maßnahmen ergreifen muss, fällt ihr schwer, doch sie meint es nur gut. Auch wenn sie sich wünscht, sie könnte es anders zum Ausdruck bringen.
    Zusätzlich noch ist ihr Mann auf dem elektrischen Stuhl gelandet.
    Doch auch in ihrem Leben gibt es noch eine dramatische Wendung und sie droht, daran zu zerbrechen.

    Und dann treffen sie aufeinander, und versuchen, die Trümmer ihres Lebens zu vergessen.
    Ihre Narben zu akzeptieren. Weiterzuleben, sich gegenseitig zu helfen und mit ihrem Schicksal fertig zu werden.
    Da muss ich auch die oft kritisierte Sexszene in Schutz nehmen. Der Sex, der bis zu diesem Zeitpunkt im Film zu sehen war, war - wenn überhaupt vorhanden - lustlos und routiniert.
    Und dann treffen sich unsere Charaktere und man sieht Leidenschaft und Liebe.
    Und ja, die Sexszene muss in der Tat so lang und explizit sein. Denn wie die beiden Hauptfiguren wird auch der durchschnittliche, moderne Zuschauer während der Sexszene alles andere vergessen und sich auf eben diese konzentrieren, und erst nach dem Schluss dieser äußerst exzessiven Erfahrung wieder das Geschehen aufnehmen. Genauso geht es auch unseren Hauptfiguren, die einfach mal abschalten müssen.

    Halle Berry spielt so echt und intensiv, dass ich ihre Performance ohne zu zögern zu den besten Leistungen der gesamten Filmgeschichte zählen würde.
    Auch wenn viele meinen, sie hätte den Oscar nicht verdient...
    sie wirkt in diesem Film so vielseitig wie keine zweite.
    Melancholisch, verliebt, wütend, besoffen, lachend, weinend, trübsalblasend.
    Und man kauft ihr alles ab. Man glaubt ihr alles.
    Ihre Darbietung hebt den ohnehin schon wirklich erstklassigen Film noch einmal etwas in die Höhe.
    Der Academy Award war verdient.
    Zumindest in meinen Augen.

    Auch wenn "Monster's Ball" einer der weniger bekannten Filme dieser Welt ist, so ist er doch ein wirklich gelungener.
    Nach meinem Verständnis einer der Besten, und einer der Unterbewertetsten.
    Die Fassade des Alltags, die einen oftmals unterkriegt, auf unterschiedliche Weise, als Opfer, als Täter oder als Minder- wie als Mehrheit.
    Doch selbst im dunkelsten Moment gibt es immer noch einen Hoffnungsschimmer.
    Man kann das Vergangene nicht ändern, aber man kann lernen, damit zu leben und geradeaus nach vorne in die Zukunft schauen.
    So ist Monster's Ball gewiss kein Film, der alles durch die rosarote Brille sieht.
    Aber auch kein Pessimist.

    PS: Hank ist kein Rassist. Sein Vater ist einer. Er führt lediglich seine "Befehle" aus.

    10
    • 2
      • 5

        Als ich mit Snatch das erste Mal einen Guy Ritchie-Film gesehen hab, war das mit das Originellste, was meine Augen zu sehen bekamen. Diesen skurrilen Humor und die interessanten Charaktere kannte ich bis dato noch nicht.
        Als ich dann Bube, Dame, König, GrAs zu sehen bekam, fielen mir deutliche Ähnlichkeiten in Sachen Erzählstil auf. Auf der anderen Seite war der Humor feiner, nicht ganz so überzeichnet, weshalb der Film durchaus noch etwas eigenes hatte.
        Und jetzt folgte mein dritter Guy Ritchie-Film, "Rocknrolla".
        ...
        Wenn ich es ganz kurz machen soll: Ritchie gehen ganz einfach die Ideen aus.
        Bube Dame König GrAs war ein gelungener Debutfilm, der schon eine Richtung vorlegte, und daher den Weg für Snatch vorbereitet. Wo BDKG sich noch etwas zurückgenommen hat, haute Snatch voll auf die Kacke und bietete skurrilere Szenen, merkwürdigere Charaktere und eine Supratendenz an schwarzem Humor.
        Ritchie hat sich so richtig ausgetobt und hierbei zuzusehen, hat einfach richtig, richtig Spaß gemacht.
        Denn der Film wirkte natürlich. Snatch war sein Geniestreich, nachdem er das Publikum mit BDKG vorbereitet hat.
        Anders bei Rocknrolla.

        Dieser Film hier wirkt von der ersten bis zur letzten Sekunde aufgesetzt. Als hätte sich eine andere Person einen Guy Ritchie-Film angesehen und gesagt: "Hey, sowas mach ich jetzt auch!"
        Man kann Ritchie sooft vorwerfen, dass er bei Tarantino klaut, wie man will, Ritchie hat einen ganz anderen Humor und komplett andere Augenmerke.
        Rocknrolla hingegen wirkt eher wie eine Parodie auf Ritchie als wie ein Film selbigen Regisseurs.
        Wir haben die vielen, vielen Charaktere, die allesamt besonders originell und hipstermäßig wirken sollen, auf der anderen Seite aber überhaupt nicht kultig wirken. An Lenny wird man sich kaum erinnern. An Micky und Franky Four Fingers schon. So schön es auch ist, endlich mal eine Frau im Cast zu haben, auch sie bietet absolut nichts innovatives oder bemerkenswertes.
        Die Witze wirken auch nicht mehr so genial wie in seinem Opum Magnus, sondern wirken viel zu lasch und abgenutzt. Die homoerotische Geschichte, die im Mittelteil des Films an Bedeutung gewinnt, wirkt weder witzig noch neu, und schon garnicht so absurd, wie sie gerne sein möchte. Klischees über Klischees breiten sich aus, dass es eher peinlich als wirklich lustig wirkt.
        Das sei mal dahingestellt, aber das gilt für den gesamten Film.
        Auch die Dialoge wirken wie ein Abklatsch seiner selbst. Teils viel zu philosophisch, teils viel zu gewollt absurd.
        Der Charme ist draußen, der seine Filme einst dominierte.

        So wirkt der Film, als hätte Ritchie eine Anleitung gebastelt, wie man einen Film dreht und ein mittelmäßig talentierter Film-Azubi hätte sich 1:1 an die Vorlage gehalten.
        Dass dabei nichts rauskommen kann und das gesamte Resultat mehr oder weniger seelenlos daherkommt, muss wohl nicht extra erwähnt werden.
        Ich stelle mir das Ganze so vor:
        Ritchie hatte 100 erstklassige Ideen. 30 davon hat er uns in Bube, Dame, König, GrAs gezeigt, um zu sehen, wie das Publikum reagiert. Als es letztlich begeistert war, hat er seine restlichen 70 in Snatch verpackt, und uns einen der genialsten Filme aller Zeiten geliefert.
        Nun aber hatte er keine Ideen mehr, und musste sich nochmal etwas aus dem Ärmel schütteln, was dann aber leider weitaus weniger spaßig anzusehen ist, und ziemlich lustlos daherkommt.

        Auch wenn es hier vielleicht anders klingt, ist der Film nicht vollkommen schlecht, allerdings ist der Film so extrem hinter seinen Möglichkeiten zurückgeblieben, dass ich mich zeitweise frage, ob es nicht besser gewesen wäre, es komplett zu lassen, oder sich noch einige Jahre Zeit zu lassen, um wieder Ideen zu sammeln.

        4
        • 5
          über Lincoln

          Als ich mir die Liste der im Jahre 2013 oscarnomierten Filme der Kategorie "Bester Film" durchlas, war ich erstaunt wie untypisch die Auswahl ausfiel. Independentfilme tummeln sich neben symbolischer Religionsanalyse und ausländischen Produktionen.
          Ein Film jedoch war exakt das, was man sich klischeehaft unter den Nominierten vorstellt.
          Sozusagen Oscarfutter.
          Geschichtlicher Film, amerikanisch, mit hochangesehenen Schauspielern und vom Inbegriff des Hollywoodkinos inszeniert - "Lincoln"!
          ...
          So war Lincoln nach Liebe, Django Unchained, Life of Pi und Argo der fünte Film unter den diesjährigen Oscarnominierten, den ich zu sehen bekam, und ich muss sagen, dass er der erste Film unter diesen ist, der meine Erwartungen nicht mal ansatzweise erfüllt hat, was allerdings durchaus machbar gewesen wäre, wenn man den Namen Steven Spielberg trägt.

          "Lincoln" erzählt die allseitsbekannte Geschichte vom US-Präsidenten Abraham Lincoln, versteift sich hierbei allerdings auf die letzten Monate in dessen Leben, und thematisiert so hauptsächlich seinen Kampf gegen die Sklaverei. Dies ist allerdings eher als Pluspunkt anzurechnen, da sich der Film durch dieses Vorgehen weder der Gefahr aussetzen sollte, viel zu lang zu sein, noch zu viel Inhalt in zu wenig Zeit herunterzurattern.

          "Lincoln" schafft es trotz dem Auslassen von unnötigen Nebensächlichkeiten jedoch nicht, seine eigens aufgetragenen Anforderungen zu erfüllen. So hält sich der Film an vielen Stellen damit auf, dass er politische Diskussionen bis zum Erbrechen genau inszeniert, jedoch dabei vergisst, dass sein Publikum nicht nur aus hochintellektuellen Analysten und Politikern besteht, sondern auch aus den selben Leuten, die sich bei jedem Spielberg-Film wiederfinden. Das heißt nicht, dass der Film nicht auch eben solche Debatten darbringen darf, allerdings braucht er auch den nötigen Ausgleich.

          Denn "Lincoln" will vor Allem eines: das Publikum erreichen.
          Und das schafft er einfach nicht. Zu kühl wirkt der Film, zu abgeklärt, zu professionell, so dass ganz oft der Eindruck entsteht, es wären einfach Fakten abgefilmt worden.
          Dem Film fehlt es an Seele und Gefühl, die er aber unbedingt haben will, was man in den Momenten mit Lincolns Familien merkt, wenn der Film versucht, den Zuschauer zu berühren - was ihm allerdings zu keiner Zeit so richtig gelingen will.
          Vom Ehlend der Sklaverei wird kaum etwas gezeigt, und auch der Kampf um die Freiheit geschieht beinahe emotionslos. Wo ein Richard Attenborough einen "Gandhi" wahrlich zum Zuschauer sprechen lies und dieses mit ihm für die Freiheit kämpfte, wirkt Lincoln eher wie eine Dokumentation als ein Spielfilm.
          Selbst Spielberg selbst hat uns mit "Die Farbe Lila" schon viel besser und packender aufgezeigt, wie schwer es sein kann, einer Minderheit anzugehören, und machte uns selbst betroffen.
          Spielberg scheitert also an seinem eigenen Spezialgebiet.
          Man kann über den Mann sagen, was man will, aber das Publikum zu berühren war noch nie seine Schwäche.
          Außer hier. Und gerade bei einem Film über ein so schweres wie ergiebiges Thema wie der Kampf um die Abschaffung der Sklaverei verlangt nach Gefühl.

          Wo der Film allerdings voll und ganz punkten kann sind seine Schauspieler.
          Daniel Day-Lewis ist ein genialer Charakterdarsteller, der sauch zurecht mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, denn ganz gleich, wer noch nominiert war, allein die Tatsache, dass Lincoln hier doch sympathisch wirkt, während man ihm in "There will be Blood" den hassenswerten Ölbohrer ebenfalls voll und ganz abkauft, zeigt, wie vielseitig dieser Mann ist, und vor Allem, wie talentiert.
          Nicht weniger begabt ist Tommy Lee Jones, der hier zeigt, dass er wirklich etwas auf dem Kasten hat - wäre Christoph Waltz nicht im selben Jahr gewesen, hätte ich Jones den Oscar auch gegönnt. Vor Allem, weil er hier einen Oscar deutlich mehr verdient hätte als bei seiner in meinen Augen vollkommen überschätzten Leistung in "Auf der Flucht".
          Sally Field holt aus ihren Momenten ebenfalls das Bestmögliche heraus, und würde sie nicht so überragend spielen, dann würde es dem Film auch an den letzten Ansätzen seiner gefühlvollen Momente fehlen. Sozusagen ist es ihr zu verdanken, dass der Film noch nicht den emotionalen Gefrierpunkt erreicht hat.

          So kann man sagen, dass es sich durchaus lohnt, sich den Film anzuschauen, denn rein formell hat er nichts falsch gemacht, seine Schauspieler sind brillant und auch die Ausstattung ist bemerkenswert.
          Allerings ist es unwahrscheinlich, dass der Film einen richtig mitreißen wird, und irgendwie hat man auch das Gefühl, alles schonmal gesehen zu haben. Wenn man bedenkt, dass es sich neben der ersten Mondlandung und dem elften September um das - zwar aus komplett unterschiedlichen Gründen - meistzitierte und bekannteste Ereignis der amerikanischen Geschichte handelt, bleibt der Film einige Meilen hinter seinen Möglichkeiten zurück.

          Wenn ich den Film in einem Wort kritisieren sollte, würde ich sagen, er ist "solide".

          10
          • Das ist definitiv mein meisterwarteter Film dieses jahr.
            Vor Allem weil sie recht hat. Und weil sie alles frei raus sagt.
            Wenn der Film gut wird, werd ich vielleicht auchmal ein Buch in die Hand nehmen...

            • 7

              (Dieser Kommentar enthält Spoiler und außerdem könnte er euch die Laune verderben.)

              Wenn ihr einen ausgesprochen schönen Tag hattet, und diesen gut gelaunt beenden möchtet, dann lasst die Finger von diesem Streifen.
              Solltet ihr ernsthafte Depressionen haben und euch nur mehr wünschen, wieder glücklich zu sein... auch dann wärt ihr mit einem anderen Film besser dran.
              Am Besten sieht man sich dieses Stück Filmgeschichte an, wenn man sich darauf vorbereitet. Am Besten widmet man diesem Film den ganzen Tag. Der Film verlangt einem nämlich vieles ab.
              Die Rede ist von meinem mittlerweile dritten Haneke-Film, "Benny's Video".

              Ich muss sagen, ich hab schon viel brutales Zeug gesehen.
              Gestern erst den nach langen Strapazen beschaffenen Tanz der Teufel.
              Aber Benny's Video ist nochmal eine ganz eigene Liga.
              So ziemlich jeder "brutalste Film", den ich gesehen hab, hat mich nicht im Geringsten irgendwie verstört oder geekelt. Egal ob wahre Begebenheit oder nicht, ob "127 Hours", "Kill Bill", "Saw", "Apocalypto" (und nein, ich hab auf den Kommentar nicht vergessen, er kommt. Irgendwann. Aber er kommt), "Uhrwerk Orange", "Natural Born Killers" oder selbst der beschlagnahmte wie brillante "Battle Royale" - wirklich schocken konnte mich nichts.
              Aber Benny's Video... der definiert Härte neu.

              In "Benny's Video" geht es um einen Mord, den ein Minderjähriger begangen hat. Gedacht hab ich mir dabei nichts, klingt ja nicht so schlimm. Und tatsächlich, wirklich explizit ist der Film nicht in Szene gesetzt.
              Aber die Reaktionen der Leute im Film... ach du Scheiße, ich hätte fast gekotzt.

              "Sibirische Kältewelle überfällt Oberösterreich"
              Allerdings.
              Da wird sich abgelenkt, nicht geweint, nicht geschrien.
              Man versucht mit eiskalten Rationalität eine Lösung für das Problem zu finden.
              Und alles ist so verdammt unmittelbar. Es wirkt so echt.

              Ein Beispiel: Stellt euch vor, ihr hättet jemanden umgebracht.
              Die Leiche ist noch in der Wohnung.
              Und eure Eltern erfahren, was ihr getan habt.
              Ihr habt sie genommen, das Blut, welches noch aus ihren Wunden läuft und ehlend stinkt, weggewischt.
              Und plötzlich knurrt euer Magen.
              Würdet ihr euch was zu Essen machen?

              Und dann plötzlich stellen sich mir als Zuschauer solche Fragen.
              Darf ich das in der Situation?
              Und haben meine Eltern mich noch lieb?
              Und muss ich morgen in die Schule gehen?
              Darf ich mit der Famile darüber sprechen?
              Steht das jetzt für immer zwische uns?
              Darf ich jetzt noch Spaß haben?
              Oder muss ich jetzt für immer ernst bleiben?

              Aber das schlimmste ist, als der Sohn mit der Mutterr in den Urlaub fährt, während der Vater zu Hause ist und die Leiche zerstückelt und verschwinden lässt.
              Zu wissen, dass du nach Hause kommst und alles so ist, als wäre nie etwas gewesen.
              Aber du auch genau weißt, warum. Du weißt genau, was passiert. Du hast es nicht gesehen aber du weißt es.
              Stopp. Das ist mir zu viel. Wie kann Benny im Urlaub essen oder lachen, oder schwimmen oder über Sonnenbrand klagen. Da ist ein Mädchen tot. Seinetwegen. Aber... was würdest DU tun? Was würde ICH tun? Soll ich jetzt mein Leben lang darunter leiden?
              Es ist - und das ist das härteste Statement, welches ich abgeben kann - nunmal passiert.
              Es wird nie wieder passieren. Aber es ist einmal passiert. Nur drei Leute wissen das.
              Aber selbst wenn ich es wirklich mal vergessen kann - wenn es mir doch mal einfällt, dann bin ich doch wieder depressiv.

              Und dieses Gespräch zwischen Vater und Mutter, wie man die Leiche am Besten entsorgt.
              Das ist so real, so echt, so wirklich. Ich meine, man weiß genau, man muss dem Sohn helfen und für ihn da durch, aber das ganze nimmt nicht nur mit, es zerstört mich. Ich muss sie in alle Einzelteile zerlegen. Haut, Auge-... nein, ich werde das nicht zu Ende sagen.
              Aber ich weiß, dass es sein muss.

              Und der gesamte Film lässt einen so unheimlich am Geschehen teilhaben, an dem niemand teilhaben will.
              Das heißt, der Film - und Gott sei Dank ist es nur ein Film, GOTT SEI DANK! - ist durchaus genial inszeniert.
              Aber ich bezweifle stark, dass ich ihn mir nochmal ansehen werde.
              Wie bei "Enter the Void" - ja, das trifft es am Besten - bringt mich dieser Film an meine psychischen Grenzen. Und so kunstvoll und genial das auch ist, das tue ich mir nicht noch einmal an.

              PS: Aber anders als bei ETV, bei dem ich gesagt hab, dass ich mir nie wieder einen Film Gaspar Noes anschauen werde, hab ich durchaus vor, noch mehr von Haneke zu sehen. Film sei Dank hab ich "Das weiße Band" und "Liebe" vorher gesehen, wäre der hier als erstes dran gewesen, wären mir zwei klasse Filme entgangen :)

              10
              • 6

                Ich kann echt nicht glauben, dass ich das echt durchgezogen hab.
                Ich schau ja gern auch hin und wieder richtig schlechte Filme meiner DVD-Sammlung nochmal, aber irgendwann hab ich mir einfach nur mehr gewünscht, dass es vorbei ist.
                Aber ich hab mir geschworen, dass ich nie einen Film abdrehen werde, aus welchen Gründen auch immer (außer wenn ich mich gesundheitlich nicht mehr im Stande fühle oder irgendetwas wichtiges passiert).
                Auch bei dieser leider nicht ersten Sichtung hab ich mich durchgequält, aber verdammt, es war anstrengend.
                Ach ja, die Rede ist von "Dracula - Tot aber glücklich".
                ...
                Mann, ich kann echt nicht glauben, dass Mel Brooks das verzapft hat.
                Der Mann, der meinen Comedy-Liebling "Spaceballs" und den wirklich genial-witzigen "Die verrückte Geschichte der Welt" erschaffen hat, und das sind Filme, die auch nach unzähligen Sichtungen nichts von ihrem Humor einbüßen.
                Ich wusste zwar noch aus der Erinnerung, dass er nicht gerade gut ist, aber das so ein kolossaler Haufen Stealth auf mich zukommt, hätt ich echt nicht für möglich gehalten.

                Der Film bietet zu Beginn viele Szenen, bei denen ich mir teilweise gar nicht sicher bin, ob sie überhaupt witzig gemeint waren, denn selten blieb meine Stimmung bei einer Komödie so ernst. Das mein ich nicht überspitzt, sondern ich bin mir wirklich nicht sicher, ab wann der Gag beginnt und was Handlung dazwischen ist.
                Selbst bei den schlechtesten Komödien kann ich immer noch ein bisschen schmunzeln. Aber das hier.
                Die Gags sind dabei gar nicht zu flach oder zu vulgär, sie sind schlicht und ergreifend einfach nicht witzig.

                Im Laufe der Zeit werden die Gags etwas besser. Das heißt allerdings noch lang nicht, dass sie auch gut sind.
                Tatsächlich reicht es gerade mal, um den Film nicht die niedrigste Wertung zu geben.
                Keiner der Witze ist in irgendeiner Form ein richtiger Brüller oder etwas, an das man sich erinnern könnte.
                Selbst Leslie Nielsen - er ruhe in Frieden - kann aus dem Film nichts rausholen. Tatsache ist, wo nichts ist kann auch nichts werden. Einige Gags sind vorhersehbar, andere einfach unwitzig oder ganz ganz seicht.
                Der gute Mel hat wohl schon all sein Pulver verschossen. Andererseits kann man ihm das nicht übel nehmen, da er in zwei so brillante Komödien erschaffen, dass es schwierig ist, sich noch etwas einfallen zu lassen, um das zu toppen. Aber etwas mehr wäre da schon dringewesen.
                Eigentlich gibt es nur eine Szene, die wirklich zum Schießen lustig war, und das ist die, als Dracula irrtümlich zwei Mädchen gleichzeitig hypnotisiert und sie nun beide gleichzeitig steuert.
                Die Szene könnt ihr euch hier anschauen:
                http://www.youtube.com/watch?v=3Dk_ADkmIy0
                Ansonsten gibt es im Film keine wirklich erwähnenswerten Stellen im Film.

                Es ist schwer zu sagen, woran es liegt, zumahl der Film nicht unter die Gürtellinie geht oder sonst irgendweche peinlichen Witze bietet. Allerings bringt er einen auch nicht wirklich zum Lachen.
                So bleibt Mel Brooks trotz des fabelhaften Leslie Nielsen nicht nur weit hinter seinen Möglichkeiten zurück, sondern hat einen wirklich komplett unwitzigen Streifen fabriziert.
                Wenigstens geht er aber nicht auf die Nerven.

                7
                • Sucker Punch und pro-feministisch - und ich dachte, ich bin der einzige, der den Film so empfindet!

                  Klasse Antworten!

                  4
                  • 7

                    Auch wenn ich immer wieder sage, dass ich mir im Fernsehen keine Filme ansehe bzw. nur, wenn keine Werbeunterbrechung stattfindet, habe ich mich vor ein paar Tagen kurzfristig entschlossen, meinen ehemaligen Sandkastenkumpel RTLII einen Besuch abzustatten, auch wenn wir uns über die Jahre stark auseinandergelebt haben.
                    Immerhin besuchten diesmal auch Jodie Foster, Clive Owen und Denzel Washington den guten alten TV-Sender und da wollt ich mich auch mal in die Runde setzen.
                    Und damit geht es um "Inside Man".
                    ...
                    Das Washington-Double-Feature wollte ich mir nicht entgehen lassen. Eigentlich hätte mich nur der zweite Film interessiert, denn von diesem hier hab ich ehrlich gesagt noch nie etwas gehört. Aber die Besetzung sagte mir: "Riskier mal einen Blick. Du kaufst ihn dir ja nicht gleich. Wobei du ohnehin schon viel Dreck hättest."

                    Der Film selbst ist erstmal nichts allzu außergewöhnliches. Es ist ein Geiseldrama, in dem sämtliche sich in einer Bank befindlichen Leute von einer Bande (u.A. ein zumeist maskierter Clive Owen) gefangen genommen werden. Ein Detective (Washington) versucht nun, die Leute rauszubekommen und die Bande zu schnappen.
                    Wie für das Thrillergenre üblich wird auch relativ rasch klar, dass viel mehr hinter dem Überfall steckt als reine Geldgier, und dann ist da ja noch diese Anwältin (Jodie Foster) - für welche Seite arbeitet sie?

                    So haben wir viele Grundlagen für einen spannenden Thriller.
                    Und das ist der Film auch, denn Langeweile kommt nie auf und man fiebert immer mit, da man schon bald hinter all die Geheimnisse und Rätsel kommen will.
                    Hierbei gelingt es dem Film auch, alles am Ende zusammenzufügen und die Spannung aufrecht zu erhalten, er erfindet das Rad allerdings auch nicht neu. Dem Film, der seine Atmosphäre auf eine ähnliche Art und Weise erzeugt wie der mit selber weiblicher Hauptrolle besetzte Hochspannungsthriller "Panic Room", gelingt es nicht so richtig, sich ins Gedächtnis einprägende Szenen vorzuweisen.
                    Dennoch ist dem Film keinesfalls vorzuwerfen, er wäre vorhersehbar oder langweilig.

                    Seinen wahren Triumph schafft der Film allerdings vor Allem durch seine Besetzung.
                    Denzel Washington als nicht immer einfach zu durchschauender Detective ist ebenso brillant wie die stets professionell und abgeklärt wirkende Jodie Foster. Hierbei schaffen sie es, aus ihren Szenen das bestmöglichste herauszuholen und dem Film so den nötigen Wiedererkennungswert zu geben.
                    Hier schaffen sie es slebst, den ehrenwerten Willem Dafoe, der sich durch seine exzellenten Performances in "Platoon" und vor Allem in "Der blutige Pfad Gottes" - die wohl größte Leistung, die jemals unausgezeichnet blieb - zu meinen Lieblingsschauspielern etabliert hat, vollkommen in den Schatten zu stellen, wenngleich gesagt sei, dass er hier lediglich eine Nebenrolle zum Besten gibt.
                    Auch Clive Owen gibt hier sein Bestes, allerdings wird auch er vom lockeren Cop und der taffen Anwältin überschattet. Zumindest in meinen Augen.

                    Somit ist "Inside Man" einer der besseren Thriller der letzten Jahre - und kann zumindest den kürzlich gesehenen "Enttarnt" bei weitem übertrumpfen - und ist auf jeden Fall keine Zeitverschwendung.
                    Dies wäre allerdings ohne die großartige Besetzung wohl kaum möglich gewesen.

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                    • 10
                      über Matrix

                      So, das wäre dann der zweite Kommentar des titanischen Trios.
                      Geeinigt wurde sich nach ausgibigstem und qalitativ hochwerigstem Auswahlverfahren auf einen der geilsten Filme aller Zeiten, nämlich "Matrix".
                      ...
                      Matrix gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Ich hab viele davon, ich weiß, aber Matrix steht noch in einer höheren Spalte, gewissermaßen ein Doppelherz, oder ein Herz mit Plus.
                      Ich könnte jetzt stundenlang über all die herausragenden Qualitäten des Films schreiben, und euch weismachen, er hätte es mit innovativer Kamera, tollen Special Effects oder seinen Schauspieler geschafft, durcg cineastische Pluspunkte zur Spitze aufzusteigen.
                      Das würdet ihr mir vielleicht sogar glauben.
                      Ebenso könnte ich euch erzählen, er hätte mich durch seine philosophischen und existenziellen Gedanken und Fragen so bewegt und zum Nachdenken angeregt, dass ich nicht anders konnte, als ihm ein Herz zu geben.
                      Das würden sicher auch viele verstehen.
                      Würde ich Matrix hier jetzt auf seine filmischen oder weltanschaulichen Werte analysieren, würde ich mir hier definitiv Freunde machen.
                      Und ich bin mir sicher, dass mehr Leute den Köder schlucken würden und mir sogar glauben würden, ich hätte ihn deswegen zum Lieblingsfilm erkoren.
                      Aber das wäre heuchlerisch. Die Beweggründe sind viel simpler und irrationaler.
                      Denn obwohl der Film auf jeden Fall ein Werk filmtechnischer Höchstleistung ist, hat das alles rein garnichts mit meiner Wertung zu tun.
                      Der Grund ist ganz einfach, dass ich Matrix liebe.

                      Den selben Grund hätte ich sicher schon mit 12 Jahren geben können, als ich den Film das erste Mal gesehen habe.
                      Mein Vater meinte damals, ich solle mir die drei Filme mal mit ihm anschauen. Und mann, hab ich die Dinger geliebt.
                      Tu ich immer noch, auch wenn ich Teil 2 und 3 nicht mehr ganz so stark finde wie damals (damals hätt ich denen sicher auch ein Herz gegeben).

                      Matrix trifft einfach zu 104% meinen Geschmack.
                      Nicht nur, was Filme angeht.
                      Als Kind der Animegeneration erinnert mich einfach so viel an meine eigene Kindheit und an alles, was ich subjektiv mag, dass es eigentlich unmöglich erscheint, ihm kein Herz zu geben.
                      Neo, die ultimative Identifikationsfigur - ein normaler Bürger unserer normalen Welt, der auserkoren wird, in eine andere Welt einzutauchen um sie zu retten. Na, wenn mich das nicht packen würde, wäre ich wohl kaum ich.
                      Trinity ist die starke Frau, taff und doch nachdenklich, so dass sie gleichermaßen heldenhaft und doch realistisch bleibt.
                      Morpheus, der Anführer, der Meister, der Lehrer unserer Hauptfigur, der für seinen Schüler alles geben würde.

                      Aber ironischerweise habe ich auch für die Bösewichte Verständnis.
                      Ob das beabsichtigt war oder nicht ist mir nicht ganz klar.
                      Seit ich den Film kenne, frage ich mich schon, welche Kapsel ich schlucken würde.
                      "Unwissenheit ist ein Segen."
                      Das stimmt, und doch ist es eben Unwissenheit.

                      Die Optik des Films finde ich extrem genial.
                      Die grünen Farben, die teilweise aufleuchteten japanischen Schriftzeichen, die Riesenhochhäuser und die revolutionierenden, kreativen Zeitlupesequenzen.

                      Ich habe bei so vielen Szenen Gänsehaut am Körper.
                      Und ich meine nicht Gänsehaut als würde man an einer Tafel kratzen.
                      Auch nicht Gänsehaut, als würde ich mich gruseln.
                      Und schon gar nicht die seltsame Krankheit, die bei den DSDS-Juroren grundlos Gänsehaut hervorruft, wenn ein Kandidat mal nicht jeden Ton versiebt.
                      Ich meine einfach Gänsehaut wie: "Jawohl. Genau das ist es. Ganz genau das."

                      Lieblingsfilme von mir sind noch zum Beispiel "Lucky#Slevin", "Sieben" oder "Rebecca".
                      Das sind Filme, die ich wirklich über alles liebe und für nichts eintauschen würde.
                      Aber sie haben im Vergleich zu Matrix einen Unterschied: es sind nur Filme.
                      Bei Matrix vergesse ich, dass es ein Film ist. Ich BIN in der Matrix.
                      Es ist für mich kein Film, es ist ein Abenteuer.
                      Es ist einfach haargenau das, was ich schon IMMER mochte und liebte - nur in Erwachsen.

                      Ich liebe den Film einfach.
                      Diese Begründung ist wohl so irrational, dass es jeden Kritiker, egal ob er Matrix mag oder nicht, aus den Ringelsocken haut.
                      Aber es ist die Wahrheit.
                      Im Jahr 1999 kamen unendlich viele tolle Filme raus. Fight Club, The Green Mile, Magnolia, Der blutige Pfad Gottes, American Beauty, Being John Malkovich, Eyes Wide Shut, Boys Don't Cry und noch viel mehr.
                      Aber mein Favorit unter den (Real-Spiel-)Filmen dieses Jahres war immer ein Kopf an Kopf-Rennen zwischen The Sixth Sense und Matrix.
                      Wenn ich jetzt so vor mich hin schreibe, dürftr es ganz knapp letzterer sein.
                      Das müsst ihr nicht verstehen. Aber manchmal kann ich einfach nicht anders, als etwas einfach zu lieben, auch ohne es zu hinterfragen.
                      Nicht, dass Matrix nicht auch qualitativ hochwertig wäre, denn das ist er. Aber er hat es für mich persönlich einfach nicht nötig, sich auf seine cineastischen Qualitäten beschränken zu lassen.
                      Er hat sich mein Herz auch so verdient. Mehr als die meisten Kritiker- und Publikumslieblinge.
                      Es ist einfach so.
                      Gebt euch damit zufrieden oder lasst es sein.

                      "Dummerweise ist es schwer jemandem zu erklären, was die Matrix ist. Jeder muss sie selbst erleben."

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                      • Anna Faris war in 4 Scary Movie-Filmen dabei!

                        Jap, sie ist super aber wie etwas weiter unten beteits bemängelt: WO IST DORIS DAY?????

                        • 10

                          (SPOILER-Warnung)

                          Wenn man den Titel "Schlechtester Film aller Zeiten" trägt, sind die Erwartungen schon hoch.
                          Also die Erwartungen, einen schlechten Film zu kriegen.
                          Und da ist wieder die Frage: ab wann ist ein Film so schlecht, dass er wieder gut ist?
                          Jedenfalls geht es jetzt um "Plan 9 from Outer Space"
                          ...
                          Zuerst mal möchte ich sagen, dass ihr der Wertung keine Beachtung schenken dürft. Der Film ist extrem schlecht, aber dennoch eine absolute Stimmungskanone.
                          Ich hatte alles von 1.0 bis 10.0 in Betracht gezogen und hab dann beschlossen, dem Film einfach die mittlere Wertung zu geben.

                          An unserer ist in der letzten Schulwoche ein Ausflug kurzfristig abgesagt worden und wir durften uns für ein Ersatzprogramm eintragen.
                          Ich wusste sofort was ich nehmen sollte als ich die Option "Plan 9 from Outer Space anschauen - der offiziell schlechteste Film aller Zeiten" gelesen hab. In einer ausgesprochen kleinen Gruppe sollte ich also endlich einen Film sehen, den ich schon lange mal sehen wollte. Klasse!

                          Und ich muss sagen, "Plan 9 from Outer Space" hält, was er verspricht.
                          Ein Bela Lugosi-Double, dass sich die ganze Zeit das Gesicht verdeckt, um nicht als solches erkannt zu werden.
                          Eine Vampira, die aussieht wie eine Schaufensterpuppe.
                          Leute, die überfahren werden, obwohl ihr Schatten noch zu sehen ist.
                          Wiedererweckte, die mitsamt ihrer Kleidung verschwinden.
                          Die besten UFOs die ich je gesehen hab.
                          Und hochentwickelte Außerirdische, die wie kleine Kinder "Stupid! Stupid!" schreien.
                          Ja, das ist Plan 9 from Outer Space.

                          Von Anfang bis zum Ende ist der Film eine absolut liebenswerte Katastrophe.
                          Man kann viel lachen obwohl oder gerade weil der Film derart furchtbar ist. Ed Wood hat sich viel Mühe gegeben und deshalb macht der Film auch viel Spaß und all die vielen, VIELEN Mängel machen gute Laune.

                          "He was murdered. And sombedody's responsible."
                          Herrlich!

                          Aber am Besten find ich ja die Auflösung:
                          Die Außerirdischen kommen in friedlicher Absicht, und erwecken die Toten (die wiederum die Menschen töten - sehr friedlich), damit sie die Menschen von ihrer Existenz überzeugen, damit sie mit ihnen kommunizieren können und sie davor warnen, dass die Menschen nicht die Solarbombe bauen können. Ironischerweise zeigen sie ihnen Schritt für Schritt, wie man sie herstellt.
                          In diesem Gespräch wiedersprechen sich die Außerirdischen auch alle paar Sekunden.

                          Nein, bei Plan 9 sitzt wirklich absolut nichts.
                          Aber das macht ihn so einzigartig. Er macht Spaß.
                          Er ist derart schlecht, dass man ganz oft laut loslachen muss (Die Grabszene mit Tor Johnsson! <3).
                          Wie Batman und Robin wird wohl auch Plan 9 zu einem Lieblingsfilm von mir werden, der mich imner aufheiteren wird, wenn es mir schlecht geht.
                          Und ich werde mir wohl auch bald die Ed Wood-Box kaufen, damit ich dieses kolossal schiefgegangene Stück Filmgeschichte immer wieder bewundern kann.
                          Es ist allerdings ein Film, bei dem eine Wertung äußerst schwer fällt und zwischen Extremen schwankt.

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                          • 1
                            • Keine Titanic.
                              Kein E. T.
                              Kein Schindlers Liste.
                              Kein Film, egal wie gut, hat es geschafft, aber ein 26-minütiger animierter Kurzfilm für Kinder, den ich mal als Kleinkind auf VHS hatte und damals wohl nie verstanden hab.
                              Das erste Mal hab ich bei einem Film geweint.

                              5
                              • 8 .5

                                Boom krach rumms explodier schnalz zisch zack rack zooooooom swooooosh piep piep bibibububabububi knall wumm peng bang Klappe die dritte.
                                "Transformers 3"
                                ...
                                Und wieder ging es ins Kino, diesmal in 3D, wobei ich anders als bei den ersten beidem Teilen die zugehörige DVD bis vor wenigen Tagen nicht mein Eigen nennen konnte, weshalb dies erst meine Zweitsichtung nach ein paar Jährchen ist und ich mich kaum mehr an den Teil erinnern konnte.
                                Gedächtnis aufgefrischt und los geht's!

                                Zunächst mal will ich mich zur auffälligsten Änderung äußern: Mikaela ist weg!
                                Finde ich sehr schade und vor Allem halte ich es für etwas unglaubwürdig, dass sie mit ihm Schluss macht, nachdem die beiden gemeinsam so viel durchgemacht und zusammen eine Alienrasse entdeckt haben. Ich denke doch, dass sowas zusammenschweißt. Immerhin fällt Sams Neue nicht negativ auf, dennoch fehlt irgendwie ein Stück Identifikationsfigur für das Publikum (Wie das mit Teil 4 was werden soll ist mir ohnehin nicht klar).

                                Dafür gibt es prominente Nebenrollen. So verirren sich auch mal John Malkovich, Ken "Mr. Chow" Jeong oder in einer wichtigeren Rolle Oscarpreisträgerin und Fargo-Darstellerin Frances McDormand in den Film. Letztere spielt auch in einem Blockbuster wahnsinnig gut, auch wenn sie hier quasi das Gegenteil ihrer Rolle im verschneiten Thriller wiedergibt, Formulare statt Herzlichkeit (und bitte wartet noch ein paar Sekunden im Abspann ab, es kommt noch eine Szene mit ihr).

                                Ansonsten gibt es wie im Vorgängerteil wieder ein fantastisches Weltbedrohungsszenario, welches ich finde ich richtig richtig geil ist. Zerstörungen hab ich das letzte Mal bei Cloverfield so abgefeiert.
                                Natürlich ist massenhaft CGI und Explosionen dabei, aber echt, warum sehe ich mir einen modernen Blockbuster an um dann an den genretypischen Elementen herumzunörgeln?
                                BTW ist mir auch nicht ganz klar, was an diesem Film hier so scheiße sein soll, und beispielsweise an The Avengers so toll?
                                Beide Filme wollen doch aufs selbe hinaus?
                                Aber dort schaltet man halt gerne Hirn ab, ist ja auch Marvel. Während das hier ja nur irgendein Spielzeugsommerblockbuster ist, der versucht, irgendwie besonders explosiv und bombastisch zu sein.
                                Dabei sagt doch der Begriff Blockbuster schon alles aus. Also ich stell mir da immer vor, wie ein Häuserblock mit viel Krawumms in alle Einzelteile explodiert mit viel CGI-Feuer.
                                Und bei den Transformers muss ich's mir nicht mal vorstellen, da seh ich's sogar.

                                Fazit: der dritte Teil ist wie der zweite eine riesige Weltrettungsgeschichte und ebenfalls richtig spektakulär inszeniert.
                                Ein halber Punkt fällt allerdings ab, da ich den vorangegangenen etwas mehr genossen hab, ein weiterer weil ohne Mikaela ein wichtiger Charakter fehlt.

                                Was die Zukunft bringt, das weiß ich nicht, aber ich glaube wohl kaum, dass mir dieser Metallkrawummer ohne Sam so viel Spaß machen wird.
                                Aber mal sehen.

                                5
                                • 9 .5

                                  Boom krach rumms explodier schnalz zisch zack rack zooooooom swooooosh piep piep bibibububabububi knall wumm peng bang Klappe die 2te
                                  "Transformers - Die Rache"
                                  ...
                                  Während die meisten noch mit offenem Mund die Wertung angaffen, werdet ihr wenigen, die tatsächlich zu lesen begonnen haben, jetzt in die tiefsten Abgründe eines Transformers-Fans blicken.

                                  Mein erster Kinobesuch ohne Eltern sollte in eben diesen Film führen und tatsächlich muss er wohl im Kino am Besten wegkommen. Eine DVD und ein kleiner Bildschirm tut dem Spaß aber keinen Abbruch.
                                  Und ja, ich hatte Spaß.
                                  Da es dem ein oder anderen Titanen sicher schwer fallen wird, zu verstehen, werde ich versuchen, es zu erklären.

                                  Zuerst aber mal die alles entscheidende Frage:
                                  Habt ihr euch als Kind immer vorgestellt, wie es wäre, mit seinen Freunden die Welt vor bösen Mächten zu retten? Ohne zu wissen, ob man es schafft, aber mit festem Glauben daran, dass alles gut wird?
                                  Lautet die Antwort Nein, wird euch auch mein weiterer Text nicht überzeugen. Ihr werdet in Transformers 2 zu viele Explosionen, mittelmäßige Schauspieler und einen abgenutzten Plot sehen.
                                  Lautet die Antwort Ja, schafft ihr es vielleicht, in die Welt einzutauchen und vergesst, dass es ein Film mit diversen Mängeln ist und erlebt ein Abenteuer!

                                  Transformers - Die Rache ist eindeutig größer, gigantischer und besser als sein Vorgänger.
                                  Es gibt Prophezeihungen, ein wunderbares Wüstensetting und einen perversen Miniroboter mit Gomamon-Stimme.
                                  Was will der Nerd mehr?

                                  Sam und Mikaela sind finde ich auch die perfekten Hauptfiguren, eben weil sie austauschbar sind. Sie sind keine Übermenschen, sie sind normale Teenager. Und bewirken viel mehr als alle Erwachsenen im Film, die mit ihren Vorschriften und Gesetzen und viel zu logischen, geordneten Denken dem Geschehen nicht helfen.
                                  Also ich weiß nicht, Leute.
                                  Wenn da nicht das Kind in einem zum Vorschein kommt, weiß ich auch nicht, was los ist.
                                  :)

                                  Sowieso ist die Freundschaft zwischen Sam und Bumblebee total cool. Hätte auch gern einen Superkampfroboter* als besten Freund (*was mir noch lieber wäre, erfahrt ihr VERSPROCHEN nach dem ich noch die restlichen 40 Folgen gesehen hab).

                                  Die Handlung hier wirkt auch deutlich monströser als im Vorgänger, es kommt noch deutlicher zum Vorschein, wie wichtig Sam ist, dass das Schicksal der gesamten Welt in seiner Hand liegt.
                                  Und vor Allem finde ich den Film zu keiner Zeit langweilig. Im Gegenteil, die zweieinhalb Stunden hab ich total schnell weggesuchtet.
                                  Genau DAS erwarte ich von einem Blockbuster.

                                  Wenn ich bei dem Serienvergleich vom ersten Kommentar bleibe, dann wäre Teil 2 der Haupt- und Schlussteil der ersten Staffel, während Teil 3 wieder die komplette nächste Staffel darstellt.

                                  Demnach empfinde ich Transformers - Die Rache als enormen Blockbuster, der mir besser gefällt sls einige hochgelobte Werke, die angeblich Kunst sein sollen.
                                  Wer es verlernt hat, die Welt durch Kinderaugen zu sehen, hat nichts gewonnen, allerdings etwas wichtiges verloren.

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                                  • 7

                                    Boom krach rumms explodier schnalz zisch zack rack zooooooom swooooosh piep piep bibibububabububi knall wumm peng bang
                                    "Transformers"
                                    ...
                                    Der obere Absatz stellt im Übrigen nicht den Film dar, sondern wie ich einige Kritiken hier empfinde bzw. welche Geräusche mein Hirn beim Durchlesen besagter macht.

                                    Auch wenn man es an meiner Wertung noch nicht ansieht, gehöre ich der aussterbenden Rasse der Transformers-Fans an. Und ich meine in der Tat die Filmreihe - weder die Spielzeuge noch die Fernsehserie(n).
                                    So, jetzt folgt meine Meinung zum ersten Transfomers-Film.

                                    Ich lasse den unwichtigen Fakt, dass der Film unrealistisch und patriotisch ist mal weg, da ich mir von einen US-amerikanischen SciFi-Action-Blockbuster eigenlich nichts anderes erwarte.
                                    Wisst ihr, es ärgert mich, wenn Leute Blockbuster unter künstlerisch anspruchsvolle Filme stecken. Man darf nicht vergessen, wie viele heute als Klassiker geltende Filme einmal als Unterhaltung galten.
                                    Deshalb werd ich auch keine Rücksicht drauf nehmen, dass der Film kein Indie-Drama oder Arthaus-Film ist, sondern bewerte die Reih als das, was sie ist: ein Blockbuster.

                                    Okay, der erste Teil ist in meinen Augen und im Gegensatz zu der Meinung der meisten anderen der schwächste Teil der bisher erschienenen drei Teile.
                                    Da diese Wertung schon nicht schlecht ist, kann man schon erahnen, dass ich die anderen Teile zu den wenigen extrem gelungenen CGI-Blockbuster zähle.
                                    Erklärungen folgen in den noch bevorstehenden Kommentaren.

                                    Der erste Transformers-Film ist für mich eher als eine Art Einführung in die Welt zu betrachten.
                                    Wir lernen die Charaktere kennen, Transformers wie Menschen, gute wie böse, und erfahren etwas über die Grundgeschichte.
                                    Es fungiert in meinen Augen wie ein Pilot bei einer Serie, oder vielleicht sogar die ersten paar Folgen, die das erste von mehreren Abenteuern erzählen.
                                    Der Auftakt zum ultimativen Aufmarsch der Mächte.
                                    So finde ich dass der Film durchaus seinen Teil zur Geschichte beiträgt, allerdings nicht weltbewegend ist.

                                    Die Geschichte um die Brille und den Allspark ist zwar kurzweilig, allerdings fesselt sie nicht sonderlich, wie ich es von einem Blockbuster gewohnt bin.
                                    Das liegt auch daran, dass der Film im Vergleich zu den Fortsetzungen einen Gang zurückschaltet.
                                    Er ist nicht so derart großkotzig und gigantisch aufgebaut, wobei mir allerdings genau das bei einem Blockbuster gefällt.
                                    Im Gegensatz zum Drama, dem Thriller oder jedem anderen "ernsten" Genre ist für mich bei derart großen Hollywoodreißern wichtig, ein wahres Overkill zu kriegen.
                                    Ein Spektakel, etwas Imnenses.
                                    Bei Transformers - also dem ersten Teil - wirkt es wie der Kampf gegen den ersten Bossgegner bei einem Spiel.
                                    Durchaus gelungener erster Eindruck, aber noch nicht der Höhepunkt.

                                    So werde ich bei Transformers super unterhalten, aber es geht noch besser.

                                    Der Titelsong "What I've Done" von Linkin Park ist übrigens megahammertoll.

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                                    • 8 .5

                                      Humor.
                                      Für jeden etwas anderes.
                                      Ich kann über ziemlich viel verschiedenes herzlich lachen.
                                      Sei es einfacher Slapstick oder Wortwitz, über Situationskomik oder auch Vulgärhumor.
                                      Mir bereitet ein Klassiker mit Doris Day genauso viel Spaß wie ein Michael Bulky Herbig, und ich kann mich über Monty Python genauso amüsieren wie über Sacha Baron Cohen.
                                      Und im folgenden Kommentar widme ich mich einer Komödie, die eher meine Liebe zu krassem Humor widerspiegelt, nämlich "Get Him to the Greek", besser bekannt unter dem merkwürdigen deutschen Titel "Männertrip".
                                      ...
                                      "Furry walls don't bring me down, Furry walls plrase stay around.
                                      Furry waaaaaaaalls, Furry waaaaaaaalls!"
                                      Ach, was fand ich den damals klasse, als ich den im Kino geguckt hab.
                                      Das war glaub ich das Jahr, in dem ich am Öftesten im Kino war, halt eher in aus heutiger Sicht schlechteren Filmen, aber damals hätten mich die meisten meiner heutigen Lieblingsfilme wohl gar nicht interessiert.
                                      Ich bin kein großer Kinogänger, da einziger Filmfan in meiner näheren Umgebung.
                                      Aber da hat uns damals das Kinoplakat so amüsiert (pubertäre Jungs, was will man), dass wir spontan entschlossen haben, den zu gucken, auch wenn mein damaliger Begleitkumpel sonst nur Action guckt (zumindest damals, wie's heute aussieht weiß ich nicht).
                                      Mittlerweile ja zum Filminteressierten mutiert, finde ich den Film immer noch klasse.
                                      Dabei gefallen mir heute maximal 40% meiner dsmaligen Lieblingsfilme.

                                      Also kommen wir zum Film:
                                      "Männertrip" basiert auf den Charakter des Rockstars Aldous Snow, den man bereits vorher aus dem Film "Nie wieder Sex mit der Ex" kannte.
                                      Inhaltlich haben die beiden Filme nichts gemeinsam und (bis auf einen kurzen Cameo von Kirsten Bell alias Sarah Marshall) ist der Film auch komplett verständlich, ohne NWSMDE gesehen zu haben. Ich hab besagten Film auch erst viel später gesehen. Der Humor der beiden Werke ist auch komplett anders.
                                      Hatte NWSMDE vorwiegend Situationskomik gepaart mit Urlaubsflair, ist Männertrip eine richtig krass in Szene gesetzte Rockersatire.

                                      Männertrip ist ein Buddy Movie mit viel Hang zum extremen und abgefuckten. Der Humor ist NICHT mit Hangover zu vergleichen, auch wenn uns der unpassende deutsche Titel das weismachen will.

                                      "Ride me, inside me, supertight. Boom boom, shake a room like it's dynamite."
                                      Der Film strotzt nur so vor richtig, richtig harten Drogen- und Sexualhumor, geht dabei oft recht deftig an die Sache ran. Aber er nervt damit nicht, es wirkt nicht aufgesetzt.
                                      Aldous ist ein drogensüchtiger Rockstar, genau so gibt er sich auch, er ist vulgär und narzistisch, und daraus entsteht der Humor.
                                      Er wirkt total überzogen aber eigentlich ist da doch einiges wahres dran, wenn man sich mal einige reale Rocker so anschaut.
                                      Neutrslisiert wird das mit dem Charakter von Alan Green, der durch seine nette spießigere und überschaubare Art dem Geschehen die nötige Abwechslung gibt.
                                      So hat man zwar eine Konstellation, die man aus vielen anderen Buddy Movies kennt, aber noch nie hab ich einen so hammermäßigen Genrevertreter gesehen.
                                      Russel Brand und Jonah Hill sind perfekt besetzt.
                                      Die passen wie die Faust aufs Auge.

                                      Das Meiste holt der Film aber durch seinen astreinen Soundtrack heraus. Hierfür wurde auch das Soundtrack-Album komplett In-Character aufgenommen, so dass Russel Brand hier wirklich als Aldous Snow singt und seine zeitweilige Gesangspartnerin als Jackie-Q tituliert.
                                      Die Songs sind wirklich toll gelungen, und man merkt qualitativ keinen Unterschied zu "normalen" Songs, nur halt dass die Texte ziemlich übertrieben ins Lächerlich-Vulgäre gezogen werden, so wie man es sonst nur von der Bloodhound Gang oder Tenacious D kennt.
                                      Hör ich genauso oft wie "richtige" Musik. Obwohl ich nicht unbedingt der Typ für Rockmusik bin.
                                      Aber die Texte sind wieder so... Beispiel:
                                      "You took my ass from Africa and made me a slave [...] Your pussy is like a crucifix, my cock is like Christ" oder "All this blowjobs in limousines, what do they matter what do they mean to the little African child trapped in me?"

                                      Neben seinem in meinen Augen super Humor und seiner astreinen Musik schlägt der Film auch hin und wieder ernstere Töne an, vor Allem wenn er um Drogenmissbrauch im Musikbusiness geht.
                                      Zunächst noch witzig in Szene gesetzt (die Nies-Szene... bitte gebt euch die Nies-Szene... I have to laugh every fuckin' time.), als aber allmählich der Ernst der Lage klar wird, wie extem süchtig Aldous schon ist und dass das alles auch vom Label gebilligt wird, dann geht der Film auch mal etwas tiefer - wobei allerdings erwähnt werden muss für eine Komödie.

                                      Ich weiß, ich werde hier wieder auf Unverständnis stoßen, aber dieser Film ist einfach eine Art All-Time-Favourite von mir, und würde auch definitiv zu meinen Lieblingskomödien zählen.
                                      Und hier sitzt das Ganze auch. Der Film ist so richtig abgefuckt, aber es wirkt nicht so deplatziert und infantil wie bei einigen anderen Genrevertretern (ihr wisst schon, welche ich mein).
                                      Und ich bin nicht auf Droge.
                                      Nichtmal auf 'nem Jeffrey.
                                      Na dann.
                                      "And I know that you won't come just for the cash...
                                      Well, you'll come for my bangers, my beans and mash."

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                                      • Ein Kindeemrfilm der auf einer Sexkomödie basiert? Na, ich weiß nicht, ob mir das gefallen soll...

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                                        • 4

                                          Wenn ich absolut nichts an einem Film mag, kann ich diesen stundenlang niederbashen.
                                          Wenn ich Filme liebe, kann ich stundenlang schwärmen.
                                          Aber hin und wieder fällt es mir schwer, wirklich zu beschreiben, was mit einem Film los ist.
                                          Damit geht es um "Enttarnt".
                                          ...
                                          Es war eine spontane Entscheidung, den Film zu sehen.
                                          Ich hatte keinen Bock mehr was anständiges aus meiner Sammlung zu sehen und hab ihn am Abend auf sixx gesehen.
                                          Die Kritiken waren ja ganz passabel und da kann man schonmal was im TV gucken, auch wenn ich es sonst nicht tu.

                                          Naja, viel kann ich zu dem Film nicht sagen.
                                          Es handelt sich um eine wahre Geschichte um einen Agenten, der sich undercover mit einem anderen Agenten zusammentut, um diesen auszuspionieren, und entdeckt dabei allerhand Lügen und Intrigen...
                                          Das ist im Allgemeinen die Rahmemhandlung und die klingt finde ich schon nicht sonderlich aufregend.

                                          Und so sieht es auch mit dem ganzen Film aus.
                                          Ich hab nicht viel dran auszusetzen.
                                          Der Film ist ganz passabel gespielt, klar.
                                          Und er ist auch nicht wirklich langweilig.
                                          Handwerklich ist auch alles tip top.
                                          Und der Film ist auch nicht irgendwie unfreiwillig komisch oder allzu platt (auch wenn er es mit seinen religiösen Gesprächen teils etwas übertreibt).
                                          Also wirklich viel dran auszusetzen hab ich nicht.

                                          Aber andererseits kann ich auch nicht viel dran loben. Das ganze ist alles recht fein, aber sagt absolut nichts aus.
                                          Es fesselt nicht oder unterhält großartig, es gibt wenig Spannung und ist relativ ideenlos. Okay, jetzt könnte man sagen, dass es eben eine wahre Geschichte ist, aber man hätte sie besser umsetzen können.
                                          So hat man hier einen Film, der zwar nicht viele Negativpunkte hat und 'ganz passabel' ist, aber ein ganz großes Minus hat: er ist austauschbar.
                                          Ein 08/15-Film, den ich mir auch sicher nicht lang im Gedächtnis halten kann. Weil er einfach nichts besonderes hat.
                                          Alles läuft glatt.
                                          Aber genau das ist ausschlaggebend dafür, dass ich ihm trotz einiger Qualitäten, die eher für eine durchschnittliche Wertung sprechen würden, die unterdurchschnittliche 4-Punkte-Wertung gebe.
                                          Denn wenn ein Film selbst einen Filmfanatiker nicht im Gedächtnis bleibt, dann ist das so ziemlich das schlimmste, was passieren kann.

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                                          • 3
                                            • 2 .5

                                              War Austin Powers noch ein richtiger Spaß, wechselten sich in den Fortsetzungen geniale Einfälle mit unnötigem Fäkalhumor ab.
                                              Der Mann der sich für beide Seiten verantwortlich zeigte (zumahl er mehrmals zu sehen war und auch für die Drehbücher zuständig war), hieß Mike Myers.
                                              Das ist nicht etwa der Name eines psychopathischen Killers, sondern eines Komikers.
                                              Und heute geht es um eine weitere Komödie von und mit ihm, den mit Preisen überhäuften "Love Guru".
                                              ...
                                              Bevor Verwirrung eintritt, die Preise sind goldene Himbeeren.
                                              Und auch verdient.
                                              Ach, guter Mike, was ist aus dir geworden? Der Film ist ungefähr so lustig wie ein Schlag in die Fresse, nur, dass dieser nicht so lang dauert wie dieses Stück Filmgeschichte.
                                              Ich mag allgemein vulgären Humor - wenn er gut getimet ist, originell oder einfach nur derbe abgefuckt. Aber echt jetzt, hier stimmt so gut wie gar nichts.

                                              Was ich positiv bzw. verhältnismäßig spaßig fand:
                                              -Die diversen Titel von Pitkas Büchern.
                                              -Die Bollywoodversion vom Lied "Joker"
                                              -Der Cameo von Mariska Hargitay. Begnadete Schauspielerin die hier ihren Namen öfter hergibt als sie zu sehen ist.

                                              Was mir nicht gefallen hat:
                                              Der ganze Rest.

                                              Jedes Mal, wenn mir Myers auch nur den Ansatz eines Schmunzeln entlockt, tritt er das ganze so derart breit oder haut irgendeas unnötig vulgäres ein.
                                              Zum Beispiel:
                                              "Eine Krokodilsuppe,.aber zackig!"
                                              *sie lacht*
                                              "Weil Aligatoren Zacken haben, deshalb muss sie zienlich zackig serviert werden."
                                              Das letzte hätte er sich doch sparen können. Hält Myers das Publikum wirklich für so blöd, dass er alles erklären muss?

                                              Allzu oft verliert sich der Film in infantilen Penis- und Arschwitzen.
                                              Und ich meine nicht mal, dass Pitkas Figur dumm ist, sondern der Film an sich, denn es wird sich nicht über Pitkas Vulgärheit lustig gemacht, der Film meint das ganze tatsächlich lustig.
                                              Die Szene mit den Eiern in der Schlinge sagt glaub ich alles aus. Haha, das Essen sieht aus wie ein Hodensack, lustig!
                                              Hihi, jetzt kommt noch eine Gurke dazu, jetzt sieht's aus wie ein Pimmel, wie witzig!
                                              Ne, so nun nicht.

                                              Die ewigen Kürzel hätten lustig werden können, aber alles wird so dermaßen breitgetreten, dass man nur mehr die Schnauze verzieht.
                                              "B. L. A. S. E. N. So kann man sich das gut merken. B. L. A. S. E. N., B. L. A. S. E. N., Blaaaaaseeeeen."
                                              Danke, Pitka, beim ersten Mal hätt ichs auch verstanden.
                                              Und dann noch diese vollkommen innovative Frage "What's the capital of Thailand?" (sooo neu). Auch die deutsche Übersetzung hilft da nix.

                                              Und irgendwie hab ich das Gefühl, Myers steht auf Ben Kingsleys Körperausscheidungen, so kriegt er am laufenden Band ausgiebig Rotz, Urin und ähnliches von besagtem Oscarpreisträger ab.

                                              In diesem Film sitzt einfach kaum ein Gag, die meisten gehen einem einfach nur auf die Nerven, und den wenigen guten Ansätzen fehlt jegliches Timing oder Gespür.
                                              Selten hab ich so ausgiebig nicht gelacht. Ich glaub der letzte Film, der derart humorlos war, war Brokeback Mountain. Der stellt allerdings eine Tragödie dar. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob man Love Guru nicht auch als solche titulieren könnte.
                                              Trösten kann ich mich damit, dass ich weiß, dass es noch schlechter geht. Leider...
                                              Aber wer Urin, Elefantensex oder gequetschte Litschinüsse mag, mag zugreifen (Ich bin aber sicher dass man alles drei auch stilvoller haben kann).
                                              "Das ist die ultimative Distraktiooooon..."

                                              PS: Und die deutsche Synchro erst... Ich mag Kavanian wirklich, da ich Bully-Fan bin, aber das Gekichere von ihm klingt als würde Pitka ersticken. Was leider nicht der Fall ist...

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                                              • FilmFan92, du wirst mir immer sympathischer, was ein Wunder ist, da du mir von Anfang an schon sympathisch warst.
                                                Die erste Antwort allein ist schon Gold wert.

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                                                • 5 .5

                                                  (Es folgen minimale Spoiler zu den ersten beiden Teilen)

                                                  Episch.
                                                  So kündigte sich der dritte Teil der wohl verbeugungswürdigsten Trilogie an.
                                                  Bombastischer als Herr der Ringe.
                                                  Nervenkitzelnder als Matrix.
                                                  Schweißtreibender als Star Wars (welche Trilogie ich meine könnt ihr euch aussuchen).
                                                  Hey, was sollen die Tomaten? Und die Steine? Und die Fackeln? Und die Mistgabeln? Und die Granaten? Und die Atombomben? Und die Justin Bieber-CDs?
                                                  Achso... ihr dachtet, ich mein die Hangover-Trilogie.
                                                  Nein nein nein, die Rede ist von meiner Kommentartrilogie zu besagter Reihe.
                                                  Na, dann will ich euch nicht weiter verärgern und fang an mit meinem Kommentar zu "Hangover 3".
                                                  ...
                                                  Schweißgebadet löste ich das Kinoticket ein. Ritsch ratsch, war die Karte abgerissen und ich war drin.
                                                  Jetzt gab es kein zurück mehr. Nachos kaufen, auch was zum Saufen, und sich dann in den Sitz raufen. Licht ging aus, Bildschirm an und es starteten diverse schlechte Trailer zu vermutlich noch schlechteren Filmen. Zwischen taffen Mädels und Leuten über 21 zischte mir nochmal meine 4.5-Vorhersage von Moviepilot durch den Kopf und es lief mir ein eiskalter Schauer über den Rücken.
                                                  Und dann fiel es mir ein: hier war ich schon einmal. Vor zwei Jahren und ich hatte mich durch schlechte Reviews verunsichern lassen, die mich fast davon abgehalten hätten, das wahrhafte Spitzenerlebnis zu sehen.
                                                  Doch was wäre mir entgangen? So wundervolle Dinge wie Drogendealeräffchen oder Frauen mit größeren Knackwürsten als manche Männer im Film wären mir wohl nie untergekommen.
                                                  Doch dann begann der Film... oh Shit, ich bin in meinem zweitliebsten Frank Darabont-Film gelandet!...
                                                  Ach ne, doch nicht!

                                                  'Hangover 3' splittet sich ganz deutlich von seinen beiden Vorgängern ab, was vor Allem daran liegt, dass diesmal kein Hangover die Handlung bestimmt.
                                                  Relativ rasch hatt ich meine Vorhersage aus dem Kopf und widmete mich ganz dem Film.
                                                  Am Anfang braucht der Film eine Zeit, bis er sich in seinem neuen Storykonstrukt zurecht gefunden hat.
                                                  Die Gags sind zu Beginn etwas gestreuter als bei den Vorgängern, aber nach ca. 15 Minuten geht es so richtig los.

                                                  Sei es die Einbruchszene (ach was hätt ich auch gern so ein Halsband) oder die Szenen mit Cassie einer Frau, die genau so ein Freak ist wie Alan.
                                                  Der hat übrigens nach wie vor das Talent, seine Prioritäten möglichst logisch zu setzen.
                                                  "Habt ihr was gefunden?"
                                                  "Nein. Nicht mal das Gold."
                                                  Stu und Phil rücken etwas in den Hintergrund, dafür ist mein zweitliebster Chinese diesmal von enormer Wichtigkeit
                                                  (Der erstliebste ist übrigens der Verkäufer vom Nudelstand neben meiner Schule).

                                                  Hangover 3 tritt vollkommen aus der Formel der ersten beiden Teile aus, und versetzt seine Handlung ins Gangstermillieu, wobei zu erwähnen ist, dass der Film keineswegs ein Actionfilm wie hier mehrfach beschrieben, sondern nachwievor eine Komödie.
                                                  Diesmal gibt es auch (leider) keine Fotos im Abspann, allerdings solltet ihr dennoch nicht sofort ausmachen, sondern noch etwas warten, im Abspann kommt noch eine astreine Szene!

                                                  Alles in allem ist Hangover 3 nicht ganz so innovativ wie Teil 1 und auch nicht so abgefuckt und krass wie der zweite Teil (bis auf die Giraffenszene hält er sich sogar recht zurück), aber ist dennoch bei weitem besser als die moderne Durchschnittskomödie und kann einem - wenn man sich auf den Humor einlässt - immer noch eine tolle Zeit bescheren.

                                                  "Ich hab im Moment wichtigere Sorgen. Auf meinem Handy sind über 60 Apps. Was meinst du was das für eine Arbeit ist, die da wieder draufzukriegen!?"

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                                                  • 8 .5

                                                    Wie schon in meinem Kommentar zu Teil 1 geschrieben ist Humor eine Sache des persönlichen Empfindens und ich werde mich von daher nicht dafür rechtfertigen, dass ich auch mal über Pubertärhumor lachen kann, genauso empfinde ich es auch lustig Monty Python zuzusehen, nur sieht das keiner, weil alle nur sehen, welche Kackfilme ich mag.
                                                    Da das jetzt geklärt wäre, welcome to "Hangover 2".
                                                    ...
                                                    Als ich 2011 kurz davor war, im Kinositz Platz zu nehmen, war ich doch etwas nervös. Zum Einen habe ich nur solala Kritiken gehört, und auch von Freunden kam das Feedback "nicht so gut wie der erste".
                                                    Das klingt jetzt zwar nicht so schlimm aber es kam von Leuten, die sonst alles, was nach Hollywood trieft "megahammer" finden.
                                                    Naja mal sehen...

                                                    Meine Sorgen waren RELATIV unbegründet.
                                                    Ja, der Film ist schlechter als Teil 1, was daran liegt, dass der erste Teil so ziemlich das witzigste ist, was ich je gesehen hab, neben Life of Brian, Oscar, Spaceballs und Some Like It Hot.
                                                    Mein Filmgeschmack. Haters gonna hate.
                                                    Allerdings muss ich sagen, dass das vor Allem daran liegt, dass die Story grundsätzlich ähnlich.
                                                    Von einem Remake würde ich trotzdem nicht sprechen, da die Gags allesamt anders sind.
                                                    Außerdem erzeugt Bangkok ein ganz anderes Feeling als Vegas.

                                                    Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mich erneut enorm amüsiert habe. Klar, das ganze funktioniert ungefähr nach dem selben Prinzip wie Teil 1, aber hey, es funktioniert immerhin.
                                                    Und ehrlich gesagt: der Film besiedelt ein Genre, bei welchem ich mir eigentlich nichts anderes wünsche.
                                                    Alan ist immer noch der Freak der er war, und Stu immer noch der spießige Onkel Doktor, genauso wie Phil immer noch die coole Sau raushängen lässt.
                                                    Mr. Chow gibt sich hier wieder von seiner abartigsten Seite, wobei ich gesagt sei, dass es hier passt wie der Affe auf den Penis. Wie seine Frau das nur aushält?

                                                    Die Witze sind hier doch etwas extremer was Sex und Drogen angeht und es gibt in dosierten Mengen auch Gewalt.
                                                    So wird aus dem Humor des ersten Teils, der noch grundsätzlich für Fans von so ziemlich jeder Art von Comedy geeignet war, ein Fest für Anhänger von Gags der abgefuckten Sorte.
                                                    "Was ist das? Sieht aus wie ein Shitake."

                                                    So kann ich sagen, dass mich der Film wahnsinnig gut unterhalten hat, auch bei mehrmaligem Ansehen.
                                                    Und ganz ehrlich: über den Aspekt einer abgenutzten Handlung kann ich hinwegsehen, da ich es bei einer Komödie für nebensächlich halte. Da könnte ich mich ebenso bei einem Psychothriller darüber aufregen, nicht ausgiebig Humor vorzufinden.
                                                    Als Comedy hat Hangover 2 alles, was man sich wünscht: flotte Gags, keine Langeweile und einen koksenden, hyperaktiven Chinesen mit Atomnudel.

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