Martin Canine - Kommentare
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Alle Kommentare von Martin Canine
Warten wir 20 Jahre dann ist er eh ab 12.
Ne, wenn man sich mit 11 Blockbuster ab 16 anschaut wie Filme von Spielberg, z.B. Indiana Jones, aber das find ich schon heavy. Ich finde zwar, dass der erste "Saw" vielleicht für Jugendliche verkraftbar ist, aber 11 jährige find ich schon echt krass. Unterste Grenze 15. Punkt.
Es kam in dem letzten Jahren ausgesprochen selten vor, dass es einen Oscargewinner in der Kategorie Bester Film gab, der allen einstimmig am Besten gefiel.
Dieses Jahr war das Ganze noch etwas schwerer, da es außerdem keinen Favoriten unter den Nominierten gab, waren doch abgesehen vom Spielberg-Biopic 'Lincoln' gar keine typischen Oscarvertreter dabei.
Heute soll es um den Gewinner des diesjährigen Preises gehen, nämlich "Argo".
...
Eigentlich habe ich mir von dem Film überhaupt nicht viel erwartet.
Ich habe geschätzt, er wird ein total überbewerteter Streifen sein, zumahl sich die Handlung (wenngleich auf wahren Begebenheiten beruhrend) für meinen Geschmack nicht richtig gut anhört. Es wirkte wie der 08/15-Plot eines gewöhnlichen US-amerikanischen Spoinage-Blockbusters.
Allerdings musste ich nach dem Ansehen feststellen, dass alle Bedenken absolut unbegründet waren.
"Argo" ist von Anfang bis zum Ende ein fesselnder und interessanter Film.
Ben Affleck hat es geschafft, mich voll und ganz zu überzeugen.
Die Mission ist bereits in der Planung äußerst faszinierend, wenn man sieht, auf was man achten muss, damit das Fake-Filmprojekt nicht auffliegt. Ich hätte wahrscheinlich einfach gesagt ich drehe einen Film und hätte mich auf den Zeitungsartikel berufen, aber dass der Kern einer Lüge in der Tat in den Details steckt, wie z.B. ein Skizzenbuch bei Hand zu haben, oder das zweite T in 'Toronto" nicht auszusprechen, wird hier sehr klar gezeigt und so wird es teils extrem spannend, so dass man ganz oft mitfiebert, wenn unsere Protagonisten in brenzigle Situationen geraten. Und verdammt, sobald sie in den Iran kommen ist der Film eine einzige brenzlige Situation!
Der Iran wird in dem Sinn nicht kritisiert, es wird jedoch seine Vergangenheit gezeigt, die nunmal nicht immer gut aussah - welche Nation hat sich denn schon nie etwas zu schulden kommen lassen? - und es wird sogar in der Einleitungssequenz die Staatsgeschichte genau erklärt.
Im Gegenzug wird auch die CIA nicht immer toll dargestellt, da hier und da durchaus gezeigt wird, dass dort das Leben nicht unbedingt viel Wert ist.
Die Darstellungen haben mich positiv überrascht.
Allerdings muss man letzten Endes sagen: für amerikanische Verhältnisse.
Alle Darsteller sind klasse, auch der schauspielerisch als talentfrei verschriene Ben Affleck macht seinen Job auch vor der Kamera richtig gut.
John Goodman und Alan Arkin sind zwar echte Scenestealer, jedoch ist die Oscarnominierung für letzteren im Anbetracht seiner äußerst kurzen Zeit vor dem Bildschirm nicht wirklich gerechtfertigt.
Letzten Endes ist "Argo" ein Film, der mich vollends positiv überrascht hat und den ich mir auch definitiv mehr als einmal ansehen kann.
Dennoch: es war der vierte Film, der für den Hauptoscar 2013 nominiert war, den ich gesehen habe.
Und wenn ich mit den anderen Dreien vergleiche - Liebe (9.5), Django Unchained (10.0 <3) und Life of Pi (10.0 <3) - muss ich dennoch sagen, dass Argo den Oscar nicht ganz verdient hat. Obwohl ich auch sage, dass der Film dennoch super ist und mir immer noch um Welten lieber ist als z.B. "Chicago" oder "Slumdog Millionär".
Der sieht ehrlich gesagt gar nicht so schlecht aus und auch wenn ich das Buch (noch) nicht kenne, einige Ansichten von Roche halte ich für durchaus interessant.
Also ich schau mir den auf jeden Fall an.
Okay, 300 mag ja sinnfreie (nicht zu verwechseln mit schlechte) Unterhaltung sein, aber Sucket Punch, der schonungslos den Sexismus der modernen Blockbuster aufdeckt, als Wichsvorlage zu bezeichnen halte ich für geschmacklos. Leider sehen das eine Menge Leute so.
Coming of Age-Filme sind Filme, die das Erwachsenwerden einer Person durch deren Augen präsentieren.
Hierbei bietet sich ein gewaltiges Spektrum an Vielfalt. So können die Filme traurig, witzig, berührend oder kritisch sein, leider aber auch manchmal blöd.
Und damit geht es um einen deutschen Film mit dem Namen "Crazy".
...
Ein Film, von dem ich noch nie etwas gehört habe, bis unsere Lehrerin ihn heute im Schlepptau hatte. Gott sei Dank in der kleinen Gruppe und der komplette Film ohne Unterbrechung, eigentlich ein gutes Zeichen.
Also gleich mal vorweg: das hatte KEINE Auswirkungen auf die Wertung.
Nachdem der Film aus war hab ich mir nur mehr gedacht: was für eine Scheiße!
Dieser Streifen ist ja schon wieder so dumm und peinlich, dass er eigentlich ein Phänomen ist.
In einer Handlung, die nicht da zu sein scheint, tummeln sich eine Gruppe vollpubertärer Jungs in einer eindimensionalen Welt herum.
Wir haben hier eine Gruppe 16-jähriger Teenager, die sich wie die größten Vollidioten aufführen und in fast allen Gesprächen nur über Sex, Wichsen oder Alkohol quatschen. Ich meine, klar, so was gibt es sicher auch, aber ehrlich gesagt: so haben wir uns mit 10-12 aufgeführt, aber mir ist kein Gleichaltriger bekannt, der sich derart debil verhält. Wir quatschen auch viel Bullshit in unserer Gruppe, aber das ist wirklich aller unterste Schupplade. Vor Allem, wenn wir über Sex reden, ist das immer spaßeshalber und nie ernst gemeint, hier protzen die Jugendlichen mit ihrer Sexualität, dass es einen nur so graust.
"Na klaaaaar" werdet ihr jetzt sagen, "Eis am Stiel und American Pie mochte er, aber vor deutschen Filmen hat er keinen Respekt!"
Ich aber sage, dass es einen großen Unterschied gibt: American Pie nimmt sich zu keiner Zeit ernst und bei Eis am Stiel werden ganz klar die Konsequenzen dieses Verhaltens gezeigt.
Hier hingegen ist der Film durchaus "ernst" und alles verläuft einfach ganz glatt.
Frauen sind Trophäen? Aber logo! Liebe oder Nageln? Besser einlochen als als Pussy darstehen!
Das Ganze wird so dermaßen überzogen, dass ich mich echt frage, ob die ganze Welt verblödet ist und ich bisher einfach nur Glück hatte, mit den richtigen Leuten abgehangen zu sein.
Die Charakterzeichnung:
Wenn sie nicht gerade auf Kekse ejakulieren und sie dann essen, verbringen unsere Figuren gerne Mal Zeit damit, über ihre Probleme zu jammern.
Alles schön und gut, dachte ich, das könnte dem Film an Tiefgang verleihen. Denkste.
Der Film kratzt nicht mal an der Oberfläche, er dreht schon um, bevor diese überhaupt in Sicht ist.
Und mehr als die Tatsache, dass unsere Hauptfigur am Arm und Bein gelähmt ist, erfahren wir gar nicht über sie.
Keine Leidensgeschichte, keine Probleme. Es wird sich darauf verlassen, dass wir nur die Erwähnung dieser Behinderungen schon wahnsinnig berührend finden.
Da kommt aber schon das nächste Desaster: jeder in dem Film wirkt so unsympathisch, dass man - zumindest ich - sich nicht mit den Leuten identifizieren kann.
Ein Junge, der einen behinderten anderen festhalten lässt und ihn samt Klamotten unter die kalte Dusche steckt - nicht etwa, weil er gelähmt ist, einfach, "weil das alle durchmachen müssen" - und sich dann zu seinem besten Freund entwickelt, find ich einfach nur heuchlerisch und fies.
Dann machen die Jungs sich auch noch über Homosexualität lustig und spielen sich in einer Stripbar auf wie die größten Obermacker.
Die Frauen in dem Film sind beschränkt auf ein Objekt sexueller Begierde, den Stripperinnen im Club, den Nacktfotos im Hustler und einer hassenswerten Mutter die ihren sich um Frieden bemühenden Ex-Mann vor dessen Kindern schikaniert.
Die Lehrer im Film wirken allwissend und belehrend, und kümmern sich einen Dreck um die Schüler.
Das Problem ist: das GESAMTE Verhalten von ALLEN wird als durchaus positiv dargestellt.
Stellenweise fragte ich mich auf was dieser Film hinausläuft. Und ehrlich gesagt frage ich mich das noch immer. Ich bezweifle, dass der Film satirisch gemeint war, dafür ist er zu ernst.
Als Drama hingegen versagt er völlig, versinkt in Klischees.
Eine richtige Handlung gibt es auch nicht, die Einzelszenen sind zum auf die Stirn greifen und die Charaktere absolut unsympathisch.
Fazit: wer gute Coming of Age-Filme sehen will, sollte zu "Vielleicht lieber morgen" oder "Breakfast Club" greifen, wo man sich in die Figuren hineinversetzen kann und die besser gemacht sind, und sich diesen hier maximal anschauen, wenn man wissen will, was man bei diesem Genre alles falsch machen kann.
Ich zumindest hab einen Hassfilm.
Ich weiß, ich weiß, die Welt wartet auf meinen Argo-Kommentar, aber ich MUSS es einfach vorziehen, denn dieses Kunstwerk an Serie verdient es, in einem Kommentar gewürdigt zu werden. Es geht um "Pimp My Ride"
...
Normalerweise hasse ich Reality-Shows von MTV.
Aber hier muss ich zugeben, dass es eine wahre Meisterleistung ist.
Eine schauspielerische Qualitätsarbeit, man kauft den Leuten die unsympathischen Obermachos voll ab, man könnte meinen, es wäre echt. Aber natürlich ist alles gespielt, immerhin ist es Reality-TV!
Dieses ausgeklügelte Konzept mit diesen überragenden Drehbüchern - sensationell!
Wie genial die Dialoge geschrieben sind, es wirkt wirklich so, als würden sie von sexistischen Pseudogangstern stammen. Eine brillante Satire auf unsere moderne Gesellschaft?
Die Inszenierung - ein Traum!
Man kann die Langeweile der Leute förmlich spüren, alles wirkt so echt, so banal. So banal wie das Leben. Nicht einmal ist irgendetwas spannend oder witzig, nichts wirkt innovativ oder originell.
Der Gangsta-Rap-Soundtrack verleiht dem Ganzen noch die gewisse Authenzität, denn die Atmosphäre wird hier so gekonnt zerstört und ins Lächerliche gezogen, wie sonst nichts.
Gewissermaßen ist Pimp My Ride die genialste Parodie aller Zeiten.
Denn darin sind alle Elemente der MTV-Reality-Shows vereint.
Es MUSS satirisch gemeint gewesen sein. So dumm kann man ja nicht sein wie die Leute hier, so schlecht kann man ja nicht drehen.
Pimp My Ride ist schlicht und ergreifend die beste Serie im gesamten Raumzeitkontinuum.
Leider war bei einer Folge eine etwas schlechte Beleuchtung, weshalb ich leider doch schweren Herzens 10 Punkte Abzug geben muss.
Ich hab den ersten Teil nicht gesehen, aber da die Kritiken allesamt schlecht waren (auch die von den Nicht-Kritikern) denke ich mal, das immense Potenzial wurde nicht ausgeschöpft... oder?
Also will der Leo nun oder ist es nur ein Gerücht?
Da widerspricht sich was!
Jedenfalls freu ich.mich, klingt interessant.
(An MP:Kann es sein, dass ihr im letzten Satz des vorletzten Absatzes "überaus" mit "darüberhinaus" verwechselt habt? "Überaus" bedeutet meines Wissens nach nämlich so was wie extrem oder äußerst)
Warum geht man an solche Themen nicht einfühlsamer und inexpliziter heran?
Muss man das Thema der unkonventionellen Liebe immer so überspitzen?
Ich mein: Selbstkastration? Passt doch nicht in so eine Thematik!
Ich glaub das sind die besten Antworten, die ich hier je gelesen habe.
Allein der letzte Absatz schon.
Kultfilme sollte man vielleicht gesehen haben, aber man muss sie ja nicht gut finden.
Ohne Werbeunterbrechung?
Und da er auf arte ist, wohl auch ungekürzt?
Supi!
Endgenialer All Time-Favourite.
Allerdings stört das Bild hier auf MP, der Film ist nämlich (zumindest auf der DVD) in Farbe.
Kampfkünste, eine grandiose Liebesgeschichte, das Kino Asiens.
Wer damit nichts anfangen kann, der sollte eventuell die Finger von diesem Streifen lassen.
Wer doch, der sollte sich diesen Streifen unbedingt anschauen.
Damit geht es um "Tiger & Dragon"
...
Als ich vor gar nicht so langer Zeit das erste Mal "Brokeback Mountain" sah, hatte ich bedenken. Eine derartige Thematik könnte leicht schief gehen, es könnte zu kitschig oder zu klischeebelastet sein. Als ich den Film dann sah, wurde es umgehend einer meiner absoluten Lieblingsfilme.
Der nächste Film, den ich mir von diesem Regisseur zu Gemüte führte, war "Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger". Hier hatte er mir zu beweisen, dass er keine Eintagsfliege, und gerade das Thema Religion ist für mich sehr sehr heikel. Was ist passiert: er hatte das zweite Herz von mir einkassiert.
Nun ging ich an den nächsten Film von ihm bereits mit einer gewissen Erwartungshaltung heran.
"Tiger & Dragon" ist der dritte Film von Ang Lee, welcher sich seinen Weg in meinen DVD-Schrank gebahnt hat.
Und ich muss sagen: Hut ab.
Ang Lee hat es erneut geschafft. Er hat mich überrannt, mich begeistert und meinen filmischen Reiz mis zur Extase beansprucht.
Ich habe bislang 3 Filme von Ang Lee gesehen, und alle drei waren absolut klare 10.0 Punkte-Filme, und darüber hinaus darf er sich ein Herz meinerseits abholen.
Wenn das so weiter geht, macht Ang Lee meinem heißgeliebten Quentin Tarantino noch Konkurrenz um den Platz als Lieblingsregisseur - wobei auch zu erwähnen wäre, dass er im Gegensatz zu Quentin seine Drehbücher nicht selbst schreibt.
Aber als Regisseur ist er einsame Spitze.
Nun ist "Tiger & Dragon" anders als seine philosophische Abhandlung von Religion oder seine Auseinandersetzung mit der Liebe und der gesellschaftlichen Unterdrückung aber kein Film, über den man stunden- oder tagelang grübeln muss.
Allerdings hat er dafür etwas ganz anderes geschafft, nämlich ist er filmisch absolut perfekt, und hat meinen Geschmack absolut getroffen.
Stellenweise hab ich mich gefragt, ob mich Ang Lee vielleicht heimlich beobachtet hätte und dann einen Film so gedreht, dass er meine Vorlieben 1 zu 1 auf Film bannt.
"Tiger & Dragon" ist ein Film, der mich derart in den Bann gezogen hat, dass ich teilweise vergaß, dass es eben nur ein Film war.
Ich konnte mich dem Sog nicht entziehen.
Diese gesamte einzigartige, asiatische Atmosphäre ist einfach nur genial.
Man merkt auch genau, dass es wirklich ein asiatischer Film ist und keine in Asien spielende Holylwoodproduktion.
Dieses Feeling des Asia-Kinos kann keiner kopieren. "Die Geisha" konnte es nicht. "Last Samurai" konnte es nicht. "Kill Bill" kam am Nähsten, jedoch ist der Tarantino-Stempel so deutlich, dass man auch hier weiß, dass es kein echter Asia-Film ist (das ist nicht als Kritim gemeint, KB wird auf ewig einer meiner Top 5-Filme sein).
"Tiger & Dragon" hat einfach alles, was ich an einem Film mag.
Zum Einen ist es eine Geschichte über die Freiheit und deren Opfer, dem Entfliehen aus dem Alltag und aus den Pflichten, eine Sage vom Davonlaufen, von der Selbstfindung und der Liebe, und den wahrsten inneren Gefühlen.
Andererseits ist der Film auch ein genialer Martial Arts-Film (naja, eigentlich ein Wuxia-Film, aber ich glaub, mit dem Begriff werden weniger Leute was anfangen können), und hat zusammen mit Matrix die besten Kampfchoreografien, die ich je gesehen hab. Mag daran liegen, dass beide Filme den selben Choreografen haben.
Aber in der Beziehung bin ich wie ein kleines Kind, je übertriebener, desto besser.
Und man, hier wird alles derart überzeichnet und fast ins Lächerliche gesteigert - die Charaktere hüpfen nicht etwa, sie fliegen, springen aus dem Stand auf die Spitze eines Baumes oder einen Hauses, springen über Dächer, sogar über mehrere hintereinander ohne den Boden zu berühren. Das ist kein Fehler, das ist bewusst so eingesetzt und auch gut so.
Die Geschichte an sich ist so überzogen asiatisch, sie ähnelt einer antiken mythologischen Legende aus dem fernen Osten, sie hat einfach alles was man, bzw. ich sich wünscht.
Die Inszenierung: ein Traum!
Perfekt getimet, jedes Detail wichtig, jeder Satz, jeder Augenblick präzise in Szene gesetzt.
Allein, wie lange sich der Film für seine Rückblendenszene Zeit nimmt finde ich super, um dem Charakter noch mehr Tiefe und der Handlung noch mehr Brillanz zu verleihen.
Regietechnisch ist es ein Werk allerhöchster Qualität.
Aber natürlich sollte eines nicht unerwähnt bleiben:
Wenngleich der Film nicht japanisch ist, fühte ich mich die ganze Laugzeit lang in einen meiner heiß geliebten Animeserien versetzt. Die Charakterzeichnung erinnert mich stark daran, die gegebenen Weisheiten, das Drehbuch, und selbst unsere deutsche Synchro, einfach alles wirkt so, als hätte man einen Real Life-Anime gedreht.
Was dabei komisch ist, das typische Feeling, dass bei Realfilmadaptionen von Mangas und/oder Animes oftmals, eigentlich immer,verloren geht, ist hier vorhanden.
Ihr müsst bedenken, diese Review kommt von einer Person, die Inuyasha als Lieblingsserie angegeben hat.
"Tiger & Dragon" ist ganz bewusst so überdreht worden.
Vergleichen kann man es mit Kill Bill, dort wirkt auch alles ganz genau so gekonnt, perfekt getimet und endgenial, gerade aufgrund dieser extremen Überflutung an Kampfkunst.
Nur, dass Tiger & Dragon nicht blutrünstig ist, und eben noch mehr Asien hat.
Wenn ich in zwei Wörten beschreiben müsste, was dieser Film ist und warum ich ihn mag, würde ich einfach sagen:
"Asia Overkill!"
(Der ein oder andere Gag könnte gespoilert werden)
Dass ich bei Komödien etwas strenger, oder sagen wir anders, bewerte als in anderen Genres dürfte ein paar von euch vielleicht bekannt sein.
Das liegt nicht daran, dass ich das Genre nicht mag, sondern daran, dass ich finde, dass es schwer ist, einen Film, dessen Ziel einziges Ziel es ist, den Zuschauer zum Lachen zu bringen, auf eine Stufe mit den diversen "ernsten" Genres zu stellen.
Man kann also sagen, eine 8.5 im Komödiengenre ist einer meiner Lieblingscomedies.
Wenn die Comedy darüber hinausgeht, muss sie schon wahnsinnig sensationell sein.
Heute geht es genau um diesen Fall.
Nämlich geht es um eine 9.0-Komödie*, und zwar um die Science Fiction-Parodie "Spaceballs".
...
Jaja, ich weiß, wie kann ich es nur wagen, diesen Film die selbe Bewertung zu geben wie "Apocalypse Now" oder "The Big Lebowski" (den ich übrigens nicht als Comedy bewertet hab, sondern als ganz normalerr Film)?
Und wenn man die Umrechnung Film<-->Komödie anschaut, ist sie sogar höher.
Was für Drogen hat das Hündchen geraucht?
Ist er psychisch noch voll und ganz da?
Was macht so jemand auf Moviepilot?
Nun, es ist eine lange, lange Geschichte, die uns in das Jahr 2009 führt und euch auch ein Stück weit erklärt, wie ich zum Medium Film fand - wen es nicht interessiert, der kann zum "..." springen.
2009 hab ich zum ersten Mal die (damals noch) 6 Star Wars-Filme gesehen.
War was ganz Großes für mich. Ich hab von nix anderem mehr geredet.
Und als es dann noch die wohl bekannteste Parodie im TV spielte, musste ich sie mir natürlich ansehen.
Und bereits damals fand ich diese Komödie richtig, RICHTIG spitze.
Okay, einige Witze hab ich nicht kapiert, darauf komm ich dann später nochmal zurück, aber dennoch ich fand's genial. Damals fand ich aber so ziemlich alles genial.
Jedenfalls habe ich - entweder Ende 2009 oder Anfang 2010 - mir die DVD gekauft.
Das war ein für mein Leben historischer Moment, denn es war meine allererste selbstgekaufte DVD. Nachdem ich mich bis zu diesem Jahr AUSSCHLIESSLICH für Musik interessierte (damals aktuelle Chartmusik), war der Grundstein für meine DVD-Sammlung gelegt, von der ich damals niemals dachte, dass sie einmal derart groß sein würde wie jetzt (laut aktuellem Stand 664 Stück - 8. Juni 2013), hatte ich ansonsten nur die 6 Star Wars-Filme als Weihnachtsgeschenk, und die Harry Potter-DVDs, die mir meine Mutter immer kaufte. Dieser Kauf und die Tatsache, dass so ein neumodischer Typ namens David Guetta plötzlich einen neumodischen Stil revolutionierte, woraufhin ich mit der neumodischen Musik nichts anfangen konnte, führten dazu, dass ich Komödien über alles liebte und sie sammelte - im Jahr 2011 wurden Filme ganz allgemein draus.
...
(So, ihr habt also übersprungen? Tsss, glaubt nicht, ich krieg das nicht mit!)
So, nun hab ich mal wieder so lange über Sachen geschrieben, die eh keinen interessieren, dass ich das allein schon als Kommentar verkaufen könnte.
Mach ich natürlich nicht.
Die DVD von Spaceballs wurde in meinem DVD-Player regelrecht vergewaltigt.
So oft hab ich den Film gesehen, und ich finde es überaus seltsam, dass er nichts von seiner Komik verloren hat.
Spaceballs ist eine Science Fiction-Parodie, die zwar hauptsächlich als Star Wars-Verarsche bekannt ist, allerdings handlungstechnisch kaum Parallelen aufweist, wenngleich die Ähnlichkeit der Charaktere natürlich auffällt ;)
Also keine Sorge, man kann den Film ruhig auch sehen, ohne Star Wars zu kennen.
Die Gags werden auch so funktionieren, und SW wird NICHT gespoilert.
Man kann sich auch SW danach ansehen, ohne ständig lachen zu müssen.
Die Gags sind absolut einmalig.
Wunderbar, grandios, zum Brüllen.
Allein die Merchandising-Szene, nach deren Auftritt im Film überall Spaceballs-Fanartikel eingebaut sind, oder die Ludicrous Speed-Szene, oder die Szene mit der Videokasette, oder... oder... oder...
Oder ich mache es kurz: Mir ist kaum ein anderer Film bekannt, der eine derartige Gagdichte hat wie Spaceballs. *Weshalb ich mich auch entschlossen hab, ihm sogar die allerhöchste Ehre zu erweisen. Das hat sonst nur Hangover, Manche mögen's heiß, Oscar (den mit Louis de Funes) und Das Leben des Brian geschafft.
Hierzu muss ich allerdings noch etwas GANZ WICHTIGES anmerken:
Der Film ist auf Englisch hundert Mal besser.
Da hört man zwar oft bei Filmen, aber hier ist es wirklich so.
Es ist der einzige Film meiner Sammlung, den ich mir IMMER nur auf Englisch ansehe.
Wirklich der Einzige.
Viele der Wortwitze funktionieren auf Deutsch gar nicht, und es wurde sich auch gar nicht die Mühe gemacht, sie zu übersetzen.
Ein Beispiel:
Im Deutschen sagen Waldi (allein diese Übersetzung des Originalnamens 'Barf' lässt schon einige sehr gute Gags bezüglich der Doppeödeutigkeit des Namens einfach nicht zu) und Lone Starr in einer Szene, dass sie den Spaceballs "die Aussicht verkleistern wollen", worauf sie sie mit Marmelade beschießen.
Häh? Da kennt sich im Deutschen keiner aus (das meint ich oben auch).
Im Original ist es so, dass den Funk stören "to jam the radar" heißt, woraufhin die Spaceballs mit Marmelade (im Englischen "Jam") beschießen.
Der ganze Gag wird im Deutschen einfach nicht übersetzt.
Es wurde etwa jeder fünfte Gag nicht (sonderlich gut) übersetzt, weshalb der Film im Deutschen auch nicht ganz so witzig ist, und vielleicht meine Wertung nicht nachvollziehbar wäre.
Außerdem finde ich toll, dass sie nicht wie einige andere Parodien die Handlung vom Original übernommen haben, sondern sich etwas eigenes ausgedacht haben.
Und das ist gar nicht so schlecht gelungen.
Es gibt sogar eine Szene, die ich genau so in einen ernsten Film einbauen würde, nämlich die, als Vespa und Lone Starr am Lagerfeuer sitzen und über die Liebe sprechen.
Also ehrlich: das ist eine (zwar vollkommen witzfreie, aber dennoch) super Szene, die mir wikrlich auch in einem ernsten Film gefallen würde.
Wie gesagt: Wer Spaceballs noch nicht kennt, der sollte ihn sich ansehen.
Da Humor vollkommen subjektiv ist, kann ich hier keine allgemeine Empfehlung aussprechen, auch unter meinen MP-Freunden ist man geteilter Meinung.
Aber wenn ICH, der bei Komödien die Strenge in Person ist, ihn in den kleinen Club der 10.0 Punkte-Komödien einführe, dann heißt das was - zumindest für mich.
PS: Ja, er ist auf einer Stufe mit Fight Club angelangt... Steinigt mich!
Da sind ganz viele tolle dabei.
Aber Requiem for a Dream und Prinzessin Mononoke haben vor allen anderen Vorrang!
Matrix musst ja sowieso sehen.
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Mir fällt keine Einleitung ein, also fang ich gleich an: Es geht um "Der Adler der neunten Legion".
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Damals mit der Schule auf Englisch im Kino gesehen, und ich fand ihn damals gar nicht sooo schlecht.
Jedenfalls im Zuge meiner vielen Zweitsichtungen und der Tatsache, dass ich in letzter Zeit viele- nenn wir es mal - Historienfilme gesehen hab, dacht ich mir, ich sehe mir diesen hier auch nochmal an.
...
Es geht um einen jungen Legionär in Rom, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Adler der 9. Legion zu finden, ein Artifakt welches einst sein Vater verloren hat.
Begleitet wird er von seinem Sklaven, dem er zuvor das Leben gerettet hat.
Was soll ich zu dem Streifen groß sagen?
Diesem Film fehlt es an so ziemlich allem, was einen guten Genrevertreter ausmacht.
Zunächst mal beeindruckt der Film nicht gerade mit seiner Kulisse. Klar, hier und da gibt es Szenen (z.B. die in der Arena), die ihren gewissen Reiz haben. Aber verglichen damit, was für eine tolle Optik und Ausstattung selbst die schwächeren Werke des Genres durchschnittlich haben, ist das echt ein Witz.
Dafür sind Landschaftsaufnahmen zu sehen, allerdings gab es auch schon Tausend mal besser.
Selbst Troja konnte trotz schwachem Plot durch seine Optik und Ausstattung punkten.
Die Musik steht den anderen Genrevertretern auch weit nach.
Dann wieder ist der Plot so dermaßen trivial und öde, man glaubt es nicht.
Der Film ist vorhersehbar bis zum geht nicht mehr, und als ob das nicht genug wäre, ist alles noch so extrem fade inszeniert.
Höhepunkte gibt es keine, der Film plätschert uninspiriert und völlig ideenlos vor sich hin.
Nichts, was nur irgendwie halbwegs interessant oder erinnerungswürdig wäre, selbst das Finale, sofern man es so nennen kann , bietet keine Steigerung. Dramaturgie? Fehlanzeige! Timing? Wieso denn auch! Originalität? Wenn man sich den Film ansieht, meint man, diese existiert nicht.
Die Schauspieler sind solala, was aber vielleicht auch dran liegt, dass die von ihnen verkörperten Figuren derart eindimensional sind, dass sie weder positiv noch negativ auffallen können.
Eigentlich ist der Film austauschbar, ubd absolut durchschnittlich.
Diese Durchschnittlichkeit macht ihn allerdings wieder unterdurchschnittlich.
Denn mir kam (fast) noch nie ein Film unter, der sich derart in Banalität sonnt wie dieses Machwerk hier.
Einfach öde, Spannung kommt nicht auf - und er unterhält auch nicht.
Nichtmal, weil ercso schlecht ist.
PS: Ich mag die deutsche Synchronstimme des Sklaven. Das ist die selbe, die Michael Cera auch hat.
Die hat mir auch schon in 'Der fantastische Mr. Fox' gefallen. Deswegen würde ich empfehlen, sich den Film ausnahmsweise auf Deutsch anzusehen.
Jolie hat alles richtig gemacht.
Bevor ich an Krebs erkranke und sterbe, lieber vorsorgen.
Außerdem finde ich sowieso dass sie diesen Sexappealstatus nicht nötig hat.
Sie ist eine brillante Schauspielerin. Wer jetzt lacht, sehe sich "Durchgeknallt" an.
Und außerdem ist ihr Name allein schon was Wert, weshalb ihre Filme auch weiterhin Erfolg haben werden.
The Sound of Music
und
Comedian Harmonists
haben beide was mit demrm Ende zweier realer Musikgruppen zu tun, als das Naziregine eingriff.
Schöne Liste!
Ich gebe für Kurzfilme keine Wertung, da sie mit Langfilmen finde ich nicht vergleichbar sind und ich mir schwer tue, hier gerecht zu urteilen.
Aber einen Kommentar sind sie mir schon wert, wenn der seltene Fall eintrifft, einen zu sehen.
Durch Hfondas Kommentar bin ich auf diesen alten Donald Duck-Short gestossen, und hatte gleich gemischte Gefühle.
Donald Duck, okay. Aber mit Nazis?
Ob ein allseitsbeliebte Zeichentrickfigur, die für kindgerechte sorglose Unterhaltung steht, mit einer so ernsten Thematik zusammenpasst?
Und ich muss sagen: Jain.
In der Tat warcder Kurzfilm wie die meisten alten Cartoons sehr witzig.
Dieser Disney-typische Slapstickhumor der damaligen Zeit ist super, man muss schon oft lachen.
Und auch als Satire auf das Naziregime ist der Short gut gelungen, viel Arbeit, man darf nichts dagegen sagen und muss immer schön brav "grüßen".
Ich kann das natürlich nicht beurteilen, ich war ja (Gott sei Dank) nicht dabei, aber ich schätze mal, das ist der Teil der Weltgeschichte, über den man am Meisten gelehrt bekommt - auch als Österreicher.
Und obwohl der Film witzig und auch auf gute Weise satirisch ist,.hab ich doch Probleme mit Donald.
Ich.mag ihn sehr, aber das hier... ich weiß nicht.
Gerade eine Disneyfigur sollte die Finger bzw. Flügel von ernsten politischen Themen lassen.
Ich meine, er ist (im Normalfall) im Normalfall jemand, den jeder kennt und mit absolut kindgerechten und unkontroversen bzw. nicht ernsten Themen in Verbindung bringt.
Und ein Thema wie der Nationalsozialismus hat da nichts zu suchen.
In meinen Augen.
Mich wundert, dass ein Oscar drin war und eine derartige Thematik in einem Familienfilm nicht kontrovers aufgefasst wurde.
Für mich wirkte der Short durchaus positiv ubd sogar richtig gut und man hätte da eher was eigenständiges draus machen sollen - und ich finde es wirkt inhaltlich wie eine entfallene Szene aus Chaplins großem Diktator, zumahl der Slapstickhumor beider Werke der selbe ist!
PS: Der Ausruf H. H. kommt in diesem 8-Minüter 33 1/2 Mal vor. (Quelle: IMDB)
Cloud Atlas...
...
...und Terminator <3
Nur fehlt mir hier irgendwie Melancholia raus...
Komödien.
Ich finde, sie haben es nicht zwangsläufig nötig, immer intelligent zu sein.
Gelegentlich ist extrem blöder Humor sogar witziger.
Aber wo sind die Grenzen zwischen lustiger Dämlichkeit und ärgerlicher Dämlichkeit?
Und auf welcher Seite steht "Ey Mann - Wo ist mein Auto?"
...
Über diesen Film gibt es eigrntlich wenig zu schreiben.
Also fang ich mal mit der Handlung an:
Die beiden seltendämlichen Typen Jesse und Chester haben keine Ahnung, was letzte Nacht passiert ist. Ihr größtes Problem ist, dass ihr Auto weg ist, in dem Geschenke für ihre Freundinnen sind.
Zu dem treffen sie auf eine Gruppe Nerds, fünf 'geile Schnecken' und zwei schweizer Muskelmänner, die von ihnen alle nur eines wollen: den Kontinuumtransfunktionator, von dem das Schicksal des gesamten Universums abhängt...
Klingt verdammt schräg, ist es auch.
Und daaaannn...
Während die Handlung etwas an Hangover erinnert, ist der Humor komplett anders.
Während Hangover noch irgendwie realistisch oder sagen wir an physikalische Gesetze gebunden war, geht mit EMWIMA sehr schnell die Fantasie durch.
Und daaaannn...
Der Humor ist extrem dämlich.
Zwei Typen, die oft wie Affen wirken, sausen durch einen Science Fiction-Plot mit haufenweise Busenwitzen.
Der Film schlängelt irgendwo zwischen Dumm und Dümmer und einer SciFi-Parodie, wobei er die Genialität desselben allerdings nicht ganz erreicht.
Allerdings gehören beide Filme zu der Gattung von Komödien, die so extrem dumm und hirnlos sind, dass sie wieder lustig sind.
Das liegt vor Allem daran, dass die Gags nie vorhersehbar sind und auch nicht abgedroschen wirken, eher klappt immer noch eine Skurrilität mehr heraus.
Die Gags sind zwar nivaulos, aber auf eine sympathische Art und Weise.
Denn neben den gut platzierten Witzen über sekundäre weibliche Geschlechtsmerkmale bietet sich noch ein Gagfeuerwerk des abstrusen Humors an!
Ich kann verstehen, wenn vielen der Humor nicht zusagt, er ist schon extrem blöd und sicher nicht jedermanns Geschmack.
Und daaaannn...
Seann William Scott und Ashton Kutcher (als er noch wirklich witzig war) sind auch perfekt besetzt, lasst euch nicht abschrecken, letzterer wirkt hier viel witziger als sonst.
Zwei Loser mit dem IQ einer ausgequetschten Zahnpastatube muss man auch so verkörpern können, dass es sympathisch und nicht nervig wirkt. Meiner Meinung schaffen sie das.
Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Nicht ganz so gut wie Dumm und Dümmer, aber schlecht ist auch was ganz anderes.
Und dann und dann und dann und dann...
Der letzte Exorzismus
Der letzte Exorzismus 2
Der letzte Exorzismus 3 - Der allerletzte Exorzismus
Der letzte Exorzismus 4 - Der allerallerletzte, wir versprechen's!
Der vorletzte Exorzismus (Prequel)
The Amazing Last Exorcism (Reboot)
The Amazing Last Exorcism 2 - Zum Teufel mit der Filmreihe!
Yay, Die Stadt der Blinden!
Aber mit dem vierten Terminator hab ich so meine Probleme
Horrorfilme.
Zusammen mit Komödien vielleicht das heikelste Genre überhaupt.
Was macht einem Angst? Das ist genauso individuell zu beantworten, wie die Frage, was einem zum Lachen bringt.
Und gerade bei älteren Filmen des Genres ist es schwer, sie zu beurteilen, da vieles was damals innovativ war heute veraltet oder abgedroschen wirkt.
Heute geht es um einen DER Klassiker des Horrorgenres, nämlich "Der Exorzist".
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Würde ich den Exorzisten nach Maßstäben seines Genres messen, müsste ich ihm 0 Punkte geben. Gegruselt hat er mich nämlich nie und auch danach konnt ich gutvschlafen.
Ich hab ihn auch schon öfters gesehen und so wirklich geschockt hat mich auch nichts.
Was verleitet mich also zu der hohen Wertung?
Zunächst mal muss ich dem Film zugute halten, dass er mittlerweile 40 Jahre ist.
Die Popkultur hat er geprägt und Zitate und Parodien finden sich im alltäglichen Fernsehen.
Noch dazu bin ich schwer zu gruseln oder zu verstören.
Früher hingegen hatte ich vor vielem Angst, auch wen andere in meinem Alter dies nicht hatten.
Aber heutzutage hab ich schon so viel gesehen, dass ich nur mehr schwer zu schocken bin.
Aber das ist es auch nicht, was mir an diesem Film so gefällt.
Es ist allein schon Linda Blair.
Als Kind schon so eine Leistung hervorbringen, eine Wucht!
Anfänglich das liebe Kind von nebenan, eine nettes Mädchen, dass ihre Mutter liebt.
Doch dann kommt immer weiter die Verwandlung.
Zu Beginn frech, dann vulgär, dann böse und letztlich abgrundtief diabolisch.
Der Wahnsinn in ihrem Blick, sie wird zum Dämon, zum Teufel.
Wieso zum Teufel die Academy meint, sie wäre nur eine Nebendarstellerin und ihr die Trophäe dann auch noch verwehrt bleibt mir ein Rätsel.
Dann ist da noch der Glaubenskonflikt von Pater Carris.
Er gibt sich die Schuld am Tod seiner Mutter, verliert seinen Glauben.
Das macht sich der Teufel in Regan zu Nutzen.
Es entwickelt sich zu einem der spannendsten Psychoduelle der Filmgeschichte.
Denn der Teufel kennt keine Gnade, nicht nur im physischen, auch im psychischen Sinn.
Manche Zitate von ihm schocken einen, ganz besonders dann, wenn es um Carris Mutter geht.
Weil dessen Wille und Geist an der Schuld zerbricht.
Die Inszenierung: wunderbar!
Noch nie wurde so eine dreckige, diabolische Atmosphäre erschaffen wie hier.
Regans Körper wird geschunden, überansprucht, geworfen, sie uriniert und erbricht und nimmt biologisch unmögliche Körperhaltungen ein, sie wird ordinär, hurt herum und lässt den Herren in ihren Schoß.
Hier wirkt es nie überzogen oder niveaulos, sondern es passt perfekt in die satanische Atmosphäre des Films.
Vor Allem in den Szenen mit ihrer Mutter, die hilflos erdulden muss, was mit ihrer Tochter geschieht.
Der Exorzist ist vielleicht aus heutiger Sicht nicht mehr allzu schockierend oder gruselig, aber er hat ein einzigartiges Feeling, exzellente Darsteller, ein grandioses Drehbuch und eine brillante Inszenierung.
Wird mir nie langweilig.
Hab ich schon oft geseen, istbimmer wieder absolut der Hit.
Wird glaub ich auch mit mehrmaligem Anschauen besser, wenn man die einzelnen Szenen schon kennt.
Klassiker und Kultfilm, aber auch einfach ein Film, den ich persönlich sehr gerne hab.
Auch wenn sie bei mir "nur" 8.0 Punkte haben, wenn man bedenkt wieviel Einfluss sie hatten, wie lang es sie schon gibt und zu was für einen Popkultursymbol sie geworden sind, müssten die Simpsons eigentlich auch dabei sein. In den Top 10.
Hollywood ist ohne Zweifel die größte Anlaufstelle für internationalen Erfolg.
Da hilft alles Leugnen nichts.
Das hat aber mit der Qualität des Streifens nichts zu tun.
Denn weder ist alles, was die ehemalige Traumfabrik hervorbringt, gut, noch ist es automatisch schlecht.
Doch hinter diesen schier überwältigenden Anzahl von großen Studioproduktionen schaffen es hin und wieder vereinzelt auch Filme anderer Länder, es zu internationalem Ruhm zu bringen.
Filme wie dieser.
Filme wie "Nader und Simin - Eine Trennung".
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Wie viele andere wahrscheinlich auch, wenn sie nicht gerade auf einen Anti-Hollywood-Trip unterwegs sind, bin ich auf diesen Film gestossen, als er 2012 für den Oscar für den besten fremdsprachigen Film nominiert war, und zeitgleich seinen Weg in die IMDB Top 250 fand.
Dass er später für den Iran den Preis auch erhielt, war kein Wunder.
Und auch nach Zweitsichtung hat sich mir meine durchwegs positive Erinnerung nur bestätigt.
"Nader und Simin - Eine Trennung" ist ein sehr ergiebiger Film.
Man hat viele Ansätze, und viele Möglichkeiten, dem Film etwas abzugewinnen.
Auf der einen Seite sind es vor Allem die Charaktere und deren Beziehungen zueinander, die mich faszinieren.
Auf der einen Seite natürlich Nader und Simin.
Die erste Szene beim Scheidungsrichter zeigt, dass sie sich nicht ihretwegen trennen wollen.
Es ist nämlich so, dass sie sich immer noch lieben.
Doch beide wollen für ihre Liebsten nur das Beste.
Simin für ihre Tochter, Nader für seinen Vater.
Und gerade das Verhältnis zur Tochter ist sehr interessant.
Beide kümmern sich prächtig um.ihre Tochter, beide lieben sie, und sie liebt beide.
Deshalb und weil immer beide sympathisch und nachvollziehbar dargestellt werden, sind sie zu gleichen Teilen zur Identifikation geeignet, was in Anbetracht des Titels einige Stellen schwer macht.
Aber am Interessanten finde ich allerdings den harten Kontrast zwischen den beiden im Film vordergründigen Familien.
Die Familie der Haushälterin ist eher konservativ eingestellt. Sie ist eingemummt, sodass man bis auf ihr Gesicht nichts sieht, muss erst ihren Mann um Erlaubnis fragen und lebt strengstens nach den Regeln des Korans. Ihr Mann, zutiefst religiös, behandelt seine Frau wie seine Schwester nicht gerade feinfühlig, um nicht zu sagen, dass er aggressiv ist.
Nader und Simin hingegen stellen die moderne Seite dar. Sie sind auch gläubig, sehen sich allerdings als absolut gleichgestellt an, und finden es auch absolut normal.
Simin lebt ihren Glauben auch aus, trägt ein Kopftuch, allerdings ist ihrevrestliche Kleidung nicht anders als die Westliche, mit Jacke und Jeans. Jedoch ist ihr Glauben weitaus sekundärer gelegt.
Somit gibt es hier zwei sehr unterschiedliche Welten, die aufeinanderprallen, ohne, dass eine wirklich als negativ dargestellt wird. Jedoch ist es hier so, dass die beiden Lebensstile so unterschiedlich wie Tag und Nacht, weshalb nicht alles friedlich bleibt.
Aber auch die Story und deren Verlauf ist interessant.
So stellen sich in der krimiähnlichen Handlung immer wieder neue Fragen, und genauso häufig gibt es Wendungen, die die Ereignisse in einem neuen Licht erscheinen lassen.
Denn so wirklich weiß man nie, wer die Wahrheit sagt, oder vielleicht doch etwas verschweigt.
Und das macht den Film auch auf einer spannungstechnischen Ebene interessant.
Somit bietet der Film auch etwas für Zuschauer, die sich von einem Film auch nur einfach unterhalten lassen wollen.
Somit funktioniert der Film als Charakterstudie, Auseinandersetzung mit Religion und wie diese ausgelebt wird, als Film über die Gründe und Auswirkungen einer Trennung und letztlich auch einfach als spannendes Drama mit vielen Überraschungen.
Eine blinde Empfehlung für alle FilmliebhaberInnen!