Mein Senf - Kommentare
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Alle Kommentare von Mein Senf
Witzig - als ich mir gestern "Escape Plan" angeschaut habe und Arnies seltsamer Ösi-Synchro-Stimme lauschen durfte, habe ich grad erst über das Thema nachgedacht.
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Der Stereotyp der hässlichen, hackenschlagenden und komplett humorlosen Nazipendanten dürfte wohl relativ unauslöschlich sein. Tatsächlich wird Deutschland aktuell aber weltweit auch als friedensstiftende Mittler-Macht gesehen. Ich frage mich, ob das irgendwann mal in Form des Klischees eines übersteigerten Pazifismus Einzug in die internationale Filmlandschaft hält? Sind Stereotypen also auch wandelbar und von welchen zeitlichen Dimensionen spricht man da?
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Aber eine interessante Artikelreihe. Ich freue mich schon auf die kommenden Folgen.
Für mich neben "Ladykillers" einer der besondersten und menschlichsten Coen-Film, da er beweist, dass sie auch mal völligen Durchschnitt abliefern können.
Diesen positivistischen Ansatz finde ich prinzipiell sehr in Ordnung, zumal es ja zu großen Teilen selbst gewesen ist, der das Blockbusterkino in die andere Richtung gepusht hat.
Super, gleich kommen hier bestimmt die gar nicht mal so klugen Dumpfbacken aus ihren Löchern gekrochen, die ihren überbordenden Intellekt zur Schau stellen wollen, indem sie bestreiten, dass Inception "intellektuell herausfordernd" gewesen ist.
Läuft heute als Double Feature mit "Lars und die Frauen". Alle mit hippen Oberlippenprogramm haben freien Eintritt. Weil ohne bist du ja im US-Indiekino kein schüchterner Sonderling.
"extremely complex" - Ich liebe die Amis und ihren Hang zu gnadenlosen Übertreibungen.
Das war kein Box-Office-Hit??? Die Filmwelt ist echt ungerecht. Teil 1 ist durch und durch eine großartige Horrorkomödie.
Je länger ich über diese Idee nachdenke, desto unausgegorener finde ich sie. Das James-Bond-Franchsie lebt und lebte ja auch immer davon, dass es in der politischen Gegenwart verortet wird, was hinsichtlich des Charakteres und der Storys einigen Spielraum zulässt.
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Indiana Jones hingegen ist für mich immer historisch verankert und das minimiert die Variationsmöglichkeiten dann doch zu einem großen Teil.
"Muss schauspielerisches Können immer sichtbar sein? Oder reicht die Stimme?" Die Auszeichnung des Filmfestival von Rome fällt zwar eindeutig in die Kategorie Marketinggag, trotzdem ist die Frage nicht unberechtigt.
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Geht man streng von der Begrifflichkeit "Schauspieler" aus, so beantwortet sich die Frage quasi von selbst: Wen man nicht anschauen kann, ist eben auch kein Schauspieler.
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Anderseits gibt es ja hierzulande das nationale Phänomen eines riesigen Hörspielmarktes (bedingt durch die hohe Professionalität des Synchronmarktes). Auch hier "verkörpern" Menschen (oftmals auch Synchronsprecher) Rollen allein Kraft ihrer Stimme. Das würde ich in gewisser Weise durchaus als Schauspiel bezeichnen.
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Meiner Meinung nach ist richtiges, nuanciertes und damit anspruchsvolles Schauspiel nur in Kombination aus verbaler und nonverbaler Kommunikation mit dem Publikum möglich und das geht allein durch körperliche Anwesenheit.
Hmmm - jetzt einen Big Kahuna und danach eine filterlose Red Apple.
Quentin Tarantino hat schon Dialoge für Michael bay geschrieben. Implodiert jetzt dein Universum? ^^
Sicherlich bedienen sich aktuelle Katastrophenfilme der Bildästhektik vom 11. September. Daraus gleich eine Traumabewältigung ableiten zu wollen, halte ich allerdings für übertrieben. Inhaltlich fußen sie nämlich auf den bombastischen Erfolgen von Filmen wie "Stirb Langsam 3", "Independence Day", "Armageddon" und "Godzilla" in den 1990er-Jahre. Aus technischer Sicht begünstigte die rasante Entwicklung von CGI-Effekten das Ganze zusätzlich. Und damit könnte man auch den "sauberen" Look der gezeigten der Gewalt erklären.
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Hinsichtlich des Superheldenbooms stimme ich dir aber zu. Da bekommt das Publikum jene klare Freund-Feind-Unterscheidung, die es mit der asymetrischen Kriegsführung des Terrorismus im wahren Leben nicht hat. Das war für mich auch immer ein Folge von 9/11.
Einer der markantesten Nebendarsteller der 90er und Nullerjahre - Ich erinnere mich noch an seine wunderbare Klemmi-Einführung als Chirurgen-Brautvater in "Meine Braut, ihr Vater und ich": "Das schneiden wir raus!"
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Diese Zeile bekommt jetzt leider einen etwas faden Beigeschmack :-(
Juhuu, "Lerchenberg" wird fortgesetzt.
Schönes Thema. Ich warte hier schon seit längerem auf eine detailliertere Auseinandersetzung mit dem Genre des deutschen Kinderfilms.
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Passt vieleicht nicht zur Zielgruppe dieser Seite, aber ist in der deutschen Kinolandschaft neben RomComs das einzige kommerzielle Schwergewicht, mit allem positiven und negativen Begleiterscheiungen. Sprich die Produktionsstandards und Qualität sind klar überdurchschnittlich, allerdings wird bei der Themenauswahl meist auf Nummer sicher gegangen - nicht umsonst speist sich diese Liste ausschließlich aus Buchverfilmungen und hat keinen einzige Origin-Stoff.
Filme anhand ihres (im persönlichen Auge des Kritikers) fragwürdigen politischen Kompass zu kritisieren ist einfach dämlich. Das bedeutet andersrum ja auch, dass man einen Film positiv berwertet, nur weil er politisch auf der "richtigen" Seite steht.
Ich finde Filme spannender, die mich gefangen nehmen OBWOHL sich nicht meiner persönlichen politischen Agenda entsprechen.
Dazu:
http://www.youtube.com/watch?v=5ZlOn9V_MmE
Wie viele schlechte Nachrichten kann dieses Projekt eigentlich noch verkraften? Wenn das so weitergeht, wird das keine Komödie, sondern ein düsterer Horrorfilm.
Möglicherweise wird ja Ironmans "Jarvis" seine Finger mit im Spiel haben.
Ich war ja immer eher vom "Team Burnout", wobei die Soundtracks bei beiden super sind.
Rachael Leigh Cook gibt es also auch noch.
"Buffy" kann man mit drei zugedrückten Augen vielleicht grad noch so als Highschool-Serie durchgehen lassen, zumal die "Sunnydale High" nur bis zur dritten von sieben Staffeln Schauplatz ist.
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Ich hätte mir "The O.C." und das wegweisende "Dawson's Creek" noch dazu gewünscht. Dawson Creek hat seinerzeit inszenatorisch und dramaturgisch im Genre Maßstäbe gesetzt, war toll geschrieben, hatte komplexe Figuren und nebenbei eine einige Konventionen pulverisiert (z.B. erster homosexueller Kuss in einer TV-Serie, Schüler-Lehrer-Beziehungen, Benutzung von Schimpfwörtern etc.).
Und "The O.C." ist sozusagen das Destillat aus Dawson's Creek: Unglaublich gut geschrieben, mit popkulturellen Zitaten durchtränkt, mit extrem hohem Tempo, großem Drama gepaart mit großer Selbstironie, extrem talentiert geschauspielert und mit einer unglaublich satirischen Bissigkeit gesegnet.
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Frage an den Autoren "Voll daneben, voll im Leben" gibt es tatsächlich nicht auf deutsch irgendwo zu kaufen, oder?
Wie viele Teile gibt es davon eigentlich, bzw. anders gefragt: Ist Platz 10 im Rahmen dieser Liste dann überhaupt eine Auszeichnung?
Der zweite Einsatz von Til Schweiger erfüllt die Erwartungen, die der Vorgänger weckte. Dankbarerweise verzichtet Regisseur Christian Alvard darauf, die moralisch fragwürdige Figur Nick Tschiller zu glorifizieren und findet innerhalb seiner straff inszenierten, inhaltlich aber manchmal etwas überladenen Geschichte genug ambivalente und selbstreflexive Momente.
Nach den Ereignissen des ersten Teils haben die inhaftierten Mitglieder des Astan-Clans ein Kopfgeld auf Kommissar Nick Tschiller (Til Schweiger) ausgesetzt. Der geht zusammen mit seinem Partner Gümer (Fahri Yardim) und der attraktiven Staatsanwältin Lennerts (Edita Malovcic) in die Offensive. Dabei geraten sie an den zwielichtigen Ermittler Kromer (Ralph Herforth) und in einen Bandenkrieg um die Vorherrschaft im Hamburger Drogenmarkt.
Als Til Schweiger 2012 als Hamburger Tatortkommissar angekündigt wurde, war das für die Kritikergemeinde Fluch und Segen zugleich. Ein Segen, weil sie sich so gleichsam einem vertrauten Ritual in ihren vorgestanzten und häufig emotional engleisten Vorurteilen gegenseitig bestätigen können. Fluch, weil „der Schweiger und seine Brut“ nun auch noch unsere GEZ-Gebühren sinnlos verpulvern durfte. Bemerkenswert beim Bashing des streitbaren Superstars ist, dass dabei kaum noch seine Filme, sondern zunehmend die Person Til Schweiger angegriffen wird. Das geht so weit, dass mittlerweile kein Unterschied zwischen seinen Filmfiguren und der realen Person gemacht wird: Nick Tschiller ist Til Schweiger ist Nick Tschiller und deshalb müssen beide scheiße sein – so die kurzsichtige Logik. An diesem Verhalten, das man eher pubertierenden Jugendlichen (freilich unter umgedrehten Vorzeichen) als vermeintlich intellektuellen Filmkritikern zuschreiben würde, ist Schweiger durch sein extrovertiertes öffentliches Auftreten sicherlich nicht ganz unschuldig. Die penetrante Ausstellung eines moralischen und intellektuellen Überlegenheitsgestus, den seine Kritiker bei ihren Verrissen nur zu gerne an den Tag legen, bringen sie allerdings durch ihr letztendlich infantiles Gehabe selbst zu Fall. Und geht es dann mal tatsächlich um eine Auseinandersetzung mit seinen Filmen, so offenbaren seine Kritiker ein bemerkenswertes Talent, Zwischentöne geflissentlich zu ignorieren, die den eigenen Fundamentalverriss stören. Dieses Schema kann man auch bei seinem aktuellen Tatort beobachten, der wahlweise egomanisch, erzkonservativ und banal diskreditiert wird. Vollkommen zu Unrecht
„Nick Tschiller“ – ein Name, der wie ein Versprechen klingt. Nach seinem soliden Einstand im vergangenen Jahr, haben sich die Macher für Teil 2 zahlreicher Motive und Figuren der US-Hitserie „The Wire“ bedient. Der aussichtloslose Kampf gegen die Hydra des organisierten Verbrechens, die Drogenthematik, der Hafen als logistisches Einfalltor, die Rekrutierung des jungen Nachwuchses und der edle Ex-Verbrecher, der die Kids mittels Kampfsport von der Szene fernhalten will. All das kennt man schon aus Baltimore, trotzdem wirkt „Kopfgeld“ durchaus eigenständig, was auch an Christian Alvards („Antikörper“, „Pandorum“, Tatort – Borowski und der stille Gast“) optischem Stilwillen und seiner versierten und eng getakteten Regie liegt. Obwohl das hohe Tempo mitunter dazu führt, dass manche Szenen ein wenig sehr gehetzt daherkommen, gelingt ihm mit dem Drehbuch von Christoph Darnstädt, ein wendungsreicher, dramaturgisch schlüssiger und atmosphärisch dichter Thriller. Allerdings hätte es einiger Nebenhandlungsstränge gar nicht bedurft, etwa wirken die Subplots um den Kiez-Friedensrichter Idris (eine weitere Anspielung auf The Wire?) und den Jungkriminellen-Nachwuchs etwas zu viel des Guten. Das Kopfgeldthema ist dabei eher der Aufhänger, als roter Faden, im Gegensatz zum ersten Einsatz setzt „Kopfgeld“ auch weniger auf spektakulär inszenierte Actionsetpieces, sondern auf eine ambivalente Beleuchtung der Hauptfigur. Durfte Tschiller in „Willkommen in Hamburg (2013) noch relativ ungeniert durch die Hamburger Unterwelt marodieren, wird sein Handeln nun zunehmend in Frage gestellt und hat Konsequenzen. Abseits des titelgebenden Kopfgeldes, konfrontiert Alvard seine Hauptfigur nicht nur die leidigen Dienstvorschriften, sondern auch einen widerspenstigen Partner und der möglichen Aussicht auf ein einsames Leben fernab seiner Familie. Nick Tschiller wirkt in solchen Momenten wenig sympathisch und strahlend, sondern eher zwiespältig. Für diese Entwicklung findet Alvard eine ironische Schlusseinstellung, in der Tschiller für sein scheinbares Happyend mit seiner Tochter einen hohen Preis zahlen muss.
Dazu streut Alvard im Verlauf des Films immer wieder kleine selbstreflexive Momente ein, in denen er die medialen Reaktionen auf Til Schweiger im Allgemeinen und „Willkommen in Hamburg“ (2013) ironisch kommentiert. „Du machst genau da weiter, wo du aufgehört hast“, wirft Tschillers Ex-Frau ihm gleich zu Beginn doppeldeutig an den Kopf. Tschiller reaktionäres Rechtsverständnis bringt ihm in Anlehnung an den Hamburger Rechtspopulisten Ronald Schill den Beinamen „Kommissar Gnadenlos“ ein. Dem Vorwurf, Schweiger amerikanisiere die urdeutsche Institution „Tatort“, setzt Alvard einen kurdischen Clan entgegen, dessen Nachwuchsmitglieder mit amerikanischen Statussymbolen und Gangsterrap nach US-Vorbild geködert werden. Wer hier eine Anspielung auf die Interessen des angepeilten Zielpublikums vermuten, ist wahrscheinlich dicht dran. Der Höhepunkt in dieser Beziehung stellt jedoch die Szene in der Luxussuite eines vermissten Clanchefs hoch über den Dächern Hamburg dar, in der Tschiller hemmungslos seiner Hybris erliegen darf. Er ficke erst die Kurden, die Russen, die Albaner, die verschissene Balkanesen-Mafia und natürlich auch die Päderasten – hier enttarnt Alvard seinen Helden nicht nur als bemitleidenswerten Sisyphos, der die Sinnlosigkeit seines Handels noch nicht durchschaut hat, er legt Schweiger am Satzende auch jene Worte in den Mund, die er bei seinem berüchtigten Auftritt bei Markus Lanz 2011 vom Stapel ließ.
Til Schweiger mag nicht der begnadetste Schauspieler sein, aber den Bad-Ass-Blick beherrscht er mittlerweile aus dem Effeff und auch ansonsten schultert er seinen zweiten Einsatz mühelos. Fahri Yardim erweist sich wieder ein ums andere Mal als Szenendieb. Erfreulicherweise wird er nicht wie im ersten Teil zum puren Comic Relief und Stichwortgeber degradiert, sondern fungiert in „Kopfgeld“ auch als moralisches Gewissen Nick Tschillers. „Du fängst auch schon an zu stinken.“, bellt er seinem Partner Tschiller entgegen, als dieser zu einem weiteren Alleingang ansetzen will. Im Gedächtnis bleibt Carlo Ljubek, der sich im Verlauf der Handlung den Status als Hauptbösewicht der Folge redlich verdient. Wenn er Frauen verprügelt und Kinder verführt, dann mit einem derart lustvoll überzogenen Dandytum, dass man ihm als Zuschauer die Pest an den Hals wünscht. Ralph Herforth, als böse Vorahnung für die weitere Entwicklung der Figur Nick Tschiller, bleibt zwar die interessanteste Figur dieses Tatortes, wird aber auch als wandelnde Deus Ex Machina überstrapaziert, immer dann, wenn die Ermittlungen ins Stocken gerät.
Der neue Hamburger Tatort besticht durch eine kurzweilige Story und interessante Charaktere, die Christian Alvard kompetent und atmosphärisch dicht verfilmt hat. Ab und an wirkt das Geschehen inhaltlich ein wenig überladen, zudem wirkt der Erzählfluss mitunter ein wenig gehetzt und leidet unter einigen Unwahrscheinlichkeiten und Zufällen. Trotzdem bleibt „Kopfgeld“ ein stimmiger und entgegen aller Vermutungen recht ambivalenter Thriller, an dem sich notorische Schweigerhasser gleichwohl negativ abarbeiten können.
Daran werde ich mich erinnern. Tschiller erliegt hoch über den Dächern Hamburg seiner eigenen Hybris.
"Man kann auch zu viel in irgendwas reininterpretieren."
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Kein anderes Totschlagargument bringt die bockig-freche Ignoranz von Menschen, die sich entweder keine Gedanken machen können oder wollen, besser auf den Punkt als dieser Satz.