Moe Szyslak - Kommentare

Alle Kommentare von Moe Szyslak

  • 4

    Klarer Fall von verschenktes Potenzial. Die Grundidee mit dem Hotel für Monster, die sich dort mal etwas vor den bösen bösen Menschen erholen können, war eigentlich klasse. Und durch das Auftreten klassischer Gestalten wie Dracula, der Mumie oder des Unsichtbaren sollte man meinen, dass da in Sachen amüsanter Querverweise, parodistischer Szenen und Zitate einiges geboten sein würde, was das Herz des geneigten Fans höher springen lässt. Aber bis auf ein paar wenige witzig gemachte Szenen dieser Art war da nicht viel drin. Stattdessen gab es reichlich Lärm, zu viel Slapstick und ein total überdrehtes Tempo, das den ganzen Film nach kurzer Zeit viel zu schrill und somit nervig erscheinen ließ. Hat mir nicht sonderlich gefallen, war für meinen Geschmack viel zu laut und auf "Hau drauf"-gemacht, frechen Witz und coole Szenen gab es so gut wie keine, weil es die Machart des Films einfach nicht zu ließ. Schade um die witzige Idee.

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    • 5

      Ganz nett, mehr aber auch nicht. War Turbulent inszeniert und großartig animiert. Für meinen Geschmack war arg viel Slapstick drin, dafür hat man die Story weggelassen, mehr als Wandern durch eine fremde fantasievoll gestaltete Welt voller Gefahren und merkwürdiger Tiere war da nicht geboten. Die Familie Crood fand ich ganz cool (vor allem die Omma, das Baby und der Sohn, der dümmer war als ein Meter Waldweg) und sorgte ab und an für amüsante Szenen mit ihrem Höhlenmenschverhalten und dem unfassbaren Staunen über modernes Zeug wie Feuer oder ähnliches. Aber letztendlich war es dann doch nur das Übliche mit der typischen Dreamworks'schen Familien-Freundschaft-“Alles wird gut, alle haben sich lieb“-Dramaturgie inklusive Lovestory. In einigen wenigen Szenen steckten wirklich ein paar aberwitzige Ideen und Anarcho-Humor drin, und da hat man auch gesehen, was möglich gewesen wäre, wenn man sich mehr darauf konzentriert bzw die Sache anders und frecher aufgezogen hätte.

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      • 7 .5

        Merkwürdig, nicht einzuordnen, schwer greifbar, fast schon zum Sterben langweilig aber dennoch auf unbestimmbare Art faszinierend und beeindruckend ist der neueste Streich der Coens geworden. Handlung gibt es im Grunde genommen keine. Der vom großartigen Oscar Isaac gespielte Hauptcharakter Llewyn Davis hat eine Katze auf dem Arm und sein Leben nicht im Griff, versucht mit beidem fertig zu werden und als Folk-Musiker irgendwo Erfolg zu finden und macht dabei nicht unbedingt den sympathischsten Eindruck mit seiner Übellaunigkeit. Ansonsten nix weiter los in dem Film, obwohl eigentlich alles -los war. Der Protagonist ist erfolglos, wohnungslos, mittellos, ziellos und planlos, der Film wirkt sinnlos, zusammenhanglos, ereignislos und farblos. Letzteres sogar im wahrsten Sinne des Wortes, denn alles ist trist. Der Farbton, die Stimmung, die Charaktere, die Machart, die Geschichte. Und zwar so sehr, dass man während des Films Gefahr läuft, leichte Depressionen zu bekommen (sofern man sie vorher nicht schon gehabt hat). Angereichert wurde das Ganze mit Coen-typischen skurrilen Dialogen, Charakteren (John Goodman mal wieder mit einen legendären Auftritt!) und Situationen. Zudem gabs noch absolut großartige Songs, die deutlich gezeigt haben, dass Singen nicht immer unbedingt ein Ausdruck von Seelenfreude sein muss.
        7,5/10 fürs Erste, mit starker Tendenz nach oben. Meine Erwartungshaltung war astronomisch hoch, dass der Film daran erstmal eigentlich nur Scheitern musste. Aber die zweite Sichtung und somit ein anderer Blickwinkel folgt. So long, fare thee well.

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        • 9

          Wow, super Film! Bereits mit den ersten Minuten, als die beiden Jungs auf der Suche nach einem auf einer Insel gestrandeten Boot auf dem Mississippi rumschippern und man sich dadurch unweigerlich an „Stand by me“ und „Tom Sawyer/Huck Finn“ erinnert fühlt, hat es mich voll in die Geschichte gerissen und nicht mehr losgelassen. Und mit dem ersten Auftritt von Matthew McConaughey, der hier wieder mal (bzw eher schon wieder) eine absolut grandiose und packende Leistung abliefert, erst recht. Er spielt den titelgebenden Mud mit der perfekten Mischung aus abgefuckt, undurchsichtig, subtil gefährlich und zutiefst sympathisch. Aber trotz treibender Kraft und Hauptrolle liegt der Schwerpunkt des Films bei dem jungen Protagonisten, der sich, während er sich zu Hause mit schwierigen Familien- und Lebensverhältnissen konfrontiert sieht, mit Mud anfreundet und im Laufe der Films auf die harte Tour lernen muss, dass die Welt mitsamt deren Insassen der letzte Dreck ist (passend wieder zum Titel), die die unbeschwerte Jugend und den Glaube an das Gute jäh zerstören. Klasse Coming-Of-Age Drama, das exzellent erzählt/aufgebaut ist und über eine hervorragende Dramaturgie verfügt. Unbedingt empfehlenswert!

          7
          • 7

            Der erstaunliche Walter Mitty auf der Jagd nach dem verlorenen Foto #25.
            Großartiger Film, der ruhig, unaufgeregt und mit einer bittersüßen Stimmung daherkommt und dessen verrückt-schöne Geschichte voller skurriler und berührender Szenen mich auch sofort gepackt hat. Mit dem unbedeutenden Niemand Walter Mitty, der Entscheidungen bzw Schritte in seinem Leben nicht ausführt sondern sich lieber in irre Fantasien flüchtet, sympathisiert man auch sofort, sowohl der von Ben Stiller klasse gespielte Charakter als auch dessen Leben sowie die Tagträume sind nachvollziehbar. Alles zusammen gepaart mit den grandiosen Bildern und dem klasse passenden Soundtrack vermittelt der Film ein euphorisierendes Gefühl des Freiseinwollens und der Abenteuerlust und zum Ende hin ein unglaublich schönes Glücksgefühl. Wirklich großartig, und zwar so sehr, dass man sich, als der Abspann kommt, wie aus einem Tagtraum herausgerissen fühlt und erkennt, dann man wieder in der Realität gelandet ist. Ground Control to Major Tom.....

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            • 7 .5

              Na da hat Roman Polanski ja mal wieder was aufs Parkett gezaubert. Nach seinem letzten Kammerspiel "Der Gott des Gemetzels" hat er hier die Darstelleranzahl halbiert, so dass jetzt nur noch 2 Akteure für ein abermaliges Dialoggewitter zuständig waren: Bond-Bösewicht Mathieu Amalric und Emmanuelle Seigner, die sich beide wahrhaftig die Seele aus dem Leib spielten, in ihren Rollen vollends aufgingen und deren von ihnen gespielten Charaktere sich trotz komplett verschiedener Eigenschaften (sie aufdringlich, resolut, anstrengend, schrill; er genervt, gestresst, zurückhaltend, verschroben) perfekt ergänzt haben. Anfangs war ich ja aufgrund der Story und der Umstände etwas skeptisch, aber das hat sich bereits mit den ersten Minuten gelegt. Es war einfach unglaublich faszinierend und erstaunlich unterhaltsam, den spritzigen, amüsanten und doppelzüngigen Dialogen zuzuhören, ich klebte förmlich mit den Ohren an den Lippen der Darsteller. Und die Geschichte tat ihr Übriges dazu. Ein Film über ein Casting für ein Theaterstück, der mehr Theaterstück denn Film ist. Total absurdes Meta-Szenario, bei dem man nie wusste, was als nächstes passieren wird, weil ganz schnell die Grenze zwischen Realität und Fiktion verschwamm und man irgendwann nicht mehr unterscheiden konnte, was nun eigentlich Schauspiel oder Offenbarung von Charaktereigenschaften war. Ein faszinierendes Erlebnis mit exzellent agierenden Darsteller, das gegen Ende hin dann reichlich bizarr und verstörend wurde. Hat Spaß gemacht, so strange das Ganze auch war. Weiß nicht, ob ich den Film jemals wieder sehen werde (und möchte), aber ihn erlebt zu haben möchte ich definitiv nicht missen.

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              • 5 .5
                über Getaway

                Ein Irrer zwingt Ethan Hawke zu Kamikaze-Autofahrten und stellt ihm Aufgaben, die es zu erfüllen gilt, sonst stirbt seine entführte Frau. Und das alles auch noch zu Weihnachten. Die Story, die auf einen viertel Bierdeckel passt, ist somit freilich Schwachsinn (und wird im Verlauf immer haarsträubender) und hat zudem mit Selena Gomez einen total nervigen Sidekick aufzubieten. Aber da der Film von Beginn an aufs Gaspedal drückt und fast ausschließlich aus brachialen Verfolgungsjagden besteht, die rasant geschnitten, klasse gefilmt und handwerklich einwandfrei gemacht sind, ist ihm ein gewisser Unterhaltungswert und Fun-Faktor nicht abzustreiten.

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                • 1

                  Unfassbar, wie abartig schlecht dieser Film war. Grausame Inszenierung, hanebüchene Story mitsamt Verlauf und grottige Dialoge. Aber am Schlimmsten waren ja die Einbrecher, die in Sachen Dilettantismus, haarsträubender Blödheit und Desorganisation seitenweise ein Lehrbuch füllen könnten, wie man eine Home-Invasion bitteschön nicht durchführt. Den einen Punkt gibt es für Nic Cage, weil er Nic Cage ist. Er spielt aber ebenso wie sein Co-Star Nicole Kidman auch total unterirdisch und fügt sich somit perfekt ein in diese Frechheit von Film.

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                  • 7

                    Hat mir gut gefallen. Okay, die Story hatte zwar ein paar inhaltliche Defizite, wirkte auch oftmals mit zu heißer Nadel zusammengestrickt (Laufzeit war auch nur knapp 80 Minuten) und wird am Ende doch reichlich unglaubwürdig, was Verhaltensweisen und den Handlungsverlauf betrifft. Aber wenn man das mal mit einem zugekniffenen Auge außer Acht lässt war es durch die Bank sehr unterhaltsam anzusehen. Bereits mit den ersten Minuten wurde man aufgrund der packenden und reißerischen Inszenierung in die spannende und Geschichte gezerrt und ebenso wie der Hauptcharakter mit einer vertrackten Situation konfrontiert, die ihn sofort in die Defensive gedrängt hat. Dominic Cooper spielt den Protagonisten gut und glaubwürdig, vielleicht ab und an etwas zu affektiert. Als Gegenpart war kein Geringerer als Sam Jackson am Start, der seine Rolle großartig spielte.

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                    • 4
                      über Oldboy

                      Ich bin zugegebenermaßen nicht der Über-Fan des sehr guten Originals (das ich auch erst einmal gesehen habe), und kann so vielleicht diesen Film etwas unvoreingenommener beurteilen (und ich habe ihm somit auch eine faire Chance gegeben), aber bereits mit den ersten Minuten war abzusehen, was dann auch über die gesamte Laufzeit bestätigt wurde: Ein total unnötiges und sinnloses Remake, das im Grunde genommen bis auf ein paar US-angepasste Veränderungen die exakt gleiche Geschichte erzählt, aber dies ohne allzu drastisch zu sein (im Vergleich zum Original) oder sowas wie Spannung oder Atmosphäre auszustrahlen. Das Ganze ließ sich zwar dennoch durchaus anschauen, wirkte aber lieblos heruntergeleiert, ziemlich uninspiriert und total aufgesetzt, auch ohne das Original ständig im Hinterkopf zu haben. Darstellerisch hat man mit Josh Brolin und Sharlto Copley gute Leute an Bord, die aber immer schwankten zwischen einer klasse Leistung und nervigen Overacting. Letzteres praktizierte durchgehend Sam Jackson in einer dieser elend überdrehten uncoolen Rollen, in denen ich ihn nicht sonderlich ausstehen kann (und normalerweise bin ich ziemlicher Fan von ihm).

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                      • 6

                        War im Endeffekt dann doch nicht so schlecht wie es lange Zeit aussah. Die Story zog sich lange Zeit schier endlos dahin und bestand hauptsächlich aus schier endlos langen Dialogen mit schier endlos vielen pseudo-philosophischen Phrasen in schier endlos langen Szenen, bei denen man sich fragt, was sie eigentlich sollen, in welchem Zusammenhang sie stehen oder ob sie schlichtweg total sinnlos sind. War jetzt nicht unbedingt langweilig, aber ziemlich anstrengend zu schauen und die seltsam sterile Stimmung tat ihr Übriges dazu. Nach einer Stunde hatte man dann auch noch das Gefühl, dass die Geschichte komplett ins Nichts läuft. Dann aber, als man es gar nicht mehr erwartet hatte, wurde es schlagartig von Minute zu Minute besser und spannender, weil Situationen auf einmal ausweglos wurden und Schlingen sich unnachgiebig zugezogen haben. Darstellerisch wars aber bis auf die nervige Cameron Diaz hervorragend. Fassbender eh immer gut, ebenso wie Pitt und Bardem, die schon allein aufgrund ihrer bizarren Outfits und merkwürdigen Frisuren hervorstachen. Ein merkwürdiger Film, bei dem ich immer noch nicht weiß, wie ich ihn nun eigentlich finden soll. Von Ridley Scott hat man freilich schon weitaus Besseres gesehen und dieser Film hatte schon etliche Macken, aber irgendwo war er schon gut, wenn man sich drauf einlässt.

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                        • 2
                          über Tokarev

                          Eine glatte 0 für die erste Filmhälfte, bei der ich gar nicht weiß, was schlimmer war: Die elend miese Inszenierung, die grottenlangweilig erzählte und total aufgesetzte Geschichte, die abartig schlechten Dialoge, die unterirdischen Darstellern oder Cage's "Frisur". In der zweiten Hälfte wurde es dann aber doch noch ein kleines bisschen besser und unterhaltsamer, was aber lediglich auf die brutalen und kompromisslosen Tötungsszenen, die vor Gewalt und Unbarmherzigkeit nur so trieften, zurück zu führen ist und den Film somit vor dem totalen Desaster retteten. Insgesamt gesehen aber ein überwiegend zum Himmel schreiend schlechter Film, bei dem nicht mal Nic Cage, von dem ich ja ziemlicher Fan bin, was rausreißen konnte.

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                          • 4

                            Sanfte Tragikomödie der leisen Töne trotz viel Gesang und Musizieren, mit einer großartigen Maggie Smith als versnobte Ex-Diva, die als Neuankömmling im Seniorenheim für Musiker-Rentner etwas Schwung aber auch viel Stress in die Bude bringt. Klingt soweit eigentlich ganz gut, was sich Dustin Hoffman da für sein Regiedebüt ausgesucht hat, nur leider ist das Ergebnis nicht mehr als ein netter Langweiler geworden, der ab und an ein paar Schmunzler zu bieten hatte und mitunter etwas berührend war, mich aber weitestgehend kaltgelassen hat und viel zu oft auf die Uhr hat blicken lassen.

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                            • 6 .5

                              Leider etwas zu kurz geraten (ohne Abspann nur knapp 75 Minuten), aber war ein guter Thriller, der spannend inszeniert war und eine durchweg düstere und bedrohliche Atmosphäre aufzubieten hatte. Und einen mit russischem Akzent versehenen Bryan Cranston im Heisenberg-Look, der mit seiner stoischen Art allzeit gefährlich rüberkam, wodurch der Film gleich noch nen Tick besser wurde und ihm somit einen halben Extra-Punkt einbrachte. Weibliche Hauptrolle spielt Alice Eve, die zwar ihre Sache gut machte, aber deren Charakter viel zu tough angelegt war. Die Story war mitunter ein bisschen hanebüchen, hatte aber bei paar gute weil unerwartete Wendungen im Handlungsverlauf drin.

                              • 5

                                Schnurrbärtiger und rauer B-Thriller, der zwar etwas dösig inszeniert und mit einer tranigen Atmosphäre versehen war, über weite Teile aber interessant und einigermaßen spannend und unterhaltsam war. Die Geschichte mitsamt Dramaturgie war in Ordnung, die Darsteller, allen voran Willem Dafoe und Matt Dillon, spielten ihre Rollen passabel und es gab noch ein paar nette Schießereien. Letztendlich ein solider Thriller, der zwar nichts besonderes ist und recht standardmäßig daherkommt, sich aber durchaus ansehen lässt.

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                                • 8 .5

                                  Sehr guter zweiter Teil von "Captain America", der trotz typischem und wie immer witzigem Marvel-Humor ungewohnt ernst daherkam, was aber perfekt zur Stimmung und Geschichte passte. Die Handlung war clever aufgebaut, sehr spannend und wendungsreich erzählt und es war oftmals schwer vorhersehbar, wohin die ganze Sache nun laufen und was als nächstes passieren wird. Gut gefallen hat mir auch, dass es zu Beginn mehr eine Art Politthriller/Agentenfilm war, der recht bodenständig daherkam (trotz futuristischem SHIELD-Hightech und Superhero-Moves vom Cap) und sich erst nach und nach das gewaltige Ausmaß innerhalb des Avengers-Universums offenbarte. Also fand ich klasse, wie man die Geschichte aufgebaut und sich hat entwickeln lassen. Fulminante Action gabs freilich auch reichlich, es krachte an allen Ecken und Enden bei den Fights und Shoot-Outs. Und mit dem Winter Soldier hatte man auch einen klasse Gegner aufzubieten. Robert Redford war sehr stark, Anthony Mackie ein sehr guter Neuzugang und Scarlett war halt Scarlett. Somit hat alles gepasst, es war wieder mal Top-Unterhaltung. Her mit dem nächsten Marvel-Film!

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                                  • 9

                                    Superwitzig und verdammt awesome. Und mit so vielen Details und frechen Witzen in jeder Szene und in jeder Ecke versehen, dass man gar nicht weiß, wo man zuerst hingucken und über was man zuerst staunen und lachen soll. Flotte, freche und selbstironische Sprüche der skurrilen Charaktere gabs außerdem zuhauf. Die Gagdichte und das Tempo war enorm, es gab keine Atempause und es gab so viel Kindheitserinnerungenflashs beim Erkennen von längst vergessenen Lego-Figuren, die man damals als Kind auch besessen hat. Und zudem gab es etliche Filmzitate und Filmcharaktere, die halt einfach da waren weil sie da waren. Die Story ist so verrückt und unberechenbar wie sie sein muss und macht ebenso wie der Film einen Mordsspaß, weil man auch nie weiß, in welche Richtung das nun wieder geht und wie weit man über das eigentliche Ziel der Witze wieder hinausschießt. Aber mal abgesehen von allem Genannten war für mich der größte Genuss, wie man die die ganze Lego-Sache generell aufgezogen hat. Es wird gebaut und zerstört in den skurrilen Welten was das Zeug hält, es treten wie gesagt irgendwelche Figuren und Ereignisse auf die man nicht erwartet, in den brachialen Actionsquenzen geht es heiß her und alles, aber wirklich alles, bestand aus Lego, selbst Wasser, Feuer, Rauch etc. Es war absolut faszinierend, wie das gemacht war und was es alles zu sehen gab. Everything was awesome!

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                                    • 7
                                      über Noah

                                      War letztendlich insgesamt dann doch sehenswert. Anfangs war ich aber durchweg am Hände über den Kopf zusammenschlagen aufgrund der Einführung irgendwelcher merkwürdiger Fantasy-Wesen, die Darren Aronofsky aus unerfindlichen Gründen eingebaut hat. Also das fand ich totalen Schwachsinn und hat den Film gleich zu Beginn schonmal etliche Negativpunkte eingebracht. Aber wenn man das mal außer Acht lässt bzw zumindest versucht, geistig beiseite zu schieben, dann funktioniert der Film auch. Zu Beginn verstörendes Endzeitdrama in einer kargen düsteren Welt entwickelte sich, genau wie die Arche, der Film mehr und mehr und hat eine richtig in die bekannte Geschichte reingezogen. Gab aber dennoch in der ersten Filmhälfte ein paar Längen, weil man sich genau wie Noah fragt, wann denn nun endlich die Flut kommt. Die Wartezeit wurde mit einer faszinierenden Ladung Bildgewalt und allerlei biblischem Gerede überbrückt, was aufgrund der Thematik aber wohl unvermeidbar war. Irgendwann ging es dann doch los, und zwar mit klasse Effekten und audiovisueller Gewalt. Aber seine Stärke bezog der Film aus dem kammerspielartigen Familiendrama, das in der zweiten Filmhälfte geboten wurde und das sehr intensiv erzählt und gespielt war. Russell Crowe, Jennifer Connelly und Emma Watson spielen in dieser Phase richtig groß auf. Und eben diese zweite Hälfte machte den Film dann doch noch sehenswert. Vorher wars zwar auch gut, Bibel-Blockbuster mit grandiosen Effekten und Bildern halt (und eingebauten Fantasy-Quatsch), aber die zweite Hälfte hievte den Film dann doch noch eine Stufe höher. Schlussendlich keine Offenbarung, dieser Film, und von Aronofsky hat man auch schon weitaus Besseres gesehen, aber sehenswert war "Noah" allemal.

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                                      • 6

                                        Oha! Der war zu meiner größten Überraschung sehr gut. Nach dem aus meiner Sicht total unnötigem Reboot und einem somit mehr schlechten als rechten ersten Teil macht die Fortsetzung nun alles richtig, was für ein astreines Popcorn-Kino benötigt wird. Mitunter war mir zwar der Humor etwas zu überdreht und die Effekte hatten teilweise zu arg Computerspiel-Optik, aber das störte kaum, weil der Film total unterhaltsam war und eine Menge Spaß gemacht hat. Die Action war amazing, der Aufbau der Story klasse, die Charaktere überzeugend geschrieben und von den Darstellern auch dementsprechend gut gespielt. Hauptdarsteller Andrew Garfield macht sich in der Fortsetzung richtig gut als titelgebender Spider-Man und finde ich mittlerweile auch eine optimale Wahl für diese Rolle. Auf Seiten der Bösewicht macht Dane DeHaan eine sehr gute Figur und nach anfänglichem Eingewöhnen (wohl auch deshalb, weil man in zuvor in gänzlich anderen Rollen gesehen hat) auch Jamie Foxx. Was ich aber besonders stark fand war, wie man die Story entwickelt hat. Mit knapp zweieinhalb Stunden Laufzeit bleiben im Mittelteil zwar ein paar Längen nicht aus, allerdings war die komplette Zeit auch genau in der Form nötig und wurde sinnvoll genutzt, um die Verbindungen der Charaktere zueinander richtig gut aufzubauen und miteinander und mit der Story zu verweben, so dass sich am Ende dann auf vielen Ebenen richtig auszahlen kann. Sehr stark gemacht und eine fürwahr klasse Comicverfilmung, die ich nach dem Vorgänger nie und nimmer erwartet hätte. Überraschend großartig!

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                                        • 5

                                          Joar, Found Footage halt. Nette Idee und mit knapp 75 Minuten genau die richtige Laufzeit. Technisch hervorragend gemacht mit unterschiedlichen Kameras, die mal mehr mal weniger gute Bildqualität und desöfteren Bildfrequenzstörungen lieferten, was den glaubhaften und sehr authentischen Eindruck erweckte, dass man sich hier wirklich 70er Jahre Bildmaterial ansieht. Also das war wirklich sehr gut. Die Story lahmt etwas zu Beginn, wird dann zwar immer interessanter, aber war nicht sonderlich spannend und gab letztendlich nicht allzu viel her. Zumindest nichts, was einem wirklich umgehauen hätte. Vielleicht hätte man in den finalen Minuten doch etwas mehr zeigen sollen, was wirklich abgeht, aber das wäre dann ja wieder irgendwo nicht dem Genre entsprechend gewesen.

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                                          • 6
                                            über Don Jon

                                            War ganz witzig, aber letztendlich dann doch nicht mehr als solide unterhaltsam. Fängt äußerst spritzig an mit der hohen Kunst der Masturbation und dem Eintauchen in das Leben des Hauptcharakters, das einem mit dessen süffisanten Voice-Overs näher gebracht wird. Joseph Gordon-Levitt inszeniert und zelebriert sich mit sichtlichen Spaß an der Sache selber und zieht den Zuschauer dadurch direkt mit rein. Leider hat der Film in den ersten Minuten einen Großteils seines Spermas schon verschossen und schlafft dann im Laufe der Zeit mehr und mehr ab, bis er sich letztendlich in eine Standard-RomCom verwandelt, die zwar weiterhin amüsante Dialoge, witzige Einfälle, gute Nebendarsteller (Tony Danza: obercool, Julianne Moore: großartig) und Scarlett Johansson aufzubieten hat, aber schlussendlich über das Prädikat "Ja, war ganz nett" nicht hinauskommt. Mehr war irgendwie nicht wirklich drin, weniger aber auch nicht.

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                                            • 8 .5

                                              Nachdem ich die letzten beiden Anderson-Filme ("Moonrise Kingdom", "Der fantastische Mr Fox") nicht sonderlich überzeugend fand haut er jetzt wieder einen Kracher raus. Und was für einen! Total irrer Film. Irre Geschichte, irrer Verlauf, irre Inszenierung, irres Tempo, irre Charaktere. Ein zugleich verrücktes als auch faszinierendes Erlebnis mit so schrägen und skurrilen Szenen im Minutentakt, dass man während des Sehens gar nicht richtig dazu kommt, sie zu verarbeiten, weil prompt schon wieder der nächste Wahnsinn auf der Matte stand. Die Geschichte ist wie alles andere auch total abgedreht und zudem noch ziemlich verschachtelt und verworren. Und generell in keinem einzigen Moment vorhersehbar, der Verlauf schlägt so viele unerwartete Haken und es hagelt nur so aberwitzige Wendungen. Zu all dem kommt die typische Anderson-Handschrift dazu: Ein total absurdes Setting, die Braun-Ocker-Rosa-Farbtöne, das Einteilen der Geschichte in Kapitel, ein total merkwürdiger aber umso genialerer Score etc. Und der Cast war einfach der Wahnsinn. Einige habe ich gar nicht erkannt und erst im Abspann gelesen, dass die dabei waren (Tilda Swinton!). Die über alle Maßen überzeichnete Charaktere haben wie der gesamte Film auch mächtig Spaß gemacht. Allen voran ein klasse aufgelegter und aufspielender Ralph Fiennes, der mit eloquenter Prosa, träumerischer Lyrik und mittendrin mal den ein oder anderen Fluch nur so um sich geworfen hat.
                                              Großartiger Film. Wes Anderson's bester bisher.

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                                              • 7 .5

                                                Sehr spannend inszenierter Paranoia-Actionthriller in luftigen Höhen mit einem gewohnt starken und sehr überzeugend spielenden Liam Neeson, der seinem doch recht stereotypen Charakter eine Menge Profil verleiht. Die Whodunnit-Handlung ist geschickt aufgezogen und lädt zum Miträtseln und -verdächtigen ein, wer denn nun hinter allem steckt und warum. Neben einigen guten Wendungen und Handlungsverläufen gab es ab und an zwar auch ein paar abstruse, die aber überhaupt nicht gestört haben, weil der Film im Gesamtpaket einfach spannend und unterhaltsam war und schlichtweg eine Menge Spaß gemacht hat. Lediglich am Ende verliert er mit der Auflösung der ganzen Sache etwas an Höhe, aber auch das war verzeihbar.

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                                                • 7

                                                  Sonderlich gut fand ich den nicht, aber er hat sich zumindest zum Ende hin gesteigert, so dass es dann doch nicht der Totalausfall war, wie es die meiste Zeit über schien. Nach dem stinklangweiligen ersten Drittel (ich hasse es, wenn derartige Filme immer so ewig unnötige Vorlaufzeit haben bis es endlich mal losgeht) entwickelte sich ein 08/15-Slasher nach bekannten Mustern mit Maskenmännern und miesen Schauspielern, die miese Dialoge führten und sich wirklich saudumm verhielten. Wäre ja im Grunde genommen nicht mal so verkehrt gewesen, wenn sich der Film in dieser Phase nicht so tierisch ernst genommen hätte. So aber kam so gut wie gar keine Unterhaltung auf und Spannung schon gar nicht. Da hatte ich den Film auch schon mit einer Niedrigbewertung geistig in die Mülltonne gekippt, aber im letzten Drittel konnte er dann doch noch mit netten Twists, einer gewissen Blutrünstigkeit, fiesen Kills, dezent augenzwinkernder Ironie und schlichtweg Spaß am Metzeln überzeugen. Schade, dass man das nicht die Stunde vorher in der Art hinbekommen hat, dann hätte der Film auch insgesamt Laune gemacht und wäre unterhaltsamer gewesen. So war er es dann leider nur am Ende so.

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                                                    Sehr guter und typischer Woody Allen mit den gewohnten Elementen: Dialoglastig ohne Ende, spritzige Wortgefechte, flott inszeniert und hervorragend aufgelegte Darsteller. Eine nahezu perfekt ausbalancierte Tragikomödie über -wie könnte es anders sein- das Leben & Beziehungen und das Zerbrechen des-/derselbigen. Zudem noch eine klasse Erzählweise mit nahtlosen Übergängen von der Gegenwart in die Vergangenheit und wieder zurück. Aber was diesen Film wirklich außergewöhnlich und erst so hervorragend gemacht hat war Cate Blanchett, die die Protagonistin, die aus ihrem Luxus ins echte Leben gerissen wird und dort versucht Tritt zu fassen, wahrlich überragend spielt. Ihr Verhalten in allen schwierigen/schönen Situationen und jede einzelne Emotion kam so dermaßen glaubhaft und intensiv rüber, dass es eine wahre Freude war, ihr zuzusehen, und dem Film locker einen Zusatzpunkt eingebracht hat. Ganz grandioses Schauspiel

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