Moe Szyslak - Kommentare

Alle Kommentare von Moe Szyslak

  • 8

    Hat mir sehr gut gefallen. Sehr reißerisch, packend und intensiv inszeniertes Geiselnahmethrillerdrama auf hoher See, das von der ersten Szene an enorm unterhält, über sehr weite Phasen nervenaufreibend spannend ist und sowohl dem Zuschauer als auch den stark spielenden Tom Hanks so gut wie keine Atempause lässt und somit ständig für Adrenalin sorgt. Erfreulich auch, dass die berüchtigte Greengrass-Kamera hier relativ (Betonung!) übersichtlich die Ereignisse gefilmt hat und nicht so hypernervös und extrem verwackelt war wie seinerseits bei Bourne.

    4
    • 8 .5

      Die sollten gegen die Bayern antreten, damit diese endlich mal eingebremst werden....

      3
      • 3

        Das war weder Fisch noch Fleisch sondern eine lieblos dahingerotzte Fast-Food-Fortsetzung, die alle Zutaten, die den grandiosen ersten Teil so schmackhaft gemacht haben, mit Zusatz- und Ersatzstoffen vergiftet hat, so dass es optisch zwar ganz nett aussah aber ansonsten fast ungenießbar war. Wo der Vorgänger noch Unmengen an Charme, frechen Witz und superlustiger Unterhaltung aufs Tablett gebracht hat wurde hier nun nervtötende und elend alberner Unfug aufs Brot geschmiert. Selbst die Charaktere mit ihren verschrobenen Eigenarten und dieser schräg-überzogene Humor kamen überhaupt nicht mehr zu Geltung und konnten somit auch nicht für das dringend benötigte Salz in dieser lauwarmen Suppe sorgen. Und vom ätzenden Bösewicht will ich gar nicht erst anfangen. Mit den lebenden Lebensmitteln gabs zwar hier und da ein paar originelle Ideen, aber ansonsten war diese Fortsetzung kindisch-dümmlicher Quatsch. Mit Soße.

        5
        • 9

          Joar, Geisterschiff-Grusler, könnte ganz nett werden. Dachte ich am Anfang. Aber weit gefehlt, der Film hat mich vollkommen auf dem falschen Fuß erwischt und seine Geschichte hat mich, je weiter sie fortgeschritten ist, immer mehr in ihren Bann gezogen und total fasziniert, begeistert und mir durchgehend eine Gänsehaut verabreicht. Mystery-Mindfuck vom Allerfeinsten, blanker Horror (eine Szene war so verstörend, dass ich sie tagelang nicht aus dem Kopf bekam) und Rätselraten, was zum Teufel hier überhaupt vor sich geht. Das war genau mein Ding, ich war total gefesselt. Und das Ende setzte dem Ganzen dann noch die Krone drauf, ich fand das super aufgelöst. Erklärung, was das nun eigentlich alles zu bedeuten hat, gibt es im Film. Wenn man sich dann noch etwas tiefer mit der Materie beschäftigt, sich daraufhin diverse Ereignisse rückbetrachtend nochmal durch den Kopf gehen lässt und die Querverbindungen zieht, dann schleicht sich dieser grandiose Film nachträglich nochmal so richtig heftig unter die Haut.

          8
          • 7

            Fand den Film im Großen und Ganzen gut, auch wenn er über die einzelnen Phasen hinweg doch ziemlich abbaut.

            (evtl leichte Spoiler enthalten)

            Das erste Drittel fand ich richtig stark. Gosling spielt mal wieder das, was er mittlerweile immer spielt, nämlich einen wortkargen und stoischen Einzelgänger, und somit war ihm die Rolle auf den Leib geschrieben. Aus seinem gefährlichen Leben als Motorradfahrer auf dem Jahrmarkt wird er aprubt in das reale Leben geschleudert und mit Verantwortung katapultiert, die er sich stellen und damit umgehen muss, dabei aber den falschen Weg beschreitet. Klasse inszeniertes, erzähltes und gespieltes Drama, ruhig aber dennoch mit spannenden Elementen versehen. Hat mir sehr gut gefallen.
            Im zweiten Drittel gabs dann urplötzlich einen so krassen Wechsel der Perspektive und Richtung mit einer komplett anderen Geschichte und Charakter, der mich so überrascht hat, dass ich es einige Zeit gebraucht hat, um mich wieder auf den Film einzulassen. Gehörte zwar alles irgendwo zum ersten Part, war aber was total Eigenständiges. Gut wars aber dennoch, wenn auch nicht mehr so stark wie vorher, und auch hier hat die Mischung aus Drama, Spannung und Schauspiel wieder gestimmt, auch wenn ich mich dauernd gefragt habe, warum das nun alles so ein muss.
            Antwort darauf gibt dann das letzte Drittel, dass im Gegensatz zu den ersten beiden deutlich schwächer war und wo man dann auch die abnorme Laufzeit, von der ich vorher überhaupt nichts mitbekommen habe, heftig zugeschlagen hat. War dann ziemlich langweilig und mir persönlich war das Alles viel zu sehr Fügung des Schicksals, kosmischer Zufall oder wie immer man das auch sonst nennen will. Also das hat den Film, auch wenn der Verlauf wohl unvermeidlich schien, dann doch etwas runtergezogen und den bis dato sehr guten Gesamteindruck doch noch geschmälert.
            9/10 für das erste Drittel, 7,5/10 für das zweite Drittel, 5/10 für das letzte Drittel

            6
            • 8 .5

              Sperrig, schwierig, nicht greifbar, unsympathisch, unangenehm, ungemütlich, unmöglich in eine Schublade zu packen. Das trifft sowohl auf den Film als auch auf den Hauptcharakter zu. Bereits in den ersten Minute wird man vor eine unlösbare Aufgabe und vor die Frage gestellt, was man von Gesehenen halten und wie man das verarbeiten soll. Bei mir war es so, dass ich den Film nach einer absolut grausamen Szene zu Beginn sofort abgebrochen habe, weil es mir zu hart war und ich das nicht ertragen konnte (hab ihn dann erst ein paar Wochen später weitergeschaut). Authentische, aus dem Leben gegriffene, bittere und emotional absolut grausame und krasse Geschichte, die ohne viel Worte auskommt und zudem noch einen total verstörenden Verlauf nimmt, so dass sie sich erst recht im Hirn und im Gemüt festsetzt. Klingt alles negativ, ist es aber nicht, ich fand den Film klasse, auch wenn ich ihn nicht sonderlich mochte. Darstellerisch wars überragend. Peter Mullan spielt den unangenehmen und mit zahlreichen Ecken und Kanten versehenen Hauptcharakter, der aber irgendwo weit tief im Inneren einen weichen Kern zu haben scheint, abartig gut. Olivia Colman war auch richtig stark und Eddie Marsan als unberechenbarer und widerlicher Dreckskerl hat mich total geschockt, den kannte ich bisher nur in gänzlich anderen Rollen. Ein starker Film, der unter die Haut geht mit seiner emotionalen Härte. Und den ich nie mehr sehen möchte, so gut er auch war.

              8
              • 7 .5
                über Felidae

                Sehr gelungene Umsetzung des Katzenkrimiromans von Akif Pirincci. Der Zeichentrickstil ist zwar nicht unbedingt der beste (aber darauf kommt es hier ja nicht an). Dafür hat man bei den Sprechern mit Klaus-Maria Brandauer, Mario Adorf, Helge Schneider und Ulrich Tukur ein ganz schönes Brett aufgefahren. Klasse und spannende Geschichte, die im Laufe der Zeit immer mysteriöser, verstrickter, unheimlicher und monströser wird, dass einem mitunter schonmal ein kalter Schauer den Rücken herunterlaufen kann. Was auch sehr lobenswert ist, dass hier nicht zurückgehalten wird mit grausigen Leichenfunden, Sex und Mord. Hier geht es hart zur Sache und grausam und blutig zu. Zeichentrick mit Katzen, ja, aber einer für Erwachsene. Und das ist auch gut so, denn die expliziten Szenen gehören einfach dazu. Ebenso wie das Buch hat mir die Verfilmung sehr gut gefallen (auch wenn das Buch wie immer natürlich um einiges besser ist).

                6
                • 7 .5

                  Klasse Film der Coens mit reichlich skurrilen und herrlich überzogenen Humor und Charakteren. Zwar manchmal etwas arg viel Slapstick (auf den man sich, wie auf den gesamten Film auch, erst einmal einlassen muss), aber da dieser von der positiven Art war und perfekt zur verrückten Machart des Films passte, gabs auch diesbezüglich stets was zum Grinsen. Die Story war logischerweise auch total abgedreht und hatte zudem noch so einige satirische und zynische Züge an sich. Generell war eine enorme Vielfalt an originellen Ideen geboten. Schon allein die Entstehung und Erfolgsgeschichte des Hula-Hoop-Reifens war der absolute Knaller. Lediglich zum Ende hin wurde es dann zu arg und überdreht, begann dann auch leicht zu nerven, aber das schmälert den positiven Gesamteindruck kaum. In all dem stolpert ein köstlich aufspielender Tim Robbins als sympathischer aber total naiver Tölpel mitsamt dümmlichen Grinsen durch das Geschehen, ohne recht zu wissen, was und wie ihm geschieht. Als Mit- und Gegenspieler gabs Jennifer Jason Leigh als resolut-biestige Journalistenschlange und Paul Newman als fieses durchtriebenes Vorstandsarschloch.

                  9
                  • 5
                    über Jumanji

                    Ewig nicht mehr gesehen, hatte ich wesentlich besser in Erinnerung. Was mysteriös, spannend und turbulent anfängt entwickelt sich im Laufe der Spielzeit immer mehr hin zu kindischen Albernheiten und nervtötendes Gekreische, bis es einem nur noch auf den Senkel geht. Nette Fantasy-Abenteuer-Idee mit dem tödlichen Spiel Jumanji, allerdings in der Umsetzung nicht sonderlich gelungen bzw eher auf jüngere Altersklasse ausgerichtet. Die Effekte fand ich zudem ziemlich miserabel. Ein paar gute Szenen gab es, Robin Williams war witzig drauf und es war einigermaßen unterhaltsam anzusehen, aber die negativen Elemente überwiegen leider.

                    4
                    • 8 .5

                      Großartiger Film von Cameron Crowe voll bitter-süßer Melancholie, dezent schwarzem Humor und einer schönen Coming-Home-Geschichte, die mit vielen schrägen Momenten und Charakteren punkten kann, ohne aber zu übertrieben zu sein (mal abgesehen von einigen wenigen Szenen mit Susan Sarandon vielleicht). Klasse Soundtrack gabs obendrauf, so dass der Streifen richtig gut Laune macht. Sogar Orlando Bloom, von den ich nicht allzu viel halte, fand ich sehr passend für die Rolle und er spielt sie auch so verschroben, wie sie angelegt ist. Aber all diese positiven Elemente hätten den Film nicht so klasse gemacht und mich nicht so begeistern können, wenn Kirsten Dunst nicht dabei gewesen wäre. Denn die war hier absolut und über alle Maßen großartig, versprühte so unendlich viel positive Energie und ihre Geschichte und Chemie mit Bloom war ebenso wie sie einfach zuckersüß. Sie war das absolute Highlight, sie gab der Geschichte den Drive und sie machte den Film aus meiner Sicht zu etwas Besonderem. Klingt schmalzig, so wie es der Film auch desöfteren war, aber ist halt so :p Das einzige, das für Punktabzug sorgt, ist die etwas zu turbulente Trauerfeier am Ende und der viel zu langgezogene und zu arg Musik-überladene Roadtrip durch halb Amerika. Aber ansonsten wars durch die Bank hervorragend.

                      4
                      • 7 .5

                        Diesmal nichts Komödiantisches von Woody Allen sondern ein Thriller, der sich aber im Laufe der Zeit in ein knallhartes, intensives und zutiefst bitteres Drama verwandelt. Auch wenn alles recht harmlos beginnt (wie so oft) liegt hier schon so ein unangenehmes Gefühl in der Luft und man kann förmlich die Schlinge sehen, die der Regisseur den beiden Hauptcharakteren und auch den Zuschauern um die Kehlen legen wird, um sie irgendwann gnadenlos zuzuziehen. Was ich auch noch sehr gut fand war die ständige Frage, ob die zentrale Tat überhaupt wirklich notwendig ist und dass sich die Antwort darauf je nach Sichtweise immer ändert. Das Ganze wurde von den beiden Hauptdarstellern wirklich sehr gut rübergebracht. McGregor und Farrell spielen die beiden Brüder in Notlage sehr überzeugend und glaubhaft. Vor allem Letzterer trumpft richtig auf und verleiht dem tragischen und zunehmend depressiv werdenden Charakter die nötige Tiefe. Ein paar Längen gabs zwar, aber insgesamt wars wieder mal ein sehr guter Film von Woody Allen.

                        4
                        • 8 .5

                          Da war er also auf der ganz großen Leinwand zu sehen, der Papa. Muss sagen, dass ich als sehr großer Fan der Serie ganz schön skeptisch war und ziemlichen Schiss hatte, dass man die Sache durch das Strecken dieses Konzepts auf 120 Kinominuten versaubeutelt.
                          Aber meine Sorgen waren unbegründet, der Sprung ins Kino war großartig gelungen und ich hab mich köstlich amüsiert, vor allem in der ersten Filmhälfte, die so genial lustig war, dass ich wirklich sintflutartig (okay, vielleicht etwas übertrieben) Tränen gelacht habe. Die Sprüche, die Situationen, die Gesichtsausdrücke, die sexistischen/rassistischen/sonstigen politisch-unkorrekten halbgaren Vergleiche Strombergs und überhaupt alles war astrein der endlos geile Humor, weswegen ich die Serie so liebe. Es war ein wahrhaftiger Hochgenuss, die liebgewonnenen Charaktere (bis auf Lehnhoff, der ist und bleibt ein Arsch) endlich wieder sehen zu dürfen, diesmal sogar in ganz groß. Phänomenal hohe Witzdichte voller mehr oder weniger versteckter Boshaftigkeiten, ich kam wie gesagt aus dem Lachen nicht mehr heraus, was da in der ersten Stunde los war und wie geil die alle abgingen. Was ich auch richtig gut fand war, dass es keine Ein-Mann-Show vom Bernd war, sondern dass die anderen Hauptcharaktere auch ihre Geschichten hatten, die sich klasse in die sehr gut inszenierte Haupthandlung eingefügt haben. Das Ulf/Tanja-Thema wird konsequent weitererzählt und Ern... Berthold ist eh ein Kapitel für sich. Also Höchstnote für die erste Hälfte.
                          In der zweiten Hälfte kam dann aber leider ein Einbruch. Erst schleichend, dann aber ganz schön prägnant. Zu abgedreht und zu aufgeblasen wurde die Geschichte und der Humor wurde alberner und verkam immer mehr zur Fremdscham, so dass der Film kurz davor stand, sich selbst aus der Kurve zu schleudern. Aber er hat dann doch noch rechtzeitig die Handbremse ziehen können und die Handlung in einem erst wehmütigen (Gänsehaut!) und dann schier wahnsinnigen Finale gipfeln lassen, das nach einem kurzen aber heftigen WTF?! die Lachtränen zusammen mit einem richtig fiesen Grinsen dann doch wieder hervorholen konnte.
                          Würdiger und sehr gelungener Kinoauftritt von Stromberg, der bis auf diese zu überdrehte Phase im Mittelteil im Grunde genommen alles richtig gemacht hat und als Abschluss der Serie perfekt passen würde (was ich natürlich nicht will, her mit Staffel 6-87!!!!).

                          5
                          • 4 .5

                            Schade, aufgrund der guten Voraussetzungen hatte ich mir wesentlich mehr davon versprochen, der Film war, mit einem zugedrückten Auge, letztendlich nur einigermaßen okay. Aus dem großartigen Cast und der hochinteressanten Geschichte hat man kaum was gemacht, was für mich fast schon an ein Ding der Unmöglichkeit grenzt. Das Ganze plätscherte so dahin, ohne sonderlich zu unterhalten und ohne wirklich richtig nennenswerte Höhepunkte. Die Handlung hatte irgendwie auch überhaupt keinen Spannungsbogen und war mir viel zu episodenhaft erzählt. Sie suchen halt mal hier mal dort nach den Kunstschätzen, das wars im Großen und Ganzen. Der Humor passte sich der Inszenierung an und war eher müde als augenzwinkernd oder kauzig, wie man es von Clooney/Damon bzw Goodman/Murray durchaus erwarten dufte. Also ich bin ziemlich enttäuscht über diesen Film, der die besten Zutaten leider nur zu einem einigermaßen soliden aber faden Einheitsbrei zusammengerührt hat, den man binnen weniger Tage vergessen haben wird.

                            4
                            • 9

                              Im Vergleich zu anderen Billy Wilder Filmen, die ich bisher gesehen habe, fällt dieser etwas ab. Zu Beginn wars handlungsmäßig zu mau, tempomäßig und witzmäßig hat auch etwas gefehlt und generell hat sich das ne ziemliche Zeit ganz schön dahingeschleppt und verwicklungsmäßig, spaßmäßig und unterhaltungsmäßig sein Potenzial nicht vollends ausgeschöpft. Dass sie aus der Geschichte fast schon ein depressiv-bitteres (Herzschmerz-)Drama entwickelt hat hat mich ziemlich unerwartet getroffen, aber der Film wusste dann alles doch noch gut auszubalancieren. Dialogmäßig wars Billy-Wilder-mäßig mal wieder ausgezeichnet. Und darstellermäßig waren Jack Lemmon mal wieder absolut großartig und chemiemäßig war das Zusammenspiel mit der ebenso klasse Shirley McLaine wahrlich hervorragend. Zudem gabs noch so etliche satirische Züge, so dass es schlussendlich natürlich wieder ein guter Billy Wilder war, aber wie gesagt mit einigen Abstrichen versehen.

                              4
                              • 7 .5

                                Michael Cain als charmanter und gewiefter britischer Hochstapler mit ausgeklügelten Betrugsplänen und Steve Martin als dreister Schwindler mit plumpen aber effektiven Mitteln als Gegner, die sich gegenseitig übers Ohr zu hauen und auszustechen versuchen, ist als Prämisse schonmal nicht zu toppen, zumal den beiden auch wirklich die Spielfreude anzusehen war, was dann auch sofort auf den Zuschauer überging. Sehr amüsant gings zu, für meinen Geschmack oftmals aber auch zu albern und wegen mir hätte man die Sache noch weitaus fieser aufziehen können wenn nicht sogar müssen, weswegen er dann doch etwas eingebüßt hat. Dennoch ein klasse Spaß mit lauter verrückten Führungspositionswechsel bei ihrem Gaunerduell und einem coolen Ende.

                                4
                                • 7

                                  Zu meiner Schande muss ich wieder mal gestehen, dass ich den bisher noch nie gesehen habe. "Schockierend" zu Beginn das 4:3-Format, was aber ebenso wie das Schwarz-Weiß gleich mal das richtige Feeling und den richtigen Charme mit brachte, was dann auch sofort vom Film selbst ausging. Hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen, war unterhaltsam gemacht, allerdings war in der ersten Hälfte auch viel Blabla dabei. Irgendwie wollte in der Phase der dezent zu neunmalkluge Landarzt einfach nur die Laboratin flachlegen, so penetrant wie der sich mit ihr "angefreundet" hat. Sehr gut wurde es immer, wenn die riesige Tarantel auftauchte. Sehr altmodisch aber klasse getrickst, wegen sie mir hätte sie aber gut und gerne noch weitaus mehr Auftritte haben können, wo sie schon den Titel und den Film bestimmte. Und am Ende hätte ich mir auch etwas Böseres gewünscht. Aber war gut und ich bin froh, dass ich ihn nun auch endlich einmal gesehen habe.

                                  4
                                  • 7 .5

                                    "Ich möchte nie einem Club angehören, der Leute wie mich als Mitglieder aufnimmt."

                                    So typisch Woody Allen, einfach köstlich. Die Dialoge waren spritzig, amüsant und sarkastisch und Woody selbst genervt, hektisch und nervös wie man ihn kennt. Die Chemie zwischen ihm und der großartigen Diane Keaton (geniale ansteckend positive Aura) war unbeschreiblich, zwei so komplett gegensätzliche Charaktere aber dennoch perfekt miteinander. Storyseitig gings wie üblich um alle (un)wichtigen im Leben und um Beziehungen. War sehr unterhaltsam und hat Spaß gemacht, allerdings war es manchmal doch etwas wirr erzählt und es gab eine Menge Sprünge in Handlung und Zeit, was die Sache ab und an etwas schwierig zu schauen machte. Neben all dem gabs dann noch so absurde Sachen wie eine Zeichentrickszene, das Durchbrechen der 4.Wand, Rückblicke in die Kindheit, die mit der Erzählung in der Gegenwart verschmolzen wurden und und und. Und einen blutjungen Christopher Walken in einer kleinen Nebenrolle.

                                    3
                                    • 2

                                      Hundsmiserable Umsetzung eines Kultspiels, dass ich damals bis zum Erbrechen gespielt habe. Mal abgesehen davon, dass der Streifen nichts, aber auch wirklich gar nichts mit dem Spiel zu tun hat, ist es vor allem diese allgegenwärtige gähnende Langeweile die dieses Unding von Film so dermaßen unansehnlich macht. Von Action, Spannung und vor allem Gemetzel etc keine Spur, stattdessen wird nur gelabert und blöd aus der Wäsche geschaut. Hätte man mal lieber ein paar Monster zeigen sollen und zumindest so etwas wie Bewegung anstatt grenzenlose Ödnis. Also eine bodenlose Frechheit, dieser Film, der eigentlich 0 Punkte verdient hätte, aber durch geniale 5 Minuten in Ego-Shooter-Perspektive (da blitzte dann doch einmal das Doom-Feeling auf, dass ich mir gewünscht hatte) doch noch ein paar einheimsen konnte.

                                      5
                                      • 4

                                        Neben dem elend blassen Hauptdarsteller war es vor allem die öde Inszenierung und die billig auf Effekthascherei gemachten Szenen mit dem Gemälde, die dem Film alles andere als gut erscheinen ließen. Letztendlich ist es eigentlich nur der interessanten Geschichte, einigen wenigen gelungenen Szenen und den guten Nebendarstellern Ben Chaplin und Colin Firth zu verdanken, dass der Film nicht der absolute Totalausfall geworden ist. Also das war irgendwie nicht so das Wahre, hatte aber den positiven Nebeneffekt, dass ich nun unbedingt mal das Buch lesen will, denn wie gesagt, die Geschichte an sich fand ich sehr interessant.

                                        2
                                        • 5

                                          Überwiegend zwar saudumm und elend albern, aber über weite Teile dennoch unterhaltsam. Ein gewohnt verpeilt und mit lethargischem Humor versehener Michael Cera spielt ebenso wie Dauer-Bullshit-Laberer Jack Black teilweise urkomisch und ihre Evolution binnen kürzester Zeit vom Höhlenmenschen über Hebräer zum dekadenten Römer-Adligen war spaßig anzusehen und hatte vor allem auch wegen dem Treffen alttestamentarischer Figuren mitsamt Intervenieren biblischer Ereignisse auch richtig coole Szenen. Doch leider funkte der derbe und bisweilen zutiefst ekelhafte Fäkalhumor immer wieder dazwischen und trübte das Vergnügen. Hätte man das weggelassen und mehr auf die originellen Einfälle gesetzt, dann wäre er auch rundum gut gewesen und nicht immer nur phasenweise.

                                          4
                                          • 8

                                            Verstörend... Johnny Depp sieht normal aus, hat keine Schminke im Gesicht, zeigt kein absonderliches Gebären und schneidet keine Grimassen (gut, stimmt jetzt alles nicht so wirklich, aber ihr wisst, was gemeint ist). In diesem wunderschönen und ansteckend positivem Film spielt er den supersympathischen Hauptcharakter, der Kind geblieben und somit weiterhin mit viel Fantasie versehen ist und durch den Kontakt zu einer Frau und vor allen deren Kindern an seinem neuen Theaterstück werkelt. Faszinierend zu sehen, wie die Geschichte und die Idee rund um "Peter Pan" nach und nach entsteht und die Gedanken und Träume Wirklichkeit werden. Aber wie es immer so ist wird das Ganze torpediert von der ernsten Außenwelt und der realen Welt, die mit all ihrer Vernunft immer so dermaßen dazwischenfunkt, dass es einem fast schon wütend macht. Und so schön und positiv der Film zu Beginn war, so bitter war im Verlaufe der Zeit das Ehe- und Familiendrama, dass sich daraus entwickelte, was in einem sehr berührendem und herzergreifenden Ende gipfelte. Außerdem noch dabei: Dustin Hofmann als sarkastischer und stets genervter Theaterbesitzer.

                                            3
                                            • 7

                                              Ausnahmsweise mal ein guter Film aus deutschen Landen. Amüsant, charmant, unterhaltsam, sympathisch und herzlich war der Roadtrip der drei von psychischen Problemen belasteten Hauptcharaktere. Feelgood-Movie mit guten Darstellern, einem großartigen Soundtrack und schönen Landschaften, das es immer schafft, die Balance zwischen schönen und tragischen Szenen zu finden, ohne auch nur einmal ins Alberne, Sentimentale oder Romantische abzudriften, was bei einer deutschen Tragikomödie fast schon einem Wunder gleich kommt. Lediglich am Ende verschiebt sich das Ganze etwas arg ins Drama, was aber der Thematik geschuldet ist und durch das bodenständige Ende wieder wettgemacht wurde.

                                              5
                                              • 9

                                                Schon ewig nicht mehr gesehen gehabt und wusste auch schon gar nicht mehr, was eigentlich so los war. Jetzt war es mal wieder soweit. Hat mir unheimlich gut gefallen. Klasse, mysteriöse, spannende und verdammt unterhaltsame Geschichte, die von Steven Spielberg erzählt und entsprechend umgesetzt wurde. Stark auch die Familiendrama-Handlungen, die sich rund um die und wegen den mysteriösen Ereignissen entwickelt haben. Vor allem die Geschichte rund um Richard Dreyfuss, der von der Form in seinem Kopf zunehmend besessen war, wurde im Laufe der Zeit immer bedrückender, bitterer und verstörender. Sehr gelungen war auch, wie man genau wie die Charaktere nicht weiß, was eigentlich wirklich los ist und die Fäden erst in einem wahrhaft grandiosen Schlussakt zusammengezogen werden. Die Effekte waren zwar etwas altbacken (aber gut, der Film hat ja schon einige Jahre auf dem Buckel) und am Ende hat man einen Schritt zu viel gemacht, aber im Großen und Ganzen ein großartiger Film und zurecht ein Klassiker.

                                                2
                                                • 8 .5

                                                  "Blondes make the best victims. They're like virgin snow that shows up the bloody footprints." (Alfred Hitchcock)

                                                  Nach "Psycho" kam "Die Vögel". Diese HBO-Produktion ist zwar nicht die direkte Fortsetzung des Films "Hitchcock" mit Anthony Hopkins und war auch gewiss nicht so gedacht, passt aber perfekt und sehe ich einfach mal so an. Ebenso wie der andere Streifen hat mir dieser hier auch hervorragend gefallen. Neben einem abermals hochinteressanten Einblick hinter die Kulissen und zu den Dreharbeiten zu "Die Vögel" (und später auch noch etwas zu "Marnie") erhält man ein grandios inszeniertes und gespieltes Psychodrama, dass einem im Laufe der Zeit richtig unangenehm unter die Haut geht. Im Vordergrund steht die Beziehung von Alfred Hitchcock zu seiner neuentdeckten Hauptdarstellerin Tippi Hedren, die immer obsessiver und drangsalierender wird und desöfteren in richtiggehenden Psychoterror ausufert. Inwiefern das jetzt alles so in der Art und Weise wirklich passiert ist sei mal dahingestellt, aber die Umsetzung dieser Geschichte war wirklich richtig packend. Was nicht zuletzt an den grandiosen Darstellern lag. Toby Jones sah zwar mehr aus wie Toby Jones als Alfred Hitchcock, aber von seinem Auftreten, seiner Sprache, seiner Mimik, seiner Gestik und seiner schräg-morbiden Ader/Humor war er genauso sehr Hitchcock wie es Anthony Hopkins war. Sienna Miller als Tippi Hedren war der Hammer, die sah wirklich fast 1 zu 1 so aus wie das Original und hat sehr intensiv und mitreißend gespielt. Klasse Film, hat mir außerordentlich gut gefallen. HBO kann scheinbar nicht nur Serie.

                                                  4
                                                  • 4

                                                    Arg enttäuschende und letztendlich vollkommen unnötige Fortsetzung, die fast alles von dem vermissen lässt, was der grandiosen Vorgänger noch so ausgestrahlt hat, vor allem was die fingernägelkauende Anspannung und das Gefühl eiskalter Angst anbelangt. Der Ansatz, keine alten Suppen nochmal aufzuwärmen sondern die Geschichte direkt und konsequent fortzusetzen, ist zwar lobenswert, aber an der Umsetzung haperte es ziemlich. Trotz immer sitzender Jump-Scares kam selten Spannung auf, die Handlung wirkte irgendwie total gezwungen und wurde auch nicht mit der erforderlichen Dichte inszeniert. Und dass man die ganzen Hintergründe der Geschichte aus Teil 1 so stark beleuchtet und erklärt hat war auch nicht gerade ein cleverer Zug, denn so hat man dem Vorgänger leider auch etwas geraubt. Atmosphärisch wars nur in der Geisterwelt richtig stark und dort gab es so einige verstörende Szenen, aber da kann man auch wenig falsch machen. Somit war nicht alles schlecht und ich kann auch nicht sagen, dass es nicht unterhaltsam war, aber wer Teil 1 großartig fand (so wie ich), der sollte es auch bei diesem belassen.

                                                    2