RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
Charlize Theron - die Schönste im ganzen Land, weil sie Mädchen die Jugend aussaugt, um ihre Falten zu glätten. Ein wahrhaft übler Charakter, passend zur düsteren Schneewittchen-Version 'Snow White and the Huntsman' (2012).
Regisseur Rupert Sanders zieht Register aus diversen Genres und wandelt damit solide im Dreieck, das er mit Drama, Fantasy und etwas Horror aufspannt. Dabei hält er eine ausgewogene Balance zwischen Elementen aus dem Märchen und eigenem Beiwerk, außer zum Ende hin. Beeindruckend: Bob Hoskins auf Zwergengröße geschrumpft, was tricktechnisch stark gemacht ist.
Etwas unglücklich finde ich die Wahl von Kristen Stewart als Snow White, die das Gute und Schöne der Welt in sich vereinigt und allein durch schiere Präsenz Menschen in ihrer Umgebung heilen soll - mit Stewarts unvermeidlich hartem und bestimmendem Ausdruck nimmt man ihr eher die Aufseherin in Guantanamo ab ('Camp X-Ray', 2015).
......und Hand auf's Herz: wegen ihr soll Charlize Theron nicht mehr die Schönste im Land sein? Können Spiegel lügen?
Immerhin verkörpert sie damit überzeugend den Johanna von Orleans-Auftritt im letzten Viertel, was aber storytechnisch nicht so recht passen will: das ansprechend düster gehaltene Märchen mutiert zum einfallslosen Mittelalter-Schlachtengetümmel mit einem hanebüchenen Showdown der Kontrahentinnen. Dazu kommen in etlichen Szenen der zweiten Hälfte unnötig pathetische Unterhaltungen, die es in dieser Form und Länge nicht gebraucht hätte - aber der Plot muss natürlich auf volle zwei Stunden gebracht werden....
Mit Abstrichen eine gelungene Adaption des klassischen Märchens, die allerdings zwanzig Minuten zu lang läuft, wobei man es vor allem nach der Mitte mit überflüssigen dramaturgischen Zutaten übertrieben hat.
Nichts gegen Low Budget-Filme wie der Indie-Neo-Western 'Sweetwater' (2013), aber wenn sie naturgemäß nicht mit Ausstattung oder aufwändiger Inszenierung glänzen, sollten sie wenigsten inhaltlich überzeugen. Doch da bewegt man sich überwiegend im Reich der Einfallslosigkeit und der unsympathischen Charaktere, bis auf Ed Harris, der einen leicht durchgedrehten, aber schlauen und entschlossenen Sheriff spielt.
Der Plot führt mit einem fanatischen Sektenführer den extremem Charakter ein, der Leute wegen geringster Vergehen umbringt und sich so den Zorn einer Hinterbliebenen zuzieht, die zurückschlägt. Tatsächlich - die Handlung lässt sich in einem Satz anschaulich beschreiben. Dazu wird das Ganze wie in Zeitlupe vorgetragen, mit einer Zähigkeit des Handlungsfortschritts, die nur schwer zu ertragen ist.
Der Ablauf ist komplett vorhersehbar, geschweige denn, dass mit dem Gezeigten in irgendeiner Form Spannung entsteht. Der Film versucht nur, von seiner getragenen, staubigen Atmosphäre und seinen Charakteren zu leben, und wirkt dabei wie eine inhaltsleere Mischung im Inszenierstil der Coens und Jim Jarmusch.
Öde und langatmig.
'Maze Runner' (2014) erweckt schon in der Aufmachung den Eindruck, dass etwas in der Richtung von 'The Hunger Games' (2012), oder schlimmer 'Divergent/Bestimmung' (2014) kommt: ein Haufen aufgeschreckter Teens muss sich in der Endzeit Gefahren stellen.....
Einer der Filme, die ich mir allein wohl nie angeschaut hätte, doch wozu hat man Mitseher, die einen überstimmen..........? ...........und es kommt zunächst, wie erwartet: die erste halbe Stunde ist nur schwer zu ertragen - das Arrangieren und Gerangel unter durchweg blassen Teen-Charakteren um das Leben in der Gruppe, wobei einer das Sagen hat und von einem "Frischling" herausgefordert wird. Die übliche, klischeehafte Variation von 'Lord of the Flies' (1954) im Zielgruppenformat der 2010er, und nicht mehr weit bis zum Verlassen des Raumes, um etwas "Richtiges" anzuschauen.......
Doch allmählich übernehmen die Vorgänge im Labyrinth den Plot, der bisher nur auf die Teen-Oase inmitten des Labyrinths gerichtet war. Um herauszukommen, müssen sie einen Weg hindurch finden, was sich als sehr gefährlich erweist. Da lauern äußerst unangenehme, stark animierte Kreaturen, und die Macht des Labyrinths hat dafür gesorgt, dass der Ausgang nur schwer zu finden ist. Wenn es überhaupt einen gibt.
Es wird tatsächlich interessant und streckenweise spannend, wobei man allerdings keinerlei Ansprüche an die Handlung, oder Fragen stellen darf. Für einmal durchrauschende Unterhaltung ist das ordentlich gemacht, wenn man die Anfangsphase überstanden hat - auf zu Teil 2 ;-)
Mit Goldie Hawn und Susan Sarandon hat man genau die zwei richtigen als "Banger Sisters" für diesen Film gewonnen. Dazu im Kontrast einen Geoffrey Rush als stocksteifen Pedant, der vor allem zu Hawn einen hervorragenden Gegenpart bildet, woraus viele amüsante Szenen entstehen.
'The Banger Sisters' (2002) ist die Story von zwei Frauen Mitte fünfzig, die in ihren Zwanzigern unverwüstliche Groupies im Rock'n'Roll Circus um 1970 waren. Die eine, Hawn, blieb ihrer Linie treu und hängt als Altrockerin noch 2002 in einschlägigen Bars herum, während Sarandon einen Anwalt heiratete und gutbürgerlich in einer Luxusvilla lebt .......bis Hawn bei ihr auftaucht. Dabei hat sie Geoffrey Rush im Schlepptau, den sie unterwegs aufgerissen hat :D
Ein idealer Nährboden für manch witzige Kalamität, unter anderem, wenn Sarandon in Erklärungsnot zu ihrer Vergangenheit kommt, während sie ihren Töchtern rigide Vorschriften macht.
Natürlich wird hier kein tiefschürfendes Kino geboten. 'The Banger Sisters' ist ein Feelgood Movie, das keine Langeweile aufkommen lässt und Laune macht, vor allem, wenn man die Musik aus der Zeit mag, als die beiden sich durch die Welt der Rockgrößen gevögelt hatten. .....und für wen das Grab von Jim Morrison in Paris eine Bedeutung hat.
Auch wiederholt noch starke Unterhaltung.
"Füge dir selbst kein Leid zu - dafür wird es genügend andere Männer geben"
Wieder einmal befinden wir uns im finsteren Mittelalter, worin jeder Tag ohne besonderen Grund der letzte sein konnte, und sei es nur, weil der Nachbar einen als Ketzer oder Hexe denunzierte.....
Ridley Scott brauchte spätestens seit 'Gladiator' (2000) nicht mehr beweisen, dass er Geschichtsdramen packend inszenieren kann .................nur, warum macht er es nicht?
Da trommelt er für 'Kingdom of Heaven' (2005) ein Starensemble zusammen, das mit Liam Neeson, Edward Norton und Brendan Gleeson genügend charismatische Schauspieler aufweist, um die zentrale Rolle des Ballan von Ibelin auszufüllen, doch er nimmt dafür ausgerechnet Orlando Bloom, dem man mit bloßem Standard-Gesichtsausdruck den Mittelalterrecken beim besten Willen nicht abnimmt.
Doch das ist nicht das einzige Problem. Dieser Film hat nur eine rudimentäre Story, die mit langsamem Tempo und zähem Handlungsfortschritt vorgetragen wird. Um den Zuschauer am Einschlafen zu hindern, werden ab und zu Kampfszenen eingestreut. Das Ambiente ist belastend-hoffnunglos gehalten, und um das noch zu unterstreichen, laufen die Dialoge häufig im gedämpften Ton ab - bloß nicht den Eindruck von guter Stimmung erwecken......
Da darf man es schon als unglücklich bezeichnen, dass ich auch noch den DC erwischt habe, der diesen Plot auf volle drei Stunden ausweitet. Im Grunde präsentiert Scott damit fast reines Erzählkino, wobei die Kamera Orlando Bloom hinterhergetragen wird, um ihn auf seinem Weg von Frankreich nach Jerusalem und zwischen den Machenschaften der dortigen Machtfraktionen zu begleiten. Pathetische Ansprachen, bedeutungsschwangere Absprachen, Intriegen und Techtelmechtel dürfen natürlich nicht fehlen.
Das ist zwar atmosphärisch und inszenatorisch bis auf das hingekleckst wirkende CGI-Blut gut getroffen, mit viel Aufmerksamkeit zu Details im Setting, macht aber damit noch keinen guten Film, schon gar keinen in Überlänge.
Bei allem Respekt für Scott: für solche inhaltliche Ödnis und Langeweile in Form von Style over Substance fehlt mir das Verständnis.
'Just Like Heaven' (2005) oder 'Solange du da bist' - diese Titel lassen eher eine überflüssige Kitsch-Romanze vermuten. Doch weit gefehlt: was Mark Waters mit seinen Stars Reese Witherspoon und Mark Ruffalo in dieser Dramödie auf die Beine stellt, kann sich durchaus sehen lassen.
Das Szenario wirkt zunächst reichlich abgegriffen: Witherspoon hat als ambitionierte, überarbeitete Jungärztin einen schweren Autounfall und geistert fortan in ihrem Appartment herum, das Ruffalo inzwischen gemietet hat. Doch der daraus resultierende Plot punktet mit der Art und Weise, wie die beiden aus ihren unterschiedlichen Dimensionen allmählich zusammenfinden, was mit etlichen guten Ideen einhergeht und so interessant wie amüsant, manchmal auch berührend daherkommt. Hier ist eindeutig der Weg das Ziel - da stört es nicht, dass man sich schon bald ausmalen kann, wie das enden wird. Nach der Mitte flacht die Handlung zwar ab, kommt aber umso stärker zum Finale zurück.
Gute Unterhaltung, die keine Langeweile aufkommen lässt und tatsächlich einen gelungenen Beitrag zum Thema "Geist wandelt nach Unfall" liefert.
Tony Scott und Tom Cruise: die zweite. Vom Flieger-As in 'Top Gun' (1986) zum Stock Car-As in 'Days of Thunder' (1990). Das No Brainer-Strickmuster ist ungefähr dasselbe, aber es gibt einen großen, gefühlten Unterschied. 'Days of Thunder' schafft es einfach nicht, die gute Stimmung, den Lifestyle und die coole Lockerheit von 'Top Gun' über den Bildschirm wachsen zu lassen.
Stattdessen hält man sich mehr beim Autorennen mit den technischen Finessen und Problemen auf, sowie einer flachen Romanze mit Nicole Kidman, worin sich Cruise leidlich bemüht, in eine seriöse Beziehung einzusteigen und ständig am Nachbessern ist - wer braucht denn so etwas in einem Plot mit Cruise als verwegenem Rennfahrer?
Tatsächlich ist das eher ein Persönlichkeitsdrama, worin es um die oberflächlichen Reibereien der verschiedenen Charaktere geht, und wie sie sich zusammenraufen oder auch nicht (neben Cruise-Kidman, vor allem auch Cruise-Duvall). Das gestaltet sich kaum interessant, obwohl es mit ein paar guten Ideen aufgelockert ist, z.B., das Rollstuhlrennen der Egos mit Cruise und Rooker. Zum Ende zieht es sich immer mehr in die Länge, wo man eigentlich erwartet, dass sich die Ereignisse verdichten und die Spannung steigt. Doch leider kommt bis auf die letzten fünf Minuten überhaupt keine Spannung auf.
Bis zur Mitte "geht so", aber danach so langatmig und ereignisarm, dass ich es am Ende doch noch bereut habe.
Zorro - die Abenteuerfigur ganz im Stile eines Alexandre Dumas, aber etwa 70 Jahre nach seiner Zeit entstanden, als Produkt eines Romans des Amerikaners Johnston McCulley aus dem Jahre 1919. Ein Held, der die üblen Herrschenden seiner Zeit verachtet, narrt und herausfordert. Die drei Musketiere in einem. Eine packende, erhebende Story, die bereits 1920 zum ersten Mal verfilmt wurde, bis heute über vierzehn Mal in verschiedenen Variationen.
Das ergreifende, pathosschwangere Kino der 90er war eine gute Zeit für die abermalige Verfilmung als 'Die Maske des Zorro' (1998), wofür man auch am Cast nicht sparte. Anthony Hopkins und Antonio Banderas glänzen als alter und junger Zorro, dazu die atemberaubernde Catherine Zeta-Jones....... welch eine Augenweide.
Vor allem die erste Hälfte überzeugt mit einem starken Aufbau um den alternden Zorro, der sich seinen Nachfolger zieht und seine Tochter an den üblen Lokalmachthaber verliert. Allein die Eingangssequenz mit Hopkins und seiner heldenhaften Befreiungsaktion ist erhebendes 90er-Kino in Reinstform, nie wirklich ernst gemeint, und immer mit einem Augenzwinkern serviert.
Doch leider sackt der Plot inhaltlich massiv ab und driftet in der zweiten Hälfte nur noch in einem Hin und Her der Antagonisten, mit endlosen Fechtereien und Herzschmerz um Zeta-Jones, woraus auch der Humor verflogen ist. Die Story um eine reiche Goldmine und den Plan des Lokalmachthabers, Kalifornien damit zu kaufen, bleibt schon im Ansatz stecken.
Ja, das 90er-Kino hatte auch die Neigung, zu dick aufzutragen, liefert aber unter dem Strich immer noch eine starke, unterhaltsame Interpretation von McCulleys Helden. Wer es gerne schmalzig-dramatisch hat, wird vielleicht etwas tiefer in die Punktekiste greifen.
Sharon Stone hat nach ihrer Glanzzeit in den 90ern hauptsächlich in schwachen Filmen mitgewirkt, fast durchgängig Kassenflops. Sie lebt eher von ihrem Image, u.a. in vielsagenden Werken wie 'Desires of a House Wife' (2007). In 'Largo Winch II' (2011) spielt sie eine Staatsanwältin, die üble Machenschaften von Winchs Firmenimperium untersucht. Schon ihre erste Szene zeigt zuerst das Hinterteil, vornüber gebückt an einer Kommode....... Immerhin, sie sieht auch mit 52 noch sehr gut aus, kann aber nichts dazu beitragen, um den schwachen Eindruck dieses Abenteuer-Action-Dramas zu verbessern.
Winch kommt einer schwarzen Kasse auf die Spur, sowie Beziehungen zum burmesischen Militär, das ein Dorf ausgelöscht hat, damit der böse Konzern eine Nickellagerstätte ausbeuten kann. Der Gutmensch Winch steuert dagegen. Dieser Plot ist recht vorhersehbar und klischeehaft aufgezogen, was hin und wieder mit Action-Sequenzen und Explosionen aufgelockert ist.
Inhaltlich ist das einfallslos und kann mit seinen dramaturgischen Konstrukten kaum Spannung erzeugen. Ganz zu schweigen davon, dass echte Bergbaukonzerne so einen Deal allein schon deshalb meiden würden, weil ihnen schlechte Presse mehr schadet als ein potentieller Gewinn daraus. Dazu kommt die Lage in einem politsch extrem riskanten Umfeld, wo niemand, der noch halbwegs bei Verstand ist, ernsthaft erwägen würde, Milliarden von Dollar zum Aufbau eines großen Bergbauprojektes auszugeben.
Uninteressant.
Das altbekannte Szenario: eine aufgelassene Psychoklinik, in der grausame Dinge mit Patienten angestellt wurden, wird zum Schauplatz der gepeinigten Seelen, die nie zur Ruhe kommen. Eine Gruppe Vollpfosten hält sich nach durchfeierter Nacht darin auf....
Die vielen Kommis und miesen Bewertungen sagen es deutlich: als Horrorfilm funktioniert 'ExitUs' (2015) kaum. Das ist so schlecht gespielt, so einfallslos in den Ideen, so dämlich in den Aktionen, dass man es beim besten Willen nicht ernst nehmen kann. Gruselfaktor: null, da helfen auch die Splatter- und dämonischen Besessenheitseinlagen nicht.
"Es empfiehlt sich der sofortige Einsatz von Weihwasser" :D
Der geht wirklich nur, wenn man diesem Ausbruch der Genialität eines Markus Nispel unfreiwillige Komik abgewinnen kann, was an manchen Stellen tatsächlich aufblitzt, so dass ein paar Lacher drin waren. Doch leider hatte ich zu wenig getrunken, um das insgesamt witzig zu finden - drei doppelte Whiskey und ein Nachbar, der sich nebendran kaputtlacht, wären dafür wohl das Mindeste gewesen :)
Eine so emotionale wie informative Dokumentation zum überragenden Boxer des 20. Jahrhunderts. Die Authentizität wird durch die Aussagen seiner wichtigsten Gegner noch unterstrichen, die als Verlierer und seltene Gewinner aus Final-Kämpfen um die Schwergewichtsweltmeisterschaft zu Wort kommen.
Die Doku von 2009 beleuchtet daneben auch seinen Werdegang als Mensch außerhalb des Boxrings, von seinen Anfängen als Nobody zum unerhörten Schritt, den Kriegsdienst in Vietnam zu verweigern (1967), bis zu seiner tragischen Parkinson-Erkrankung, die es ihm unmöglich machte, über sich selbst in diesem Film zu sprechen. Seine Vietnam-Aktion brachte ihm eine dreijährige Sperre zu seiner stärksten Zeit - immer noch besser, als auf einem gottverlassenen Reisfeld zu verrecken. Zu Recht war Ali immer stolz auf diese Entscheidung, was im Film gut herauskommt.
Dazu beeindrucken sein Comeback und seine unglaublichen Fights in den Siebzigern, als er selbst die schlimmsten Prügler auf die Bretter schickte. Es war eine Kombination aus unerhörtem Siegeswillen, härtester Nehmerqualität und ausgefeilter Box-Technik, die das ermöglichte.
Das faszinierende Porträt eines außergewöhnlichen, charismatischen Sportlers, der auch ein Stück Zeitgeschichte repräsentiert.
Eine der beliebtesten Komödien mit Louis de Funès, für viele seine beste: er muss eine Leiche verschwinden lassen, was ihn in allerlei Kalamitäten verstrickt......
Im Gegensatz zu etlichen anderen de Funès-Filmen (vor allem die 'Gendarme'-Reihe) gibt es wirklich einen angenehmen Unterschied. Der Plot versucht nicht von platten Gags oder Sprüchen zu leben, sondern zieht eine mehr oder weniger gelungene Situationskomik um die Beseitigung der Leiche auf.
Die Betonung liegt auf "mehr oder weniger", was ausschließlich von der individuellen Wahrnehmung des Humors abhängt. Was für die einen locker-beschwingt und herrlich chaotisch-witzig ist, wirkt auf andere wie alberner Klamauk, der fehlende Lacher durch Overacting ausgleichen will. Ich neige eher zu Letzterem, obwohl auch einige Lacher dabei sind.
Zwar unterhaltsam, aber insgesamt zu klamaukig, wobei die Pointen mit Ansage und das hektische Auftreten von de Funès, sowie sein maschinengewehrartiges Sprechen so gar nicht meins sind. Für einmal Anschauen reicht es.
"Die Hälfte aller Kinder Irlands sind hier eingesperrt"
Um ehrlich zu sein: ich habe schon geheult, da lief 'Evelyn' (2002) noch nicht einmal eine Viertelstunde - die wahre Geschichte, worin Desmond Doyle (Pierce Brosnan) versucht, seine Kinder aus dem Zugriff der Kirche zu befreien, nachdem sie ihm der Staat wegen Armut entrissen hat.
Irland in den Fünfzigern....... immer wieder erscheinen Filme um die Praxis, Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen Gründen in die "Obhut" der katholischen Kirche zu geben bzw. holen, wo es oft gnadenlos zuging, von der Pädophilie ganz zu schweigen (auch sehr gut: 'Philomena', 2013, mit Judi Dench). Ein furchtbares Kapitel in der jüngeren irischen Geschichte, das anscheinend bis heute nur schwer heilende Wunden gerissen hat, wohl auch, weil diese Praktiken z.T. bis in die Neunziger anhielten.
'Evelyn' ist jedoch nicht so düster, wie es sich zunächst darstellt - im Gegenteil, der Plot lebt zunehmend von seiner Hoffnung, die er generiert. Brosnan will seinen Fall vor Gericht verhandeln, wofür er schließlich die richtigen Verbündeten im juristischen Bereich findet ......auch die Medien stellen sich auf seine Seite ......und die Bevölkerung.
Sehr intensiv, bewegend und erhebend - vor allem, wer selbst Kinder hat, wird sich der tiefgehenden Wirkung dieses Films nicht entziehen können. Ein weiterer Beweis dafür, dass die besten Geschichten immer noch das wahre Leben schreibt.
Sly: "Welch ein Anblick!"
Er übertreibt nicht: viele sind damals wohl nur wegen Sharon Stone und Sly im Rahmen eines Action-Thrillers ins Kino gegangen - da wird die Handlung beinahe schon nebensächlich. Tatsächlich ist sie das auch: eine nicht gerade einfallsreiche Story, worin Sly als Top-Sprengstoffexperte der CIA Gewissensbisse bekommt und seinen Dienst quittiert, und der böse James Woods als sein Ex-Kollege mit der Mafia paktiert. Dazu Sharon Stone, die Sly engagiert, um für sie drei Mafia-Killer mit Sprengfallen zu erledigen - als Kind musste sie mitansehen, wie ihr Vater von ihnen ermordet wurde.
Da gibt es Erstaunliches - die Killer sehen bei ihrer damaligen Tat genauso aus wie in der Gegenwart des Films, während Stone um gut dreißig Jahre gealtert ist - nach Slys 'Demolition Man' (1993) ist eben alles möglich.... Fragen sollte man hier keine stellen.
'The Specialist' (1994) liefert mit dem straff inszenierten Katz- und Mausspiel von Sly und Woods einen kurzweiligen Plot, der mit einigen guten Ideen angereichert ist (z.B. das Ende von Zimmer 1205). Manchmal, vor allem in der besseren zweiten Hälfte, wird es sogar spannend .............und allein die Auftritte von Sharon Stone sind es eigentlich schon wert - hier sieht man, weshalb sie wohl die angesagteste Filmdiva dieser Zeit war.
Immer noch gute Unterhaltung aus den 90ern.
Ein Psychothriller mit Sam Neill und Nicole Kidman - das klingt vielversprechend.....
'Todesstille' (1989) ist ein Kammerspiel auf hoher See mit drei Leuten und zwei Segelyachten. Naturgemäß beschränkt das den Handlungsrahmen, der entsprechend mager ausfällt. Dennoch kann auch solch ein Plot ein packendes Psychospiel aufziehen, doch davon ist 'Todesstille' weit entfernt. Die Aktionen und deren Resultate sind meistens zu sehr konstruiert und vorhersehbar, so dass man das kaum ernst nehmen kann.
(SPOILER: z.B., wenn Kidman den Motorschlüssel ins Meer wirft, um den Psychopathen am Weiterfahren zu hindern, der extra angebrachte Schwimmer das Untergehen des Schlüssels jedoch verhindert; die hochseeerfahrene Kidman kommt nicht darauf, den Schlüssel vorher abzumachen, obwohl genug Zeit wäre.....
Auch das Verhalten des Psychopathen ist nicht nachvollziehbar: einerseits ist er schlau genug, Neill & Kidman auszutricksen und Kontrolle über ihr Boot zu erlangen, ist dazu extrem mißtrauisch, andererseits merkt er es nicht, wie Kidman ihn mit den billigsten Mitteln ködert;
......und natürlich ist sie zu dumm, den Psychopathen richtig zu fesseln oder gleich zu erledigen, nachdem sie ihn überrumpelt hat, wonach er sich überraschenderweise befreit - wer hätte das gedacht......? SPOILER ENDE).
Langatmig, überkonstruiert, dramaturgisch billig, kaum spannend - man bleibt nur dabei, um zu sehen, wie es ausgeht - doch selbst das Ende ist genauso einfallslos, wie befürchtet.
Gangster-Ballade, Actioner, Familiendrama - 'Run All Night' (2015) tanzt auf vielen Hochzeiten, kann dabei inhaltlich aber nicht überzeugen. Es ist die minimale Story des desillusionierten, von Gewissensbissen zerfressenen Ex-Mafia-Killers Liam Neeson, dessen Sohn vom Sprößling des Mafia-Bosses Ed Harris erledigt werden soll. Doch Neeson ist schneller, wonach er Harris und seine Schergen an den Hacken hat, und dazu noch Vincent d'Onofrio, der als Chef-Ermittler schon seit dreißig Jahren hinter ihm her ist.
Somit eröffnet sich ein typischer Neeson-Film der letzten zehn Jahre, worin er sich auf die Rolle des einsamen Rächers oder beschützenden Helden "eingeschossen" hat. Das ist zwar nicht schlecht gemacht, wirkt aber auch recht eindimensional, vor allem, wenn man all die anderen Neeson-Filme des Genres gesehen hat.
Immerhin stimmen Besetzung und Charakterzeichnung - der gute Cast verhindert, dass 'Run All Night' mit seiner schwachen Handlung uninteressant wird und sorgt mit Collet-Serras flüssiger Inszenierung noch für akzeptable Unterhaltung.
Eines vorweg: die MP-Inhaltsangabe ist voll mit Spoilern, die de facto bis zum Ende von Clint Eastwoods Regiedebüt vorgreifen. Man kann zwar vor der Mitte erahnen, worauf die sich nur langsam entwickelnde Story hinausläuft, doch sie lebt davon, wie sich die Inhalte allmählich verdichten und konkret werden.
Damit sind wir auch beim größten Problem von 'Sadistico' (1971): der Handlungsfortschritt ist sehr schleppend, selbst für 70er-Verhältnisse, und verlangt vom Zuschauer Nehmerqualitäten in Punkto Langatmigkeit. Damit bin ich zugegebenermaßen schlecht bestückt, aber die Handlung ist interessant genug, so dass sich dieses Thriller-Drama selbst für weniger geduldige Zeitgenossen ohne Einsatz das Durchhaltewillens zu Ende schauen lässt. Dabei sind einige witzige Stellen hilfreich, wenn Eastwood wegen der großartig spielenden Jessica Walter in die Bredouille gerät und seinen wutentbrannten Gesichtsausdruck aufsetzt.
Interessant ist auch das starke Ambiente der frühen 70er, vor allem mit den ausgefallenen Klamotten, die man wohl zu jeder Zeit als peinlich empfunden hätte, außer in diesem kurzen Zeitfenster.
Am besten völlig entspannt herangehen, vielleicht mit einem Glas in der Hand, und Clint Eastwood bei seiner Odyssee zu Beziehungsproblemen der besonderen Art begleiten.
Farbige Amazone: "Mein Name ist Klopfer"
Connery: "Na, dann kann ich doch auf den Busch klopfen"
Uuuuh, ja - die Kalauer waren bei Bond auch schon besser, doch 'Diamonds are Forever' (1971) weiß sich in diese Richtung mit den schwulen Killern Mr. Phil & Mr. Kidd noch zu steigern. Um derartigen Fremdschämen-Charakteren etwas Witziges abgewinnen zu können, muss man wohl tief im britischen Humor verankert sein.
Auch Sean Connerys Rückkehr an die Brust, die ihn einst nährte, kann aus dieser Fortsetzung im Franchise nicht mehr als durchschnittliche Unterhaltung machen. Der Plot hat selbst für einen Bond-Film nur eine schwache, rudimentäre Handlung - die stereotyp Bösen und Guten, die sich gegenseitig wegen einer großen Menge Diamanten beharken, wobei der Oberfiesling Blofeld die Fäden zieht.
Die Zeit vergeht mit gegenseitigem Belauern, zynischen, inhaltsleeren Dialogen, wenn man sich mehr oder weniger zufällig trifft, Frauen, die in Bikinis oder Unterwäsche durch das Set spazieren und, nicht zu unterschätzen, die Autoverfolgungen. Tatsächlich kommt aus Letzterem das absolute Highlight, worin Bond die Bullen abhängt, indem er seinen Wagen auf zwei Räder kippt und durch eine enge Öffnung in der Wand fährt. Ein starker Stunt.
Wie immer, ist das flüssig und mit ausreichendem Actionanteil inszeniert - mit den wenigen guten Ideen und dem starken Titelsong von Shirley Bassey reicht es für ein "geht so", doch man merkt deutlich, dass bei Bond dringend ein Tapetenwechsel fällig war.
Auch wenn beim Schach im deutschen Thriller 'Boy 7' (2015) der Zug zum Schachmatt den König vom Brett holt - im richtigen Leben ist Schachmatt immer noch der Zug davor. Vielleicht ein unbedeutendes Detail, aber symptomatisch für einen Film, der so konstruiert und unrealistisch wirkt, dass man ihn kaum ernstnehmen kann.
Dabei ist der Einstieg gelungen, erzeugt von Beginn an Suspense und Interesse an der Geschichte eines Verfolgten mit Gedächtnisverlust, die im Verlauf aus der Retrospektive erzählt wird. Doch damit lässt der Plot schnell nach. Wie so oft im deutschen Film mangelt es an Originalität - stattdessen werden die Ideen aus erfolgreichen Filmen geräubert und daraus ein hanebüchener Plot zusammengeschustert. In diesem Fall erkennt man Inhalte aus 'Bourne Identity' (2002), 'Paycheck' (2003), 'Der Manchurian Kandidat' (2004), 'Die Insel' (2005) u.a.
Das wäre noch zu akzeptieren, wenn daraus ein packender, spannender Film entstünde, aber davon ist 'Boy 7' weit entfernt. Das größte Problem ist die Vorhersehbarkeit - es ist schon nach der Einführung klar, was in der Besserungsanstalt vor sich geht, worin der flüchtige Boy 7 untergebracht war, während sich der Plot leidlich bemüht, dies in langatmiger, unspannender Art ans Licht zu bringen. Dramaturgisch ist das so schwach, dass man sich nicht einmal mit dem Protagonisten identifiziert, dessen Schicksal gleichgültig wird.
Uninteressant.
'Victor/Victoria' ist im Original (1933) wohl der erste Film, der das Auftreten eines erfolglosen Künstlers thematisiert, dem der Durchbruch erst in der Rolle des anderen Geschlechts gelingt (was niemandem auffallen darf). Blake Edwards Remake kam 1982 in die Kinos, ebenso ein anderer Film zum selben Thema: 'Tootsie'. Während 'Tootsie' zum zweiterfolgreichsten Film des Jahres wurde, war 'Victor/Victoria' (1982) allerdings weit abgeschlagen und holte in etwa nur das Produktions-/Werbebudget wieder herein - im Einspielergebnis immerhin noch vor 'Blade Runner' ;-)
Das Original wirkt leider sehr altbacken, weit entfernt von heutigen Sehgewohnheiten - Blakes Remake ist schaubarer, braucht allerdings eine halbe Stunde, um Fahrt aufzunehmen. Der Plot wird erst interessant, nachdem Julie Andrews von Victoria zu Victor mutiert und Paris begeistert ist.
Der Film ist auch als Komödie angelegt, wofür man sich mit James Garner als Gegenpol zum scheinbar schwulen Victor verstärkt hat. Doch obwohl die Thematik reichlich Potential für Situationskomik liefert, will das nicht zünden, was ein allgemeines Problem mit Blake Edwards-Komödien ist: diese Art von Humor wirkt häufig aufgesetzt, nerdig-nervig, mit platten Gags, die auch noch mit Overacting akzentuiert werden (hier v.a. Lesley Anne Warren, die bevorzugt Gegenstände durch die Gegend wirft). Typisch ist auch die mehrfache Wiederholung von Gags, die damit in der Vorhersehbarkeit zerschmelzen, z.B., wenn Andrews mit ihrem hohen Gesang Glas springen lässt. Alberne Prügeleien dürfen natürlich nicht fehlen.
Das alles mag mancher witzig finden, aber wenn nicht, ist aus so einem Film nicht viel zu holen, noch weniger bei über zwei Stunden Laufzeit. Immerhin überzeugt die Handlung um Akzeptanz von Homosexualität, was mit den Auftritten und einigen amüsanten Szenen gestützt wird, wie auch von der perfekt androgyn wirkenden Julie Andrews.
Kein schlechter Film, aber wohl nur dann wirklich gut zu finden, wenn man mit dem Humor etwas anfangen und die Längen vor allem im letzten Drittel wegstecken kann.
Willkommen im 21. Jahrhundert: totale Datenkontrolle der sozialen Netzwerke, die alles aufzeichnen und überwachen, was ihre User im Netz machen, auch außerhalb des eigenen Netzwerkes. In Teilen ist das gewiss schon Alltag, wenn auch die Daten anscheinend "nur" für Kommerz benutzt werden. Wenn man ein Photo eines Motorrades mit dem Handy macht, und einem kurz darauf Werbung für diesen Typ von Motorrädern auf Facebook eingespielt wird, ist das so scary wie die Realität im Jahre 2017.......
In 'Panic Button' (2011) wird das Szenario etwas weiter gesponnen, indem das soziale Netzwerk sich zum moralischen Richter aufschwingt und seine Mitglieder in ein übles Spiel treibt, worin sie für ihre Machenschaften büßen (wie z.B. Kinderpornos anschauen).
Storytechnisch ist es nichts anderes als das oft gesehene Kammerspiel des Psychopathen, der eine Handvoll Leute in einen Raum sperrt und Spielchen mit seinen hilflosen Opfern treibt, wobei sie gegeneinander aufgewiegelt werden. Bis zur Mitte ist das clever und unterhaltsam aufgezogen, gerät dann aber auf die stereotype Eskalations-Schiene solcher Filme - es wäre doch uninteressant, wenn das gegenseite Abschlachten ausbliebe.....
Immerhin greift die Moral um Menschenverachtung und Mobbing aus der Anonymität heraus, wie es durch das Netz immer einfacher wird - gerade User im Teen-Alter sollten das sehen. Weshalb dieser Film FSK18 hat (aber 'Schindlers Liste' FSK12!!), ist kaum nachvollziehbar.
....und was lernen wir daraus? Pornos kauft man im guten, alten Sex-Shop, trägt dabei Kunstbart, Mütze und Sonnenbrille, und zahlt bar....... zu Hause nicht vergessen, sämtliche Webcams mit Klebeband abzudecken, sonst hat das Netzwerk euer Onanier-Video.......;-)
Am Cast wurde hier definitiv nicht gespart, und die Idee ist sehr gut - ein armer Tropf (Adam Sandler), der die Ruhe in Person ist und niemandem etwas Böses will, fällt durch eine unglückliche Verkettung von Zufällen auf und gerät in die Mühle von gerichtlich verordneter Aggressionsbewältigung. Sein Therapeut ist kein geringerer als Jack Nicholson, der ihm den durchgeknallten John Turturro als Bewältigungspartner zur Seite stellt..... das Chaos ist vorprogrammiert.
Der Humor hangelt sich meistens am Schema des unbedarften, harmlosen Sandler entlang, immer wieder in provozierende Situationen geworfen, wonach er Unmutsäußerungen zeigt, die als therapiebedürftig eingestuft werden und ihn nur noch tiefer in sein Unglück reiten. Das kommt am Anfang amüsant, verliert aber mit der Zeit seinen Reiz - wie alles, das sich zu oft wiederholt.
Häufig sind die Aktionen grotesk, z.B., wenn Nicholson Sandlers Auto mitten im Berufsverkehr anhält, um mit ihm ein Liedchen zur Stressbewältigung anzustimmen, während sie mit den Flüchen aufgebrachter Autofahrer belegt werden. Doch grotesk ist eben nicht unbedingt witzig - wer über so etwas nicht lacht, wird sich eher mental ausklinken.
Wie immer bei Komödien, vor allem, wenn sie wie 'Anger Management' (2003) lobenswerterweise von den ausgetretenen Pfaden abweichen, gehen die Meinungen auseinander. Für mein Empfinden hat der Plot zwar gute Ideen und ein paar Lacher, ist sympathisch gespielt (auch von Ed Harris und Marisa Tomei), doch andererseits ist die Darstellung oft nur absurd oder alberner Klamauk (z.B. die Mönch-Szene mit J.C. Reilly), was überhaupt nicht witzig kommt.
Immerhin, das starke Ende versöhnt noch etwas......
Die unvergleichliche Ellen Barkin in einer Komödie, deren Titel schon alles sagt. 'Switch' (1991) ist ein später Blake Edwards, der in den Sechzigern mit Filmen wie 'Breakfast at Tiffany's' (1961), 'Der rosarote Panther' (1963) und vor allem 'The Great Race' (1965) seine großen Erfolge feierte.
Ein Mann gerät in den Körper einer Frau - in diesem Fall ein Chauvinist, der von wütenden Frauen gemeuchelt wurde und vor der Himmelspforte mit der Auflage zur Erlösung zurückgeschickt wird, eine Frau zu finden, die ihn wirklich liebt..... als Ellen Barkin.
Edwards führt mit seinem Drehbuch durch sämtliche Kalamitäten, die einem Mann im Körper einer Vollblutblondine widerfahren können, von schmerzenden Pumps, staksigem Gang, über das Abhängen mit Kumpels, die sich über ihre Sprache/Angewohnheiten wundern, bis hin zu Prügeleien. Nur eines ist das nicht: witzig, zumindest nicht in meiner Wahrnehmung.
Außer ein paar Schmunzlern schafft Edwards mit 'Switch' kaum Unterhaltung im Sinne einer Komödie, da kann sich Barkin noch so die Seele aus dem Leib spielen. Tatsächlich ist sie es, die aus einer schwachen Vorlage einen schaubaren Film macht, der wenigstens nicht langweilt.
Mehr Barkin in einem Film geht kaum - ein Fest für die Fans.
Wirklich packend & witzig - auch Tom Cruise hätte für diese Rolle als begriffsstutziges Billiard-Genie einen Oscar verdient, neben Paul Newman als Ziehvater des Übertalentes, der mehr als einmal der Verzweiflung nahekommt.
Es ist die Art von Story, die von Anfang an Interesse erzeugt, weil schon die Prämisse stimmt: zwei großartige Schauspieler und Charaktere, die unterschiedlicher kaum sein könnten, raufen sich zu einer Unternehmung zusammen, die großes Potential für spannende Szenen und ausgiebige Situationskomik liefert.
Scorsese und seine Drehbuchschreiber enttäuschen nicht: der Charakter von Cruise ist perfekt erdacht, bewegt sich genau im Rahmen seiner begrenzten Möglichkeiten und lernt nur langsam, sehr langsam. Dennoch löst er den talentierten John Turturro als Newmans Zögling ab.
Newman, in der Billiard-Bar: "Riecht ihr, was ich rieche?"
Cruise: "Qualm?"
Allmählich begreift er das (im Grunde simple) Gedankengebäude hinter Newmans Lektionen, auch wenn Cruises geschäftstüchtige Freundin hin und wieder nachhelfen muss:
"Wenn du noch ein Spiel gewinnst, kannst du's dir für sehr lange Zeit mit der Hand machen" :D
Doch bei aller Finesse und Disziplin, um mit Billiard Geld zu verdienen: letztlich überwiegt die Ambition, das wahre Können zu zeigen, vor allem, wenn es um die Ehre geht. Die Spannung steigt mit dem Einsatz...... und mit den Gefühlen, die im Spiel liegen und auf dem Billiardtisch greifbar werden.
"Tut ganz gemein weh, was?"
Ein Scorsese, der Laune und zwei Stunden zum Erlebnis macht.
William Petersen, aus einigen erfolgreichen Filmen in Nebenrollen bekannt, ist hier am Beginn seiner Karriere in einer seltenen Hauptrolle zu sehen. Im typischen 80er-Thriller 'To Live and Die in L.A.' (1985) spielt er einen Cop, dessen Partner ermordet wird. Er will den Mörder unbedingt fassen und bekommt es mit dem üblen Geldfälscher Willem Dafoe zu tun.......
Mann, waren die jung - Dafoe sieht in der Zeit noch aus wie Arnie als Conan, nur ohne Muskelberge.
Es wird viel Zeit auf Charakterbeleuchtung und stylisches Ambiente gelegt, wobei auch die Sexszenen nicht fehlen dürfen, und man dazu Turturros Gehänge bewundern darf. Die Handlung ist dagegen eher schematisch angelegt, wobei die Umsetzung der einfallslosen, langatmigen Story nur selten spannende Momente hervorbringt. Schon zur Mitte fragt man sich, wohin das inhaltlich überhaupt führen soll, außer dass am Ende Dafoe natürlich von Petersen geschnappt oder erledigt wird (wohl kaum gespoilert, da sowieso von Anfang an klar).
Drehbuch und Regie stammen von William Friedkin, aber es bleibt dabei, dass er nach seinem Doppelschlag in den Siebzigern ('French Connection', 1971; 'Der Exorzist', 1973) kaum noch über Mittelmaß hinauskommt.