RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
Wunderbar emotionales Kino, wie es immer wieder aus Frankreich kommt. Allerdings sind wir hier nicht beim Herzschmerz-Drama, sondern bei der erfreulich nachvollziehbaren Geschichte eines Mannes mit mildem Asperger-Syndrom, mit all ihren Höhen und Tiefen. Das mag vielleicht an manchen Stellen etwas übertrieben sein, aber im Großen und Ganzen ist dieser Charakter mit seinen Handlungen und der Darstellung durch Benjamin Lavernhe ausgezeichnet getroffen.
Das Erhebende an dieser Story ist die Anerkennung der Werte und Fähigkeiten, die in dem Betroffenen stecken. Dass er unter günstigen Bedingungen eine Bereicherung seiner Umgebung ist, keine Belastung, denn häufig geht das Asperger-Syndrom mit herausragenden analytischen Fähigkeiten einher. Die setzt er für eine Frau ein, die nach dem Tod ihres Mannes einen Obstanbau- und Honigbetrieb weiterleitet, aber im organisatorischen Bereich Fehler macht.
Letztlich geht es auch um die Annäherung der beiden, die von Erfolgen und Rückschlägen begleitet ist, aber auch von der ständigen Bedrohung durch die Behörde, die ihn mangels Vormund einweisen will. Dadurch entsteht eine einnehmende emotionale Komponente, die den Zuschauer packt und in manchen Szenen zu Tränen rührt. Dabei wird es nie zu aufdringlich oder kitschig - Eric Besnard (Drehbuch & Regie) schlägt immer den richtigen Ton an und lässt die Zeit wie im Flug vergehen.
Mehr davon, bitte.
Dass 'Blade Runner 2049' floppt, liegt nicht am Inhalt, oder daran, dass die Leute heutzutage nur Hirn-aus-Blockbuster sehen wollen, wie gerne behauptet wird - es war doch beim alten 'Blade Runner' (1982) nicht anders. Der floppte massiv, obwohl Ridley Scott mit dem Vorgänger 'Alien' (1979) mega-erfolgreich das Genre revolutionierte, und wirklich alle Aufmerksamkeit hatte. Mit besseren Voraussetzungen kann ein Film kaum starten - trotzdem mied ihn die große Mehrheit der Genre-Anhänger wie der Teufel das Weihwasser.
Es ist der rein formale Aspekt, weswegen sich das breite Publikum mit so einem Film langweilt, bzw. ihn von vorneherein meidet. Da hilft auch massive Werbung nichts - ein Flop entsteht dadurch, dass die Mundpropaganda überwiegend negativ ist: wer drin war, hält andere davon ab, weil er sich schlecht unterhalten gefühlt hat. 'Blade Runner 2049' ist zu lang und zu langatmig.
Was sich diejenigen, deren Bereitschaft zu langer Aufmerksamkeit das erhebende Waten in Metaebenen und Auslesen von Subtexten ermöglicht, anscheinend nicht vorstellen können: allein schon langsames Tempo im Verbund mit zähem Handlungsfortschritt und dem Fehlen direkt greifbarer Inhalte machen für das breite Publikum einen Film uninteressant. Das hat nichts mit dem IQ oder einer Vorliebe für Marvel-Filme zu tun.
Aus diesem Blickwinkel ist es absolut keine Überraschung, dass 'Blade Runner 2049' floppt. Die eigentliche Überraschung ist, dass die Macher nichts aus dem Desaster von 1982 gelernt haben und dem Publikum einen Film in sehr ähnlicher Form anbieten.
Denselben Fehler zweimal machen und hinterher jammern? Da habe ich kein Mitleid.
Michelle Pfeiffer in den Neunzigern *schmacht*.
George Clooney in der Co-Hauptrolle *stirnrunzel*.
Mit Clooney-Filmen kann ich nur selten etwas anfangen, vor allem, wenn Humor im Spiel ist. Ob auf Ziegen gestarrt wird, eine Mississippi-Odyssee ansteht, oder auf sonstige Weise Komik transportiert werden soll - Clooney kommt einfach nicht witzig. Das ist in 'Tage wie dieser' (1996) kaum anders, doch auch Pfeiffer kann in dieser Vorlage nur selten punkten.
Sie und Clooney sind Workoholics, die ihre Kinder zu spät zur Schule bringen und einen Ausflug verpassen. Um die Kinder zu beschäftigen, müssen sich die beiden zusammenraufen, aber nebenher ihren überbordenden Anforderungen nachkommen. Daraus ergeben sich allerlei Kalamitäten....
Leider versucht der Plot, die Komik aus Chaos und überzogenener Hektik zu ziehen, wobei vor allem hektisch gesprochene Clooney-Dialoge zum Einsatz kommen. Dazu wirkt die Situationskomik erzwungen, und die Gags mau bzw. uralt (z.B., wenn Pfeiffer mit einem aufwändig gestalteten, großen Arbeitsbrett dem am Boden liegenden Spielzeug ihres Sohnes ausweichen muss, natürlich stolpert und dabei alles zerdeppert.... haha).
Gewiss lacht jeder über etwas anderes, doch wer hierüber nicht lacht, wird sich mit erhöhtem Nervpotential auseinandersetzen müssen.
Ein Rob Zombie-Film mit FSK16? Das könnte interessant werden.....
.....und so beginnt er auch. Die erste halbe Stunde baut einen starken, mysteryartigen Plot auf, worüber fühlbar dunkle Wolken schweben, die eine permanent unheimliche Atmosphäre erzeugen. Das kristallisiert sich im gruseligen Song der mysteriösen Band 'The Lords of Salem', von der anonym eine Vinylscheibe beim örtlichen Retro-Radiosender auftaucht. Die "Teufelsmusik" löst in den weiblichen Bewohnern uralte Hexeninstinkte aus.....
Ohne Zweifel wollte Rob Zombie seinen Filmen mit 'The Lords of Salem' (2012) eine stilistisch anspruchsvolle, kryptische Komponente hinzufügen, was ihm zumindest im ersten Drittel gelungen ist.
Doch im Verlauf kann er das gut aufgebaute Potential nicht nutzen. Obwohl durch die bisherigen Andeutungen klar ist, was folgen muss, stagniert die Handlung weitgehend und konkretisiert lediglich das Offensichtliche. Man merkt deutlich, dass der sonst dem Brachialhorror zugewandte Rob Zombie versucht, (für ihn) neue Wege zu gehen und so etwas wie subtilen, getragenen Okkult-Horror anzubringen. Doch man merkt genauso deutlich, dass dies nicht sein Metier ist - es will einfach kein Grusel aufkommen, nicht einmal Gänsehautmomente. Was voller Ernst sein soll, wirkt in der Darstellung und mit der plumpen Symbolsprache eher abstrus bis trashig (wie der Riesen-Teufel-Fötus, oder was das gewesen sein soll).
Mit zunehmender Laufzeit verlangsamt sich das Tempo noch, was in der rudimentären Handlung öfter den Blick zur Uhr provoziert - wie lange noch bis zum Finale? Der bisherige Verlauf lässt immerhin einen krassen Showdown als Belohnung für das Aushalten erwarten.....
.......was leider nur die bisherige Ahnung bestätigt: Rob Zombie hat zu oft 'Rosemaries Baby' (1968) gesehen, wovon er wesentliche Inhalte kopiert!
Nur wegen dem starken Beginn noch ein "geht so" - ansonsten langatmig bei zu viel inhaltlichem Leerlauf.
Der Jahrhundertschlag gegen die skandalösen Machenschaften der US-Tabakindustrie Mitte der Neunziger - damals wunderte mich nur eines: sie akzeptierte eine Zahlung von 249 Mrd.$ und ging trotzdem nicht pleite....
Es ist die Story des Chemikers Dr. Jeffrey Wigand, ex-Angestellter einer Firma, die den Tabak produzierte und ihn mit mutmaßlich karzinogenen Zusatzchemikalien versetzte, um das Suchtpotential zu erhöhen. Wigand wird sehr stark von Russell Crowe verkörpert, dem man den leicht überreagierenden, hochintelligenten Charakter sofort abnimmt - ihm steht ein ebenfalls überzeugender Al Pacino alias CBS-Reporter Lowell Bergman gegenüber, der die Story mit einem Interview Wigands in die Öffentlichkeit bringen will.
An der Umsetzung ist vor allem die Spannung gelungen - man spürt den Druck, der auf Wigand lastet, denn die Größenordnung seines Coups ist nicht weit hinter der von Edward Snowden gegen die NSA. Dazu ist das eher gemächliche, weitgehend actionfreie Tempo passend.
Doch nach der Mitte macht Michael Mann für mein Empfinden einen großen Fehler: nun ist es nicht mehr die Story von Wigand & Bergman gegen die Tabakindustrie, sondern die von Bergman gegen seinen Sender CBS. Es geht gefühlt eine Stunde lang nur noch darum, dass die CBS-Chefetage kalte Füße bekommt und das Interview nicht senden will, während Pacino dagegen hält. Das wäre als kurz beleuchtete Nebenhandlung in Ordnung, wird aber viel zu ausführlich dargestellt, was dem Plot den Wind aus den Segeln nimmt. Erst in den letzten zehn Minuten kommt er wieder auf sein eigentliches Thema zurück.
Somit läuft der Film unnötigerweise mit zweieinhalb Stunden zu lang, sackt dadurch mit seiner Spannungskurve in der zweiten Hälfte ab und wird phasenweise zur Geduldsprobe. Hier wäre weniger (viel) mehr gewesen, doch insgesamt ist 'The Insider' (1999) gelungene Unterhaltung zu einem wichtigen Stück Zeitgeschichte.
"Mysterythriller" steht in der MP-Genrezuweisung (Dashboard) bei 'Duell' (1971). Vielleicht würde es helfen, den Film auf diese Weise zu betrachten, denn sonst ist das schwerlich ernstzunehmen. Ein Schwerlaster, der 160 km/h auf der Landstraße fährt, immer wieder stark beschleunigt, während der verfolgte PKW nicht vom Fleck zu kommen scheint? Ein PKW, der dabei in den Kurven schlingert, der LKW aber unbeirrt in der Spur bleibt?
Ein Wunder-LKW verfolgt grundlos einen PKW und macht dem Fahrer das Leben zur Hölle. Die Handlung von 90 min in einem Satz - eindimensionaler kann ein Film kaum sein, und doch erfreut er sich einiger Beliebtheit. Die Essenz liegt wohl in der Spannung des motorisierten Zweikampfs - schafft es der David gegen den Goliath?
Leider kann ich das weder ernstnehmen, noch baut sich hier irgendeine Spannung auf - ich kann nur ein Riesenarschloch erkennen, das einem Normalbürger an der Stoßstange hängt, eineinhalb Stunden lang........ Das sehe ich zur Genüge auf der Autobahn - wozu auch noch im Film?
Spielbergs Debut - Monotonie auf Rädern.
Wer auch immer 'Silence' (2016) finanziert hat (Scorsese selbst?), hat wohl von vorneherein einen Verlust von etwa 50 Mio.$ einkalkuliert. Oder würde jemand ernsthaft erwarten, ein größeres Publikum zu einem der langatmigsten Filme überhaupt, auf markerschütternde zweieinhalb Stunden (ohne Abspann) in das Kino zu holen? Dieser Film kann wegen seiner extremen Anforderungen an die Sehgewohnheiten nur ein Nischenprodukt für eine konkrete Schicht von Leuten sein, was sich an den Kassen bestätigt hat.
Das ist eigentlich schade, denn 'Silence' ist beileibe kein schlechter Film. Im Gegenteil - er baut von Anfang an eine einnehmende, authentische Atmosphäre auf, worin sich langsam eine Handlung mit greifbaren und sehr aussagekräftigen Inhalten entfaltet. Es dreht sich um die Aufrechterhaltung des bedrohten Christentums im Japan des 17. Jh., als Japan sich entschloss, die Christen im Land auszumerzen. Vor allem in der ersten Hälfte schwingt die ständige Bedrohung mit, unter der die frühen Christen Japans leben, danach ist es das offene Ins-Auge-Sehen einer Macht, von der es kein Entkommen gibt, die zelebrierte Folter zur Abschreckung einsetzt.
Der Film ist inhaltlich interessant und intensiv, aber auch extrem langatmig, wobei die karge Handlung nur zäh, mit zunehmender Laufzeit immer zäher vorankommt. Das fühlt sich beinahe an wie eine Bestrafung des weniger geneigten Zuschauers - es fehlen nur noch die Stromstöße im Kinositz beim Einnicken. Damit disqualifiziert sich 'Silence' allein schon durch seine Form als Werk, das für ein breites Publikum zugänglich wäre.
Vielleicht versteht Scorsese nicht, dass die meisten Leute nicht die nötige Fähigkeit zur von ihm verlangten Aufmerksamkeit besitzen, und allein deshalb diesem Film nicht beiwohnen können, ohne unruhig zu werden oder sich anderweitig zu beschäftigen. Vielleicht. Wahrscheinlich schert es ihn jedoch einen Dreck, genau wie die 50 Mio.$, die er damit in völliger Vorhersehbarkeit in den Sand gesetzt hat.
Für mich als prophanen Filmkonsumenten ist der Film von seiner Form her vollkommen inakzeptabel, de facto das, was einen Anti-Film repräsentiert (0,5 Punkte). Andererseits respektiere ich die Intensität der Inhalte und die beeindruckende Atmosphäre (8 Punkte). Unter dem Strich bleibt ein uninteressanter Film und, vom Unterhaltungswert her, das Gefühl von Zeitverschwendung.
Top-Cast, hohe Bewertungen, Lieblingsfilm in der FL (au weia) - da ist höchste Aufmerksamkeit angesagt, um das kommende Filmerlebnis zu genießen, und doch.....
.....nach einer halben Stunde musste ich mich fragen, ob allmählich eine Handlung einsetzt, oder wenigstens so etwas wie konkrete Inhalte. Bis dato konnte ich nur den Smalltalk und das Getuschel von gut einem Dutzend versnobbter, hochnäsiger Brit-Aristokraten vernehmen, die sich im Jahre 1932 auf einem Nobel-Anwesen treffen. Es ist nicht erkennbar, wo das hinführen soll, oder ob in den belanglosen Unterhaltungen doch so etwas wie ein Sinn steckt.
Solange man noch mit diesem Zweifel hadert, darf man immerhin den Alltäglichkeiten des Küchenpersonals/der Dienerschaft und ihrem Tratsch beiwohnen. Welch ein Trost.
Nachdem man sich durch eineinviertel Stunden aristokratische Bagatellen gequält hat, passiert in diesem Plot unerwarteterweise doch noch etwas: ein Mord, womit das Ganze auf ein Whodunnit à la Agatha Christie hinausläuft. Falls ein potentiell geneigter Zuschauer nun fürchtet, dass bei normaler Laufzeit nur ein Viertelstündchen zur Aufklärung bleibt - nicht doch: die Nichtigkeiten in 'Gosford Park' (2001) sind natürlich auf zweieinviertel Stunden gestreckt. Schließlich darf hier niemand zu kurz kommen.
Kino wie auf der Streckbank - hier bleibt niemand zu kurz ;-)
Siebziger-SF in Reinstform - Wissenschaftler entwickeln den Supercomputer Protheus IV mit Bewusstsein, konzipiert, um essentielle Fragen zu beantworten und die Menschheit mit revolutionären Ideen voranzubringen. Doch zur Überraschung aller (nur nicht des Zuschauers) will Protheus IV mitbestimmen und hinterfragt seine Anweisungen.......
Wie bei fast allen SF-Filmen dieser Zeit steht die Message schon früh unübersehbar im Vordergrund: unkontrollierte Technisierung wird der Untergang der Menschheit sein. Doch wie sieht es jenseits dieser löblichen Intention aus?
Wegen seiner von Beginn an abgesteckten Ausrichtung liefert der Plot keinerlei Überraschungen - es ist immer klar, was kommen wird und worauf das hinausläuft. Dadurch kommt in 'Demon Seed' (1977) kaum Spannung auf. Schlimmer noch: die Handlung driftet in ein abtruses Home Invasion-Szenario, worin sich Protheus IV der Frau (Julie Christie) seines Konstrukteurs zwecks eines Paarungsversuches bemächtigt. Aus Ernst wird (leider nicht unfreiwillig komischer) Trash. Die Interaktionen sind vor allem dialoglastiger Natur, worin Protheus IV seine Ansichten lang und breit darlegt.....
Bereits zur Mitte fragte ich mich, wie lange ich mir diesen Quark noch anhören werde. Der einzig interessante Aspekt sind Christies Versuche, der Situation entgegenzuwirken, ähnlich wie Jodie Foster im späteren 'Panic Room' (2002), aber das kommt nur sporadisch.
Tendenziöser, langatmiger 70er-SF-Murks - da war es höchste Zeit, dass Ridley Scott zwei Jahre später mit 'Alien' (1979) dem Genre die Erlösung brachte.
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Nebenbei, zur Anti-Mining-Message: "Das große Geschäft mit Magnesium" durch Bergbau am Meeresboden, das Protheus IV aus ethischen Gründen ablehnt, war auch schon in den 70ern völliger Blödsinn. Magnesium kommt bergeweise in häufigen Gesteinsarten an Land vor - die Gewinnung des Metalls daraus ist nur eine Frage des Energieaufwands.
Inzwischen kenne ich alle Teile, die das Franchise auf das Remake des starken Erstlings 'The Ring' (2002) nach sich zog, einschließlich des japanischen Originals 'Ringu' (1998) und Prequels 'Ring 0' (2000).
'Rings' (prod. 2016) greift mit seinem gelungenen Start sofort das Thema des Unheils-Videos, bzw. seiner direkten Folgen auf. Erfreulich, dass nicht lange um den heißen Brei herumgeredet wird, wie so oft bei Filmen dieser Art, sondern dass man gleich zur Sache kommt. Daraus entsteht zunächst eine einfallsreiche und nachvollziehbare Story - auch das ist nicht gerade üblich....
(SPOILER) Das Video gerät in die Hände eines Universitätsprofessors, der herausfindet, wie man dem Fluch entkommt und systematisch Forschungen zum Fortleben der Seele mit ahnungslosen Studenten als Versuchskaninchen anstellt. (SPOILER ENDE)
Eine ausgezeichnete Idee mit viel Potential, den Grusel um den meuchelnden Video-Geist auf eine neue Stufe zu heben.......
.......doch leider wird sie nicht weiterverfolgt. Zur Mitte schwenkt der Plot auf neue Bilder, die plötzlich im Video erscheinen und so den Weg zu einem gepeinigten Mädchen weisen. Dazu erzählt man lediglich die alte Story neu (was es mit dem Mädchen auf sich hat und wie es in den Brunnen kam) und füllt sie mit abstrusen, irrelevanten Inhalten. Die Frage um das Video-Mädchen wurde im Franchise bereits geklärt - wozu noch ein Mädchen und noch eine Erklärung? Zum Ende wird es auch noch hanebüchen, mit dem immer gleichen, einfallslosen Psychopathen-Showdown.
Schade, nach einer interessanten, vielversprechenden ersten Hälfte versinkt 'Rings' zunehmend in den Weiten der ausgetretenen Genre-Einheitskost, woran auch der gewichtige Vincent d'Onofrio nichts ändern kann.
Hut ab vor Viggo Mortensen, der im Abenteuer-Drama 'Hidalgo' (2004) einen starken Helden liefert und wie eine eigenständige Fortführung von Indiana Jones wirkt - beinahe authentischer als der echte Indy, der vier Jahre danach reanimiert wurde. Ein Charakter, der die einzig verfügbare und hungrige Frau mitten in der Wüste stehen lässt, weil er ihre zweifelhaften Absichten ahnt. Wo Bond und Indy gnadenlos zugeschlagen hätten, bleibt Viggo standhaft - wahre Größe.
Auch der restliche Cast überzeugt, mit Omar Sharif als weiser, sympathischer Scheich und Veranstalter des härtesten Pferderennens der Welt, und J.K. Simmons als Chef einer Wild West-Show, wo sich der desillusionierte und ständig betrunkene Mortensen ein paar Kröten verdient. Erst die Einladung von Sharif zu seinem 3000 Meilen-Rennen auf der arabischen Halbinsel holt ihn aus der Versenkung......
Mortensen und sein Mustang Hidalgo bilden ein ähnliches Team wie Lucky Luke & Jolly Jumper - verbunden im Sattel wie im Geiste, und so zum unschlagbaren Gespann aufgestiegen. Dabei kommentiert das Pferd mit kritischem Blick manch fragwürdige Aktion seines Reiters, oder trägt dem desolaten Herrn seinen Hut hinterher. Sehr sympathisch.
Das Rennen ist eher Mittel zum Zweck, um die Abenteuer-Action anzubringen, denn es geht um viel Geld, Ruhm und Einfluss - da sind die Bösen nie weit, um dem aufrechten Helden mit ihren üblen Machenschaften zuzusetzen. Doch Viggo ist auf der Hut, durchschaut die Intriegen, und wenn auch er nicht mehr weiter weiß, helfen in der Not spirituelle Kräfte durch das indianische Blut, das in ihm fließt.......
Nie zu aufdringlich, nie zu abgefahren, nie zu kitschig, aber einnehmend, spannend und stellenweise mit der nötigen Härte - hier kommt auch beim zweiten Mal keine Langeweile auf.
Das interessanteste an der Brit-Produktion 'The Long Good Friday' (1980) ist die Riege heute bekannter Schauspieler, die hier noch viel jünger sind. Da sieht man eine Helen Mirren, die als blondgelockte Gangsterbraut eine wirklich gute Figur abgibt; oder einen Pierce Brosnan in seinem ersten Film, wo er den kompromisslosen, irischen Killer mimt. Dazu überzeugt Bob Hoskins als Gangsterboss, dem das Personal bei Anschlägen dahingerafft wird, von deren Drahtziehern er allerdings nicht die geringste Vorstellung hat.
Der Plot bezieht seine Grundspannung daraus, dass auch der Zuschauer die Hintergründe der Anschläge nicht kennt und wie Hoskins im Dunkeln tappt. Doch mehr als ein leidlich ansprechender Trip zum Topf der Erkenntnis wird hier kaum geboten. Es zieht sich ganz in der Tradition von 70er-Gangsterfilmen, dialoglastig mit kargen Inhalten und zähem Fortschritt. Damit es nicht zu eintönig wirkt, wird ab und zu jemand aufgeschlitzt oder übel zugerichtet. Sehr wichtig sind die Charaktere und deren Auseinandersetzungen, was ausführlich beleuchtet wird und in der Anlage an Filme wie 'Der Pate' (1972) oder 'Scarface' (1983) erinnert.
Das ist zwar überzeugend gespielt, aber für mein Empfinden inhaltlich zu mager und im Handlungsfortschritt viel zu zäh - gerade solche Filme müssen natürlich auf zwei Stunden gezogen sein...... vor allem nach der Mitte eher langweilig, aber mit dem starken Cast gerade noch ein "geht so".
Mit seinem interessanten und witzigen Einstieg, worin Reese Witherspoon & Vince Vaughn als leicht durchgeknalltes Pärchen präsentiert werden, hat mich 'Four Christmases' (2008) überzeugt, doch dranzubleiben erweist sich als Fehler....
......denn es kommen ab dem Familientreffen nur noch unterirdische Dialoge, Flachgags, Auftritte und Charaktere zum Fremdschämen, woran auch die Altstar-Einlagen von Robert Duvall und Jon Voight nichts retten können. Das Ganze bewegt sich recht schnell auf einem Sitcom-/Soap-Niveau, zu dem Lacher bestenfalls aus der Dose kommen. Tatsächlich wird es immer schwerer zu ertragen, vor allem, wenn sich Witherspoon & Vaughn in hektische Streitgespräche begeben.
Ätzend - die Punkte nur für den gelungenen Beginn.
Aus der Feder des genialen Neurologen Oliver Sacks kenne ich ein paar Bücher, aber nicht 'Awakenings' (1973), das dem gleichnamigen Film (1990) zu Grunde liegt. Umso gespannter war ich auf diese Umsetzung.
Wie im Film dargestellt, verbindet Sacks' Vorgehensweise gesunden Menschenverstand und wissenschaftliches Arbeiten mit der nötigen Portion Querdenken - vor allem aber war es sein rastloser Geist, der nie aufhörte, nach Lösungen zu suchen und ihn zeitlebens immer wieder zu ungeahnten Erkenntnissen führte. Da versteht es sich von selbst, dass er von den Erbsenzählern, den hundertprozentig Korrekten, belächelt wurde. Seine bescheidene, aber doch beharrliche Art, vor allem aber der medizinische Erfolg, bescherten ihm wachsende Aufmerksamkeit und Gelder, mit denen er seine Forschungsansätze verwirklichen konnte.
Die Story ist wirklich kaum zu glauben: Sacks, stark verkörpert von Robin Williams, erkannte, dass gewisse katatonisch wirkende Menschen geistig nicht verfallen sind und fand ein für andere Zwecke entwickeltes Medikament, das die Gehirnblockade aufhob - es erschien tatsächlich wie ein Wunder. Sein erster Versuchs-Patient ist Robert de Niro, der eine glaubhafte Performance liefert, auch in der Phase, wo das Wunder seine Wirkung zu verlieren scheint.....
Oliver Sacks revolutionierte ab den siebziger Jahren neurologische Ansätze in der Psychiatrie, veröffentlichte vierzehn populärwissenschaftliche Bücher und wurde mit Ehrungen überhäuft. Er starb 2015.
Was bringt ein Schicksals- und Beziehungsdrama, wenn es null berührt?
Aaron Eckhart und Nicole Kidman spielen wie zwei Eisblöcke, mit denen man sich trotz des vor der Handlung liegenden, schlimmen Verlustes ihres Sohns nicht identifizieren kann. Dazu ist die rudimentäre Story an Einfallslosigkeit kaum zu übertreffen: während sich Kidman und Eckhart im Schmerz immer mehr auseinanderleben, wenden sie sich anderen Menschen zu, Kidman auch noch dem, der ihr Kind überfahren hat...... natürlich hat Eckhart ein Problem damit....... Gewiss, ein hartes Los, aber nichts, das in irgendeiner Form überrascht, originell oder geistreich wäre - eher schon wirkt das banal.
Die Handlung plätschert im gedämpften Depri-Ton ohne Höhepunkte vor sich hin, gebadet in oft belanglosen Dialogen, die überwiegend das alltägliche Leben der Protagonisten, Frauenprobleme, Rumgezicke usw. darstellen.
"Geht das jemals weg?" fragt Kidman zum Ende hin.
Genau das fragte ich mich auch.
Stinklangweilig.
Sean Connery und Catherine Zeta-Jones in einem Heist-Thriller aus den 90ern - da muss ich nicht lange überlegen, auch nicht beim zweiten Mal nach etwa zehn Jahren, wonach sich die Erinnerung an Inhalte schon weitgehend verflüchtigt hat.
Vor allem stimmt hier die Chemie zwischen Connery und Zeta-Jones - wunderbar, wie die beiden harmonieren, obwohl sie sich nie zur Gänze trauen, das aber überwinden und zu einem schlagkräftigen Team werden. Auch die Heist-Aktionen können sich sehen lassen, sind stark inszeniert und haben ihre spannenden Momente.
Die Story ist nichts Besonderes, bringt im Grunde kaum etwas außer Heist-Aktionen, die sich mehr oder weniger zusammenhanglos aneinanderreihen. Dazu wirkt das manchmal etwas zu sehr an den Haaren herbeigezogen - fragen, wie gewisse Handlungen oder Umstände überhaupt zustandekommen können, sollte man besser nicht.
Hauptsächlich lebt 'Entrapment' (1999) vom Charisma seiner Hauptdarsteller, die ich beide sehr gerne sehe, und den ansprechenden Aktionen - mir reicht das für sehenswerte Unterhaltung.
Letztendlich zählt nur, was hinten rauskommt - solange Scott starke Unterhaltung liefert, kann er es nennen, wie er will, oder weglassen, was er will.
Treffen sich zwei Manta-Fahrer:
"Du, ich habe mir den neuen Duden gekauft."
Der andere: "Und? Schon eingebaut?"
Über den Witz konnte Til Schweiger überhaupt nicht lachen, aber er ist ein guter Einstieg....... auch für Schweiger in die deutsche Kinolandschaft.
'Manta, Manta' ist wie ein Zeitprung in das Jahr 1991 - Klamotten, beinahe so abgefahren wie in den frühen Siebzigern, und ungezügelte Vollspackos auf der Straße. Aufgedonnerte Frauen im Auto, stark verkörpert von Tina Ruland u.a., die den Eindruck machen, nicht einmal ihren Namen buchstabieren zu können. PS als Penisersatz, und natürlich "nagelneue Mantaletten", die mit Reinpissen in die richtige Form gebracht werden. Oh, Mann.
"Pommes in rot-weiß" - das habe ich schon lange nicht mehr gehört :)
Der Film punktet ein ums andere Mal mit seiner überrissenen Darstellung und (unfreiwillig) dem Versuch, dem Ganzen noch so etwas wie eine Moral aufzusetzen. Um die Mitte hat er allerdings eine lange Phase, in der außer Autorennen und Stadtfahrten kaum etwas passiert, kommt aber im letzten Drittel mit seinen witzigen Charakteren und deren gelungen überzeichneter Verhaltensweise zurück. Das Teil ist so liebevoll durchgedreht proll, dass es schon wieder witzig ist.
"Ich habe noch nie so viele Idioten auf einem Haufen gesehen“ - der passte :)
"Mann, bin ich bescheuert“
"Das macht doch nichts“ - XD, der auch ;-)
Lang lebe das Ruhrgebiet, seine Mantas und die Pumpen, die es davor bewahren, zu einem See zu werden.
Wer sich Filme auch wegen großer Namen anschaut, dürfte um 'The Rainmaker' (1997) nicht herumkommen: der legendäre Francis Ford Coppola versammelte u.a. mit Matt Damon, Jon Voight, Mickey Rourke und Danny de Vito einen erstklassigen Cast für ein Anwaltsdrama aus der Feder keines geringeren als John Grisham.
Doch wie so oft, kommt ein solches cineastisches Schwergewicht vor lauter Muskeln kaum vom Boden weg, wobei der Plot natürlich über zwei Stunden laufen muss, um den selbstgestellten Ansprüchen gerecht zu werden - nur, leider, sind das oft nicht die des Zuschauers.
Coppola, wegen Langatmigkeit in seinen Filmen einschlägig vorbestraft, verstößt auch hier gegen die Bewährungsauflagen und watet zunächst eine Dreiviertelstunde in der Belanglosigkeit. Gewiss, Charaktere wollen eingeführt werden, doch wohl nur Coppola schafft es, mit Mickey Rourke den interessantesten, charismatischsten Charakter bereits eine halbe Stunde nach seiner Einführung wieder zu entfernen - eine plottechnische Meisterleistung.
Erst kurz vor der Mitte wird es mit dem eigentlichen Thema interessant: Damon vertritt einen Fall, worin eine Krankenversicherung einem schwer Leukämiekranken die Zahlung der Behandlung verweigert. Er tritt als Frischling von der Universität mit seinem Helfer de Vito gegen ein Team von hochbezahlten Anwälten unter Führung von Voight an.....
Doch will die Dramatisierung manchmal nicht überzeugen, z.B. (SPOILER): die unbedarfte Mutter des Leukämiekranken bekam von Arzt gesagt, dass eine Knochenmarkstranplantation nicht helfen würde, streitet diesen Umstand aber aussichtlos unter Eid ab, obwohl er schriftlich belegt ist - eine storytechnisch billige Steilvorlage für Voight...... (SPOILER ENDE).
Immerhin bringt die letzte halbe Stunde doch noch das interessante, nachvollziehbare Justizdrama, das man von Anfang an erwartet hat - besser spät als nie.
Letztlich geht es darum, die unmenschlichen Praktiken solcher Versicherungsgesellschaften anzuprangern, was Anspruch generiert und immer gerne gesehen ist. Die Umsetzung läuft jedoch lange am Thema vorbei und hält sich dazu noch mit einer überflüssigen Nebenhandlung um Damon und eine vom Ehemann geprügelte Frau auf. Erst das letzte Viertel hebt den Gesamteindruck noch ins "geht so".
Eine Hommage an die Videospiele der frühen Achtziger?
Ein überdrehter SF-Film?
Eine Komödie?
'Pixels' (2015) bietet von allem etwas, wobei man ihm eines nicht vorwerfen kann: mangelnde Phantasie. Aliens, die an ein altes Videospiel kommen, das à la Voyager in den Weltraum geschossen wurde, und es nun mit einer gefährlichen Riesenversion der Spielfiguren auf der Erde spielen wollen..... die wird vernichtet, wenn die Erdlinge verlieren. Die Grundidee ist zwar von 'Star Trek: Der Film' (1979) abgekupfert, aber originell umgesetzt.
Leider wird das wie ein Comic serviert, was nur dann zünden kann, wenn es auch witzig ist. Obwohl sich Adam Sandler erstaunlich fern vom einfallslosen Fäkalhumor hält, wollen die Gags nur selten überzeugen, driftet die Situationskomik häufig in albernen Klamauk - der Genickbruch einer Komödie. Immerhin: Kevin James ist nicht einmal übel, wenn seine Einlagen auf eine Nebenrolle beschränkt bleiben.
Es bleibt ein überdrehter, zuweilen trashiger SF-Film, der wenigstens über seine Handlung und Animation ein paar Punkte sammeln kann und damit Unterhaltung generiert, die zwar nicht langweilt, aber gewiss nicht zur Wiederauflage kommen wird.
Trotz überwiegend mieser Kritiken spielte diese 90 Mio.$ Sandler-Produktion weltweit 244 Mio.$ ein (mehr als der doppelt so teure und mit 115 Mio.$ extrem vermarktete Flop 'Blade Runner 2049' bis heute) und holte etwa 50 Mio.$ aus Video-Sales. Auf das jüngere Zielpublikum ist Verlass :)
"Wir haben es getrieben - sie sind in mir gekommen"
Die Rede ist von Penélope Cruz und drei Männern......und wir sind beim Schicksalsdrama. Krebs, Unfall, Koma, Tod, Leben - die gepeinigten Seelen der Hinterbliebenen und Betroffenen finden sich. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass es immer irgendwo weitergeht, dass sich die Abwärtsspirale aufhalten lässt und, wenn es der Zufall will, aus einem totgeglaubten Ast ein neuer Zweig sprießt.
Penélope Cruz auf ihrer Odyssee zu den Niederungen eines menschlichen Schicksals zu folgen, ist nicht immer leicht. Doch sie zeigt Stehvermögen im Angesicht des Todes......
'Ma Ma' (2015) ist ein interessanter Film, einer, der unverhofft Hoffnung gibt, vielleicht sogar eine Anleitung des Verhaltens, wenn man selbst in solch eine Situation gerät - damit ist nicht unbedingt gemeint, es mit drei Männern oder Frauen gleichzeitig zu treiben, was hier eher die Arthauskomponente liefert ;-).
Er ist aber auch ein zäher Brocken, der auf seinen vollen zwei Stunden mit dem langsamen Erzähltempo und dem inhaltlich kargen Plot zur Geduldsprobe werden kann - richtig packen oder zu Tränen rühren konnte er mich erst am Schluss. Nichtsdestoweniger ist er weit vom Kitsch entfernt und wirkt auf seine Art authentisch. Ein Film, der beim ersten Mal vielleicht nicht seine volle Wirkung entfalten kann, eine zweite Chance verdient, allein schon wegen einer sehr starken Leistung von Penélope Cruz.
Mit 'Schlaflos in Seattle' (1993) schloß Tom Hanks seine Laufbahn als Komödienspezialist aus den 80ern vorerst ab. Erst mit den folgenden 'Philadelphia' (1993) und 'Forrest Gump' (1994) zeigte er seine Vielseitigkeit und stieg in eine andere Liga auf.
In dieser RomCom soll er mit Meg Ryan zusammenkommen, was natürlich mit Hindernissen verbunden ist. Die Idee der Radioshow, worin Hanks' achtjähriger Sohn anruft und sich eine Frau für ihn wünscht, ist sehr gut. Tausende Frauen schmachten landesweit, Hanks wird mit Briefen von Verehrerinnen eingedeckt. Auch Meg Ryan hat die Radioshow gehört.....
Doch in der Folge sackt der Plot leider auf das Niveau einer Durchschnitts-RomCom und fließt ohne Höhepunkte lange vor sich hin (vor allem die Phase, in der Hanks mit einer Verehrerin ausgeht, die betont bescheuert lacht und offensichtlich die Falsche ist). Witzig ist anders, doch der Plot kommt im letzten Drittel wieder mit starker Situationskomik (köstlich: die Frauenfilm-Veräppelung) und einem grandiosen Finale zurück.
Zwar streckenweise nur Genre-Einheitskost, aber auch mit guten Ideen, die 'Schlaflos in Seattle' zu gelungener Unterhaltung machen.
Steve Martin und Michael Caine als Hochstapler, die Frauen abzocken, sich zunehmend ins Gehege um den Platz an der Sonne kommen, und ab der Mitte in einen Frauenausnehm-Wettbewerb treten, wonach der Verlierer das Feld räumen muss.....
Genug Potential für eine gelungene Komödie, die aus dem Anschwärzen der beiden und etlichen Kalamitäten lebt, wohinein sich die Kontrahenten gegenseitig manövrieren. Doch die Handlung gestaltet sich erstaunlich flach, ohne Höhepunkte, und bringt auf die lange Laufzeit von eindreiviertel Stunden bestenfalls ein paar Schmunzler - das Todesurteil für eine Komödie, das gemäß dem Humor natürlich jeder für sich selbst fällen muss.
Für mein Empfinden blass und witzlos, wie die meisten Komödien mit Steve Martin (wobei es auch Ausnahmen gibt :).
Sigourney Weaver als üble Stiefmutter, und Sam Neill als König, dem es an Menschenkenntnis gebricht, womit er sein eigenes Unheil heraufbeschwört..... Diese Version von 'Schneewittchen' (1997) hat im Grunde die richtigen Zutaten und entstand zu einer Zeit, als gerade diese beiden Schauspieler, wie das Kino im Allgemeinen, packende Filme machten, die den Zuschauer von Anfang bis Ende fesseln konnten.
Doch 'Snow White: A Tale of Terror' ist kein großartiges, publikumswirksames Werk und war auch nie als solches konzipiert. Es kam nicht einmal in die Kinos, sondern wurde direkt auf VHS veröffentlicht und wirkt billiger als es das 26 Mio.$-Budget vermuten läst - eher schon, wie auf dem Niveau einer TV-Produktion.
Von Beginn präsentiert sich die Handlung flach und zieht sich mit zähem Fortschritt. Durch die manchmal bühnenartig vorgetragenen und altertümlich klingenden Dialoge verstärkt sich dieser Eindruck noch. Das ist umso ermüdender, wenn man die Handlung ohnehin kennt und weiß, was in dem Märchen passiert. Erst zur Mitte wird es einnehmender und kann mit einer überzeugenden Sigourney Weaver in einer gelungen düsteren Atmosphäre punkten, doch auch damit kommt erst zum Ende Spannung auf.
Woher auch immer die Ambition kam, solch eine Interpretation des Märchenklassikers abzuliefern, die mit dem Top-Cast mehr auf tempoarmen, dialoglastigen Anspruch als auf Unterhaltungskino macht - ein breites Publikum lässt sich damit nicht hinter dem Ofen vorlocken.
Spacey saß wohl schon im Glashaus, als er 'American Beauty' machte..... Schauspieler sind immer dann am besten, wenn sie sich selber spielen. Habe den Dreck am Stecken geahnt, als ich den Kommi zu dem Film verfasste.