RoboMaus - Kommentare
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Alle Kommentare von RoboMaus
Jack Nicholson macht den Kasper zu Prince.
Nach sehr langer Zeit wieder einmal 'Batman' in der Tim Burton-Version gesehen. Es freut mich immer, die 80er-Koryphäen Jack Nicholson und Kim Basinger in ihren Filmen jener Zeit zu sehen, aber nicht in diesem. Vor allem die Rolle des Jokers finde ich zu überrissen, theatralisch, clownartig - Nicholson wirkt eher albern als übel, was wohl ein Produkt von Burtons Fantasy-Lastigkeit ist.
Das Zuviel an Fantasy geht vor allem auf Kosten der Handlung, die flach bleibt, kaum Spannung erzeugt und nur selten mit guten Ideen aufwarten kann. Dafür darf man Nicholson und seine Gesellen z.B. beim Übertünchen von Gemälden mit grellen Farben bewundern - diese Szene ist symptomatisch: Burton will damit ein Element der Leichtigkeit und des clownartigen Humors einführen, das aber weder witzig, noch eines Jokers würdig ist. Der hält sich nicht mit dem albernen Beklecksen von Kunstwerken auf - der ist böse, hat einen perfiden Plan, denkt sich Aktionen aus, die so übel wie genial sind, doch davon ist hier kaum etwas zu sehen.
Zudem fehlt es dem Plot an Action - es ist eher ein blutleeres Hin und Her nach den üblichen gut/böse-Mechanismen und mit Burtons Fantasy-Einschlag, das erst zum Ende aus seiner Lethargie erwacht und ein paar gelungene Szenen bringt.
Letztlich fällt auch die schwache Qualität des Soundtracks auf. Prince hatte in den Achtzigern und frühen Neunzigern seine kreativste Schaffensperiode mit vielen Hits und starken Alben. Doch das Batman-Album (1989) erscheint wie eine Anomalie mit bestenfalls mittelmäßigen Songs. Es klingt, als ob Prince Songs nahm, die es nicht auf seine vorherigen Alben schafften und damit den Soundtrack bestückte - passend zum Film.
Es gibt empirische Hinweise darauf, dass mit einer Organtransplantation nicht nur die Zellen des Spenders in den Körper gelangen, sondern tatsächlich auch Elemente des Bewusstseins und des Verhaltens. Ein Thema, das schon im Film 'The Eye' (2002/2008) aufgenommen wurde, wie auch hier für 'Das schwarze Herz'.
Die Story ist interessant. Wenn man von ein paar überkonstruierten Medizin-Fantasy-Stellen absehen kann, ist sie ordentlich umgesetzt und erzeugt streckenweise Spannung: das transplantierte Herz eines Ermordeten spürt die Nähe seiner Mörder und verlangt nach Action....
Leider merkt man dem Plot das B-Movie-hafte an, was sich auch im billig klingenden deutschen Titel spiegelt. In den richtigen Händen hätte 'Tell-Tale' das Potential zu einem nervenaufreibenden Mystery-Thriller der härteren Sorte, doch auch so ist eine Sichtung kein Fehler. Es wäre wünschenswert, dass sich die Spanier eines Remakes annehmen.
Habe das nur wegen Julia Roberts gesehen, die mir in etlichen Filmen gefällt, doch solch einen hanebüchenen Auftritt habe ich noch nicht von ihr erlebt. Die Dialoge sollen witzig wirken, sind aber nicht einmal albern, sondern in erschreckendem Maße unpassend und deplatziert, eher zum Fremdschämen für den Drehbuchautor.
Dazu kommt eine derart flache, ideenlose Handlung, dass man den Eindruck hat, die Produktionsfirma wäre extra mit dem Bügeleisen darübergefahren. Mit Abstand die schlechteste Adaption, die ich je von diesem Märchen gesehen habe. Irgendwann konnte ich es nicht mehr ertragen und habe mich mit dem Abschaltknopf erlöst.
"Ein hochemotionaler Film", ".....überkommt einen die Emotionalität", "berührend", "einfühlsames Drama"........
Aus den Kommis spricht eine klare Sprache: 'Für immer dein' ist ein eindimensionaler Film, der über die emotionale Schiene funktioniert, die einen anspricht oder nicht. Wenn nicht, hört sich das so an: "nur Gefühlsduselei", "äußerst ermüdend", "Kitsch-Drama".
Bei der Empathie-Erzeugung durch diesen Film liege ich irgendwo in der Mitte - gepackt hat er mich nicht, aber er hat durchaus seine berührenden Momente. Es ist tatsächlich das stärkste Element, überzeugend getragen von James Cromwell und Geneviève Bujold.
Was wirklich stört, ist, dass ein alter, störrischer Mann, der alles und jeden ignoriert, so hingestellt wird, als ob er Opfer von Behördenwillkür ist. Cromwell will ein neues Haus in Eigenregie bauen, doch es gibt in der zivilisierten Welt Gesetze, die Bauvorhaben regeln und von der entsprechenden Behörde überwacht werden müssen. Das hat durchaus seinen Sinn - selbst die erbsenzählerartig erscheinende Anforderung an das Holz, denn es muss gewährleistet sein, dass es der statischen Belastung standhält. Selbst wenn Cromwell es richtig ausgesucht hat - woher soll das der Mann von der Behörde wissen? Wenn das Haus hinterher zusammenfällt, würde jeder von Behördenversagen sprechen.
Dazu ist das Ganze sehr schleppend und dialoglastig inszeniert, was zusammen mit dem Dudel-Score und dem tendenziösen Inhalt zum Hausbau nicht gerade aufmerksamkeitsfördernd ist und die emotionale Stärke des Films in den Hintergrund drängt. Bis an den Punkt, wo das Weitersehen zum Ende an den Durchhaltewillen appelliert.
'Remember' entstand 2015 und ist wohl einer der letzten Filme, der in seiner Gegenwart ein Thema zu Überlebenden der Nazi-Zeit beleuchten kann. Christopher Plummer spielt einen neunzigjährigen ehemaligen KZ-Häftling, der an Demenz leidet und im Altersheim lebt, doch körperlich noch fit für sein Alter ist. Dort trifft er zufällig jemanden, der mit ihm im KZ war und noch geistig rege ist, aber im Rollstuhl sitzt. Der setzt Plummer ein, um einen Mordplan am noch lebenden Wärter von damals ausführen zu lassen.....
Doch weil der Wärter seinen Namen geändert hat, kommen mehrere Personen in Frage, die Plummer nacheinander aufsuchen muss, bis er den richtigen erkennt. Dazu muss er quer durch die USA und sogar nach Kanada reisen.
Im Verlauf wird klar, weshalb Plummer im Sinne des Plots dement sein muss, aber hier liegt auch der größte Schwachpunkt. An etlichen widersprüchlichen Stellen denkt man, dass solch eine Odyssee für einen auf sich allein gestellten Dementen einfach nicht möglich ist und dass die Story auf Krücken geht.
Dennoch schafft es 'Remember', den Willen und die Motivation zu solch einem Unterfangen im höchsten Alter glaubhaft umzusetzen. Was Plummer auf seinem Trip erlebt, in welche Situationen und Konfrontationen er gerät, gibt einem zu denken und lässt nicht unberührt.
Ein guter Film, den man storytechnisch jedoch anders hätte aufziehen müssen, um wirklich zu überzeugen.
Dieser Film macht mich wahnsinnig. François Cluzet und Sophie Marceau treffen sich, sind sofort verliebt, aber weil diverse gesellschaftliche Hindernisse im Weg stehen, einigen sich die beiden, es nicht zu weit kommen zu lassen.
"Damit eine Geschichte niemals aufhört, darf sie gar nicht erst beginnen" - welch bescheuerte Philosophie, die einem Pragmatiker wie ein Schlag ins Gesicht vorkommt. Verdammt, man lebt nur einmal.
Sophie Marceau, hier im zarten Alter von 47 Jahren, sieht einfach umwerfend aus. Das ultimative Erlebnis, die Traumfrau, ist zum Greifen nah, doch es will einfach nicht zur Realität werden. Obwohl es immer nach Gelingen aussieht, wenn man denkt "jetzt aber, schlag zu, mach's doch, um Himmels Willen, mach's doch!!!!" kommt irgendetwas dazwischen, oder man kommt doch noch "zur Vernunft".
Kaum zu glauben, dass das ein romantisches Drama aus Frankreich ist. Dabei ist es in anderen Aspekten durchaus französisch - wo wird denn heutzutage sonst noch die Ästhetik einer glimmende Zigarette in Großaufnahme gezeigt (in Marceaus Mund) und das Rauchen verherrlicht?
Trotz allem ein sympathischer Film, der viel Charme versprüht, mit in jeder Phase gewinnenden Hauptdarstellern, den ich aber nie wieder sehen werde.
Jetzt brauche ich erstmal einen Doppelten.....
Mit Herz zum Sieg.
Da ist etwas dran - nicht umsonst gehört mentales Training bei Tennisprofis dazu. Warum nicht das Hochgefühl, frisch verliebt zu sein? Wie auch immer - hier ist es der Turbo, der Paul Bettany ins Wimbledon-Finale bringt, obwohl er nur mit einer Wild Card in das Turnier kam. Gespoilert? Wem das nicht schon von Anfang an klar ist, der hat noch nie eine Feelgood-RomCom gesehen.
Dazu gibt es Kirsten Dunst als verbissenes Tennis-As und Sam Neill als ihr Coach und Vater, der so gar keinen Sinn für Ablenkung durch Romanzen hat. Ja, vorhersehbar, überkonstruiert, oberflächlich, und die Story kann man auch nicht als einfallsreich bezeichnen.
Doch 'Wimbledon' hat mit dem starken Cast und seiner sympathischen Stimmung die richtigen Ingredienzen für harmlose Unterhaltung, die phasenweise Laune macht und manchem (vielleicht eher: mancher) ans Herz gehen kann.
Eine Komödie ohne Lacher ist wie ein Date ohne Sex.
Nein, natürlich nicht so schlimm, aber doch bleibt ein fader Nachgeschmack....
'Ich, du und der andere' ist ein gutes Beispiel dafür, dass flache Gags und ein abgegriffenes Drehbuch auch mit der prominentesten Schauspielerriege nicht interessanter werden. Was Michael Douglas, Owen Wilson, Matt Dillon, Seth Rogen und Kate Hudson hier umsetzen, ist leider nur die schon Dutzende Male gesehene, klischeedurchzogene Genre-Einheitskost.
Beim frisch vermählten Paar (Dillon & Hudson) taucht der Loser-Kumpel auf (Wilson), der natürlich keine Bleibe hat, beim Paar unterkommt und die heile Welt durcheinanderbringt. Wie zu erwarten, lässt Wilson kein Fettnäpfchen aus, besticht aber mehr durch sein Dauergegrinse und seinen nackten Hintern als mit Situationskomik. Dazu übt sich der damals kaum bekannte Seth Rogen hier schon in aufgesetzter Party-Laune und vorhersehbaren Flachwitzen, die er später für die große Masse kultivierte.
Sicher, jeder lacht über etwas anderes, und genauso sicher wird auch diese Art von Komödie ihre Abnehmer finden, doch unter einfallsreich, spontan und witzig verstehe ich etwas anderes.
Eine intime Doku über Street Art-Künstler mit all ihren Ausrichtungen und den ständigen Problemen mit der Polizei. Der wohl prominenteste Szenen-Vertreter Banksy leiht nur seinen Namen - es geht um den französischen Hobby-Regisseur Thierry Guetta, der den Künstlern aus innerster Überzeugung auf Schritt und Tritt seit vielen Jahren folgt.
Immer nachts, immer düster, oft gefährlich auf Hausdächern, die an besprühbare Wände höherer Gebäude grenzen.... nichts kann sie aufhalten. Die Motivation dieser Leute ist erstaunlich: sie investieren Zeit und Geld (für Farben), riskieren es, verhaftet zu werden, arbeiten in Nachtschicht, um mehr oder weniger gelungene Farb-Kompositionen auf Gebäuden zu hinterlassen. Dafür dürfen wieder andere Zeit und Geld aufwenden, um das meist nach ein paar Tagen abzuschrubben.
So hat jeder etwas davon....
Das Interesse lässt schnell nach, zumal hier nicht die Kunst im Vordergrund steht, sondern eher die Idee und der "Thrill" des illegalen Treibens. Wirklich stark ist aber der Auftritt von Banksy selbst (falls er das war), der die geniale Idee hatte, in einer renommierten Gemäldeausstellung eigene, provozierende Gemälde zwischen die großen Künstler oder an Durchgänge zu hängen. Da kommt doch noch Stimmung auf.
Zu viel Guetta, zu wenig Banksy.
Licht und Schatten bei Sacha Baron Cohen, wobei er mit der überzeugenden Unterstützung von Ben Kingsley insgesamt gerade noch einen "ganz guten" Eindruck bewirkt. Etliche der Gags treffen die Mentalität des irren Diktators recht genau, selbst die nicht so guten - es kommt eben darauf an, über was man (noch) lachen kann. Für mich war es o.k.; ich kann aber auch jede Bewertung von 0-10 nachvollziehen.
Für die meisten dürfte dieser Cohen eine Sichtung wert sein, auch wenn es vielleicht die einzige bleiben wird.
Zeichentrick aus den frühen Siebzigern. Als Kind habe ich die Goscinny/Uderzo-Werke zu 'Asterix', wie auch Goscinnys 'Lucky Luke' geliebt und oft gelesen, aber vielleicht nur einmal diesen Film gesehen.
Er hat einfach nicht die Wirkung der Comic-Hefte, was u.a. an der simplen Animation, aber vor allem am Humor liegt. Letztlich soll ein Comic witzig sein, doch die eingebauten Gags sind eher albern und allenfalls zum Schmunzeln. Manches ist aus heutiger Sicht gar zum Fremdschämen.
Nett, doch meinen Kindern mit ihren modernen Sehgewohnheiten habe ich das nie gezeigt, aus Angst, mit Flaschen beworfen zu werden.....
Cäsar: "Noch zwei Stunden bis zum Morgengrauen"
Kommandant: "Was geschieht im Morgengrauen?"
Cäsar: "Dann geht die Sonne auf"
.....beinahe so gut wie das "blaue Licht" von 'Rambo III' (1988) :D
Vier Stunden monumental inszenierte, epische Geschichte - das Marathon-Genre erfreute sich Ende der Fünfziger ungebremster Beliebtheit, als 'Cleopatra' konzipiert wurde, doch es dauerte fünf Jahre, bis das Werk vollendet war. Inflationsbereinigt auch heute noch einer der teuersten Filme aller Zeiten.
Das Konzept "nicht kleckern, klotzen" hat sich wenigstens für den Zuschauer gelohnt. Das Setting ist überwältigend mit grandiosen Kulissen, nachgebauten Schiffen, hunderten von authentisch wirkenden Statisten, alles mit viel Liebe zum Detail geschaffen (man achte z.B. auf die Figuren im Triumphbogen bei Cleopatras gigantomanischem Einzug in Rom). Dieser Film sieht so echt aus, wie es nur möglich ist und wie es keine heutige CGI nachbilden könnte. Nicht umsonst purzelten wieder einmal die Oscars, wenn auch nicht so reichlich wie bei 'Ben Hur' (1959).
Bis etwa zur Mitte, der Ermordung Cäsars, setzt man gegenüber 'Ben Hur' mehr auf Handlung und noch beeindruckendere Monumentalität. Eines der Ziele war wohl, das große Vorbild in diesem Aspekt zu toppen, was zweifelsohne gelungen ist. Das liegt auch an der starken Leistung von Elizabeth Taylor als Vamp-artige ägyptische Königin.
Doch danach, zur Phase mit Markus Antonius, geht ein Riss durch diesen Film, der evtl. durch die Explosion der Produktionskosten verursacht wurde. Plötzlich dominieren langgezogene, pathetische Aktionen und Dialoge, denen die Handlung geopfert wird - der vormals packende Plot fängt phasenweise an zu langweilen.
.....Markus Antonius als jammernder Haufen Elend, von Cleopatra geohrfeigt, in einer Szene, die auf über fünf Minuten gedehnt wird..... gegen Ende wird es immer mehr zur Herausforderung an den Durchhaltewillen.
Nur wegen der herausragenden ersten Hälfte sehenswert. Mit 'Cleopatra' neigte sich das Marathon-Genre seinem Ende zu und wurde zwei Jahre später mit dem gefloppten Jesus-Epos 'The Greatest Story Ever Told' (1965) beerdigt.
*♡*Like my Quote*♡*
Der Anfang von 'Cyborg' (1989), den ich kürzlich sah, und als er noch bei 10 geilen Trash-Punkten stand:
"Man könnte das Elend beenden"
- "Das Elend mag ich aber"
"Man könnte die Welt ändern"
- "Die Welt ist doch gut so"
"Fahr zur Hölle"
- "Da war ich schon"
Leider kommt dann nichts mehr, aber die ersten 5 Minuten sind es wert :)
Isabelle Huppert in einem melancholischen Schicksalsdrama, im Mäntelchen der Philosophie, die sie im Film an einer Universität lehrt. Ich hätte gerne "im Mantel" geschrieben, aber allzuviel kommt hier nicht - es wird mehr über Philosophie geredet als entsprechende Inhalte vorgetragen, wenngleich selten ein interessanter Diskurs eingebaut ist (im Grunde nur der über die Bedeutung von "Wahrheit").
Vordergründig geht es um Hupperts Leben, das in geordneten Bahnen verläuft, bis innerhalb kurzer Zeit alles auseinanderfällt: ihr Mann geht fremd und lässt sich scheiden, ihre Mutter stirbt, und sie verliert einen Teil ihrer Arbeit. Das ist nicht leicht zu verkraften, und man ist gespannt, wie sie die Situation nun meistert. Wenn überhaupt.
Doch es kommt........ nichts. Man erwartet eigentlich, dass sie die Prinzipien, die sie anderen lehrt, nun auf sich selbst anwenden muss. Doch sie kümmert sich um die Katze ihrer verstorbenen Mutter, liegt mit ihr im Bett trotz erklärter Katzenallergie (wer's glaubt...), fährt zur Kommune eines Ex-Schülers und diskutiert im Freien, streichelt Esel, feiert Weihnachten mit ihren Kindern. Von Krise keine Spur, noch weniger von Bewältigung bzw., dass eine solche überhaupt nötig wäre.
'Alles was kommt' ist bis über die Mitte ein interessanter Film, verkommt aber im letzten Drittel zu einem nichtssagenden Geplänkel und entzieht sich somit einer konkreten Aussage zur Ansage, die die Handlung bis dahin macht. Das hat den Beigeschmack von Feigheit, Farbe zu bekennen - man hat zum Ende hin das Gefühl, um die Darstellung von Hupperts Schicksal betrogen worden zu sein, im Regen zu stehen, während man vom träge fließenden Plot ins Aus gespült wird.
Wunderbar - eine Timeshift-Komödie mit dem richtigen Schuss Romantik. Für dieses Subgenre habe ich ein Faible, da es sich aus dem Kontrast der Gewohnheiten verschiedener Zeiten nährt und somit einen fruchtbaren Boden für witzige Situationen bildet. Es ist einfach ein Genuss, wie Hugh Jackman mit den Redewendungen des 19. Jh. an Meg Ryan und andere im New York des Jahres 2001 herantritt. Dazu kommt ein blendend aufgelegter Liev Schreiber, der den Zeitsprung ermöglicht hat, aber im Krankenhaus als Irrer festgehalten wird.....
Die Story um Jackman, der als Herzog von 1876 in die Gegenwart katapultiert wird und allmählich mit Ryan zusammenfindet, ist gewiss nichts Besonders. Aber sie ist der ideale Träger für gelungene Situationskomik, die in jeder Phase von 'Kate & Leopold' mit Charme, Humor und erhebend kontrastierenden Dialogen gewinnt.
Manchem, das hier zu hören ist, liegt ein tieferer Gedanke zugrunde - vor allem, was der Edelmann aus vergangenen Zeiten zur Oberflächlichkeit und dem Sinn von Aktionen der "modernen" Menschen zu sagen hat. Letztlich überzeugt auch das romantische Element, weil es nicht übertrieben schmalzig daherkommt und einen eher bescheidenen Raum einnimmt - erfreulicherweise dominiert das Timeshift-Element bzw. dessen Konsequenzen den Plot.
Cleveres Feelgood-Kino, bei dem es viel zu lachen gibt :)
Die Eingangsszene mit dem zerstörten New York und der Kakerlake, die im Vordergrund über einen geborstenen Eisenstab kriecht, entzückt.
"Man könnte das Elend beenden"
- "Das Elend mag ich aber"
"Man könnte die Welt ändern"
- "Die Welt ist doch gut so"
"Fahr zur Hölle"
- "Da war ich schon"
Yeah, entwaffnende Argumente - nur so überlebt man nach der Apokalypse....
.....außer man ist ein Loner wie JCVD, mit allen Wassern und Kampfkünsten gewaschen, und dem Wichtigsten: "Der Mann hat ein Herz".
Was schön trashig beginnt, macht leider nicht so weiter - die hanebüchene Handlung um eine für die Menschheit überlebenswichtige Mission von JCVD nimmt sich zunehmend ernst und lebt dabei hauptsächlich von seinen Kampfeinlagen und heldenhaften Aktionen - vor allem ist es nicht witzig (nicht einmal unfreiwillig), das Wichtigste an Trash. Gratis dazu gibt es alberne, pathetische Dialoge.
Für JCVD-Fans gewiss ein Fest, aber ansonsten ein recht armseliger Endzeitfilm, ähnlich schwach wie der vier Jahre zuvor erschienene 'Mad Max III' (1985), nur dass man zu Fuß unterwegs ist.
'Cyborg 2' (1993, Angelina Jolie) finde ich vom Trashfaktor her wesentlich besser - der ist wenigstens unfreiwillig komisch :)
Die Stereotypie des US-Westerns.
'El Dorado' - die mythische Goldstadt, vielleicht irgendwo in Kolumbien gelegen und seit bald 500 Jahren Gegenstand immer wiederkehrender Theorien und darauf basierender Expeditionen. Wer kennt ihn nicht, diesen Ausdruck faszinierenden Gefühls von Abenteuer, Entdeckergeist und dem Fund des Lebens. Ein cleverer Schachzug, danach einen Western zu benennen, auch wenn der nicht das Geringste mit dem sagenhaften El Dorado zu tun hat. Es geht nicht einmal um Gold, sondern nur um prophane Inhalte.
Es ist ein klassischer Western, mit klassischer Handlung, klassischen Charakteren und den klassischen Schauspielern. John Wayne hatte seinen Zenit längst überschritten und mit 'True Grit' (1969) zwei Jahre danach seinen letzten großen Auftritt. Für Robert Mitchum war es der letzte Erfolg im Genre.
Die austauschbare Handlung zeigt den bösen Großgrundbesitzer, der dem Nachbarn das Wasser abgraben will, wogegen der etwas hat. Um ihn gefügig zu machen, hat der Böse eine Mordbande angeheuert, doch der alternde Revolverheld John Wayne stellt sich furchtlos in den Weg. Zufällig ist er ein Buddy des Suff-Sheriffs Robert Mitchum, und gemeinsam retten sie den Tag.
Es ist mehr oder weniger dieselbe Story, immer komplett vorhersehbar, die in gefühlt drei von vier US-Western der 40er-60er "zum Einsatz" kommt. Was bleibt, ist das Acting aus den Situationen heraus - Mitchum überzeugt als versyphter, versoffener Sheriff, dessen mutmaßlichen Gestank man sogar durch den Bildschirm wahrzunehmen glaubt. Wayne ist souverän wie immer und macht dasselbe wie immer.
Der Buddy-Auftritt von Wayne & Mitchum mag für Westernfans allein schon gute Unterhaltung repräsentieren, doch wem eine ansprechende Handlung wichtig ist, die Spannung und über das Stereotype hinausgehende Inhalte transportiert, wird hier kaum fündig. Selbst der Showdown bleibt unter Mittelmaß.
'El Dorado' kam im Juni 1967 in die US-Kinos. Wenn man bedenkt, dass im Jahr zuvor 'Django' erschien, und 'Spiel mir das Lied vom Tod' im Jahr danach, wird klar, wie weit der Italo-Western das Genre vorangebracht hat, während der US-Western in ausgetretenen 50er Jahre-Strukturen steckte und diese mit Filmen wie 'El Dorado' pflegte.
Beim Lesen mancher Kommis, dem Thriller-Thema und den relativ wenigen Bewertungen erwächst die Hoffnung auf einen Geheimtipp im Genre, was sich jedoch als ausgedehnter Genre-Mix entpuppt: etwas Coming-of-Age, etwas Außenseiter-Sozialdrama mit dem üblichen, klischeehaften Mobbing, im Kern ein Thriller um einen Serienmörder, und noch etwas Mystery-Fantasy.
Entsprechend wirkt das wie ein Plot, der auf zu vielen Hochzeiten tanzt: nichts Halbes und nichts Ganzes. Das einzig Gelungene ist die Charakterzeichnung des Teenagers, der vom Serienkiller-Thema und vom Morden allgemein fasziniert ist. Die Handlung um seine Annäherung mit dem Mörder ist zwar einigermaßen interessant, doch letztlich zerstört der Plot diesen Strohhalm des Weitersehenwollens durch seine zähe und langatmige Gangart. Bei dem wenigen, das hier passiert und dem schleppenden Handlungsfortschritt fällt es schwer, aufmerksam zu bleiben.
Für mich nicht nachvollziehbar, wie man das als "spannendes Horrorkino" bezeichnen kann - ich sehe hier nur einen lahmen und sperrigen Plot, der seine Qualität am ehesten als Schlafmittel hat.
"Die Summe der Veränderungen ist null"
Treffender konnte 'Paranoia 1.0' sich selbst nicht charakterisieren, zumindest bis kurz vor die Mitte. Bis dahin bekommt der Protagonist Simon in seine Wohnung lediglich drei mysteriöse, leere Pakete ohne Absender gestellt, von denen er nicht weiß, wie sie hineinkommen. Dann erfährt man, dass er Teil eines "Spiels" ist, doch was hier gespielt wird, bleibt lange im Dunkel der schummrigen Inszenierung verborgen, die sich wie ein zäher Brei über den Bildschirm zieht.
.....ach, Robo - du suchst wieder einmal nach einer Handlung, auf die es nicht ankommt. Versteh doch, hier dominiert die Atmosphäre und ein gelb-orangenes Farbspiel, das zusammen mit den getragenen Waberklängen im Score einen spitzenmäßigen Cyberpunk-Film ergibt. Wenn du etwas mit 'Blade Runner' oder N.W.Refn-Filmen anfangen könntest, wüsstest du das zu schätzen.
.....und jetzt verpiss' dich von dieser Seite - schlimm genug, dass du sie mit deinem Kommi und der lächerlichen Bewertung versaust....
Nur noch alberner Hokus-Pokus.
Sämtliche Grandeur des ersten Teils ist verflogen - die vormals interessante Handlung mit gelungenen, Robin Hood-artigen Aktionen und dem Narren der Polizei verkommt zu einem billigen Plot, worin es nur noch um pathetische Intriegen und Rache mit dem üblichen gut-böse Mechanismus geht. Wo vorher Witz und amüsante Einlagen den Plot auflockerten, bleiben nun die Lacher aus.
Dazu kommen "Tricks", die nur mit CGI möglich sind. Ich würde zu gerne in echt sehen, wie Jesse Eisenberg es mit der Ausrichtung von Sprinkleranlagen und Stroboskop schafft, die Gravitation aufzuheben und Wassertropfen davon abhält, auf den Boden zu fallen. Das ist weit davon entfernt zu beeindrucken und macht auch keinen Spaß mehr. Die Essenz des Vorgängers steckt in guten, zündenden Ideen, die sich hier wie die Illusionen von Magieren in Luft aufgelöst haben.
Das Star-Ensemble um Mark Ruffalo müsste sich schon am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen, um eine weitere Fortsetzung wieder interessant zu machen. Doch für einen guten Magier sollte das kein Problem sein....
Hat jemand etwas anderes erwartet?
Nachdem es in Cannes und beim Academy Award nicht geklappt hat, gibt es eben den Trostpreis daheim. International kann Arthaus aus deutschsprachigen Landen nicht punkten - woran das wohl liegt?
"Ach und es ist Arthaus, da treten nackte Menschen auf und man wird nicht geil" (aus dem Kommentar von Macintosh).
'Number 23' im DC und O-Ton - wenn schon, dann richtig, doch im Nachhinein wäre die 3 min kürzere Kinoversion wohl die bessere Wahl gewesen (auch auf der DVD).
Bei Jim Carrey alias Walter Sparrow und Film-Romanfigur Fingerling hat alles eine mystische Bedeutung, insbesondere die Zahl 23. Im Roman, den Sparrow liest und von dem es nur ein Exemplar zu geben scheint, bestimmt sie das Schicksal des Protagonisten Fingerling und bald auch das von Sparrow - er wird von der Zahl besessen, sieht alle Vorgänge seines Lebens und der Welt daraus erklärbar.....
Die ersten zwanzig Minuten, worin Carrey als Hundefänger und verständnisvoller Familienvater eingeführt wird, haben durchaus etwas Einnehmendes, machen Laune. Doch nachdem er in den Bann der Zahl gerät, baut der Unterhaltungswert rapide ab. Es ist nur eine Zahl, um die gewisse Vorgänge konstruiert werden, welche Sparrows Paranoia zu entspringen scheinen. Doch auf mehr als die Hälfte des Films wird der Zuschauer dazu verdammt, diesen endlosen Zahlenspielchen und absurden Schlussfolgerungen mit Sparrow/Fingerling zu folgen, was sich unnötig zieht und schnell zu Desinteresse führt. Es passiert nichts außer lächerlichen Zahlendrehern, was lediglich klarmacht, dass Sparrow nicht ganz dicht ist.
Erst zwanzig Minuten vor dem Ende, als ich schon angefangen hatte, mich mit anderen Dingen zu beschäftigen, kommt der Plot endlich in die Spur und führt zur Erklärung der Geschehnisse. Die ist gut, kann aber auch nichts mehr am Eindruck ändern, dass der Großteil von 'Number 23' Opfer einer ermüdenden, wirren Handlung ist, die kaum von der Stelle kommt.
Blown away.
Michael Moore, von dessen 10 Filmen als Regisseur ich bisher nur die Satire 'Canadian Bacon' (1995) kannte, tritt wieder einmal mit einem starken, US-kritischen Werk an den Zuschauer. Wenn man sich im Vorfeld nicht näher mit dem Film beschäftigt, bekommt man zunächst einen falschen Eindruck: Titel und Cover suggerieren einen Ulk-Diktator, der im Rahmen einer Satire in fiktive Länder einmarschiert (womit natürlich das US-Militär gemeint wäre). Doch er benutzt das nur als Metapher für eine Rundreise in Europa (+Tunesien), wobei er in einigen exemplarischen Ländern ein herausragendes kulturelles oder soziales Merkmal aufnimmt und es dem erbärmlichen Äquivalent der USA gegenüberstellt.
Dabei sind Themen wie Vergangenheitsbewältigung, moderner Strafvollzug, Essen an Schulen, das Schulsystem im Allgemeinen, Rechte von Arbeitern in Betrieben, die Haltung von Chefs ihren Angestellten gegenüber, Frauenrechte, Anerkennung und Verdienste von Frauen in Führungspositionen, Einfluss von Bürgerbewegungen auf die Gesellschaft, Ausgaben im Staatshaushalt für bestimmte Zwecke, usw.
Natürlich könnte man Moore vorwerfen, höchst selektiv vorzugehen, das jeweils Beste (von Europa) dem Übelsten der USA gegenüberzustellen, doch er trifft die Sachverhalte im Kern, und darauf kommt es an. Ich finde die gewählten Beispiele überzeugend, intelligent und bewegend dargestellt, alle sehr interessant und teilweise witzig (z.B. wie die französischen Schulkinder und der Koch auf die Bilder von US-Schulkantinen reagieren: das blanke Entsetzen XD).
Was mindestens genauso wichtig ist wie der bestechende Inhalt: diese Doku unterhält blendend über volle zwei Stunden und macht Appetit auf mehr.
Nichts (sogar das Falsche) erwartet und alles bekommen: eine der besten Dokus, die ich seit einiger Zeit gesehen habe.
Erstaunlich, dass 'Backtrack' bis heute auf nur 164 Bewertungen gekommen ist und der Film bei uns nicht im Kino zu sehen war. Nun ja, in UK spielte er ab Januar 2016 auf zwei Monate gerade einmal US$ 1085 (!) ein, was wohl einem Todesurteil gleichkommt.
Aber warum nur? Verdammt, warum nur?? Das ist ein mit Adrien Brody und Sam Neill stark besetzter Psycho-Mystery-Horrorthriller, der vieles richtig macht, keine Klischees bedient, nicht stumpf, kitschig, hölzern, langatmig oder sonstwie negativ auffällt. Dazu ist der Plot frei von überflüssigen Nebenhandlungen, wie Soap-artigen Beziehungsgeschichten, die den Inhalt verwässern (doch genau das könnte bei genauerem Hinsehen ein Grund sein, weshalb das Durchschnittspublikum den Film nicht sehen will).
Die clever erdachte Story beginnt mit einem verzweifelten Brody, der seine Tochter in einem Unfall verlor und nicht darüber hinwegkommt. Er wird zum Psycho-Wrack, zu dessen mentalem Status auch noch übernatürliche Wahrnehmungen kommen, die alles andere als angenehm sind - oder bildet er sich das nur ein? Darin eingestreut sind einige sehr gelungene Schockmomente, die man wirklich nicht kommen sieht und die nicht billig wirken - mehr kann man von diesem Aspekt des Genres nicht verlangen.
Nach der bärenstarken ersten Hälfte driftet der Plot mehr ins Konventionelle mit Elementen eines klassischen Thrillers, wirkt aber an machen Stellen etwas erzwungen (SPOILER: als ob zwei Vierzehnjährige ohne Not "aus Versehen" ihre Fahrräder auf die Schienen einer befahrenen Bahnstrecke legen und weggehen........ SPOILER ENDE).
Auch die Auflösung kann man sich vorzeitig zusammenreimen.
Wenn der Film seinem herausragenden Psycho-Horror treu geblieben wäre, hätte er 8-9 Punkte erzielt, doch auch so ist das ein überzeugender Genrebeitrag - ein echter Geheimtipp.
"Es ist kompliziert", dachte ich mir auch zwischendurch. Ein lange undurchsichtiges Intriegenspiel am Vorabend der Wahl zum New Yorker Bürgermeister: der Amtsinhaber Russell Crowe lässt den abgesägten Cop und aktuellen Privatdetektiv Mark Wahlberg seine Frau Catherine Zeta-Jones beschatten. Doch die kocht ihr eigenes Süppchen, und Wahlberg gerät zwischen die Fronten....
Auch die Top-Besetzung kann nicht darüber hinweghelfen, dass in diesem Plot keine Spannung aufkommen will, obwohl alles so brisant wie Sprengstoff dargestellt wird. Nur, leider fehlt die Zündschnur. Es dreht sich letztlich nur darum, wer wem nachweisen kann, dass er Dreck am Stecken hat, doch einen eindreiviertel Stunden-Plot mit dialoglastigem, teils schwer nachvollziehbarem Hin und Her um einen Immobilien-Deal zu füllen, reicht nicht.
Zum Ende wird es auch noch unerwartet pathetisch (SPOILER): der edle Wahlberg opfert sich selbst (SPOILER ENDE).
Irgendeine Art von hartem Showdown, oder ein cleverer Twist wäre das Mindeste gewesen, aber ein Ausklang im Kitsch?
Zu viel schmutzige Wäsche, zu wenig Durchblick.
Zu viel Gerede, zu wenig Handlung.