Roco De Long - Kommentare

Alle Kommentare von Roco De Long

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    Roco De Long 04.01.2023, 11:00 Geändert 04.01.2023, 11:10

    Noah Baumbachs brillante Dialoge treffen auf Don DeLillos Gesellschaftskritik. Das hat mir gefallen, denn es macht WHITE NOISE zu Noah Baumbachs buntestem, wildesten und visuell spannendsten Film, mit stellenweise paranoiden Horrorelementen. Hier und da gibt es Längen, ist spröde und etwas zu intellektuell, was bei Baumbach aber eigentlich immer der Fall ist. Andererseits gibt es auch geniale Szenen wie die Elvis-und-Hitler-als-Babys-Vorlesung und das Auto im Fluss. Thematisch zeitgemäß ist die Story sowieso, sei es die mediale Desinformation oder einfach das völlige Lost-sein der Menschen in Zeiten, in denen alte Glaubenssätze wegfallen. Nicht schlecht für einen Roman Mitte der 80er. Das erinnert von der Übertragbarkeit her an AMERICAN PSYCHO. Der Film hat auch ziemlich viele "deutsche" Elemente, spannt den Bogen von der Massenpsychologie der Nazis zu heute. Und spätestens, wenn Lars Eidinger auftaucht, weiß man, dass die Randomness im Leben siegt.
    Wie viele geile Rollen will man Jahr für Jahr spielen? Adam Driver: Ja. Heute mal als eitler Intellektueller mit Hang zum Größenwahn, überforderter Familienvater und toxischer Mann in Personalunion. Unglaublich komplexe Rolle, stark.

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      The Holiday ist einer der besten Filme über die Relativitätstheorie, denn die zwei Stunden fühlen sich an wie vier.

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        Roco De Long 26.12.2022, 00:01 Geändert 26.12.2022, 00:03

        Ähnlich wie bei Knives Out ist das ganze Set-up stärker als die finale Auflösung. Der Vorgänger ist insgesamt besser und wendungsreicher. Trotzdem ist auch Glass Onion wieder kurzweilig, spannend und visuell stark, Daniel Craig ist eine wahre Freude, der Film ist zeitgeistig und mit zig Referenzen aus dem Innenleben Hollywoods versehen. Einfach super Unterhaltung.

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          Roco De Long 13.12.2022, 00:31 Geändert 13.12.2022, 17:30

          Die Superheldenserie für alle, die keine Superheldenserien mögen! Hoher Splatter Count, noch höherer Cunt Count. THE BOYS vereint die Themen unserer Zeit: Die Macht der Konzerne, Korruption, Patriotismus, Rassismus, Sexismus, soziale Ungleichheit, medialer Hype -- und das alles eben nicht wichtigtuerisch/selbstgerecht, sondern als explosiv-blutiges und unterhaltsames Satire-Spektakel. Garth Ennis' (Preacher) Handschrift ist unverkennbar.
          Hervorheben muss ich Homelander, überragend gespielt von Anthony Starr. Wie kann der Mann noch keinen Emmy oder Golden Globe dafür bekommen haben? Homelander ist ein derart zynischer, arroganter, perverser, grausamer, manipulativer und dabei verletzlicher Drecksack (also eigentlich Trump als attraktiver Held), dass er für mich jetzt schon zu den ganz großen Villains der TV Geschichte gehört. F*ckin' diabolical!

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            Roco De Long 04.11.2022, 23:21 Geändert 04.11.2022, 23:26

            Furios. "Der schlimmste Mensch der Welt" ist eine der besten Tragikomödien und einer der besten Liebesfilme, die ich je gesehen habe. Witzig, berührend, klug, kreativ, alles zusammen und in allem gut. Überragendes Drehbuch, überragend gespielt! Ein Film seiner Zeit und für das Gefühl, nein, für das ganze Spektrum an Gefühlen einer Generation. Dabei nie belehrend, immer lässig und zu 100% lebensecht. Wahnsinn!

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              Finsterworld fühlt sich deutsch an, und das ist ausnahmsweise positiv gemeint. Ist natürlich eine komplett subjektive Einschätzung, aber der Film schafft es für mich, so etwas wie die deutsche Seele mit eigener Handschrift künstlerisch umzusetzen, ohne zu offensichtlich und peinlich zu sein. Mal deutlicher (KZ-Besuch), oft aber in kleinen Momenten der Stille, Sprachlosigkeit oder Sehnsucht. Ein Film, der auf jeden Fall mehr Fragen aufmacht als Antworten liefert.

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              • 8 .5
                Roco De Long 31.10.2022, 00:16 Geändert 14.01.2023, 09:58

                Zeitgeschichte holt Kunst manchmal schicksalhaft ein, doch selten so unvorhergesehen und deutlich wie bei der Revolution iranischer Frauen im Oktober 2022 und Ali Abbasis Film über einen religionsfanatischen Mörder.
                Inhaltlich hat mich Holy Spider wenig überrascht. Die gesellschaftlich tief verankerte Misogynie im Iran ist erwartbar verstörend. Sie in dieser düsteren Deutlichkeit zu sehen, vom Todeskampf im Closeup bis hin zum vom Mördervater faszinierten Sohn, ist trotzdem sehr hart. Für mich ist der Film eine Anklage gegen Frauenhass im Allgemeinen. Brauchen wir im Westen nicht denken, dass wir vor Sexismus geschützt sind. Eine Runde Tiktok mit Andrew Tate reicht. Das sind die Vorbilder verwirrter junger Männer heutzutage. Na dann Prost.
                Deutlichere Horrorelemente in Holy Spider fielen Schnittentscheidungen zum Opfer und hätten den Film noch brutaler und grafischer gemacht. Auch so aber, als im Endeffekt geradliniger Thriller, verfehlt Holy Spider seine Wirkung keineswegs.
                Das Werk eines wütenden und kompromisslosen Regisseurs, der sein Heimatland liebt und die Schlächter, die es regieren, umso mehr verachtet. Größter Respekt an das Team vor und hinter der Kamera, das hier teils Verrücktes geleistet und viel riskiert hat. Bleibt zu hoffen, dass Holy Spider seinen kleinen Beitrag zu den Geschehnissen im Iran liefert und sich Ali Abbasis Wunsch erfüllt: "We don't want to surf the wave. We want to serve the wave."

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                • Roco De Long 20.10.2022, 12:21 Geändert 20.10.2022, 12:22

                  Habe in meinem Kommentar zur Serie meine Meinung dazu geschrieben.
                  Moral beginnt halt manchmal da, wo das Gesetz endet. Die Creator der Serie müssen nun mit den berechtigten Vorwürfen leben, und wie sie es tun, verrät bislang viel über sie. Vielleicht kommt noch ja was von ihnen. Vorstellen kann ich es mir in diesem kaputten Streamingsystem eher nicht.

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                  • Ich hatte die Vorstellung von Haldbrand als Sauron immer kritisiert, muss jetzt aber zugeben, dass es trotz aller Offensichtlichkeiten einigermaßen stimmig ist. Das Problem ist und bleibt Writing/Cast. Wenn Halbrand mit einem richtig guten Darsteller besetzt wäre und wenn seine (vorgespielte) Aragon'eske Backstory wirklich dramatisch und überzeugend gespielt wäre... es hätte so viel mehr Impact. Schade!

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                    • 8 .5
                      Roco De Long 14.10.2022, 01:11 Geändert 14.10.2022, 01:37

                      Puh, endlich fertig, würde ich sagen.
                      Das Stärkste an dieser unglaublich düsteren und deprimierenden Serie ist für mich ihre Langsamkeit. Die Zeit, die sie sich für die unerträgliche Einsamkeit Dahmers nimmt, in deren Leere seine Phantasien erst richtig wachsen konnten. Evan Peters und Richard Jenkins spielen herausragend.

                      Apropos Jenkins: Für Lionel Dahmer wird oft viel Mitleid ausgedrückt und gesagt, er sei ein bedingungslos liebender Vater gewesen. Ich kann das so nicht unterschreiben. Sicherlich hat er hinterher viel reflektiert, während Jeffreys Abwärtsspirale zu ihm gehalten und auch in dessen jungen Jahren etwas mit ihm unternommen. Wenn sich dieses Etwas aber weitgehend auf Regenwürmer an Angelhaken und "Roadkill" sezieren beschränkt hat, und wenn vor allem Nähe und Liebe dabei fehlten, ist das fatal. Es gibt einige kurze und kluge Momente, die genau das zeigen, etwa wenn Jeffrey ihn umarmen will, sein Vater ihm aber nur die Hand gibt. Diese subtilen Momente sind für mich schlimmer als der Closeup eines Organs. Und: Wenn du deinen 17jährigen Sohn drei Monate nicht besuchst, weil du deine neue Freundin im Hotel vögelst – Sorgerecht hin oder her –, würde ich jetzt nicht von "bedingungsloser Liebe" sprechen. Ich sage nicht, dass sein Vater der Hauptgrund für die Taten war. Bestimmt nicht, die noch gravierendere fehlende Mutterliebe, die beschriebene Einsamkeit, Alkohol und schlicht und einfach genetische Determinierung kommen hinzu. Doch es war mit Sicherheit ein wesentlicher Faktor, von dem ich in Interviews mit dem realen Lionel nicht den Eindruck hatte, dass er ihm vollumfänglich begriffen hat. Kann er vielleicht auch nicht, da es die Tragik (seiner Generation) von Männern ist, ihre Gefühle nicht richtig ausdrücken zu können. In den Szenen in der Serie, in denen er es doch mal tut, scheint er fast mehr über sich selbst zu weinen. Sein Charakter ist etwas rätselhaft für mich, komplex und so oder so einfach nur traurig.

                      Dass die Creator die Hinterbliebenen so umgangen haben, ist ein Schandfleck, der zwar die filmische Qualität der Serie nicht schmälert, aber einen üblen Beigeschmack gibt. Auch in Sachen Netflix und True Crime generell kann ich mich der Frage eines der Hinterbliebenen nur anschließen: Wie viel brauchen wir davon noch? Das Prekariat ergötzt sich bei RTL2, das Bildungsbürgertum bei ZEIT Verbrechen. Und alle gemeinsam bei Netflix und Co. Voyeuristisch ist das mehr oder weniger alles, egal wie subtil es gemacht ist. Die Gretchenfrage des WARUM der Taten wird ohnehin nie gänzlich beantwortet werden können. "Und ich bin so (un)klug als wie zuvor."

                      Es sind bedenkliche Zeiten, auch in Sachen Medienkonsum, was in der Serie ironischerweise sogar angeschnitten wird. Vielleicht fragen wir uns alle mal andere Warums: Warum wir uns massenweise so viel ganz reales Leid reinziehen und ob das auf Dauer so gesund ist.
                      DAHMER wirkt auf mehreren Ebenen nach und ist in meinen Augen gelungen. Gelungener als die meisten anderen Genrebeiträge dieser Art. Mir reichts trotzdem für ne ganze Weile.

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                        Roco De Long 04.10.2022, 12:24 Geändert 04.10.2022, 12:25

                        Irgendwie ganz nett und für Kids ok. Ich will auch nicht die Wokeness-Keule schwingen, finde das selbst oft übertrieben. Aber wieso ein Kinderfilm im Jahre 2022 ausschließlich weiß besetzt sein muss (außer dem schwarzen Mitschüler, der dann natürlich ein PSG-Trikot anhat), und wieso es immer noch darum geht, dass sich der Schul-Beau zwischen "zwei Chicks" entscheiden kann, das ist mir etwas schleierhaft. Da wird so viel Potential verschenkt, zeitgemäße Werte zu vermitteln, das ist leider einfach schwach.

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                          Überraschend gut und real. Apache einfach ein krasser Künstler und Typ, kann man sagen was man will.

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                            Roco De Long 27.09.2022, 23:43 Geändert 28.09.2022, 10:39

                            Zwei Folgen geguckt, weil es die Nr.1-Referenz für eine Serie ist, an der ich mitgeschrieben habe. Mehr schaff ich leider nicht. Die eine Hälfte der Dialoge ist gut, ich musste paarmal schmunzeln, und auch die Grundthemen sind natürlich irgendwie "wichtig". Aber stilistisch wird das niemals meins sein, dazu ist es einfach zu amerikanisch im schlechten Sinn. Diese konservativen Familienbilder (trotz Patchwork), bei denen es immer um Perfektion geht, um das, was man leistet und repräsentiert, kotzen mich einfach an. Weil es diese Perfektion nicht gibt und sie ein Trugbild ist aus einem Land, das innerlich kaputt ist. Darum sollten sie sich mal kümmern: Um wahrhaft inneres Drama. Doch stattdessen macht man es sich leicht, setzt auf cheesy Klimpermusik und die andere Hälfte der Dialoge: Sie hat etwas auf dem Herzen und will es nicht herausrücken, er sagt erstmal "We've been together for 17 years, baby. I know your face, your hands, your soul. Better than I know my own." Kein Mensch in der Geschichte des Universums hat je so bescheuert dahergeredet. Genau diese Momente sind es, die die okayen Ansätze im Keim ersticken.
                            This Is Us ist Familiendrama mit dem mit Watte gepolsterten Holzhammer.

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                            • Roco De Long 25.09.2022, 22:47 Geändert 25.09.2022, 23:00

                              Ich glaube leider, dass die Dinge etwas einfacher liegen: Erstens hat Galadriel für eine Hauptfigur zu wenige "Wow-Momente" und zweitens halte ich sie einfach für nicht überzeugend gespielt.
                              Dass Galadriel rebellisch, dickköpfig, arrogant, entschlossen usw. ist, finde ich charakterlich richtig und kann mir auch nicht vorstellen, dass das das Problem der meisten Kritiker*innen ist. Der Artikel unterstellt ein bißchen kollektiven Sexismus, der in vielen Köpfen sicherlich noch vorhanden ist, hier aber doch nicht der Grund sein kann. Ich meine, come on, wie viele Heldinnen gibt es von Nikita bis Furiosa, die geschlechterübergreifend gefeiert werden!? Und warum? Weil sie gut geschrieben, inszeniert und gespielt sind. Fertig.
                              Mir gefällt Morfydd Clark in diesem leider enttäuschenden Cast noch mit am besten, aber das heißt halt nicht viel. Ihr Spiel zeigt kaum emotionale Bandbreite und dann ist es natürlich schwierig, mit ihr zu fiebern. Konkreter: Entweder sie ist in jungen Jahr(hundert)en noch aufbrausend und dann muss man das an ihrer Mimik und Gestik sehen, oder sie ist meinetwegen kalt und arrogant, bräuchte dann aber schärfere und smartere Dialoge à la Tyrion Lannister. Diese Galadriel jedoch hat keine dieser Ecken und Kanten. Nur elfenhaft aussehen und kämpfen können reicht einfach nicht. Deshalb kann ich die Galadrielkritik verstehen.

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                                Roco De Long 23.09.2022, 23:54 Geändert 14.10.2022, 16:29

                                +++UPDATE 14.10.: Das Finale entschädigt für vieles. Trotz ausbleibender Überraschung bei Saurons Reveal ist es stimmig. Man merkt, sobald diese Machtebenen wie das Schmieden der Ringe hinzukommen, sobald es visuell wird und nicht nur dauernd gelabert wird, ist das eine andere Hausnummer. Über das schleppende Tempo und die Mainstreamhaftigkeit der Serie kann es nicht hinwegtäuschen, aber sehenswert (7) ist es dann irgendwie doch.

                                +++ UPDATE 30.9.: Geht doch! Die große filmische Raffinesse fehlt immer noch und wird auch nicht mehr kommen, aber es gibt wenigstens auf die Zwölf und der Schatten wird größer <3 Ep.6 ist besser als alle anderen zusammen. +++

                                Ich habe in Neuseeland den Tongariro Nationalpark in peitschendem Regen durchschritten, nur um mit bloßem Auge das "echte" Mordor zu sehen. Soll also keiner sagen, ich würde Tolkien nicht lieben! Doch man muss der Realität irgendwann ins Auge sehen wie in einen Palatír: Uninspirierter und bis zur Dreistigkeit ausgedehnter als TROP geht es kaum. Galadriel hängt drei Folgen lang in Númenor ab und es passiert schlichtweg... nichts. Nada. Nur Geschwafel. Und das alles, damit sie am Ende von Ep. 5 endlich losfahren. Wow.
                                Diese maximale Verwässerung von Storydrive müsste auch Nicht-Tolkien-Nerds auffallen, aber wahrscheinlich sind viele Streaming-Hirne dieser Tage verkohlter als die Erde eines Dorfes in den Southlands, nachdem eine Horde Orks durchgezogen ist. 6 Punkte gibt's, weil es irgendwas mit LOTR zu tun hat. Und weil die CGI-Landschaften die Erwartungen erfüllen (mehr aber auch nicht).
                                Apropos Erwartungen: Unterm Strich ist das eingetreten, was man bei einer Amazon-Produktion dieser Größenordnung erwarten kann: Mainstream as fuck, glattgebügelt, Schema-F-Blaupausen, so weit das Auge reicht. Normalerweise bin ich für frische Gesichter, aber dieser Cast ist leider derart fad, dass die Fantasy-typischen Dialoge von Ehre und Rache und dem Ende aller Zeiten einfach komplett belanglos rüberkommen. Ich glaube übrigens nicht, dass die reinen Dialoge in LOTR so viel besser sind -- aber Viggo, Cate und Sir Ian können das halt rüberbringen. Genug des LOTR-Vergleichs, da wird eh nie etwas herankommen und das kann man auch nicht erwarten. Aber WIE vorhersehbar das hier alles ist, quasi überraschungsfrei, und wie sehr sich die Serie auf ihre wenigen Schauwerte verlässt, ist trotz guter Momente (Orks, mit Abstrichen Zwerge) auf Dauer einfach zu enttäuschend.
                                Ich werde vielleicht trotzdem weitergucken in der Hoffnung, dass Sauron alle plattmacht. Wohlwissend, dass das nicht passiert. Wahrscheinlich hat Amazon auch mein Hirn schon gebezost.

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                                • Alles mit Hobbits, Menschen und Lovestories vorspulen, dann gut guckbar.

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                                  • 6 .5
                                    über 25 km/h

                                    25 km/h kommt großenteils authentisch rüber und hat Charme. Das liegt vor allem an Mädel und Eidinger, die zwei super Schauspieler sind und aus den Dialogen das Beste herausholen. Den random-cheesy Soundtrack haben die Deutschen mal wieder nicht so drauf, keine Ahnung was da immer los ist. Insgesamt aber für eine Komödie hierzulande definitv von der besseren Sorte, kann man gut gucken.

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                                    • über Sandman

                                      10 Minuten durchgehalten. Der Prolog sieht wieder aus wie jedes x-beliebige Videospiel, das pseudo-mystische Voiceover erklärt natürlich sofort, was Phase ist. Charles Dance beim Hokuspokus dann eher wie die Cosplay-Party im Jugendraum. Ich weiß nicht, Leute, vielleicht werde ich alt, aber es langweilt mich alles so dermaßen. Fahrt doch einfach mal wieder runter, Netflix, und setzt auf Inhalte. Gute Nacht.

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                                        Roco De Long 29.07.2022, 00:21 Geändert 31.07.2022, 23:06

                                        Mit S6E09 hat sich BCS für mich endgültig in den Olymp katapultiert. Das ist Perfektion vom ersten bis zum letzten Frame, von denen man jeden einzelnen... nun ja... einrahmen könnte. Nicht nur visuell, sondern auch was Dialoge und "Nicht-Dialoge" – Stille, Blicke, Reaction Shots – betrifft, ist das einfach next Level. Nicht auszudenken, wie genial Gilligan und Gould das zu Ende bringen werden... Willkommen auf der Party mit Twin Peaks, The Wire, Sopranos und Breaking Bad.

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                                          Roco De Long 29.07.2022, 00:17 Geändert 31.07.2022, 23:07

                                          Mit S6E09 hat sich BCS für mich endgültig in den Olymp katapultiert. Das ist Perfektion vom ersten bis zum letzten Frame, von denen man jeden einzelnen... nun ja... einrahmen könnte. Nicht nur visuell, sondern auch was Dialoge und "Nicht-Dialoge" – Stille, Blicke, Reaction Shots – betrifft, ist das einfach next Level. Nicht auszudenken, wie genial Gilligan und Gould das zu Ende bringen werden... Willkommen auf der Party mit Twin Peaks, The Wire, Sopranos und Breaking Bad.

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                                            Roco De Long 12.07.2022, 09:22 Geändert 12.07.2022, 09:24

                                            Staffel 4 bringt mich womöglich dazu, Netflix zu kündigen. Es ist nichts dagegen zu sagen, dass ein Streamer seine größte Hitserie ausdehnt bis zum Gehtnichtmehr, aber wie offensichtlich und dumm das hier seit Staffel 2 passiert, ist schon fast eine Frechheit. Staffel 4 hat genau eine gute Folge, nämlich die 7, die dank der super Backstory von 001 wie ein gelungener Horrorfilm wirkt. Dem gegenüber stehen ein weitgehend öder Plot, der krampfhafte Versuch, ein paar neue 80er-Referenzen einzubauen (ich hoffe, es hat mir die tolle Kate Bush nicht versaut) und komplett lahme Figuren wie Mike und vor allem Will, die keine Funktionen haben außer nervigem 08/15-Teenie-Emotalk. Vom Klischeekiffer mit der schlimmsten Frisur der Seriengeschichte fange ich gar nicht erst an. Ich meine, klar, als Kids waren die alle süß und jetzt sind sie halt ältere Teens, und richtig gut spielen können sie auch nicht (man vergleiche das mal mit Sex Education, das ist ja eine komplett andere Sportart), vor allem aber werden ihnen keine starken Momente/Dialoge gegönnt und sie können gar nicht glänzen. Insgesamt schade, denn Vecna-Story und CGI geben natürlich eine Menge her. Aber das reicht einfach nicht.

                                            Fazit: Staffel 5 wird es für mich definitiv nicht mehr geben. Die einzig brillante Serie auf Netflix wird noch zu Ende geschaut: Better Call Saul. Und dann wird diesem Masse-statt-Klasse-Trauerspiel am besten mal ein Ende gesetzt.

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                                              Roco De Long 10.05.2022, 12:35 Geändert 10.05.2022, 12:36

                                              Als ehemaliger Rheinland-Pfalz-Meister im Ringen - ja, ich muss das bei jeder sich bietenden Gelegenheit betonen, um das Trauma, aufgehört zu haben, abzumildern - feiere ich FOXCATCHER sowieso. Abgesehen davon ist der Film ein erstaunlich düsteres Sportdrama und eine verstörende Charakterstudie. Steve Carrell in seiner bis heute ungewöhnlichsten Rolle liefert ab, schafft den schwierigen Spagat zwischen trauriger Witzfigur und Psychopath. Fokussiert, on point, genau mein Geschmack.

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                                                Roco De Long 17.04.2022, 15:13 Geändert 17.04.2022, 15:18

                                                Ein Psychodrama über Vaterhass im Gewand des Mysterythrillers. Eine geile Idee und visuell, wie immer bei GDT, top umgesetzt. Das Ende ist konsequent und einigermaßen deprimierend. Trotzdem bleibt gerade das Kernthema ein bisschen im Ansatz stecken. Thrillerelemente, Rise-and-Fall-Story und die in meinen Augen wahllosen historischen Einordnungen ins WWII-Geschehen verwässern den Film komischerweise eher, als dass sie ihn bereichern. Wie schon bei "Shape of Water" klappt die Genre-Mischung also nicht so perfekt wie etwa bei "Pan's Labyrinth". Schade, da wäre mehr drin gewesen.

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                                                  Roco De Long 26.03.2022, 22:34 Geändert 27.03.2022, 17:51

                                                  3 Stunden Busfahrt nach Oaxaca und der Fahrer hielt es für angebracht, diesen Familienfilm anzumachen.
                                                  "Miracles from Heaven" ist Hollywood-Kitschkino der übelsten Sorte. Die Krankheit eines Mädchens wird 70 Minuten lang derart klebrig ausgeschlachtet, wie es nur die Amis hinbekommen. Dann fällt sie in einen Baum, sieht einen göttlichen Schmetterling und ist geheilt. Dass das Ganze auf einer wahren Begebenheit beruht, hilft bei so eindimensionaler Katholikenpropaganda leider auch nichts mehr.

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                                                    Feines, intelligentes, aus der Zeit gefallenes italienisches Arthouse-Kino ohne erzählerische Grenzen. "Glücklich wie Lazzaro" ist wie ein moderner Nachfolger des Neorealismus oder Bertoluccis "Novecento". Vor allem aber ist es ein wunderbarer Film.

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