RolfMuller - Kommentare
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Alle Kommentare von RolfMuller
Vielleicht liegt es daran, dass ich vor kurzem das fulminante „God of War“ zockte, dass ich diesem Schund so gar nichts abgewinnen kann. Boah was ein Schnulli! Vin Diesel ohne Sprit unter der Blechrübe tankt sich hier sowas von lustlos durch ein Heer von Digihexen.
Ich mag ihn ja als Riddick, das hätte er bleiben sollen, 100 Fortsetzungen drehen und gut ist. Von mir aus kann der auch ab und zu mal aufs Gaspedal latschen. Sonst ist er aber oft genug einfach unanschaubar. Allein mit seiner Frise und seinem Wikinger-Hipster-Bärtchen war er phasenweise schon rein optisch eine absolute Lachnummer. Dann macht er wie immer auf obercool und sabbelt Wortklötzchen aus dem abgegriffensten Drehbuch was er finden konnte. Und kloppert hüftsteif und unbehände ein paar Hexen und Metalsanger zusammen.
Gut den Hexenquatsch hier hätte auch ein „besserer“ Hauptdarsteller nicht retten können. Um was tragen zu können muss es ja was zum Anheben geben. Habe hier aber nichts finden können. Wie verhext, bleibt die Zeit hier auch fast stehen, während der Film weiter erbarmungslos voranlangweilt. Der Abspann verkommt zur reinsten Erlösung. Lieber Gott danke.
Definitiv kein schlechter Film. An den Kinokassen gefloppt, unfassbar eigentlich bei allen Sachen die mit „Star“ anfangen und „Wars“ aufhören, kann er doch in einigen Punkten überzeugen. Die Effekte sind wie gewohnt klasse und „Solo“ bietet bisweilen sogar richtig fette Actionszenen wie z. B. der Kampf auf den Zug. Die Nebencharaktere sind ganz nett, die Droidin sorgt für ordentlich Wind, welche sich für ihre eigene „Spezies“ einsetzt und fortwährend Gleichberechtigung einfordert. Solche Themen sind natürlich spannend, werden hier aber meist nur für Oneliner und Laserduelle benutzt und nie vertieft.
Das ist auch das größte Problem von „Solo“. Er fühlt sich so unfassbar egal an, das typische Stars Wars-Feeling ist zwar da, aber die Story ist zu nichtssagend und wirklich ikonische Momente sucht man vergebens. Auch wenn ich mich gefreut habe, Woody im Star-Wars-Universum umherstaksen und ballern zu sehen, und ich selbst mit Chewie noch unter der Dusche am liebsten geknuddelt hätte so steht und fällt vieles auch einfach mit dem Hauptdarsteller Alden Ehrenreich. Der optisch ein gutes Pendant zu Harrison Ford abgibt, aber eigentlich den ganzen Film über damit mühsam verbringt irgendwie ansatzweise das Fordsche Sologrinsen zu imitieren. Wohl nicht umsonst hat Regisseur Howard, der nachdem Chris Miller und Phil Lord entlassen wurden den Falken aus den Dreck ziehen musste, ihn oft von hinten gezeigt oder angeblich gar oft genug einfach rausgeschnibbelt. Etwas verwunderlich, dass man sich von 3000 Bewerbern um die Hauptrolle gerade für ihn entschied.
Diverse Star-Wars Spin Offs wurden nach dieser wirtschaftlichen Enttäuschung erst einmal auf Eis gelegt. Wirklich traurig darüber bin ich nicht. Ich muss nicht alle liebgewonnenen Figuren entmystifiziert wissen, auch wenn man seine Zeit sicherlich schlechter verbringen kann als mit „Solo“.
Eine spannungsintensive Serie von BBC, unseren guten Freunden aus England. Ziemlich gehyped, das bisweilen zu Recht, zieht die Serie von Anfang an das Tempo an und hält das fast bis zum Schluss durch. Auch wenn ich mit dem etwas gesichtssteifen Hauptdarsteller nie so ganz warm werden wollte, hielt mich die Story mit ihren vielen Wendungen und hochexplosiven Momenten doch immerzu bei der Stange. Der Post-Traumatic-Bodyguard David Budd (Richard Madden) beschützt die hochrangige Politikerin Julia Montague (Keeley Hawes), die durch ihr Vorhaben eine Zielschiebe für terroristische Angriffe darstellt. David Budd, gezeichnet von den Erlebnissen im Krieg, hat auch privat mit sich und seiner Familie zu kämpfen. Die Beziehung von Budd zu Julia ist brisant und aufgeheizt und war für mich irgendwie ein Highlight, das fehlte mir im Verlauf der Handlung und die Serie hätte für mich trotz des bitteren Beigeschmacks ruhig noch grimmiger enden können.
Die kanadische Dramaserie spielt in der Welt des Fußballs. Als Fan des runden Leders knipste ich mir die acht Folgen mal an, während ich mich auf meinen Heimtrainer schwang. Fit wurde ich durch die Serie aber nicht wirklich, denn so wirklich packen konnte sie mich nicht. Ein bisschen wie „Unter Uns“ beim DFB fühlt es sich an.
Eine seifig-klischeebeladene Angelegenheit, in der es weniger um Fußball geht, sondern um die persönlichen Dramen eines jeden U 21 Spielers von „Montreal Thunder“. Es werden viele Dinge angesprochen aber nur oberflächlich behandelt, von Wettmafien im Amateursport bis hin zu skrupellosen Managern, die ihre Spieler nur Angestellten nur als zweckdienliche Artikel betrachten bis hin zu Drogenkonsum, etc…. Und der poppt mit der und die mit dem, und der dort und der da mit der da auf dem und unter der.
Naja viel Liebelei, Sexelei, Gangstelei, irgendwie eher niedlich als alles andere. Und die Fußballszenen sehen richtig richtig schlecht aus. Mein Gott hätten die mich mal gecastet, ich kann den Ball immerhin dreimal hochhalten und schaffe es auch mit meinen Fuß den Ball zu treffen. So die Weihnachtsplätzchen setzen langsam an. Brauche eine neue Hometrainer-Serie. Vorschläge?
Recycle Rentier Elliot klaut alles zusammen und schlittert dann mit uns durch mehr oder weniger unterhaltsame 90 Minuten. Für die ganz kleinen Zuschauer sind es zu viele Handlungsstränge, für die ganz großen Zuschauer sind diese zu uninteressant und altbacken. Sogar Gags sind überholt und inspirationslos, wenn z.B. "Braveheart" zum x-ten Mal verscheißert wird.Ein paar Nebenfiguren können überzeugen, die Animationen aus Kanada sind jedoch kein Vergleich zu der Perfektion und Opulenz aus dem Hause Disney. Sollte man ihm vielleicht auch nicht zum Vorwurf machen. Ansonsten nickte ich im Kino öfter mal mit meinen Kopf in die Popcornschüssel und hätte mir dabei beinah mitm Strohhalm durch die Nase ins Hirn gestochen. Und wir waren vormittags! Zu gute halten muss man aber, dass meine beiden Jungs absolut begeistert waren. Durch kleinste Kinderaugen scheint das kleinste Rentier wohl für großes Vergnügen zu sorgen.
Erfrischender Stop Motion Film von Wes Anderson („Grand Budapest Hotel“) auf der Grundlage eines Romans des norwegischen Schriftstellers Roald Dahl. Mit herrlich bissigem Wortwitz und wunderbar eigentümlichen Figuren. Mr. Fox legt sich mit drei Bauern an und ein Duell entbrennt, wer denn nun wirklich augefuchster ist. Den recht steifen Figuren wird hier ne Menge Leben und Herz eingehaucht. Und es macht Spaß dem mitunter wilden Treiben zu folgen. Charmant, bisweilen absolut absurd, hysterisch und im positiven Sinne nervig geht einen der Film auf vergnügliche Art und Weise ordentlich auf den Geist.
Düster, effektreich und vielversprechend beginnt der Auftakt des neuen „Tierwesen“-Films. Die Atmosphäre die er erzeugt und die Welt die sich vor den Augen erschließt ist wie auch schon im Vorgänger klasse. Ja da findet sich Magie in den Bildern.
Dennoch ist es bei der Vielzahl an Figuren und Wesen manchmal schwer dem Ganzen zu folgen. Zu oft vermisst man einen roten Faden, eine klare Linie, Minuten dümpeln so vor sich hin und das Tempo und die Spannung der ersten Minuten kann kaum gehalten werden. Man verstrickt sich in Nebenereignisse und poliert Easter Eggs anstatt die im Grunde gehaltvolle Geschichte im Kern voranzutreiben. Dass man jedoch auch Einiges richtig gemacht hat, zeigt sich in dem starken Finale des Films, in den Johnny Depp als Grindelwald auftrumpft und in dem man merkt, dass man zu einzelnen Figuren doch eine Bindung aufgebaut hat und alles eine düster-bedrohlich-politische Bedeutung bekommt. Depp spielt den Bösewicht einnehmend, kühl kalkuliert, effektiv in seiner Gestik und Mimik. Starke Vorstellung von ihm und ein wichtiger Baustein neben Jude Law als Dumbledore, dass „Grindelwalds Verbrechen“ überhaupt funktioniert.
Etwas ärgerlich, dass die gewollten Twists ebenso magisch erscheinen und kaum nachvollziehbar sind und dass sich der ganze Filme eher anfühlt wie ein Appetitmacher. Bei mir hat er diesen aufgrund seiner guten Figuren, seinen starken Darstellern und seinen magischen Momenten dennoch entfacht und ich bin gespannt auf die Hauptspeise
Na heute schon gevixt? Ner heißen Braut oder auch nen dicken Olaf über Webcam beim Strippen zugeschaut? En schönen Porno geschaut? Jayaprakash Radhakrishnan (viel Spaß bei der Sprechübung) hält uns digitalen Spasten hier als Regisseur, Produzent und Hauptdarsteller mal so richtig den Spiegel vor! Aber hier Avatar! In den Unweiten des Netzes sicher fühlend und nicht merkend wie schnell man gefangen ist von seiner Obsession und wie schnell man anderen ausgeliefert ist. Zu Beginn vermutet man eine Art Social Media Kammerspiel.
Aravind lebt in den digitalen Kammern seine sexuellen Vorlieben und Obsessionen aus. Seiner Frau erzählt er er arbeite hart. Plötzlich aber taucht jemand auf, der ihn erpresst und eine Rechnung mit ihm zu begleichen hat. Zu Beginn noch etwas spröde wirkend wird das Talent von Radhakrishnan vor allem als Regisseur deutlich erkennbar. Seine nicht immer flüssig vorgetragene, aber immerzu mit hoher Spannung und Erwartungshaltung versehene Geschichte ist mit so simplen wie effektiven Einfällen stark bebildert. Wenn Alpträume direkt an die Zimmerdecke projeziert werden oder auf die eigene Person gerichtet bahnt sich der Traum so spürbar den Weg in die Realität.
"Lens" beginnt als Thriller, beinhaltet ein persönliches Schicksal und endet fast schon als Revenge-Reißer. Er hinterfragt dabei uns, ja wir Voyeure, wir vixenden Vixer mit ordentlich Blut im Puller aber saftlos in der Birne. Gedankenverloren und sabbernd vorm Laptop. Ein harter Schwanz vom harten Leben anderer! Verantwortung sprudelt aus dir raus wie Sperma aus deinem Schwanz. "Lens" ist keineswegs ein perfekter Film, kritisiert Voyeure liefert aber gleichermaßen Stoff in seinen brutalen Sequenzen, ist nicht immer zielführend. Aber er hinterfragt dennoch ungemein effektiv, die Kritik, die Aussage bleibt haften wie deine IP-Adresse im Netz!
Der Einstieg ist klasse, in einem Shot gedreht kreist die Kamera um das Geschehen, belauscht eine Diskussion von Männern, bezeugt einen Schwertkampf und ist so nahe am Feuerball, der aus einer Riesenschleuder katapultiert wird, das man die Hitze kurz spürt und man denkt selbst knietief im schottischen Schlamm zu stecken. Da hegte ich noch Hoffnungen auf ein großes Abenteuer mit Robert the Bruce, welches mehr oder weniger direkt nach „Braveheart“ einsetzt. Und natürlich kommt man nicht umhin den Vergleich zu Mel Gibsons Meisterwerk heranzuziehen.
Wohltuenderweise geht „Outlaw King“ unter der Regie von David Mackenzie („Hell Or High Water“) seinen eigenen Weg. Weniger pathetisch und bodenständiger, historisch korrekter und ebenso hervorragend fotografiert, glänzend ausgestattet und überzeugend in seinen Schlachtenszenen. Große Emotionen aber vermisst man und charismatische Figuren sucht man vergebens. Gerade Chris Pine, der sonst schon gezeigt hat was er was auf dem Kasten hat, bleibt in der Figur als Freiheitskämpfer Robert the Bruce einfach nur blass und reißt einen nicht mit. Überhaupt wirken Charakterzeichnungen, das Drehbuch und die Erzählung steif und dröge. Was für viele in „Braveheart“ zu viel war ist hier eindeutig zu wenig.
Während „Braveheart“ einen mutigen, wütenden Schrei nach Freiheit darstellt ist „Outlaw King“ nur eine leise Aufforderung. Sogar der Soundtrack scheint sich nicht recht zu trauen und umsäuselt das Geschehen eher, als dass es dramatisch begleitet, fernab von James Horners stolzer, heroischer orchestraler Wucht von 1996. Letztendlich ist der Film im riesigen Schatten seines inoffiziellen Vorgängers immer noch ansehnlich, verschwendet aber eine Menge an Potential und hinterlässt wenig bleibenden Eindruck. Dann doch lieber zum dreißigsten Mal Mel im Kilt betrachten oder die fantastische Serie „Last Kingdom“ in Angriff nehmen.
Was ein geiler, verrückter Rachefeldzug. Der italienische Regisseur Panos Cosmatos schuf mit „Mandy“ eine mit Drogen vollgepumpte Heavy Metal-Version von „Mad Max“ mit Dark Fantasy-Elementen. Das Bild so rauschig, so grob als hätte man ne gute alte VHS vor den Augen. Und Nicolas Cage darf, völlig von der Leine gelassen, endlich wieder das sein was er ist, das zeigen was er am besten kann. Saufen, koksen, ausrasten, lachen, heulen, knüppeln, sägen und verdammt irre dreinschauen.
In irrsinnigste, farbintensivste Bilder getaucht haut „Mandy“ dir eine Bildgewalt vor die Augen, wie man sie selten sieht. Dazu der fantastische Score des leider mittlerweile verstorbenen Jóhann Jóhannsson, der dir Gehörgänge und Herzkranzgefäße umschmeichelt und dir auch oft genug das Trommelfell zerdröhnt. Inmitten dieser bezaubernden Grobschlächtigkeit sitzt eine romantische Story zwischen Red (Nicolas Cage) und Mandy (Andrea Riseborough). Zu Beginn wird in wunderschönen, aber zeitzerrenden Montagen und mit leicht irritierenden Dialogen die Liebe zwischen den beiden aufgezeigt. Bevor es dann eskaliert, Mandy von Jesus-Freaks entführt wird und Nicolas Cage zum Racheengel mutiert. Eine ikonische Szene reiht sich nun an die nächste, wenn Nicolas Cage das Badezimmer zusammenschreit, sich seine Axt selber schmiedet oder zum Kettensägenschwertkampf auffordert. Da sitzt man nun da im Sessel, heulend, laut lachend, tobend und feiernd zugleich. Irgendwie überwältigt von dem Gezeigten und seinen eigenen Reaktionen dazu. Cosmatos vermischt verschiedenste Stilmittel, Genre und Symbole, bezieht sich auf vielerlei Werke aus Literatur, Kunst und Film und lässt daraus eine Art Krieg entstehen. Ist man gerade noch ernsthaft ergriffen, lacht man im nächsten Moment wieder. Wähnt man sich gerade in eine Art billigen Heavy-Metal-Comic, ist man schon wieder einer tiefergehenden Esoterik ausgesetzt. Verwundernswert und vor allem bewundernswert dass diese eigentlich gewagte und krude Mischung tatsächlich funktioniert.
Und so richtig festnageln lassen will sich der Film auch nicht, ob es sich nun in der realen Welt der 80er Jahre abspielt oder doch eine erdachte Fantasy-Welt ist. Dieser Balanceakt gelingt Cosmatos ebenso famos und wenn Red am Ende völlig zerstört, blutverkrustet, irre grinsend in seinem Auto vor einer Fantasylandschaft herfährt, möchte ich einfach dass er zum Helden in der Phantasie seiner Mandy geworden ist. Mit seiner glänzenden Axt, mit der Verrücktheit in seinen Augen, mit seinem liebenden Herzen und dem Koks an der Nase.
Das Laub fällt von den Bäumen. Dem Kürbis wird ein fieses Grinsen geschnitzt. Süßigkeiten werden in Tüten verpackt. Gruselige Kostüme werden bereitgelegt. Kerzen angezündet. Vorfreudig wird das Gesicht mit Schminke verunstaltet. Der sorglos-spielerische Umgang mit der Angst gipfelt in einem Fest. Halloween. Doch keine Party ohne Michael Myers.
So simpel wie effektiv erschuf John Carpenter mit seinem Low-Budget Reißer eine Figur mit einer Verkleidung, die heutzutage auf jeder Halloween-Feier anzutreffen ist. Nur mit einem Overall und einer weiß angemalten Maske treibt er seitdem sein Unwesen. Aus der Not heraus geboren, weil kaum finanzielle Mittel zur Verfügung standen nahm man eine „Star Trek“ William Shatner Gummi-maske und drapierte sie zurecht. Das Menschliche dadurch noch erkennbar, aber quasi übermalt und identifikationslos gemacht. Weiß, kalt, starr und mechanisch fällt Michael Myers in eine Vorstadtidylle ein und verbreitet Angst und Schrecken. Als Bestrafung der Sorglosigkeit der hiesigen Einwohner mordet er sich, während dieser großartig zeitlose und so eingängige Synthie-Score von Carpenter ertönt, durch die Nachbarschaft. Jamie Lee Curtis sieht mit ihren weißen Strumpfhosen einfach furchtbar aus, spielte und schrie sich hier in die Herzen der Fans.
Auch wenn ein paar Slasherszenen heute eher schon ein freudiges Lächeln als blankes Entsetzen bei mir auslösen, so besitzt eben „Halloween“ diese urtypische Mixtur aus einer starken Frauenfigur, der einprägsamen Musik, dem kultigen Killer, dieser so eigenen Athmosphäre und dieser reduziert-sorgfältigen Inszenierung, welche nicht nur prägend für das Genre war. Sondern was in der Qualität und in der Form leider bis heute viel viel zu selten anzutreffen ist.
Das Laub fällt von den Bäumen. Und Michael Myers kommt wieder…
„Wer sich vor seinen Ängsten fürchtet, ist ihnen bereits hilflos ausgeliefert!“ Ernst Ferstl
Bereits in seinem Debütfilm „Absentia“, aber auch in „Before I Wake“ deutete Regisseur Mike Flanagan an, zu was er fähig ist. Und als was er Horror begreift. Immer interessiert in seinen Figuren, beleuchtet er nicht nur den Horror, der sie in Form von Monstern, Geistern und Täuschungen umgibt, sondern beschäftigt sich mit den inneren Ursachen und Beweggründen. Er erforscht die Angst.
In Form dieser großartigen Serie kommt sein Talent nun richtig zum Tragen. In 10 Folgen befasst er sich intensiv mit der Familie Crain, die in Hill House eingezogen ist und fortan und fortschreitend mit merkwürdigen Erscheinungen und seltsamen Ereignissen konfrontiert wird. Man könnte meinen, dass der Stoff einer Familie in einem Spukhaus so langsam mal ausgelutscht sei. Doch verlässt sich Flanagan hier weniger auf die heute so typischen und altbekannten Zutaten eines Horrorfilms, sondern er konzentriert sich voll und ganz auf seine Figuren. Auf ihre Wünsche, auf ihre Ängste, auf ihre Vergangenheit. Er zeichnet glaubhafte und greifbare Charaktere und legt nach und nach die Ursachen offen, die für die Spannungen und Reibungspunkte innerhalb der Familie verantwortlich sind. Flanagan verknüpft problemlos und flüssig die Vergangenheit mit der Gegenwart und erschafft intensive und sehr emotionale Momente. Empathisch und mit einer ständigen Unruhe und Bedrohlichkeit versehen treibt er die Geschichte der Familie voran. Wenige, aber äußerst effektive Jumpscares reißen einen hin und wieder aus den Sitzen. Allerdings wenn man zu den Figuren keinen Zugang findet, findet man wohl auch keinen Zugang sich zu ängstigen, sich zu erschrecken. Abgebrühte Horrorfans werden bei den Bildern, den „Monstern“ und der Verbildlichung des Grauens wohl nicht ins Schwitzen geraten.
Mich jedoch haben einige Folgen regelrecht um den Schlaf gebracht, die Verbindung zu den Figuren, ihre tiefsitzende Furcht mitzuerleben beschäftigte mich zutiefst. Ob nun bewusst oder unbewusst. Flanagan selbst hat so eine tiefe Bindung zu seinen Charakteren aufgebaut, dass er das Ende dahingehend beeinflusste. Es wird belohnt, sich der Angst zu stellen und diese zu überwinden. Der schlimmste Horror ist die Angst, die uns ständig umgibt, mit der wir leben müssen. Die Angst vor Dingen, die nur die Angst vor sich selbst darstellt. „Hill House“ als Manifestierung der Angst, aus dem wir entfliehen und in das wir fliehen können. Und die Angst als fortwährender Bestandteil von uns selbst, als akzeptierter Teil der Familie!
Eine gewisse Charmanz und Hingabe kann man ihm nicht absprechen. Eine unerträgliche Langeweile und Trockenheit aber auch nicht. Der Godzilla-Ableger von 1970 besticht durch ein herrlich krudes Design seines tentakligen Hauptdarstellers. Mit Gummischläuchen und blinkenden Glubschaugen wandelt der Okto-Papp-us über liebevoll gestaltete Landschaften, wie ich sie sonst nur von Modelleisenbahnplatten kenne. Wirklich herzallerliebst. Und das Vieh ist zum Knuddeln. Gäbe es das als Kuscheltier ich würde es mit ins Bettchen nehmen und seine Glubschaugen als Leselampe benutzen. Als Schocker gepriesen kann man das alles nur müde belächeln, auch als sich dann noch Riesenschildi, ne Fledermaus und Mr. Scrabs zu unserem Freund dazu gesellen und eine richtig schöne Klopperei starten und sich die Pappnasen blutig hauen. Irgendwie niedlich, aber auch irgendwie schlecht. Leider.
Himmel war der billig! Eine CGI-Echse ohne Schatten, der wurde anscheinend nicht mit rausgerendert, pixelt ein paar Spanier und Azteken tot. Ein Hingucker ist nicht nur die Echse, sondern vor allem die Perücken. Vor allem der Typ der in Beverly Hills 90210 seine Karriere schon zu Grabe trug bevor sie überhaupt begann und durch die ganzen Sharknasenableger es doch noch irgendwie zu so ner Art zweifelhaftem Ruhm brachte wurde hier eine Perücke auf den Fratzenhalter geschraubt, das ist eine wahre Freude. Erkennt man zum Glück kaum unter dieser prächtigen schwarzen Wuschelmähne. Aber blaue Augen und schwarze Haare ja so sehense aus die Spanier. Selbst mit diversen Zeitverkürzern aus Gläsern und Flaschen zieht sich dieses angeblich nur 80-minütige Folterfilmchen unfassbar in die Länge. Dazu gesellt sich eine Schönheit, die man später in „Altered Carbon“ in voller Pracht geniessen darf, hier aber nicht blank zieht. Ja „Aztec Rex“ scheint ein regelrechtes Sprungbrett gewesen zu sein für untalentierte Schauspieler, Render-Rambos und Friseure. Gratuliere!
Schlockschwerenot! Ein Film, der sich zum Affen macht. Ein Low-Budget-Comedy-Trasher der richtig schön sinnlosen Art. Das Regiedebüt von Jon Landis, den wir später Komödien-Kracher wie „Der Prinz aus Zamunda“, „Blues Brothers“, „Spione wie wir“, etc. verdankten, schlüpft hier auch noch selbst in ein billiges Affenkostüm um Bananen und Menschen zu schälen.
Da werden Gummiarme ausgerupft, da werden Körperteile verdreht und meistens werden Menschen einfach scheen sinnlos durch die Botanik geworfen. Richtig gelungene Gags hat der zu bieten, der wohl diverse schön beschruppte Nachfolger wie „Die nackte Pistole“ etc. zumindest inspiriert haben dürfte.
Landis als Affe mitten in einem Pool aus vorwiegend untalentierten Darstellern ragt selbst unter seiner Maske nur mit seinem oft hilfesuchenden Blick in die Kamera heraus. Ein Blick, der uns sagen will, ist er hier wirklich der Affe, sind es die Menschen um ihn herum. Oder sind es wir die sich diesen völligen Blödsinn reinziehen und auch noch für gut befinden.
So emotional wie Frankenstein vorm Stromschlag. So pädagogisch wertvoll wie ne Mumie aus Klopapier. So erhellend wie der Schlafplatz von Dracula. Der Film pfeift dir durchs Hirn wie der Wind durch ein Skelett. Aber viele, viele lustige Gaga-Gags und die originellen Witze, machen das untote Treiben sehr lebendig. Eine richtig spaßige, heitere Monsterparty, ausgerichtet von Animateur „Dracula“ welcher alle so bekannten Monster in sein Schloss einlädt, indem sich allerdings auch ein Mensch verirrt. Kann man mal einlegen um vor allem die kleinen Gespenster zuhause bei Laune zu halten!
„Nur wir! Sonst niemand! Für immer!“
Ein Schwur, den ich mir mit meinem Bruder immer wieder gab, die Hände fest umklammert, der Blick unausweichlich auf die Augen des anderen gerichtet, ein Kuss der ihn besiegelte.
Auch ich bin mit meinem Bruder seit Jahren zerstritten. Hat man damals über dieselben Witze gelacht wechselt man nun kein Wort mehr miteinander. Hat man soeben noch die Nächte zusammen durchgefeiert, bleibt heute selbst eine Gratulation zum Geburtstag aus. Hat man früher gemeinsam Geschenke unter dem Weihnachtsbaum ausgepackt wird man heute zu Festlichkeiten getrennt eingeladen. Noch nicht allzu lange her da war nur ein Tag ohne den anderen undenkbar, heute scheint der eine für den anderen nicht mehr zu existieren. Und es wäre eine Lüge, wenn es einen nicht immer wieder beschäftigen würde. Nun sind wir noch keine alten Männer und vielleicht bleibt uns noch Zeit das zerschnittene Tischtuch zumindest wieder leicht zu verknoten, ein richtig festes Band wird es wohl nie wieder werden.
Doch wie viel Zeit bleibt dafür? Was hält der Plan des Lebens für uns bereit?
In dieser „The Straight Story“ die auf wahren Begebenheiten beruht, erlitt Alvins Bruder einen Schlaganfall. Selbst vom Alter und von Krankheiten gezeichnet hievt er sich auf seinen Rasenmäher und fährt 6 Wochen lang von Iowa nach Wisconsin. Mit der Hoffnung seinen Bruder noch lebend anzutreffen fährt er unbeirrt weiter zu seinem Ziel. David Lynch, sonst eher für verstörende Meisterwerke wie „Lost Highway“ oder „Mulholland Drive“ bekannt, begleitet Alvin auf seiner Reise zurückhaltend und respektvoll. Er entwickelt einen nahezu mediativen Fluss aus beharrlicher Ruhe, altersmilden Starrsinn und bejahendem Lebensmut. Alvin tuckelt mit seinem Rasenmäher unaufhaltsam und furchtlos die Straßen lang. Auch wenn Alvin viele Hürden nehmen muss, begegnet er kaum großen Gefahren, ganz im Gegenteil. Immer wieder wird das Gute im Menschen nach außen gekehrt. Auf seiner Straße zu seinem Bruder ist ihm das Mitgefühl und die Hilfe anderer sicher. Dabei ist „The Straight Story“ nie kitschig oder überzeichnet, sondern ungemein geerdet und zutiefst berührend.
Vielleicht können Filme wirklich was verändern?! Denn Alvin lächelt mich auf seinen Rasenmäher weise und müde an um mir zu sagen, dass ich sturer Hund mich aufmachen sollte. Nicht um was einzufordern. Nicht um was zu klären. Nicht um sich zu entschuldigen, nicht um Vergebung bittend. Sondern einfach nur um da zu sein, zusammen zu sein. Bevor es zu spät ist. „Nur wir! Sonst niemand! Für immer!“
Auch von mir noch Glückwunsch zum KdW! Das wird ja langsam zur Gewohnheit mit dir! :)
Habe den ja auch pünktlich zu Halloween wieder gesehen und deine wunderbaren Zeilen beschreiben dieses Intuitive, dieses Magische und Unvergleichbare was ihm innewohnt einfach sensationell. Ja ein Film wie eine Jahreszeit. Wenn er vorbei ist, weiß man er kommt eh bald wieder! :)
Was scherbelt das hier! In Sachen Brutalität dringt er sicherlich in neue Sphären vor, in Sachen Choreografie schnuppert das Actionmassaker ganz nah am Genreprimus „The Raid“. Figuren sind egal, die kommen direkt aus den Fleischtöpfen der Wursttheke um ordentlich mit Blut und Darm umwickelt zu werden und sind einfach nur da um zernüschelt und zerstört zu werden. Da gibt’s auf die Mappe ohne Ende.
Ein Film wie eine einzige Actionsequenz ohne Atempause und ohne Sinn. Ne grobe Mettwurst mit ner Menge Fett und Knorpel und wenig Substanz. Auf Dauer ist das Dauergehampel und Zerschlitze und Zerklumpe und Zerstöre und Zerhaue und Vernichte ein wenig eintönig. Die große Kunst des Kampfes die obliegt dem Film hier nicht. Denn Kampf ist nicht nur Handkantengewische und Fausttrommeln, es ist auch Anspannen und Entspannen.
Das was Gareth Evans mit seinen „Raid“-Filmen in Perfektion beherrscht, das Anspannen der Faust bevor diese niedersaust, das Lecken der Wunden, das Ausbaden von Konsequenzen, das alles scheint Regisseur Timo Tjahjanto („Headshot“) nicht zu interessieren. Er kniet sich lieber voll in die blutig-matschige Soße seiner Martial Arts Fights und liefert eine Tötungsorgie sondergleichen ab. „The Night Comes For Us“ haut einen eindrucksvoll kaputt, hinterlässt aber wenig Scherben, die man auflesen muss.
Einfach nur genial, wie Chaplin hier die Industrialisierung und deren Begleiterscheinungen aufs Korn nimmt. Von monotonen Arbeitsabläufen bis hin zu unfassbar sinnlosen Erfindungen zur Arbeitsoptimierung wird hier alles durch den Kakao gezogen.
Ja jeder der mal bei Amazon, DHL oder ähnliche Konsorten gearbeitet hat wird sich hier vor allem in den ersten und für mich auch hier besten Minuten wiederfinden. Arbeiten nach der Stechuhr, nach möglichst messbarer Leistung. Der Mensch als Zitrone in der Arbeitspresse, die jeden Tropfen Kraft und Saft aus dir herausholt. Die Maschinen dürfen nicht still stehen. Das gilt bis heute und zeigt was für ein Visionär Charlie Chaplin war und wie viel Hintersinn hinter seinen furiosen Slapstickeinlagen (wunderbar das Schlittschuhlaufen im Kaufhaus) und Albernheiten (das Koks im Salzstreuer) stecken.
Wie schon bei „Der große Diktator“ regt Chaplin nicht nur zum Lachen an, sondern auch zum Reflektieren. Und trotz allen negativen Punkten, die Chaplin hier von Arbeitslosigkeit, Armut, Hungersnot anspricht entlässt er uns mit der Hoffnung das man seine Leben selbst in der Hand hat und glückliche Fügungen vielleicht einfach nur herausfordern muss.
Überraschend gelungene französische Version von „Tribute von Panem“. Überraschend deshalb, weil hier eine charakterstarke Truppe zusammenfindet. Die Figuren in der Teenie-Gruppe sind glaubhaft und die Story um die verschwundenen Menschen (wo nur noch diese 5 Jugendlichen existieren) zusammenfinden hält einen immer wieder bei Laune.
Da werden vor allem zu Beginn einprägsame, düstere Bilder einer menschenleeren Stadt gezeigt. Und immer wieder werden interessante Geschehnisse und Figuren eingestreut, die zum Rätseln einladen. Doch die Essenz ist, dass einen die Gruppe nicht egal ist, dass auch das Geschehen so bodenständig bleibt, dass man sich damit identifizieren kann. Es ist keine überkandidelte Over-The-Top Produktion, sondern eine leisere, aber wirksamere Variation der vielen Teenie-Gruppen-Survivalfilme.
Das Ende ist dann nicht der erhoffte Hammerschlag, lässt aber viel Freiraum für Spekulationen und Fragen offen. Fragen, die wohl leider nicht mehr filmisch beantwortet werden, da das Ding gefloppt ist. Diese Antworten findet man wohl nur in den gleichnamigen französischen Jugendbüchern.
„The Raid“-Regisseur Gareth Evans widmet sich nach seinen beiden furiosen „The Raid“-Actionknallern mit „Apostle“ dem Horrorgenre zu. Toll ausgestattet und mit einer düster-dreckigen Atmosphäre versehen zieht uns Gareth Evans hier zusehends in den Bann seines Okkult-Horror-Thrillers. Dan Stevens („The Guest“) überrascht in der Hauptrolle als stiller Reisender, der seinen Glauben an Gott verloren hat und auf der Suche nach seiner Schwester ist.
Viel lässt sich nur erahnen, wenig wird auserzählt, der Film verfranst sich da hin und wieder in seinen vielen Verfaserungen, doch ist das alles selten weder eindimensional noch uninteressant. Klar einen völlig verblendeten „bösen“ Gläubigen muss es geben, der über Leichen geht, selbst wenn es die eigene Familie betrifft, um seinen Gott zu huldigen und zu beschützen. Auch wenn Gareth Evans vielleicht nicht überragend erzählt, so begleitet er intensiv. Auch wenn sich in den stillen, sperrigen Figurenbildern keine wirklichen Sympathieträger hervortun wollen, entwickelt „Apostle“ mit der Zeit einen unheimlichen Sog und aus dem mystischen Drama entsteigt ein blutig-sumpfiger Sektenhorror, der in seinen stärksten Momenten an die immersive Spannung von Resident Evil 4 erinnert.
Und da liegt auch die große Stärke von Evans, in der Eskalation, ähnlich den turbulenten, irrsinnig choreografierten, harten und blutigen Fights in seinen „The Raid“-Meisterwerken, visualisiert er hier den Terror in drastischen und spannungsgeladenen Foltermethoden. Nur durch Blut kann Neues entstehen und nur durch Folter und Züchtigung kann man Entstandenes bewahren. Ein brutal-sinnloser Kreislauf, der starr-religiöse Ansichten hinterfragt und uns die Erkenntnis in den Kopf bohrt, dass Leben ohne bluten unmöglich ist.
Ich weiß zwar nicht was die so genau geschrieben haben. Aber passt scho... :D
"Gheats es zu de, de wos a in da Nocht iagendwo in Haus a Licht aufdraht lossn? Waunn des nua deswegn is, dass es, wanns in da Nocht gach schiffn miassts, a ohne Aufstehn ins Topfal treffn tuats, dann kennts eich in Füm ruig auschaun. Waunns owa is, weus eich wengan Dunkln aus Angst eibrunzn tatats, dann schauts eam eich bessa ned au. Oda waunn do, dann nehmts eich wenigst es Topfal mit in Soi und stöts as untan Sitz auf. Es weads as brauchn kenna.
Des Gschpenst in den Füm is nämlich recht grauslich und do besteht scho de Gfoa, dass se da ana oda da ondare es Hosal in Kino eiwacht. Es Gschpenst kau se owa nua in Dunkln aufhoitn, wos zan Beispü in an Licht mit an Wockekontakt an schenan Effekt mocht. Leida is de Gschicht hoit wieda amoi nuiochtfuffzehn, owa de Tschamp Skärs, wia ma so sogt, de foan urndlich ei.
Wann eichare Vuastöllung ned de easchte vo den Tog is, tuats hoit in Sitz kontrollian, bevua s eich hisetzt. Wißts eh, da oide Gschmockstest. Min Finga iwan Sitz foan, wanns duat noss is, afoch oschleckn, dass ma waaß, obs eh nua a Cola is."
Quelle: https://lefuemblog.wordpress.com/2016/08/12/lights-out/
Wunderschön. Mann bei dieser klebrig-faszinierenden Bildgewalt bereue ich es einfach, nicht im Kino gewesen zu sein. Allein die Animation des Wassers, der Landschaften, des Strandes, dazu die Farben- und Leuchtspiele. Da staunten und glitzerten meine Augen. Technisch einfach über jeden Zweifel erhaben und wirklich fulminant.
Inhaltlich liefert man mit „Vaiana“ eine klassische Geschichte ab, einfach gestrickt, aber mit viel Herz und Humor ausgestattet. Es geht dabei um Werte, Tradition und schlichtweg um unsere Bestimmung. Einen Kampf zu führen, für das was man ist und wer man sein möchte. Unterstützt wird die abenteuerliche Reise von dem sympathischen Mädchen Vaiana durch „The Rock“ als lustig-cooler hawaiianischer Animationsklumpen und einem strunzdoofen Huhn, was für viele Lacher in meiner Familie sorgte.
Mit „Vaiana“ konzentriert man sich auf klassisches Storytelling verknüpft mit technisch hochwertigsten Animationen. Und das funktioniert und beschert einen eine schöne Zeit mit der Familie vor dem TV.
Mein erstes Malle.
Ich war überrascht wie nüchtern, wie nah dran am Leben Regisseur Louis Malle agiert. Alain Leroy beschließt seinem Dasein ein Ende zu setzen. Erwacht neben einer Frau, die ihm nicht ganz gehören kann und die ihm auch nicht ganz gehören will. Dennoch hat er in der Nacht mit ihr einen Grund zum Bleiben gesucht. Einen Grund hier zu bleiben...
Kühl, ja fast schon kalkuliert begleitet Malle Alan auf seiner Reise zum eigenen Tod. Eine Reise, die keiner Vorbereitung nur eines Abschieds bedarf. Alan allerdings, der in seinem Leben zu viel getrunken und zu viel gefeiert hat und sich wohl nur in dem Zustand des Exzesses wohl auf diesen Planeten fühlte, sucht noch einmal seine alten Freunde auf. Erwartungslos, leidenschaftlos aber nicht freudlos. Keineswegs theatralisch wird die Sehnsucht nach dem eigenen Tod hier behandelt, sondern eher sachlich konstatiert, selbst seine Freunde denen er von seinem Vorhaben schildert, reagieren eher diplomatisch als emotional. Maurice Ronet spielt gekonnt den todesentschlossenen Menschen, der eigentlich fast nur locker wirkt, wenn er mit seinem Vorhaben selbstsicher umgeht. Fast ärgerlich reagiert er über seine Freunde, die ihn einfach nicht verstehen, ihm mit leeren Argumenten umstimmen, oder ihm noch schlimmer schlichtweg nicht ernst nehmen wollen.
Leicht wegzuschauen ist das alles sicherlich nicht und eine Spannungskurve sucht man vergeblich, viel mehr funktioniert der Film auch heute noch und darin liegt wohl auch seine Einzigartigkeit über seine mutige Herangehensweise den Freitod als akzeptierte Entscheidung zu betrachten. Nicht als Bestrafung, nicht als Erlösung, sondern einfach nur als Entscheidung.