RolfMuller - Kommentare
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Alle Kommentare von RolfMuller
Ich bin immer wieder überrascht wie gut die klassischen Universal-Horrorfilme aus den 1930-er Jahren gealtert sind. 90 Jahre auf dem Monsterbuckel aber die funktionieren immer noch. „Frankensteins Braut“ gilt als einer der stärksten Vertreter aus dieser Zeit. Und das in meinen Augen völlig zu Recht. Das Make-Up des Monsters ist absolut legendär. Und die von Boris Karloff verkörperte Erscheinung von Frankenstein, wie er hier präsentiert wird hat sich bis heute in unseren Köpfen manifestiert. Erstaunt bin ich immer wieder über die Effekte und die Kreativität wie diese erzeugt werden. „Der Unsichtbare“ (1933) liess mich mehrmals darüber grübeln wie verdammt nochmal die das zu der Zeit hinbekommen haben. Und auch „Frankensteins Braut“ hat vor allem mit der Szene der in Gläsern befindlichen Miniaturmenschen denselben Effekt auslösen können. Das Besondere aber an der Fortsetzung zu „Frankenstein“ (1931) ist die Story und der Umgang mit der Monsterfigur.
Regisseur James Whale (führte bereits bei Frankenstein und auch „Der Unsichtbare“ Regie) wurde freie Hand gelassen und nur durch die strenge (religiös fokusierte) Zensur musste er sich winden. Dabei deckt der Film sehr viele Facetten ab und reduziert sich nicht nur als Monsterfilm. Vielmehr wird hier mit der Figur Frankenstein Warmherzigkeit und Trostlosigkeit verknüpft. Ein Wesen was nicht weiß was er ist und zu wem es gehört. Eine Kritik an Kirche und Gesellschaft kommt immer wieder in herrlich bissigen Dialogen durch. Und „Frankensteins Braut“ hat tatsächlich auch Humor. Da steckt einfach eine Menge drin.
Natürlich sollte man einen Faible für die theatralisch-überzogene schauspielerische Aufführung jener Zeit mitbringen um sich auch heute noch dafür begeistern zu können. Und trotz toller Effekte und ungemein detailversessener Kulissen und Settings löst das Gezeigte heute kaum noch Angst und Schrecken aus. Aber die spezielle, charmante Atmosphäre kann immer noch für einen wohligen Schauder sorgen.
HORRORCTOBER 01/2022
„NINJJJAAAAAA“
Nur 2 Jahre nach dem Überraschungserfolg „Taxi“ wurde der Nachfolger abgekurbelt. Und man bleibt größtenteils bei der bewährten Erfolgsrezeptur. Diesmal sind es nicht die bösen Deutschen denen das Handwerk gelegt werden muss, sondern den japanischen Yakuza.
Teil 2 ist in allen Belangen dann nochmal übertriebener als der Erstling. Und ist dabei stellenweise noch rasanter, lustiger und besser inszeniert. Das Gaspedal wird einfach noch mehr durchgetreten. Allerdings verliert er hier etwas die sympathische Bodenhaftung des ersten Teils. Durchaus waren da noch ernsthafte Momente zu finden und die Figuren einfach glaubwürdiger. Hier verkommen diese leider mehr und mehr zu Karikaturen. Nichtsdestotrotz sind es aber gerade die völlig überzeichneten Nebenfiguren die meinen Lachmuskel komplett übertrainiert haben (wieder mal der Polizeichef, der General Schwiegerpapi). Überhaupt trifft der Humor bestehend aus Kalauern und Albernheiten aber auch mit viel Selbstironie und kulturellem Trash-Talk genau mein Zwerchfell.
„DINGSDAAAAAA“
Mittlerweile kleben schon wieder 24 Jahre an der Stoßstange von „Taxi“ doch Rost hat er glücklicherweise kaum angesetzt. Immer noch funktioniert die von Luc Besson produzierte Buddy-Cop-Komödie aus Frankreich als perfekter Drive-In Snack für zwischendurch recht gut.
Die turbulenten flotten Autorennszenen und irrsinnigen Karambolagen sind immer noch ansehnlich und der Humor bietet eine breite Palette von völligem Stumpfsinn, überbordenden Slapstick bis hin zu Multi-Kulti-Trash. Allein der Polizeichef (Bernard Farcy) der von ein Fettnäpfchen voll ins nächste hineinstolpert ist dabei zum Niederknien. Extrem charmant ist auch, dass hier unfassbar viel rumgeballert wird, aber nicht einer dabei getroffen oder verletzt wird. Dazu gesellt sich eine blutjunge und einfach nur wunderschöne Marion Cotillard in der Rolle als Lilly. Eine absolute Augenweide. Überhaupt lebt die ganze Reihe von den sympathischen Figuren und dem talentierten Cast. Für eine kurzweilige Fahrt kann man in das „Taxi“ also immer noch problemlos einsteigen.
Man hat ja schon viel Scheiße im Leben gesehen! Und immer wenn man denkt beschissener kann es NIEMALS werden. Dann kommt ein Zauberer um die Ecke und Simsalabim puuuuh wird’s richtig schlimm.
Manchmal kann man gar nicht fassen, was man sich da gerade anschaut. Fremdschäm-Fröhlich-Frosch Küblböck, der mir eigentlich immer am Allerwertesten vorbeiging, hat damals die Massen gespaltet. Für die einen (meist Frauen) war er der vollsympathische Bühnenbambino ausm Phantasialand für die anderen (meist Männer) war er der nervig schmerzhafte Pickel am Arsch, den man nicht ausdrücken konnte weil man nicht richtig rankommt. Natürlich gingen die ganzen Emotionen die ihm entgegenschlugen nicht spurlos an ihm vorüber.
Mit dem Film wollte Daniel scheinbar aufräumen mit seinen Hatern. Hier hat er sich aber unmöglich einen Gefallen getan. Dabei liegt es nicht mal an Daniel selber, sondern an allen und allem anderen um ihn herum. Da weiß man gar nicht wo man anfangen soll. Das ist abgefilmt wie ein Schulprojekt in der Praktikumswoche. Handwerklich durch und durch Grütze. Hautnah darf man die Küblböcks so beim Frühstück miterleben. Wenn in der Runde vorgelesen wird wie inspirierend der Daniel doch ist aber auch wie verhasst. Da gibt’s ne Schüssel Folter-Frosties für den Zuschauer gratis dazu. Schon die ersten Minuten sind kaum auszuhalten. Nachdem man sich dann so einige zwischendrin vorgequakte Lieder über sich ergehen lassen musste wird auch mal sowas wie ne Handlung vorangetrieben. Denn fiese Fieslinge haben es auf Daniel abgesehen und wollen ihn bei einem seiner Auftritte ermorden. Seiner positiven Energie ist es natürlich zu verdanken dass es nicht dazu kommt. Ja so einfach kann das Leben sein! Gegen Ende stossen die Folter-Frosties nachdem man im Wachkoma alles runtergewürgt hat dann auch noch übel auf.
Positive Energie konnte ich hier leider nicht finden. Ein durch und durch beschissener Film, der es warum auch immer wie auch immer zur Entstehung und auch noch in die Kinos geschafft hat. Ein Film der mich völlig ratlos zurückgelassen hat und tatsächlich fast alles bisherige an Folterfilmen in den Schatten gestellt hat. Ist ja dann doch auch irgendwie ne Leistung!
10/10 TRASH-TONNEN 🗑🗑🗑🗑🗑🗑🗑🗑🗑🗑
10/10 FOLTER-FURUNKELN 💀💀💀💀💀💀💀💀💀💀
Hier gehts zur Folterliste:
https://www.moviepilot.de/liste/folterfilme-rolfmuller
„Oh zapft is“
Eine Zombieinvasion in der Apres Ski Hütte. Nein, es ist keine Real-Life-Doku aber genau damit wird hier stellenweise herrlich gespielt, wenn sabbernde Zombies an der Theke abhängen und die Untoten über die Tanzfläche zucken und schlurfen. Da merkt keiner einen Unterschied ob besoffen oder befallen. Is ja eigentlich alles wie immer!
Trotz einiger gelungener Gags und ein paar netter handgemachter Effekte wird das Potential zur Riesenhüttengaudi jedoch kaum genutzt. So ne richtig geile (Ab)Fahrt will der billige Ösi-Alpenslasher nicht hinlegen. Während man zwar mit Hüttenbesitzern Rita ne richtig toughe Granny am Start hat, die für ordentlich Zombiegulasch sorgt sind die Hauptdarsteller an sich weder sympathisch noch ausdrucksstark. Dann wird uns auch noch eine Love-Story ohne Boob-Einsatz kredenzt. Was soll das?! Sowas geht in dem Genre einfach nicht. Eine Hüttengaudi ohne genug Holz vor den Hütten??? Als würde man beim Pissen im Winter den Schnee nicht treffen.
„Angriff der Lederhosenzombies“ hat ne richtig fetzige Grundidee mit spürbarer Liebe zum Trash, aber letztendlich schöpft man das Potential bei weitem nicht aus. Für ne gesellige Runde mit genug Alkohol und paar Suffzombies in der heimischen Hütte aber durchaus zu gebrauchen.
7/10 TRASH-TONNEN 🗑🗑🗑🗑🗑🗑🗑
3/10 FOLTER- FURUNKELN 💀💀💀
Hier gehts zur Folterliste:
https://www.moviepilot.de/liste/folterfilme-rolfmuller
Mit dem Fahrrad raus aus dem Hamsterrad!
Dennis Kailing hat die Schnauze voll von seinem langweiligen Leben und den monotonen Abläufen. Sofort finde ich mich in ihm wieder und ich bin überrascht wie selbstbewusst und mutig sich so ein junger Kerl den vorgegebenen Formen in die wir gepresst werden komplett entzieht. Das Leben muss doch mehr zu bieten haben als tagtäglich mechanisch seinen Aufgaben und betäubt seiner Existenz nachzugehen. Dennis steigt einfach aufs Rad und fährt los. Über 2 Jahre wird er unterwegs sein und die ganze Welt bereisen.
Dennis Kailing ist ein sympathischer Typ und seine Weltreise wirkt erfrischend authentisch. Keine geschönt-geleckten Instagram-Postkartenmotive sondern unverfälschte Bilder. Kein Weltverbesserer-Auftrag im Gepäck sondern nur Abenteuerlust und Zuversicht. Er bereist viele Länder, lernt viele Menschen und ihre Kulturen kennen und trifft dabei natürlich auch auf einige Schwierigkeiten. Gerade die Hürden sind es die die Weltreisedoku so spannend macht, wenn er aufgrund einer umgerechnet 7 Cent Suppe eine Woche nix essen kann und am Ende seiner Kräfte ist. Wenn er sein Fahrrad durch krokodilbesetzte Sümpfe schleifen muss. Wenn er gegen massiven Gegenwind bei ungemütlichen Regenwetter ankämpfen muss um an sein Ziel zu kommen. Die dazugehörigen Einblicke in seine Gefühls- und Gedankenwelt hätten gerne noch intensiver sein können. Dennoch wird ersichtlich dass seine Weltreise auf zwei Rädern keine romantisiert-kitschige Feel-Good- Veranstaltung war.
Gegen Ende seiner Produktion merkt man dem Dennis aber an, dass er scheinbar immer noch nicht genau weiß welche Lehren er aus dem Trip gezogen hat, welchen Weg er im Leben einschlagen wird und was er dem Zuschauer mit auf den Weg geben soll. Das ist letztendlich nur ehrlich und er verliert sich dabei nicht in Binsenweisheiten. Letztendlich sollte das Leben ein Sammeln von Momenten sein und nicht von Geld, Autos, Häusern und Doktortiteln. Und wenn die erlebten Momente dann noch von einem Lächeln begleitet werden dann hat man verdammt viel richtig gemacht.
Boah, 18 Filme haste dir gleich vorgenommen! 😮😮😮
Ich schaff wahrscheinlich nicht mal meine 13 (wie eigentlich immer).
Schöne Liste. Der "Freaky" und "Till Death" reizt mich auch, ist nur derzeit leider nicht in den Streamingdiensten zu finden.
Klasse Idee Kidhan! Es gibt so viel zum Heulen derzeit, dass es richtig gut tun könnte es mal bei Filmen rauszulassen!
1. The Fountain
2. Sieben Minuten nach Mitternacht
3. Braveheart
4. Big Fish
5. The Broken Circle
So ich hab mir die Schwimmflügel aufgepustet (sicher ist sicher!) und mich ganz zögerlich hinein ins kalte Nass gewagt. Neben mir im Planschbecken sitzen meine Buddys DerRyan und pischti um den weissen Hai etwas Platz zu machen.
Bereits oft aber lange nicht mehr habe ich den Monster-Horrorfilm gesehen, der damals alle Kinokassen sprengte und das Tierhorror-Genre im Blockbusterbereich etablierte. Den Score von John Williams (hat man diesen nur einmal gehört vergisst man ihn wohl nie) lässt allein schon ein niedliches Badeentchen zur wilden reißenden Bestie mutieren.
„Der weisse Hai“ versteht sich im Gegensatz zu vielerlei Fortsetzungen und ähnlicher Creature-Nachfolger aber nicht als effektheischendes Kreischvehikel, sondern setzt eher auf unheimliche ungewisse Bedrohung. Je näher der weisse Hai seinen Opfern kommt umso mehr steigert sich die Angst. Und die wenigen Schockeffekte sitzen so perfekt, dass man vor Schreck fast ausm Planschbecken kullert. Die Atmosphäre ist immerzu bedrohlich und aufgeladen und bildet einen wunderbaren Kontrast zum sonnendurchfluteten Strand. Ein Ort zur Erholung und Entspannung verkommt blitzschnell zum Ressort voller Anspannung und Panik. Wunderbar kritisch eingewebt sind die politisch-gesellschaftlichen Zwänge in dem sich der neue Polizeichef Brody (Roy Scheider) befindet, dem es einfach nicht möglich erscheint bestmöglich zum Schutz der Bürger und Besucher der Insel zu handeln. Da stimmt über Kamera, Schauspiel, Drehbuch einfach unglaublich viel. Als Gesamtpaket ist das bis heute in dem Genre nur sehr schwer zu finden. In der zweiten Hälfte kommt dann Spielbergs Abenteuerlust zum Tragen. Der Horror und auch ein wenig die Spannung lässt mit der Jagd nach der Bestie ein kleinwenig nach betont aber die starken Charaktere und eskaliert in einem ungemein prägnanten Finale, in dem die Tricks auch heute noch funktionieren.
Bis heute liegt es wohl auch an „Der weisse Hai“ der mich lieber mit Kumpels im Planschbecken verweilen lässt anstatt mal fix aufs offene Meer rauszuschwimmen. Spätestens wenn meine Füße keinen Boden mehr erspüren können versetzt sich mein Körper in eine Anspannung indem unbewusst der prägnante Score gleich wieder losrattert. Und wenn dann noch die Brühe in der man schwimmt kaum sehen lässt worin man da eigentlich badet stellen sich mir sogar unter Wasser die Haare auf. Und genau das ist die Essenz mit der Spielberg und alle Beteiligten es schaffen so hervorragend zu spielen. Angst! Da weiß man gar nicht ob man sich für den phobieauslösenden Film bedanken soll oder die verklagen soll. Ich sag mal Danke!
P.S. Meine Frau hat den Film zum ersten Mal geschaut und ist dabei nicht eingeschlafen (eine weitere großartige Huldigung für diesen Film 😀)
„Terminator“ ist ein Paradebeispiel wie Filme damals funktionierten und was ich heute oft vermisse. Kein Gramm Fett zu viel auf dem Metallskelett, einem pochenden emotionalen Herzen im verdrahteten Brustkasten und mit einer Vision in der Schaltzentrale. Ein innovativ inszenierter und effizient erzählter Klassiker des Sci-Fi-Actionkinos. Regisseur James Cameron drehte mit verhältnismäßig wenig Kohle (ca. 6 Millionen Dollar Budget) eine wegweisende Dystopie, dessen düstere Grundstimmung leider in späteren Fortsetzungen der Reihe kaum noch erreicht wurde.
Mit Arnold Schwarzenegger der mit wegrasierten Augenbrauen tatsächlich zum Fürchten aussieht hat man natürlich eine Besetzung gefunden, die prägnanter und präsenter gar nicht sein kann. Der österreichische Muskelkoloss walzt hier als ein aus der Zukunft kommender Terminator ziemlich wortkarg aber schier unaufhaltsam durch den Streifen auf der Suche nach Sarah Connor (Linda Hamilton), welche er töten will.
Die vielschichtige, tiefgründige Story wird weder unnütz aufgeblasen noch in die Länge gezogen, sondern ungemein flott und schlüssig erzählt. Auch wenn gegen Ende ein paar Stop Motion Tricks die Zeit nicht mehr ganz so schadlos überdauert haben sind die Actionszenen, die mechanischen Puppen, das Artdesign und die Settings ansonsten überaus gelungen. Viele Miniaturmodelle wurden dafür extra erstellt um sie danach gleich wieder mit zig Explosionen in die Luft zu jagen. Diese Haptische mag ich einfach und bis heute kann das CGI mir das größtenteils einfach nicht ersetzen. Brad Friedel steuerte zu dem ein sehr mechanisch pumpend-prägnanten Soundtrack bei, der bis heute tadellos funktioniert.
Mit Sarah Connor (Lind Hamilton) und Kyle Reese (Michael Biehn) erschuf man zudem wirkliche Charaktere, die zerbrechlich sind, die das Menschliche im Kampf gegen die Maschinen zeigen. Gerade Linda Hamilton kauft man ihre Unsicherheit aber auch Zähigkeit vollends ab und man verliert sich nicht in unnützen und lächerlichen Onelinern. „Terminator“ ist die perfekte Legierung aus Action, Vision, Verstand und Emotionen und ein unverwüstlicher Klassiker. Eins ist sicher „I‘ll be back“
Eine Frau erwischt ihren Mann mit einer Affäre…
Was wie ein müder Hausfrauenthriller beginnt entpuppt sich mit der Zeit als bitterböser und abgründiger Spannungszerrer. Basierend auf den gleichnamigen Roman von Anna Ekberg überzeugt vor allem Sonja Richter in der Hauptrolle als Leonora. Sie erinnerte mich ein wenig an eine böse Version von Noomi Rapace. Auf jeden Fall sehr präsent und mit einem Blick, der alles gefrieren lässt spielt sie ihren Mann locker an die Wand. Bei der Darstellung von Dar Salim als Christian musste ich des Öfteren schmunzeln. Eigentlich schaut er den ganzen Film egal was um ihn herum passiert einfach nur bedröppelt drein.
Ansonsten ist das aber solide von allen Beteiligten gespielt und dass die Autorin am Drehbuch beteiligt war merkt man durchaus. Provokante, fiese und dennoch natürlich wirkende Dialoge werden einen da um die Ohren gepfeffert. Mit vielen Finten und Wendungen kann einen „Liebe für Erwachsene“ durchaus überraschen und auch eine gewisse Überkonstruiertheit gehört einfach dazu. Nur mit dem Ende konnte ich dann leider nicht so viel anfangen, indem wieder geniale Ermittler 2+2 hervorragend addieren können, das Ergebnis wissen und dann trotzdem 5 hinschreiben.
„Liebe für Erwachsene“ ist ein grundsolider Twist-Thriller, der seinen spanischen Vorbildern (z.B. „der unsichtbare Gast“) ein wenig nachhinkt aber mit seinen Wendungen, einer starken Hauptdarstellerin und einem guten Drehbuch durchaus überzeugen kann. Bei mir ergibt 2+2 = 6 Punkte.
Und vielen Dank an Bam Bam Bigelow (ex und pischti) für den Tipp.
Ein Graffiti als Statement. Die beiden Sprayer und Freunde Toby und Jay brechen in die Häuser reicher Menschen ein und hinterlassen die Botschaft „I Came By” an den Wänden. Doch als sich Jay nach einem Streit mit seinem Kumpel aufmacht, alleine in ein Haus einzubrechen, macht er eine furchtbare Entdeckung…
Regisseur Babak Anvari fesselte mich 2016 mit seinem Debut „Under The Shadow“, indem er formal aber auch inhaltlich klassischen Horror mit dem politisch-gesellschaftlichen Zeitgeist der 80-er des Iran kombinierte. Danach legte er allerdings für mich mit „Wounds“ eine richtige Gurke hin. Nach diesem Flop wechselt er mit seinem neuen Film "I Came By" vom Horror ins Thrillergenre und zu Beginn kommen auch klar die Stärken des iranisch-britischen Regisseurs zum Vorschein. Sehr stimmungsvoll und spannend beginnt der Auftakt, der doch sehr stark an „Dont Breathe“ erinnert. Und die Besetzung scheint auf den ersten Blick auch zu passen. Endlich sieht man mal wieder George MacKay in einer Hauptrolle, der als Lance Corporal William in „1917“ begeistern konnte. Und als Bösewicht überrascht und überzeugt der Paddington Papa Mr. Brown (Hugh Bonneville). So eine fiese Rolle hätte ich ihm gar nicht zugetraut und er geht völlig darin auf. Das Problem sind aber die restlichen Darsteller, denn die können leider nicht an das Duo anknüpfen, rücken aber immer mehr in den Fokus. Der Storyverlauf kommt zwar ziemlich überraschend, sorgt aber auch mit den häufiger auftretenden Zeitsprüngen dafür, dass ab der Hälfte komplett die Luft raus ist.
„I Came By“ erzählt letzendlich nicht viel Neues und kann die Spannung nach einem gelungenen Auftakt leider nicht komplett aufrecht erhalten. Immerhin steigert sich Babak Anvari nach dem vermurksten „Wounds“ wieder etwas und man kann nur hoffen , dass er irgendwann wieder an sein starkes Debut anknüpfen kann.
Pseudocooler Möchtegern-Tarantino im CGI-ICE mit einer Handlung ins Nirgendwo. Eine Menge Potential war ja mit an Bord wenn man sich allein den Cast und die hirnverbrannt-simple Story (im positiven Sinne) durchliest, und schaut wer am Steuer sitzt. Regisseur David Leitch hat mit „Deadpool 2“, aber vor allem mit der Treppenhaus-Prügelszene in „Atomic Blonde“ bewiesen, wie geil er doch Action inszenieren kann. Klar die Action an sich ist nicht verkehrt, haut aber in keiner Szene so richtig rein.
Über Brad Pitt in der Hauptrolle habe ich mich ja riesig gefreut, nachdem ich mich zuletzt in „Once Upon a Time in Hollywood“ nochmal so richtig über beide Ohren in ihn verknallt habe! Was ein geiler Typ! 😍 Ich war dann fast ein wenig erschrocken dass Brad Pitt hier einfach Ryan Reynolds spielt. 🤷♂️ Er ist zwar immer noch launig drauf, jedoch wischt hier Aaron Taylor Johnson in der Rolle als Auftragskiller "Tangerine" von seiner Präsenz her mit Pitt den Boden auf.
Ja ein paar wirklich herrlich alberne Figuren wie "The Wolf" nehmen im „Bullet Train“ Platz und bis zur Hälfte der Fahrt ist das auch alles durchaus mit kuriosen Momenten, lustigen Dialogen, schmissig-kultigen Songs und ein paar guten Gags gespickt. Aber spätestens im letzten Drittel taumelt und schleppt man sich, nach diversen gefühlt unzähligen Rückblenden einer Story die sich für wesentlich schlauer hält als sie ist, schon halb narkotisiert ins Schlafabteil. Wer dann immer noch kein Auge zumachen kann den überfährt der TUUUT TUUUT CGIIIII Zug aus der Action-Infernohölle. 🚄🚄🚄🥴🥴🥴
Wenn man mich fragt wer mein Lieblingsactionheld war würde ich immer mit „Sly“ antworten. Mit „Rambo“, Rocky“ etc. war er für mich früher eine Inspiration und ich mochte ihn auch in seinen absoluten Flops wie „Get Carter“ gerne. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass Sly auf die alten Tage nochmal in die Rolle eines Superhelden schlüpft.
Mit „Samaritan“, welcher ursprünglich für die große Leinwand geplant war nun aber bei Amazon Prime direkt im Heimkino landete, zeigt uns Sly durchaus dass er noch nicht zum alten Eisen gehört, auch wenn Stallone mittlerweile immer nur noch denselben altersmüden Rollentypus verkörpert. Sicherlich war Sly noch nie der wandlungsfähigste Darsteller, aber mit „Copland“ und „Creed“ hat er in der Vergangenheit durchaus gezeigt dass er schauspielerisch so Einiges auf dem Kasten hat.
Und ich mag Sly auch in seinem gesetzten Alter. Diese melancholische Grundstimmung die er mittlerweile verkörpert und ausstrahlt steht ihm einfach. Und die kommt hier auch schön zum Tragen. Denn in „Samaritan“ geht es um einen Superhelden, der angeblich im Zweikampf mit seinem großen Widersacher vor langer Zeit verstorben ist. Ein Nachbarjunge sieht aber in Joe Smith (Sly) den Superhelden vergangener Tage. In „Samaritan“ ist (budgetbedingt) alles kleiner. Mir gefiel der Ansatz, das mal nicht die Welt gerettet werden muss und sich alles nur in einer Stadt gefühlt einem Viertel abspielt. Auch Sly macht seine Sache hier wie erwähnt mehr als ordentlich. Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass Sly mittlerweile nicht mehr von Thomas Danneberg synchronisiert wird. Eine Stimme, die einfach fehlt!
Das große Problem aber sind seine großen Vorbilder, denn "Samaritan" ist natürlich nicht der erste Film der den Abgesang von Superhelden behandelt und mit dem Glauben an Superkräften spielt. Weder an „Logan“ noch an „Unbreakable“ reicht „Samaritan“ nur ansatzweise ran. Dafür fehlt der Action der letzte Punch, den Bildern eine authentisch melancholische Grundstimmung und der Erzählung die Raffinesse.
Das dröge und hölzerne Drehbuch verhindert zudem ein Hochkochen von Emotionen von grundauf. Ein wenig schade, denn in meinen Augen wäre hier durchaus noch mehr drin gewesen. Für Stallone-Fans ist der „Samaritan“ aber auf jeden Fall einen Blick wert!
Du kannst nur das Blatt spielen, was dir das Leben gibt.
Der Einzelgänger und Ex-Soldat William Tell (Oscar Isaac) ist ein begnadeter Pokerspieler und nimmt an mehreren Turnieren teil. Als er auf den jungen Cirk (Tye Sheridan) trifft wird er wieder mit seiner dunklen Vergangenheit konfrontiert.
Paul Schrader, der sich vor allem als Drehbuchschreiber („Taxi Driver“) einen Namen machte inszeniert hier in unterkühlten fast schon sterilen Bildern ein Psychogramm einer gequälten Seele. Gerade die erste Hälfte des Dramas ist sehr bedächtig erzählt. Erst nach und nach werden die Motivationen der Hauptfiguren offengelegt. Oscar Isaac brilliert in seiner Rolle, der als scheinbar stoisch wirkender Spieler hin und wieder durchblicken lässt wie emotional vernachlässigt und unaufgeräumt er in Wirklichkeit ist. Was die Ursachen sind, erfährt der Zuschauer erst nach und nach und alles entwickelt sich tatsächlich wie ein Pokerspiel. Was als nächstes passieren wird ist nicht ersichtlich, was die Figuren planen und dann auch wirklich umsetzen ist mitunter überraschend. Die Figuren bluffen, auch mit dem Zuschauer. Das endet in keinem Twist-Fiasko sondern bis zum nachhallenden Ende erzählt Schrader sehr behutsam aber auch eindringlich die Zerrissenheit seiner Hauptfigur.
Du kannst nur das Blatt spielen, was dir das Leben gibt. Du kannst aber bestimmen welche Karten du auch wirklich legst!
Ange Lee, den ich spätestens mit seinem brutal intensiven Liebesdrama „Brokeback Mountain“ ins Herz geschlossen habe, schmiert hier ein seelenloses Action-Feuerwerk im VideoGame-Style hin. Die Story klingt dabei gar nicht mal so uninteressant. Denn Auftragskiller Henry Brogan (Will Smith) will seinen Dienst quittieren. Und zur Belohnung bekommt er einen jüngeren Klon auf den Hals gehetzt, der ihn erledigen soll.
Die erste Actionszene fühlt sich dann umringt von den viel zu geleckten und sterilen Postkartenbildern auch ziemlich gut an, bis wieder total überzogene CGI-Sequenzen zum Einsatz kommen, die der Action wieder jegliche Dynamik und Glaubwürdigkeit raubt. Will Smith hat hier scheinbar egal ob in jung oder alt Knochen aus Stahl. Problem dabei ist, dass sich der Film und das Thema an sich einfach ungemein ernst nimmt. Aber auch eine ernstzunehmende oder einfühlsame Auseinandersetzung mit dem Thema „Klonen“ gelingt dem Film nicht. In dieser Agentensuppe springt man von Urlaubsparadies zu Urlaubsparadies und lässt Will Smith auf Will Smith los mit Dialogen zum Abschnarchen und Gekloppe zum Abschalten.
Fett angepriesen wurde der Film im Vorfeld wegen seiner revolutionären 3D+ Technologie. Und ja teilweise wurde der junge Will Smith richtig gut hineintransportiert und er sieht vor allem in dunkleren Szenen täuschend echt aus. Ansonsten ist man aber oft versucht den PS5 Controller in die Hand zu nehmen um auszutesten ob man den jungen Will nicht doch steuern kann. Man hat fast das Gefühl dass Ang Lee den ganzen Film dieser Technologie angepasst hat, was rein optisch betrachtet leider zu seelenlos (und somit gar nicht wie ein Film von Ang Lee) wirkt. Schade. So bleibt am Ende ein völlig durchschnittlicher, generischer, und bisweilen langweiliger Actionfilm übrig.
Sicherlich wird das Original mit Arnold Schwarzenegger in keinster Weise erreicht. Das hatte ich auch nicht erwartet. Doch nachdem der Trailer meine Skepsis nicht vertreiben konnte, bin ich schlussendlich überrascht wie konsequent und stark doch die neueste „Predator“-Verfilmung aus dem Hause Disney+ ist.
Dabei bezieht man sich weitestgehend auf die Stärken des Originalfilms. Statt des charismatischen Österreichers steht die mir völlig unbekannte Amber Midthunder in der Hauptrolle als zu Beginn unsichere Indianerin einem der geilsten Aliens der Filmgeschichte gegenüber. Das Setting ist gut gewählt und spielt im fünften Film der Reihe weit in der Vergangenheit im Jahre 1719 östlich der Rocky Mountains. „Prey“ zeigt sich inhaltlich dabei weder innovativ noch sonderlich kreativ. Regisseur Dan Trachtenberg, der mit seinem Regiedebut und Achtungserfolg „10 Cloverfield Lane“ ein atmosphärisch dichtes Sci-Fi-Kammerspiel kreierte, aber scheint ein Gespür zu haben wie man spannungsgeladene Action inszeniert. Klar man hat schon besser animierte Bären gesehen („The Revenant“). Abgesehen davon sitzen aber die Bilder, die Effekte, die Brutalität und vor allem die Stimmung. Warum man jetzt den Predator leicht umdesignen musste bleibt mir zwar ein Rätsel (da gefiel mir das Original doch besser). Aber vermutlich erklärt man das damit dass „Prey“ 300 Jahre früher spielt und man somit wohl neue Reize setzen wollte.
Aber endlich gibt es nach dem fulminanten Original und dem bis heute unterschätzten zweiten Teil wieder einen „Predator“-Film, der das geile Filmvieh einfach verdient hat. Straight, stimmig, stimmungsvoll und hart! Kann gerne so weitergehen.
"Wir sind alle nur Sternenstaub"
Ein Planet ohne den wir nicht leben könnten. Dieser droht 2057 auszulöschen. Das Ende der Menschheit steht bevor...
Danny Boyle, der Jahre zuvor mit dem beeindruckenden Zombie-Thriller "28 Days Later" bereits schon einmal das Ende der Welt einläutete, wagt sich nun in die unendlichen Sphären des Weltalls. Und sichtlich angeregt von einigen Klassikern des Genres von „Alien“ über „2001: Odyssee im Weltraum“ findet der britische Ausnahmeregisseur seine ganz eigene Sprache. In opulenten Bildern schildert er die Rettungsmission einer toll besetzten Crew (u. a. Cillian Murphy, Chris Evans, Michelle Yeoh, etc.). Trotz vieler philosophischer Ansätze und einem vor allem im ersten Drittel zurücknehmenden Erzähltempo bleibt „Sunshine“ vorrangig ein spannungsgeladener Thriller, der sich in vielen atmosphärisch dichten Momenten und überraschenden Handlungsvorgängen unter anderem bei „Alien“ bedient, ohne das Sci-Fi-Meisterwerk dabei auszubeuten.
Fast schon ein wenig schade, dass es im letzten Drittel bei dem überaus reichhaltigen Vorbau zu einem Weltall-Slasher verkommt. Allerdings bleibt auch diese Entwicklung alles andere als plump. Viel mehr wird sich unterschwellig kritisch mit Religionsmotiven, Allmachtsfantasien und Entmenschlichung auseinandergesetzt. Wenn sich jemand wichtiger nimmt als seine Mitmenschen gefährdet er alles. Es geht um Aufopferung, Zusammenhalt Einzelner in einem globalen Kontext.
Der Soundtrack von John Murphy hebt das Gesehene dann fast nochmal auf ein komplett anderes Level. Schöner, tiefergehender, emotionaler, treibender kann man das Weltall kaum musikalisch erfassen. Das geht mir immer wieder unter die Haut und ist für mich ein Stück Unendlichkeit für die Ewigkeit. Absolut zeitlos und fantastisch.
https://www.youtube.com/watch?v=MGbC730C4BA
Ja warum denn nicht?! Eine hirnlose Klopperei-Sause in einem Märchenschloss. Eine Prinzessin als schlagkräftige Kampfamazone. Der vietnamesische actionerfahrene Regisseur Le van Kiet, der bereits mit „Furie“ eine weibliche Darstellerin in überzeugender Weise kämpfend in den Fokus stellt, greift sich die klassische märchenhafte Thematik einer Prinzessin, die vermählt werden soll. Diese verweigert aber die angedachte Vermählung mit Julius (Dominic Cooper) und löst damit unschöne Reaktionen aus…
Die niedliche Prinzessin, gespielt von Joey King (die momentan auch im „Bullet Train“ neben Brad Pitt zu sehen ist) ist aber gar nicht mal so goldig wie es scheint. Denn Zornröschen kloppert sich fortan Etage für Etage durchs Märchenschloss in mitunter überdrehten und aberwitzigen Kampfsequenzen. Diese machen aber tatsächlich mitunter richtig Laune. Es wird auf handgemachte Action gesetzt und der zierlichen Prinzessin kauft man doch tatsächlich ihre Moves und Arschtritte ab, ohne dass man jetzt in ganz großes Staunen verfällt. Hinzu nimmt sich das ganze Spektakel zum Glück nicht allzu ernst und hat irgendwie einen richtig niedlichen Humor und in Kombi mit der fetzig orientalisch-angerockten Musik entwickelt der Film trotz seiner erzählerischen Schwächen einen turbulenten Drive! Das alles erinnert tatsächlich an gute alte Jackie Chan Filme, die zwischen handwerklicher Kampfkunst und naiv-spaßiger Unterhaltung hin- und herpendeln. Wer Bock drauf hat kann das HULU-Original hierzulande bei Disney+ sehen.
Also von mir aus kann man gerne mehr Märchen so verfilmen. „Die Bremer Stadthandkanten“, „König Erdrosselbart“, „Rotkloppchen“. Ich bin dabei.
One-Shot-Filme, die augenscheinlich ohne einen vermeintlichen Schnitt auskommen, mag ich ungemein gern, „Hardcore“ hat mir da im Actiongenre z.B. richtig gut gefallen. Und Regisseur Byeong-gil Jeong konnte mich bereits mit „The Villainess“ actionmäßig überzeugen. Dementsprechend war die Vorfreude groß. Die Enttäuschung über den von Netflix finanzierten Asia-Kampfsport-Kracher aber umso größer.
Teilweise deutet „CARTER“ an in welche Richtung Actionfilme in Zukunft gehen können und was für Potential vorhanden ist. Ähnlich wie bei Michael Bays „Ambulance“ kommen hier auch vermehrt Drohnen zum Einsatz die das Kampfgeschehen und mitunter völlig überzogene Actiontreiben begleiten. Sequenzen die aber wirklich begeistern sind dabei leider die Ausnahme. Zu hakelig, unübersichtlich und wirr gestalten sich die Actionszenen zu oft. Und wenn dann noch billigstes CGI in Super-Zeitlupe zum Einsatz kommt wird es kritisch.
Die simple Story um Gedankenverlust und Rettungsaktion eines Kindes im Zombie-Szenario ist nicht das Problem. Nur wenn der simple Plot dann auf über 2 Stunden gedehnt wird und man gegen Ende immer miesere und hanebüchenere Action über sich ergehen lassen muss, erkennt man dass „CARTER“ leider nicht der große Actionwurf ist, dafür aber für einen umso größeren Drehwurm sorgt.
Netflix plant mit „The Gray Man“ eine Art Großangriff auf James-Bond (Amazon) und Mission Impossible (Paramount Pictures). Nach einem Roman von Mark Greaney lässt man mit einem riesigen Staraufgebot und einem unfassbaren Budget von 200 Mio. Dollar einen Agenten-Action-Thriller auf das heimische Kino los.
Ganz nach dem Motto „Tradition lässt sich züchten“ will man mit Ryan Gosling in der Hauptrolle einen eigenen Agentenkosmos kreieren der viele Filme und womöglich Serien nach sich ziehen soll. Und mit der Besetzung macht man an sich nicht viel falsch. Ryan Goslling liebe ich einfach und nochmal spürbar aufgepumpft weiß er seine Figur als CIA-Agent Court Gentry mit genügend Charisma und Präsenz zu stemmen, auch wenn er mehr oder weniger seine „Drive“-Rolle wiederholt. Chris Evans gibt als Lloyd Hansen einen herrlich überzeichneten Bösewicht ab und es macht ungemein Spaß den beiden in ihrem großkalibrigen Kleinkrieg zu begegnen. Allerdings ist „The Gray Man“ oft zu sprunghaft erzählt und den Flow den er phasenweise entwickelt unterbricht er zu oft durch eine unausgereifte Erzählweise. Teilweise liefert er starke Actionszenen, allzu oft aber leider eher wild zerschnittene Nahkampfpassagen und erstaunlicherweise mitunter billig wirkende Giga-Gaga-Stunts. Trotz des immensen Budgets ist gerade da die Konkurrenz weitaus besser aufgestellt. Die Craig-Bonds brachten eine Dynamik und Präsenz in den Faustkämpfen mit sich, die „The Gray Man“ leider nie erreicht. Und über Stunts in „The Gray Man“ lacht sich Tom Cruise wohl zu Hause vor seinem Fernseher kaputt. Kein Vergleich zu den waghalsigen, irren, völlig realistisch wirkenden Action-Set-Pieces aus „Mission Impossible“.
Dennoch will ich „The Gray Man“ nicht gänzlich abschreiben, mit Ryan Gosling hat man einen Charismaten an Bord der so eine Reihe definitiv prägen kann. Und wenn man die Vergleiche außer Acht lässt bekommt man definitiv einen kurzweilig-launigen Agententhriller zu sehen, der seine herrlich ironischen Momente hat und von der Grundstory her keine schlechte Ausgangslage bietet für mehr.
Aber wenn mehr, dann bitte etwas straighter. Und vielleicht macht man zukünftiger weniger etwas besser kaputt. Und vielleicht sollte man Ryan Gosling mal in eine Kampfschule schicken oder einfach an sich ein paar professionelle Handkantenschleudern mitwirken lassen und denen dann auch mal zutrauen sich länger als eine Sekunde ohne Schnitt waffeln zu dürfen!
Netflix erfindet hier keineswegs das Rad neu und verlässt sich auf die gewohnten erfolgreichen Mechaniken eines modernen Animationsfilms. Mit Regisseur Chris Williams der zuvor 25 Jahre für Disney gearbeitet hat, und sich unter anderem für den großartigen „Vaiana“ verantwortlich zeichnete, hat man sich die nötige Erfahrung an Bord geholt um ein überzeugendes stimmungsvolles Piraten-Abenteuer irgendwo zwischen „Moby Dick“ und „Drachenzähmen leicht gemacht“ zu erzählen.
Mich wundert es etwas, dass hier in den Kommentaren oft von „schlechte“ oder „kostengünstige“ Animation die Rede ist. Auch wenn vielleicht nicht ganz die Klasse von „Vaiana“ erreicht wird sind die Umgebungen, Hintergründe, Orte und Schiffe ungemein detailliert und beseelt, während die Figuren nur etwas plastischer geraten sind. Das hat aber weniger mit Animationsqualität sondern wohl eher mit der Ausrichtung zu tun. Denn „Das Seeungeheuer“ sieht klasse aus und das Abenteuer bewegt sich ungemein flüssig über den Bildschirm.
Ansonsten liefert es eben die Zutaten, die so ein Abenteuer eben braucht. Ein sympathischer Hauptcharakter mit einem frechen kleinen Sidekick, riesige Monster und epische Actionsequenzen (die ich tatsächlich lieber noch im Kino gesehen hätte) und natürlich ein knuddeliges kleines Wesen, welches man am liebsten direkt als Kuscheltier bestellen würde.
Überrascht war ich von der reifen Botschaft, die der Animationsfilm vermittelt. Und der sich dadurch ein wenig abhebt von vielen anderen Abenteuern und den Umgang mit Sagen, Mythen oder überhaupt mit Niedergeschriebenem an sich hinterfragt. Schöner Film!
Mit Bay ist das so eine Sache.
Mit den „Bad Boys“ hing ich schon früher gerne auf „The Rock“ ab und genoss sogar das „Armageddon“.
Mit „Pearl Harbor“ vollzog ich hingegen eine Bruchlandung auf einen Berg voll „Transformers“-Müll.
Zum Glück orientiert sich „Ambulance“ wieder mehr in die „Bad Boys“ Richtung und liefert eskapistische Actionsequenzen ab mit wilden Drohnenkamerafahrten. Durch diese irrwitzigen Kamerafahrten kommt der Film augenscheinlich nie zur Ruhe und selbst die Darsteller an sich umsausen die Drohnen und vermitteln Hektik und Unruhe, auch wenn gar nicht viel passiert. Da muss man erstmal mit klarkommen. Bay vermag es aber in seinen besten Momenten eben richtig auf die Tube zu drücken und liefert mit Hilfe seiner Drohnen auch einen frischen Ansatz, auch wenn er es hin und wieder damit übertreibt wenn er mal wieder sinnlos ein Gebäude damit hoch und runter abfährt. Die Story gibt natürlich gar nix her, muss sie auch nicht. Eine straighte Flucht-Story, die man früher in jedem GTA-Spiel schonmal gezockt hat wenn mal ausprobieren wollte wieviel Bullen einen an den Hacken kleben können. Leider ist das alles zu lang geraten und auch die hektisch-turbulente Umsetzung die zu Beginn noch richtig bockt, ermüdet einen auf Dauer ein wenig. Auch weil es inhaltlich einfach strunzdoof ist und einfach nicht viel hergibt außer eben jener Action, lustigen bis peinlichen Onelinern. Das trägt sich nur schwer über die fast 2,5 Stunden. Da verkommt das prasselnde donnernde Actiongewitter dann mal schnell zum lauen Platzregen.
Jake Gyllenhal hat sich hier in Bays Kugelhagel auch noch verirrt und holt tatsächlich noch das Beste aus seiner Schießbudenfigur heraus. Der kanns halt. Ansonsten ist es natürlich schwer, umgeben von Kugeln, Explosionen, blutigen Innereien, tanzenden Drohnen, zu glänzen.
Letztendlich aber kann ich mich nicht beschweren. Ich habe bekommen was ich bestellt habe. Einen Bay der es ordentlich knallen und krachen lässt und sicherlich aufgrund seiner starken mitreißend-panischen Inszenierung in letzter Zeit zu den besseren Actionvertretern gezählt werden kann.
„Freunde kommen und gehen, wie Kellner in einem Restaurant“
Dieses Zitat ist leider wahr und viele Freunde mit denen ich früher abhing, intimste Ansichten, wunderbare und schlimme Erlebnisse geteilt habe, existieren heute in meiner Welt nicht mehr. Damals hätte man das nie für möglich gehalten. Da waren Freundschaften ein Band, was keiner durchtrennen konnte. Dieses Gefühl von Vertrauen, Zusammenhalt und Stärke in Freundschaften vermittelt „Stand By Me“ wohl wie kein anderer Film.
Ein paar Jungs begeben sich Ende der 50er Jahre auf die Suche nach einer Leiche, um sich als Helden feiern zu lassen. Wunderbar natürlich gespielt hauchen die Jungdarsteller Will Wheaton, River Phoenix, Corey Feldman, Jerry O´Connell ihren Figuren so viel Leben und Eigenheiten ein. Jeder hat seine Probleme und jeder ist anders. Regisseur Rob Reiner („Harry und Sally“) treibt die Darsteller zu Höchstleistungen und begleitet sie sehr sensibel auf ihrem Abenteuertrip, der gespickt ist mit lustigen Momenten, spannenden Szenen und irrwitzigen Geschichten. Auch wenn ich „Stand By Me“ schon mehrfach gesehen habe ist es mittlerweile mehr als ein nostalgisches Album welches ich aufschlage und durchblättere. Vielmehr fühlt es sich so an als wäre es mein Eigenes. „Stand By Me“ kann man fühlen und weckt in mir einen sinnlich-verklärten Zustand der Sorglosigkeit.
Bis man das Album schließt und einen wieder klar wird, dass Freundschaften immer auch nur Momente sind, die man zu jeder Zeit genießen sollte, bis der Kellner die Rechnung bringt.
Warum "Man vs Bee" in einzelne Episoden unterteilt wurde ist mir schleierhaft. Denn die 9 Episoden ergeben insgesamt lediglich Filmlänge. Vielleicht ist das als Mini-Snacks einfach bekömmlicher als alles an einem Stück zu schauen. Die Handlung gibt ja auch nicht viel her ausser dass Rowan Atkinson unentwegt versucht eine Biene zu erwischen und platt zu machen.
Meilenweit weg von der Genialität von „Mr. Bean“ ist die Netflix-Produktion aber dennoch eine kurzweilige und mitunter richtig lustige Slapstickparade des mittlerweile 67 Jahre alten Briten, auch wenn nicht jeder Gag zündet. Es ist einfach schön ihn mal wieder in so einer Rolle zu sehen und er zeigt dass er es einfach nicht verlernt hat. Mit herrlichen Grimassen und vollem Körpereinsatz macht es echt Laune ihn dabei zuzusehen wie er abstruseste Iden hervorzaubert um die niedliche top animierte Biene ins Jenseits zu befördern. Kann man sich mal geben. Ich war übrigens Team 🐝