RoosterCogburn - Kommentare
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Alle Kommentare von RoosterCogburn
Der Plot macht auf mich den Eindruck als wären die Autoren Fans von Filmen wie „Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh“ und „True Lies“. Die Verwechslungs-Komödie „True Memoirs of an International Assassin“ versucht mit den Genre-Klischees zu spielen – leider gelingt ihr das nur sehr bedingt. Vor allem wenn das 1/3 des Filmes vorbei ist, wird die Produktion von Minute zu Minute x-beliebiger und vorhersehbarer. Das sist schade, weil die Grundidee ziemlich gut ist. Mir gefällt nur die Umsetzung nicht. Zu larifari und zu sehr nach Baukasten-Prinzip. Beispielsweise taucht innerhalb der Handlung noch ein love interest für Kevin James auf – was schon logisch ist aufgrund der Plotvorgabe. Natürlich entpuppt sich diese als Agentin und ihr Wirken bzw ihre Funktion innerhalb der folgenden Handlung ist derart formelhaft, das es mir graut. Da kenne ich deutsche Fernsehproduktionen, die weit amüsanter und einfallsreicher waren als das hier. Hätte man sich die Mühe gemacht und die Nummer satirisch aufgezogen, dann wäre vllt was aus dem eigentlichen Skript geworden. Jetzt ist es letztendlich nur eine laue Komödie mit Kevin James als Killer, der keiner ist. In der für mich eher unbekannten Darstellerriege kenne ich neben James nur Kim Coates (Sons of Anarchy) und Andy Garcia. Abgesehen von den Actionsequenzen, ist sehr wahrscheinlich für diese Drei auch das Meiste des $ 40 Mio Budgets draufgegangen.
Des Marshals Fazit: Eine uninteressante Netflix-Produktion, die man sich zwischen Twitter und Hardcore Pornos durchaus anschauen kann. Mehr Aufmerksamkeit verdient die Hochglanz-Langeweile nicht!
Eine kurze Stellungnahme zur Wirschaftslage Spaniens kann dem Opening entnommen werden. Damit wird versucht die Motivation des fremden Anrufers zu erklären. Somit ist die Handlung des Täters nicht von Gier gesteuert, sondern hat andere Motive. Allerdings wird dieser sozialkritische Touch durch die üblichen Genremuster und deren Erfüllung verwässert. Luis Tosar (Sleep Tight, Miami Vice) gibt hier überzeugend den schlechtgelaunten Unsympathen und Familienvater, dessen Ehe mies läuft. Aufgrund der Handlung wird der charaktervolle, gefestigte Geschäftsmann an die Grenzen des Erträglichen gebracht, um an den Geschehnissen emotional zu verzweifeln. In diesen Momenten ist Tosar ausgezeichnet. Leider bleibt das spanische Thriller-Drama so manches mal in den sich selbst gesteckten Grenzen stecken und genau dann erscheint die Figurenzeichnung zu konventionell. Trotzdem ist der Film handwerklich und darstellerisch top.
Regisseur Dani de la Torre hat ein durchaus respektables Genre-Beispiel geschaffen, der sich an die Liebhaber des Thrillers richtet. Zu oft unterwirft sich der Inhalt den üblichen Konventionen anstattt mutig zu bleiben.
Warum ziehe ich mir diese „Young Adult“-Vertreter eigentlich noch rein? Mir fällt spontan kein Film dieser Kategorie ein, der mir wirklich zugesagt hat. – Der Film ist vollends auf seine Zielgruppe zugeschnitten. Je mehr man davon abweicht, um so wahrscheinlicher ist es, das man an diesem Film etwas auszusetzen hat und/oder man kennt die guten Genre-Vertreter. Denn diese „Young Adult“ Adaptionen bleiben grundsätzlich viel zu oberflächlich, sind oftmals von Barbie und Ken Abziehbildern geprägt und kauen Genre-Thematiken durch, die NUR für Einsteiger etwas neues bieten. Trotz Akteure wie Chloë Grace Moretz, Maria Bello oder Liev Schreiber bietet der Sci-Fi Film auf der darstellerischen Seite nichts bemerkenswertes. Wer das alles toleriert, kann dieser Produktion ggf etwas abgewinnen. Für mich war das Ding ziemlich schnarchig.
Die Geschichte von Sundance Kid (Pádraic Delaney) und Butch Cassidy (Nikolaj Coster-Waldau bekannt aus „Game of Thrones“) wird hier – in Rückblenden – weiter erzählt. Und Butch hat überlebt.
Die Handlung ist ein Abgesang auf alte Mythen. In epischen Bildern erzählt die Titelfigur (Sam Shepard - grandios!), das alles nicht ganz so war wie die Legende es wiedergibt. Die herausragende Kameraführung schwelgt nicht nur in den Weiten Boliviens. Sie lädt zum reflektieren ein, in Bezug auf George Roy Hills „Zwei Banditen“. Während dort die Hole in the Wall Gang und insbesondere Robert Leroy Parker und Harry Longbaugh zu sympathischen Gaunern hoch stilisiert werden, demontiert „Blackthorn“ die beiden Figuren zu verlorenen Westernhelden. Neben den Figuren Butch, Sundance und Etta ist eine weitere Figur vertreten, die bereits im Film von '69 auftrat. Damals als namenloser Marshal war er nur Verfolger. Hier bekommt er einen Namen und eine bedeutendere Rolle im Sub-Plot (gespielt von Stephen Rea). Somit schließt sich der Kreis, wenn man „Blackthorn“ als eine Art inoffizielle Fortführung des Newman/Redford-Films betrachtet. Auch die Handlung ergibt für mich unter der Berücksichtigung des Western-Klassikers mehr Sinn als wenn ich „Blackthorn“ alleinstehend sehe.
Und der echte Butch Cassidy? Man nimmt an, wie in der Verfilmung von '69 angedeutet, das er und Sundance in Bolivien von der Polizei erschossen wurde. Beweise gibt es dafür nicht.
Des Marshals Fazit: Eine fiktive Fortsetzungsgeschichte um zwei Westernlegenden, die hier nicht ganz so legendär sind, wie man sie in Erinnerung hat.
Insgesamt fehlt mir ein konstanter roter Handlungsfaden und eine gewisse Glaubwürdigkeit. Der Inhalt mir ist zu strukturell und episodenhaft geraten. Als hätte man Teile der Handlung ausgelassen. Mit dieser fragmentarischen Adaption des Romans kann ich nicht viel anfangen. Abgesehen von der entäuschenden Umsetzung sind die Jungdarsteller allesamt nicht überzeugend. Neben dem Fehlen einer funktionierenden Storyline, geht mir die überfette Moralisierung ziemlich auf den Senkel. Das macht das ganze noch unglaubwürdiger als es eh schon ist.
So kann man einen Jugendbuch-Klassiker bei der filmischen Umsetzung versemmeln. Sehr unschön.
Die Operation „Market Garden“ sollte 1944 den WW II durch die Alliierten beenden. Doch die Luftlandetruppen, die die Rheinbrücke bei Arnheim besetzen sollten, fielen dramatischen Fehlplanungen zum Opfer. „Die Brücke von Arnheim“ schildert die Ausführung eines ehrgeizigen Plans, dessen Scheitern mehr alliierte Soldaten das Leben kostete als die Invasion in die Normandie. An Originalschauplätzen filmte Sir Richard Attenborough mit einem bemerkenswerten Staraufgebot einen historisch ungenauen, aber dramaturgisch spannenden Kriegsfilm.
Bemerkenswert empfand ich die Täuschung an mich als Zuschauer bezgl der Militärfahrzeuge. Für den Film standen nur sehr wenig zeitgenössischen Originale zur Verfügung. Neben vielen umgebauten Panzern und Fahrzeugen hat man sogar Fiberglasmodelle auf VW-Käfer gebaut, welche dann Sherman-Panzer darstellten. Der Pathos ist teilweise ein bisserl dicke, aber verschmerzbar. Die unabhängige Filmproduktion, welche zwei Jahre in Anspruch nahm, gehört für mich zu den Besten seines Genres.
Allein wegen der unglaublichen Besetzungsliste lohnt es sich den Film einmal anzuschauen. Unter den englischen, us-amerikanischen und deutschen Stars sind u.a. James Caan, Michael Caine, Sean Connery, Gene Hackman, Anthony Hopkins, Robert Redford, Hardy Krüger, Maximilian Schell und Laurence Olivier.
Robert Vaughn war wirklich ein vielbeschäftigter Schauspieler gewesen. Neben den im Text bereits genannten, war er auch zweimal Columbos Gegenspieler, in der letzten Staffel des "A-Team" deren Auftraggeber, in "Supermann III" übernahm er die Rolle des Ross Webster, war auf der Jagd nach dem Superauto "Black Moon" und wirkte neben eingen anderen Alt-Stars (Martin Balsam, George Kennedy, Lee Marvin) in "The Delta Force" mit. Er war sogar in der TV-Serie von "The Magnificent Seven" dabei. Ich weiss gar nicht, wo ich diesen Mann noch alles gesehen habe. Aber er gehörte für mich zu denjenigen, die ich gern als "Guten" und "Bösen" gesehen habe. Er konnte beides.
Und nun hat der letzte Schauspieler der Original-Besetzung der "Glorreichen Sieben" selbst sein Pferd gesattelt um für immer in den Sonnenuntergang zu reiten.
I’m a poor lonesome cowboy
I’m a long long way from home
And this poor lonesome cowboy
Has got a long long way to roam
Eine weitere filmische Umsetzung einer 'Young Adult Books'-Saga. Ähnlich wie das Twilight-Universum spielt die Welt von "Beautiful Creatures" im Bereich des Übernatürlichen. Nur geht es hier um Hexen. Genauer um eine ganze Sippe. Und natürlich um die große Liebe und einen Fluch. *Gäääähn!*
Abgesehen von einigen Lichtblicken, wie die Alt-Stars Jeremy Irons und Emma Thompson, konnte der Spuk mich nicht überzeugen. Am meisten nervt mich hier, das viel geredet wird ohne das dem Zuschauer was gesagt wird. Wenn die Buchvorlage ebenso ist, dann tun mir die Leser leid, das sie sich mit soviel Müll die Gehirngänge verstopfen. Hier gilt "Viel Rauch um Nichts". Wundert mich gar nicht, das der ein Flop war. Somit bleibt dem Publikum eine Fortsetzung erspart.
Dialoglastiger Schmarn, der im bekannten Fahrwasserr fährt.
Erstmals habe ich den in s/w gedrehten Film in der kolorierten Fassung gesehen. Meiner Ansicht nach wirken die Farben übersättigt und nicht authentisch. De Funès spielt hier wieder einmal den Mann aus der Mittelschicht der unter dem Großbürgertum leidet. Auf seine quirlige Art macht er das famos. Regisseur Jean Girault stellt seine Titelfigur vor die Frage, was ist Recht und was Unrecht? Wie weit darf man gehen? Die überkonstruierte Liebesgeschichte hingegen zeugt davon aus welcher Zeit der Film stammt. Schade ist, das die konsequente Gesellschaftskritik heute nicht mehr so satirisch wirkt, wie einst.
Eine durchaus amüsante Posse. Leider, im Gegensatz zur Idee, unoriginell umgesetzt. Mit De Funès gibt es witzigere Filme, deren Komik die Zeit besser überstanden haben.
Alternativtitel: „Die Helden der Kompanie“ – Kurz bevor Mario Girotti unter den Namen Terence Hill neben Bud Spencer seinen ersten Italo-Western mit ihm drehte (Gott vergibt… Django nie!), hatte er in dieser Millitär-Klamotte als diffuser Erfinder mitgewirkt. Zusammen mit einem US-Bruchpiloten und einer Wirtstochter, ist er im Juli '44 vor den Deutschen auf der Flucht, nach dem sie – nach einigen Verwicklungen – gemeinsam dem Knast entflohen sind. Der Klamauk machte auch vor Albernheiten wie „Frauen-in-Uniformen“ nicht Halt. Denn die Drei verstecken sich in Uniform kurzfristig bei den Deutschen. Das Dümmlichste ist aber wohl die deutsche Synchro. Darin besitzt die sämtliche Besatzungsmacht, die sowieso schon wie die letzten Knallchargen wirken, einen merkwürdigen Dialekt (bayrisch?). Erinnerte mich stark an einige Figuren aus der Sitcom „Ein Käfig voller Helden“.
Wie auch immer … das Endprodukt ist gnadenlos unkomisch und nicht mehr als eine Kuriosität in Terence Hill's Filmografie.
Eine Gruppe junger Leute und plötzlich sehen sich diese mit dem abgrundtief Bösen konfrontiert. Das kennt man bereits 1981 einschlägig aus den verschiedenen Vertretern des Backwoods Horror. Regisseur und Autor Raimi variiert dies und lässt seine Gruppe, abgeschnittten von der Außenwelt, in einem abgelgenem Waldstück den wahren Horror erfahren.
Sam Raimi benutzt H. P. Lovecrafts Necronomicon um der Geschichte aus seinem Kurzfilm „Within the Woods“ mehr Spielraum zu geben. Seinen beiden Hauptdarsteller, die schon drei Jahre zuvor dabei waren, sind auch in diesmal mit an Bord. Bruce Campbell heisst diesmal Ash und Ellen Sandweiss spielt seine Schwester. Den Love Interest übernimmt an ihrer Stelle Betsy Baker. Der Grundplot ist ansonsten derselbe. Nur hier weit drastischer in Szene gesetzt. Bemerkenswert für den B-Film, das er trotz seines Alters, heute noch so gut funktioniert. Eine der eindringlichsten und inzenatorisch originellsten Einfälle, ist mAn die "shaky cam". Sie suggeriert mir als Zuschauer eine enorme Bedrohlichkeit. Große Zooms und close-ups untermalt vom passenden Sound, kommen bei mir mehr an als einige überschwengliche Gore-Szenarien, von denen manche unfreiwillig komisch wirken. Obwohl der erste „Evil Dead“ bierernst gemeint war. Außerdem habe ich hier das Gefühl, das Raimi zwar in Bezug auf sein geringes Budget ($ 400.000) sein Möglichstes getan hat, er jedoch mehr wollte. Manches wirkt auf mich abrupt (aber vllt bilde ich mir das ein).
In jedem Fall ist der heilige Gral unter den Horrormovies ein Splatterfest und Must-See für jeden Genre-Liebhaber.
James Bond, Quatermain, Indiana Jones und Dracula – die Abenteuerreihe „The Quest“ macht nun vor gar nichts mehr Halt. Noah Wyle hat als Bibliothekar Flynn Carsen eindeutig dazu gelernt. Mit welcher Chuzpe er sich inzwischen in dieser Rolle beweist, zeigt er hier endgültig. Diesmal geht es gegen Vampire und Ex-KGB-Agenten auf der Jagd nach dem Judaskelch, welcher dem ersten Vampir gehörte. Allein dieser Plot ist so abgefahren trashig, das es wieder gut ist. Nur die Umstände der Inszenierung, es ist halt eine mittelprächtige TV-Produktion, ziehen die Punktzahl so runter. Und „Nummer Eins“ Jonathan Frakes ist nicht der Begabteste unter den Regisseuren.
Wer bei dieser Disney-Produktion einen harmlosen, familientauglichen Filmspaß erwartet, sei vorgewarnt! Das Junggesellen-Treiben um die zwei Mittfünfziger (Robin Williams und John Travolta) fängt noch recht verheissungsvoll an, driftet doch recht schnell in erwartungsgemäß absehbare Plotschachteln und schmückt sich selbst mit hanebüchenen Albernheiten, die als „Humor und Witz“ deklariert werden. Travolta selbst wird unglaubwürdig als der ewig Junggebliebene verkauft, während Williams hier eine der grössten Peinlichkeiten seiner Karriere abliefert. Einzig die Nebendarsteller Seth Green und Matt Dillon brachten mich in ihren Rollen zum schmunzeln.
John Travolta musste in diese Produktion gleich die halbe Familie mit unter bringen. Seine Frau (Kelly Preston) spielt den Love Interest von Robin Williams und Travoltas Tochter spielt Williams Tochter. Praktisch für ihn. Für mich als Zuschauer bringt das nichts. - Langweilige Aneinandereihung von Peinlichkeiten.
Eine Apokalypse in einer Komödie mit einer Menge Schauspieler. Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, das Seth Rogen versucht auf den Spuren von Kevin Smith zu wandeln. Nur das er das mit seiner Auffassung von Humor würzt. Denn besonders hintersinnig ist das Ergebnis nicht. Was bei dem Humor von Seth Rogen auch neu wäre. Trotz der vielen Empfehlungen, dieser Film war für mich leider nicht das Gelbe vom Ei.
Mein Fazit: Diesmal hat es nicht so richtig geklappt zwischen Seth und mir.
Bei Simon meldet sich die Pubertät. Seine Eltern haben sich getrennt und er lebt abwechselnd beim traditionell jüdisch lebenden Vater und der weltoffenen Mutter. Demnächst steht für den Jungen die Bar Mitzwah an. Doch Simon ist immer noch unbeschnitten.
Der Plot selbst dreht sich um die aufkeimende Schwärmerei Simons für seine neue Rabbinerin und, wie ich es von einer Coming-of-Age Story erwarte, wie er beginnt zu sich selbst zu finden. Allerdings trifft dies auch auf seinen Vater frank zu, der wieder ein konsequent religiöses Leben führt.
Die Religionszugehörigkeit ist hier keine unabdingbare Voraussetzung für das Verständnis der Handlung. Sie gibt der Sache den richtigen Pfiff und dient als Rahmen für zum Teil witzige Situationskomik. Für einen Fernsehfilm ist das Ding wirklich gut gelungen und kann einen sympathisch agierenden Titelhelden bieten.
Und die Bewertung? In meinen Augen baut der Film ab. Hätte er den Level der ersten Hälfte beibehalten, wäre er mir mindestens 8 Pkt wert gewesen. Die Leichtfüßigkeit, die der Film bei seiner Thematik an den Tag legt, empfinde als bemerkenswert und unterhaltsam. Die Erzählung bleibt dynamisch und wirkungsvoll. Allerdings wird der Film in der 2ten Hälfte relativ nachdenklich zu Gunsten der erwachsenen Figuren, deren Charakterisierung anscheinend aus dem Katalog für Fernsehfilm-Autoren zusammen geschustert wurde. Die Unbeschwertheit, die anfangs versprüht wurde, kann ich in der letzten halben Stunde nicht mehr spüren (für mich sinkt zu diesem Zeitpunkt der Film auf 5 Pkt). Empfand ich als extrem schade.
Mein Fazit: Unter den Fernsehfilmen unserer TV-Landschaft auf jeden Fall sehenswert - trotz der etwas unschönen 2ten Hälfte.
Police Squad!
i n C O L O R
Der grossartige Witz dieser ulkigen Comedy liegt mAn vor allem in ihrer Parodie auf die, vor allem damals, so eng vorgelegten Konventionen der US-Krimiserien und wie Ermittler in diesen zu handeln haben (siehe dazu typische Genre-Vertreter wie Peter Gunn, Polizeibericht, Cannon, Make-up und Pistolen, Dan Oakland oder Die Straßen von San Francisco).
Ich steh total drauf, wenn das Klischee eines typisches Verhörs so auf die Schippe genommen wird:
Lana: He hangs out there with some chorus girl, a floozy named Mimi Du Jour.
Ed: Du Jour? Is she French?
Lana: That's just her stage name, her real name is Mimi Coffee.
Ed: Coffee?
Lana: No, thank you.
Gekrönt wird das von den Running gags der Serie. U.a. wird der Gaststar der jeweiligen Folge bereits im Vorspann kalt gemacht; auch das Kaffeangebot ist wie die Zigarette ein Running gag; gleiches gilt für die Fahrkünste von Frank Drebin und seine Folgen (dieser Gag schaffte es auch in die Filmreihe); wenn die Titeleinblendung der Folge erscheint, sagt der Sprecher aus dem Off einen anderen Titel; mein Lieblingsgag: das "erstarrte Bild" zum Schluß - eine Parodie auf ein Stilmittel der 70er Jahre Krimis.
Übrigens ist die Figur Nordberg auch hier als Sidekick dabei. Nur ist sie hier noch Officer und wird von einem weissen Darsteller gespielt (in den Filmen von O.J. Simpson). Dasselbe gilt für Drebins Vorgesetzten Capt. Hocken (der in der Filmreihe von George kennedy gespielt wurde).
Die deutsche Fassung läuft derzeit freitags abend auf Tele 5 und wird am nächsten Sa. mittag wiederholt.
Mein Fazit: Saukomisch!
Manfred Krug hat mich in den 80ern und 90ern als immer gegenwärtiger Fernsehstar begleitet. Als ich noch ein lütter Bub war, war er zusammen mit Samson, Tiffi und Lilo Pulver in der Sesamstrasse. Später lernte ich ihn als Trucker Franz Meersdonk (Auf Achse) und Privatermittler Bruno Roth kennen (Detektivbüro Roth). Und wer kennt ihn nicht als Tatort-Kommissar Paul Stoever zusammen mit Kollege "Brocki"? Ausserdem ist er der Titelheld einer meiner Lieblingsserien: "Liebling - Kreuzberg". Als bodenständiger Anwalt mit Berliner Schnauze war er unübertrefflich.
Das Erste hat gerade einige Folgen der Serie wiederholt. Wer mehr sehen will, die ersten vier Staffeln sind (fast) vollständig bei YouTube zu finden.
Manne, mach's gut.
Aus gegebenen Anlass gibt es einige Prommänderungen
Samstag (29.10.) 20:15 NDR "Tatort: Leiche im Keller"
Samstag (29.10.) 21:50 NDR "Tatort: Undercover Camping"
Samstag (29.10.) 23:15 NDR "Liebling Kreuzberg: Lernet, Ihr Richter auf Erden"
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Sonntag (30.10.) 00:10 NDR "Abgehauen";
TV-Film nach den Tagebüchern von Manfred Krug - Mein Einschalttipp !!!
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Sonntag (30.10.) 01:40 NDR "Wenn ich singe..."; Porträt 2000
Sonntag (30.10.) 23:40 - 3:55 SWR "Auf Achse" Folge 1 bis 5
Als ich diesen Film das letzte Mal gesehen habe, gab es nur zwei private Fernsehsender. Er wurde zu einer Zeit produziert als Buena Vista Motion Pictures noch nicht Walt Disney Motion Pictures Group hieß. Genauer, zwei Jahre nach den tatsächlichen Ereignissen, um die es im Film geht: Die wohl spektakulärste Republikflucht der DDR.
Regisseur Delbert Mann, der zwanzig Jahre zuvor Klassiker wie Ein Pyjama für zwei oder Ein Hauch von Nerz inszenierte, hat ein massentaugliches Fluchtdrama ganz Hollywood-like für die Leinwand wiederbelebt. Denn die Handlung fokussiert extrem stark auf den ersten missglückten Fluchtversuch und die Flucht selbst. Der politische Hintergrund wird hier nicht thematisiert. Abgesehen von einem kleinen Erklärungsfilm im Vorspann, der das geteilte Deutschland kurz erläutert. Man kann das auch der Produktionszeit entschuldigen. Immerhin ist der Film von '81. Zur Zeit des kalten Krieges, der Sowjetunion und der Regierung Honeckers wurden diese Dinge im gegenwärtigen Mainstreamkino nicht großartig erläutert.
Gewisse Abzüge gibt es bei mir in Sachen Ausstattung. Denn es sieht aus wie der Westen, der plakativ als Osten verkleidet wurde. Mitten in den Strassen hängen Lenin-Parolen und Sozialismus-Propaganda, aber es fahren westliche Autos über die Strassen. Kein Trabant im Osten weit und breit. Könnte man auch durch die Produktionszeit entschuldigen. Dann überzeugen mich nicht alle Darsteller. Die Oberhäupter der beiden Familien spielen glaubwürdig (Beau Bridges und John Hurt). Aufgesetzt steif wirken hingegen ein paar deutsche Darsteller (Sky du Mont, Günter Meisner). Dafür war das Wiedersehen mit Klaus Löwitsch erfrischend. Zumindest wird eine deutsch-deutsche Geschichte abenteuerlich und manchmal rührselig erzählt.
Des Marshals Fazit: So funktionierten massenkompatible Fluchtdramen a la „Der Tunnel“ in den frühen 80ern, wenn Disney dahinter steckt. Sechs mal heisse Luft!
Anmerkung: Angeblich will Michael "Bully" Herbig ein Remake zusammen mit Roland Emmerich produzieren. Dabei sollen Details aus mittlerweile zugänglichen Stasiakten miteinfließen.
Leinwandadaption des dritten Buches der Musketier-Trilogie. Und wer die Vorlage irgendwann mal in der Hand hatte, weiß das diese rund dreißig Jahre nach den Ereignissen des ersten Abenteuers spielen. Die berühmten „drei Musketiere“ sind ausser Dienst und kurz vor dem Rentenalter. Bezüglich des Alters ist man bei der Verfilmung nicht ganz so drastisch vorgegangen. Dumas vertritt in seinem Roman eine Hypothese um die historische Figur, den unbekannten Staatsgefangenen von Ludwig XIV., welche angeblich dessen Zwillingsbruder gewesen sein soll.
Die darstellerischen Qualitäten liegen eindeutig bei Jeremy Irons, John Malkovich und Gérard Depardieu, der als Porthos leider zum Sidekick degradiert wird. Leonardo DiCaprio empfand ich in seiner Doppelrolle nur mittelprächtig. Leider konnte mich Gabriel Byrne als D’Artagnan überhaupt nicht überzeugen. So einiges aus der Vorlage wurde leinwandgerecht abgeändert. Das ist bei Romanverfilmungen nun mal so. Aber in puncto Köstume und Setting ist das Ding weit vorn. Doch letztendlich wirkt alles auf mich zu zäh, stark romantisiert und überhaupt nicht mitreissend erzählt.
Des Marshals Fazit: Es gibt weit bessere Genre-Vertreter. Verschenktes Potenzial.
Weil ich nicht unnötig weitere Energie an dieses Machwerk verschwenden möchte, zitiere ich hier auszugsweise eine treffende Rezension von Christoph Huber:
"Weil man es sich nicht mit dem größten asiatischen Absatzmarkt verscherzen wollte, schritt man zur digitalen Nachbearbeitung, und machte aus den chinesischen Besatzern Nordkoreaner! [...] Das Remake des Reagan-Ära-Klassikers „Die rote Flut“ ist unsinnig. An Absurdität kaum zu überbieten, aber im weiteren Dauerfeuer macht es so gut wie keinen Unterschied (zum Original). [...] Der Hurra-Patriotismus-Film schlechthin."
So sehr ich derartige Casting-Shows verabscheue - und der klum'sche Fleischbeschau ist für mich die Königin unter den widerlichen Oberflächigkeiten der Privatsender - genau so muss ich zu geben, das dieses Sendeformat offensichtlich ein Berchtigungsdasein besitzt. Anders ist nicht zu erklären, weshalb die EMMA Redaktion noch nicht auf die Barrikaden gestiegen ist und Sendungen wie Der Bachelor oder GNTM angreift. Wenn ich im Vergleich zu Filmen und Serien überlege, wo sich die FSK alles einmischt. Aber vor intellektueller Verrohung und doofe Programmgestaltung gibt es keine Schutz. Da mag mancher denken, das liegt im Auftrag der Erziehungsberechtigten. Gegenfrage: Denk mal an deine Kindheit. Saßen immer Erwachsen daneben, wenn du den Fernseher eingeschaltet hast?
Die Qualität des deutschen Fernsehens ist immer schlimmer geworden. Allein die Scripted-Reality-Sendungen am Nachmittag sind so furchtbar, die hätten die früher selbst als Parodie abgelehnt und in der Rundablage verschwinden lassen. Wenn diese Kacke weiterhin als Realität verkauft wird, denkt der konsumierende Zuschauer irgendwann: das ist normal. Fernsehen besitzt Vorbildcharakter. Auch wenn in der Glotze alles Show ist, mach das mal einen 9-jährigen klar!
Und wie ein prominenter (Vor-) Namensvetter von mir GNTM zurecht verurteilte: "Das trichtert den Mädchen ein, dass man als Frau lernen muss, schön zu sein, die Fresse zu halten und zu gehorchen. Das ist militärischer Drill mit Schminken und vorgetäuschter sexueller Dauerbereitschaft. Und die jungen Mädchen geben mal eben alles an Emanzipation auf, wofür Generationen von Frauen gekämpft haben."
Der Mystery-Horror ist herrlich Old School in Szene gesetzt und versucht den üblichen Horror-Konventionen fern zu bleiben. Das finde ich mutig. Besonders auffällig ist das durch die erste Hälfte der Handlung. Hier bleibt die Erzählung trocken, schwarzhumorig und ruhig. Sehr schwimmend, jedoch stimmig, findet die Handlung den Weg. Anfangs noch mystisch-getaucht, eher klassisch vor einem spooky Hintergrund, mit skurrilen Nebenfiguren. Wie ein ängstlicher Cop oder ein nutzloser Ghostbuster. Erst zur zweiten Hälfte wird Regie-Debütant Johnstone (auch Schnitt und Autor) mit seinem Werk düsterer um in einem coolen Finale zu enden. Dabei wird aber nicht vergessen, die shocking moments mit pointierten Witz zu garnieren.
Der Marshal meint: Auch wenn der Humor nicht jedermanns Sache ist, für mich hat sich die kleine neuseeländische Genre-Perle gelohnt.
Das Oktoberfest-Attentat vom September 1980 gilt als der rechtsterroristische Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik. Am Haupteingang detonierte die Bombe, die 13 Menschen das Leben kostete. Weitere 200 wurden verletzt, 68 davon schwer. Für die Ermittler war der rechtsextreme Gundolf Köhler, der bei der Explosion starb, schnell der Täter. Angeblich ein Einzeltäter.
Diese Fakten werden im Spielfilm „Der Blinde Fleck“ sehr zügig an den Zuschauer gebracht. Zu Beginn dachte ich noch, man wolle die Authenzität mit den Tagesschau Einblendungen und den realen Bildern unterstreichen. Da sich die Produktion als Spielfilm deklariert, habe ich auch genau einen solchen erwartet. Doch anstatt mich als Zuschauer dramaturgisch zu fesseln, setzt der Film penetrant auf die Aufzählung der Fakten. Über lange Zeit im Wechsel zwischen Doku-Material und Spielszenen. So dass ich eher an „Aktenzeichen XY ungelöst“ erinnert wurde. Ich habe nur auf Eduard Zimmermann oder Guido Knopp gewartet, die mich bitten auch nächste Woche wieder einzuschalten. Die Arbeit von Ulrich Chaussy in allen Ehren. Ohne ihn wären die jahrelangen Vertuschungen wohl kaum ans Licht gekommen. Doch wie seine Arbeit hier verpackt wurde, ist weder ein gelungener Thriller, noch eine interessante Dokumentation.
Hier wird auf sehr ungelenke Art versucht aufzuklären. Die Motivation den Zuschauer zu informieren war so groß, das die Dramaturgie die ich von einem Spielfilm erwarte, auf der Strecke liegen geblieben ist. Somit ist der Film als Polit-Thriller/Drama ziemlich schwach auf der Brust. Da hilft auch die Besetzung nicht. Obwohl sich Heiner Lauterbach, Jörg Hartmann und natürlich Benno Fürmann redlich Mühe geben. Trotz der hochinteressanten und brisanten Thematik ist der Film als Produkt für mich leider Mittelmaß.
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Zum Thema: Neue Erkenntnisse in der Reportage
„Attentäter - Einzeltäter: Neues zum Oktoberfestattentat“.
Zu finden in der ARD-Mediathek oder https://youtu.be/we9Y1I8vo_c
Handwerklich solider Jugendfilm. Keine Frage. Aber ich hatte unheimlich Probleme mit der unrunden erzählerischen Stimmung. Die Produktion bezeichnet sich selbst als Tragikomödie. Wenn es das sein sollte, gibt es weit bessere Vertreter. Ist der Film in der ersten Hälfte ein stark melancholisches Bild eines mit sich selbst unzufriedenden Jugendlichen (Tom), der seine Mutter verloren hat, schwenkt der Erzählton in der Mitte zu einem Tom, der sich mit Verlustängsten und Orientungslosigkeit plagt.
Mal abgesehen davon, das ich dem Protagonisten – ein träumerischer Gothic-Fan – seine Minderjährigkeit nicht abkaufe (der Darsteller sieht aus wie Mitte 20), erfüllt die Geschichte nicht ihren eigenen Anspruch. Zu keiner Zeit spüre ich eine Waage zwischen Tragik und Komik. Entweder verliert sich der Film im einen oder anderen Extrem ODER ist schlicht zu brav in Dramaturgie und Dynamik. Doch es gibt auch Lichtblicke, wie die Schmunzelerlebnisse im Bestattungsunternehmen. Da punkten vor allem die ukrainische Aushilfe (Nicolette Krebitz) und der Chef von Tom (Martin Brambach). Allerdings wirken einige Gags gewollt skurill (Tanz neben der Leiche, Bestattung von Mike). Trotz prominenter Besetzung (Wotan Wilke Möhring, Hannelore Elsner) bleibt ein staubiger, schaler Nachgeschmack.
Der Marshal meint: Weder Fisch, noch Fleisch. Zu unentschlossen. Zu gewollt. Und zu unrund – was aber nicht für die süssen Titten von Anna Fischer gilt :)
Der Thriller muss sich gefallen lassen, das er wirklich sehr formelhaft funktioniert. Wenn die Beteiligten nicht wären, wäre daraus ein x-beliebeiger TV-Thriller geworden. Doch unter der Regie von Sam Miller, der u.a. die Hälfte aller „Luther“-Folgen inszenierte, wird das ganze auf ein ansprechendes Niveau gehoben. Mit den beiden – in den USA populären – Hauptdarstellern, hat man kalkuliert dafür gesorgt, das der Film seine Kosten einspielt (er war sogar auf Platz eins am Startwochenende). Die oscar-nominierte Taraji P. Henson (bekannt aus „Person of Interest“) spielt solide, hebt sich jedoch nicht besonders hervor. Ganz anders Idris Elba („Luther“, „The Wire“), der mit einer Spielfreude den narzistischen Soziopathen Colin darstellt, welcher frisch ausgebrochen ist. Ein offensichtlich mäßiges Skript nach Schema F, wurde bestmöglich in Szene gesetzt. Wie bei so vielen Genre-Vertretern gibt es auch hier ein paar Logiklöcher. Doch dafür empfand ich den Film mitreissend gespielt. Was allerdings ausgerechnet in den letzten 20 Minuten nachlässt. Wenn man dem Showdown entgegen fiebert, ist das positive nicht mehr spürbar. Plötzlich wirkt es ziemlich 08-15. Das hätte ich mir etwas pfiffiger gewünscht.
Des Marshals Fazit: Eigentlich ein Drehbuch für die Rundablage. Jedoch richtig besetzt und mit einem versierten Regisseur kann für manchen Thriller-Freund kurzweilige Unterhaltung entstehen. Bei mir hat es relativ gut geklappt.