RoosterCogburn - Kommentare
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Alle Kommentare von RoosterCogburn
Die Generation 2.0 und welche Probleme sie mit sich bringt, wird von dem Film „LOL“ nur recht oberflächlich thematisiert. Denn die Digitalisierung birgt Probleme. Aber darauf will man hier nicht eingehen. Ist meiner Ansicht nach auch nicht der richtige Rahmen dafür. „LOL“ erinnert allein durch den Plot an bekannte Themen des Genres und verpackt diese auf passable Art neu. Allein wegen der Besetzung erinnert er an einen Klassiker seines Genres. Einst spielte Sophie Marceau in „La Boum“ die Tochterrolle und war genauso rebellisch und an Jungs interessiert. Die Schule war ihr Alltag. In den „La Boum“ Filmen war zwar die Ehe der Eltern zeitweise bereits bedroht (und schon damals mit diesem Punkt sehr aktuell), aber letztendlich blieben Claude Brasseur und Brigitte Fossey zusammen. In „LOL“ spielt Christa Théret das Töchterchen solide und Marceau übernimmt die Mutterrolle. Dabei ist sie besonders stark in ihren einfühlsamen Sequenzen als auch in den emotionalen Ausbrüchen. Bis auf einige bedingte Abänderungen, zum Beispiel ist die Mutter – wie es heutzutage bei den Autoren selbstverständlich geworden ist – natürlich alleinerziehend, erinnert mich das Grundkonstrukt von "LOL" schon sehr an "La Boum". Außerdem fällt mir auf, wie glatt hier angeblich 15-jährige in Szene gesetzt werden. Akne ist kein Thema mehr, heute kommt man wie aus dem Ei gepellt zum Frühstück. Auch sonst unterliegt die Erzählung dem generischen Muster, ohne dabei wirklich eine Handlung zu erzählen. So plätschert der Alltag von Mutter und Tochter mehr oder weniger dahin, unterlegt mit zeitgemäßen Musikstücken, die einen verkaufsträchtigen Soundtrack ergeben.
Der Marshal stellt fest: Als indirekte Auflage der La Boum-Ära kann man sich das mal geben. Sehenswert ist Marceau in der Mutterrolle tatsächlich. Mehr nicht. Persönlich hat mir die inoffizielle La Boum-Fortsetzung von '88 mehr gegeben („Die Studentin“).
#cinémafrançais
„Les Petits Mouchoirs“ ist ein Ensemble-Film, der in seiner Besetzung hochgradig populäre Schauspieler bietet (u.a. François Cluzet, Marion Cotillard, Benoît Magimel). Das mag auf den ersten Blick recht vielversprechend aussehen. Als dann allerdings Jean Dujardin im Vorspann bereits verheizt wird, hab ich etwas dumm aus der Wäsche geschaut und war neugierig auf das was kommt. Als Aufhänger dient das alljährliche Urlaubstreffen einiger Freunde, an dem einer aufgrund eines Unfalls nicht teilnehmen kann. Nun will die Story zwei Dinge, a) mir als Zuschauer Vergänglichkeit bewusst machen und b) die gegenwärtige Oberflächlichkeit unseres Daseins anprangern. Allerdings bleibt das Drehbuch, trotz gewisser Ansätze, dabei selbst zu oberflächlich. François Cluzets verkörpert die einzige Figur, der einigermaßen Tiefgang erlaubt wird. Aber sonst erlaubt sich der Film allerlei Unnötigkeiten, die zu nichts führen. Ausser das mich der Film irgendwann tierisch langweilt. Kein Wunder, denn mit 2 ½ Std ist der Rotz viel zu lang geraten.
Was in der Presse als „reflektiertes Melodram“ bezeichnet wurde, ist zwar stilistisch inszeniert und gut fotografiert. Inhaltlich jedoch absehbar, überraschungssarm, kitschig, hohl und mit nerviger Musik unterlegt, die aus der RTL-Jukebox stammen könnte.
#cinémafrançais
Mal abgesehen davon, das ich Amy Schumer für die überbewerteste US-Comedian der letzten fünf Jahre halte - aber ich hab mit dem mainstreamigen Ami-Humor dieses Jahrtausends sowieso meine Probleme - frage ich mich nach Sichtung des Trailers, was zur Hölle ist mit Goldie Hawn passiert?
Okay, sie ist bereits über 70. Aber im Trailer sieht sie aus als hätte man sie auf dem Friedhof ausgegraben, wiederbelebt und zum nächsten Schönheitschirugen geschickt. So zombiemäßig taumelt sie hier rum und stellt in Mother/Daughter den titelgebenden Elternteil dar. Für mich schaut das wie ein uninteressanter Sommerfilm aus, mit uninteressanten Plot und Darstellern, die ich nicht bzw nicht mehr sehen will. Daher, KEIN INTERESSE!
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Goldie, du warst in den 70ern und 80ern goldig. Vor zwanzig Jahren war deine Filmkarriere vorbei. Meiner persönlichen Ansicht nach, bist du daran nicht ganz unschuldig (falsche Rollenwahl und der berühmte Brief in der Tribune). Lass es bleiben und schick lieber deinen Lebensgefährten Kurt (Russell) weiter in für ihn passende Produktionen. Er hats diesbezüglich richtig gemacht.
Bye. Und richte deiner Tochter Kate (Hudson) aus, das ich mir demnächst mal ihren neuen Film anschaue (Deepwater Horizon).
Trotz der Besetzung, finde ich die Idee des Filmes von vornerein so derart "nicht ansprechend". So weit ich das durch den Trailer mitbekommen habe, versucht die Hauptfigur seine Depression durch Briefe an die Zeit, die Liebe und den Tod zu bewältigen. Jetzt soll der angebliche Clou sein: die Drei antworten nicht nur, nein sie stehen ihm persönlich gegenüber. Wahrscheinlich gründen sie dann eine gemeinsame Selbsthilfegruppe ^^ Für mich klingt das so originell wie mit Diesel beheizte Hausschuhe. Für ne Zeit hat man es warm. Bis man merkt, dass das Ding einen Haken hat. Ohne den Film zu kennen - und das will ich auch nicht ändern - der Plot klingt ultra-kitschig und langweilig. Deshalb: KEIN INTERESSE.
Für so was kann sich ja nur der einstige Superstar Will Smith anbiedern (ein Glück das Hugh Jackman abgesprungen ist um "Logan" zu drehen). Smith ist schon bekannt als pseudo-philosophische Grinsebacke Bagger Vance, der mit schlauen Sprüchen Glückskekse und Golfer versorgt hat. Abgesehen von "MIB 3" ist Mr. Smith in den letzten zehn Jahren nichts unterhaltsames mehr geglückt, was sich inzwischen auch finanziell auswirkt. Aber sollte es knapp werden, dann hilft vllt Scientology ein wenig aus :)
Das mich beim zuschauen das Gefühl beschleicht, das mir einiges bekannt vorkommt, liegt nicht daran, dass Neill Bloomkamp sich versatzstückweise bekannter Genre-Beispiele bedient wie „Nr. 5 lebt“, „RoboCop“ oder „Blade Runner“. Es ist viel mehr das bekannte Grundkonstrukt. Denn der Plot ist ganz eindeutig zweier klassischer Märchen entlehnt („Das hässliche Entlein“ von Hans Christian Andersen und „Pinocchio“ von Carlo Collodi).
Besonders subtil ist diese Vorgehensweise sicherlich nicht. Aber bei mir hat sie verdammt-nochmal richtig gut funktioniert. Allein die Haltung Chappie's finde ich grandios. Ohne menschliche Züge zu zeigen (denn dazu ist er nicht in der Lage), ist er die menschlichste Figur im kompletten Szenario. In meinen Augen ist das der Clou des Filmes! Das wurde auch schon bei Johnny Five versucht. Gelang beim ersten Nummer 5 Abenteuer noch ansatzweise, wird aber von Chappie vollends getoppt. Der Film unterhält auch mit Action und Slapstick, doch wer ihn darauf hinunter bricht, beraubt sich selbst der Bandbreite, die diese kleine Perle her gibt. Während Hugh Jackman süffisant in comichafter Manier den Schurken spielt und Dev Patel als nerdiger Gepetto überzeugt, sind Die Antwoord der Hingucker des Filmes und rocken die Bühne. Abgesehen davon ist „Chappie“ in seiner Absurdität frech, manchmal skurril, gelegentlich sozialkritisch und ansatzweise philosophisch. Hier gefällt mir sogar der Score von Hanz Zimmer, der durch Lautsprecher ballert.
Nein, neu ist das alles nicht. Man könnte sagen, Carlo Collodis Geschichte über den Hampelmann wurde als SF-Märchen neu verpackt. Jedoch empfinde ich dies extrem kurzweillig, originell und unterhaltsam.
Der erklärte Agnostiker Scott und sein Autor Steven Zaillian nehmen sich eine Menge Freiheiten, um den Stoff um dem Auszug der Israeliten aus Ägypten in einem neuen Licht zu präsentieren. Allein die Figurenzeichnung ist von Beginn an so grobschlächtig geraten, das es mir graut was da noch auf mich zu kommt. Vorweg, ich bin kein bibeltreuer Mensch. Aber man sollte sich doch grob an die „Legendenbildung“ halten. Auch wenn es das Ziel ist, dieses Bibelepos dem Skeptiker schmackhaft zu machen. Und wenn die als Brüderpaar aufgezogenen Moses und Ramses sich von Beginn an schon so deutlich voneinander abheben (auch optisch), dann ist das Holzhammer-Methode. So gerät das folgende dann nur zur Nummernrevue ohne Tiefgang. Was man aber von so einer Story erwarten könnte (siehe „Ben Hur“ 1959). Ganz im Sinne der derzeitigen Blockbuster werden brachiale Kampfszenen, pompöse Panoramen, opulente Ausstattung und ähnliche Schauwerte ins Bild gerückt. Die Handlung hangelt sich vage am bekannten 2. Buch Mose bzw den titelgebenden Exodus entlang. Der Dornenbusch (der hier durch einen Jungen visualisiert wird), die Zeichen Gottes (die hier gar nicht vorkommen), die Plagen (werden im Film leicht abgeändert), das geteilte Meer (das wie eine Ebbe wirkt), die zehn Gebote (die Moses hier selber schreibt) und etliche weitere Ungenauigkeiten, die aber nicht wirklich jucken. Denn „Exodus“ ist nicht mehr als eine Bibelshow, die sich ihrer religiösen Zugehörigkeit entledigen will. Jeder weiss, das in der Bibel nur Geschichten erzählt werden. Aber wie bei den meisten Geschichten aus alten Tagen, wollen diese mit guten Figuren, Handlung und Moral eine Message vermitteln. Das hat Scott hier komplett ausgeblendet.
Ridley Scotts visuelle Highlights sollen im Film darüber hinweg blenden, dass sie ins Zentrum der Aufmerksamkeit treten. Dabei tritt die Handlung in den Hintergrund und leidet darunter enorm. Die technische Opulenz der Inszenierung ist Ridley Scott hier wichtiger. Allerdings merkt man diese Motivation der Produktion auch bei der Besetzung. Starke Schauspieler wie Ben Mendelsohn, Aaron Paul oder Sigourney Weaver verkommen in belanglosen Nebenrollen. Da kam es wohl auf einen kassenträchtigen Cast an. Den sonst so geschätzten Christian Bale halte ich in diesem Fall für total fehlbesetzt. Positiv in Erinnerung bleibt mir hier Joel Edgerton und John Turturro.
Der Marshal betet für Ridley Sccott und gibt drei Kreuze für diesen Nonsens.
Das war biblischer Budenzauber - Amen.
Wer auf Jump-Scares aus ist, brauch gar nicht erst zu dieser atmosphärisch dichten Schauermär greifen. „It Follows“ ist weder Slaher Movie und noch Splatter Spaß. Hier wird very old-school auf urbane Urängste gessetzt. Ein Film, der besonders im abgedunkelten Zimmer (oder eben im Kino) zur richtigen Entfaltung kommt. Die Filmemacher nutzen ihre Mittel um ihr persönliches Horror-Gemälde auf die Leinwand zu zaubern. Vor einem Hintergrund, der an eine US-Kleinstadt vor rund dreissig Jahren erinnert. Wo eine recht prüde Moral herrscht – außerehelicher Sex junger Leute führt recht zuverlässig zur Ermordung – erschafft der Film eine beängstigende wie feindselige Grundstimmung, die den ganz persönlichen Weltuntergang herauf beschwören.
Die Kamerafahrten erzeugen ein Gefühl der Paranoia. Das Böse scheint immer gegenwärtig. ES ist immer da und so wird mit ein paar einfachen Tricks und einigen großartig komponierten Bildern die Protagonistin zur Sklavin ihrer Ängste. Dazu peitscht gleichermaßen terrorisierend wie subtil der Soundtrack aus den Lautsprechern. Lange Schwenks, panische wirkende Shots und retrogetränkte Bildkompositionen zum Syntheziser-Score, der unwillkürlich an John Carpenter erinnert. ES wirkt irreal und verzerrend. Einfach unheimlich.
„Unser Rumgeficke hat einen Fluch an Dich weitergegeben. Von jetzt an wird Dir etwas folgen. Niemand außer Dir. Du weisst nie, wie es aussieht. Es kann ein Kind, eine alte Frau, oder ein Obdachloser sein, irgendjemand. Es rennt nicht, es ist langsam, aber es bewegt sich immer weiter auf Dich zu. Kriegt es Dich, tötet es Dich und folgt dem vorherigen Träger des Fluchs. Mir.“
Greta (Laren Cohen „The Walking Dead“) nimmt einen Job als Nanny an. Aber sie soll auf eine Puppe namens Brahms aufpassen. Natürlich denkt sie, die beiden Alten haben was an der Waffel. Den Job nimmt sie aber an, hütet das Haus und spielt Babysitter für Brahms.
Anfänglich besitzt der Film tatsächlich schön schaurige Momente. Besonders wenn Greta allein mit Brahms im Haus ist wird der Film teilweise ziemlich scary. Auch wenn ich als Zuschauer mitbekomme was die eigentlichen Hausherren in ihrer Abwesenheit machen, wird mir ziemlich mulmig. Doch bekommt die Handlung irgendwann einen Leerlauf, den sie nicht mehr wettmachen kann.
+++ SPOILER +++ SPOILER +++
Als dann der Freund von Greta im Haus auftaucht, geht dem Film vollends die Luft aus. Der Typ macht mir als Zuschauer deutlich, das Brahms eine leblose Puppe ist. Aber irgendwas stimmt in dem Haus ja nicht. Und die folgende Wendung ist so bescheuert, wie absehbar. Denn so bald klar ist, das es nicht Brahms ist, war ja deutlich was kommen muss. Das der anfänglich angedeutete Puppenhorror aber dann zum Slasher-Movie wird, fand ich total doof.
+++SPOILER+AUS+++SPOILER+AUS++
Des Marshals Fazit: Letztendlich konnte mich „The Boy“ nicht wirklich fesseln. Ein netter Ansatz war vorhanden und dann machte sich Einfalslosigkeit breit. Effektiv mixte man hier bekannte Zutaten aus Haunted-House, Puppenhorror und Slasher-Movie. Leider nicht besonders originell.
Juan und Lazaro, zwei Looser die sich in ihrer Heimat Kuba die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, nehmen die Unruhen um sich anfangs nicht all zu ernst. Jahrzehnte lang wartet man auf den imperialistischen Staatsgegner der alles zu Fall bringt – warum sich aus der Ruhe bringen lassen? Da stört auch ein Untoter beim angeln wenig. Erst als sich die Vorfälle häufen machen die Lebenskünstler ein Geschäft daraus und werden zu eine Art „Zombiebusters“. Sie rekrutieren noch einige ebenbürtige Taugenichtse für ihre freakige Form der „Avengers“ und machen die aufkommende Welle der Untoten platt.
Es gibt inzwischen schon einige Horrorkomödien und gerade der Zombie-Film ist wieder trendy. Spätestens seit im TV die Köpfe rollen (→ The Walking Dead). Und auch wenn diese latein-amerikanische Produktion kein Genre-Meilenstein ist, so lohnt sich doch ein Blick. Ich habe mich bei dem Low-Budget Movie köstlich amüsiert [geschätzte $ 2,3 Mill.; Quelle: cnn]. Die Jungs haben mit wenig Geld einen unterhaltsamen Splatter-Spaß gezaubert. Zum Vergleich: Der erste Nick Tschiller Tatort („Willkommen in Hamburg“) kostete umgerechnet etwa $ 1,7 Mill. Und was da entstanden ist, darüber lasse ich mich hier nicht aus.
„Juan del los Muertos“ ist schräges Entertainment zwischen Anarchismus und derben Zoten mit Toten. Alejandro Brugués (Regie und Drehbuch) lässt eine Zombie-Apokalypse in einem ungewöhnlichen Setting entstehen. Der Grund des Zombie-Überfalls steht hier auch gar nicht zur Debatte. Über das warum und weshalb wird gar nicht lange diskutiert. Sie sind da, sie müssen beseitigt werden. Es geht ums überleben. Ganz im Sinne eines Romeros wird die gegenwärtige Situation bearbeitet. Dabei gibt es sogar ein paar politische Seitenhiebe auf die kubanische Situation. Und das obwohl die Regierung in keiner Szene präsent ist.
Fies, makaber und schwarzhumorig. Sehenswerter Zombie-Spaß in günstig.
Neben dem Score von Jerry Goldsmith, einer recht putzigen Helen Slater in der Titelrolle und einem gewissen Trashpotential, hat der.Film nichts zu bieten. Besonders peinlich sind Peter O'Toole und Faye Dunaway, die hier offensichtlich nicht gut genug bezahlt wurden. Anders kann ich mir diese Arbeitsverweigerung nicht erklären.
Man wollte die Kuh wohl melken solange sie noch Milch gibt. Denn während "Superman III" im Kino nicht den erhofften Erfolg einbrachte, brachten die Produzenten dieses Spin-Off in die Lichtspielhäuser. Leider mit einem völlig unausgegorenen Drehbuch, was sich andauernd selbst widerspricht. Auch besitzt die Heldin nicht das nötige Charisma ihres Cousins. Charme und Humor sucht der Comicfreund hier auch vergebens. "Supergirl" ist nicht mehr als die politisch korrekte Antwort auf den Mann aus Stahl. Ansonsten macht man so ziemlich alles verkehrt.
Zählt für mich zu den schlechtesten Superhelden-Movies, die je das Licht der Leinwand erblickten. Grausig!
Vor etwa fünfzehn Jahren hatte Hape Kerkeling auf der Bühne einen Zusammenburch inklusive Hörsturz, worauf die Entfernung seiner Gallenblase folgte. Der damalig vielbeschäftigte Entertainer soll kürzer treten. Auf der Suche nach sich selbst beschließt er den Jakobsweg zu betreten. Daraus folgte ein persönlicher (und lesenswerter) Reisebericht, der heute in Deutschland als meist verkauftes Sachbuch der Nachkriegszeit gilt (über fünf Millionen verkaufte Exemplare).
Wer das Buch (oder Hörbuch) bereits kennt, der wird dem Film wahrscheinlich nur wenig abgewinnen können. Das liegt nicht am großartig spielenden Devid Striesow, der wieder mal beweist das er zu Deutschlands ersten Garde gehört und wirklich alles spielen kann. „Ich bin dann mal weg“ ist ein Paradebeispiel für einen bekannten Bestseller, das ausschließlich auf seine Essenz runtergebrochen wurde. Die Vorlage wurde so stark gekürzt, das der Film nur noch lose auf das bekannte Sachbuch basiert. Mit dramaturgischen Änderungen habe ich durchaus gerechnet, aber das?! Die spirituelle Sinnsuche, die Kerkeling anekedotenhaft beschreibt, gerät in Julia Heinz Film zur sinnfreien Geschwätzigkeit eines dicken Mannes. Wo die Vorlage geistvoll ist, bleibt die Filmumsetzung geistlos. Ist das Buch (für mich) ein anderer Umgang mit den immer gegenwärtigen theologischen Themen gewesen, unterliegt die filmische Adaptionen letzendlich den generischen Konventionen.
So funktioniert die Adaption leider nicht besser als der 'Wohlfühl-Tee' von Teekanne oder die 'Heisse Tasse'. Es sieht auf der Verpackung noch ganz lecker aus und vermittelt anfänglich auch das richtige Gefühl. Aber spätestens wenn man's probiert hat, erkennt man die Mogelpackung und das hier die Postkartenidylle nur für's Kino eingefangen wird. Filmisch gesehen ist es kein Reinfall, aber es lohnt sich nicht. Greift lieber zum Buch (diesen Rat gebe ich nicht oft).
Da sind die Zombies, die in der U-Bahn allmorgentlich auf ihr Smartphone starren, um einges unheimlicher als dieser Schmarrn.
Heutzutage ist es kein Gütesiegel mehr, wenn draufsteht, das es nach einer Geschichte von Stephen King ist. Wenn er, wie in diesem Fall, als Drehbuchautor beteiligt war, gilt eher das Gegenteil. Aber ich habe mich durch die Darsteller locken lassen. Trotzdem, ein ärgerlicher Reinfall. Dabei fängt der Streifen noch relativ gut an. Auch wenn er inszenatorisch wie ein Fernsehfilm wirkt. Jedenfalls lässt die Nummer ganz stark nach. Die Adaption ist deshalb so schlecht, weil sie völlig unfähig ist, ihren Figuren nur einen Hauch von Tiefe zu verleihen und mit der Story nicht über einen generischen Low-Budget-Zombiefilm hinauskommt. Die faszinierende Prämisse und der fähige Cast wird verschwendet, das Storytelling ist unklar, die Aufarbeitung der Vorlage wirkt langweilig.
Hinzu kommt, dass manche Änderung für die filmische Umsetzung wenig Sinn ergibt. Im Roman ist Tom McCourt ein kleiner, weißer Typ, der mehr als einmal auf seine Homosexualität anspielt. Im Film ist McCourt - eben dargestellt von Samuel L. Jackson - ein Veteran mit posttraumatischer Störung. Damit ist vom ursprünglichen Tom nicht mehr viel übrig geblieben. Stephen King erhielt mehrere Beschwerden zu seinem Roman, weil das Ende offen blieb. Dies änderte er für die Verfilmung. Das neue Ende kann aufgrund des Soundtracks eher für Lacher und Kopfkino sorgen. Immerhin wird es, wie von Stephen King gewünscht, neue Maßstäbe setzen. Neue Maßstäbe darin, dass ein Ende einen bis dahin mittelprächtigen Film ganz nach unten ziehen kann.
Mein Fazit: Ich rate jedem Genre-Freund ab. Zeitverschwendung!
Während „Greystoke“ (1984) sich eher an die literarische Vorlage hielt und Disney (1999) eine kindliche Version ersann, hielt man sich hier im groben an die pulp-artigen Comics. Das ist vor allem visuell erkennbar. Und Vorwürfe, warum man heutzutage nicht von einem afrikanischen Tarzan erzählen könnte, halte ich für genauso absurd, als wenn man Batman mal nicht ohne Fledermaus-Outfit entwerfen könnte. Denn Tar-zan bedeutet „Weiße Haut“ in der Mangani-Sprache (der von Burroughs erschaffenen Affensprache).
Yates' Tarzan kann ich also irgendwo einordnen zwischen der Johnny Weissmüller-Darstellung und Prince Valiant oder John Carter, somit trotz fehlender Humornote nicht ganz ernst zu nehmen. Allein die Figurenzeichnung des skrupellosen Verbrechers lässt mich dies erkennen. Schablonenhaft, schlicht und (in diesem Fall) das Fehlen seines zweifelhaften Rufes – was ich mir von so einer Figur erhoffe. Genau darin liegt der grösste Minuspunkt dieser Tarzan-Verfilmung. Keine der bekannten Figuren besitzt die nötige Tiefe für eine Verfilmung der Moderne. In jeder Comicverfilmung sind die Charaktere besser gezeichnet als hier. In Sachen Score, Ausstatung, Licht und Besetzung kann sich der Film sehen lassen. Die visuellen Effekte schwanken. Manchmal überzeugen sie (die Szenen mit dem Strauß, den Elefanten, einige Landschaftsaufnahmen) und manche überhaupt nicht (der junge Tarzan, einige Gorillaszenen, Kampfsequenzen). Die Glaubwürdigkeit muss man hier eh gaaanz hinten anstellen. Denn was Greystoke/Tarzan in dieser Verfilmung mit sich machen lässt, das geht auf keine Kuhhaut. So wie der rumgeschleudert wird, würden andere Comichelden locker mal 'nen Arm verlieren. Egal passt scho'.
Des Marshals Fazit: Hübsch getrickstes, sehr durchschnittliches Fantasy-Abenteuer in einem Afrika, das es so nicht gab.
Im Mittelpunkt geht es um den Einsatz von Drohnen-Angriffe. Hier wird die Frage aufgeworfen, ob der Tod eines Unbeteiligten (in diesem Fall ein Kind) die Mittel rechfertigt. Die Millitärs und Politiker stehen während der Handlung vor genau dieser Frage.
Grundsätzlich eine interessante Ausgangssituation. Dazu muss man wissen, das der Film größenteils in geschlossenen Räumen spielt in denen die Situation diskutiert wird. In einer Nebenhandlung wird regelmäßig zum Piloten der Drohne gewechselt (Aaron Paul), der mit sich hadert, wie er mit den Befehlen umgehen soll im Fall des Falles. Als Schutzbehauptung dient dem obersten Befehlshaber (Hellen Mirren) der drohende Terroranschlag. Jedoch ohne handfesten Beweis, weil die Operation komplett über Kamera durchgeführt wird.
In seinen besten Momenten, trumpft der Film mit seiner dichten Atmosphäre auf und den stark spielenden Darstellern (→ Helen Mirren, Iain Glenn). Auch wenn „Eye in the Sky“ letzendlich wie eine konstruierte Was-wäre-wenn-Überlegung aus dem Ethik-Studium wirkt, so kann das gezeigte Szenario Ängste schüren. Jedenfalls fordert der Film mich als Zuschauer auf, über Grundsatzfragen nachzudenken. Inszenatorisch ist der Streifen bei weitem nicht immer vorne dabei. Es ging den Machern offensichtlich darum ihre Message zu hinterlassen. Die moralische Komponente gerät dabei manchmal etwas zynisch, ist aber zeitweise auch spannend. Nur von Alan Rickman (in seiner letzten Rolle) habe ich etwas mehr erwartet.
Des Marshals Fazit: Ein Kriegsszenario, welches um moralische Werte, Verantwortung und Vernunft hinterfragt wird. In jedem Fall interessant, aber auch überkonstruiert und (in dieser Form) nicht realitätsnah.
Die Handlung zeigt 6 Zeitabschnitte in denen 6 Geschichten in völlig unterschiedlichen Filmgenres präsentiert werden. Innerhalb der Geschichten gibt es lose Verbindungen zueinander (ein Buch, ein Muttermal, eine Symphonie etc), obwohl es eigentlich eigenständige Storys sind. Durch das große Ganze wird einerseits das Thema Reinkarnation und Seelenwanderung suggeriert. Andererseits will „Cloud Atlas“ ganz offensichtlich auf die große philosophische Nummer hinaus. Hier wird die Frage aufgeworfen, ob kleine Abweichungen im Laufe der Entwicklung langfristig ein ganzes System unvorhersagbar verändern können (→Schmetterlingseffekt).
Ähnlich wie in der Romanvorlage, erzählt der Film die jeweilige Geschichte bis zu einem gewissen Punkt, um sie dann abzubrechen und zu nächsten Geschichte zu wechseln. Der Unterschied zur Vorlage, sie hat das jeweils nur einmal gemacht. Der Roman hat die Handlungen zur Hälfte erzählt, um Spannung aufzubauen und wechselte dann. Im Film wird andauernd zwischen den Erzählebenen hin und her geswitcht. Anfangs hat mich das irritiert und später genervt. Vermutlich sollte es einen dramaturgischen Effekt erzielen. Leider ist das bei mir nicht gelungen.
Die Inszenierungen selbst unterscheiden sich auch sehr. Während Tom Tykwers Episoden (1936 – Drama; 1973 – Blaxploitation-Krimi; 2012 – Seniorenkomödie) von souverän bis sehenswert sind, haben die Wachowski Geschwister ihre Arbeiten (1849 – Historienschinken; 2144 – SF-Movie; 2321 – Dystopie) sehr actionlastig und ohne Tiefe in Szene gesetzt. Die 2144 Episode erinnert mich visuell und inszenatorisch stark an „Matrix“. Und das endzeitliche 2321 ist einfach nur schlecht.
Die Idee, die Darsteller in wechselnden Rollen auftauchen zu lassen ist sehr löblich. Allerdings funktioniert sie nicht immer. Bestes Beispiel → 2144: Westliche Darsteller als Asiaten schminken hat was von Vulkaniern einer bekannte SF-Serie Ende der 60er. Umgekehrt dasselbe (siehe → 1849), wenn Bae Donna als Südstaaten-Schönheit verkauft wird, aber wie ein kranker Albino wirkt. Und Hugo Weaving als Krankenschwester? Sieht schwer nach ner verkappten Transe aus. Make-Up kann nicht alles vertuschen! Und sei es noch so gut. Immerhin kann der Film bei den Darstellern mit Jim Broadbent und Ben Whishaw glänzen.
Wenn es nicht so offensichtlich wäre, das „Cloud Atlas“ so viel mehr sein will, könnte man noch sagen, das es ein ambitioniertes Kinoabenteuer ist. Schließlich wird mit wuchtigen Bildern und satten Farben sechs Filme in einem präsentiert. Aber „Cloud Atlas“ bleibt nicht bei einem interessanten und unterhaltsamen Erzählkonzept, sondern zwingt mir als Zuschauer seine Pseudo-Philosphie auf. Somit wird aus dem pompösen Ansatz ein wilder esoterischer Ritt, der in spektakulärem Budenzauber endet. Der Film täuscht eine Komplexität und tieferen Sinn vor, seine Metapher entpuppt sich dann aber als Mogelpackung.
Des Marshals Fazit: Relativ unterhaltsam, wenn man sich an die Erzählweise gewöhnt hat und den plumpen New-Age Gedanken ignorieren kann.
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Anmerkung: Wer „Cloud Atlas“ sehen möchte, bis Ende April in der ARD Mediathek abrufbar.
Eine relativ frühe Folge der populären Fernsehreihe mit dem zigarrerauchenden Ermittler, der sich gern etwas tappsig gibt. In bekannter „howcatchem“ Struktur aufgebaut ist dieser Fall relativ durchschnittlich. Besonders Peter Falk sticht hier nicht besonders heraus. Ganz im Gegensatz zum Antagonist Roddy McDowall (Planet der Affen, Fright Night), der sich hier als überdrehter und arroganter Charakter gibt. Besonders zum Ende hin, wenn er sich bedroht fühlt, zieht er richtig an.
70er Jahre TV-Krimi, der den geneigten Fan noch heute kurzweilig unterhält.
Das die Geschichte in der Gegenwart spielt, erkennt man nur an den Autos. Sie könnte ebenso vor 20 oder 40 Jahren spielen. Die Handlung wirkt absolut zeitlos. Mud, der für seine Freundin einen Mann getötet hat, der sie schlecht behandelte, begegnet Ellis und Neckbone auf einer Insel im Arkansas River. Jetzt ist er auf der Flucht, wartet auf seine Angebetete, während der Vater des Getöteten ein Kopfgeld auf Mud ausgesetzt hat. Derweil sind die Eltern von Ellis zerstritten, ihre Beziehung droht zu zerbrechen. Einstweilen findet der Junge Halt bei dem Flüchtling Mud.
Der Film behandelt seine jungen Figuren mit ebenso viel Feingefühl und Bedacht, wie die erwachsenen Charaktere. „Mud – Kein Ausweg“ zeichnet ein hoffnungsloses Bild einer Gegend, in der Träume und Hoffnungen zählen. Das Coming-of-Age Drama ist ein einnehmender Film, der es nicht nötig hat sich mit manipulativen, schwülstigen Funktionalismen anbiedern zu müssen. Wunderschöne Aufnahmen und eine ruhig erzählte, spannende Geschichte trugen dazu bei „Mud – Kein Ausweg“ zu einem echten Filmerlebnis zu machen.
Der Marshal stellt fest: Der US-Autorenfilmer Nichols hat ein atmosphärisch dichten Film geschaffen, der sowohl inszenatorisch als auch darstellerisch punktet (→ Tye Sheridan, Matthew McConaughey).
Im Mittelpunkt steht hier ein Kindegärtner! Klingt jetzt nicht gerade besonders. Aber abwarten. Mads Mikkelsen spielt den ehemaligen Lehrer, der nun in einem kleinen Ort für die ganz Kleinen da ist. Die Metapher des Filmes wird gleich zu Beginn vorweg genommen. Wir begegnen unsere Hauptfigur inmitten seinem Freundeskreis in einer Jagdgesellschaft. Hier gibt’s die typischen Männlichkeitssymbole: Waffen, Sport, Schnaps, Sprüche, gekrönt von Nacktbaden. Doch das was im Laufe der Handlung passiert, wirkt so echt und authentisch auf mich, als wäre es aus dem Leben gegriffen. Durch ein Mißverständnis wird der Kindergärtner an seinem Arbeitsplatz von einem funfjährigen Mädchen indirekt des Missbrauchs beschuldigt. Ohne Vorsatz, eher durch Über-Fürsorge, provoziert hat diesen Mißstand die Kindergartenleiterin. Hier wird dem Zuschauer vorgeführt wie suggestive Fragestellung funktioniert als das kleine Mädchen befragt wird. Anschliessend machen Gerüchte die Runde, Ängste verwandeln sich in Panik, bis zur Hysterie. So musste 'Er' quasi am Pranger landen und von der Dorfgemeinschaft als schuldig befunden werden.
Ein Genrefilm über eine Hexenjagd. Geschickt wird mit dem Image von Mikkelsen gespielt. Je länger das Verhängnis seinen Lauf nimmt, desto mehr wächst das Unbehagen beim zuschauen.
Der Fazit des Marshals: Dramatischer Thrill um Hass und die Hatz auf einen zu Unrecht verdächtigten Täter.
In Deutschland erschien Marvels populärer Held in nicht chronologischer Reihenfolge erst unter den Namen DIE SPINNE. Zum Teil in Taschenbuchformat mit inhaltlichen und Bildkürzungen. Als junger Leser wusste man es nicht besser. Und nahm es hin. [Randnotiz: Diesbezüglich hat in meinen Augen die Konsumgesellschaft einen Fortschritt gemacht.] Erst Ende der 90er hat Marvel Deutschland die fehlenden Ausgaben herausgebracht und die Lücken in der Chronologie geschlossen. – Warum erwähne ich das? Weil 'TASM' sich für mich genau so anfühlt. Als wenn man einerseits eine Lücke im Spider-Man Universum schliessen wollte und andererseits auf diese Weise eine jüngere Generation ansprechen möchte.
Und Andrew Garfield ist nicht die schlechteste Wahl. An ihm liegt es nicht, das der Film mir nicht gefällt. Auch Sally Field und martin Sheen sind als Tante May und Onkel Ben gut besetzt. Jedoch muss man sich bewusst sein, das es sich hier um ein Reboot handelt und die Geschichte von vorne losgeht. Also eine alternative Handlung zur bekannten Spiderman Trilogie von Sam Raimi (und der ganze Scheiß nur wegen der Rechte). Peter wird verjüngt, bekommt eine andere Dame als love interest und hadert wieder mit sich selbst und seinen neu entdeckten Kräften. Auch Oscorp wird schon hier ins Spiel gebracht. Die ungewöhnliche emotionale Dichte des Filmes ist noch das größte Plus. Die visuellen Effekte wirken auf mich sehr unterschiedlich. Während ich die Echse total lächerlich finde, begeistern mich Spideys akrobatische Zirkusnummern in schwindeleregender Höhe.
Allerdings kann mir der Film die Essenz von Peter Parker/Spiderman nicht vermitteln. Auch wenn Identitätskonflikt, Kummer und Schmerz, Allmachtsphantasie angerissen werden, bleibt dies immer an der Oberfläche. Sorry, DAS konnte Raimis erstes Spinnenabenteuer schon weit besser. Der Peter Parker aus 'TASM' ist ein cooler, skatboardfahrender Outsider. Ein hochbegabter, gutaussehender Teenager. Ein Abziehbild der „Young Adult“-Books Figurenschemata. Die komplette Handlung gewinnt der Figur nichts neues ab. Im Gegenteil: die Grundstruktur ähnelt dem Raimis ersten Spider-Man Film so stark, das man beinah von einem Remake sprechen könnte. Zusätzlich lässt die Inszenierung hier zu wünschen übrig. Für mich, als jemand der für Comic-verfilmungen was über hat, ultra-enttäuschend!!!
Mein Fazit: Ein langweiliger Arachnide in einem nutzlosen Reboot.
Die ersten beiden Tage aus Jack Bauers Leben empfinde ich als sehenswert und fesselnde Genrekost. Tag 3 schwächelt schon. Aber schlecht wird es erst mit der vierten Staffel (Tag 4). Man merkt förmlich, wie sich die Bush Ära in die Serie frisst. Die Serie wird zur modernen Variante des absurden Theaters. Wie einst Alice folge ich als Zuschauer Jack Bauer hinunter ins Kaninchenloch der Unwahrscheinlichkeiten. Also ernst nehmen darf man das alles nicht. Nicht einmal im Ansatz. Ob man den einstigen Quoten-Hit nun als 'Folter-Porno' missbilligt oder als Actionserie feiert, ist sehr subjektiv und somit jedem selbst überlassen. Ich konnte das Gesehene bereits nach Staffel 3 nicht mehr für voll nehmen und habe mich somit auf den Unterhaltungsfaktor konzentriert. Den angeblichen Realitätsbezug kann man hier ausblenden. Die Serie hat soviel politischen Bezug wie "Rocky IV" oder "Olympus has fallen". Leider beginnt der Entertainmentfaktor sich ab Mitte Season 5 auf ähnlich stupiden Niveau zu bewegen. Weil sich das bis zum Ende von Season 7 nicht mehr änderte, hab ich damals nicht mehr weiter geschaut und andere Serien für mich entdeckt. Doch die ersten zwei, drei Staffeln sind ja gelungen - immerhin.
Der Grundplot ist derselbe wie im Film. Die archetypischen Figuren erinnern schwer an durchschnittliche Genrekost. Erwartet also keine Überraschungen. Das die Macher scheinbar ganz nach Schema F vorgehen und das Handbuch "How to make a Slasher" benutzen, ist mir nicht genug. Eine Serie nimmt Zeit in Anspruch, deren Platz mit ansprechender Kost zur Unterhaltung gefüllt sein will. Dabei hilft eine gute Figurenzeichnung und/oder gut geschriebene Dramaturgie. Außerdem bleibt Season 1 im Gegensatz zum Vorbild ironiefrei. Hier wird nach Fahrplan gemordet bis für den unaufmerksamen Zuschauer endlich das "Geheimnis" um den Lakewood-Mörder gelüftet wird.
Mein Fazit: Hat gewisse Momente, doch insgesamt kommt die Serie viel zu lahm daher. Uninteressante Light-Version des kultigen Slashers, die ich nicht weiter verfolgen werde.
"Lost" war wie ein Pauschalreise in den Urlaub. Für einen geringen Einsatz habe ich als Zuschauer das Maximum an Erlebnis bekommen. Das Manko war nur, dass das Essen beschissen war und bei der Rückreise das Gepäck verloren ging. Trotzdem war es schön dabei gewesen zu sein. Aber ich würde die Reise kein zweites Mal antreten. Die Erinnerung daran reicht :)
"Klassiker des deutschen Films konnten dank der Unterstützung der Beauftragten für Kultur und Medien hochauflösend digitalisiert werden. Auch das Deutsche Filminstitut hat mit Hilfe dieser Förderung Filme aus seinem Bestand digitalisiert. [...] Der Film erzählt von der Wandlung des Luftwaffengenerals Harras, der seine Unmenschlichkeit und Schuld erkennt und versucht, das Leben eines in Nazideutschland verfolgten Freundes zu retten."
Der Film ist eine freie Bearbeitung des gleichnamigen Theaterstückes von Carl Zuckmayer. Curd Jürgens gibt den Haudegen von altem Schrot und Korn überzeugend bis ins Mark. Sabotageakte gefährden die deutsche Luftwaffe, wobei nicht klar ist, wer wen sabotiert. Verrat und Intrigen dominieren das Spiel. Der Nachkriegsfilm wirft große moralische Fragen auf, in die man durchaus noch Parallelen bis in die Jetzt-Zeit ziehen kann.
"[...] Es geht nicht nur um uns. Es geht um Deutschland UND um Europa!"
"Rettn 'se. Retten 'se. Herrgott, wenn ich nur einen von Euch treffen würde, der zugeben könnte, das es ihm um seinen eigene Haut geht."
In den Nebenrollen sind diverse deutsche Größen versteckt. So sind neben Wofgang Neuss, Ingrid van Bergen und Beppo Brem auch Inge Meysel und Joseph Offenbach zu sehen ("Die Unverbesserlichen"). Marianne Koch gibt den love interest der Hauptfigur. Jürgens spielt großartig und lässt dabei den Rest der Besetzung farblos aussehen. Und das in einem Schwarzweiß-Film.
Gesichtet wurde die restaurierte Fassung von 2013
"[...] entschleunigt und mit Fingerspitzengefühl nimmt sich Spielberg des Konfliktes zwischen der sozialistischen und der bürgerlichen Staatenwelt an. Inzenatorisch gesehen, kann man hier ins schwärmen kommen, so überzeugend sind Lichtsetzung, Kamera und Ausstattung.
Mein Problem liegt in der Figurenzeichnung und der nicht überzeugenden Spannungsschraube. Ich weiss es nicht, aber ich habe meine Zweifel das der echte Donovan wirklich so ein integerer Verfechter der Menschlichkeit und der Vernunft war. Ich halte ihn eher für einen kühlen Diplomaten, der seine Pflichten als Anwalt enster nahm als es die amerikanische Öffentlichkeit sehen wollte. Effektiv wirkt es auf mich nicht immer glaubwürdig.
[...] Für Liebhaber von Spielberg und Hanks gut geeignet. Aber es gibt eindeutig bessere Genre-Vertreter."
http://movicfreakz.de/bridge-of-spies-der-unterhaendler/
Gott ist ein autoritärer, tyrannischer Arsch.
"Und so schuf er Brüssel und auch ein paar Lebewesen. Aber das klappte nicht. Also schuf er den Menschen nach seinem Ebenbild. Mit ihm konnte er tun, was er wollte."
Sein Reich ist eine kleine Wohnung in Brüssel. Dort fristet er sein Dasein in Bademantel mit Bierpulle und Fusselbart. Die Ausgangssituation ist wirklich klasse. Es werden auch reichlich Ideen und Seitenhiebe gestreut. Leider wird gefühlt die Hälfte dieser Fäden nicht zu Ende gesponnen. Somit verliert für mich sehr viel an Reiz. Bestimmung, Zufall und schicksalhafte Begegnungen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Handlung. Mittels überbordender Fantasie wird eine skurrile und surreale Komödie zwischen Märchen und Polemik erzählt, das zu unterhalten weiss.
Kein grosser Wurf. Jedoch zeitweise spaßig, obszön und bissig.