RoosterCogburn - Kommentare
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Alle Kommentare von RoosterCogburn
Wer ist das Mädchen, das tot in einem Güterwaggon gefunden wurde? Das anfängliche Rätsel entpuppt sich als tragische Verkettung unglücklicher Umstände. Selbst für einen „Tatort“-Whodunit ist das mehr Drama, denn Krimi. Die LKA-Beamtin Lindholm ermittelt dieses Mal in Osnabrück und liegt dort ständig im Clinch mit dem zuständigen Staatsanwalt (Bjarne Mädel!), während daheim Mitbewohner Martin und ihre Mutter nerven. Die schwangere Lindholm ist in diesem Tatort viel zerbrechlicher als gewohnt. Von ihrem sonst so sicheren Auftreten, ihrem überlegenen Handeln und ihrer abgeklärten Besonnenheit wird sich hier nach und nach entfernt. Das Schicksal innerhalb der Handlung geht der Lindholm hier besonders nahe. Aber muss eine Kommissarin extra in „anderen Umständen“ sein um mehr Sensibilität zu zeigen?!
Gefälliges Krimistück, das durch seine Verpackung besticht und durch den etwas anderen Auftritt der Hannoveraner Ermittlerin.
Mit grossem Tra-ra hat Das Erste die erste Staffel eingeläutet und zur Weihnachtszeit präsentiert. Eine knappe Woche lang wurde der Zuschauer in das Paris Anfang des 17. Jahrhundert entführt. Immer via Doppelfolge wurde für gepflegte Unterhaltung gesorgt. Zwischenzeitlich hab ich mir nun die aufgezeichnete Season reingezogen. Bei "Die Musketiere" handelt es sich um eine Episodenserie mit i.d.R. abgeschlossen Storys, die innerhalb einer Rahmenhandlung spielen. Hier wird sich duelliert, mit Degen und Säbel ebenso gern wie mit Pistolen. es wird gerauft, gesoffen, Damen den Hof gemacht und Bösewichtern den Garaus. Es wird gemeuchelt, Intrigen werden gesponnen und sich in die falschen Ladys verknallt. Die zu erwartenden Klischees werden erfüllt. Dies allerdings auf recht angenehme Weise. Die Darsteller sind mir gänzlich unbekannt. Nur Peter Capaldi (der aktuelle Doktor Who) als Richelieu und Vinnie Jones (habe ihn selten hölzerner spielen sehen) in einer Gastrolle sagen mir etwas.
Wer Dumas' Abenteuer kennt, dem wird auffallen, das die BBC-Produktion sich recht frei der Vorlage bedient. Figuren wie Rochefort oder der Herzog von Buckingham kommen hier gar nicht vor. Es wird eine Liaison zwischen Aramis und Königin Anne suggeriert. Mit der Darstellung von Porthos werd ich auch nicht grün. Denn bei Porthos erwartet ich einen süffisanten, beleibten und sprücheklopfenden Typus, der dem französischen (weißen) Chameur entspricht. Nicht einen farbigen, sexy Kerl. Ich halte es schlicht für unglaubwürdig, das in Frankreich ein nicht-weißer Mann bis zur Königsgarde empor kommt (überhaupt, vor der Masseneinwanderung im 20. Jahrhundert?). Milady de Winter arbeitet hier ebenfalls in den Diensten von Kardinal Richelieu, aber sie ist hier auch noch immer die gegenwärtige Ehefrau von Athos. Dieser Umstand ist im Roman und den meisten Verfilmungen anders dargestellt. Hier wurde darauf geachtet, das man alles fernsehgerecht anpasst und auf "leicht verdaulich" trimmt.
Doch wenn man nicht zu hohe Ansprüche hat und nicht all zu sehr nach Logikfehlern und geschichtlichen Ungenauigkeiten sucht, dann kann man hier durchaus seine Freude mit haben.
Mein Fazit: Muntere Mantel-und-Degen Unterhaltung, die ihre Zuschauer offensichtlich nicht mit komplexer Dramaturgie oder tiefschürfenden Dialogen überstrapazieren will. Für Liebhaber die richtige Genre-Kost.
Game of Thrones – Season 1
Ich drücke die Play-Taste am DVD-Gerät und lasse das große „Spiel der Throne“ beginnen. Neugierig warte ich auf die erste Folge dieser vielfach ausgezeichneten und sehr beliebten TV-Serie. Wenn ich schon für lau die komplette erste Staffel bekomme, dann schau ich mir die auch an. Ich bin dieser Serie ja lange aus dem weg gegangen. Doch was soll ich sagen, sie hat mich schnell abgeholt. Die erste Staffel habe ich mir in wenigen Tagen komplett reingezogen. Allerdingshabe ich mich wirklich bis kurz vor Ende gefragt, warum sie denn dem Fantasy Genre zu geschrieben wird. Die Handlung von Staffel 1 spielt zwar in einer fiktiven Parallelwelt, doch typische Genre-Elemente (wie Riesen, Zwerge oder irgendwelche Monster) sieht man nicht. Von ihnen wird nur geredet und sie gelten als Mythen und Legenden. Stattdessen geht es weitgehend um Politik und Intrigen, um Konflikte zwischen den Adelshäusern und Königreiche, um Machtspiele und den Kampf um den Thron. Den eisernen Thron der über alle sieben Königreiche bestimmt. Somit war das für mich eher eine alternative Form der klassischen Rittergeschichte. Nur in einer anderen Welt, die scheinbar eine eigene Zeitrechnung und eigen Geographie besitzt.
Die Vorlage kenne ich gar nicht, deswegen kann ich da überhaupt keinen Vergleich ziehen. Aber es fällt auf wie nuanciert und detailliert der Figurenaufbau ist. Außerdem habe ich ein solch prachtvolles Setting seit „Rom“ nicht mehr in einer TV-Serie gesehen. Der Oberhammer! Denselben Wert hat man auch auf die Kostüme gelegt. So unterstützt die Geschichte ihre Glaubwürdigkeit.
In der Besetzung kenne ich wenig. Was wohl an den überwiegend britischen und irischen Darstellern liegt. Aber ich habe mich am meisten über das Wiedersehen von Charles Dance gefreut (als Oberhaupt des Lannister Hauses). Sean Bean (spätestens bekannt seit Herr der Ringe) gibt den König der Nordmänner, der zur „Hand“ des amtierenden Königs der sieben Reiche wird. Dieser wird übrigens von Mark Addy gespielt, der mich ein wenig an seine Rolle des Bruder Tuck aus „Robin Hood“ erinnert. Genauso versoffen und rauflustig. Weiter ist mir noch „Pompeii“-Held Kit Harington (als Jon Snow) und Tatort-Ermittlerin Sibel Kekilli (als leibeigene Matratze) aufgefallen.
Mein Fazit zu Season 1: Toller Einstieg. Interessante Figuren. Man merk schon jetzt, das es eine groß angelegte Geschichte wird. Die letzten zwei Folgen finde ich super (in der letzten Folge taucht erstmals sichtbar ein klassisches Fantasyelement auf). Ich bin schon ganz neugierig auf die nächste Staffel.
Lilyhammer – Season 1
Der Mafioso Frank „The Fixer“ Tagliano ist tot. Zumindest sieht es anfangs so aus. In Wahrheit ist er aus dem Geschäft ausgestiegen und ins Zeugenschutzprogramm gegangen. Frank hat sich für Lillehammer im ländlichen Norwegen entschieden. Dort wo vor zwanzig Jahren die olympischen Winterspiele ausgetragen wurde soll er ein neues Leben anfangen. Aber du kannst einen Hund von der Strass holen, bekommst die Strasse jedoch nicht aus den Hund. Wie sich schnell raus stellt muss Frank, the Fixer ein dreckiger Hund gewesen sein. So bald ihn etwas nervt wird „Fuck!“ gerufen. Er ist so sehr mit seinem alten Leben verbunden, das er dem Sprachkurs-Teilnehmern ein sehr fragwürdiges Geschäftsmodell vorschlägt. Und er macht das eigentlich mehr deshalb, weil er Probleme mit dem „Nichtstun“ hat. Die Serie lebt in erste Linie von Franks Problemen mit den Norwegern, deren Lebensstil und auch Sprache. BTW, es empfiehlt sich die englische Tonspur zu schauen. Bei der dt. Synchro hat man sowohl den englischen als auch das norwegischen Teil übersetzt. Leider hebt das die witzigen Mißverständnisse bei den Sprachproblemen auf. Im Original wurden die Norweger untertitelt.
Mit Gespür für eine ruhige, entschleunigte Erzählweise wird ein mit Klischee spielendes Bild präsentiert. Ergänzt wird das durch die vielen kauzigen Kleinstadtcharaktere, die „Lilyhammer“ bevölkern. Ein Liebling von mir ist die akkurate Polizeichefin. Vor allem aber lebt die Serie von seinem Hauptdarsteller Steven van Zandt. Der US-Musiker war vor allem als Gitarrist von Bruce Springsteens E-Street-Band bekannt. Bis er vor fünfzehn Jahren eine Nebenrolle in „The Sopranos“ übernahm und hier quasi diese Rolle persifliert. „Lilyhammer“ ist somit für alle Freunde diesen Humors oder von Mafioso-Serien, die nicht übertrieben dramatisch sind.
Die Neuverfilmung von Fritz Lang's „Jenseits allen Zweifels“ ist bieder und seelenlos geraten. Peter Hyams hat ihn zeitgemäß umgesetzt, doch überzeugen können mich das letztendlich nicht. Die Geschichte "[...] enttäuscht durch blutleere Figuren und eine wenig spannende Geschichte, die die gesellschaftskritischen Momente des Originals ausblendet." [zweitausendeins.de] Besser hätte man es nicht formulieren können.
Aus meiner Sicht ist nur Michael Douglas als aalglatter Staatsanwalt ein darstellerischer Lichtblick. Der Rest der Riege wirkt farb- und glanzlos. Gilt besonders für Amber Tamblyn. So sehr ich was für Hyams Filme über habe, merke ich das dies vor allem für seine guten Jahre gilt. Und die waren im letzten Jahrtausend.
Ansonsten wirkt die Produktion auf mich wie ein unterdurchschnittlicher US-Fernsehfilm. Kann man mal, muss man nicht.
Erfrischend anders erzählte Liebesgeschichte, obwohl es kein klassischer Liebesfilm ist. Auch wenn einerseits die Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren, entgegen aller Hollywood-Konventionen, so ehrlich und unsentimental wirkt. Auf der anderen Seite scheinen die beiden in einer Bilderbuch-Welt zu leben. Sie haben wahnsinnig geile Wohnungen, die Otto-Normal Verbraucher sich nicht leisten könnte. Soziale Bindungen pflegt der männliche Part nur, wenn er vor der Kamera einen Kumpel für 'nen witzigen Schlagabtausch brauch. Solche Dinge beißen sich und erzeugen bei mir einen üblen Beigeschmack. Andere Ideen, wie die Gegenüberstellung zwischen Erwartung und Wirklichkeit, finde ich wieder einfallsreich in so einem Film. Effektiv wirkt das ganze zwar anders und frisch, versetzt mich jedoch, dramaturgisch und inhaltlich gesehen, nicht gerade in Höhenflüge.
In der Vorweihnachtszeit war wieder Zeit für einen Film aus der Reihe „Walt Disney's Meisterwerke“. Der 53te Film der Reihe wurde mehrfach ausgezeichnet (u.a. Oscar, Golden Globe). Naja und irgendwie hab ich noch was für die Disney-Filme über. Aber nachdem sich vor einigen Jahren schon an Der Froschkönig und Rapunzel vergangen worden ist, hatte ich hier keine besonderen Erwartungen. Leider behielt ich recht. Vorweg an alle Hater von zuckersüßen, nervzerrenden Disney-Songs. Die ersten 35 Minuten ist eine echte Mutprobe für euch. Ganze fünf lange Songs im Musical-Stil. Innerhalb dieser Zeit passiert inhaltlich nicht viel. Die Handlung stagniert. Und wenn nicht gesungen wird, dann vergehen gleich Jahre in denen die Eltern sterben und die Kinder groß werden. Und dann wird gleich wieder gesungen. Aber meine sechsjährige Nichte fand es ganz toll. Was macht man nicht alles für ein Kinderlachen?! Wahrscheinlich geht mir die Göre irgendwann mal tierisch auf die Eier, dann erinnere ich sie daran was ich für sie durchstehen musste.^^
Optisch gelungen, spricht das romantische Märchen vor allem Kinder an. Sympathische Sidekicks wie Sven und Olaf machen all das in der letzten Stunde der Handlung nicht sehr viel erträglicher. Gut und Böse, die Liebe zwischen Schwestern, ein Schneemonster, viel Gesang, Romantik, kindlicher Humor und ein dramatisches Finale sind die Zutaten für dieses Animationsabenteuer, das offensichtlich an die kleinen Prinzessinnen gerichtet ist.
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BTW, meine Nichte fand die Eiskönigin Elsa so super, das sie zu Weihnachten unbedingt eine Puppe haben wollte. Nicht irgend eine. Es musste die singende Elsa-Puppe sein. Mattel vertreibt das Spielzeug zum Film. Dieses plärrende, unformige Teil mit Riesenkopf und dünnen Ärmchen hat € 80,- gekostet. Un-fucking-fassbar!
Pro: Du stehst auf den "Dude", Jake Gyllenhaal und Joaquin Phoenix.
Contra: Du bist ein TV Movie lesender, Nolan mißbilligender, theaterspielender Typ, der "Taxi Driver" mit Woody Harrelson neu verfilmen will.
Aber wir haben alle unsere Fehler. ^^
Die Story um den Doppelagenten wird leider viel zu distanziert wieder gegeben. Mir fehlt die Tiefe und Bindung zu den beiden Protagonisten. Das Kammerspiel wirkt lustlos und bleibt die ganze Zeit vordergründig ohne jemals die wahren Motive der Hauptfigur zu hinterfragen oder zu erklären. An Chris Coopers Darstellung liegt dies nicht. Der Mann gibt sich wirklich Mühe, soweit es das Drehbuch zu lässt. Von Ryan Phillipe kann ich das nicht behaupten. Der Agentenfilm ist arg unterkühlt angelegt, was ihm gar nicht zu gute kommt. Hier werden Ereignisse seelenlos und faktentreu aneinander gereiht. Letztendlich sind die Filmbeiträge aus „Aktenzeichen XY ungelöst“ interessanter als dieser Bürokraten-Machtkampf.
„Ist das der berühmte Henrystutzen?“
Ja, sicher. Denn das ist doch Old Shatterhand. Und der jugoslawische Westen ist nicht weit genug um seinen Kumpel Sam Hawkens zu entgehen. Der dritte Karl-May Western bedient sich nur der berühmten Figuren, jedoch keiner keiner tatsächlichen Romanvorlage. Zusammen mit seinem Blutsbruder Winnetou will Shatterhand für die beschuldigten Apachen einstehen, die angeblich eine holländische Familie und ihre Farm überfallen haben sollen. Allerdings gibt es den überlebenden Sohn der Einwanderer und diesen Zeugen gilt es zu beschützen. Hinter der ganzen Intrige stehen wieder einmal gierige weisse Männer.
Kitschig, bildstark, hölzern gespielt, mit Darsteller in Kostümen, die aus dem Faschingsfundus stammen könnten, präsentiert sich der fünfzig Jahre alte Euro-Western so wie ich es von ihm erwarte. Hervor zu heben ist die, für damalige Verhältnisse, spektakulär inszenierte Schlacht zum Ende. Im Schlepptau der Besetzung: der ehemalige US-Westerndarsteller Guy Madison, die spätere Sängerin Daliah Lavi gibt die „weiße Taube“ und der damals populäre Musiker Bill Ramsey ist als klavierspielender Sidekick zu sehen.
Der Marshal stellt fest, hier stellt sich angenhemes Retro-Feeling ein. So etwas macht mir auch Laune.
Trotz einer hochkarätigen Besetzung und einer vielversprechenden Grundthematik ist diese deutsche Produktion eine herbe Enttäuschung. Vier Jugendfreunde treffen sich nach rund zwei Jahrzehnten wieder. Einer von ihnen wurde wegen seiner RAF-Mietgliedschaft verurteilt und ist seit kurzem wieder frei. Das Wiedersehen im Wochenendhaus gerät zu einem bedeutungslosen, spannungsarmen, trivialen Familienzwist. Der Film will so sehr seiner Figuren gerecht werden, das der anfängliche Aufbau um die RAF in der Handlung zum unbedeutenden Nebeneffekt gerät. Im Cast stechen mir vor allem Robert Gwisdek und Katja Riemann ins Auge. Die Sexszene zwischen Sebastian Koch und der Riemann hätte sich die Regisseurin (und Drehbuchautorin) allerdings schenken können.
Ich bin mir nicht sicher, was mich dazu getrieben hat. War es dieser Retroabend? Der zunehmende Alkoholgenuss? Oder verborgene masochistische Züge? Irgendetwas muss mich doch dazu veranlasst haben, mir diesen Film erneut anzusehen?
Achja, … Freunde. Man hatte die glorreiche Idee alte Filmerinnerungen wieder aufkeimen zu lassen. Vor allem die, die jeweils andere aus der Gruppe eher unbekannt waren. Nicht etwa All-Time-Shit-Movies, die schon damals jeder Teenie gesehen hat. Wie zum Beispiel „Die rote Flut“, „Missing in Action“ oder „Dirty Dancing“. Nein, es sollten Randerscheinungen sein. Die waren meist auf Video zu finden. Das populärste System trug den Namen VHS. Damals waren das schwarze, klobige Kassetten. Ziemlich groß, massiv und platzraubend. An digitale Heimtechnik, geschweige denn Internet, war noch nicht zu denken.
„Wer wagt, gewinnt!“ wurde zu einer Zeit produziert als die Mauer noch stand (es gab mal Ost- und Westdeutschland), ein ehemaliger, erzkonservativer Schauspieler US-Präsident war und in England die junge Thatcher-Ära herrschte. Das ist nicht unbedingte Voraussetzung um den Inhalt zu verstehen, jedoch förderlich. Denn dann wird einem klar, was ein nationalistischer, zynischer, rückständiger Mumpitz dem Zuschauer damals vorgesetzt wurde. Jedenfalls hat Lewis Collins bei seiner ersten Kinohauptrolle kein glückliches Händchen bewiesen. Das größte Fauxpas das sich diese Produktion leistet ist, das sie mir als Zuschauer wirklich weismachen möchte, das Terrorismus so stümperhaft ausgeübt wird, das selbst ich als Zuschauer dem Handeln kein Glauben schenken mag. Außerdem, wenn ich die Story als langweilig bezeichne, wäre das noch geschmeichelt.
Dieses Machwerk war sehr viel schlechter als ich es Erinnerung hatte. Wer machohaftes Männerkino aus dieser Zeit mag, sollte lieber zu anderen Vertretern greifen.
Die Agenten-Parodie um Frankreichs ungeschickten, ungebildeten und unwiderstehlichen Gegenpart zu James Bond geht in die zweite Runde. Diesmal muss sich de La Bath erst gegen gelbe Schlitzaugen durchsetzen, bevor er gemeinsam mit einigen langnasigen Israelis gegen die Krautfresser vorgeht um dann einen “Mad Scientist“ und seine Nazis zur Strecke zu bringen. Ein augenzwinkernder Klamauk, der völlig auf die „Political Correctness“ scheißt, mit 60er Jahre Retro-Look glänzt und dabei mit aberwitzigen Humor aufwartet.
Wieder so ein Film, der in der Datenbank nicht so leicht zu finden ist. Im dt. Fernsehen läuft er auch unter dem Titel „Countdown bis zum Tod“. Doch wenn mich meine spärlichen Französischkenntnisse nicht im Stich lassen, heißt der Originaltitel übersetzt „In der Dämmerung“. Meine Neugier auf diesen Film wurden vor allem durch die Macher geweckt. Es handelt sich hier um ein Vater-Sohn Projekt. Regisseur ist Alexandre Arcady und das Drehbuch stammt von seinem Zögling Alexandre Aja.
Der Protagonist hat Krebs und hat nicht mehr lange zu leben. Er will seine Familie finanziell absichern, bevor er von dieser Welt geht [„Breaking Bad“ lässt grüßen]. Einen letzten Coup wird er noch drehen. Doch offensichtlich wurde er und sein Kumpan hinters Licht geführt. Das ganze ist nicht schlecht, aber auch keine filmische Hochleistung. Die Handlung ist sehr vorhersehbar und routiniert, jedoch unterhaltsam inszeniert. Vor allem der Actionanteil sticht heraus, weil dieser wirklich gut in Szene gesetzt wurde. Ansonsten kann mich die Gaunermär durch Atmosphäre mit einem melancholischen Hauch überzeugen.
Pubertäre Romanze, die unnatürlich und gekünstelt wirkt.
Ärgerliches Machwerk!
Es geht um Männer in Führungspositionen. Und um das Gesundschrumpfen von Firmen. Also werden Mitarbeiter entlassen. Die Handlung zeigt uns einige Männer wie sie ihre heißgeliebten Jobs verlieren. Es sind die Art von Männer, denen ihre Arbeit alles bedeutet. Und ihre Arbeit wird ihnen genommen.
Das Drama ist ein Bildnis über Absteiger und Arbeitslose. Die Handlung zählt nacheinander auf, wie sich die Männer weigern, abseits des Berufsleben ein sinnvolles Privatleben zu führen. Leider bleibt die Geschichte die ganze Zeit viel zu oberflächlich und unkritisch. Niemals wird das handeln der Figuren hinterfragt oder deren Situationen. Mit aufgesetztem Happy Ending endet für mich ein unbefriedigendes Filmerlebnis trotz ansprechender Besetzung. Vor allem Chris Cooper und Tommy Lee Jones stechen aus dem Cast hervor.
Die Idee des Films klingt recht originell. Ist aber im Kern nicht neu. In naher Zukunft dürfen die Bürger der Vereinigten Staaten einmal im Jahr für zwölf Stunden sämtliche Verbrechen ausführen ohne dafür belangt zu werden. Eine dunkle Zukunftsvision. Auf jeden Fall wird all das ansprechend umgesetzt und spannend präsentiert. Auch wenn die Grundidee genau so erschreckend wie abwegig ist, wird sie von mir als Zuschauer ohne Maulen angenommen. Ich finde vor allem sehr gut, das der Streifen nicht so weit von unserer Realität entfernt spielt. So ist diese Dystopie viel näher an unserem Geschehem dran. Man kann durchaus Gesellschaftskritik und Fragen an die Moral des Zuschauers erkennen. Ebenso driftet der Film nicht in die genreüblichen, zu erwartenden Klischees ab. Auch wenn sich James DeMonaco bei seiner Inszenierung deutlich bei Altbekannten bedient, macht er dies wenigstens gut.
Der Marshal meint: Für den Genuss dieses Werkes, sollte man in Sachen Logik kompromissbereit sein und wer es blutiger will, der muss sich etwas anderes ansehen. Es gibt mit Sicherheit brutaleres als „The Purge“. Doch spannend ist dieser düstere Thriller allemal.
Sizilien 1940 - Mussolini erklärt gerade Frankreich und Großbritannien den Krieg. In einer Kleinstadt werden die kampffähigen Männer eingezogen. Nur die Alten und die Frauen bleiben zurück. Und die die zu jung sind. Unter ihnen der 13-jährige Renato. Doch in ihm bricht die Pubertät aus und er verknallt sich in die verheiratete Dorfschönheit Malèna, deren Mann ebenfalls eingezogen wurde. Die ewige Geilheit des Jungen gipfelt in exessiver Selbstbefriedigung. Aber er ist nicht der Einzige der für Malèna etwas übrig hat. Die begierigen Männer des Dorfes verweilen ebenso auf der Schönheit, wie die Neid und Missgunst der weiblichen Bevölkerung. Als Malèna dann die Nachricht vom Tod ihres Mannes erhält, muss sie versuchen sich auf eigene Faust durch zu boxen.
Eine warmherzige wie erschreckende Geschichte. Sie zeigt die Liebe und Loyalität des Einzelnen genauso, wie die düsteren Abgründe der menschlichen Seele. Was vor allem deutlich wird, durch Handlungen innerhalb der "anonymen Masse".
Alternativer Vorschlag als Filmtitel von mir "Wer von Euch ohne Fehler ist ..."
Vor gut zwanzig Jahren galt "The Prophecy" als das Must-See auf dem Heimvideomarkt. Vor allem wegen Christopher Walkens Auftritt als Erzengel Gabriel. Aber andere Darsteller dieses B-Films waren Videothekengängern nicht unbekannkt. Wie Virginia Madsen [Highlander II, Candyman], Elias Koteas [Teenage Mutant Ninja Turtles, Look Who’s Talking Too] oder Eric Stoltz [The Fly II, Killing Zoe, Pulp Fiction] die in den 90ern noch Erfolge verbuchen konnten. Amanda Plummer und Viggo Mortensen, der kurz vorher in "Crimson Tide" mitwirkte, standen beide noch an Beginn ihrer Karriere.
Lange nicht gesehen, hatte ich den Film immer als recht beachtliche Genreperle in Erinnerung. Ich habe nie eine der vier Fortsetzungen gesehen. Ja, VIER! Der deutsche Titel (von wegen "Die letzte Schlacht") ist genauso wahrheitsgemäß, wie einst "Es soll nur einen geben". Und qualitativ spielt der Streifen lange nicht in derselben Liga. Es wird versucht, erhebliche Logiklücken mit Schockmomenten zu überpinseln, die aus den 90ern stammen. Soll bedeuten, sie locken heute höchstens ein paar 11- bis 13-jährige hinter dem Ofen vor, die für die nächste Halloween-Party entsprechendes Begleitmaterial suchen.
Der Marshal meint: Was einst als Horror-Thriller galt, ist ein angestaubtes Kind seiner Zeit und wirkt heute mehr wie eine spukige Bibelstunde. Für Genre-Nerds sind Mortensen (als Luzifer) und Walken (als gefallener Engel) durchaus einen Blick wert.
Als Zuschauer erwartet mich bei "Hell On Wheels" kein „Heile-Welt-Szenario“ a la „Rauchende Colts“. Die Umsetzung dieser Produktion wirkt authentisch. Dieser Westen ist dreckig, brutal und hart. Er kann auch blutig und diskriminierend sein. Jedenfalls nix für Weicheier. Aber er erzählt auch Geschichten. Manchmal wird sich dafür Zeit gelassen. Und ich spüre, das dies einen Sinn und Zweck verfolgt. Hier werden Figuren gezeichnet. Charaktere wird Leben eingehaucht. Die Macher geben der Serie viel Potenzial. Ich hoffe nur, man lässt es nicht verpuffen. Es wäre schade drum. - Ein sehenswerter Auftakt. Davon will ich mehr sehen!
Weeds – Season Three
Leider stellen sich erste Mängelerscheinungen bei „Weeds“ ein. Einiges im Handlungsverlauf ist recht absehbar. Auch wenn die Figuren weiterhin recht abstrus in ihrem Denken bleiben.
Ich habe jedenfalls auf den Bandenkrieg bzw den damit verbundenen ärger nur gewartet. Auch auf das Ausscheiden einiger Sidekicks. No Surprise. So etwas ist schade. Gerade bei einer Serie die mit ihrem Witz auf so hohem Niveau startet. Das wirklich witzigste war in dieser Staffel, der eingestreute Pfeffer zwischen den Gemeinden Majestic und Agrestic. Somit dann auch die Probleme der Gemeindevorsitzenden. Die Spitzfindigkeiten und der Schlagabtausch ist echt gut. Nur storytechnisch sinkt das Schiff „Weeds“ langsam. Da die dritte Staffel sehr rund endet, weiß ich nicht so recht, wie das ganze eigentlich weiter gehen soll. Aber es gibt ja noch einige Staffeln. Nur ist mein Interesse an der Serie momentan nicht besonders hoch. Ich schau zur Abwechslung erst einmal etwas anderes.
Die Vereinigten Staaten von Amerika bekämpfen nicht nur das Böse in der Welt. Nein, sie haben sich zum allgegenwärtigen Sheriff über die Kulturgüter erhoben. Eigentlich haben wir es ihnen zu verdanken, das die Zivilisation von heute noch so etwas wie Kunst genießen darf. Zumindest will uns das hier George Clooney in seinem leichtfüßigen Kriegsabenteuer unterjubeln.
Einen ernsthaften Bildungsauftrag habe ich hier wirklich nicht erwartet. Noch weniger, das man bei der Wahrheit bleibt. Die Produktion fährt eine Schiene zwischen „Die Wildgänse kommen“, „M*A*S*H*“ und „Ocean's 11“. Nur beileibe nicht so unterhaltsam, wie ich es mir erhofft hatte. Vor allem wenn man sich dieses vorzügliche Star-Ensemble ansieht.
Der eigentliche Story-Plot wird zur Nebensache degradiert. Und anschließend frage ich mich, ob das nicht vllt sogar besser war, weil dieser so voller Ungereimtheiten steckt. Auf mich wirkt die aufgesetzte Fröhlichkeit, der aufdringliche Score und das zum Teil possenhafte Spiel, wie ein nicht ernstzunehmender Kriegsfilm von vor 50 Jahren. Sehr mäßig das Ganze – aufgrund der Schauspieler bin ich mit meiner Bewertung noch großzügig.
Leonard Lansink und Oliver Korittke in einem amüsanten Weihnachtsspecial der Dedektiv-Reihe um den Münsteraner Ex-Anwalt. Für Fans ein Spaß, der Rest wird sich eher verwundert abwenden.
Ich kenne Roman-Verfilmungen, Comic-Adaptionen oder auch Filme, die auf Viedeospielen beruhen. Doch das war das erste Mal, das ich eine Verfilmung eines Hörbuches gesehen hab. Dazu noch eines, das ich noch nie gehört hab. Aber ich mag den Humor von Hape Kerkeling. Das war für mich Grund genug mir die Adaption seines Stoffes anzusehen.
Jürgen Tarrach spielt die etwas einfältige, aber herzensgute Hauptfigur überzeugend. Olga von Luckwald gibt seine forsche Tochter Ute und Anneke Kim Sarrau komplementiert die Familie als Mutter Birgit. Das turbulente Road-Movie durch Skandinavien hat auch leise Momente. Aber die schrägen Figuren der geschichte bleiben im Kopf. Auch Story-Erfinder Kerkeling gastiert in drei Nebenrollen. Besonders als schlager-schmetternde Uschi Blum ist der Mann ein witziger Hingucker. Kerkelings Lebensgefährte, Angelo Colagrossi, übernahm die Regie.
Der Marshal meint: Drollige Geschichte mit viel leisem Humor. Der Witz verrückt manchmal bis zur Albernheit.
Wesentlich besser als erwartet. Ich gebe zu, das es sich um eine formale und handwerkliche Produktion handelt. Dennoch schafft es die simple Inszenierung einen guten Spannungsbogen zu schaffen. Dazu kommt der Kniff von Luc Besson, seine Zuschauer innerhalb seiner Produktionen für eine einfache Geschichte zu begeistern. Das der Protagonist gegen die eigene Lebenszeit agiert ist nicht neu. Wird hier allerdings zeitweise mitreißend umgesetzt.
Der Marshal meint: Für Besson und Costner Liebhaber, ein gefundes Fressen. Alle anderen werden dem Streifen nicht unbegründet mit Skepsis gegenüber treten.