RoosterCogburn - Kommentare

Alle Kommentare von RoosterCogburn

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    Ich hatte eine gewisse Erwartungshaltung an diesen Krimi. Entweder mystische Elemente oder „Verschwörung“ werden hier fett geschrieben. Wenn Jean-Christophe Grangé [„Die purpurnen Flüsse“] hier zusammen mit Frédéric Schoendoerffer (der hier auch Regie führt) am Buch geschrieben hat, ist aus meiner Sicht eine gewisse Storyentwicklung bei einem solchen Plot abzusehen. Leider ist das ganze nicht all zu spannend inszeniert. Interessant ist dann noch die Mitwirkung des ehemaligen Fußballstars Éric Cantona, der hier ähnlich rabiat auftritt wie damals auf dem Spielfeld. Hauptdarstellerin Karine Vanasse hetzt mit bemerkenswerten Einsatz durch die Strassen, zeigt ebenso sehenswerte Actioneinlagen, wie auch die Waschgewohnheiten der Endzwanzigerin. Aber irgendwie wirkt das alles sehr bekannt und als hätte ich das schon einmal in anderer Verpackung gesehen. Effektiv ein mauer Durchschnittsstreifen. Zu langatmig und das Finale schwächelt stark. Solide Einwegkost – kann man mal, muss man nicht.

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    • 4

      Da mich David Fincher schon mit „The Social Network“ enttäuschte, erhoffte ich mir von diesem US-Remake ein wenig mehr. Immerhin bewegte sich das einstige Wunderkind unter den Regisseuren in bekannten Terrain. Und selbst Neuverfilmungen kann man seinen eigenen Stempel aufdrücken. Allerdings hält sich Fincher so dermaßen eng an die Vorlage, das er dem schwedischen Originalfilm nichts weiter hinzufügt. Ebenso steif wie der Bestseller anfangs geschrieben, so ist auch die Handlung hier zu Beginn inszeniert. Salander und Blomkvist, zu muskulös und attraktiv besetzt mit Daniel Craig, sind Figuren, die perfekt in das extreme Außenseiter-Personal passen. Allerdings wirkt hier alles zu amerikanisch. Zu geschönt. Nicht glaubhaft bzw authentisch. Die grossen Pluspunkte hat das Remake in Kameraführung und Bildsprache. Das Setting ist ebenfalls wunderbar gelungen. Auch Finchers Neuentdeckung Rooney Mara kann sich sehen lassen (kann allerdings nicht mit Noomi Rapace als Lisbeth Salander mithalten).
      Es gibt eigentlich keinen vernünftigen Grund, die „Millennium“-Trilogie noch einmal zu verfilmen. Außer der Tatsache, dass ein US-amerikanischer Filmkonsument sich absolut unfähig fühlt einen skandinavischen Film anzuschauen, weil Untertitel ja total unbequem sind.

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      • 6

        Diese angebliche „Neuadaption“ von Philip K. Dick's bekannten Shortstory, ist eigentlich keine. Hierbei handelt es sich viel mehr um die Neuverwertung des Drehbuchs zu „Die totale Erinnerung“ von P. Verhoeven. Mag sein das beide Filme irgendwie was mit der Kurzgeschichte Erinnerungen en gros zu tun haben wollen, wahrscheinlich doch wohl eher wegen dem großartigen Namen des Sci-Fi Autors. Wie auch immer, so schlecht wie dieses Actionszenario hier teilweise gemacht wird, empfand ich den Film nicht. In einer postapokalyptische Welt in nicht allzu fernen Zukunft spielt dann also dieser futuristische Actionfilm. Nicht sonderlich clever, aber eben auch nicht wirklich beschämend dumm. Okay, Len Wiseman hat es immer noch nicht geschafft seinen Inszenierungen eine eigene persönlichhe Note zu geben. Das stimmt. Beim ollen Len hat fast nichts Bedeutung. Zum Beispiel werden die Möglichkeiten der Rekall-Methode nur angerissen, Theorien über die Grenzen der Wahrnehmung und der Manipulierbarkeit des Verstandes werden nur mal am Rande erwähnt. Und genauso jammert Quaid im Prinzip ein einziges Mal über die Frustration des monotonen Alltags, ehe die Sache abgehakt ist. Temporeich, nicht uninteressant, überwiegend solide inszeniert und trotz ausgedehnter Vakuumhandlung recht kurzweilig.
        War okay, passt scho'.

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        • 9

          Das Büro-Ekel Stromberg hat nicht nur den Sprung auf die Leinwand mit Bravour gemeistert. Er begrüßt mich in der Eröffnungsszene aus der Berliner SPD-Parteizentrale. Mein Gott, was ist geschehen? Die folgenden knapp zwei Stunden sollen Aufschluss geben. Der Film ist nicht, wie ich befürchtete, eine zu lang geratene Folge der TV-Serie oder nur ein harmloser Abklatsch dessen. Der unwiderstehliche Fiesling der Capitol-Versicherung lässt noch einmal die Puppen tanzen und wird sogar zum politischen Märtyrer. Alle sind sie mit an Bord. „Ernie“, der Ulf und das Tanja inklusive ihres Pflegesohns, dem „Raketenmaler“ Marvin und „Schirmchen“ fehlt ebenso wenig. In kleineren Gastauftritten sind sogar zwei alte „Gegenspieler“ Herr Turçulu und die Berkel zu sehen. Richtig klasse finde ich den Cameo von Erika Burstedt. Das ich hier sämtliche Darsteller mit ihren Rollennamen anrede möge man mir verzeihen. Doch ich bin von diesem Kinoausflug der Fernsehserie „Stromberg“ hellauf begeistert und habe den Film genauso lieb gewonnen wie die Serie. Ein würdiger Abschluss, dem ich geringfügige Längen in der Story verzeihen kann. Effektiv hab ich bis dato in diesem Jahr selten so gelacht im Kino!

          „Jeder hier in den Bumms hat Spaß. Darum geht’s doch!“ [Bernd Stromberg]

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          • 8

            Desert Rock, Arizona – In einm kleinen Wüstenkaff führt ein Wissenschaftlerduo Wachstumsexperimente an Tieren durch. Mit dem noblen Ziel, die Nahrungsmittelknappheit auf dieser Erde endgültig zu beseitigen, geht dabei natürlich etwas schief. Etwas was bei derartigen B-Movies zu erwarten ist. Doch Jack Arnold präsentiert die Handlung nicht so linear, wie es für das damalige Genre üblich war. Das macht den Film für mich so interessant. Die Handlungsstränge werden präsentiert und geschickt miteinander verwoben. Da nimmt man es dem Film auch nicht übel, das selbst für damalige Verhältnisse keine bahnbrechenden Effekte zu sehen sind.
            In den 50er Jahren vermischten sich immer öfter die Genres des Horror- und des Science-Fiction-Films. Insbesondere kamen neben außerirdische Monster vor allem, wie hier, durch radioaktive Strahlung entstandene Mutanten zum Zuge. Auch von Computer- und Animationstechnik wagte man Mitte der 50er Jahre noch nicht mal zu träumen. Bei den Dreharbeiten kam eine echte Vogelspinne in einer Miniaturlandschaft zum Einsatz, deren Bewegungen – soweit möglich – mit Druckluftdüsen gesteuert wurden. Die Aufnahmen der Titelfigur und der anderen Tiere wurden einfach vergrößert und mit denen der Schauspieler übereinander kopiert. Weiterhin wurde das Rückprojektionsverfahren genutzt. Schon damals nicht neu, aber perfekt inszeniert. Am Rande sei noch erwähnt, das Clint Eastwood in „Tarantula“ einen der Jetpiloten spielt, die die mutierte Riesenspinne mit Napalm bekämpfen.

            Ein monstermäßiger Must-See Grusel-Klassiker!

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            • 5

              Wo „Insidious“ noch offen und unverhohlen rezitiert hat und locker als unterhaltsame Genre-Hommage durchging, ist „Chapter 2“ ein verkrampfter Abklatsch seiner selbst. Kein schwacher Streifen oder ein mieses Ärgernis. Aber auch nicht das Gegenteil. Schade eigentlich, mir hat der erste gut gefallen. Diese Fortsetzung ist jedenfalls totaler Durchschnitt und beinah zum vergessen frei gegeben. Was wohl auch passieren würde, wenn das Ende nicht wäre. Wer das kennt, dem schwant, es wird eine weitere Fortsetzung geben.

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              • 3

                Die Idee „Zeit als Währung“ gefällt mir sehr gut. Auch die Ausgangsposition, die die Story sich zu schaffen versucht, besitzt gesellschaftskritisches Potential. Nur habe ich mich recht früh gefragt, welche Motivation hat unser Held eigentlich? Als seine Mutter stirbt, ist er erst einmal verbittert und will sich rächen. Doch an wen?! „Die da oben“ wird im Film gesagt. Wer soll das sein? Die oberen Zehntausend? Die Politikebene? Die drei kleinen Neffen von Donald Duck? Man weiß es nicht. Die bisherige Handlung hat keinen Hinweis darauf gegeben und die folgenden Minuten tun es auch nicht. Das er sich dann ausgerechnet mit der Tochter eines Finanzmagnaten zusammen tut, ist in der Story doch das Ergebnis glücklicher Umstände, jedoch nicht geplant.
                Genau das ist der Knackpunkt. Dat Timberlake fällt hier von einer Situation in die nächste und hat soviel Glück, das er in diesem Zukunftsszenario zum Robin Hood mutiert. Die anfänglichen Ansätze werden bei der ewigen Hetzerei durch den Film links liegen gelassen. Hauptsache das Gaunerpärchen hat sich am Ende der Räuberpistole lieb und hat dem Publikum … äh dem bösen Vati das Geld aus der Tasche gezogen.

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                • 5

                  In dieser franko-kanadischen Komödie erfährt ein Looser, der sich früher ein Zubrot durch Samenspenden verdient hat, das er außergewöhnlich fruchtbar gewesen ist. Wer all zu häufig Samen spendet, muss drastische Spätfolgen fürchten. In diesem Fall wurde unser „Held“ Vater von 533 Sprösslingen. Zu seinem Entsetzen wollen ihn 142 davon kennenlernen und reichen eine Sammelklage gegen die Klinik ein, weil herausgekommen ist, das ein Einzelner unter dem Pseudonym „Starbuck“ mehrfach Samen gespendet hat.
                  Starbuck entwickelt sehr schnell und leider arg vorhersehbar eine Art Verantwortungsgefühl für seine Nachkommenschaft. Er ignoriert den Rat seines Freundes und Anwalts und öffnet eine der ihm zugesandten Akten nach der anderen. Dadurch zerbricht die Handlung ins Episodenhafte. Diese Häppchendramaturgie hebt zwar einerseits den Unterhaltungswert, doch den Figuren wird man damit nicht gerecht. Was noch als unbeschwerte Unterhaltung beginnt gleitet ab in eine schwer erträgliche Gefühlsduselei, welche von netten Gags gespickt wird. Der nichtsnutzige, aber liebenswert tapsige Held Starbuck ist das große Pluspunkt und tragende Figur dieses Großstadtmärchens, dem man ebenso wenig böse sein kann, wie seiner Hauptfigur. Trotz diesem zuckersüssen „Hab-dich-lieb“ happy ending.

                  Mein Fazit: Starke Voraussetzungen, sehr guter Beginn und ein toller Hauptdarsteller trösten mich nicht darüber hinweg festzustellen, das der Film mich nur bis etwa zur Mitte gut unterhalten konnte. Danach ging es einfach nur noch abwärts. Wer auf „Schmusi-musi“ und „umarme-mich, dann-ist-alles-vergessen“ als Lösung aller Dinge steht, der ist hier gut aufgehoben.

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                  • 3

                    Der Bestseller galt als unverfilmbar. Die fiktive Doppel-Biografie über den Mathematiker Carl Friedrich Gauß und den Naturforscher Alexander von Humboldt war auch international ein grosser Erfolg. Der deutsche Roman war 2006 weltweit das zweit meistverkaufte Buch des Jahres (lt. New York Times). Bei einer solchen Vorlage erwarte ich dann etwas ensprechendes, wenn ich dann höre oder lese das es eine Verfilmung gibt. Nicht unbedingt Regisseur Detlev Buck oder Florian David Fitz, obwohl die beiden sich hier noch am besten geschlagen haben. Ich habe eher eine internationale Produktion in Richtung "Cloud Atlas" erwartet. Aber bildgewaltig ist Bucks Film geworden, das muss man ihm lassen. Sehr schöne Kameraführung.
                    Und sonst?! Joaa. Hm. Ein paar Türen hatten hübsche Beschläge ...

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                    • 6

                      Wenn man sich, so wie ich, mit Unkenntnis über die Handlung auf einen Krimi der B-Picture Sparte einlassen mag, wird man hier ganz gut bedient. Obwohl ich zu früh ahne, warum der "Mann auf dem Sims" (Originaltitel) steht, kann der Debütfilm des dänischen Drehbuchautoren Leth mich zwar nicht überraschen, doch dennoch unterhalten.

                      Die Besetzung ist mir eher unbekannt. Der größte Star ist hier für mich noch Ed Harris als skrupelloser Antagonist in der Handlung. Die Emmy-ausgezeichnete Kyra Sedgwick („The Closer“) darf in ihrer Nebenrolle als TV-Journalistin das weibliche Arschloch geben. Einige werden bestimmt auch Jamie Bell erkennen. Sam Dingbums sehe ich zum ersten Mal in einer annehmbar interessanten Hauptrolle. Doch wer, zum Teufel, ist Elisabeth Banks, Anthony Mackie oder Genesis Rodriguez? Eine Kinokoriphäe, zwei, drei bekannte Gesichter und einige die man aus Fernseh- und Billigproduktionen kennt. Von dieser Perspektive her, würde ich den Film eher als B-Film einstufen. Was ihn aber nicht vor vorne rein schlecht macht. Man sollte nur seine Erwartungen nicht zu hoch stecken.

                      Leider nicht immer plausibel und logisch, wird eine Geschichte erzählt die mehrere Genres streift (Drama, Polizeithriller, Caper-Movie). Das hebt in diesem Fall den Unterhaltungswert des Streifens. Die durchschnittliche bis nicht beachtenswerte Leistung der Besetzung, versetzt mich allerdings nicht gerade in Begeisterung.

                      Effektiv also leicht überdurchschnittlicher Movie-Junkfood für Zwischendurch. Kann man mal, aber muss man nicht.

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                      • 4
                        über Carrie

                        Carrie hat schwer zu leiden. Ihre höchst fundamentalistisch-katholische Mutter, die sie krampfhaft am Heranreifen hindert, hält jeden möglichen Gedanken ihrer Tochter für Sünde. Die Welt ist schlecht. Gott ist die Erlösung. Aber Carrie möchte einfach nur ein Mädchen sein. Das sie das nicht ist, merkt sie als sie ihre telekinetischen Kräfte entdeckt.
                        Soweit so gut. An sich hat man bei dieser Neuadaption von Stephen Kings Debütroman nicht viel verändert. Aus meiner Sicht irgendwie zu wenig. Der Storyplot ist derselbe wie bei De Palmas Umsetzung. Ich frage mich, wollte man eine Neuverfilmung von De Palmas „Carrie“ machen? Hier sind manche Szenen und Sequenzen bei ihm abgeschaut worden. Was vor allem bei der Duschszene unsinnig ist, denn De Palma hat sein grosses Vorbild Hitchcock zitiert. Das scheint Kimberly Peirce gar nicht erkannt zu haben. Sie plagiiert einfach De Palmas Version und übernimmt komplette Kameraeinstellungen.
                        Die Dramaturgie lässt hier zu wünschen übrig. Da hilft es auch nicht, wenn man Julianne Moore mehr Screen Time gibt als notwendig. Auch wenn sie gut gespielt hat. Die Eröffnungssequenz suggeriert von vornerein das ein negatives Verhältnis zwischen Mutter und Tochter herrscht. Das hat De Palma in seinem Psychodrama einfach besser gemacht. Die Antagonistin der Mädchen-Clique wurde hier sehr blass und einseitig dargestellt. Und anscheinend reicht der subtile Horror des Originals nicht mehr aus, hier legt Carrie gleich die halbe Stadt in Schutt und Asche. Ausserdem erscheint mir Chloë Grace Moretz als Carrie viel zu gut aussehend und daher fehl besetzt.

                        Mein Fazit: Lieber zum Klassiker von '76 greifen!

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                        • 2

                          Ein beinah dreißig Jahre alter, mehrfach ausgezeichneter Science-Fiction-Roman diente dem Drehbuchschreiber als Vorlage. In der Besetzung sind neben bekannten Alt-Stars auch vielversprechende (sogar oscarnominierte) Jungdarsteller zu sehen. Das sind doch eigentlich gute Grundvoraussetzungen oder irre mich?
                          Der Film bietet auch 'ne tolle Optik und kann visuell beeindrucken. Aber die Handlung ist letztendlich zusammengeschustert bis zum geht nicht mehr. Alles mehr oder minder schon da gewesen. Das geht schon damit los das unser Protagonist DER Auserwählte ist. Nur ER kann die letzten Menschen retten. Frage an die Gemeinde: Aus welchem klassischen Sci-Fi-Film kennen wir die Nummer? Richtig. Und selbst dieser hat den Plot nicht erfunden, aber populär gemacht. Dann ist die ganze Wichse so wahnsinnig militaristisch aufgebaut. „Ja, Sir. Nein, Sir. Jawohl,Sir – Nach dem ich mir einen von der Palme gewedelt hab, melde ich mich gehorsamst ab, Sir. Wird gemacht, Sir.“ Boah, zum aus der Haut fahren die Scheiße. Und das soll FSK 12 sein? Obwohl, wahrscheinlich der durchschnittliche 13jährige von heute würde die Propaganda-Kacke ignorieren und voll auf die stupide Geschichte abfahren.

                          Aber jeder der das Teenagerdasein verlassen hat und beim Stuhlgang nicht auch das Hirn mit runter gespült hat, dem fällt auf was einem hier für Mumpitz geboten wird und wie mies sich sämtliche Schauspieler anstellen. Das ist nur agieren, jedoch kein „acting“. Dann sind die Figuren selbst vollkommen unglaubwürdig. Eine Horde 11 bis 14-jähriger wird in eine Art Boot Camp dazu ausgebildet mit milliardenschweren Waffen rum fuchteln zu können um auf Aliens loszugehen, die uns (in der Zukunft) vor fünf Jahrzehnten einmal angegriffen haben?! So etwas prinzipiell bescheuertes. Hat der Autor der Buchvorlage das sich wirklich genauso ausgedacht? Ich will nicht mit Realismus anfangen, das hat hier nichts zu suchen, aber das ist einfach unglaubwürdig. Vor allem scheint in der Zukunft niemand etwas dagegen zu haben. Jeder findet das prima das Kinder in den Krieg ziehen. So ist der Mensch aber nicht gestrickt. Und dann wartet man ja auf die „Kampfhandlungen“. Na gut, dann zeig mal wie die das machen. Wer darauf hofft, das die Kinder mit Raumanzügen in coole Raumgleiter steigen und im Weltraum was abliefern, ist auf dem Holzweg. Die delegieren bloss. Im Endeffekt sieht das genauso aus als wenn ich der Tochter meiner Nachbarin beim zocken am PC zuschaue und ist genauso „unterhaltsam“. Und zum Schluss zieht man noch die Notbremse um die faschistischen Tendenzen und die verlogene Konstruktion etwas in den Hintergrund zu rücken. Ender hinterfragt das getane.

                          Ärgerliche Adaption eines bekannten Military-SF Romans, in dem die glaubwürdige Beschreibung militärischer Konflikte und die kritische Auseinandersetzung mit Krieg und seinen Folgen, gar nicht filmisch umgesetzt wird.

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                          • 7

                            Weeds - Season One

                            „Weeds“ ist, wie schon die bekannten verzweifelten Hausfrauen, eine Dramedy-Serie. Ein paar formale Unterschiede gibt es allerdings schon. Nur ein Jahr nach „Desperate Houswives“ wurde von Showtime die wesentlich satirische Serie ins Leben gerufen. „Weeds“ ist eine Viertelstunde kürzer als der Konkurrent und dadurch etwas knackiger.
                            In einem kalifornischen Vorort wird eine Hausfrau und Mutter, durch den Tod ihres Mannes plötzlich vor die Aufgabe gestellt, selbst für die Kinder und ihren Lebensstil weiter aufzukommen. Sie kommt auf das naheliegendste und dealt fortan mit Gras. Natürlich bleiben die Probleme nicht aus. Schließlich hat Nancy, die besagte Hausfrau ,zwei Söhne die beide den kürzlichen Tod des Vaters verkraften müssen. Einer der großen Pluspunkte in der Besetzung ist der Ex-„Saturday Night Live“ Comedian Kevin Nealon, der hier als Stadrat zu den besten Kunden von Nancy gehört und ihr auch die Buchhaltung macht. Ein Kiffer vor dem Herren. Allerdings ist ihr Looser von Schwager namens Andy, auch kein Vorbild. Während Nancy (Mary-Louise Parker) der spitzzüngingen Elternratsvorsitzenden (Elizabeth Perkins) beisteht, weil die sich ihre Möpse abschrauben lassen muß, lässt Schwager Andy die Sau und vögelt die Mutter des besten Freundes seines Neffen. Er lässt sich eben keine Gelegenheit entgehen, wenn es sich um Sex, Drugs or Money handelt.

                            Mir hat die erste Staffel gefallen. Kurzweiliges Amusement. Ich bleibe dran und verfolge sie weiter.

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                            • 8

                              The Shield - Season 6

                              Abgesehen davon, das es weniger Episoden als üblich sind, stechen mir noch zwei Dinge in dieser Season ins Auge. 1) Es wurde innerhalb der Serie bzw der Erzählung einer Staffel, immer auf eine durchgehende Qualitätslinie geachtet. Hier gibt es auffällige Up and Downs. Manche Folgen fallen völlig aus dem Rahmen, weil sie so durchschnittlich sind. Andere sind wirklich gut, was ich erwarte und einzelne sind scheißgeil. Insgesamt gesehn drückt diese Unbeständigkeit allerdings die Wertungspunkte nach unten.
                              2) Bei der Handlung sticht mir ins Auge, das der Höhepunkt bereits überschritten ist. Leider konnte man diesen absehbaren Punkt dramaturgisch nicht rechtzeitig auffangen und für den Fan ansprechend umsetzen. Das Gebotene ist nicht besonders innovativ, wenn man bedenkt welchen Ruf die Serie genießt. Allerdings ist das Korinthen kacken auf hohen Niveau, das muss ich zugeben.

                              Trotz gewisser Kritik macht die Serie immer noch Spaß und ist weiterhin spannend. Der Fan bleibt dabei. Selbst wenn der Käfig zum Ende der Serie mit nem Flugzeug abstürzt und die letzten Überlebenden auf eine unheimliche Insel landen ;)

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                              • 8

                                Glücklicherweise entpuppte sich dieser Action-Thriller nicht als das, was ich vermutete nachdem ich den Trailer sah. Denn der ließ mich auf einen Reißer mit One-Army-Plot schließen oder zumindest etwas zwischen „Passagier 57“ und „Flight Plan“. Da lag ich daneben.
                                Wie auch bei meinen genannten Beispielen, der vorwiegende Teil der Handlung spielt an Bord eines Flugzeugs. Schnell wird mir als Zuschauer klar, das der Hauptprotagonist ein Mann mitten im Alltag ist. Während der Story wird ebenso klar, das er kein Vorzeige-Held ist. Gebrochen, dem Alkohol verfallen, finanzielle Probleme, kein guter Vater. Aber er ist der Air-Marshal und nimmt seine Pflicht ernst. Er beschützt die Passagiere. Während das Trans-Atlantik-Flugzeug den Ozean überquert bekommt er eine Drohung via SMS von jemanden an Bord dieser Maschine: „150 Millionen $ oder in 20 Minuten stirbt jemand in diesem Flugzeug. Sollten Sie meine Forderung nicht erfüllen, wird alle 20 Minuten eine weitere Person sterben.“
                                Allzu ernst nimmt Regisseur Jaume Collet-Serra das rasante Treiben nicht, was den Film letztlich mehr als nur sympathisch und unterhaltsam macht. Der Film zeichnet sich für mich dadurch aus, das die komplette Handlung an Bord eines Flugzeugs spielt, das mitten über dem Atlantik keine Möglichkeit zur Landung hat. Der räumlich begrenzte Plot verleiht dem Thriller seine zusätzliche klaustrophobische Würze. Geschickt wird der Marshal vor die scheinbar unlösbare Aufgabe gestellt, schnell und gründlich nach dem Verfasser der Textnachrichten suchen zu müssen, ohne dabei die Passagiere unnötig in Panik zu versetzen.
                                Wenn sein Handlungsverlauf nicht neu oder überraschend ist, warum hat mir „Non-Stop“ so gefallen? Drei hervorstechende Gründe:
                                - Das Geschehen wird mir aus der Sicht des Air Marshals präsentiert. Somit hängt der Film von Liam Neesons Glaubwürdigkeit ab. Diese Aufgabe meister er ausgezeichnet. Später sorgt er zwischen Verzweiflung und Entschlossenheit mit gröberen Auftreten für Nervenkitzel.
                                - Auch wenn die Haken, die die Handlung schlägt, nicht immer einleuchtend erscheinen. Letztendlich erfüllen sie ihren Zweck und halten mich bei der Stange.
                                - Das Täter-Motiv könnte man zwar ansatzweise als Gesellschaftskritik interpretieren, aber ich meine, das sich die Macher bewusst sind, das es sich hier um ein Unterhaltungsprodukt handelt. Jedenfalls ist letztendlich die Auflösung für heutige Verhältnisse einigermaßen plausibel geraten und erfreulicherweise nicht so übermäßig hanebüchen wie in manch anderen Genre-Vertretern. Was auch für den Showdown gilt.

                                Dieser Überflieger ist voller Adrenalin. Ein Thriller der alten Schule, in ungeahnten Höhen.

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                                  Offensichtlich inspiriert durch den John-Ford-Western „3 Godfathers“ wird mir eine Art Action-Roadmovie mit komödiantischer Note präsentiert, deren Plot von einem Südstaaten-Flair umrahmt worden ist, der zwischen White Trash und Spießbürgertum spielt. Die Handlung selbst, ist im Gegensatz zur erkennbaren Vorlage, um einige Figuren und Konstellationen erweitert worden. Der Erzählstil erinnert mich an einen abgefuckten Mix zwischen Robert Rodriguez und Guy Ritchie. Der Film besitzt stellenweise sogar Anflüge einer gewissen melancholischen Note. Somit kann der Abschlussfilm des 26. Fantasy Filmfest bei dem geneigten Zuschauer durchaus für unterhaltsame Kurzweil sorgen.
                                  Effektiv empfand ich die Redneck-Rettungsaktion ziemlich cool. Nicht besonders originell, manches hab ich so oder ähnlich im Genre schon gesehen. Aber die politisch unkorrekte Präsentation, der 70ies Style und bestimmte Darsteller, die dies wieder ausgeglichen haben, stimmen den Genre-Freund versöhnlich ;)

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                                    „Epic“, eine Produktion der Blue Sky Studios, ist in seiner Handlung genau das was er vom Titel her verspricht. Eine Form der Epik, vom poetischen Gehalt her gesehen. Dem Zuschauer wird eine ganz andere Welt visualisiert. Ähnlich einer Sage, weicht die Wirklichkeit während der Ereignisse dem Fantastischen. Und durch die Form des Erzählstils entsteht der Eindruck als habe unsere Protagonistin es wirklich selbst erlebt. Sehr opulente und schöne Bilder. Aufwendig in Szene gesetzt. Im Kino wurde er als 3D Movie präsentiert. Eine der Zielgruppe entsprechende dramaturgische Handlung mit ansprechenden Showdown. Die Guten sind gut, die Bösen böse. Soweit so gut.

                                    Allerdings kränkelt das Endprodukt auch etwas. Eingangs fällt auf, das die Story das Umweltbewusstsein beim jungen Zuschauer erwecken möchte. Mir fällt aber genauso auf, das im Verlauf der Handlung das ganze total in den Hintergrund gerückt wird und letztendlich plakativ wirkt. Außerdem kommt der Witz aus meiner Sicht viel zu kurz. Aber Märchen und Sagen sollten vor allem spannend und interessant sein, nicht komisch. Weiter hin lässt man dann auch jede Möglichkeit aus, in der Geschichte Akzente zu setzen. Ihr Tiefe zu geben. Ein paar Stichpunkte dazu (ohne zu spoilern): Verlustängste, Naturzerstörung, Trauerbewältigung.

                                    Fazit des Marshals: Ein märchenhafter Ausflug für 7 bis 14 jährige. Ältere empfinden die Story etwa so interessant, wie ein Blinder das Zug fahren. Der Film ist wenig originell. Es fehlt Herz und Seele. „Epic“ ist bei weitem nicht episch.

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                                      Anno Domini 2012 war der Eröffnungsfilm des 65. Filmfestival von Cannes „Moonrise Kingdom“ und Kritiker wie Publikum waren gleichermaßen begeistert. Zwei Jahre später sehe ich bereits den Trailer zum neuen Wes Anderson Streich im Kino, ohne den eben genannten zu kennen. Da wird es höchste Zeit dies endlich nachzuholen und ihn von meiner Merkliste zu streichen, die ich sowieso mal wieder bearbeiten sollte.

                                      Mitte der 60er Jahre auf einer unwirklich wirkenden Insel spielt der siebte Spielfilm des Texaners Anderson. Der Filmemacher schafft dort eine Wunschvorstellung von dem was man sich an diese Zeit aus Klischees erträumen mag. Mit viel Romantik baut er in einem exotisches Setting eine kindliche Romanze, die somit die große Sehnsucht so hoffnungsvoll thematisiert. Mit den bekannt verschrobenen Personal taucht er voll und ganz in die Künstlichkeit seines eigenen Universums ein und vermittelt, so paradox es bei dieser Inszeniere erscheint, authentische Emotionen.
                                      Trotzdem ist es ein Wes Anderson Film, wenn auch kein üblicher. Vor allem auch eine Komödie. Und wenn sich innerhalb der Erzählung die Figuren alle all zu ernst nehmen, empfinde ich genau diese Tatsache witzig. Allein die Einstellungen – da schlag ich lang hin. Die Eröffnungsszene zum Beispiel, ein Kind in einem roten Bademantel betätigt einen tragbaren Plattenspieler. Diese Musik. Alles in Pastelltönen. Jedes Kind liest ein Abenteuerbuch – ein fiktives, wohlgemerkt. Was will man mir hier als erstes nahelegen? Das auf mich in einem fiktiven märchenhaften Universum ein Abenteuer wartet. Das war dann auch sehr schön zu erleben, Mr. Anderson.

                                      Ein Wes Anderson Märchen voller Analogien, Lektionen und Humor. Das wurde mit schöner Optik und Musik garniert, gewürzt mit der Sehnsucht nach dem Vergänglichen.

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                                        Obwohl Michael J. Fox seit zwei Jahren an der Parkinson-Krankheit leidet, geht er weiter seinem Beruf als Schauspieler nach. Erste Symptome traten bereits während der Dreharbeiten zum Film „The Hard Way“ auf. Wahrscheinlich hat Fox deshalb in den Neunzigern ein hohes Output bezüglich seines Mitwirken in Kinofilmen. Jetzt im Jahre '93, ist er in der Screwball-Comedy „For Love or Money“ auf der Leinwand zu sehen.
                                        In Barry Sonnenfelds zweiter Regiearbeit, neben Gabrielle Anwar (berühmt durch eine markante Tanzszene mit Al Pacino in „Der Duft der Frauen“), ist Michael J. Fox als „Ein Concierge zum verlieben“ zu sehen, wie es der deutsche Verleihtitel verspricht. Er ist der Concierge des Bradbury und erfüllt jeden Wunsch. Sein Traum ist, er will sein eigenes Hotel. Dazu fehlt ihm nur noch ein Sponsor. Der von ihm erwählte vertraut Doug seine Freundin Andy (Anwar) an und Doug verliebt sich. Nun steht er vor der Wahl: Folgt er dem Herzen oder dem großen Traum vom Hotel?

                                        Vor allem die beiden gut harmonierenden Hauptdarsteller holen aus dem Ganzen das bestmöglichste heraus. Michael J. Fox in einem aussergewöhnlich hibbeligen Charakter, der selbst in den fahrigsten Situationen noch alles unter Kontrolle kriegen möchte. Was ihm nicht immer gelingt. Aber all das wird so zuckersüß präsentiert, das es ohne happy ending nicht auskommt ;)

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                                        • 4

                                          And I will always love you. I will always love you.
                                          You my darling you mhhh ... naja, Kitsch halt.

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                                          • 9

                                            Der erste Film, der in Eigenfinanzierung von Marvel Studios produziert wurde und somit auch den Beginn des "Marvel Cinematic Universe" bildet - IRON MAN
                                            Er wird auch der beste Film der Phase Eins bleiben, in der die Rächer vorgestellt und anschließend ihr erstes gemeinsames Abenteuer erleben (aber dazu im Kommentar zu "The Avengers").
                                            Robert Downey jr. sehe ich hier einfach gerne wieder zu. Nach seinen Entzügen und Drogentherapien, die ja nicht immer geglückt sind, hat er endlich die Kurve gekriegt. Mit "Zodiac" und "Iron Man" startet der Mann, nach einigen kleinen Leinwandauftritten, sein Comeback nun voll durch. Er spielt so enthusiastisch, das es eine Freude ist zu zusehen. Und diese Überheblichkeit und Arroganz seiner Rolle, Tony Stark, macht schon wieder Spaß. Dieser IRON MAN gefällt. Für diesen Film bekam Downey noch eine Gage von 500.000 US$. In "The Avengers" bekam er insgesamt, mit Umsatzbeteiligung, das hundertfache. Mag einigen zuviel vorkommen? Nun allein "Iron Man" spielt nur an den Kinokassen weltweit mehr als eine halbe Milliarde Dollar ein.

                                            Wir erleben die Enstehung vom arroganten Superarsch, Playboy und High-Tech-Rüstungsmagnaten, der die Büchse der Pandora öffnet und seinen eigenen Waffen erliegt, und durch dieses Erlebnis gezeichnet wird. Diese Hintergründe besitzen fast schon biblische Züge. Tony Stark hat quasi sein Damaskuserlebnis und wird vom Saulus zum Paulus. Seine Erlebnisse haben ihn geläutert. Und Stark wird vom Howard Hughes zum IRON MAN.

                                            Ein fantastischer, comichafter Superheldenfilm (fast so) wie ich ihn mir wünsche. Abgesehen von Ausnahmen wie Raimi's Spiderman oder Nolan's Batman ist dies eine der wenigen, wirklich herausragenden Comic-Adaptionen, seit der Jahrtausendwende.

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                                            • 4

                                              Jack Ryan is back!
                                              Diesmal handelt es sich allerdings NICHT um eine Literaturverfilmung nach Tom Clancy. Der fünfte Leinwandauftritt der Figur Jack Ryan ist durchaus als Reboot der Reihe zu sehen. Die Figur wurde wieder einmal verjungt und ist zu Beginn ledig und kinderlos.

                                              Kurze Erläuterung zur Handlung:
                                              Am Anfang des Filmes werden im Schnellverfahren ganze Lebensabschnitte abgehakt (wozu Autor Clancy bei seiner Lieblingsromanfigur mehr als ein Buch gebraucht hat). Militäreinsatz, Hubschrauberabsturz, langwierige Rehabilitation, Patient Ryan verliebt sich in seine Ärztin und zukünftige Frau. Keira Knightley stellt Cathy Muller dar, die einzig mir bekannte Figur die aus dem vorhandenen Ryan-Universum übernommen wurde. Ich habe übrigens bewusst die Formulierung "stellt dar" gewählt, denn von schauspielern zu reden, wäre hier eine Frechheit. In manchen Szenen hätte man auch einen Kerzenleuchter hinstellen und dranschreiben können, das es seine Verlobte darstellen soll. Ryan kann seine Militärlaufbahn jedenfalls vergessen. Während der ReHa taucht CIA-Fritze Kevin Costner auf um ihm einen Job an der Börse zu verschaffen. Allerdings wird Ryan im Schaatten seines bürgerlich Daseins zum CIA-Agent rekrutiert.

                                              All das passiert etwa in den ersten zwanzig Minuten. Wer jetzt denkt "Oh, mich erwartet ein interessanter Thriller mit reichlich Handlung", den muss ich enttäuschen. Nachdem ich als Zuschauer nach einer gefühlten Ewigkeit endlich erfahre, worum es sich denn nun EIGENTLICH handelt - nämlich um einen Anschlag auf das Sinnbild der us-amerikanischen Wirtschaft um dieselbige damit in die Knie zu zwingen - frage ich mich zwischendurch immer mal wieder "Wann ist der unglaubwürdige Humbug wohl vorbei?".
                                              Zwischen langatmigen Erzählsequenzen, die zum Teil auch recht langweilig wirken, werden immer wieder unlogische Actionsequenzen eingeworfen. Besonders das handeln einiger Figuren ist ziemlich dämlich. Außerdem wirkt das Ende so komisch (habe mich gefragt, ob das wohl geändert wurde nach dem ersten Testscreening). Chris Pine als junger Jack Ryan ist eigentlich keine schlechte Wahl. Doch das neue Konzept der bekannten Figur erinnert mich doch eher an eine Kreuzung aus Jack Reacher und Jason Bourne. Und Kenneth Branagh als Russe?! Wer kam eigentlich auf diese blöde Idee. Dann könnte man ihn genauso gut in einem Spielfilm als einen Kommandeur der deutschen Wehrmacht besetzen ...

                                              Hier wird eindeutig durchaus vorhandenes Potenzial verspielt. Also kein Scheissfilm. Aber unentschlossen, langwierig (auch wenns nur 100 Min dauert) und iwie langweilig. Mir ist keine der Figuren nahe gegangen. Meinetwegen hätten 'se alle draufgehen können ... mir wär es schnuppe gewesen. So sehr ging mir die Story und ihre Figuren am Allerwertesten vorbei.

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                                              • 5

                                                Das Drehbuch basiert lose auf dem Politthriller „Das Echo aller Furcht“ von Tom Clancy. Der vierten und (bis dato) letzten Literaturverfilmung eines Jack-Ryan-Romans. Diesmal ist Clancys Lieblingsfigur, wieder ein unerfahrener Anfänger beim US-Geheimdienst CIA. Die eigentlich im Jahre 1973 angesiedelte Handlung wurde in die Gegenwart verlegt. Was eigentlich vor dem Hintergrund des kalten Krieges spielt, wurde auf die Gefahren des Terrorismus umgemünzt. Wo es in der Vorlage noch um islamische Extremisten, ehemalige RAF-Terroristen und einen obskuren DDR-Nukleartechniker geht, werden hier Neonazis (?!) als Feindbilder vorgeschoben, die durch einen Anschlag den Krieg zwischen den Weltmächten herbei führen wollen.

                                                Ben Affleck empfinde als fehl besetzt. Er wirkt zu lässig und jungenhaft, sprich unglaubwürdig. Dem Film liegt sowieso, im Gegensatz zu seinen Vorgängern, wenig daran verständlich und überzeugend zu sein. Hier wird das alles, nach dem One-Man-Army-Plot, mehr zu einem Actionthriller gemacht. Leider nicht zu einem besonders unterhaltsamen.

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                                                  Der Roman „Der Schattenkrieg“ war die Vorlage für diesen Politthriller mit Harrison Ford, der abermals Jack Ryan darstellt. Kenner der Vorlage werden von den vielen Kürzungen und zerstörerischen Änderungen abgeschreckt sein, da diese um einiges komplexer und detaillierter geraten ist. Die indirekte Aussage von „Clear And Present Danger“ zur Iran-Contra-Affäre geht bei der Verfilmung verloren.
                                                  Gute Freunde des amerikanischen Präsidenten kommen bei einem Anschlag des kolumbianischen Drogenkartells ums Leben. Grund genug um eine Guerillatruppe nach Kolumbien zu schicken, die gegen das Drogenkartell vorgeht. Das bewusste Ehepaar war auch mit dem CIA-Vizepräsident Jack Ryan befreundet, der bei dem Anschlag selber beinah sein Leben lassen musste. Es geht also um Intrigen, unterschlagenes Geld, falsche Informationen, einen kolumbianischen Drogenboss, doppeltes Spiel innerhalb der Regierung und Jack Ryan zwischen den Fronten.

                                                  Erstmals trifft Ryan auf der Leinwand auf die Figur des John Clark. Jemand der in weiteren Folgen der Jack-Ryan-Romanen eine wichtige Rollen spielen wird. Hier wird er als erfahrener Soldat sehr gut von Willem Dafoe dargestellt. Abermals ist auch Admiral James Greer dabei, der wie schon in „Patriot Games“ und „The Hunt for Red October“ von James Earl Jones gespielt wird. Im übrigen bis jetzt die einzige Konstante der ersten drei Filme. Hinter den Kulissen führt, wie bei „Patriot Games“, wieder Philip Noyce Regie und Donald Stewart hat erneut am Drehbuch mitgewirkt. Auch für Musik, Kamera und Schnitt waren wieder dieselben Leute verantwortlich. - Inszenatorisch kann man deshalb auch keinen großen Unterschied erwarten. Es IST aus dieser Sicht handwerklich wirklich das gleiche und läuft in ähnlichen Bahnen.

                                                  Zu einer soliden Action gesellt sich eine gut getimte und ausgeklügelte Story. Irgendwann ahne ich zwar was mich erwartet, dennoch überzeugt „Das Kartell“ mich mit seinem Unterhaltungswert.

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                                                  • Ich glaub mich tritt ein Pferd

                                                    Vor kurzem lief noch "Analyze That" von ihm im TV. Hab ich mir mal wieder angesehen und konnte mich über die Dialoge des Gespanns De Niro / Crystal köstlich amüsieren. Der Macher einiger der besten Komödien überhaupt, ist heute an den Folgen einer Autoimmunerkrankung gestorben, an der Ramis schon seit Jahren litt. Dies war wohl auch der Grund, weshalb er sich vor vier Jahren aus dem Biz zurück zog.
                                                    Ramis wurde 69 Jahre alt und hinterlässt drei Kinder.

                                                    Der Kopf, dem wir Filme wie Analyze This, Ghostbusters, National Lampoon’s Vacation oder Groundhog Day verdanken, weilt nicht mehr unter uns. Übrigens: Der Filmtitel "Groundhog Day" schaffte es im englischen sogar als Begriff in die Umgangssprache, für nicht enden wollenden Frust.

                                                    Harold, ich denk an dich. Ich werde jetzt meinen VHS-Recorder anschließen, weil ich "Caddyshack" noch auf Cassette habe und trink auf dein Wohl. I miss u.

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