Schlopsi - Kommentare

Alle Kommentare von Schlopsi

  • 9

    "Warum überhaupt nehmen Leute Drogen? Ich dachte immer, ich würde es nie verstehen können. Nun, da soviele gestorben sind, habe ich es verstanden. Es ist die Einsamkeit. Eine tiefe, innere Leere die sie dorthin treibt. Aber was nun genau schlimmer ist, die Einsamkeit oder die Drogen, das weiß ich immer noch nicht."

    Es hat mich 3(!) Sichtungen gekostet, bis ich den wahren Wert dieses Films entdeckt habe. So im Nachhinein frage ich mich, warum eigentlich? Denn "Protégé" ist ein wahnsinnig intensiver Thriller, der nahezu stoisch daherkommt. Daniel Wu liefert eine starke Performance als Undercovercop im Drogengeschäft ab und kann sich durchaus an seinem Schauspielkollegen Andy Lau (hier mal wieder auf der anderen Seite des Gesetzes) messen lassen.
    Allerdings läuft dieser Film nicht stur nach Schema F ab. Nein, der Film betrachtet beide Seiten des Drogengeschäftes, sowie der Auswirkung von Drogen und "spielt" sowohl mit den Darstellern, als auch mit dem Zuschauer. Statt nicht endenwollender Actioneinlagen werden dem Zuschauer hier Emotionen und Motive in absoluter Ruhe gezeigt. Dafür nimmt sich "Protégé" genügend Zeit und trotzdem tritt er nie auf der Stelle. Kontinuierlich wird man mit dem Protagonisten Nick in den Strudel des Verbrechens mit reingezogen. Man zweifelt. Vorallem an seinem Umfeld, letztlich aber auch an sich selbst.
    Und erst wenn sich manche Charaktere selbst entlarven, zeigt der Film seine wahre Größe.

    Für Fans von Filmen wie "Infernal Affairs" oder generellen Thrillerliebhabern definitiv ein Muss! Auch wenn man hier beileibe kein Actionspektakel erwarten darf. "Protégé" zeigt dafür wahrlich andere Stärken.

    5
    • Ich kenne keinen cooleren Vampir als Alucard ♥
      [/fangirling off]
      Jetzt aber mal Butter bei die Fische: Ich kenne auch keine andere Vampirserie, die mich so in den Bann gezogen hat, wie Hellsing. Allein der Soundtrack läuft bei mir immer und immer wieder...
      http://www.youtube.com/watch?v=Q-T072nuVKY ♥

      1
      • Auch wenn ich mich mit den drei(!) Leadcharakteren noch immer nicht so anfreunden kann: Fuck yeah! Ich freu mich schon drauf!

        1
        • 9 .5

          Okay, ich gebe zu: Bei dem finalen Kampf gegen die Horde sind mir die Freudentränen in Strömen geflossen. Was Valerii & Leone hier auf Zelluloid gebannt haben, ist nicht nur eine der besten Ehrerbietungen der Zeit des wilden Westens, nein. Es ist einfach dieser eine perfekte Moment. Henry Fonda gegen den Rest. Einfach nur schön.
          Ich verneige mich voller Ehrfurcht.

          9
          • 7 .5

            Wenn ein raubeiniger, grimmiger Cowboy auf eine toughe, trinkfeste Nonne trifft, dann kann es schon mal zu Reibungen kommen.
            Dabei harmonieren die beiden Hauptdarsteller MacLaine und Eastwood so fabelhaft miteinander, das der Humor nie zu albern wirkt. Ein Western, den ich nicht nur Genrefans ans Herz legen möchte!

            6
            • 8 .5

              Für mich ist völlig unverständlich, warum dieser Film bei (leider nur) 11 Bewertungen auf einen Communitydurchschnitt von 3,8 kommt und generell so unbekannt ist. "Drei Rivalen" ist ein ganz großer Western, der sich nicht nur auf ein Motiv des klassischen Western beruft, sondern gleich auf mehrere, ohne dabei seinen Fokus zu verlieren. So kommt der Zuschauer in den Genuss des kalten, winterlichen Montanas, einem kleinen "Raubüberfall", eine Liebesgeschichte, einen gewaltigen Viehtrieb, ein bisschen Kavallerie, Schießereien und letztlich auch noch Indianer. Klingt nach viel, ist es auch. Dennoch gelang Raoul Walsh hier genau die richtige Mischung, die mit einer Prise Humor und einem gut aufgelegten Clark Gable einen klasse Western bildet.

              6
              • Verdammt, jetzt zieht's mich wohl doch ins Kino! Und ich kann nichts, aber auch gar nichts dagegen tun ._.

                • 6 .5

                  Danke HawkeyePierce! Genau das war der richtige! ;)
                  Mehr Abenteuerfilm und Ode an die frühen Western bietet der kurzweilige Streifen "Sacramento" ausgezeichnete Figuren, eine tolle Landschaft und ein bittersüßes Finale. Lediglich der Nebenstrang der Geschichte zieht sich etwas.
                  Dafür machen Randolph Scott und Joel McCrea wieder einiges an Boden gut. Zumindest der, der Scotts Charme hier nicht erliegt, macht definitiv etwas falsch!

                  6
                    • 7 .5

                      http://www.youtube.com/watch?v=v2ssbgThljU

                      "The sun is sinking in the west
                      The cattle go down to the stream
                      The redwing settles in the nest
                      It's time for a cowboy to dream

                      Purple light in the canyons
                      That's where I long to be
                      With my three good companions
                      Just my rifle, pony and me
                      [...]"

                      „Rio Bravo“. Für viele ein Meilenstein im Westerngenre, für mich leider nicht so ganz. Sogar wenn ich zugeben muss, dass der Duke und Dean Martin hier wiedermal glänzen. Auch Angie Dickinson, welche John Wayne hier gehörig um den Finger wickeln darf, ist nahezu durchwegs hübsch anzusehen. Spätestens die Szene, in welcher sie leicht über den Durst trinkt, gehört komplett ihr.
                      Die Story ist ebenfalls wieder in knappen Sätzen erzählt, bietet hin und wieder auch ein paar kleine Wendungen um den Zuschauer bei Stange zu halten. Leider können eben diese Wendungen nicht drüber hinwegtäuschen, dass dem Film ab und an gehörig die Puste ausgeht. So wirkt vieles langatmig, trotz ausreichend actionlastiger Einlagen.
                      Zwar entwickeln sich die Charaktere im weiteren Verlauf, aber ich komme nicht drum rum, „Rio Bravo“ mit seinem späteren Nachfolger „El Dorado“ zu vergleichen, welchem ich bedingungslos mein Herz schenke. So gefallen mir persönlich die Charaktere und Darsteller in letzterem sehr viel besser, auch wenn ich, wie eingangs schon erwähnt, Dean Martin in seiner Rolle doch sehr zu schätzen wusste. Trotzdem sehe ich Mitchum als versoffenen Sheriff lieber ;). Stumpy ist ein sehr liebenswürdiger Kauz, aber irgendwann fühlt man sich wie Dude und es platzt einem der Kragen. Ricky Nelson als „Colorado“ bleibt blass, seine „Coolness“ wirkt zu geleckt. Auch hier ziehe ich James Caan, welcher „Mississippi“ in ED verkörpert, wieder um Welten besser besetzt.

                      Ich bin ganz froh drum, dass Hawks und Wayne die andere mögliche Handlung nicht verworfen, sondern in einem weiteren großartigen Western weitergesponnen haben. So erhalten die Charaktere meist gegenteilige Eigenschaften, der Humor, der in RB bereits vorhanden war, wurde weiter ausgeführt und der ganze Film wirkt nicht ganz so zäh wie sein Vorgänger, sondern relaxter, was sich auch in seinen Charakteren widerspiegelt.

                      Alles in allem bietet „Rio Bravo“ eine straighte Story, tolle Charakterzeichnungen, einen
                      sehenswerten Showdown und eine verdammt coole Gesangseinlage von Martin, Nelson & Brennan. Für Westernfreunde ist dieser Film definitiv ein Muss!

                      5
                      • 3

                        Ehrlich? Ehrlich?!
                        Das war also "World War Z", welcher hier zunächst vernichtende Kritiken und dann doch noch gute einheimsen konnte. Ich bin schon ganz kritisch rangegangen, bin aber von allen Informartionshappen zurückgewichen, um so doch noch möglichst unvoreingenommen reinzugehen. Habe ich dann auch geschafft. Und dann ging es los.
                        Für alle die den Film noch nicht gesehen haben:
                        Ab hier gilt eine enorme SPOILERWARNUNG, da ich mehr oder minder die ganze Story wiedergeben werde! (Ein Fazit findet ihr ganz zum Schluss auch noch mal ;))

                        Okay. Die Anfangssequenz war verdammt vielversprechend, mit dem Einsetzen von "Isolated System" hatte ich doch tatsächlich Gänsehaut! Da der Film recht schnell an Tempo aufnimmt, dauert es auch nicht lang bis der Zuschauer auf die ersten aggressiven Zombies trifft. Ja, wenn sie rennen wirken sie extrem bedrohlich. So, ab jetzt wird dann in der Klischée-Kiste gekramt.

                        ------------------SPOILER-(UND SARKASMUSWARNUNG!)--------------------

                        Natürlich müssen sie rennen (die Lanes), finden jedoch ein Wohnmobil. Selbstverständlich bekommt die Kleine erst mal einen Asthmaanfall, während sie aus der Stadt verschwinden. Oh nein, wir haben ihr Spray nicht dabei! Schnell, wir müssen zur nächsten Apotheke! Dafür findet die andere Kleine ein Gewehr im Schrank! Na was ein Glück!

                        Also ab in die nächste Großstadt, wo die Kacke so richtig am dampfen ist. Yeah, ein Supermarkt! Mit Apotheke! Und der erste kommt erst mal mit einer Mikrowelle(?) raus gestürmt. Jetzt packe ich so viele Lebensmittel wie nur möglich ein und nehme sie letztlich doch nicht mit, weil mit einem Einkaufswagen auf der Straße ist man ja wirklich langsam. Ich renne lieber zum nächsten höheren Haus, weil mich mein alter Kollege von der UN rausholen will. Wir müssen auch nur die Nacht überstehen. Okay, immerhin haben wir Leuchtfackeln mitgenommen! Damit kommen wir im dunklen Treppenhaus zurecht. Shit, und schon kommen die Zombies, ahhhh! Aber unser UN-Pitt ist ja nicht doof. Und das Glück ist auf seiner Seite, als eine dort ansässige Familie ihre Türen öffnet, welche von einer seiner Töchter lauthals angeschrien wurde. *Sesam öffne dich, die erste*

                        Puh, erst mal verschnaufen. Natürlich teilen die Überlebenden auch brav ihr essen mit Pitti und Anhängsel. Aber mit uns mitkommen wollen sie nicht, wäre ja doof zu überleben. Immerhin schafft es ihr Sohn, der auch ganz in Ordnung ist.
                        Am nächsten Morgen dann ist unser Achilles, ähh, Gerry auch so intelligent(!) und bastelt sich einen Beißschutz. Ein Mundschutz hätte ihm wohl mehr geholfen.
                        So, ab aufs Dach, ein Hubschrauber wurde ja nach uns geschickt! Auf dem Weg nach oben müssen wir uns aber erst mal mit wütenden Zombies rumschlagen, und von einem von ihnen wird unser alternder Beau auch schön angerotzt. Auf dem Dach angekommen (puh!), scheint es als würde Mister Lane komplett durchdrehen und rennt zunächst auf den Rand des Dachs zu und zählt erstmal seelenruhig bis 30. Auch hier war er wieder so intelligent sich im absoluten Chaos auf einen einzelnen Infizierten zu konzentrieren und seinen Verwandlungsprozess zu beobachten. Hah! 30 Sekunden! Ich bin ja gar nicht infiziert! Und da kommt auch schon der Heli! Fuck yeah!

                        Jetzt erst mal Luft holen und ab zum Flugzeugträger, dem militärischen Kommandostützpunkt. Familie ist in Sicherheit, jetzt geht die Kacke für unseren Knaben erst richtig los. Von seinem besten Freund wird er erpresst und muss nach der Ursache der Seuche suchen! „Oh nöö!“ „Oh doch, sonst ist deine Familie wirklich am Arsch!“ „Okay, dann mach ich's!“ „Na dann, ab nach Südkorea“ (mit Sattelitentelefon [das andere hat seine Frau, damit er immer schön erreichbar ist], 'nem halben SEALteam und dem besten Virologen)! Der Virologe hat übrigens den besten Dialog des Films (ernsthaft jetzt! Mutter Natur als Serienkiller, das hat er wirklich sehr schön in Worte gefasst!) und bekommt im Gegenzug den Schmerz der Dummheit zu spüren. Ehrlich mal, so bescheuert wie er sich selbst erschießt bin nicht mal ich. Ich fliege gerne mal auf die Schnauze, aber common... Na egal, der Knilch wäre ja eh nur Ballast gewesen. Pfft! Wer braucht schon Virologen. Echt jetzt.

                        Südkorea: Na Gott sei Dank! Der Sprit hat gerade so noch gereicht! Hier trifft unser Protagonist auf einen Haufen Soldaten und die vermeintliche Quelle. Scheiße nur, dass sie alles verbrannt haben. Wäre ja auch zu schön gewesen das der Film hier schon zu Ende sei! Nee, stattdessen treffen wir auf David Morse (auf den ich mich ab dem Vorspann echt gefreut hatte!), der aber auch schon irre geworden ist. Ein alter, zahnloser CIA-Hase, der unseren Jungen nach Israel schickt. Weil die haben da irgendwas gewusst. Haben sich 'ne Mauer gebaut, die gerade rechtzeitig fertig wurde.

                        Okay, tanken wir mal den Flieger auf. Auf quietschenden Fahrrädern(!) fahren wir zum Flugzeug. Erinnert ihr euch noch an das Satellitentelefon?! Im erdenklich schlechtesten Moment klingelt natürlich das Scheißding und wer ist am anderen Ende der Leitung? Richtig, Pittis Frau. Er hat ihr ja am Tag zuvor nicht gesagt, dass ER SIE anruft, wenn es ihm IRGENDWIE MÖGLICH sei. Da müsse sie sich keine Gedanken machen. Und wie alle schon bemerkt haben reagieren die wilden Biester auf Lärm. Und so ein Telefon kann ordentlich Radau machen. Mehr noch als die quietschenden Fahrräder. Na Gott sei Dank sind wir bald da. Die Soldaten haben sogar sehr viel mehr Feuerkraft als das schon zu Beginn gekillte SEALteam und schaffen es gerade noch so, den Flieger in einer(!) Minute (no shit!) aufzutanken. Natürlich muss hierfür der sympathischste von allen dran glauben.
                        Achso, hier kommt vermutlich der Handlungsstrang für den nächsten Teil: Der gebissene Soldat übergab Pitt vor dem Himmelfahrtskommando nach draußen noch seinen Army-Ring und bat ihn darum, ihn seiner Frau in Dallas zu übergeben. Klingt doch geil als Handlung für WWZII!
                        Na egal, wir haben einen Namen und genug Sprit an Bord um nach Israel zu kommen.

                        Die haben ja echt 'ne verdammt große Mauer gebaut! Bäm! Da kommt so schnell keiner drüber! Aber egal, suchen wir nach dem Kerl den uns unser CIA-Häschen ohne Beißerchen genannt hat. Da treffen wir auch auf unsere zukünftige Kumpanin, Saegen. Ob das ihr Vor- oder Nachname ist, keine Ahnung. Sie will’s uns auch später nicht sagen. Ob ich den Namen richtig geschrieben habe? Keine Ahnung! Okay, wir finden den Kerl. Und er erklärt uns, dass sie vor einiger Zeit etwas aus Indien abgefangen hätten. Eine Nachricht, in der es um Zombies geht. "Zombies? Echt jetzt? "Ja man, das war der Wortlaut! Z-O-M-B-I-E-S. Kapiert?!" Tjaa, und da wir ja nicht von gestern sind, haben wir uns hier eine verdammt hohe Mauer gebaut. Kann ja wirklich was dran sein, an dieser Zombiegeschichte.
                        "Hey, Lust auf 'ne kleine Stadtführung?" "Klar doch!" "Na dann komm mal mit." Und da jede Mauer auch ein, zwei Tore braucht, schauen wir uns mal so eins an. "Sie lassen hier Leute rein?!" "Ja klar, jeder der noch kein Zombie ist, ist ein Feind weniger."
                        Dummerweise waren sie nur nicht so schlau, die Mauer noch höher zu bauen, oder zumindest mal den Lärm einzudämmen. Woher hatte die Frau überhaupt das Mikro? Ist ja auch egal, wir feiern erst mal bis der Arzt kommt, denn wir leben ja noch! Tja, dumm nur das unsere liebenswürdigen Zombies auch Partypeoplez sind. Die kraxeln lieber über die Mauer und stürmen zeitgleich die Tore. Man, jetzt ist hier ja auch noch die Kacke am dampfen! Shit, hier war so tolles Wetter und so eine entspannte Stimmung. Jetzt muss ich ja schon wieder eine Cardioeinheit einlegen.

                        Auf zum Flughafen! Aber der Pilot ist ja nicht von gestern und auch nicht lebensmüde, so macht er sich lieber allein davon. Neiiiiiin! Das war mein Flieger ins Paradies! Ach fuck, erst mal weiterrennen. Die Zombies sind hinter uns her und haben echt 'nen Knall, so wie die fliegen können und gegen Wände klatschen! Oh verdammt, Pittis Leibwächterin Saegen wurde gebissen! Neiiiin! 23. 24. 25. *CHOP* Hand ab! Weiter jetzt! Wir müssen uns um 'ne Erstatzmaschine kümmern!
                        Flughafen. Wow, was 'ne Auswahl! Komm, den nehmen wir! Mit Saegen, mir und einer handvoll Soldaten die knapp dem Tod, ähh dem Aggrozustand der Infizierten entkommen konnten, opfern sich unsere Komrades, damit wir in den Urlaub fliegen können. Ich meinte natürlich den Flieger besteigen...

                        Flugzeug: „Ich weiß nicht mal wohin wir eigentlich fliegen, aber darauf erst mal 'nen Wodka! Oder zwei. Oder drei...“ Hier kümmert sich unser im Einsatz erprobter Pitt um Saegens ehemalige Hand, quatsch, um den Stumpf. Aber das sieht man ja alles nicht. Wir sind ja kinderfreundlich. "Hier, trink!" *Gluckgluck* "Haste noch eine?" "Klar!" *Gluckgluck* "Okay, ich kümmer mich mal um deinen Verband. Der hier muss definitiv gewechselt werden! Achso: Ich heiße übrigens Gerry!" "Saegen..." Etwas angeheitert macht sich unser Pittboy mit immer noch makellosem, im Wind wehenden Haar an seine Arbeit. Dann noch ein kurzes Nickerchen und dann... dann wird auch das Flugzeug zur Falle, weil die eine Stewardess ja die verdammte Klotür aufmachen musste und erst mal eine liebevolle Umarmung eines Infizierten erhält. Yeaah! Das hintere Abteil wurde von Zombies überrannt! Baut alle mal einen kleinen Schutzwall aus euren Kofferchen! Wow, was manche Menschen so als Handgepäck mitführen... Krass.
                        Ach du scheiße, Saegen hat ja sogar noch 'ne Handgranate übrig! Die nehme ich, also eher Pitti und werfe sie in Richtung der Zombies! Wir sind zwar locker 10.000 Fuß über dem Boden, aber egal, wir werden das schon überleben! *BOOM!* *PFFFFFFFFFFFFFEIIIIIIFFFFF* *VLOP* *VLOP* *VLOP* Gott sei Dank ist das Triebwerk noch dran und wir in der Luft. Wenigstens werden nur die Zombies raus gesaugt. *VLOP* Landen sollten wir trotzdem!

                        Bruchlandung! Mitten in der Pampa! Cardiff! Yeah, regnen tut‘s hier auch immer!
                        Aber halt? Warum eigt. Cardiff? Tja, Gerry wollte im Flieger kurz vor der Zombieinvasion seinen Ex-Kollegen fragen, wo er ein Forschungslabor in der Nähe finden kann. "In Cardiff!" "Na dann, auf nach Cardiff!"

                        Cardiff, irgendwo in der Pampa: Ich habe aber auch immer Glück! Pitt lebt noch und ich hänge hier auch so halb in den Gurten rum. Nur wo ist Saegen? Sie ist weg? Neiin! Das darf doch nicht wahr sein! Doch halt! Was sehe ich da? Ist das...? Ist das etwa BLUT?! OMG OMG, ich sehe gerade zum ersten Mal Blut! Fuck yeah! Endlich! Woah und Pitti wurde sogar von einem meterlangen Metallteil durchbohrt! No shit! Ging glatt durch! Und man sieht es sogar richtig gut weil die Kamera voll draufhält!
                        *Liebe Eltern, haltet euren Kinder doch bitte die Augen zu. Sowas ist doch grausam und gehört in keinen Kinderfilm!*
                        *Plums* Ohje, jetzt ist unser Trojaner runtergefallen. Natürlich AUF den Metallsplitter, der sich noch weiter ins Fleisch bohren kann. Aber hey! Da ist ja Saegen! Und eine Zombiefrau, die zum Glück zu blöde ist den Gurt zu lösen! Na was ein Glück! Also laufen wir durch die Pampa... und kommen in ein kleines, fast leeres Dorf, was aussieht als könnte es auch in Österreich stehen. Na egal. Heyy, da ist sogar die gesuchte Einrichtung! Na was ein Glück das wir so nah gelandet sind!
                        "Lasst uns rein!" *plums*

                        Forschungsstation, Cardiff: Während ich genüsslich in einem Stuhl sitze und darauf warte das unser angeschlagener Held endlich aus seinem Schönheitsschlaf erwacht, ähh, erwacht unser Held auch schon. "Wo... wo bin ich? Und warum bin ich wie ein Wilder angekettet!" "Warum haben sie sowas?" *zeigt das Telefon* "Ich bin halt ein Mann von Welt. UN und so! Bin wichtig!" "Ahja." "Rufen sie doch einfach an!"
                        *ringring* "Gerry? Bist du das? Du lebst? OMG OMG! Wie geil, was machst du?" "Wo ist meine Familie?!" "Ja, ähh, die... die ist weg...." "Wie weg?!" "Ja weg halt. Du hast dich ja nicht mehr gemeldet. Da dachten wir halt du seist tot. Aber geili, du lebst ja noch! Klasse! Deine Familie ist trotzdem weg. Flüchtlingslager und so." "Du Schwein!" *neeeehtneeeht - aufgelegt*
                        "Jetzt macht mich doch endlich mal los! Und wo ist eigt. Saegen? SAEGEN! Außerdem, was wisst ihr schon, wie ich mich fühle.... meine Familie, in 'nem Flüchtlingslager..." "Tja, meine Familie ist tot du Depp. Oder besser sie wäre es. Kann auch sein das sie noch als diese Dinger rumrennen. "
                        "Oh." *betroffenes Schweigen*
                        "Ahh, da bist du ja Saegen!" "Kommen sie mit, ich würde ihnen gerne etwas zeigen."
                        *5 Minuten später*

                        Alter, ist das da Moritz Bleibtreu? Ich fass' es nicht! Ja das isser! Geil!
                        "Mir egal was ihr zu sagen habt, ich glaube ich habe unsere Lösung!" <- Unser Pittiboy ist ja nicht von schlechten Eltern und ist sogar ein fleißiger Beobachter. Nicht nur das er weiß wie man bis 30 zählt, nein, er kann uns auch sagen wie man sich vor den Zombies verstecken kann. Oder sich zumindest tarnen kann. Man muss nur tödlich krank sein, dann ignorieren sie dich! Ach du scheiße... Ihr habt richtig gelesen.
                        "Was habt ihr denn so an tödlichem Zeug hier?“ „SARS, H5N1, whatsoever…“ „Achja, wäre nett wenn ihr dagegen auch ein Heilmittel habt! Sonst kann ich mir auch gleich die Kugel geben!" "Joaa, wir haben schon was hier... allerdings... im anderen Trakt." "Ja und?" "Ja, uns trennen ca. 80 infizierte Mitarbeiter von dem Stoff." "Nur 80? Ist doch nix! Dann mal los!" "Halt, nehmen sie das! Und ich komme übrigens mit. Sie verlaufen sich ja sonst nur."
                        *Axt, Brecheisen und Baseballschläger überreicht* "Und hier, der letzte Ausweg." "Nee, die ist zu laut!" "Danke, die nehme ich doch gern!" *Pistole überreicht*
                        Und schon stürzen, oder eher gesagt schleichen wir uns in die Schlacht. Natürlich darf auch jeder den Trottel raushängen lassen und gegen Pepsidosen oder Schränke rennen und möglichst laut sein. Damit auch ja jeder Zombie auf der Station die Eindringlinge hören kann!
                        Ach sieh an, eine Schiebtür! *QUIIIIIIIIETSCH* "Hör doch auf!" *QUIIIIIIETSCH* "Will aber nicht!" "Na gut, nehmen wir halt die blöde Tür!" Und damit wir nicht zu viel Lärm beim Türschließen machen, lässt unser Held lieber unsere beste Waffe in der Tür eingeklemmt. Man könnte ja auch was anderes, schweres nehmen. Aber die Axt passt ja gerade so gut. Und weitergehts...

                        Jetzt geht's aber ans Eingemachte! Kriechen müssen wir auch noch? Na gut, aber nur damit uns die Mistviecher nicht sehen können. Ich hätte ja geglaubt jetzt hätten sie uns. Glücklicherweise nicht. Noch nicht. Einmal unbedacht um die Ecke und schon wissen die Zombies: Frischfleisch! Yehaaaw! *Peng*
                        Jetzt weiß auch der letzte Dorftrottel, das wir hier sind. Wir rennen und rennen. Und Pitti erweist sich als ehrbarer Held, während Saegen und der andere Kerl lieber die Flucht antreten, während Pitti hingegen alle Zombies zu sich lockt. Krasser shit man! Scheiße, jetzt kommen sie aber aus allen Rohren (aus allen Gängen natürlich)! Wenigstens habe ich noch das Brecheisen hier! Dem einen haut unser goodguy ordentlich eine rein, das dieser erst mal einen wunderschön anzusehenden Flug hinlegt. Dem anderen rammt er das Brecheisen in den Schädel. Und bekommt es nicht mehr raus. Wir können es zwar nur erahnen, aber das dürfte der schwerste Kampf von allen sein: Brecheisen vs. Schädel. Und kurz sieht es so aus, als würde der Schädel gewinnen, aber neiiiin, durch göttliche Fügung gelingt es Gerry, das Brecheisen aus dem Schädel zu reißen. Wir sehen das zwar nicht, aber gerade im richtigen Moment um weiterzurennnen. Man, wir sind ja fast da!
                        Cool, eine automatisch Tür! Weder luftdicht verschlossen, noch wirklich sicher. Und ab da durch! Endlich sind wir am Ziel! Doch halt, da ist ja noch ein Raum im Raum im Raum. Und in diesem Raum im Raum im Raum sind die Mittel, die wir brauchen! Und davor ist eine solide Tür, mitsamt Zahlenschloss. Verdammt!
                        *ringring* Woah, ein Telefon! Kriege ich erst mal einen Schreck! "Die Nummer ist 64...." "Klasse! Danke!" "Kein Ding!" "Woher wissen sie eigt. ...?" "BigBrother is watching you, dude!"
                        *tiptiptiptiptiptip* *Wshhhhh* Sesam öffne dich die 18.!
                        Pitti muss sich ja wie im Paradies fühlen! Überall ganz ganz tödliche Impfstoffe! "Toll, und welchen nehme ich jetzt?“ Warum nicht einfach alle?! Na Hauptsache erst mal einpacken. Aussuchen kann ich ja gleich noch.
                        *Poff* Toll, jetzt steht da auch noch einer im weißen Kittel vor der Tür! Und wir sind hier wie die Mäuse eingesperrt! Na jetzt muss er wohl wirklich zur Tat schreiten! Keine Ahnung was sich unser Junge da spritzt, aber er macht erst mal ein kleines Nickerchen. Kann ja nicht schaden, wenn sich der tödliche Impfstoff im ganzen Körper ausbreitet und unser Held zu weiteren Taten schreitet!
                        Na dann, let's test! *wshhhh* *Tür öffnet sich und der Doc im Kittel kommt bissig rein* *schniefschnief* "Geili, es funzt! Er schnüffelt zwar, aber er beißt mich nicht! Irre!" Na dann, auf zu den anderen! Aber nicht ohne Erfrischung!
                        *Es folgt ein kurzer Pepsi-Werbespot* Ahhhhhhhh! So genüsslich trinken Menschen Pepsi nur in der Werbung! So, jetzt noch durch die restlichen 65 Zombies, und dann wäre auch das geschafft! Fuck yeah! Victory! Ein Wiedersehen mit Moritz Bleibtreu, Saegen und den anderen! Jetzt erstmal das Gegenmittel!
                        *Cut*

                        Flüchtlingslager Newfoundland oder sonst wo: It's familytime! Wiedersehen mit der Familie, Pittis eine Tochter ist auch nicht am Asthma zugrunde gegangen! Strike! Na wenn wir schon die Welt nicht ganz retten können, so konnten wir uns (Menschen) doch, dank unseres heldenhaften Einsatzes unseres Achilles, dessen Frisur mittlerweile nicht mehr so schön sitzt, und mir, wenigstens etwas mehr Zeit verschaffen und in friedlichem Miteinander mit den Zombies leben! Oder sie abmetzeln. Die nehmen uns ja nicht mehr wahr, weil wir uns alle so tödliche Viren injiziert haben (natürlich mit Gegenmittel ihr Hohlköpfe!). Es MUSS doch noch einen zweiten Teil geben! Irgendwann. Schließlich wollen wir doch alle wissen, wie es mit Pitti und seiner Familie weitergeht.

                        ------------------SPOILERENDE--------------------

                        Yeah, und wir haben diese Tour de Force überlebt! Nur mein kleiner Finger nicht, der ist mir beim tippen irgendwo im Flugzeug nach Cardiff abgefallen! ;)

                        So, ihr habt bis hier her gelesen? Tapfer! Oder einfach nur saublöd! Sucht's euch aus. ;)

                        Falls nicht, auch nicht schlimm. Ich hatte nur mal das Verlangen, den Film etwas flapsiger Revue passieren zu lassen (da oben stehen mind. 4/5 der gesamten Story nahezu detailgetreu!), und mir vor Augen zu führen, wie oft ich mir doch vor Fassungslosigkeit an den Kopf fassen musste.

                        Wie dem auch sei, hier mein Fazit:

                        "World War Z" klang vielversprechend. Zombies die rennen, wirken schon allein in der Vorstellung bedrohlich. Auch die Optik war durchaus ansprechend (ich würde mal ganz frech behaupten dem Budget angemessen *hust*), gerade in den ersten 10, 20 Minuten hatte man nahezu durchwegs eine dichte Atmosphäre. Doch dann ging es stetig abwärts. Hatte ich bei der Anfangssequenz doch tatsächlich sowas wie Gänsehaut, als ich "Isolated System" hörte, so nahm ich im weiteren Verlauf KEINE andere Melodie wahr. Gefühlt lief da immer nur dieser eine Song in heavy rotation.
                        Die oben erwähnte Klischéekiste wurde selbstredend auch komplett bedient, vom asthmakranken Kind dessen Spray gerade nicht verfügbar ist, bis zum "Happy End", war alles dabei. Habe ich ja eigt. nichts dagegen, aber manches war mir dann einfach doch zu blöd.
                        Dann die Sache mit der "Kinderfreundlichkeit". Dieser Film ist trotz allem ab 16! Da kann man doch wohl ein bisschen mehr erwarten als nur ständig sein Kopfkino anzuwerfen? Das gehört für mich definitiv dazu, oder mittlerweile „zum guten Ton“! So makaber das auch klingen mag, aber das hat mich tierisch genervt. Vorallem wenn man nicht mal wirklich sehen kann wie ein VERBAND GEWECHSELT wird, Brad Pitt im weiteren Verlauf aber von einem meterlangen Metallstück durchbohrt(!!!!) wird! Also bitte... Dann hätten sie auch ruhig darauf, oder auf den Kampf zwischen Brecheisen und Schädel verzichten können... Ganz ehrlich. Sowas ist für mich ein absolutes NoGo! Da hoffe ich auf eine verschärftere Version, auch wenn ich den Film jetzt nicht unbedingt nochmal sehen muss. Zumindest nicht in dieser Kindergartenversion, die außer ein, zwei Schockmomenten und aggressiven (furchteinflößenden) Zombies zu bieten weiß.
                        Insgesamt fand ich den Film weit, ganz weit, von seinen potenziellen Möglichkeiten entfernt. An der Umsetzung hat es einfach mächtig gehapert. Da fällt mir auch wieder die unerträgliche Wackelkamera ein, die gnadenlos verwackelte Verfolgungsjagden aufnehmen durfte. Und das Verpfeffern von David Morse tat mir ja in der Seele weh. Der arme Kerl. Unser zahnloses Häschen....
                        Ich glaube das einzige was mir neben dem Anfang gefallen hatte, war, wie oben schon geschrieben, die Rede vom Virologen über Mutter Natur. Da war ich mal ganz kurz sowas wie fasziniert vom Film.
                        Ansonsten ist "World War Z" bei mir nahezu komplett durchgefallen.

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                          http://www.youtube.com/watch?v=gdtrGhQ6dwk

                          "Ein Kämpfer und Streiter,
                          ein kühner Reiter,
                          ritt einstens durch Colorado.
                          Er ritt schon lang,
                          sein Herz war krank
                          aus Sehnsucht nach El Dorado.
                          Über die Berge und Wüsten
                          weiter durch Flüsse und Auen,
                          reite mein stolzer Reiter."
                          - Mississippi

                          Oh Gott. Gäbe es nur eine handvoll Filme, die ich auf eine ewig lange Reise mitnehmen dürfte, so wäre El Dorado einer dieser Filme. Ich kann nicht sagen wie oft ich ihn schon gesehen habe. Damals mit meinem Großvater, immer dann wenn er im Fernsehen lief, und jetzt immer noch jährlich, dank DVD.
                          El Dorado ist einer der schönsten, lustigsten und besten Westernfilme, die mir je untergekommen sind. Und das alles ohne Auftreten von Indianern oder Viehdieben.
                          Die Geschichte ist in zwei Sätzen erzählt, doch das ist mir egal. Denn worauf es hier ankommt, ist die Leidenschaft, die in dem Film steckt. Howard Hawks ist erneut ein großartiger Film gelungen, der wiedermal von seinem Cast lebt. Da wären John Wayne als einer der besten Revolverhelden des wilden Westens, Robert Mitchum als versoffener Sheriff (ganz, ganz groß!), einen jungen James Caan als Alan Bourdillion Traherne alias "Mississippi", der selbst mit Schrotflinte kaum ein Ziel trifft ("Hast Du den Kerl getroffen?" - "Naja, teils-teils!" - "Was heißt hier teils-teils?" - "Naja, ich hab das Schild getroffen, und das Schild hat dann ihn getroffen!") und Charlene Holt als Loveinterest. Ach was rede ich da, selbst die Nebenrollen sind noch bestens besetzt.
                          Die Chemie zwischen jedem einzelnen stimmt perfekt und das merkt man als Zuschauer schon von Anfang an. Es macht einfach Spaß zuzuschauen und ich weiß gar nicht wen man hier am liebsten haben sollte.
                          Der Humor ist direkt und die Handlung geradlinig. Mehr braucht es auch nicht.

                          El Dorado ist einer dieser Filme, die man einfach lieben muss! Und genau das tue ich. Bedingungslos. Ein Klassiker halt. ♥.

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                          • Deine Vorstellung klingt sympathisch! Daher mal ein "Hallo" an dich :)

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                              "The Road" ist nicht nur ein Film fürs Auge, sondern auch für den Kopf. Ebenda spielt sich vieles ab. Seien es nur die filmischen Andeutungen, oder das Gefühl, mittendrin zu stecken. Dank dem starken Spiel von Viggo Mortensen und Kodi Smit-McPhee hat man stets das Gefühl, mit "on the road" zu sein. Vielleicht verspürt man keinen Hunger wie die beiden, aber es kommt der Moment an dem sich die Frage in deinem Kopf breit macht, wie man mit einer solchen Situation umgehen würde. Unweigerlich.
                              Gibt es in einer solchen Welt noch Hoffnung? Lohnt es sich noch weiterzumachen? Zu "leben"? Oder doch nur überleben?
                              Das muss letzlich jeder für sich selbst entscheiden.

                              Leider war mir das Ende dann doch zu plump und vorhersehbar.

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                              • Sie hat mich in "The Grandmaster" nahezu komplett kalt gelassen...

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                                  So, das war er also: Mein am meisten erwarteter Film des Jahres, "The Grandmaster"!

                                  Das er visuell mehr als nur eine Wucht ist, darüber müssen wir uns sicherlich nicht streiten. Die Kampszenen wurden fantastisch eingefangen, auch die Zeitlupen haben mich in keinster Weise gestört. Highlight waren für mich definitiv die beiden Fights im Regen, in welchen einmal Tony Leung als Ip Man und im anderen Chen Chang als "Rasiermesser" glänzten. Sowas ästethisch anspruchsvolles sieht man nicht so oft! Auch die Fights an sich waren sehr schön choreografiert. Da ich selbst einige Jahre Wing Chun trainiert habe, war es ein leichtes den Bewegungen zu folgen. Und wie es im Film heißt: "Dein Wing Chun hat nur drei Techniken: Tan, Bong, Fuk. Wie kannst du damit kämpfen?" "Drei Techniken sind genug für dich." Ip Man's Stil ist eine wirklich reduzierte, aber effektive Form der Kampfkunst. Es ist faszinierend wie jemand einen anderen mit nur einem Arm im Kampf besiegen kann. Und hier geht mein vollstes Lob an Tony Leung. Der Kerl hat nicht nur eine wahnsinns Leinwandpräsenz, sondern auch hart für seine Rolle trainiert. Und das ist mehr als nur sichtbar. Was er hier abliefert, puhh, da verneige ich mich! (Da möchte ich die Leistungen der anderen in keinster Weise schmälern!)

                                  Kommen wir nun zum erzählerischen Part, wo für mich ganz klar die Schwachstelle liegt.
                                  Wong Kar Wais "The Grandmaster", vorher "The Grandmasters" (der ursprüngliche Titel wäre eigt. logischer gewesen), basiert auf dem Leben des Großmeisters Ip Man, der das Wing Chun populär machte und später auch Bruce Lee trainierte. Der Film zeigt jedoch nur Fragmente, und zeigt gerne Rückblenden. Das macht es einem nicht gerade leicht, der ohnehin mehr oder minder bruchstückhaften Handlung zu folgen. Stattdessen werden noch drei andere Großmeister eingeführt, von denen jeder ein wenig beleuchtet wird. So sehen wir anfangs Ip Man, wie er lebt und wie er auf einen anderen Großmeister und später auf dessen Tochter Gong Er (Zhang Ziyi) trifft. Zwischen beiden funkt es, doch so wirklich zusammen kommen beide nicht. Dann wird Gong Ers Leben in den Fokus gerückt. So wird erzähltechnisch immer zwischen Ip Man und ihr hin und hergesprungen, was auf Dauer recht anstrengend wurde. Auch wurde mir persönlich der Fokus zu sehr auf Zhang Ziyi gelegt. Später kommt dann wieder ein neuer Charakter ("Rasiermesser") hinzu, der aber mehr oder weniger in die Handlung hineingestoßen wird und am Ende auch einfach wieder verschwindet. Das ist furchtbar schade, denn Chen Chang spielte wirklich stark! Auch sein Charakter war mehr als nur voller Potenzial, nur leider wurde dieses nicht vollkommen ausgeschöpft.
                                  So wie im Grunde jeder Charakter: Jeder wurde lediglich etwas tiefer angeschnitten, mehr aber auch nicht. Einiges muss man sich aufgrund der Handlungssprünge selbst zusammenreimen und manches wirkt wie eine "unbeendete Partie Schach". Ich glaube diese Metapher aus dem Film trifft hier sehr gut zu.
                                  Das alles hat mich zusehends gestört, da Ip Man spätestens ab der Hälfte mehr und mehr zur Nebenfigur degradiert wurde (wenn man ihn denn überhaupt noch sah, mal ausgenommen vom Ende).
                                  Auch wenn es den Schwachpunkt nicht komplett wettmachen kann, kann man jedoch kurz vor dem eigentlichen Abspann nochmal einige sehr schöne Kampfszenen sehen. Einfach klasse!

                                  Alles in allem muss ich mir "The Grandmaster" definitiv nochmal ansehen, um einige Verständnisfragen für mich zu klären und auch um eine präziesere Bewertung abgeben zu können.

                                  PS: Tony Leung sollte im Film echt nicht so viel lächeln... ich konnte kaum noch auf den Text achten...

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                                    Die Würze liegt hier nicht in Actioneinlagen (die sowieso nicht vorhanden sind), nicht in der Lovestory (welche auf das geringste reduziert wurde), sondern in den bissigen Dialogen, einer richtig groß aufspielenden Darstellerriege, der Frage wie weit ein zunächst verdammt arroganter junger Navyanwalt bereit ist, seine noch junge Karriere zu riskieren und in der Aufdeckung der "Wahrheit". Auch wenn die Spannung nur sehr sehr langsam einsetzt, so steigert sie sich spätestens im Gerichtssaal und entlädt sich im finalen "Wortgefecht" zwischen Cruise und Nicholson und endet mit einem bittersüßen Ende.
                                    "Eine Frage der Ehre" ist zweifelsohne ein großer Beitrag im Genre und für Interessierte definitiv einen Blick wert.

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                                      Ein wenig enttäuscht bin ich schon. Zwar bietet "Die Nacht des Jägers" schöne Bilder und Lichtspiele, einen wirklich fiesen Robert Mitchum als Prediger und eine klasse Lillian Gish, aber insgesamt konnte es mich nicht so fesseln, wie ich es mir erhofft hatte. Mitchum sorgte bei mir zwischenzeitlich für einige unfreiwillige Lacher und die Längen zur Mitte des Films sind doch ziemlich ermüdend. Da hatte ich etwas mehr erwartet.

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                                        Schlopsi 22.06.2013, 16:58 Geändert 30.12.2014, 16:24

                                        "Gott, ich hab mit diesen Schlitzaugen mehr gemeinsam, als mit meiner eigenen verdammten verwöhnten Familie!"

                                        Und das ist nur ein Aspekt von vielen, denen sich "Gran Torino" annimmt. So handelt der Film nicht nur von Familie, sondern auch von Religion, Krieg, Gangs, Rassismus, einem „clash of cultures“, dem Älterwerden und von Freundschaft, wenn nicht sogar noch mehr. All diese Punkte in einem knapp 2 stündigen Film zu vereinen will gelernt sein. Zwar werden nur wenige der o.g. Punkte wirklich ausführlich behandelt, meiner Meinung nach jedoch genau die richtigen. Insgesamt bekommt alles für den Film die jeweils nötige Tiefe verliehen ohne aufgesetzt zu wirken.
                                        Dass Eastwood in seiner Rolle des anfänglich absolut rassistischen Schweins vollkommen brilliert, muss wohl nicht mehr ausgeführt werden. Ganz zu schweigen von den absolut genialen und zitierwürdigen Sprüchen, mit denen er die oft angespannte Atmosphäre auflockert.
                                        Selten schafft es ein Film, mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurückzulassen. Clint Eastwood gelang das mit Bravour.
                                        Jetzt kann ich auch nachvollziehen, warum mir „Gran Torino“ von wirklich jedem meiner Freunde empfohlen wurde: Denn hier steckt das Leben drin.

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                                          über Moon

                                          Wow. Ich bin gerade noch ein wenig überwältigt.
                                          Moon zeigt, das man nicht viel braucht um den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Wobei, irgendwo wäre das gelogen. Denn "Moon" bietet eine fantastische Sam-Rockwell-One-(Two)-Man-Show, wunderschöne Bilder, einen ebenso schönen Soundtrack und eine Handlung, die einem nicht sofort ihre Quintessenz auf die Nase bindet.
                                          Mehr gibt es da nicht zu sagen.
                                          Oder doch: Gerty <3

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                                          • An die Gamerfraktion hier:
                                            Kiefer Sutherland ist der neue Big Boss (Snake) im kommenden Metal Gear Solid V: The Phantom Pain!
                                            Schade um David Hayter, seine Stimme definiert Snake für mich heute noch... Nichtsdestotrotz ist Sutherland auch nicht schlecht und ich bin schon gespannt wie sich seine Stimme und Mimik im Spiel schlagen wird. Das was man bisher sehen durfte lässt zumindest mein Fanherz höher schlagen.

                                            Hier noch ein interessantes Video:
                                            http://www.youtube.com/watch?v=K1VZk-oET6w

                                            • Och nö, mich hat Ricks Wandlung in der 3. Staffel schon genervt. Es hat bei ihm so aufgesetzt gewirkt... Die Frage die mich brennend interessiert ist die nach dem Setting!

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                                              • Sorry, aber da muss ich immer an Harrison Ford denken. Kein anderer Präsident kann Terroristen so dermaßen in den Arsch treten!

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                                                • Wahre Worte! Auch wenn es bei uns glücklicherweise (noch!) nicht so schlimm ist!

                                                  • Bin ebenfalls durch GoT auf ihn aufmerksam geworden. Es braucht nicht viel um einen interessanten, vielseitigen und charmanten Charakter zu spielen. Ich habe mir seine Szenen ja immer 2x ansehen "müssen"... *hust* ;) Hoffentlich kehrt er bald wieder zurück.
                                                    Wenn Wlaschiha auch in anderen Produktionen so fantastisch spielt, dann immer her mit den Namen!

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