Sigmund - Kommentare

Alle Kommentare von Sigmund

    • Toll geschrieben!
      Übrigens ist der bürgerliche Name von Diane Keaton kein anderer als Diane Hall, und ihr Spitzname war von Kind an Annie. Dass Woody Allen ihr also in direktester Form den Originaltitel des Films widmete, empfinde ich – unabhängig von der bahnbrechenden Qualität dieses wunderbaren Werks – als eine der schönsten Liebeserklärungen der Filmgeschichte.

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      • Guter Typ. Adelt durch seinen unnachahmlich britischen Kommentar einen meiner youtube Alltime-Favourites: http://www.youtube.com/watch?v=9T1vfsHYiKY

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        • Prächtige Liste, Madame!
          Das ist doch mal geballte Kostbarkeit.

          P.S.: Die Nolan Nummer hat mir erst ganz schön den Schweiß auf die Stirn getrieben... :D
          Sehr schön.

          • 8

            Woran liegt es eigentlich, dass die besten deutschen Filme schon seit einiger Zeit an den Kinokassen untergehen wie Bleienten?
            Während für Schweiger-Trash und seine Klone noch immer Millionenherden ins Kino trampeln, stranden fast alle Qualitätsfilme inzwischen bei weit unter 10.000 (!) Zuschauern. Natürlich ist bei letzteren der Werbe-Etat meist sehr viel kleiner und sie bedienen auch nicht alle Biederleutesehnsüchte etc. – aber kann es wirklich sein, dass hierzulande fast niemand mehr interessiert ist an relevanten Geschichten, die so klischeefern und lebendig erzählt sind wie LITTLE THIRTEEN?
            Gehen die wachen, klugen, halbwegs feinsinnigen Leute nicht mehr vor die Tür oder was?! Haben sie das Kino vielleicht längst aufgegeben als Ort der Inspiration, der Zwischentöne, der erkenntnisreichen Beobachtung? Das wäre ja schlimm.
            Aber anders kann ich mir solche Zahlen nicht erklären.

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            • Traurig, ärmlich, überflüssig.

              • Bin nicht gerade ein Freund von extrem langen Artikeln mit überschaubarem Inhalt. Wenn sie aber so witzig und saftig geschrieben sind wie dieser hier, dann gerne mehr davon!

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                • Ein im höchsten Maße intelligenter, meisterlicher Film.
                  So hellsichtig wie hier wurde auf partnerschaftliche Beziehungen schon lange nicht mehr geblickt.

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                  • 2

                    Das Wort Klischee sollte man fortan mit drei oder mehr e’s schreiben um Filmen wie diesem gerecht zu werden. Klischeees, Klischeeees, Klischeeeees.
                    Allein der weise Alte, natürlich blind, der erst hebräisch vor sich hin brabbelt um dann die ganz große Schweinchen Schlau Keule zu schwingen. Schnarch!
                    Dann die ewigen „markigen“ Sprüche, deren immergleiches Muckibudenniveau schon spätestens in den frühen 90ern nur noch schal schmeckte. Oder das auf platteste Intensität gebürstete Schauspiel – wahrscheinlich würde Anne Hathaway hier sogar beim Klospülen feuchte Augen bekommen.
                    Nicht zu vergessen die immergleiche, unsagbar dümmliche Rechtfertigung von Gewalt – weil sie das terroristische, sexistische oder auch nur im Weg stehende Gegenüber „einfach verdient“. Guten Morgen, Steinzeit!
                    Überhaupt wird Gewalt hier beklemmend zynisch eingesetzt, was sich eigentlich nur damit verzeihen lässt, dass in diesem Film genaugenommen gar keine Lebewesen vorkommen, sondern ausnahmslos Pappfiguren von soapigster Schema F Dramaturgie. Gesichtslos sind hier nicht nur die Maskierten.
                    Ob irgendwer bei dieser Produktion ein anderes Interesse hatte als tausendmal gesehene Abgedroschenheiten ein weiteres Mal aufzukochen? Ich jedenfalls habe nichts Lebendiges oder Originelles finden können. Ach doch: Wenn der kleine Junge im Stadion die amerikanische Nationalhymne singt – auf dieses Unschuld heischende Zerrbild ist in der langen Tradition des schwülstigen Patrioten-Pathos vielleicht noch keiner gekommen.

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                    • 3

                      Wie bitter! Da wendet sich endlich mal wieder ein (Alt-)Meister einem äußerst aktuellen, wichtigen Thema zu – und dann dermaßen oberflächlich und ideenlos.
                      Mal abgesehen davon, dass der Film fast nur aus minutenlangen Debattierclub-Dialogen besteht, die sich noch nie sonderlich für filmische Umsetzungen eigneten, klingen diese auch noch durchweg so bemüht naseweis und verblasen, dass im Vergleich jeder halbwegs passable Zeitungsartikel über soziale Ungerechtigkeit oder sinnentleerten Kapitalismus deutlich weniger papiern daherkommt und dabei weit mehr in die Tiefe geht – ohne dafür 113 Minuten kostbare Lebenszeit zu verschlingen.
                      Allein die etwas bizarre Pointe von der asymetrischen Prostata sorgte bei mir, ob beabsichtigt oder nicht, für ein paar Sekunden vergnüglichen Schmunzelns.

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                      • 6 .5

                        MOONRISE KINGDOM ist ein lupenreiner Wes Anderson. Mit seiner ganz speziellen Art Filme zu erzählen, die vor feinsinnigem Humor, skurrilen Charakteren und stylisch-akribischem Szenenbild geradezu bersten, hat sich der smarte Texaner inzwischen einen maximalen Wiedererkennungswert geschaffen.
                        Anders als in seinen meisterlichen Frühwerken RUSHMORE und THE ROYAL TENENBAUMS geht die inhaltliche Ebene seines neuesten Wurfs allerdings etwas im Ausstattungs- und Besetzungspomp unter.
                        So sehr ich mich auf diese Liebesgeschichte eines vorpubertären Außenseiterpärchens gefreut habe, so wenig konnte mich leider gerade die zweite Hälfte des Films überzeugen, die in einer derart seichten Harmlosigkeit versinkt, dass die an sich knuffige Grundidee einen schalen, etwas süßlichen Beigeschmack bekommt.
                        Hätte Anderson nicht die Gefälligkeit seiner Bilder allem anderen vorangestellt, wäre sicher mehr drin gewesen. Als rein eskapistisches Vergnügen für Ästheten trotzdem brauchbar.

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                        • Auch wenn der Film erfreulicherweise Vieles im Unklaren lässt - er macht eindringlich spürbar, was Autoritätswahn und "preußische" Erziehungsmethoden hierzulande noch bis vor wenigen Generationen angerichtet haben. Und der Nachhall ist noch nicht verklungen. Mein liebster "Gruselfilm".

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                          • 9 .5

                            IDI I SMOTRI ist ein großer Film. Für mich ist er unter den vielen beachtlichen Werken zum Thema Krieg sogar das bedeutendste.
                            Dabei ist die Qualität seiner Geschichte nicht, dass sie uns etwas bahnbrechend Neues zu erzählen hätte. Man kann nicht einmal sagen, dass sie uns überhaupt etwas anderes erzählt als die meisten mehr oder weniger gelungenen Vertreter dieses „Genres“. Was sie von den anderen aber unterscheidet: Kein Film hat mir das Wesen des Krieges, seine Banalität und unsagbare Hässlichkeit, so tiefgreifend vermitteln können wie dieser.
                            Hier werden nur wenige Worte gemacht, dafür aber etliche kraftvolle Bilder – der beiläufige Leichenstapel, die Sumpfszene, die ganze Scheunensequenz, der alternde Junge und viele mehr – die erstaunlicherweise eben nicht in die Klischeefallen dieses zu Tode erzählten Sujets tappen.
                            Stattdessen hat man in jedem Moment das Gefühl, Regisseur Klimov weiß bestürzend genau über all das Bescheid, wovon er uns berichtet. Es heißt, er habe selbst einiges im Krieg erlebt, darunter auch Dinge, die er „den Zuschauern nicht hätte zumuten können“. Vielleicht erklärt sich so zumindest teilweise Klimovs inszenatorische Souveränität, die manchmal fast dokumentarisch wirkt und niemals reißerisch – und die seine Regiekollegen mit ihrer vergleichsweise bemüht wirkenden Drastik erscheinen lässt wie ambitionierte Drittklässler.
                            Meisterwerk!

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                            • Die neuen Griechen sind wirklich großartig.
                              Ihre etwas experimentell anmutenden Filme sind für mich sogar mit das Sehenswerteste, was im momentanen Weltkino zu finden ist. Mutig stellen ATTENBERG, ALPEN oder der furiose DOGTOOTH mit ihrem bizarren Humor die existenziellsten Fragen, zum Beispiel nach den Grenzen zwischen Mensch und Tier – als wollten sie auch die am sichersten geglaubten Erkenntnisse der letzten Jahrtausende noch einmal von Grund auf hinterfragen.
                              Dabei geht die Gruppe um Giorgos Lanthimos so konsequent und geistreich vor, dass manch ein Zuschauer vielleicht verschreckt sein wird. Wer aber interessiert ist an den Dingen hinter der Fassade und Tünche der Alltags-Konventionen – wer auf der Suche ist nach so etwas wie dem Kern der unverstellten Wirklichkeit – der kann hier wahre Perlen finden!

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                              • Ganz geiler Scheiß! Da hab ich schon weit erbärmlicheres gesehen! :P

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                                  • 8

                                    Zu meiner großen Überraschung hat mich dieses denkbar konventionell inszenierte Kostüm-Melodram doch ziemlich vom Hocker gehauen.
                                    Erstens weil mir keine Filmfigur einfällt, die mich in den letzten Jahren annähernd so sehr amüsiert hätte wie König Christian II. – virtuos schräg und doch glaubhaft und vielschichtig dargeboten von dem bisher unbekannten, saukomischen Mikkel Boe Følsgaard. Schon allein dieser Bursche lohnt die knapp 130min.
                                    Zum anderen hat es mich keineswegs unberührt gelassen, die Anfänge und den Geist der europäischen Aufklärung nachzuvollziehen und dabei erstaunliche Parallelen zum Istzustand unserer Tage aufzutun – eben jener Zeit, in der ein Großteil der Bevölkerung faszinierend dumpf vor sich hinvegetiert, sich mit plumpem Rummelplatzgetöse zudröhnt (oder wahlweise mit schlechten Filmen, dämlichen Fernsehshows oder anderem substanzlosen Trash) und blind ist für das, was über ihren Köpfen von manchem Strippenzieher inszeniert wird um die eigene Macht weiter zu zementieren oder Ungerechtigkeiten zu kultivieren.
                                    Jetzt sehn’ ich mich nach sowas wie einer Aufklärung 2.0

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                                    • Leute... gleich zwei Rechtschreibfehler in der Überschrift? Die Frau heißt Kristen Stewart! So viel Sorgfalt muss sein.

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                                        Falls diesen Kommentar jemand liest, der mit seiner Wertung zu dem unfassbar niedrigen Community-Rating dieses Films beigetragen hat, dann bitte ich denjenigen, mir kurz den Grund zu nennen.
                                        Ich verspreche auch, den/die entsprechenden User weder Holzklotz noch Primat zu nennen, obwohl derartige Bezeichnungen gewissermaßen nahelägen.
                                        Ich will einfach nur verstehen, was einen Vertreter der angeblich höchstentwickelten Spezies unseres Planeten so blind machen kann, dass er nicht in der Lage ist, die überaus meisterliche Erzählkunst und die tiefe Menschlichkeit von BRIEF ENCOUNTER auch nur ansatzweise zu erfassen und zu würdigen.

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                                          Etwa 80 Minuten lang gehört dieser Film zum absolut Erlesensten, was ich seit langem in erzählerischer Hinsicht genießen durfte.
                                          Kaum zu glauben, wie präzise der junge Debütregisseur/-autor Sean Durkin seine narrativen Bausteine zu tarieren weiß. Wie gut er sich mit seelischen Belangen auskennt. Wie dezent und trotzdem kraftvoll er es vermag sie auszudrücken. Und wie gekonnt er manche Biederleutemoral hinterfragt.
                                          Auf geradezu geniale Weise gelingt es ihm zudem, seine Motive durch den stetigen Wechsel der beiden Zeitebenen des Films spannungsreich zu spiegeln. So weiß man oft einen Moment lang nicht, ob sich MMMM gerade in der Vergangenheit oder in der Gegenwart befindet – in der Sektenkommune oder bei ihrer Schwester zu Haus – was immer wieder reizvolle Rückschlüsse und Kontraste mit sich bringt. Selten wird so klug montiert.
                                          Sehr sehr schade, dass die letzten 20 Minuten deutlich abfallen. Das zunehmend Wahnhafte der Hauptfigur erinnert dann an gewisse Psychohorror-Klischees, die in ihrer Zuspitzung auch gar nicht nötig gewesen wären.
                                          Wer wissen will wie brillantes modernes Kino geht, der sehe sich die ersten vier Fünftel dieses Filmes an – und bastle sich dann seine eigene Schlussversion.

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                                          • Mit dem Cannes-Gewinn wird es wohl nichts werden, da Woody Allen seine Filme grundsätzlich nicht für den Wettbewerb einreicht. Womit er meines Wissens der einzige Regisseur ist, der sich aus dem Festival-Preise-Zirkus bewusst raushält.

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                                            • 5

                                              TAKE SHELTER beeindruckt durch eine feinsinnige Inszenierung, dichte Atmosphäre und intensives Spiel. Trotzdem ist der Film für meine Begriffe eine große Mogelpackung, die zwei der größten Ängste unserer Zeit gegeneinander ausspielt ohne inhaltlich etwas Substanzielles beizutragen.
                                              Zum einen ist da diese generelle Zukunftsangst, verkörpert durch den befürchteten großen Sturm – zum anderen die Angst vor dem totalen Kontrollverlust, der hier durch die immer heftigeren, scheinbar krankhaften Visionen der Hauptfigur ausgedrückt wird.
                                              Nachdem man das Szenario dieser doppelten Bedrohung fast zwei Stunden lang recht wirksam, aber auch ermüdend linear aufgetürmt hat, folgt eine Auflösung, die ich mal als verkapptes Feelgoodende bezeichnen würde. *Some kind of Spoiler* Da kann es sich der Zuschauer nämlich mehr oder weniger aussuchen, welche der beiden Ängste er einfach ausknipsen darf. Denn je nach Deutung macht das eine Übel das jeweils andere hinfällig. Super Idee!
                                              Nur: Was hat dieses Kopfkonstrukt außer seinem Wow-Effekt eigentlich zu erzählen? Eine echte inhaltliche Auseinandersetzung habe ich nicht gefunden.

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                                              • ...und wie anschaulich, knuffig und amüsant das Ganze geschrieben ist! Bitte mehr Texte von Sonse.^^

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                                                • 4 .5
                                                  über Ruhm

                                                  Manchmal mag ich es ganz gern, wenn in Filmen die Figuren mit ihrem Autor sprechen oder man auf sonst eine skurrile Art kopflastige Metaebenen zum Leben erweckt.
                                                  Filme wie BEING JOHN MALKOVICH, STRANGER THAN FICTION oder auch SYNECDOCHE, NEW YORK machen Hirngespinste greifbar und übersetzen sie – mal mehr, mal weniger gekonnt – in anschauliche, witzige Geschichten. So auch der eigentliche Ansatz von RUHM.
                                                  Leider ist hier aber das Drehbuch ähnlich unausgegoren wie Daniel Kehlmanns Romanvorlage, was durch seichte Humormätzchen übertüncht werden soll. Dieser Kniff kann allerdings kaum kaschieren, dass es kläglich wenig zu erzählen gibt. Ein Schippchen Schweinchen Schlau und eine Prise Surreales machen noch keine starke Story.
                                                  Und müssen die Figuren so unbeholfen, tumb und durchsichtig sein? Nützt das irgendwem? Brächte man die beteiligten Schaupieler im wirklichen Leben in dieselben Situationen wie ihre Rollen – sie hätten wohl ein Vielfaches an Geist, Geschick und Glaubwürdigkeit zu bieten.
                                                  Was meistens kein gutes Zeichen ist.

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                                                  • Super ausgegraben, den alten Sketch!
                                                    Echt unglaublich, wie er seine Idole aus den 20ern hier schon auf fast dieselbe Art ins Leben zurückholt wie ein halbes Jahrhundert später noch einmal in MIDNIGHT IN PARIS. Gänsehaut.

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