smartbo - Kommentare
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Alle Kommentare von smartbo
Auch eine Zweitsichtung hat meine positive Meinung nicht geändert: es ist eine saukomische und hinreißende Komödie aus Frankreich. Warum? Dazu mehr in meiner nachfolgenden Kommentierung.
„Quakquak und die Nichtmenschen“ ist die Fortsetzung der herausragenden französischen Mini-Serie „KindKind“ aus dem Jahr 2014. (siehe mein Kommi hier auf mp). Die Handlung der Komödie ist in Nordfrankreich in der Nähe von Calaise in der Küstenstadt Marquise im Lande der Sch’tis angesiedelt, wo der Dialekt Schti gesprochen wird, der im restlichen Frankreich kaum verstanden wird. Ein Landstrich, der in Frankreich einen ähnlichen Ruf hat, wie in Deutschland Ostfriesland. Zu dem komödiantischen Plot passt dieses Setting also perfekt.
Kindkind, der Protagonist der Serie, ist zwischenzeitlich 17 geworden und wird wegen seiner schiefen und deformierten Nase „Quakquak“ genannt. Seine bisherige Freundin Eve, in die er immer noch unglücklich verliebt ist, hat sich in ein Mädchen verguckt. Er engagiert sich politisch für die Block-Partei. Angebändelt hat er mit der hübschen Jenny, deren Onkel ebenfalls für die Partei tätig ist. Ansonsten ist das Leben in der Kleinstadt, die einen dörflichen Charakter hat, langweilig und ohne großer Vorkommnisse. Bis, ja bis plötzlich vom Himmel eine schwarze Schmiere, die nach großen Kuhfladen aussieht, an den verschiedensten Orten in der Stadt und sogar direkt auf die Menschen anfängt herunterzufallen. Das veranlasst das saukomische Polizisten-Duo, Commandant Van der Weyden und Lieutenant Carpentier in dieser Sache zu ermitteln. Zu den Leidenschaften der beiden gehört es, das Polizei-Auto seitlich nur auf zwei Rädern zu fahren und philosophische nihilistische Diskurse zu führen, die stets mit der gleichen Erkenntnis enden, dass die Dinge halt so sind, wie sie sind. Die Schmiere, die vom Himmel fällt, bezeichnen sie als nichtmenschlichen Braunkack.
Aber damit nicht genug. Plötzlich tauchen überall Klone der Stadtbewohner auf. Alles wird noch mysteriöser. Schnell wird den ermittelnden Polizisten klar, dass es sich hierbei um einen Angriff von Außerirdischen handelt und der Verdacht fällt sofort auf die Flüchtlinge als Urheber dieser Attacke aus dem All, die sich seit einiger Zeit in der Stadt aufhalten. Da die Arbeit der beiden Polizisten jedoch stets vom Mißerfolg gekrönt ist, wird wahllos ohne Ergebnis mit großem TamTam, begleitet von Pistolenschüssen, die ziellos in die Luft abgefeuert werden, und lautem Geschrei des Commandanten „„Gendarmerie nationale!" weiter in alle möglichen und unmöglichen Richtungen ermittelt. Natürlich ohne Erfolg .....
Mir hat bereits die Vorgängerserie „KindKind“ sehr gut gefallen. Und auch diese Nachfolgeserie trägt die gleichen Züge: skurrile und groteske Charaktere, eine witzige Sprachkomik, ein absurd-anarchischer Plot und ulkig spielende Schauspieler (alles Laiendarsteller), was vor allem für das bizarre Polizisten-Duo gilt. Der Commandant van der Weyden sieht wie ein Irrsinniger aus, der ständig Grimassen direkt in die Kamera zieht und irgendwelche unkontrollierten, zuckenden und sich wiederholenden Bewegungen macht, was urkomisch rüberkommt.
Und natürlich stellt diese Serie so etwas wie ein Spiegelbild der französischen Gesellschaft dar. Vorurteile, hinterwäldlerischer Lokalpatriotismus, übertriebener und irrationeller Fremdenhass werden hier genüsslich auf die Schippe genommen. Der Plot enthält viele subtile Andeutungen und Analogien. Und unverkennbar ist, dass die Flüchtlinge in der Serie im übertragenen Sinne eigentlich die Außerirdischen darstellen, welche die kleine französische Stadt bedrohen und angreifen. Allerdings sind diese politischen und soziologischen Anspielungen und Implikationen sehr subtil und unaufdringlich, so dass die Serie ihren komödiantischen Grundcharakter beibehält und nicht wie eine bitterernste und belehrende Polit-Satire rüberkommt.
Fazit: der eigenwillige Anarcho-Humor wird nicht jedermanns Sache sein. Für diejenigen, die diesen Humor lieben, ist diese Serie ein wahrer Leckerbissen und eine heftige Zwerchfell-Attacke. Dritte Staffel? Ja bitte, ihr liebenswürdigen und durchgeknallten Franzosen aus dem Lande der Sch’tis. Ich bin dabei.
Was qualitativ in der Serie besonders besticht sind die originelle Story, die schrägen Figuren, die skurrilen Szenen und Neben-Plots sowie die meisterliche, mit dezent dosierten schwarz-humorigen Akzentuierungen gewürzte Inszenierung, die nie ihren roten Faden verliert und den Zuschauer schnurstracks zum fulminanten Showdown am Ende der fünfen Staffel führt. Einfach nur großartig, wie gut es der Serie gelingt, die sukzessive und subtile Wandlung von Walter White vom braven und biederen Familienvater zum skrupellosen Mörder und geldgierigen, größenwahnsinnigen Psychopathen zu skizzieren, der aber ein großes Herz zeigt, wenn es um seine Familie geht. Für mich eine perfekte Charakterzeichnung, die das prekäre Paradoxon fertigbringt, dass man als Zuschauer klammheimlich Sympathie und Solidarität zu einem üblen Intriganten und brutalen Kriminellen hegt und dass seine Frau Skyler, die eigentlich die Gute und die Vernünftige ist, -zumindest anfangs- nur als störend und nervig empfunden wird.
Auch nach der Zweitsichtung hat sich an meiner erstklassigen Einschätzung und Bewertung nichts geändert. Die Serie hat alles, was für mich eine sehr gute Wertung ausmacht: das Setting, der Plot, die Dialoge, die Atmosphäre, der Cast, ja und nicht zu vergessen, der abgedrehte und bunt durchmixter Soundtrack, der punktgenau platziert ist und großartig vom Dave Porter arrangiert wurde. Es ist schon viel über die Serie geschrieben worden, aber was ich in den bisherigen Kommentaren hinsichtlich der Schauspieler vermisst habe, ist die hervorragende schauspielerische Performance von RJ Mitte herauszustellen, der den gehbehinderten Sohn spielt. Man muss bedenken, dass es schon eine große Herausforderung ist, eine solch schwierige Rolle zu spielen. Das macht er super.
Fazit: Ich verfalle nur selten in Superlative. Aber für mich ist es eine der besten Serien, die Maßstäbe setzt, das Prädikat Extra-Klasse verdient und mit Sicherheit in die Filmgeschichte eingehen wird. Es ist eine der wenigen, die ich -neben GoT- mit der Note 10 bedacht habe. Top und beide Daumen hoch.
Steven Spielberg präsentiert Abraham Lincoln in diesem typisch amerikanischen, pathetischen Streifen als unfehlbaren patriotischen Helden, der moralisch und ethisch absolut integer ist. Solche Filme, die eine historische Persönlichkeit unkritisch auf ein unfehlbares Denkmal hieven, wirken auf mich unehrlich und wenig authentisch, was ganz klar zu Lasten der Qualität und der Bewertung geht. Eine kritischere und ehrlichere Sichtweise auf Lincoln hätte dem Film selbst und seiner Reputation, historisch betrachtet, sicherlich keinen „Zacken aus der Krone gebrochen“. Kritik übe ich auch daran, dass es in dem Film vor aufgeblähter amerikanischer Nationaltümelei nur so wimmelt. Deshalb kommt er partiell bei mir rüber, überspitzt formuliert, wie ein politscher Propaganda-Film. Ansonsten ist der Film handwerklich zweifelsfrei überdurchschnittlich gut gemacht. Auch die Schauspieler bekommen von mir ein dickes Lob.
Fazit: aus Respekt vor Steven Spielberg, der sicherlich schon viel bessere Filme gedreht hat, vergebe ich noch die 6. Für mehr reicht es jedoch aus meiner Sicht nicht aus.
Es ist zweifellos ein guter Film, der eine authentische und berührende Atmosphäre bietet. Der Plot ist überzeugend und lässt sich sehen, aber zum Ende hin hatte ich den Eindruck , dass dem Film Ideen fehlten und etwas die Luft ausging. An den Schauspielern gibt es nichts Großartiges zu meckern, bieten sie doch eine überdurchschnittlich gute Performance. Der Film endet für meine Begriffe jedoch ziemlich abrupt und lässt den Zuschauer ratlos alleine. Schade, denn das kann man sicherlich besser machen.
Fazit: Nicht der große Wurf, sicherlich nicht. Dennoch und trotz der vorgebrachten Einschränkung möchte ich den Film als durchaus empfehlens- und sehenswert einstufen.
Bauchschmerzen wegen des Endes der 8. Staffel? Ich hoffe, es taucht in der neuen Staffel nicht die verschollene Zwillingsschwester von Debra aus Alaska auf ... lol . Leute, lasst es sein, so wie es war. Und Dexter im Holzfällerhemd in der kanadischen Wildnis? Okay, ich denke, auch dort gibt es Killer, die frei herumlaufen und Dexters Justiz und Aburteilung zugeführt werden sollten. Bin neugierig. Ich hoffe, die Messer sind gewetzt :)
Im Mittelpunkt der Handlung des serbisch/deutschen Filmes steht der 10jährige Junge Nenand, der mit seinem Vater und Großvater in einer kleinen serbischen Enklave in Kosovo lebt. Er hat keine Freunde und wird mit einem Panzer der Nato-Truppen zur Schule gebracht, die den labilen Frieden zwischen den Albanern und Serben sichern sollen. Das Zusammenleben zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen ist von Feindschaft und Konflikten geprägt. In seiner Freizeit spielt er Domino mit seinem Großvater, der bettlägerig und schwer krank ist. Doch dann stirbt der Opa ..........
Anfangs war ich etwas skeptisch: ein serbischer Film ... sehr origineller Plot ... unbekannt. Was wird das? Doch mit zunehmender Sichtung verflogen meine Zweifel und mein Bild änderte sich hin zum Positiven. Es ist ein guter Film, der trotz seiner anspruchsvollen Thematik zu fesseln vermag. Das Drama besticht vor allem mir seiner dichten und authentischen Atmosphäre, die in erster Linie den guten Schauspielern zu verdanken ist. Mit ihrer glaubwürdigen und echt wirkenden Art zu spielen, verleihen sie dem Film hohes Maß an Authentizität. Lobend hervorzuheben sind die kindlichen Darsteller Filip Subarić in der Hauptrolle des Nenand und Denis Muric als Baskim. Dazu passen auch die gelungenen Kulissen mit den ländlichen und bäuerlichen geprägten Bildern. Auffallend stark sind die dramaturgischen Akzente gesetzt: auf der einen Seite die fröhliche und ausgelassene Hochzeitsfeier der Kosovo-Albaner und auf der anderen die tiefe Trauer und die Beerdigung auf der serbischen Seite.
Unübersehbar ist allerdings, dass der Film den albanisch/serbischen Konflikt aus serbischer Sicht darstellt und daher etwas parteiisch pro serbisch ist. So schildert er besonders krass die unversöhnliche Haltung der Kosovo-Albaner. Dennoch zeigt sich der Film, vor allem in den Schlussszenen, optimistisch, was die Chancen auf eine Versöhnung bei der jungen Generation der beiden Völkergruppen angeht. So ist die ausgestreckte Hand, die Frieden und Freundschaft zwischen den beiden Völkern schließen will, im Film unübersehbar.
Fazit: der Film ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Wer allerdings gegenüber einer außergewöhnlichen Story, die abseits des Mainstreams unterwegs ist, aufgeschlossen ist, und sich eine Abwechslung von den allgegenwärtigen US-Filmen gönnen möchte, dem kann ich den Film empfehlen.
---> Mein Beitrag hat eine Geschichte, die ich nachfolgend kurz schildere
1)Mein ursprüngliche Beitrag, geschrieben am 4.1.2021, lautet wie folgt
Der MP-Beitrag stellt nichts anderes da, als eine unter dem Banner des freien Journalismus getarnte Marketing-Action für Disney+. Inhaltlich ein Schmarrn, aber immerhin, geschickt gemacht.
2) Zu diesem Beitrag hat der User MeinSenf mehrere Feedbacks verfasst, die mich übelst verleumdet haben und unwahre, strafrechtlich relevante Unterstellungen enthielten. Als ich ihn gebeten habe, diese zurückzuziehen und er sich nur lustig darüber machte, habe ich mich, auch wenn es nicht mein Usus ist, beim Moveipilot-Team beschwert.
3) Hier die Reaktion von Moviepilot
Hallo smartbo,
wir haben jetzt alle Kommentare ab der Bemerkung von MeinSenf ausgeblendet und den Nutzer verwarnt. Es wäre aber auch schön, wenn du selbst nichts behaupten würdest, was nicht stimmt. Wenn ein Artikel von uns gesponsert ist, markieren wir das sichtbar im Text. Der Baby Yoda-Artikel ist nicht von Disney gekauft, sondern deshalb entstanden, weil sich viele Star Wars-Fans für Baby Yoda interessieren und wir deswegen über das Thema schreiben.
Mit freundlichen Grüßen,
Dein Moviepilot-Support-Team
Meine Unterkommis wurden auf meinen Wunsch ebenfalls ausgeblendet, da sie inhaltlich die Verleumdungen des Users MeinSenf enthielten, gegen die ich mich gewehrt habe.
4) Hier meine aktuelle Stellungnahme
Ich habe in meinem obigen Beitrag nicht behauptet, dass der Artikel gekauft wurde. Falls ich aber mit meiner Formulierung diesen Eindruck erweckt haben sollte, bedaure ich dies und stelle ausdrücklich klar, dass dies von meiner Seite aus nicht behauptet wird. Sorry, Moviepilot-Team.
Das italienische 5-teilige Doku-Drama spielt vor dem Hintergrund der Heroinkrise, die die westliche Welt und ebenfalls Italien Ende der 1970er Jahre heimgesucht hat. Sie schildert die Kontroverse um Vincenzo Muccioli, einem Italiener, der es sich zum Ziel gesetzt hat, um jeden Preis seine italienischen Landsleute zu retten, die der Drogensucht verfallen waren.
Muccioli gründete in der Nähe von Rimini die Gemeinde „San Patrignano“, um den Süchtigen zu helfen von Heroin loszukommen. Allmählich wuchs die Gemeinschaft von ein paar auf mehrere Tausend Patienten. Muccioli wurde zu einer öffentlichen Ikone und erlangte in Italien breite Popularität. Die Drogenabhängigen suchten seine Hilfe, und die meisten konnten danach wieder ein normales Leben führen. Als die Staats-Organe jedoch feststellten, dass Muccioli zweifelhafte Methoden praktizierte, um seinen Patienten zu helfen, drehte sich der Spieß um. So war es unter seinem eisernen Regiment üblich, dass Drogenabhängige, die aus der Gemeinde geflohen waren, von den Gemeindemitgliedern wieder eingefangen und danach zwangsweise eingesperrt wurden. In mehreren Gerichtsverfahren wurden ihm deshalb Freiheitsberaubung, Nötigung und Körperverletzung vorgeworfen. Infolge dessen begann das überwältigend Image, an dessen Aufbau der Philanthrop so hart gearbeitet hatte, langsam zu bröckeln …
Anfangs war ich skeptisch. Eine Dokumentation über ein Reha-Zentrum für Drogensüchtige ? Was soll denn daran für mich als Laien so interessant sein ? Doch ich wurde eines besseren belehrt. Unter der Regie von Cosima Spender wird eine Fülle von Infos zur Drogensucht und Geschichten rund um die Gemeinde und Vincenzo Muccioli präsentiert, die kurzweilig inszeniert sind. Von einer langweiligen Doku kann nach meiner Einschätzung keine Rede sein. Sie besteht aus umfangreichen Original-Archivbildern und aktuellen Interviews mit den Beteiligten. Es sind alle Akzentuierungen vorhanden, die einen intensiven dramaturgischen Handlungsverlauf prägen: Altruismus, Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, Egoismus, Größenwahn, Lüge, Erpressung, Intrigen, Verrat, Gewalt, Mord, Tod. Positiv bewerte ich, dass die Serie die damaligen Geschehnisse und Vincenzo Muccioli als Menschen wertneutral schildert, so dass es dem Zuschauer überlassen bleibt, zu entscheiden, ob Muccioli mehr Gutes oder mehr Schlechtes getan hat.
Fazit: eine Dokumentation, die nicht nur den Experten vorbehalten bleiben sollte. Sie ist handwerklich so gut inszeniert, dass sie sich auch für Laien als ein lohnenswertes Filmerlebnis erweist und dementsprechend von meiner Seite aus eine Empfehlung als sehenswert verdient.
Na, neue "Herr-der-Ringe- Serie"? Top, das ist ja eine gute Nachricht im neuen Jahr. Allerdings ist nicht gänzlich ausgeschlossen, dass angesichts des bisherigen Super-Erfolges der HdR-Reihe und den hochgeschraubten Erwartungen die neue Serie floppt. Dennoch gebe ich ihr verbunden mit einer Vorfreude -ganz klar- eine Chance und bin gespannt. Schauen wir doch mal, was kommt und wie es sich macht. :)
Equinox ist eine dänische 6-teilige Mini-Serie, in der es um das spurlose Verschwinden von Schülern einer Klasse geht, die vor 21 Jahren in einem Bus unterwegs waren. Die von der Polizei eingeleiteten Ermittlungen haben damals kein Ergebnis gebracht. Wohin verschwand die Schulklasse? Was ist passiert?
Es ist das Jahr 1999. Astrid ist 9 Jahre alt, als die Schüler der Klasse von ihrer Schwester Ida auf mysteriöse Weise verschwinden. Sie erleidet einen Schock und hat mit angsteinflößenden Albträumen und Visionen zu kämpfen. Die Handlung pendelt zwischen 1999 und der Gegenwart, die abwechselnd mit den Augen von Ida und Astrid geschildert wird. Wir sind in der Gegenwart. Inzwischen ist Astrid Radiomoderatorin. Sie hat sich damit abgefunden, dass die Ursachen für das damalige Unglück nicht geklärt werden können. Doch das ändert sich von einem auf den anderen Tag, als sie mitten in einer Radiosendung einen geheimnisvollen Anruf bekommt. Kurze Zeit später stirbt ein Überlebender der damaligen rätselhaften Tragödie unter mysteriösen Umständen. Astrid lassen diese Vorfälle keine Ruhe, und sie will auf eigene Faust herausfinden, was damals wirklich geschah. Bei den Recherchen stößt sie schlussendlich auf ein düsteres Geheimnis ….
Ja, ja, die Dänen haben's drauf. Es gibt viele Gründe, warum Equinox nach meiner Auffassung gut funktioniert. So punktet die Serie mit einer Top-Inszenierung, die eine nebelig-düstere und bedrückende Atmosphäre und durchgehend einen von mystischen Akzenten geprägten Handlungsablauf liefert. Es ist zudem der narrativ dichte Erzählstil, der die Serie zu einem fesselnden Erlebnis macht. So gibt es kein unnötiges Geschwurbel, und den überflüssigen Kameraschwenk in die schöne Landschaft sieht man ebenfalls nicht. Was sofort auffällt, ist die brillante Performance von Danica Curcic, die in der Hauptrolle die erwachsene Astrid darstellt. Super Leistung. Weniger gut haben mir allerdings die etwas überzeichneten Szenen gefallen, welche die Tänze und musikalischen Darbietungen im Zusammenhang mit den mystischen Feiern zur Tag-und-Nachtgleiche zeigen. In meinen Augen wirkt in dieser Filmpassage alles etwas zu klischeehaft und zu überspitzt. Unter dem Strich hat dies jedoch keinen gravierenden Einfluss auf meine Gesamteinschätzung.
Fazit: Die Serie wird sicherlich nicht in die Riege der Blockbuster Einzug halten. Wer aber auf Mystery-Thriller-Serien steht, der sollte bei Equinox auf seine Kosten kommen. Von meiner Seite jedenfalls hebe ich den Daumen. Sehenswert ist die Serie auf jeden Fall.
William Shakespeare war im 16. Jahrhundert ein Kaufmann in dem kleinen Städtchen Stratford-upon-Avon in England und gilt im Allgemeinen als Autor der bedeutendsten Theaterstücke der Weltliteratur. Doch wer war Shakespeare? War er es tatsächlich, der die Bücher geschrieben hat ? Zweifel sind angebracht. Es sind nämlich keine handschriftlichen Texte, keine Briefe erhalten, nicht einmal Verweise auf seine Schriften aus dieser Zeit, die seine Identität belegen könnten. Viele Schriftsteller, unter anderem Mark Twain, glaubten nicht, dass der Mann aus Stratford der Autor war.
Die informative und unterhaltsame Dokumentation schildert die Kontroverse um die Identität von William Shakespeare und beleuchtet die kulturelle Vermarktung von Shakespeare und den gehypten Umgang mit seinem Namen in England. Die Doku verdeutlicht entlarvend, wie trügerisch es ist, wenn sich Nationen eigene Helden und Denkmäler kreieren, um daraus -politisch motiviert- nationales Bewusstsein zu generieren. In England ist es Shakespeare, in Deutschland Goethe, in Frankreich Moliere, in Spanien Cervantes usw. Implizit schwingt in der Doku das Statement mit, wie anachronistisch, lächerlich und grotesk diese stupide National-Tümelei doch ist.
Fazit: es ist kein Blockbuster, klar, aber eine kurzweilige historische Detektivgeschichte, die mit zahlreichen interessanten und spannenden Infos aufwartet und die man sich beim schlechten Wetter ruhig mal anschauen sollte. Von mir erhält sie das Prädikat „sehenswert“.
Es ist ein spannender und fesselnder Film, voller Wendungen und Überraschungen. Beeindruckt hat mich vor allem, mit welcher schonungslosen Offenheit der Film mit einem der dunkelsten und heikelsten Kapitel der niederländischen Geschichte umgeht, nämlich der Zeit der deutschen Besatzung durch die Nazis. So haben sich die meisten Niederländer während der Besatzung passiv verhalten. Es gab Widerstand, ja, aber es gab auch Kollaboration. Ein Thema, das in den Niederlanden lange Zeit verdrängt und verschwiegen wurde. Auch wenn es inzwischen schon zu genüge verarbeitet wurde, war ich doch von dieser schonungslosen Selbstkritik überrascht, was die Kollaboration der Niederländer mit den Nazis im 2. Weltkrieg angeht. Schon alleine dafür muss man dem Film Respekt zollen. Hinzu kommt die großartige Filmqualität, die vor allem von einem guten, spannenden Plot, einer beeindruckenden Inszenierung und exzellenten Schauspielern geprägt ist.
Fazit: ein Film, der das Prädikat "unterbewerteter Geheimtipp" mehr als verdient hat. Daumen hoch.
George Carlin, US-Amerikaner, war einer der unbequemsten, bissigsten und besten Satiriker, Sozialkritiker und Stand-up-Comedian. Hier auf MP wird er in einer äußerst dürftigen Beschreibung als Schauspieler bezeichnet. Als solcher war er allerdings nur mäßig erfolgreich. In den USA war er umstritten und bekannt wie ein bunter Hund. Er ist bis heute noch eine Ikone des freien Denkens und der Redefreiheit. Einfach nur großartig, wie er die doktrinellen „politischen Korrektheiten", die er als "verlogene Strategien der Realitätsvermeidung" bezeichnete, auf die Schippe nahm und sich als Tabubrecher einen Namen machte. Carlin ist im Jahr 2008 gestorben. Heute würden höchstwahrscheinlich die meisten seiner Stand-Up-Auftritte in etlichen Medien bedauerlicherweise der Zensur zum Opfer fallen.
Die Schweden schauen am Heiligenabend traditionsgemäß Disney-Filme, bei uns in der Familie ist es seit langer Zeit ein Film aus der schwedischen Filmreihe „Michel aus Lönneberga“, den wir uns gemeinsam am 24.12. immer ansehen. In diesem Jahr wird es "Michel muss mehr Männchen machen" sein.
Es ist eine geballte Ladung Spaß, den Astrid Lindgred der Welt, allen Kindern und auch Erwachsenen geschenkt hat. Alles ist so wunderbar liebevoll inszeniert, amüsant und bezaubernd: Michels Streiche, die Landschaft im südlichen Schweden, das Familienleben von Michel, die Kulissen, die witzigen Dialoge, die Kostümierung, die lustige Handlung, die Schauspieler. Der beste Film aus dieser Reihe ist wohl „Michel in der Suppenschüssel“, in der Michel trotz der vielen Flausen sein großes Herz zeigt und die armen alten Senioren aus Lönngeberga zu Weihnachtszeit ohne Wissen der Eltern mit Essen beköstigt, das eigentlich für die Familienfeier vorbereitet war.
Fazit: Ein köstliches Vergnügen für Jung und Alt und ein amüsantes Filmerlebnis. Ein Genuß und immer wieder wunderbar anzuschauen.
Meine einleitende Einschätzung kurz und bündig: es ist ein enorm ausdrucksstarker Film, der eine dichte und intensive Atmosphäre sowie eine grandiose schauspielerische Leistung der beiden Protagonisten, Emma Thomson und Anthony Hopkins, bietet.
Worum geht es in dem Film?
Stevens, exzellent gespielt von Anthony Hopkins, dient als Butler beim Lord Darlington in England. Das wichtigste für den pedantisch-korrekten und steifen Diener sind Pflichtbewusstsein, Verschwiegenheit und der Dienst an seinem Herren. Bewusst und wissentlich ignoriert Stevens, dass sein Herr in den 1930er Jahren Besuch von seinen Nazi-Freunden aus Deutschland bekommt und dass sich die Welt vor dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges befindet. Nichts sehen, nichts hören und nichts sagen sind seine Devisen. Auch die Gefühle der Wirtschafterin Miss Kenton, -großartig gespielt von Emma Thomson- , die ebenfalls beim Lord Darlington beschäftigt ist, weist er brüsk ab. Dafür hat er keine Zeit. Die Erfüllung der Pflichten als Butler und blinder Gehorsam haben für ihn absolute Priorität …
Die Handlung erinnert mich stark an das Drama „Biedermann und die Brandstifter“ von Max Frisch. Ein Theaterstück, das wir damals im Deutschunterricht unzählige Male durchgekaut hatten. Parallelen zwischen dem pflichtbewussten Butler Stevens und dem Bürger Gottlieb Biedermann sind zweifelsohne vorhanden. Gemeinsam ist den beiden die gewollte Blindheit und Taubheit sowie die kategorische Ignoranz gegenüber der nahenden Gefahr. Kritisches Bewusstsein und Zivilcourage kennen die beiden nicht. Dafür umso mehr unkritische Unterwerfung und blinden Gehorsam. Ein Verhalten, welches gesamtgesellschaftlich derzeit bei vielen leider beobachtet werden kann und sicherlich an Aktualität gewonnen hat.
Ich habe das mehrfach ausgezeichnete Buch des britischen Literatur-Nobelpreisträgers Kazuo Ishiguro , das hier in paar Kommentaren lobend erwähnt wird und das als Vorlage für den Film-Plot diente, nicht gelesen. Deshalb kann ich zum Buch nichts sagen und keinen direkten Vergleich zum Film vornehmen. Daher möchte ich nur den Film bewerten und hier insbesondere die großartige Inszenierung herausstellen. Von Spannung und fesselnder Handlung kann natürlich keine Rede sein. Trotzdem erliegt man schnell dem Flair des Filmes, der eine starke Faszination ausstrahlt.
Fazit: ein künstlerisch anspruchsvoller Film, den ich als absolut sehenswert empfehlen kann.
Die Serie schildert den Fall Strauss-Kahn, der in New York in einem Hotel ein Zimmermädchen sexuell belästigt haben soll. Vorab schon mal dies: obwohl die Einzelheiten des Falles wegen des in den Massenmedien veranstalteten Wirbels zu genüge bekannt sind stufe ich sie als gut und durchaus fesselnd ein.
Die Serie nimmt keine Wertung vor, sie verurteilt nicht, stellt sich nicht auf die Seite des Beschuldigten Franzosen Dominique Strauss-Kahn, damals Chef des mächtigen Internationalen Währungsfonds. Sie verteidigt aber auch nicht das aus Guinea stammende Zimmermädchen, Nafissatou Diallo, das ihn der sexuellen Belästigung beschuldigte, angeblich begangen im Jahr 2011 in der Präsidentensuite des Hotel Sofitel in New York. Die Serie beobachtet lediglich und liefert dem Zuschauer die Fakten. Chronologisch wird der Fall mit allen Details und Stimmen der Beteiligten geschildert. Dabei kommt auch das Zimmermädchen Nafissatou Diallo zu Wort. Nicht aber Strauss-Kahn, der eine Stellungnahme in der Serie verweigerte.
Die Einschätzung des Falles fällt mir nicht schwer. Auch wenn man annimmt, dass die sexuellen Handlungen damals einvernehmlich waren, wird in der Serie deutlich, dass Strauss-Kahn offenbar Probleme hatte, seine „Über-Sexualität“ zu kontrollieren und vor allem Frauen gegenüber den gebührenden Respekt entgegenzubringen, zumal nach Bekanntwerden dieses Falles weitere Vorkommnisse ans Licht kamen, in denen er gegenüber Frauen sexuell übergriffig wurde. Damals im Jahr 2011 wurde die Klage gegen ihn in den USA seitens der Staatsanwaltschaft wegen begründeter Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Nafissatou Diallo fallengelassen. Dazu beigetragen haben jedoch sicherlich auch viel Geld und der damalige Staranwalt Benjamin Brafman.
Obwohl ich kein Freund von emotional gefärbten, außergerichtlichen Beurteilungen bin, bewerte ich aber dennoch positiv, dass mit diesem Fall sein ursprünglich enorm hohes Ansehen in der Öffentlichkeit auf ein reales Maß korrigiert und seine Polit-Karriere beendet wurde. Ich bin kein Psychologe, aber meines Erachtens war/ist er ein Fall für die Pathologie.
Fazit: eine kurzweilige Miniserie, die ich als durchaus fesselnd und sehenswert bewerte.
Für Mafia-Filme bin ich immer zu haben. So zählen „Der Pate“, „Good Fellas“, „Es war einmal in Amerika“ zu meinen Lieblingsfilmen. Dieser hier hat bei mir aber leider gar nicht gezündet. Die Story hat durchaus Potential, die Inszenierung hat aus der Geschichte jedoch viel zu wenig gemacht. Der Film wirkt auf mich wie die Summe aller auf die Schnelle zusammengedrehten Szenen. Der Verlauf der Handlung ist sprunghaft, partiell lückenhaft, und ständig hatte ich bei fast jeder Szene den Eindruck, dass sie abgeschnitten und nicht zu Ende gedreht wurde und dass da noch etwas fehlt. Vermisst habe ich ebenfalls Tiefe und Detailtreue. Das gilt auch für die Charaktere, zu denen ich während der Sichtung weder Sympathie noch Antipathie entwickeln konnte.
Gelungen ist allerdings atmosphärisch der 70er-Jahre-Flair. Und so richtig geil fand ich die 70er-Jahre-Ami-Schlitten: protzig, unvernünftig, unwirtschaftlich, ja, aber richtig schön. Allerdings fällt das selbstverständlich bei der Bewertung nicht ins Gewicht.
Fazit: Schade. Von einem Mafiafilm habe ich mehr erwartet. So erreicht der Streifen bei mir gerade noch eine magere 4komma5.
----- Es handelt sich um meine Zweitsichtung + Neu-Kommentierung
Die Handlung beginnt in Dänemark in der Gegenwart. Claudia, arbeitslos und ohne Perspektive, ist eine Jugendliche, die dem Baron Severin im Haushalt aushilft, um etwas Geld zu verdienen. Eines Tages findet sie in seinem Haushalt ein Tagebuch und beginnt dem Baron daraus vorzulesen. Das Tagebuch handelt von zwei Brüdern, Peter und Laus, die auf einem Gutshof im 19ten Jahrhundert in Dänemark aufwachsen und von dem dänisch/preußisch-österreichischen Krieg im Jahr 1864, in dem es um die Zugehörigkeit der Herzogtümer Schleswig und Holstein ging. Beide lieben Inge. Und Inge liebt beide Brüder. Die aus dieser Dreiecksbeziehung erwachsenen Konflikte und Komplikationen spitzen sich zu, als die Brüder in den Krieg gegen die Preußen/Österreicher ziehen und Inge aus den Augen verlieren. Mit gelungenen Zeitsprüngen zwischen der Handlung, die abwechselnd in der Gegenwart und in der aus dem Tagebuch angesiedelt ist, wird in der Serie chronologisch exzellent das weitere Geschehen fesselnd geschildert, das mit einer unterwarteten Überraschung endet …..
Es ist ein grandioses und opulentes Historienspektakel. Der Zuschauer wird mit einer spannenden Inszenierung, die neugierig macht und permanent nach mehr und weiter verlangt, auf Trab gehalten, so dass ein durchgehend fesselnder Handlungsablauf gewährleistet ist. Sowohl der Serientitel als auch der Plot könnten den Eindruck erwecken, es gehe hier um ein kitschiges und rührseliges Liebesdrama. Aber weit gefehlt. Von einer kitschigen Serie kann keine Rede sein. Die dänische Produktion ist hinsichtlich der Handlungsschwerpunkte, auf die ich im nächsten Abschnitt näher eingehen werde, perfekt durchmixt. Und auch was das Setting anbetrifft weiß die Serie zu überzeugen. So sind die Kulissen und die Kostümierung, Requisiten, Bilder detailgetreu und authentisch in Szene gesetzt. Ebenfalls bei der aufwendigen Inszenierung der Kampfhandlungen wird optisch nicht gekleckert, sondern beeindruckend geklotzt.
Welchem Genre kann man die Serie zuordnen? Historienfilm? Liebesgeschichte? Familiendrama? Ja, von allem ein bisschen. Auch ein Kriegsfilm? Nein, sicherlich kein Kriegsfilm. Mit viel Ironie und Sarkasmus werden die damalige Kriegstreiberei und der stupide Nationalismus auf beiden Seiten kritisch auf die Schippe genommen. Wenn man genauer hinschaut, ist es eher ein Antikriegsfilm, der chronologisch die gesamte Entwicklung eines Krieges von der Kriegspropaganda der Politiker, überschwänglicher Kriegsbegeisterung hin zu der grauenhaften, blutigen Realität eines Krieges beleuchtet. Und am Ende kommt -wie in jedem Krieg- die bittere Wahrheit raus, dass das Volk von der Politik nur aufgehetzt und belogen wurde und der todbringende Krieg unsinnig und überflüssig war. Auf der preußischen Seite endete der 1864-Krieg mit einer siegestrunkenen Nationaltümelei und der Errichtung der Siegessäule, die heute auf der „Straße des 17. Juni“ in Berlin steht.
In der Serie werden die historischen Fakten im Detail an paar Stellen nicht ganz korrekt wiedergegeben. So ist beispielsweise in der Serie die Rede davon, dass Deutschland Dänemark angegriffen habe. Dänemark hat aber den Krieg gegen eine Allianz aus Preußen und Österreich geführt. Damals im Jahr 1864 gab es Deutschland noch gar nicht. Es kann jedoch meines Erachtens nicht Aufgabe von Unterhaltungsfilmen sein, auf den Punkt genau alle geschichtlichen Begebenheiten exakt zu präsentieren. Hier geht nach meinem Empfinden die Freiheit der Filmkunst vor. Und kleine Fehler sind erlaubt, zumal dann, wenn es sich -wie hier- um keine wissenschaftlich fundierte historische Dokumentation handelt. Deshalb stufe ich die Handlung insgesamt und unter dem Strich im Hinblick auf ihre Authentizität als durchaus akzeptabel ein.
Fazit: Es ist die teuerste dänische Serien-Produktion. Das kann man an der herausragenden Qualität sehen. Hier wurde nichts verschwendet oder vergeudet. Wer qualitativ hochwertige Unterhaltung auf dem Hintergrund einer insgesamt gut aufgebauten historischen Kulisse sucht, der ist hier goldrichtig. Daumen hoch.
Neuer Joker ? Super. Aber nur mit Joaquin Phoenix. Ansonsten kann man sich den Film sparen. Wer sollte ihm nach seiner genialen Leistung im Joker das Wasser reichen? Ich wüsste keinen.
Die Dokumentation spielt im kommunistischen Rumänien und schildert die Zensurmechanismen des herrschenden Staatsapparates sowie die daraus in den 1980er Jahren erwachsene Untergrundbewegung an Filmfans, die sich illegal Kopien von westlichen Filmen besorgt und untereinander ausgetauscht haben. Der Film behandelt ein sehr spezielles und außergewöhnliches Thema. Die Einordnung als Thriller ist sicherlich etwas übertrieben. Dennoch kann ich die Doku, die aus realen Rückblenden und Interviews mit allen Beteiligten besteht, als fesselnd, unterhaltsam und informativ einstufen. Es ist zweifelsfrei ein Stück gelungener und authentischer Geschichte. Aber dass die westlichen Filme, die heimlich in Rumänien in Hinterzimmern während der kommunistischen Diktatur geschaut wurden, zum Sturz Ceausescus beigetragen haben sollen, das ist nun wirklich zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Der Fall des kommunistischen Systems wäre damals so oder so im Zuge der Aufstände im gesamten Ostblock gekommen. Dies ist aber nur eine Kleinigkeit, die keinen Einfluss auf meine Einschätzung hat.
Fazit: Filmfreunden mit Affinität für solche speziellen historischen Geschichten kann ich die Doku als sehenswert empfehlen.
Im Mittelpunkt des Filmes steht das Thema „Gefährdung der Demokratie durch die Politik in der Eurokrise“. Es ist eine beeindruckend authentische Doku aus dem Jahr 2012, die an Aktualität nichts verloren hat und veranschaulicht, wie unverfroren und skrupellos die Demokratie in westlichen Staaten -je nach Bedarf- durch die regierende Politik ausgehebelt werden kann. Die Dokumentation zeigt, wie enorm wichtig eine funktionierende Opposition, freie Medien, Meinungsfreiheit, kritisches Bewusstsein aller Bürger und Demonstrationen sind, denn die gesellschaftlichen Werte wie Demokratie und Freiheit sind keine Geschenke, die von selbst funktionieren, nein, sie müssen tagtäglich neu gelebt und erarbeitet werden. Zitat aus der Dokumentation: "Sie (die Demokratie, Anmerkung des Verfassers) ist jederzeit gefährdet, besonders dann, wenn ... Sachzwänge suggerieren, man habe “keine Zeit”, umständliche und langwierige parlamentarische Verfahren zu absolvieren".
Fazit: eine sehenswerte Doku, die ich nicht nur Filmfreunden mit einem Faible für gesellschaftliche und politische Themen empfehlen kann
Ich kann mit solchen alten Schwarz-Weiß-Filmen wenig anfangen. Habe ihn auch nur deshalb angeschaut, weil der Film, der dem Genre "Film Noir" zugerechnet wird, von vielen Usern und professionellen Kritikern hochgepriesen wird. Das machte mich das neugierig. Nun, bei mir hinterließ der Film ein zwiespältiges Ergebnis. Warum?
Die Inszenierung, die halt der damaligen Zeit entspricht, hat mir weniger gut gefallen und mich nicht überzeugt. So ist der Film voller Klischees, Vorhersehbarkeit, plakativer Szenen und in der schauspielerischen Darstellung reichlich overacted. Was ich vermisst habe, ist ein kontinuierlicher Aufbau der Story. Stattdessen sieht man eine Aneinanderreihung von Szenen. Die schauspielerische Performance war in meinen Augen ebenfalls nicht gerade bestechend. So überzeichnet, wie Robert Mitchum den irren Psychopathen und Killer darstellt, würde in die heutige Zeit überhaupt nicht passen und nur Heiterkeit auslösen. Was die Story und ihre Vorhersehbarkeit anbetrifft, so hat es der Film mir richtig leicht gemacht. Und auch die deutsche Synchro fand ich ebenso unzulänglich. Halt so, wie man sie aus den 1950er Jahren kennt.
Trotz der vorgebrachten Kritik hat es der Film geschafft, mich irgendwie zu fesseln und Neugier auf den Ausgang der Geschichte zu erzeugen. Von daher habe ich bis zum Ende geschaut. Eine tragende Rolle spielen dabei sicherlich die Kinder mit denen man sich als Zuschauer solidarisiert. *** Leichte SPOILER! [Anfang] *** Gefallen hat mir die Endsequenz, als Robert Mitchum in der Dunkelheit vor dem Haus, in dem sich die Kinder versteckt haben, lauert und Angst und Schrecken verbreitet. Auch dieser Filmpassus ist zwar überspitzt inszeniert, aber die finstere Atmosphäre sowie der fesselnde Handlungsablauf übertünchen dieses Manko, so dass der Abschnitt einen guten Gesamteindruck vermittelt. Auch mit dem verschiedentlich kritisiertem, emotional etwas rührseligem Ausgang der Handlung kann ich mich durchaus anfreunden. ***SPOILER! [Ende]*** Ja, das ist aber leider schon alles. Viel mehr kann ich beim besten Willen aus dem Film nicht rausholen.
Fazit: der Film ist nicht meine Kragenweite. Damals sicherlich ein Hit. Ich respektiere, wenn er auch heute noch bei vielen Gefallen findet. Ist halt Geschmacksache. Mich hat er nicht erreicht, so dass es gerade noch zu einem „geht so“ ausreicht.
Neue 9. Dexter-Staffel ? Naja, Ende der 8. Staffel verhunzt oder nicht. Spielt bei mir keine Rolle. In jedem Fall ist es eine super Nachricht, mit oder ohne Debra. Die Geschichte von dem professionellen Blut-Forensiker, der tagsüber für die Miami-Polizei arbeitet, nachts Selbstjustiz übt und ein Serienkiller ist, ist einfach nur einzigartig, bizarr und grandios inszeniert. Freue mich und bin auf die neue Staffel gespannt 👍
St. Pauli, 1970er Jahre. Aus der Musikbox schmalzt Heintje „Du sollst nicht weinen“ und verbreitet eine heile Welt, währenddessen ungepflegte urige Typen und zahnlose, in die Jahre gekommene Nutten in der von Zigarettenqualm und Pissegestank vernebelten Kneipe einen Korn nach dem anderen saufen. Was für ein krasser Kontrast zwischen einer idyllischen und kaputten Welt, was für eine starke Inszenierung. Hier im „Goldenen Handschuh“ verkehrt auch Fritz Honka, ein Hilfsarbeiter und Alkoholiker, der wegen seiner abstoßenden Hässlichkeit keine Chancen bei Frauen hat. Er spielt den Kumpeltypen, der gerne mal eine Runde schmeißt. Aber keiner ahnt, dass sich hinter der Fassade ein eiskalter und brutaler Frauenkiller verbirgt …..
Der Film ist dreckig, eklig und brutal. Keine leichte Kost. Es ist die unglaublich intensive und authentische Atmosphäre mit der er punktet. Ungeschönt wird das morbide, kaputte, düstere und trostlose St.-Pauli-Milieu gezeigt. Die vom Honka brutal begangenen Morde werden unverfälscht gezeigt und verstärken die verstörende Stimmung des Filmes. Gespeist wird die beeindruckend reale Atmosphäre zusätzlich durch die großartigen Darsteller, die mit ihrer guten Performance glaubwürdig wirken und die Qualität der Filmes nach oben pushen.
Ja, es geht weiter, ich kann mit dem Lob weitermachen. Das betrifft das echt anmutende und herausragende Setting und die St.-Pauli-Kulissen. Die verwahrloste Wohnung von Honka ist mit enorm viel Aufmerksamkeit und Aufwand detailgetreu mit Originalrequisiten aus den 70ern nachgebaut, so dass man glaubt, es sei eine True-Crime-Doku. Abgerundet wird das ohnehin schon vorhandene Top-Niveau des Filmes mit derben und vulgären Dialogen, die kein bisschen gestellt oder geschauspielert wirken, sondern wie aus dem richtigen Leben rüberkommen. Der Dialogpart ist partiell etwas zu leise, nuschelig und unverständlich. Aber das ist der Authentizität geschuldet und hat bei mir keinen Einfluss auf die Bewertung.
Dem Film gelingt meisterlich das Paradoxon, abstoßend ekelhafte Szenen so zu inszenieren, dass sie die Qualität des Filmes nicht im Geringsten schmälern und auch von Filmfreunden akzeptiert werden, die normalerweise mit solchen abscheulichen Bildern nichts anfangen können. Und noch ein paar Worte zum Thema Gewalt. Diese steht keineswegs im Mittelpunkt der Handlung und sie wird im Film auch nicht verharmlost, wie verschiedentlich behauptet wird. Die Gewaltszenen werden eben nicht explizit dargeboten, sondern entweder verdeckt durch einen Türrahmen oder aus der Distanz durch die geöffnete Schlafzimmertür gezeigt. Auch die Szene, als Honka einer seiner Opfer brutal mit einer Flasche erschlägt, ist nicht direkt zu sehen, sondern wird nur angedeutet. Also, von expliziter Gewalt kann hier aus meiner Sicht keine Rede sein. Es ist auch nach meiner Einschätzung kein typischer Serienkiller-Film, sondern eher eine ausdrucksstarke und düstere Milieustudie über die Reeperbahn und gescheiterte Existenzen, die am Rande der Gesellschaft ihr trostloses und von Hoffnungslosigkeit geprägtes Dasein fristen.
Fazit: Fatih Akin hat mit „Der goldene Handschuh“ eine ausgezeichnete deutsche Produktion auf die Beine gestellt, die sich im wahrsten Sinne des Wortes sehen lässt. Top. Beide Daumen hoch.
Ich gehöre sicherlich nicht zu den Filmfreunden, die Logikfehlern im Handlungsablauf eine markante Rolle bei der Bewertung beimessen. Wenn der Film am Ende insgesamt einen guten Eindruck hinterlässt, drücke ich schon mal gerne sogar beide Augen zu. Bei diesem Film fällt mir das aber schwer. Alles ist halt so ziemlich bis zum Haarausfall an den Haaren herbeigezogen und partiell artet es sogar ins Lächerliche aus. Die Handlung ist überschaubar, naiv und von Ungereimtheiten nur so übersät. Um nur ein kleines Beispiel anzuführen: hat denn die Polizei in San Francisco, welche gerufen wurde und mit Streifenwagen sofort an Ort und Stelle ist, nichts Besseres zu tun, als den Vermieter zu bedrohen, weil er dem Mieter den Strom abgedreht hat? Und auch die leichte Vorhersehbarkeit der Story hinterlässt einen trüben Eindruck. Was mich veranlasst hat bis zum Ende zu schauen, ist die großartige Performance von Melanie Griffith, die fast im Alleingang den Film trägt. Sie ist der Grund, warum ich meine Anfangsbewertung „schlecht“ noch leicht angehoben habe.
Fazit: der Film ist nicht mein Fall, dafür ist mir die Story zu unausgegoren und zu löcherig gestrickt. Über ein „uninteressant“ kommt er daher nicht hinaus.