smartbo - Kommentare
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Alle Kommentare von smartbo
Ich beginne mit der aus meiner Sicht auffälligen Holprigkeit des Filmes. Er besteht fast ausschließlich aus abrupt wechselnden Verschachtelungen, überraschenden Twists und rapiden Cuts, die ihm optisch ein hohes, attraktives Tempo verleihen sollen. Das führt jedoch im Ergebnis dazu, dass man auch bei größter Konzentration mehrmals den Überblick verliert und zurücksetzen muss, um am Ball zu bleiben. Meines Erachtens ist das von Danny Boyle, dem Regisseur, explizit so gewollt, um dem Film eine gewisse exzentrische Attraktivität und Andersartigkeit zu verleihen, was jedoch aus meiner Sicht zu einer Minderung der Filmqualität führt. Ich habe nichts gegen raffiniert gedrehte Filme, die den Zuschauer an der Nase herumführen. In diesem Film ist diese Technik jedoch übertrieben. Dafür gibt es bei mir einen ganz klaren Punkteabzug.
Dennoch fällt trotz der vorgebrachten Kritik meine Gesamtbewertung nicht schlecht aus. Es ist ein rasanter, fesselnder, außergewöhnlicher Thriller mit einer originellen Story. Beeindruckend ist die schauspielerische Performance der Darsteller. Mir haben in dem Film vor allem Rosario Dawson in der Rolle der Elisabeth und James McAvoy als Simon gefallen.
Fazit: Wer sich von vornherein auf eine Zweitsichtung oder mehrfaches Zurücksetzten des Filmes ohne Murren einstellt, der wird einen guten, spannenden und außergewöhnlichen Thriller sehen. Danny Boyle schätze ich sehr. Wenn ich an "Trainspotting", "Slumdog Millionär" oder "28 Days Later" denke, dann ist es von ihm jedoch sicherlich nicht der beste Film . Insgesamt ist aus meiner Sicht eine Bewertung im Bereich „ganz gut“ fair und angebracht.
@Chev-Chelios: Bin selbst kein Tatort-Fan, aber Deine Tatort-Liste mit über 800 Einträgen ist ja tief beeindruckend. War ja sicherlich Morz-Arbeit. Daumen hoch, mein Kompliment :)
--->>> Kommentar enthält leichte Spoiler <<< ---
Es ist ein für mich überraschend herausragender Film, der -lange vor Pablo Escobar - vom Beginn des Drogenhandels in Kolumbien handelt. Der fesselnde Drogenthriller schildert, wie eine uralte Stammesgemeinschaft der Ureinwohner Kolumbiens, die Wayuu, allmählich vom Drogenhandel und dem zunehmenden Reichtum zerstört wird. Die Wayuu genießen zwar die materiellen Vorzüge der Zivilisation und deren Annehmlichkeiten, der Alltag ist jedoch immer noch stark geprägt von rigorosen Regeln, Stolz, Ehre, Respektbezeugungen, Traditionen, Geistesbeschwörungen, Aberglauben und Blutrache. Der Plot ist ein gelungener Mix aus einer ethnologischen Studie und einem kurzweiligen Drogenthriller.
Die Story basiert auf einer wahren Begebenheit und spielt auf dem Gebiet der Wayuu im Norden Kolumbiens zwischen 1968 und 1980. Der Untergang der indigenen Wayuu-Kultur beginnt damit, dass Rapayet, der eine teure Hochzeits-Mitgift für die schöne Zaida nicht bezahlen kann, anfängt, amerikanischen Hippie-Touristen Marihuana zu verkaufen. Nach und nach baut er diesen Handel zu einem professionellen und profitablen Geschäft aus. Getrieben von Neid, Raffgier und auch von den tief verwurzelten archaischen Stammes-Codices lösen sich der Zusammenhalt und die familiäre Struktur der Wayuu allmählich auf. Am Ende regieren mit zunehmendem Reichtum Chaos, pure Gewalt, blutige Racheakte und Mord ….
Was mich an dem Film beeindruckt hat, ist die Originalität des spannend erzählten Drogenthrillers, dessen Geschichte mit der Schilderung von Traditionen und Ritualen der Wayuu angereichert wird, die nicht nur den Alltag, sondern auch das knallharte Drogengeschäft bestimmen. Der Handlungsablauf ist zwar nicht so kompakt aufgebaut wie in der Serie "Narcos" , die ebenfalls in Kolumbien angesiedelt ist und von Drogenkriminalität handelt, dennoch kann von Langeweile beim besten Willen keine Rede sein. Hier ist Kurzweil von Anfang bis zum Ende angesagt.
Pluspunkte gibt es aus meiner Sicht für die herausragenden Schauspieler, welche die ohnehin schon authentisch inszenierte Atmosphäre verstärken. Beschönigt wird hier nichts: die partiell surreal anmutende Story wird in brutalen und blutigen Bildern erzählt, und die Drogenhändler werden keineswegs zu coolen Helden stilisiert. Nein, die exzellente Dramaturgie und die tragischen Akzente des Filmes sind deutlich erkennbar und stehen gar im Vordergrund.
Positiv beurteile ich, dass der Film nicht wertet, nicht anklagt, keine Schuldigen an den Pranger stellt. So mancher Filmemacher wäre bei diesem Plot dem gängigen stupiden Klischee verfallen und die hässlichen Amis als die Schuldigen ausgemacht. So verbleibt der Film in der Rolle des neutralen Beobachters, der dem Zuschauer die Wahl lässt, sich selbst eine Meinung zu bilden.
Fazit: eine Perle unter den Filmen und ein Geheimtipp, den man ohne Wenn und Aber als sehenswert empfehlen kann. TOP.
@Chionati: danke für den lohnenswerten Tipp.
Bin auf den neugierig. Kommt heute (29.10.2020) im WDR-Fernsehen und wird aufgenommen. Wurde mir mehrfach empfohlen. Bewertung und Kommentar folgen. Na, dann schauen wir doch mal :)
P.S. Ist auch in der WDR-Mediathek zu sehen :)
Es ist ein fesselnder Film über den weltbekannten Entfesselungskünstler Harry Houdini. Die Mini-Serie, die mit herausragenden Schauspielern aufwartet, fängt spektakulär mit einem Sprung des in Ketten gefesselten Houdini von einer Brücke in ein kleines Loch in einem vereisten Fluss an und setzt sich spannend und flott ohne Leerlauf bis zum Ende fort. Die Serie weiß zuvorderst mit ihrer historisch authentischen Atmosphäre sowie mit ihrer dramaturgisch gelungenen Inszenierung zu gefallen, die von zahlreichen Ups und Downs geprägt ist. Gerade der zuerst genannte Punkt, der die historische Echtheit der Kulissen, Kostümierung, Requisiten betrifft, ist mir wichtig. Meines Erachtens hätte man aus der Story aber schon etwas mehr machen können. So wirkt die Serie auf mich insgesamt wie eine rasante und kurze Zusammenfassung des Lebens von Houdini. Hier wäre nach meiner Einschätzung mehr drin gewesen. Dennoch hat dies nur einen geringen Einfluss auf meine Bewertung, denn dafür ist die Serie einfach zu gut.
Fazit: So fällt die Einschätzung in der Schlussbetrachtung positiv aus: unter dem Strich eine gute, unterhaltsame und sehenswerte Serie. Daumen hoch.
Anfangen möchte ich mit den kleinen Holprigkeiten der Serie. So ist sie von der Technik/Otpik her, zeichnerisch nach meinem Geschmack weniger gut. Den Intro-Sound kann man eigentlich weglassen, denn für „westliche Ohren“ ist er nicht geeignet. Das ist aber, was die Optik und den Sound anbetrifft, - claro - Ansichts-/Geschmacksache.
Das kompensiert die Serie jedoch bei weitem glänzend mit superintelligenter Handlung und brillanten, an philosophische Qualität heranreichenden Dialogen. Was die Spannung/Neugier auf Mehr/Weiter anbetrifft, so wird der Zuschauer permanent mit überraschenden Wendungen und Cliffhangern auf Trab gehalten. Die fesselnden Momente bleiben ununterbrochen erhalten.
Die Anime-Serie punktet vortrefflich damit, dass sie beeindruckend die subtile und allmähliche Wandlung eines Menschen nachzeichnet, sobald ihm ungeahnte Macht verliehen wird und er die Möglichkeit erhält, diese unkontrolliert nach seinem Belieben entweder für das Gute oder das Böse einzusetzen. Gewisse indirekte Parallelen zu Breaking Bad sind in meinen Augen unverkennbar.
Fazit: Die Serie hat mich vollends überzeugt. Wer anspruchsvolle und exzellent inszenierte Serien mag, die darüber hinaus auch noch prima unterhalten, dem kann ich nur empfehlen: anschauen und genießen.
Neue Dexter-Folgen? Na, das ist ja mal 'ne super Nachricht, mit oder ohne Debra. Freue mich und bin gespannt 👍
Die Serie hat auf mich nach der Sichtung der ersten beiden Folgen einen guten Eindruck gemacht. Dementsprechend habe ich auch eine gute Gesamteinschätzung erwartet. Die Schlussbewertung fällt jedoch weniger gut aus.
Nach den zwei Episoden, die mit futuristischen Design und dystopischen Wüstenlandschaften bei mir anfangs einen faszinierenden Eindruck hinterließ, zerfloss der Handlungsablauf beinahe ins Leere. Das Setting ist zweifelsfrei gut. Aber sonst? Inhaltlich wiederholen sich die zehn Folgen, fesseln kaum und sind überwiegend emotionslos. Die schauspielerische Performance der Protagonisten -mit Ausnahme der Androiden - hat mich nicht überzeugt. Mutter und Vater schienen am Anfang viel Potential zu bieten, später wurden die Rollen der beiden unklar, wie ebenfalls die der meisten anderen Charaktere. Der schleppenden Handlung fehlt eine klare Linie, und der Ablauf ist verschwommen. Einen lupenreinen, nachvollziehbaren roten Faden mit dramaturgisch geprägten Höhen und Tiefen habe ich kaum gesehen. So lief eine Folge nach der anderen an mir vorbei. Die Serie hat mich mehr schlecht als recht erreicht, geschweige denn unterhalten. Zum Schluss hin in der letzten Folge gibt die Serie noch ordentlich Gas, erzeugt eine fesselnde und emotionale Atmosphäre. Ja, das beeindruckende Finale weiß sicherlich zu gefallen. Aber warum erst so spät?
Fazit: Bombastisches Outfit, inhaltlich jedoch weniger überzeugend, so lautet kurz und bündig meine Charakterisierung der Serie. Schade, denn der Plot bietet viel Potential. Die Optik, das beeindruckende CGI und das Setting bringen sicherlich ordentlich Punkte ein und pushen die Bewertung nach oben. Aber ein Ridley Scott reicht bei mir für eine sehr gute Bewertung nicht aus. Da muss schon mehr kommen. In der Summe und unter dem Strich hat die Serie nicht das geboten, was ich erwartet habe.
Die Serie besticht primär mit ihrem herausragenden Setting. Die Kulissen, Kostümierungen und die Ausstattung sind top. Es wird alles sehr original- und detailgetreu präsentiert. Auch solche Kleinigkeiten, wie die Tatsache, dass man in altem Rom den Gästen üblicherweise Wasser anbot, weil frisches sauberes Wasser kostbar war, werden beachtet. Allerdings haben mich die Protagonisten, d.h. Kevin McKidd in der Rolle des Lucius Vorenus und Ray Stevenson in der Rolle des Titus Pullo schauspielerisch gänzlich nicht überzeugt. Richtig gut sind jedoch nach meiner Einschätzung Polly Walker in der Rolle der Atia und James Purefoy als Marcus Antonius. Ebenfalls etwas einschränkend muss ich mich zu dem Plot äußern. Die Handlung entspricht nicht 100%ig dem tatsächlichen historischen Geschehen. Aber bitte, es ist keine geschichtliche Doku, sondern eine Serie, die primär unterhalten will. Und das ist ihr sicherlich gut gelungen. Positiv zu der Handlung kann ich darüber hinaus sagen, dass das billige "Hauen und Stechen" nicht im Mittelpunkt der Serie steht, etwas, was ich vor der Sichtung befürchtet habe.
Fazit: Die geringfügigen Einschränkungen haben bei mir kaum Einfluss auf die Gesamtbewertung. So bleibt aus meiner Sicht als Resümee zu konstatieren: eine absolut sehenswerte und empfehlenswerte Serie.
Sacha Baron Cohen zieht hier alle Register der Verwandlungskunst. Er verkleidet und maskiert sich in dieser 7-teiligen Mini-Comedy-Serie in fünf verschiedene Charaktere, um seine Interviewpartner aus der Reserve zu locken: Einen israelischen Anti-Terror-Experten, einen italienischen Modefotografen, einen rechtsextremen Verschwörungstheoretiker, einen genderbesessenen Universitätsdozenten und einen frisch entlassenen Häftling.
In Interviews mit Politikern, Kulturschaffenden und Privatpersonen kitzelt Cohen seine Gesprächspartner an die Grenzen ihrer eigenen absurden, ideologisch extremen Überzeugung. Bewaffnung von Kindergartenkindern? Super Sache für die Kongressabgeordneten. Kunst aus Exkrementen? Die Galeristin zeigt sich begeistert und sponsert Schamhaare für den Pinsel. Waffenlobbyisten sehen in dem vermeintlichen Anti-Terror-Hardliner einen Bruder im Geiste. Ein TV-Sternchen zeigt bereitwillig ihr Gesicht für die Bewaffnung von Kleinkindern in einem afrikanische Dorf, um Massaker zu verhindern. Der Dozent für Gender-Wissenschaften praktiziert seine Lehren konsequent bei der Erziehung seines Sohn und seiner Tochter: der Sohn muss im Sitzen pinkeln und die Tochter im Stehen, was auch penibel und streng von ihm selbst kontrolliert wird.
Sacha Baron Cohen präsentiert hier - wie man es von ihm gewohnt ist- einen bitterbösen und kompromisslosen Humor und nimmt extreme politische Ideologien auf die Schippe, egal ob sie links, rechts, liberal, feministisch, politisch korrekt oder sonst wo angesiedelt sind.
Fazit: für mich eine großartige Unterhaltung und anarchische Persiflage at its best. Daumen hoch. Top.
Ryan Murphy, Regisseur und Showrunner in diese Serie, zeichnet mitverantwortlich für geniale Staffeln, wie die aus den Serien American Horror Story, Staffel 2, "Asylum", und American Crime Story, „The Assassination of Gianni Versace“, ebenfalls Staffel 2. Beide Staffeln habe ich jeweils mit einer satten 9,5 gewürdigt. Daher war ich auf diese Serie sehr neugierig und gespannt. Dementsprechend war meine Erwartung groß. Was ich gesehen habe, hat mich allerdings nicht gerade umgehauen. Habe die Sichtung der Serie mehrmals gestartet, jedoch erreicht hat sie mich nur mäßig. Warum?
Im Hauptfokus meiner Kritik steht die wenig überzeugende Authentizität. Die Serie wirkt gestellt, konstruiert und partiell overacted wie in einer Theatervorstellung. Verstärkt wird die nach meinem Empfinden unechte Atmosphäre durch die grelle Optik, in der kräftige Pastellfarben und Überbelichtung dominieren. Die Kulissen, Kostümierungen und die Akteure machen einen klinisch sauberen und sterilen Eindruck. Für Nachkriegszeit des 2. Weltkrieges, in der die Handlung der Serie angesiedelt ist, sieht es wenig authentisch aus. Dieses ungewöhnliche und eigenwillige Szenenbild kann sicherlich auch Gefallen finden. Klar. Mein Geschmack ist es jedoch nicht.
In der Gesamtbetrachtung fällt meine Einschätzung zwiespältig aus. Da ist auf der einen Seite das eigenartige Szenenbild, das mir -wie oben beschrieben - weniger gut gefällt und für meine mäßige Bewertung ausschlaggebend ist. Die übrigen Kriterien, die ich primär bei Filmbewertungen zugrunde lege, insbesondere die Charakterzeichnung, dramaturgische Intensität, emotionale Ausstrahlung, die Handlung, der Cast, der Score fallen demgegenüber nicht schlecht aus. Da gibt es aus meiner Sicht nichts Großartiges zu bemängeln.
Fazit: bei der Gewichtung und Einschätzung der Wertung komme ich nach allem Für und Wider zu einem Ergebnis, das eben über ein „geht so“ nicht hinausgeht. Schade, denn erhofft habe ich mir viel mehr. Dazu hat es jedoch für mich nicht gereicht.
Das anspruchsvolle Familiendrama ist sicherlich keine leichte Kost. Der Plot ist einzigartig und bietet etwas anderes, als in den unzähligen 08/15 Serien, die derzeit zu sehen sind. Worum geht es in der 6-teiligen Serie? Dominick und Thomas Birdsey sind Zwillingsbrüder. Thomas leidet unter paranoider Schizophrenie und Dominick kümmert sich rührend um ihn. Die Story ist überschaubar. Dennoch hat mich die enorme emotionale Intensität, die die Mini-Serie ausstrahlt, tief beeindruckt und gerührt. Dies ist sicherlich zuvorderst der brillanten schauspielerischen Leistung von Mark Ruffalo zu verdanken, der den Thomas und gleichzeitig auch den Dominick spielt. Die Stimmung ist durchgehend bedrückend. Sie passt jedoch perfekt zu der Geschichte, die in der Serie in einer enorm authentischen und fesselnden Atmosphäre präsentiert wird. Abgerundet wird die hohe Qualität mit einem unerwarteten und überraschenden Ende.
Fazit: von Spannung, Action oder einer raffinierten Handlung kann in der Serie keine Rede sein. Sie wird daher sicherlich nicht jedermanns Sache sein. Mich hat sie jedoch mehr als überzeugt. Meiner Meinung nach eines der besten und außergewöhnlichsten Familiendramen. Daumen hoch. Top.
Kriegerischer Einsatz von Drohnen, Kollateralschäden, tote unschuldige Zivilisten, Frauen, Kinder, ethisch moralische Rechtfertigung des kriegerischen Einsatzes von Drohnen. Die Story selbst ist sehr gut und hat enormes kritisches Potential. Was der Film allerdings daraus dramaturgisch gemacht hat, ist schlicht und einfach viel zu wenig. Die Geschichte verläuft flach, ohne Spannung und mit einem einfachen Handlungsstrang, nämlich mit dem Abschießen von feindlichen Objekten via Bildschirm, Joystick und Drohne aus einem Container. Und das wiederholt sich bis zum Schluss durch den ganzen Film. Von einer fesselnden und emotionalen Atmosphäre habe ich nichts verspürt. Ethan Hawke rettet noch mit seiner exzellenten schauspielerischen Leistung einigermaßen die Qualität des Filmes.
Fazit: Alter Schwede, wie kann man ein solch gutes, brisantes, umstrittenes, stets top-aktuelles Thema so vergeigen. Schade. Die 4 gibt's gerade noch wegen Ethan Hawke
Ich finde, dass das nicht der beste Film von Martin Scorcese ist. Was mir in dem Film fehlt, ist eine fesselnde und emotionale Handlung, die eine latente Spannung erzeugt, so wie sie in vielen seiner anderen Filmen vorhanden ist, z.B. in Good Fellas. Die zähe und langgezogene Handlung verläuft dramaturgisch ungewöhnlich flach, ohne besonderer emotionaler Höhen und Tiefen, obwohl das Leben von Howard Hughes nicht gerade langweilig war.
Howard Hughes war privat in seinem Leben ein Grobian und Exzentriker, und ich frage mich daher, ob die Besetzung der Rolle mit Leonardo Dicaprio mit seinem Bubigesicht ideal war. Unabhängig davon gibt Leonardo Dicaprio noch sein Bestes, und ohne ihn würde der Film aus meiner Sicht qualitativ wahrscheinlich noch schlechter ausfallen.
Fazit: Schlecht ist der Film auf gar keinen Fall. Ich habe jedoch angesichts eines Regisseurs Martin Scorsese und der Starbesetzung mehr erwartet. Und einen Bonus wegen großer Namen gibt's bei mir nicht. Von daher reicht es nur zu einem ganz gut.
Ich habe mir diese Serie nach 5-jähriger Abstinenz nochmals als Wiederholung angeschaut und die Kommentierung überarbeitet. Und auch diesmal hat sie mich wie bei der Erstsichtung rasch gepackt. Nach wie vor ist meine Begeisterung ungetrübt. Worum geht es in der Handlung und wie ist meine Einschätzung?
Der Plot dieser anspruchsvollen Serie ist in Chicago in den Anfängen der 2000er Jahre angesiedelt und erzählt die Geschichte von dem Bürgermeister Tom Kane. Als er sein Amt antritt, ahnt er noch nicht, dass er von einer tückischen und unheilbaren Krankheit befallen wird, die ihm in seiner Amtsausführung viel Kraft abverlangen wird. Es ist Demenz. Um sein Amt nicht zu verlieren verheimlicht er sie, was immens schwierig ist, weil er ständig in der Öffentlichkeit steht und von korrupten und intriganten Politikern umzingelt ist, die nur darauf lauern, bei ihm Fehler zu entdecken. Doch auch er nimmt es nicht so genau, denn Gesetze und Redlichkeit sind dem skrupellosen Bürgermeister fremd. Und ebenso in seinem familiären, privaten Umfeld gibt es mehr Schatten als Licht …
Den demenzkranken Bürgermeister spielt Kelsey Grammer, der eine wahrlich brillante schauspielerische Leistung bietet und fast im Alleingang die Serie trägt. Aber auch die Nebenrollen sind gut besetzt. Keine Frage. Eingebettet ist die fesselnde, mit überraschenden Wendungen gespickte Handlung, die die dreckigen Machenschaften und Spielchen der kommunalen Politakteure und ihr perfides Politleben schildert, in eine beeindruckend gelungene authentische Atmosphäre. Der Handlungsablauf und die Inszenierung wirken echt, wie in einer realen Dokumentation.
Ein paar Worte zu der Erwartungshaltung, was man in der Serie erwarten kann und was nicht. Nervenkitzel pur und fulminante Action bietet das Politdrama nicht gerade. Doch keine Bange: von Langeweile kann absolut keine Rede sein. Die Serie ist ein Beweis dafür, dass die Kombination Anspruch und Spannung ohne weiteres gelingen kann. Ja, und es stimmt schon. Es braucht etwas Zeit und Geduld, bis die Serie peu a peu ihre fesselnden Krallen ausfährt und einen nicht mehr loslässt. Also etwas Ausdauer ist hier schon gefragt. Es lohnt sich aber in jedem Fall.
Fazit: die Serie bietet eine intelligente Handlung + ein weit überdurchschnittliches Entertainment. Alles passt prima zusammen. Von meiner Seite aus: beide Daumen hoch, ein Herzchen und eine klare Empfehlung. Top.
Mein kleiner Vorab-Eindruck: die ersten Episoden haben mir gut gefallen. Das Setting ist umwerfend. Aber schauen wir doch mal bis zum Schluss. Kommentar und Bewertung folgen. Ich hoffe, dass die gute Qualität bis zum Schluss bleibt.
Der Film ist im hohen Maße Geschmacksache und spaltet sicherlich, was seine qualitative Einschätzung anbetrifft. Das ist auch aus den Bewertungen hier auf MP ersichtlich. Nun, wie sehe ich ihn?
Er bietet keine Spannung, keine Action, keine raffinierte Handlung, keine überraschenden Twists und auch das Setting ist eher dürftig. Nein, nichts von all dem, und es ist sicherlich auch kein Blockbuster. Er punktet aber woanders. So bewegt er sich völlig abseits des Mainstreams und ist an Kreativität, Originalität und seinem Innovationsgehalt kaum zu übertreffen. Stark ist vor allem -trotz des gemächlichen und leisen Erzähstils - die atmosphärische Intensität, die er ausstrahlt, so dass eine fesselnde Wirkung nicht ausbleibt. Die brillante schauspielerische Performance von Jessie Buckley, die die Hauptrolle spielt, hat mich enorm beeindruckt. Erinnert mich bißchen an Joker, wo Joaquin Phoenix ebenfalls fast im Alleingang so richtig abrockt. Zu den positiven Seiten zählt meines Erachtens sicherlich auch die Kameraarbeit. Bin zwar Film-Laie, aber die Kamera, die aus den originellsten und „unmöglichsten“ Perspektiven die Bilder einfängt, ist sicherlich im positiven Sinne mehr als auffallend und trägt zu der überdurchschnittlichen Qualität des Filmes bei.
Fazit: der Film wird nicht jedermanns Sache sein. Filmfreunden, die aber kein Problem damit haben, einen Blick auch außerhalb des Mainstreams zu wagen und etwas Neues suchen, den kann ich den Film empfehlen. Für mich reicht es für ein "ausgezeichnet" in jedem Fall aus.
Es ist sicherlich eine durchaus gelungene Popumentary. Chronologisch wird der Werdegang der Band geschildert. Ja, Coldplay, hmmm … Zu meinen Favoriten zählt die Band nicht. Paar Songs sind nicht schlecht. In meinen Ohren klingen sie aber alle sehr ähnlich. Und einige habe ich schon woanders bei anderen Interpreten gehört. Insgesamt betrachtet sind die Band und ihre Musik für mich zu glatt und zu kommerziell. Chris Martin kann sicherlich gut singen. Sein Gesang ist für meinen Geschmack jedoch zu weich und die Stimmlage zu hoch. Ja, da vermisse ich schon paar Ecken und Kanten. Immerhin hat sich die Band jedoch von der Pike auf alles selbst erarbeitet, und es ist keine gecastete Plastik-Boyband.
Fazit: Die Doku ist eher etwas für Fans der Band. Von kritischen Stimmen habe ich in der Musik-Doku fast gar nichts gesehen. Na ja, wem die Songs gefallen, dem wird sie sicherlich gefallen. Mich hat sie nicht gerade gepackt. So reicht es eben nur zu einem mageren „geht so“:
Die Tragikomödie ist eine feinfühlige, selbstkritische, ironische Retrospektive eines alternden, verbitterten Mannes auf sein eigenes Leben, das von Opportunismus und Spießigkeit geprägt war. Die Inszenierung ist einfach nur exzellent, still aber dennoch höchst intensiv. Angesiedelt ist die Handlung in der amerikanischen Mittelschicht, atmosphärisch hervorragend eingefangen. Ein anderes USA als das, was wir aus vielen anderen blankgeputzten und lupenrein sauberen Filmen kennen. Na klar, die schauspielerische Performance von Jack Nicholson, der den pensionierten Versicherungsangestellten Warren Schmidt spielt, ist brillant. Nicht vergessen darf man natürlich Katy Bates, die hier ebenfalls mindestens auf dem gleichen Level zu sehen ist. Top.
Der Film regt zum kritischen Nachdenken an. Wer ist der Biedermann Warren Schmidt? Kann es sein, dass ein klein bisschen Schmidt in vielen von uns steckt? Und der Plot hat gerade derzeit sicherlich an Aktualität nichts verloren. Darin liegt meines Erachtens der etwas enigmatische Reiz dieses Filmes.
Fazit: Daumen hoch, ein absolut sehenswerter Film, der einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Die neue 8-teilige Serie, von National Geographic produziert, ist im 17. Jahrhundert angesiedelt und handelt von französischen Siedlern, die die französischen Kolonialgebiete in Kanada und Nordamerika erschließen. Geprägt ist damals das dortige Leben von Gesetzlosigkeit, hartem Überlebenskampf und Gewalt. So bleibt es nicht aus, dass die Konflikte zwischen Franzosen, Engländern und den ansässigen Indianern im Handlungsverlauf einen breiten Raum einnehmen. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen jedoch die sogenannten Barkskins. Es sind arme Holzfäller, die mit harter Arbeit die Wildnis in ein fruchtbares Land bezähmen…
Ich war angesichts der zahlreichen Vorankündigungen für die Serie und der Trailer, die beeindrucken und viel Spannung versprechen, neugierig. Nach der Sichtung hält sich jedoch mein positiver Eindruck in bescheidenen Grenzen. Mein Hauptkritikpunkt liegt in dem Plot. Inhaltlich bietet die Story nichts Neues und ist mit zahlreichen plumpen Klischees überladen. So geht es bei den Konflikten unter den Siedlern überwiegend ums Geld oder Land und die Indianer haben die Unverfrorenheit, ihr Land zu verteidigen. Frauen werden als Gebärmaschinen behandelt, die das Land bevölkern sollen. Das hat man doch an vielen anderen Stellen in ähnlichen Serien/Filmen schon gesehen. Und dann passt es ja zum Gesamtbild, welches die Serie abgibt, wenn die Welt denkbar simpel dargestellt wird: es gibt nur Gut oder Böse. Hinzu kommt: die Serie verläuft in mehreren parallel verlaufenden Handlungssträngen und verwässert sich. Ein roter Faden ist nicht erkennbar. Bald fragt man sich, worum geht es eigentlich? Das gleiche gilt für die Darsteller. So gibt es zahlreiche Protagonisten, einen Hauptcharakter oder Sympathieträger sucht man vergebens.
Auch der Erzählstil hat mich nicht überzeugt. So fehlen insbesondere die fesselnden Momente. Die Geschichte verläuft oberflächlich und flach, und es mangelt an dramaturgischen Akzentuierungen. In der Summe dieser geschilderten Schwachstellen vermittelt die Serie eher den Eindruck einer aufwendig inszenierten Berichterstattung. Von Spannung oder Neugier habe ich kaum etwas verspürt. Sicherlich ist das Setting mit den schönen und aufwendigen Kulissen absolut top. Aber für mich ist immer noch die Handlung das Herzstück einer Serie. Und da hapert es.
Fazit: Die Serie konnte mich überhaupt nicht überzeugen, obwohl es eigentlich mein Genre ist. Schade, hier wurde offenbar viel Potential verballert.
Mich hat die Serie schlicht und einfach nicht erreicht. Da ist vor allem die meiner Meinung nach wenig überzeugende Inszenierung, die nicht fesselt und kaum Spannung bietet. Aus meiner Sicht ist sie zu sprunghaft und zu holprig. Der Handlungsablauf und die Szenenwechsel wirken schroff, abgeschnitten und partiell löchrig. Und auch die Schauspieler haben bei mir nicht den allerbesten Eindruck hinterlassen. Z.B. Landon Liboiron in der Rolles des Michael Smyth. Er sieht aus wie Mitglied einer Boy-Band, stets frisch geföhnt und für den Auftritt geschminkt. Die Handlung ist vorwiegend in der Wildnis im 18. Jahrhundert angesiedelt. Leute, da will ich Dreck unter den Fingernägeln sehen. Stattdessen sind viele Protagonisten herausgeputzt und geschminkt, wie für eine Hochzeitsfeier. Auch Zoe Boyle, die die Grace spielt, ist aus meiner Perspektive ebenfalls kaum glaubwürdig und macht auf mich in der Serie eher den Eindruck eines Fotomodells.
Die Handlung wirkt auf mich unecht, mühsam konstruiert, so dass ich von einer authentischen Atmosphäre recht wenig sehen konnte. Schade, denn der Plot ist im Grunde genommen gut und hat Potential, das leider nicht ausgeschöpft wurde. Wo die Serie ordentlich punktet, sind die tollen Landschaftsbilder und die beeindruckende Optik. Das reicht aber für eine gute Bewertung nicht aus.
Fazit: die Serie hat viele sehr gute Bewertungen erhalten. Es sei jedem gegönnt, den die Serie gut unterhalten konnte. Mich hat sie nicht überzeugt. Schade eigentlich, denn das Genre ist eigentlich schon etwas für mich.
Es ist eine gute und sehenswerte deutsche Produktion, um das schon mal vorwegzunehmen. Die Handlung des Dreiteilers ist zwischen 1941 und 1945 angesiedelt und schildert die Erlebnisse von fünf Freunden/Freundinnen in den Kriegsjahren. Der Film ist dramaturgisch herausragend inszeniert, insbesondere die schrecklichen und emotional berührenden Szenen am Ende des Krieges/Filmes, die die Sinnlosigkeit nicht nur dieses Krieges und die Absurdität von fanatischen Ideologien vor Augen führen. Beeindruckend echt wirkt die überzeugende Atmosphäre, die authentisch die 1940er Jahre wiedergibt. Einziger Wermutstropfen sind die Schauspieler, die in meinen Augen nicht gerade die allerbeste Performance bieten. Aber bitte, das ist Ansichtssache und kann anders bewertet werden.
Ich finde die hier auf MP und an anderen Stellen vereinzelt geäußerte Kritik, der Film setze sich nicht kritisch genug mit dem 2.Weltkrieg und der Nazi-Vergangenheit auseinander, weit überzogen und unzutreffend. Das ergibt sich schon alleine aus der Handlung, die im Jahr 1941 sehr fröhlich, ausgelassen, optimistisch beginnt und am Kriegsende im Jahr 1945 mit schrecklichen Szenen, Tod und Elend endet. Mehr impliziter Kritik am unsinnigen Krieg sowie an der verbrecherischen Nazi-Zeit in einem Film, der keine Dokumentation ist, sondern primär unterhalten will, geht nicht. Und auf die albernen Klischees, dass die Bösen immer einen finsteren Blick haben müssen und die Guten stets sympathischen Eindruck machen, kann ich- wie erfreulicherweise auch der Film- sehr gut verzichten.
Fazit: ein empfehlenswerter deutsche Film, der unterhält, aber auch zum kritischen Nachdenken anregt. Meines Erachtens ein absolut gelungener Mix.
Der Film hat mich nicht gerade umgehauen. Schlecht ist er jedoch anderseits keineswegs. Im Mittelpunkt steht die Flucht von mehreren Gefangenen aus verschiedenen Ländern aus einem Arbeitslager in Sibirien. Allein schon die Story ist gut und macht permanent neugierig auf Mehr und Weiter. Man solidarisiert sich als Zuschauer mit den Protagonisten und hofft, dass sie in der Wildnis überleben. Trotz eines Peter Weir und zahlreicher positiver Kritiken finde ich jedoch die Inszenierung partiell recht zäh, holprig und sprunghaft, so dass der Handlungsablauf auf mich stellenweise löchrig und eintönig rüberkam. Und auch von Dramatik habe ich wenig gesehen, obwohl die Geschichte dafür sicherlich Potential bietet. Der Film punktet aber mit seiner opulenten Optik und tollen Landschaftsaufnahmen. Und last but not least: Ed Harris, Colin Farrell und Mark Strong, bieten eine mehr als überzeugende Performance und tragen sicherlich den Film erheblich mit.
Fazit: sehenswert ist der Film allemal, für ein sehr gut reicht es jedoch aus meiner Sicht nicht aus.
Wieder mal eine packende Krimi-Doku, die auf wahren Begebenheiten beruht. Diesmal aber nicht aus den USA, woher eine ganze Reihe sehr guter Filme in diesem Genre kommt, sondern aus Frankreich. Ja, True-Crime-Dokumentationen üben auf mich einen besonderen Reiz aus, weil es kaum ein authentischeres und besseres Drehbuch gibt, als das, welches das wahre Leben schreibt.
Worum geht es in dieser 5-teiligen Mini-Serie ? Im Mittelpunkt steht einer der rätselhaftesten Fälle in der Kriminal-Geschichte Frankreichs. Im Jahr 1984 wurde in einem kleinen Ort in der Nähe der ostfranzösischen Stadt Dijon der 4-jährige Gregory gefesselt in dem Fluss Vologne tot aufgefunden. Wer ist zu einer solchen furchtbaren Tat fähig? Bald geraten Familienangehörige von Gregory in Verdacht. Die Ermittlungen der Polizei gestalten sich schwierig, weil sie bei einem Teil der Großfamilie, zu der die Eltern von Gregory gehören, auf eine Mauer des Schweigens stößt. Jeder kennt jeden in dem Kaff, und vor allem die kleinen und auch die dunklen Geheimnisse des anderen. Es gilt das Gesetz des Schweigens gegenüber Fremden. Mysteriös an dem Fall ist, dass die Eltern von Gregory schon seit Jahren von einer unbekannten Person, die „Rabe“ genannt wird, anonym bedroht wurden. Deshalb geht anfangs die Polizei von einem Racheakt aus, der mit diesen anonymen Drohungen zu tun hat. Aber der Fall entwickelt sich zu einem wahren geheimnisvollen Rätsel, der von überraschenden Wendungen und weiteren blutigen Vorkommnissen nur so strotzt. ….
Handwerklich und qualitativ steht die französische Doku amerikanischen Crime-Dokumentationen in nichts nach. Die enorme authentische Ausstrahlung erreicht die Serie von Anfang an dadurch, dass nur die an dem Fall beteiligten Personen mitwirken. Dazu gehören die Familienangehörigen, die Polizeiermittler, Anwälte und Journalisten. Angereicht wird die Serie mit alten filmischen Retrospektiven, z.B. mit Original-Szenen der Beerdigung von dem kleinen Gregory aus dem Jahr 1984. Zusammen mit den Geschehnissen, die sich nach dem Mord ereignen, ist damit für Spannung und Neugier gesorgt, auch wenn die Serie dem Zuschauer schon ganz am Anfang verrät, dass der Täter bis heute nicht ermittelt werden konnte. Das schmälert jedoch meines Ermessens die fesselnde Atmosphäre nicht im Geringsten, denn es gibt in diesem Fall bis heute noch eine Vielzahl von überraschenden Ereignissen und Wendungen, die Kurzweil garantieren.
Fazit: Top-Doku mit einem hohen Binge-Faktor. Wer eine Affinität zu Crime-Dokus hat und Spannung plus Unterhaltung sucht, der ist hier gut aufgehoben. Ich kann die Mini-Serie empfehlen.
Für mich reicht es hier für eine gute Bewertung leider nicht aus, um das schon mal vorwegzuschicken. Die Handlung haut einen nicht gerade vom Hocker und macht den Eindruck, als ob man diese schon in etlichen anderen Filmen gesehen hätte. Schaut aus wie West Side Story auf taiwanisch. Die dramaturgischen Akzente sind nach meinem Empfinden weniger gut ausgearbeitet, weshalb der Film auf mich emotionslos, blutleer und hölzern wirkt. Hinsichtlich des Plots kommt hinzu, dass der Verlauf leicht vorhersehbar ist. Das schmälert die fesselnden Momente auf ein erkleckliches Minimum und raubt den Spielraum für Neugier, Überraschungen und Twists. Atmosphärisch und optisch ist der Film sicherlich gut inszeniert. Und einige Schauspieler haben mich mit ihrer guten Performance positiv überrascht. Dazu zählt vor allem Mark Chao in der Rolle des Mosquito. Das war es dann aber schon, mehr kann ich aus dem Film beim besten Willen nicht herauspressen.
Fazit: der Streifen hat mich nicht überzeugt. Es gibt Filmfreunde, die ihn gut finden. Wahrnehmungen und Geschmäcker sind ja verschieden. Für mich ist aber der Weg zu einer guten Bewertung zu weit. Es langt nicht.