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Alle Kommentare von smartbo
„Die Quarantäne-WG“. Ein Paradebeispiel für eine unerträgliche und abscheuliche Instrumentalisierung und Kommerzialisierung einer Krise. Mediale Heucheleien und Auswüchse sind ja derzeit bei allen TV-Sendern an der Tagesordnung, nur um Aufmerksamkeit zu erlangen, Quote und Kohle zu machen. Beispiel dafür ist die RTL-TV–Show "Die Quarantäne-WG Willkommen Zuhause", die -Gott sei Dank- abgesetzt wird. Da fehlt bei solcher Unterhaltung nur noch eine musikalische Untermalung durch irgendeinen Schlagerfuzzi, und dass Corona-Extra serviert wird. Ja, ja, Pekunia non olet. Mir aber in solchen Fällen gewaltig.
Ich mag Biografien und war deshalb sehr neugierig auf den Film. Angesichts des interessanten Plots und eines Davich Fincher, der Regie führte, war meine Erwartung auch dementsprechend hoch.
Was ich gesehen habe, hat mich allerdings enttäuscht. Da sind die merkwürdig gehetzten, ellenlangen und nervigen Dialoge, die auf mich unecht und gekünstelt wirkten. Und dann noch dazu die overacted spielenden Schauspieler und die hektischen Szenenwechsel. Die schauspielerische Qualität der Darsteller hat mich ebenfalls durchgehend auch nicht gerade überzeugt. Ausnahme ist aus meiner Sicht Rooney Mara, die eine super Performance zeigt. Die Story hat enormes Potential für einen dramaturgisch akzentuierten Handlungsablauf. So habe ich schon erwartet, dass mich die Dramaturgie emotional zumindest partiell anspricht. Doch auch hier Fehlanzeige, denn die Handlung verläuft ohne Höhen und Tiefen auffallend flach.
Fazit: Naja, langweilig oder schlecht ist er nicht. Erwartet habe ich in Anbetracht der attraktiven Story aber mehr. Der Film hat überwiegend sehr gute Kritiken erhalten, die ich jedoch nicht teile. Für mich reicht es gerade noch aus für ein „geht so“.
Der Musik-Film zeichnet ein wahrlich stimmiges Bild von Johnny Cash. Der Filmtitel "Walk the line" ist wie geschaffen, umschreibt er doch treffend kurz und bündig seine bewegte Lebensgeschichte als Stehaufmännchen. Geschildert werden in einem gelungenen Mix seine privaten Tiefen und Höhen sowie seine musikalische Karriere. Beeindruckt hat mich ganz besonders die glänzend aufgelegte Reese Witherspoon, die hier so richtig abrockt und eine fantastische Performance liefert. Klasse. Und selbstverständlich ist die schauspielerische Leistung von Joaquin Phoenix, der zu meinen Lieblingsschauspielern zählt, ebenfalls ganz klar stark. Die Musik ist nicht gerade mein Fall, dennoch habe ich mich keine Minute gelangweilt und viel Spaß an dem Film gehabt.
Fazit: eine prima Unterhaltung, die ich ohne Einschränkungen als sehenswert empfehlen kann. Top.
Der Film fängt verheißungsvoll und vielversprechend an, baut anfangs Spannung auf, die er jedoch durchgehend gänzlich ohne Leerlauf nicht halten kann. Negativ aufgefallen ist mir, dass die einzelnen Filmsequenzen nicht wie gewohnt glatt und sanft von einer Szene in die andere wechseln, sondern grob und wie abgehackt wirken. Der Film kommt bei mir infolge dessen rüber, wie zu einem Spielfilm zusammengestellte einzelne Kurzfilme. Für mich auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig.
Tom Hardy schätze ich als Schauspieler sehr. Hier gefällt er mir aber weniger, weil er nach meinem Empfinden merkwürdig emotions- und teilnahmslos wirkt. Schauspielerisch hat mich Shia LaBeouf beeindruckt, der mit seiner Art zu spielen, dem Film ein flottes und attraktives Tempo verleiht. Pluspunkte sammelt der Streifen mit seiner tollen Optik und seinen schönen, atmosphärisch gut eingefangenen Bildern aus dem ländlichen USA der 1930er Jahre.
Fazit: langweilig ist der Film keineswegs. Jedoch für eine Begeisterung und eine sehr gute Bewertung reicht es aus meiner Perspektive nicht aus.
Das sei schon mal vorweggenommen: ich habe die 4-teilige Mini-Doku, die auf wahren Erlebnissen eines Apothekers in den USA beruht, in einem Rutsch fast ohne Unterbrechung geschaut. Das sagt schon über ihre herausragende und faszinierende Qualität einiges aus.
Worum geht es in der Dokumentation und wie ist meine Einschätzung?
Als der drogenabhängige Sohn des Apothekers Dan Schneider 1999 im Drogenmilieu in New Orleans erschossen wird, und die örtliche Polizei, die mit der damals grassierenden Drogenkriminalität in der Stadt überfordert und an der Aufklärung des Falles nicht interessiert ist, nimmt der Apotheker die Recherchen nach dem Mörder seines Sohnes selbst in die Hand. Diese erweisen sich aber insbesondere in dem Stadt-Distrikt, in dem der Mord geschah, als lebensgefährlich. Trotzdem nimmt der Apotheker couragiert seine Nachforschungen auf, die die Grundlage für seine fesselnd erzählte Story bilden….
Doch damit ist die Doku aber noch längst nicht beendet, denn es geht weiter. Wenige Monate später beginnt der weitere Part der Doku, der den unermüdlichen und bewundernswerten Kampf des Apothekers gegen die grassierende Drogensucht in New Orleans schildert.
Dan Schneider, der den tragischen Tod seines Sohnes nicht überwinden kann und von Schuldgefühlen geplagt wird, wird erneut aktiv, als verdächtig viele, offensichtlich gesunde junge Menschen in seiner Apotheke Rezepte mit einer auffallend hohen Dosis des Schmerzmittels OxyContin vorlegen. Er wird misstrauisch und beginnt mit unermüdlicher Besessenheit nachzuforschen. Als er bei seinen Recherchen entdeckt, dass eine einzige Ärztin in ihrer schäbigen Praxis rund um die Uhr die Rezepte wie am Fließband ausstellt, beginnt sein verzweifelter Kampf gegen diese Ärztin und gegen die Pharmakonzerne, die die suchterzeugende Wirkung von OxyContin und anderen Schmerzmitteln verharmlosen oder gar verschweigen.
*** Leichte SPOILER! [Anfang]
Aber auch hierbei bekommt er von der Polizei, FBI, DEA kaum Unterstützung und ist auf sich alleine gestellt. Doch nach einem langen und zähen Kampf ist er schlussendlich erfolgreich. Dan Schneider trägt so mit seiner mutigen und unermüdlichen Aufklärungsarbeit und der damit verbundenen medialen Aufmerksamkeit dazu bei, dass das Problembewusstsein für den leichtfertigen Umgang mit suchterzeugenden Schmerztabletten in den USA wächst und dass zahlreiche Pharmaunternehmen erfolgreich auf Strafzahlungen verklagt werden konnten. Seitdem ist in den USA die Verschreibung dieser Mittel deutlich zurückgegangen, was sicherlich auch Dan Schneider zu verdanken ist.
*** SPOILER! [Ende]
Die Doku ist primär mit dem Protagonisten Dan Schneider besetzt, der in Retrospektiven und nachgestellten Szenen seine packende Geschichte schildert. Abgespielt werden in der Doku seine Tonbandaufnahmen, die er auf der Suche nach dem Mörder seines Sohnes und später im Kampf gegen die Opioid-Sucht, erstellt hat. Das verleiht der Dokumentation eine faszinierende und unglaublich authentisch wirkende Atmosphäre. Neben ihm kommen auch zahlreiche Beteiligte und Zeugen zu Wort, die die Story inhaltlich abrunden. Handwerklich ist die bewegende Doku von den Regisseurinnen Julia Willoughby Nason und Jenner Furst herausragend gemacht und -angereichert mit zahlreichen Twists - spannend wie ein Thriller inszeniert. Da gibt es von meiner Seite aus nichts zu bemängeln.
Fazit: Die Dokumentation kann sich ohne Weiteres mit einem spannenden Krimi messen. Was ihre Qualität angeht, ordne ich sie klar in die Kategorie Extra-Klasse ein. Absolut sehenswert. Daumen hoch. Top.
Der Film ist nicht mein Fall, auch wenn ich die Sichtung tapfer und geduldig bis zum Ende durchgezogen habe. Die Kernidee zum Plot ist ja nicht schlecht. Auch das Drehbuch ist im Grunde genommen gut, und die im Script enthaltenen Dialoge sind witzig. Aber die Umsetzung ist schlicht und einfach nicht gut. Das gilt für die lückenhafte und holprige Inszenierung, die statt Komik zu liefern, permanent ins Alberne verfällt und vor allem für die Darsteller, die fast alle ziemlich talentfrei sind und die -bei allem Respekt- die Bezeichnung Schauspieler aus meiner Sicht kaum verdient haben. Einzig Leonard Lansink, der die Hauptrolle spielt, macht noch seinen Job recht ordentlich, wobei man es ihm regelrecht ansieht, dass er es besser kann und dass er hier nicht mit voller Überzeugung und ganzem Herzen dabei war.
Fazit: für mich die reinste Zeitverschwendung. Ein guter Film und eine sehenswerte Komödie sind aus meiner Sicht was anderes. Mag sein, dass er dem einen oder anderen gefällt. Dafür zolle ich meinen Respekt. Die Geschmäcker sind halt verschieden. Meine Kragenweite ist es jedoch nicht.
Kurz und bündig: es ist ein spannender und fesselnder Psychothriller mit einem teuflisch guten und überragenden Antony Hopkins, der den reichen Fabrikanten Ted Crawford spielt.
Im Mittelpunkt der Handlung steht Crafords satanische und skrupellose Raffinesse und Intelligenz a la Hannibal Lecter, mit der er den unerträglich arroganten Star-Staatsanwalt Willy Beachum, - exzellent dargestellt von Ryan Gosling -, erniedrigend und demütigend an der Nase herumführt. Dieses packende Psychospiel erzeugt eine permanente Spannung und latente Grundneugier. Zweifellos ein gut inszenierter Film, der mit seiner verblüffend echt wirkenden und finsteren Atmosphäre weitere Pluspunkte sammelt. Gekrönt wird die Story mit dem überraschenden Twist am Filmende.
Fazit: Klasse Unterhaltung, die eine durchgehende Spannung bietet und die sich -im wahrsten Sinne des Wortes- sehen lässt. Da ist für Langeweile kein Platz. Von meine Seite aus eine klare Empfehlung: sehenswert.
Die Story ist simpel, aber vielversprechend: zehn Menschen, die sich untereinander nicht kennen, suchen in einer Gewitternacht Schutz in einem Motel. Plötzlich werden sie der Reihe nach einer nach dem anderen brutal ermordet. Wer ist der Mörder, und wer überlebt ? …
Der aussichtsreichen und mit einem enormen Potential ausgestatteten Geschichte kann der Film jedoch gänzlich nicht gerecht werden. Überwiegend ist der Film spannend inszeniert und punktet primär mit den überraschenden Wendungen. Hinsichtlich dieser Wendungen, der Verschachtelungen und Zeitsprünge weist die Inszenierung meines Erachtens jedoch einige Defizite auf. Zeitweise hat man Schwierigkeiten einzuordnen, worum es geht. Erst im Verlaufe des Filmes macht es der Film hinsichtlich eines nachvollziehbaren Handlungsablaufes dem Zuschauer einfacher. Das kann man anders und vor allem anschaulicher machen. Der Cast bewegt sich aus meiner Sicht auf einem insgesamt akzeptablen Niveau, wobei John Cusack -wie man es von ihm kennt – hier etwas abhebt und eine auffällig gute Performance liefert. Und zu guter Letzt: beeindruckend ist das zwar etwas überzeichnete, aber originelle Filmende, das den Film in seiner Qualität etwas nach oben pusht.
Fazit: eine gute und originelle Geschichte, die jedoch für eine sehr gute Bewertung partiell zu defizitär umgesetzt wurde. Schlecht ist der Film jedoch -unter dem Strich- keinesfalls. Kann man sich nach meiner Einschätzung einmal geben. Für eine Einordung in die Kategorie „sehr guter Film“ reicht es jedoch aus meiner Perspektive nicht aus.
Die 2-teilige HBO-Dokumentation schildert den auf wahren Begebenheiten beruhenden und in den USA aufsehenerregenden Fall der 17-jährigen Michelle Carter, die angeklagt wurde, ihren Freund, Conrad Roy, mit Textnachrichten per SmartPhone in den Selbstmord getrieben zu haben. In der Dokumentation wird das gesamte Gerichtsverfahren authentisch gezeigt, wobei die Szenen nicht nachgestellt werden, sondern Originalaufnahmen aus dem Prozess darstellen. Ergänzt wird sie von Aussagen der an den Verfahren Beteiligten, d.h. Gutachtern, Eltern von Conrad Roy, dem Strafverteidiger von Michelle Carter, Journalisten, „einfachen Leuten“ usw. …
Anfangs, nach den ersten 15 Minuten, habe ich angenommen, ich müsste sehr viel Geduld aufbringen, um die Serie bis zum Ende zu schauen, war doch der Fall für mich klar, dass Michelle Carter schuldig ist. Doch die Serie schafft es, die Zuschauer auf eine schwindelerregende und fesselnde Slalomfahrt mitzunehmen, die von überraschenden Twists nur so strotzt. Kaum hat man Michelle Carter verurteilt, wartet die Serie mit weiteren Szenen oder Aussagen der Beteiligten auf, die Zweifel schüren oder gar ihre Unschuld beweisen, um dann wieder eine Kehrtwende zu machen. Die Geschichte wird emotional ergreifend geschildert, weil sie die Hilflosigkeit von zwei pubertierenden Teenagern aufzeigt, die selbst psychisch krank und hilfsbedürftig sind und mit den Herausforderungen der realen Welt nicht zurechtkommen. So sind ihre unzähligen Original-Handy-Nachrichten, die die beiden stundenlang miteinander gepostet haben, auf den ersten Blick von bizarren Belanglosigkeiten, aber beim genauen Hinschauen auch von versteckten Hilferufen gekennzeichnet.
Nachdenklich stimmen - wie so oft in solchen Fällen - die von den Massenmedien entsprechend munitionierten, öffentlich getroffenen Aussagen von am Verfahren unbeteiligten Menschen, die der Komplexität eines solchen Falles offenbar nicht gewachsen sind, und aus einer simplen Schwarz-Weiß-Mentalität heraus vorschnell eine Verurteilung oder einen Freispruch fordern. Jedoch als so einfach, wie ich es am Anfang der Sichtung selbst gesehen habe, sollte sich am Ende der Doku der Fall dann doch nicht erweisen. .
Fazit: die faszinierende, von der Filmemacherin Erin Lee Carr gedrehte Dokumentation, ist handwerklich herausragend und fesselnd inszeniert. Eine -endlich wieder mal- klasse HBO-Qualität. Top. Aus meiner Sicht -ganz klar- sehenswert.
Der Plot von "White Boy Rick", der auf wahren Begebenheiten beruht, ist in Detroit in den 1980er Jahren angesiedelt und handelt von dem 14-jährigen Richard Wershe, der ins Drogenmilieu abrutscht und beginnt, mit Drogen zu handeln. Gleichzeitig lässt er sich aber auf ein gefährliches Doppelspiel ein und arbeitet als Informant für das FBI. Mit den Jahren wächst sein Einfluss. Doch kann das auf Dauer gut gehen? ….
Es gibt Filme, bei denen man während der Sichtung die Aufmerksamkeit verliert, ab und zu die Stopp-Taste betätigt und etwas anderes tut, dann wieder einschaltet und weiterschaut. Das sind sichere Anzeichen für einen eintönigen Film. Es gibt aber Filme, die einen in den TV-Sessel regelrecht festnageln und nicht mehr loslassen. Zu dieser Sorte gehört dieser hier, bietet er doch von Anfang an emotionale Dramaturgie pur, Spannung und eine fesselnde Handlung, die gekonnt den Justizskandal rund um den Protagonisten Richard Wershe schildert und Kritik an den Machenschaften der Polizei und dem US-Justizsystem übt. Die Kritik ist allerdings implizit und fällt nicht verbissen belehrend aus, so dass von einem politischen Film keine Rede sein kann. Jedoch: unglaublich, dass so etwas in einem Rechtsstaat möglich war. Top inszeniert.
Was auch gut zu gefallen weiß, ist das dreckige, bedrückende und authentisch wirkende Setting. Zusammen mit der düstere Atmosphäre versetzt dies einen regelrecht in die 80er Jahre in eine heruntergekommene Gegend einer US-Großstadt. Ausgezeichnet ist ebenso die schauspielerische Leistung der Protagonisten. So überzeugt insbesondere Richie Merritt in der Rolle des Richard Wershe Jr., ja, und -ganz klar- ebenfalls Matthew McConaughey, der seinen Vater verkörpert.
Fazit: Ein guter Film, der zum Nachdenken anregt und einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Aus meiner Sicht ein Streifen der Kategorie „Absolut empfehlenswert“.
In der Dokumentation geht es um die Lebensgeschichte von Wilhelm dem Eroberer, Herzog der Normandie, der in im Jahr 1066 Unglaubliches vollbrachte und damit Geschichte schrieb: er überquerte mit 600 Segelschiffen, 15000 Kämpfern und 2000 Pferden von Frankreich nach England den Ärmelkanal und eroberte in der Schlacht bei Hastings am 14.10.1066 den englischen Thron. Mit seiner Thronbesteigung beendete er auf der Insel die Herrschaft der Wikinger und der Angelsachsen. Danach begann in England die eiserne Regentschaft der Normannen, die die Kultur, die Sprache, die Gesetze und die Architektur verändern und zu einem grundlegenden Umbruch im Land führen sollte.
Wilhelm der Eroberer, oder Wilhlem I. oder „Wilhelm der Bastard“, wie er auch genannt wurde, war allerdings kein lupenreiner Franzose. Die Normannen waren Nachfahren von überwiegend dänischen Wikingern, die in Frankreich Anfang des 10. Jahrhunderts in der Normandie seßhaft wurden, sich mit der einheimischen Bevölkerung vermischten und das Herzogtum Normandie gründeten. Deshalb lassen sich die bis heute noch lebende normannische Sprache und der französische Dialekt, der in der Normandie üblich ist, sowie viele Ortsnamen auf nordische Einflüsse zurückführen.
Die zeitgeschichtliche Doku punktet vor allem mit opulent nachgestellten Spielszenen, aufwendiger Ausstattung und authentischen Kulissen. Die Wortbeiträge von Experten runden die gute Qualität der Doku ab.
Fazit: die Dokumentation stellt ein wahrlich gelungenes Reenactment dieser historischen Epoche dar und ist primär eher etwas für Geschichtsinteressierte. Von knochentrockenem und langweiligen historischem Dokumentarfilm kann jedoch keine Rede sein. Vielmehr gelingt es der Doku in unterhaltsamer und optisch beeindruckender Weise, eine Fülle von Informationen zu vermittelt und damit gleichzeitig Geschichte zum Genuss zum machen. Top.
Der Film hat mich nicht gerade zu Begeisterungsstürmen verleitet. Aber für eine saubere 6 (= gut) reicht es in jedem Fall. Die Story ist nicht neu, dennoch finde ich den Film und die Handlung insgesamt schön. Er bietet eine gute schauspielerische Leistung, was zuvorderst für Kristin Scott Thomas gilt. Auch die sensible Inszenierung, die eine authentische Atmosphäre präsentiert, ist einwandfrei. Insbesondere zum Ende hin punktet der Film mit seinen dramaturgischen und emotionalen Akzenten.
Fazit: Dass der Film mich gepackt hat, kann ich nicht behaupten. Aber für einmal anschauen und eine überzeugende Einstufung in die Kategorie „Guter Film“ reicht es in jedem Fall.
Um es vorwegzuschicken: der nachfolgende Kommi stellt keine differenzierende Beschreibung des Filmes dar, wie die meisten meiner Kommentare, sondern eine begeisterte Würdigung. Bei dieser gigantischen und unübertrefflichen Komik geht es ja auch aus meiner Sicht nicht anders.
Diese irre und himmlisch bescheuerte Komödie habe ich schon unzählige Male gesehen, dennoch reißt sie mich immer wieder mit ihrem witzigen und rabenschwarzen Humor mit. Kurz und bündig: für mich der nackte Wahnsinn und die Mutter aller Slapstick-Komödien. Sie bietet ein Feuerwerk an lustiger Situationskomik, absurden Szenen, sau-komischen Dialogen und verrückten Gags. Es ist wahrlich ein Meisterwerk von David Zucker, das perfekt schauspielerisch mit Leslie Nielsen und Priscilla Presley besetzt ist.
Fazit: Wer auf diese Art von Humor steht, ist hier bestens aufgehoben. Ein herrlicher Klamauk-Klassiker, der wie eine Rakete abgeht und trotz seines Alters von Anfang an super Spaß und Unterhaltung bietet. Top. Beide Daumen hoch.
Spanische Filme schneiden bei mir meistens gut ab. Mit den Serien habe ich so meine Probleme. Auch mit dieser hier. Warum?
Die Inszenierung enthält zahlreiche Standards, die man schon x-mal woanders gesehen hat, und ist mit Klischees regelrecht überfrachtet. Klischees, die überzeichnet sind, damit auch die in der letzten Reihe kapieren, worum es geht. Ja, ja, die da Oben, die bösen und arroganten Reichen, die sexy Schuluniformen, Mobbing in der Schule … Etwas Originelles oder Neues bietet die Handlung aus meiner Sicht kaum. Vielmehr stellt sie eine Mixtur aus den verschiedensten Elementen anderer Serien dar. Der Handlungsablauf hat sich daher für mich meistens als vorhersehbar erwiesen, was der Spannung den letzten Garaus gemacht hat.
Fazit: Es gibt viele Fans der Serie, die sie so richtig gut finden. Prima. Meine Kragenweite ist sie jedoch nicht.
Wer nach der 3. Staffel von „Narcos“, die in Kolumbien spielt, geglaubt hat, dass diese erfolgreiche Serie damit ihr Ende gefunden hat, hat sich geirrt. Denn auch die Nachfolgeserie "Narcos: Mexiko", in deren Mittelpunkt die Drogen-Kartelle in Mexiko stehen, setzt ihre Erfolgsgeschichte fort.
Nachdem schon die 1. Staffel ordentlich gepunktet hat, beeindruckt auch die 2. Staffel mit ihrer herausragenden Qualität. Sie ist in den 80er Jahren angesiedelt und handelt von Miguel Ángel Félix Gallardo, dem Boss des mexikanischen Drogenkartelles Guadalajara. Die Story basiert auf wahren Begebenheiten. Spannung und eine fesselnde Handlung sind durchgehend garantiert. Die Atmosphäre ist verblüffend authentisch, die Schauspieler eine Wucht. Vor allem gehört die finale 10. Folge dieser Staffel zu einer der besten Serien-Schluss-Folgen, die ich gesehen habe. Okay, es gibt eine Gewaltszene, in der Kinder involviert sind. Und das gefällt mir gar nicht. Darauf hätte die Serie aus meiner Sicht gut und gerne verzichten können. Aber schlussendlich hält sich die Gewaltdarstellung bei diesem Plot über die zehn Folgen gestreckt ziemlich in Grenzen und hat keinen Einfluss auf meine Bewertung.
Fazit: eine Serie der Extraklasse, die eine spannende Unterhaltung bietet. Daumen hoch. Absolut sehenswert.
P.S: Félix Gallardo, der Protagonist dieser Staffel, wurde widerstandslos 1989 verhaftet und zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt. Diese Strafe verbüßt er seit 31 Jahren im mexikanischen Hochsicherheitsgefängnis Altiplano bis heute noch.
Es ist ja schon so viel über den Film geschrieben worden. Ich beschränke mich daher in meinem Kommentar auf das aus meiner Perspektive Wesentliche.
Dazu gehört zuvorderst die Erwartungshaltung. Damit der Film gefällt, sollte man an ihn mit den richtigen Erwartungen rangehen, was ganz besonders für die Batman-Puristen gilt. Warum? Wer einen lupenreinen Batman-Film und ein actiongeladenes Comic-Abenteuer erwartet, der wird enttäuscht sein. Er spielt zwar in Gotham-City und Bezüge zu der Batman-Welt sind zwar vorhanden. Aber bei „Joker“ handelt es sich um ein reines Drama, in dem exzellent und subtil das Psychogramm eines psychisch labilen und sozial isolierten Mannes gezeichnet wird, der sich mit Auftritten als Clown in Kinderkrankenhäusern durchschlägt und in der brutalen Gotham-City-Umgebung, in der Gewalt und Intoleranz dominieren, allmählich zu einem eiskalten Psychopathen und Killer entwickelt. Eben diese feinfühlig inszenierte sukzessive Entstehungsgeschichte des Jokers, so wie er aus den Batman-Filmen und aus den Comics bekannt ist, steht im Mittelpunkt des Plots.
Was besonders gut gefällt, ist – ganz klar - die atemberaubende schauspielerische Leistung von Joaquin Phoenix. Er spielt sich mit seinem lustigen Laufstil, seinem irren, unkontrollierten lauten Lachen und komischen Tanzeinlagen regelrecht die Seele aus dem Leib und verschmilzt regelrecht mit seiner Rolle. Das hat mich tief beeindruckt. Zweifellos gehört er zu den besten Schauspielern der Welt und setzt sich in der Filmgeschichte mit "Joker" ein Denkmal.
Natürlich reicht eine gute schauspielerische Performance für eine gute Filmbewertung noch nicht aus. Aber keine Sorge. So punktet der Film neben dem klasse Schauspiel von Phoenix mit einem brillanten Setting und einer düsteren und authentisch inszenierten Atmosphäre. Und zu guter Letzt: Spannung und ein packender Handlungsablauf sind durchgehend vorhanden und sorgen dafür, dass für Langeweile kein Platz vorhanden ist.
Fazit: Meiner Meinung nach ist Joker eine Meisterwerk und wird früher oder später in die Garde der Film-Klassiker aufrücken. Dafür spricht alleine schon seine fantastische Qualität. Bei mir ist er jetzt schon zum Lieblingsfilm avanciert. TOP Film. Absolut sehenswert.
Der Plot des Neo-Westerns ist in Texas in der Gegenwart angesiedelt und handelt von zwei hoch verschuldeten Brüdern, die ihre Schulden mit Überfällen auf die Bank begleichen, an die ihre Farm verpfändet wurde. Ein alter Texas-Ranger, exzellent gespielt von Jeff Bridges, der kurz vor seiner Pensionierung steht, verfolgt die beiden Geschwister mit beharrlicher Zähigkeit. Die fesselnde Story vereint Action, Thriller und Familiendrama und erschafft daraus einen unterhaltsamen und spannenden Mix. Der Film setzt aber auch -wenn man genauer hinschaut- politische Akzente, indem er mit schonungsloser Offenheit den schleichende Verfall der Städte und die Verarmung der Menschen zeigt.
Es ist ein harter Film, der mit einer bemerkenswert dichten und authentischen Atmosphäre des amerikanisch-texanischen Westens aufwartet. Diese wird zusätzlich verstärkt durch die großartige Charakterzeichnung der Darsteller. Das Schauspielensemble bietet eine brillante Performance. Hier glänzen vor allem Jeff Bridges und Ben Forster, der einen der beiden Brüder darstellt. Eine wahrlich tolle schauspielerische Leistung. Und zu guter Letzt: angereichert wird die Filmqualität mit von Nick Cave komponierten Songs, die perfekt zu der Atmosphäre passen und die schönen Landschaftsbilder untermalen.
Fazit: es war meine Zweitsichtung, und ich habe mich trotzdem kein bisschen gelangweilt. Ein Film, der von Anfang bis zum Ende Spannung pur und eine fesselnde Handlung bietet. Daumen hoch. Eine überdurchschnittlich gute Unterhaltung. Absolut empfehlenswert.
Es ist zweifellos eine bemerkenswerte Dokumentation, die ein beklemmendes und zum Nachdenken anregendes Bild der politischen Verhältnisse in Brasilien zeigt. Das äußerst labile demokratische System funktioniert dort de facto so gut wie gar nicht. Politische Intrigen, Verleumdungen, Rechtsbeugung, Korruption sind an der Tagesordnung. Veränderungen und Verbesserung sind nicht in Sicht. Denn mit dem jetzigen Präsidenten Bolsonaro wird es in Brasilien mit Sicherheit zu einer weiteren Verrohung der politischen Kultur kommen.
Schaut man sich jedoch in Deutschland akribischer und genauer um, gibt es überhaupt keinen Anlass, uns auf die Schultern zu Klopfen und auf Brasilien herabzublicken. Denn auch bei uns sind schmutzige politische Winkelzüge und Ränkespiele gang und gäbe, die nichts mit einer sauberen politischen Kultur zu tun haben. Dafür gibt es unzählige Beweise und Beispiele. Ad hoc fällt mir da Ursula von der Leyen ein: ihre Flucht aus dem von politischen Intrigen, Korruption und schmutzigen Sumpf durchtränkten Verteidigungsministerium und ihre wundersame Blitz-Etablierung als mächtigste Politikerin Europas.. Und wenn man dabei noch AKK auf einen Schleudersitz hieven und los werden kann, umso besser. Perfekt eingefädelt, Angie. Und das wurde in Windeseile durchgezogen. „Unglaublich“. In Brasilien sind solche politischen Machenschaften alltäglich und werden ganz offen präsentiert. In Deutschland und in den meisten anderen europäischen Ländern geht es da viel leiser, unauffälliger, raffinierter und wenig offensichtlich zu. Selbstverständlich wäre es zu weit hergeholt zu behaupten, dass es bei uns genauso zugeht, wie in Brasilien. Es wäre jedoch naiv zu glauben, dass es in Deutschland keine schmutzigen politischen Intrigen und eine saubere Demokratie gibt.
Da fragt man sich angesichts dessen natürlich, ob wir die Demokratie überhaupt noch brauchen?
Bis heute ist mir die Charakterisierung der Demokratie seitens meiner damaligen, von mir sehr geschätzten, Klassenlehrerin in Erinnerung geblieben. Sie sage sinngemäß: Demokratie ist ein schlechtes, mit unzähligen Fehlern behaftetes und beinahe schon ein untragbares politischen System. Aber Demokratie ist immer noch besser als alle anderen Systeme. Es gibt für Demokratie halt keine Alternative. Wie wahr. Bis heute ist diese Überzeugung tief in mir verwurzelt.
Besonders hervorheben möchte ich, dass die Doku handwerklich brillant inszeniert ist. Die Zusammenhänge sind in chronologischer Reihenfolge gut verständlich dargelegt. Die retrospektiven Filmausschnitte und die Interviews machen sie zu einem authentischen und glaubwürdigen Zeitdokument. Was gefällt, ist, dass die Autorin der Doku, Petra Costa, die auch als Sprecherin zu hören ist, zwar ihr Land und das politische System kritisch beleuchtet, jedoch stets unaufgeregt und sachlich die Mißstände schildert, ohne anklagend oder verurteilend zu wirken.
Fazit: eine großartige und kritische Dokumentation, die gekonnt ein umfassendes Bild der politischen Verhältnisse in Brasilien zeigt. Ich kann sie nicht nur allen politisch Interessierten als sehenswert empfehlen. Eine Doku der gehobenen Qualität. Top.
- Der Kommentar enthält SPOILER -
Die Handlung des Filmes bewegt sich auf sehr dünnem Eis und ist von Klischees übersät. Der Film beginnt damit, dass ein Professor mit dem Spezialgebiet "Terrorismus" seine neuen Nachbarn kennenlernt und diese von ihm von Anfang an als Terroristen verdächtigt werden. Und siehe da, Volltreffer: die Nachbarn haben sich tatsächlich als gefährliche Terroristen erwiesen. Na ja, man muss schon viel guten Willen aufbringen, um dies als glaubwürdig einzustufen und zu schlucken.
Der Film orientiert sich m.E. zu sehr an dem damaligen Mainstream, der - u.a. auf dem Hintergrund des Bombenanschlags auf das Murrah Federal Building in Oklahoma City - von Terrorangst und Terrorhysterie determiniert war. Nur auf diesem Hintergrund, wenn überhaupt, kann der Film seinen Reiz entfalten. Ist der Einfluss des Mainstreams erloschen, muss der Film seine ganze sonstige Qualität zeigen. Und hier sehe ich, insbesondere was die Glaubwürdigkeit der Handlung anbetrifft, Defizite. Diese wirkt auf mich sehr konstruiert, unrealistisch und enthält weitere Dellen. So wird z.B. das Motiv der Täter nicht evident. Und welchen "Sinn" sollte der Bombenanschlag am Ende des Filmes haben, welche Aussage wollten die Täter damit treffen? Warum sollten die Terroristen den Anschlag einem Professor in die Schuhe schieben, anstatt mit einer Botschaft an die Welt aufzuwarten ?
Ein Film muss für mich nicht perfekt und frei von logischen Fehlern sein. In diesem Streifen, mit einem solch politisch relevanten Thema, sind diese jedoch für einen glaubwürdigen, guten und authentischen Handlungsablauf zu gravierend und für eine Bewertung der Qualität zu relevant als das man sie ignorieren könnte.
Fazit: als schlecht kann man den Film sicherlich nicht bezeichnen. Dafür ist er handwerklich zu gut und auch durchaus spannend gemacht. Hinzu kommt die gute schauspielerische Leistung der Darsteller. Hier wissen insbesondere, -ganz klar, und wie man es gewohnt ist,- Tim Robbins und Jeff Bridges zu gefallen. Für eine gute bis sehr gute Bewertung reicht es jedoch nach meiner Einschätzung nicht aus.
Ja, die Filme aus Spanien lassen sich im wahrsten Sinne des Wortes sehen. Und wieder mal ein guter Film, der mir imponiert. So fallen nach meiner Einschätzung die Bewertungskriterien ( Story, Atmosphäre, Setting usw., usw.), die ich bei der Filmkommentierung zugrunde lege, überdurchschnittlich positiv aus. Es gibt jedoch -um das vorwegnehmend anzudeuten- aus meiner Sicht einen Wermutstropfen.
Was ich zuvorderst herausstellen möchte, ist, dass sich der Plot auf dem scheinbar harmlosen Hintergrund eines langweiligen Altersheimlebens subtil zu einem fesselnden und raffiniertenThriller entwickelt, in dem Rache, Gewalt und Hass dominieren. Und das Verwirrspiel beginnt: wer ist das Opfer, wer der Täter. Die Handlung ist zweifelsohne beeindruckend gut und spannend inszeniert. Wäre da jedoch nicht das in meinen Augen missratene Filmende, das eine beängstigende und spektakuläre Wirkung entfalten soll, das jedoch auf mich unpassend und in Relation zu der gesamten Geschichte zu exzessiv rüberkommt. Dieses Finale entspricht auch nicht meinem Geschmack. Ist aber -claro- Ansichtssache, und mag sein, dass der Schluss dem einen oder anderen gefällt.
Fazit: schlecht ist der Film nicht. Ursprünglich habe ich aber während der Sichtung eine 7,5 als Bewertung ins Auge gefasst. Einen Punkt Abzug gibt es jedoch für das nach meinem Empfinden wenig gelungene Ende. Deshalb landet der Film in meiner Einschätzung bei einer 6,5. Letztendlich bedeutet das immer noch ein „Ganz gut“, was meine nach wie vor vorhandene Affinität für spanische Filme unangetastet lässt.
Es ist eine erstklassige Serie. Beginnen möchte ich in meinem Kommentar mit dem auffallend großartigen Cast. So ist insbesondere die schauspielerische Performance der Hauptdarsteller hervorzuheben: Michael Hall, der Dexter Morgan, den Blut-Forensiker, verkörpert und Jenniffer Carpener, die seine Schwester Debra und eine Polizistin spielt. Debra hat mich mit ihrer überdrehten Art anfangs etwas genervt. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich an sie und sie strahlt zunehmend Sympathie aus.
Auch hier, wie in der überragenden Serie „Breaking Bad“ ebeso, gelingt es der Inszenierung subtil das Paradoxon herbeizuzaubern, dass man als Zuschauer klammheimlich Solidarität und Sympathie mit Dexter, einem kalten Massenmörder, empfindet. Die Handlung ist erstklassig und kurzweilig umgesetzt. Atmosphärisch ist die Serie authentisch und überzeugend. Man hat fast den Eindruck, gerade eben im sonnigen Florida zu sein. Dazu trägt sicherlich auch der gute und perfekt eingesetzte Score bei, der, passend zum sonnigen Florida, von karibischem Musikstil geprägt ist.
Die Qualität der Staffeln schwankt etwas, ohne dass dadurch jedoch insgesamt in der Schlussbetrachtung der sehr gute Eindruck gemindert wird. Die beste ist aus meiner Sicht die 4. Staffel „Trinity Killer“. Das liegt auch sicherlich an der exzellenten schauspielerischen Leistung von John Lithgow, der den psychopatischen Trinitykiller darstellt. Ja, und das Ende der Serie ist auch nach meinem Empfinden nicht gerade perfekt, aber - entgegen der partiell heftigen, in meinen Augen jedoch zu überzogenen Kritik – durchaus akzeptabel.
Fazit: eine Serie der Güteklasse Top-Qualität. Für Spannung und eine kurzweilige Unterhaltung ist reichlich gesorgt. Inzwischen hat sich die Serie zum Kult gemausert. Beide Daumen hoch. Angesichts dessen, dass es derzeit kaum gute Serien gibt, wäre ich hoch erfreut, wenn es eine Fortsetzung geben würde.
Um das schon mal vorwegzunehmen: es ist ein herausragender Film-Klassiker, der sich trotz der 30 Jahre, die er auf dem Buckel hat, neben den heutigen, vorwiegend mit einer ausgebufften CGI-Technologie gedrehten Sci-Fi-Filmen, ohne Wenn und Aber sehen lassen kann.
Für sein Alter sind das futuristische Mars-Setting und die technischen Tricks einfach nur umwerfend. Den skurrilen und sonderbaren Mars-Figuren sieht man an, dass sie im Film mit viel Kreativität und Fantasie kreiert wurden. Der Kult-Film bietet eine ausgefallene Science-Fiction-Story, die vom Paul Verhoeven exzellent umgesetzt wurde. Hervorzuheben ist in meinen Augen insbesondere die sehr gute schauspielerische Performance von Arnold Schwarzenegger. Er zählt, -gemessen an den klassischen Kriterien-, vielleicht nicht zu den allerbesten Schauspielern. Das schmälert aber seine Leistung nicht im geringsten. Denn Arnie schafft es mühelos, dieses Manko mehr als zu kompensieren und vor allem mit seiner wuchtigen Präsenz und einnehmenden, raumfüllenden Ausstrahlung zu punkten. Lob gibt es von meiner Seite aus für die verblüffend echte Atmosphäre. Die Handlung ist im Jahr 2084 angesiedelt. Es wirkt aber alles sehr authentisch. Überraschende Wendungen runden den Film ab und reichern seine Qualität an. Für Spannung und eine fesselnde Handlung ist also auf jeden Fall gesorgt.
Fazit: ein Klassiker, der zu einem der besten Science-Fiction-Filmen aller Zeiten zählt. Es ist schlicht und einfach eine atemberaubende Top-Unterhaltung und ein Muss für jeden Film-Freund. Beide Daumen hoch.
Der Film basiert auf einer wahren Geschichte und schildert das Leben des Auftragskillers Richard Kuklinski. Die Handlung ist in den 60er bis 80er Jahren in New York angesiedelt.
Kuklinskis Kindheit war hart, und Liebe hat er nie erfahren. Von seinem Vater wurde er permanent brutal geschlagen. Und so entwickelt sich Richard zu einem kaltblütigen und skrupellosen Menschen, der unfähig ist Empathie zu empfinden. Als Erwachsener schlägt er sich mit Gelegenheitsjobs durch. Zufällig trifft er den Gangsterboss Roy Demeo und übernimmt für ihn den Job als Auftragsmörder.
Seine traumatische Kindheit lastet jedoch schwer auf ihm und die Erinnerungen an diese Zeit kommen immer wieder hoch. Deshalb möchte er familiär alles anders machen. Er heiratet und hat drei Kinder, die er vergöttert und behütet. Sein Familienleben ist harmonisch und glücklich. Von seinem Leben als kaltblütiger Mörder ahnt seine Familie längere Zeit nichts. Seine Frau und die Kinder glauben, er sei ein erfolgreicher Geschäftsmann. Und so verkörpert Kuklinski eine schizophrene Persönlichkeit, die ein Doppelleben führt. Auf der einen Seite erledigt er mit großem Ehrgeiz seine Arbeit als eiskalter Killer und zu Hause spielt er den gutherzigen Familienvater ...
SPOILER! [Anfang]
Das kann aber lange nicht gut gehen. Und so kommt, was kommen musste: er kann auf Dauer seinen gewalttätigen Charakter vor seiner Familie nicht mehr verbergen. Nach mehr als 20 Jahren seiner "Karriere" als Killer, in denen er eine blutige Spur hinterließ und kaltblütig über 100 Morde beging, wird er von der Polizei verhaftet und zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt. Seine Familie sieht er nie mehr wieder.
SPOILER! [Ende]
Der Film punktet in erster Linie mir seiner düsteren und authentischen Atmosphäre. Zu verdanken ist dies insbesondere den gut aufgebauten Settings der 60er, der 70er und später der 80er Jahre, die glaubwürdig rüberkommen. Hervorzuheben ist jedoch primär die schauspielerische Leistung von Michael Shannon, der exzellent Richard Kuklinski darstellt und verblüffend echt seine gespaltene Persönlichkeit verkörpert. Aber auch Ray Liotta in der Rolle des Gangsters Roy Demeo macht seine Sache auffallend gut.
Fazit: ein spannender Thriller, den ich ohne Weiteres als sehenswert empfehlen kann. Daumen hoch. Top.
Im Mittelpunkt des Biopics steht der geniale, aus Indien stammende, Mathematiker Srinivasa Ramanujan, der Anfang des 20. Jahrhundert gelebt hat. Angesichts der interessanten Geschichte habe ich gehofft, einen guten Film zu sehen. Hinzu kommt, dass ich auf Dev Patel gespannt war, der die Hauptrolle spielt und in dem großartigen Film „Slum Dog Millionär“ eine ausgezeichnete Performance zeigt. Der Film hat meine Erwartungen jedoch enttäuscht. Warum?
Es ist ja verständlich, dass man bei derart gelagertem Plot keine Action oder reißende Spannung erwarten kann. Gut. Aber auch ansonsten gelingt es dem Film kaum, das Fehlen dieser Faktoren zu kompensieren. So habe ich vor allem eine überzeugende und fesselnde Atmosphäre vermisst. Und so verwundert es auch nicht, dass fast durchgehen die Langeweile meine ständige Begleiterin bei der Sichtung war. Hinzu kommt, dass der schwache und ermüdende Score nicht gerade zu einem fesselnden Handlungsablauf beiträgt. Und so plätscherte der Film vor sich hin, während dessen ich nur mit viel Disziplin und Mühe die Aufmerksamkeit aufrechterhalten konnte. Und auch die reichlich vorhandenen emotionalen Szenen, die der Film eigentlich bietet, haben mich kaum erreicht und somit nichts zu einer besseren Einschätzung beigetragen. Der Funke ist einfach nicht übergesprungen.
Da reicht es für eine gute Bewertung in meinen Augen nicht aus, dass der Cast, bei dem vor allem Dev Patel in der Hauptrolle und Jeremy Irons überzeugen, eine überdurchschnittlich gute Performance liefert.
Fazit: Dem Biopic fehlt aus meiner Sicht einiges. Vor allem eben eine überzeugende Inszenierung, die dem Zuschauer eine fesselnde Handlung oder wenigstens einen emotionalen Sog bietet. Von einer guten Bewertung ist der Film meiner Meinung nach weit entfernt. Schade. Denn die Story hat viel Potential, das nach meinem Eindruck leider nur ungenügend ausgeschöpft wurde. Ein Danny Boyle hätte aus der Story sicherlich mehr gemacht.
„Into the Wild“ ist ein feinfühliger Film über einen jungen Aussteiger, der sich den Normen der kosum- und leistungsorientierten Gesellschaft nicht beugen will und von heute auf morgen beschließt, sein eigenes, vom gefühlskalten Elternhaus unabhängiges Leben, tief in Alaskas Wildnis zu führen. Im Mittelpunkt der mit Zeitsprüngen verbundenen Handlung stehen in Rückblenden seine Kindheit sowie die Abenteuer, die er während seiner Reise nach Alaska erlebt. Dort angekommen wird er, der bisher nur das behütete und wohlhabende Familienleben kennt, mit den Gefahren und unbekannten Herausforderungen der alaskischen Natur konfrontiert, die er nur mühsam bewältigt …
Die Handlung erzeugt von Anfang an eine fesselnde Grundneugier, wie es weitergeht und wie der Film endet. Der Plot ist nicht gerade der Reißer, dennoch ist der Film ohne Längen kurzweilig. Das mag auch daran liegen, weil er bei manchen projizierend den eigenen, tiefsitzenden, unerfüllten Traum überträgt, auszusteigen und irgendwie/irgendwo, losgelöst von westlichen, gesellschaftlichen Zwängen, ein wahrlich freies Leben zu leben, wohl wissend, dass das nur ein verführerischer Gedanke ist. Dem Film gelingt es aber vorzüglich, diese süße Sehnsucht beim Zuschauer zu wecken. Besonders hervorzuheben sind die schönen Landschaftsbilder und die gefühlsbetonten Songs von Eddie Vedder, die die sensible und authentische Atmosphäre anreichern und die Filmqualität nach oben pushen.
Fazit: Ein gelungenes Werk von Sean Penn. Also, gravierende Schwächen habe ich nicht gesehen. Prima inszeniert. Deshalb kann ich dem Film ohne Wenn und Aber das Prädikat "ausgezeichnet" verleihen. Top.