smartbo - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Dept. QDept. Q ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Scott Frank mit Matthew Goode und Alexej Manvelov.+25 Kommentare
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+18 Kommentare
-
Das ReservatDas Reservat ist eine Drama aus dem Jahr 2025 von Ingeborg Topsøe mit Marie Bach Hansen und Danica Curcic.+15 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
28 Years Later390 Vormerkungen
-
The Fantastic Four: First Steps94 Vormerkungen
-
Jurassic World 4: Die Wiedergeburt93 Vormerkungen
-
Weapons - Die Stunde des Verschwindens87 Vormerkungen
Alle Kommentare von smartbo
Ich will es schon am Anfang vorwegnehmen: die ersten beiden Staffeln der Serie stufe ich als ziemlich gut ein, obwohl es bereits hier ein leichtes Bewertungsgefälle gibt. Die erste Staffel hat bei mir noch mit einem „ganz gut“, die zweite mit „geht so“ abgeschnitten. Mit der dritten Staffel sinkt jedoch meine Bewertung und erreicht gerade noch den Bereich „uninteressant“. Die Serie hat überwiegend gute bis sehr gute Bewertungen erhalten. Da meine Einschätzung nicht ganz so üppig ausfällt, möchte ich meine Sicht auf die Serie etwas ausführlicher schildern und begründen.
Mein Hauptkritikpunkt liegt in der wenig überzeugenden Authentizität. Die Handlung ist im tiefen Mittelalter angesiedelt. Da will ich eben fettige, ungepflegte Haare und Dreck unter den Fingernägeln sehen. Stattdessen sind fast alle Protagonisten, egal ob vor oder nach der Schlacht, herausgeputzt und geschminkt, wie vor einem Besuch des Wiener Opernballs. Natürlich ist es Ironie, die aber treffend und real meine Einschätzung und das aus meiner Sicht überzogene Overstyling verdeutlichen soll. Auch mit den reichlich vorhandenen Klischees habe ich so meine Probleme. So sind das Gut und das Böse zu überzeichnet dargestellt. Kleine Beispiele: auf der einen Seite steht der alles überragende Held Uthred, der makellos ist und den Guten verkörpert. Auf der anderen, die grimmig dreinschauenden und hässlichen Feinde, die allein schon optisch und akustisch zu übertrieben als Bösewichte präsentiert werden.
Und die schauspielerische Qualität? Alexander Dreymon, der in der Hauptrolle den Uthred verkörpert, macht ja noch seine Sache recht ordentlich. Das gleicht gilt in meinen Augen für Dawid Dawson als König Alfred. Aber ansonsten hält sich die Qualität der meisten Darsteller in Grenzen. Wenn ich mir z.B. Timothy Innes in der Rolle des Eduard oder Thea Sofie Loch Næss, die die Hexe Skade verkörpert, ansehe und frage, was an den beiden schauspielerisch gut sein soll, dann sehe ich: wenig. Okay, die zuletzt Genannte sieht gut aus. Aber davon gibt es eine ganze Menge und darauf kommt es hier auch nicht an.
Die Serie macht auf mich den Eindruck einer aus Einzelszenen und Passagen aneinandergereihten Verfilmung. Von einer fließenden Inszenierung oder einem sukzessiven Handlungsaufbau mit überraschenden Wendungen oder Spannung habe ich kaum etwas gesehen. So verläuft die Handlung ziemlich flach, ohne Höhen und Tiefen, und ohne eine fesselnde Wirkung zu entfalten. Für mich ist jedoch gerade eine gut inszenierte Handlung enorm wichtig, da sie das Herzstück einer Verfilmung darstellt. Und da sehe ich Defizite.
Ich mag historische Serien, deren Handlung im Mittelalter angesiedelt ist. Und das düstere mittelalterliche Setting, die historisch detailgetreue Kostümierung, die aufwendigen Requisiten sowie die optisch einnehmenden Landschaftsaufnahmen sind ja in der Serie zweifellos gut getroffen. Dies sind Faktoren, die die erwähnten Schwächen partiell kompensieren und die Qualität nach oben anheben. Für eine gute bis sehr gute Bewertung reicht das aber aus meiner Perspektive nicht aus.
Fazit: es sei jedem gegönnt, der Spaß und Freude an der Serie hat, und ich kann es gut verstehen, wenn die von mir aufgeführten Holprigkeiten bei dem einen oder anderen keine große Rolle spielen. Wahrnehmungen und Geschmäcker sind ja verschieden. Mich hat die Serie in der Gesamtbetrachtung unter dem Strich aber nicht erreichen können. Die 4. Staffel kann ich mir dann sparen. Da gibt es in diesem Genre viele andere Serien, die wesentlich besser sind, z.B. Die Tudors oder Die Medici, um nur die beiden zu nennen.
Um einen besseren Zugang zu dem Film zu bekommen, ist es hilfreich, den historischen Kontext zu kennen, auf dem die Filmhandlung basiert. Dazu vorab eine kurze geschichtliche Erläuterung, bevor ich zu meiner Kommentierung komme.
Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Finnland und Russland im Winter 1939/1940, bei dem es den Finnen um die Rückeroberung des Landes Karelien ging, endeten mit dem Sieg Russlands. In den Friedensverhandlungen im März 1940 musste Finnland einen Großteil Kareliens aufgeben, behielt aber die Souveränität. Als im Juni 1941 Hitlers Wehrmacht Russland überfiel, verbündete sich Finnland mit Nazi-Deutschland, um die verlorenen Karelien-Gebiete zurückzuerobern. Finnland erklärte Russland 1941 den Krieg, der drei Jahre lang dauern sollte und im Sommer 1944 mit der Niederlage Finnlands und dem Verlust weiterer Gebiete endete. Da die Finnen nach der Niederlage gegen den alten Verbündeten Deutschland ins Feld zogen, gelang es ihnen, die Russen zu „besänftigen“ und auch diesmal ihre Unabhängigkeit zu bewahren.
Im Mittelpunkt der Handlung, die auf dem Roman des finnischen Autors Väinö Linna basiert und zeitlich zwischen 1941 und 1944 angesiedelt ist, steht eine finnische Kompanie, die sich aus Männern der unterschiedlichsten Herkunft, verschiedensten Charakteren und Berufen zusammensetzt und zeitgleich mit der Wehrmacht gegen die Russen durch ein dünn besiedeltes, sumpfiges und waldiges Gebiet in den Kampf zieht. Der Film besticht zuvorderst durch seine subtile Charakterzeichnung, die einen exzellenten Eindruck hinterlässt. Die Soldaten sind keine typischen taffen Krieger, und strahlendes Heldentum oder Pathos sind ihnen fremd. Es sind normale, junge Männer, die die brutale Härte des Krieges und seine hässliche Fratze durchleben müssen und das Grauen nur überleben wollen. Dennoch haben sie ihren Humor und ihre menschlichen Eigenheiten nicht verloren. Und auch Widerworte und Ungehorsam gegenüber den Offizieren sind an der Tagesordnung.
Verblüffend authentisch werden die Kampf- und Todesszenen geschildert. Denn die Kamera filmt nicht aus der Ferne, nein, sie ist ganz nah am Kampfgeschehen dabei, mittendrin, so dass man als Zuschauer hautnah die Szenen ungeschönt miterlebt. Dabei ist die Luft von vorbei zischenden Kugeln und Todesschreien erfüllt, was diesen morbiden Eindruck zusätzlich verstärkt. Im Sommer 1944, nach der Niederlage Finnlands, kehren die noch Überlebenden der Kompanie desillusioniert und verbittert heim zu ihren Familien. Mit seiner echten und glaubwürdigen Atmosphäre gelingt es dem Film schlussendlich implizit aufzuzeigen, wie sinnlos und absurd der Krieg ist und welche Zerstörung von humanitären Werten er mit sich bringt.
Fazit: ein sehenswerter, emotional berührender und intensiver Film, der nachdenklich macht. Ein Antikriegsfilm und eindringlicher Appell für Menschlichkeit und gegen kriegerische Aggressionen. Top. Meine Empfehlung.
Der Film stellt eine stimmig eingefangene Milieustudie dar und schildert aus einer dezent komödiantischen Perspektive ungeschminkt das trostlose, perspektivlose Leben der britischen Unterschicht in einem Hochhaus-Silo im Südosten Londons. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Familie Basset, deren Alltag alles andere als harmonisch oder perfekt verläuft ....
Beeindruckt hat mich vor allem die reale Atmosphäre. Spannung oder Aktion sind natürlich nicht zu erwarten, klar, dennoch gelingt es dem Film, eine latente Grundneugier auf Mehr zu erzeugen. Die Schauspieler sind so exzellent, dass man fast den Eindruck gewinnt, es handele sich um eine authentische Dokumentation, die mit einem deftigen, schwarzen englischen Humor gewürzt ist.
Fazit: der Film wird nicht jedermanns Geschmack sein. Wer jedoch offen ist auch für Filme, die etwas abseits des Mainstreams angesiedelt sind, dem kann empfehlen, einen Blick zu riskieren. Es lohnt sich.
Unzählige Verurteilte in den USA sind unschuldig. Einige Schätzungen gehen sogar von 10 % der Verurteilungen aus. Nur in äußerst seltenen Fällen werden die Verfahren neu aufgearbeitet und erneut überprüft. Denn in den USA gilt die Maxime: wer einmal verurteilt wurde, der ist schuldig und der sitzt in den allermeisten Fällen seine Strafe bis zum bitteren Ende ab. Besonders schwerwiegend ist das für unschuldig verurteilte Gefangene, die zu einer lebenslangen Haftstrafe oder Todesstrafe verurteilt wurden. Für diese Häftlinge setzt sich in den USA die Non-Profit-Organisation „Innocence Project“ ein.
Die 9-teiligen Serie schildert fesselnd und emotional berührend die Fälle, in denen es der Organisation mit hartnäckiger, geduldiger und akribischer Kleinarbeit gelungen ist, die Mühlen der maroden US-Justiz aufzurollen, die Unschuld nachzuweisen, die Verurteilungen aufzuheben und die Verurteilten freizulassen. In den meisten Fällen konnte dies mit DNA-Analysen erreicht werden, die heute aus der Justizarbeit und der Verbrechensbekämpfung nicht mehr wegzudenken und ein wahrer Segen sind. Die Serie bietet einen hohen Grad an Authentizität, da die Szenen nicht nachgestellt, sondern original mit den jeweils an dem Fall Beteiligten besetzt sind. Die Atmosphäre ist daher durchgehend real und glaubwürdig, was die Qualität enorm nach oben pusht.
Die Doku ist angereichert mit (für mich als Laien) überraschenden und unbekannten Erkenntnissen, z.B. dass die sequentielle Gegenüberstellung, indem ein Zeuge oder das Opfer aus einer Gruppe den Täter identifizieren soll, kein absolut gesicherter Beweis ist, sondern mit großer Fehleranfälligkeit behaftet ist, was in einem Fall, der in der Serie beleuchtet wird, fatale Folgen für den Beschuldigten hatte. Er wurde aufgrund dieser Identifizierung verurteilt und saß 20 Jahre unschuldig im Gefängnis. Die Doku zeigt auch etliche haarsträubende Fälle auf, in denen die Ermittlungsbehörden vorsätzlich die Verurteilungen mit konstruierten Beweisen herbeigeführt haben, nur um diese der Öffentlichkeit und den Medien als erfolgreich abgeschlossen zu präsentieren.
Mag sein, dass die Serie mit 9 Episoden etwas zu lang geraten ist. Diesen Einwand würde ich akzeptieren. Auf meine Schlussbewertung hat dies jedoch keinen Einfluss, dafür ist die Qualität einfach zu gut ist.
Fazit: eine spannende, informative, emotional aufwühlende und unterhaltsame Dokumentation, die ich als sehenswert empfehlen kann. Top. Daumen hoch.
Eine der besten Natur-Dokus, die ich jemals gesehen habe. Beeindruckt haben mich vor allem die exzellenten Bilder, die brillante Optik und die fesselnde unaufgeregte Atmosphäre. Dazu beigetragen hat sicherlich auch Axel Milberg mit seiner ruhigen und fesselnden Kommentierung. Ich habe bisher angenommen, dass gute Natur-Dokus nur von der BBC kommen können. Umso überraschter war ich zu erfahren, dass dies eine deutsche Produktion ist. Klasse Dokumentation. Daumen hoch.
Um das schon mal vorwegzuschicken: vom Hocker hat mich der Film nicht gehauen. Auf der anderen Seite war es aber auch keineswegs eine große Enttäuschung. So fällt dementsprechend differenziert meine Einschätzung aus.
Die folgende Aufstellung enthält die wichtigsten Kriterien, die ich bei einer Filmbewertung zugrunde lege. In jedem dieser Kriterien hinterlasse ich jeweils meinen Eindruck und die Beurteilung, um danach zu einer Gesamtbewertung und Gesamtbetrachtung zu gelangen.
- Inszenierung: sehr real, ohne Schnickschnack, aus dem richtigen Leben, liebevoll und detailgetreu. Negativ bewerte ich das nach meinem Geschmack schleppende Handlungstempo. Das war mir zu langsam. Damit ist nicht gemeint, dass ich mir mehr Action gewünscht hätte. Nein. Das gibt der Plot ohnehin nicht her. Und ich habe nichts gegen ein langsames Erzähltempo. Dazu bedarf es aber einer sehr guten Handlung. Und die ist aus meiner Sicht leider etwas mager (siehe dazu den Punkt Handlung) Desweiteren: der Film ist zu lang. Etwas mehr Kompaktheit und Weniger wären hier Mehr.
- Score: hat mich nicht überzeugt. Partiell wurden die Songs für meine Ohren und nach meinen Geschmack unpassend eingesetzt.
- Setting: in jedem Fall gut. Der Supermarkt und die Lagerräume stellen fast schon ein eigenes abgeschlossenen Universum dar, das nur mit der am Supermarkt vorbeiführenden Autobahn verbunden ist. Das gelungene Setting unterstreicht die authentische Atmosphäre. So stellt man sich die Welt eines Supermarktes in den hinteren Bereichen und den Lagerräumen vor.
- Charaktere: die Protagonisten wirken durchgehend sympathisch. Auch die sensible Charakterzeichnung ist gelungen. Schnell lernt man als Zuschauer die Figuren kennen, und vor allem auch mögen
- Dialoge: nicht gerade berauschend, um das mal höflich zu sagen (siehe dazu auch den Punkt „Handlung“) Technisch partiell auch unverständlich. Phasenweise habe ich mir sogar Untertitel gewünscht.
- Handlung: die Story ist sicherlich nicht ganz einfach umzusetzen, weil sie nicht gerade dazu geeignet ist, den Zuschauer vom Hocker zu reißen. Ja und hier bei der Handlung, die aus meiner Sicht das Herzstück eines jeden Filmes darstellt, liegt für mich das Problem. Es muss ja nicht immer Hochspannung pur sein, um eine Handlung als gut einzustufen. Aber da tut sich für meinen Geschmack zu wenig, um das mal einfach und platt zu formulieren. Es sind nach meiner Einschätzung partiell ätzend langwierigen Passagen zu sehen. Dazu zählen insbesondere die ellenlangen Schweigeszenen. Beispiel: Bruno und Christian stehen abends am Zaun, rauchen eine Zigarette und schweigen sich eine gefühlte Ewigkeit an. Was mir ebenfalls gefehlt hat, sind emotionale Höhen und Tiefen, die der Plot sicherlich zu bieten hätte. So verläuft die Handlung aus meiner Sicht ziemlich eintönig und monoton. Ich hätte mir etwas mehr dramaturgischer Akzentuierung des Handlungsablaufes gewünscht. Auch was den Faktor Handlungsaufbau angeht, habe ich recht wenig gesehen. Und last but not least: die zarte Beziehung zwischen Marion und Christian wird ebenso ziemlich oberflächlich abgehandelt.
- Schauspieler: der Cast hat mich durchgehend überzeugt. Gefallen hat mir insbesondere die Performance von Franz Rogowski in der Rolle des Christian. Überrascht hat mich seine Ähnlichkeit mit Joaquin Phoenix. 😯
- Atmosphäre: gut inszeniert. Düster, grau, melancholisch und verblüffend authentisch. Dazu tragen sicherlich das prima Setting und die guten Schauspieler bei.
Fazit: Der Film hat ja viele sehr gute Kritiken bekommen. Dafür zolle ich in jedem Fall meinen Respekt. Ist ja alles Sache der unterschiedlichen Wahrnehmung und der subjektiven Bewertung. Also, schlecht ist der Film aus meiner Sicht nicht. Für ein "Sehr gut" reicht es jedoch nicht aus. Hervorheben möchte ich die gelungene Atmosphäre, die guten Schauspieler und die sympathischen Charaktere. Abzüge gibt es nach meinem Geschmack bei der Handlung. Ein Punkt, der letztendlich die Gesamtbewertung nach unten pusht und ausschlaggebend für die Schlussbewertung ist. Unter dem Strich, wenn ich die oben aufgeführten Einzelbewertungen berücksichtige und entsprechend gewichte, komme ich auf eine Gesamtbewertung, die sich im Bereich „ganz gut“ bewegt.
„Black Mirror“ ist eine intelligente, originelle und exzellent inszenierte dystopische Anthologie-Serie, die kritisch und pessimistisch die Gefahren der technologischen Entwicklung aufzeigt und ein defätistisches und düsteres Zukunftsbild zeichnet.
Jede Folge bietet einen eigenen Cast sowie einen anderen, originellen Plot, der mit einem überraschenden Twist endet. Angesprochen werden in den einzelnen Episoden eine ganze Reihe gesellschaftskritischer Schwerpunktthemen, wie mediale Sensationsgier, der wuchernde Einfluss der Medien, Meinungsfreiheit, Rufmord, Voyerismus, Videoüberwachung, die „Macht“ und die Abhängigkeit von Social Media, "Likeismus", Spiel-Sucht, Eskapismus sowie der schleichende Verlust von humanitären Werten, wie Empathie, Mitgefühl, Solidarität.
Die Handlung vollbringt eine schmale Gratwanderung zwischen Realität und Dystopie und zwingt regelrecht den Zuschauer spätestens beim Abspielen des Abspannes zum Nachdenken. Ist das in der Serie Gezeigte schon Realität? Oder ist es etwas, was uns in der Zukunft droht? Jedoch oft, allzu oft stellt man Parallelen zur Gegenwart fest. Was Kreativität, Drehbuchqualität, filmische Innovation und Inszenierung anbetrifft, so lässt sich die Serie aus meiner Sicht sicherlich in die Champions-League einordnen.
Einen kleinen Wermutstropfen habe ich allerdings. Der inzwischen auf fünf Staffeln angewachsenen Serie fehlen, -insbesondere in den letzten Episoden-, neue Ideen. Denn irgendwann, auch bei diesen attraktiven und spannenden Themen, tritt naturgemäß ein Abnutzungseffekt ein. Da würde man sich schon neue, kreative Impulse wünschen. In der Gesamtbetrachtung hat dieser Aspekt jedoch auf meine Bewertung keinen gravierenden, entscheidenden Einfluss. Dafür ist die Serie insgesamt zu gut.
Fazit: Ich kann die anspruchsvolle Serie jedem empfehlen, der auf Sci-Fi der gehobenen Qualität steht. Die gelungene Mischung macht es: intelligent, kritisch und gleichzeitig unterhaltsam. Top.
Im Mittelpunkt der 5-teiligen Serie, die auf wahren Begebenheiten basiert, steht Henry Lee Lucas, der aufgrund seiner eigenen Geständnisse Hunderte von Menschen umgebracht haben soll. Geschildert werden die Verhöre und die Ermittlungen gegen ihn in Texas in den 1980er Jahren. Die Geständnisse wiegen schwer. Doch dem ermittelnden Sheriff und den legendären Texas-Rangers kommen unbequeme Journalisten und ein Staatsanwalt in die Quere. Und es werden Fragen gestellt. Ist er ein Massenmörder? Welche Morde und wie viele hat er begangen? Was ist die Wahrheit und was Lüge. Wer ist Freund und wer ist der Feind. Und was ist denn eigentlich mit dem US-Justizsystem los?
Zu Wort kommen in Original-Aufnahmen neben Henry Lucas selbst alle Beteiligten in diesem Fall. Gezeigt werden in der Dokumentation im weiteren Verlauf auch die Begebenheiten und die Zeit als Henry Lukas in den 90er Jahren im Todestrakt saß. Die letztendliche Wahrheit lässt aber lange Zeit auf sich warten und kommt in den meisten Fällen im Rahmen des in den USA üblichen Aufrollens von „Cold-Case-Fällen“ erst Jahre später mit Hilfe von DNA-Analysen, Verhör- und Profiling-Experten ans Licht …..
Eine unglaubliche und bizarre Story, in die auch der damalige Gouverneur von Texas und spätere USA-Präsident George W. Bush involviert war. Ja und zu guter Letzt: angereichert wird die Qualität der Serie mit überraschenden Wendungen. Die Inszenierung dieser unerwarteten Twists haben die Regisseure Robert Kenner und Taki Oldham erstklassig hingekriegt. Prima.
Fazit: die Doku ist wie ein spannender Krimi inszeniert: fesselnd und kurzweilig. Meine Empfehlung: top, absolut sehenswert.
Ich stehe deutschen Filmproduktionen eher skeptisch und kritisch gegenüber. Dieser ältere Film von Helmut Käutner aus dem Jahr 1956 stellt allerdings eine Ausnahme dar. Habe den schon mehrmals gesehen und jedes Mal kann ich mich köstlich amüsieren. Die Handlung in dieser Posse ist ja hinlänglich bekannt. Mit viel Ironie und Sarkasmus wird der blinde Obrigkeitsgehorsam auf die Schippe genommen. Von daher ist er gerade heute aktueller denn je. Heinz Rühmann hat schon einige schlechte Rollen gespielt. In diesem Film legt er jedoch eine exzellente Performance hin. Im Mittelpunkt des Filmes steht die Gesellschaftskritik, die Handlung ist jedoch gleichsam witzig und unterhaltsam. Klar, es ist kein Reißer, der Action oder Spannung bietet, dennoch ist er keine Minute langweilig.
Fazit: Man sollte sich nicht davon abschrecken lassen, dass es ein alter deutscher Film ist. Die technische Qualität ist nämlich noch recht ordentlich. Ich kann den Film in jedem Fall als sehenswert empfehlen.
Acht Episoden voller hochexplosiver Spannung. Nur acht ? Das ist zu wenig und kann noch nicht alles sein. Eine Fortsetzung ist in jedem Fall fällig. Bin auf die weiteren Folgen der Serie sehr neugierig und gespannt.
Eine Top-Serie der Extra-Klasse, die ich jetzt schon ohne Einschränkungen mit einer satten 8,5 bewerte. Beide Daumen hoch.
Ich habe die ersten Folgen der Serie vor einem halben Jahr geschaut und die Sichtung abgebrochen, weil ich die andere Borgia Serie „Die Borgias – Sex. Macht. Mord. Amen.“ präferierte. Diese hat aber bei mir allerdings nur mittelmäßig abgeschnitten (siehe meine Bewertung und mein Kommentar dort) Nun habe ich mir auch diese Borgia-Serie, die aus drei Staffeln besteht, bis zum Ende angeschaut. Und es hat sich – bis auf wenige Abstriche – gelohnt, denn insgesamt betrachtet ist die Serie aus meiner Sicht etwas besser als die erwähnte Parallel-Serie.
Die Serie schildert eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte der katholischen Kirche. Im Mittelpunkt des Plots steht die katalanische Adelsfamilie Borgia. Rodrigo Borgia, das Oberhaupt der Familie, wurde im Jahr 1492 in Rom zum Papst, Alexander VI, gewählt. Dies gelang ihm aber nur dadurch, dass er – wie es damals üblich war – die anderen wahlberechtigten Kardinäle korrumpierte. Neben der Schilderung des Lebens von Rodrigo Borgia als Papst widmet die Serie einen Großteil der Handlung seinen Söhnen Cesare Borgia, Juan Borgia sowie seiner Tochter Lucrezia Borgia. Dem skrupellosen Papst geht es weniger um das Wohl der katholischen Kirche, sondern darum , mit Hilfe seiner Familie die Macht zu festigen und um Bereicherung. Dazu ist ihm jedes Mittel Recht.
Es verwundert daher nicht, dass -wie in der parallelen Serie - auch hier Zutaten wie Mord, Verrat, Gewalt, Sex, Intrigen, Liebe, Hass reichlich zu sehen sind. Partiell wurde damit in der Serie aber auch nach meinem Empfinden übertrieben. Die Serie hat darüberhinaus eine ganze Reihe positiver Seiten zu bieten. Dazu zählen zuvorderst die erstklassigen, aufwendigen Kulissen, die opulente Kostümierung, die authentische Ausstattung und die beeindruckend schöne Optik. Hier wurde nicht gekleckert, sondern so richtig geklotzt. Atmosphärisch kommt die Serie daher sehr echt und real rüber. Die Actionszenen schneiden allerdings bei mir nicht so gut ab, weil -vermutlich aus Budgetgründen- die zahlreichen Kämpfe und Schlachten, die Borgias Söhne führten, nicht original gezeigt, sondern szenisch nur angedeutet werden. Was die historische Authentizität angeht, so hält sich die Serie im Großen und Ganzen so ziemlich genau an die historischen Begebenheiten. Da gibt es kaum etwas zu kritisieren.
Der Cast ist insgesamt überzeugend. Ausnahme ist allerdings Isolda Dychauk, die Lucrezia Borgia darstellt und die eine auffallend schwache Leistung in einem insgesamt guten Schauspieler-Ensemble bietet. Sie ist auch die deutsche Sprecherin, die Lucrezia Borgia synchronisiert. Doch auch hier überzeugt sie nicht. Die Synchro kommt emotions- und ausdruckslos rüber, so als ob sie den gesprochenen Text lediglich vorlesen würde. Schade, schade, dass dieses Defizit ausgerechnet bei einer der tragenden Hauptrollen so offensichtlich ist. So blieb es nicht aus, dass ich deshalb meine Bewertung für die gesamte Serie um einen Punkt nach unten geschraubt habe.
Fazit: Trotz der angesprochenen wenigen Schwächen, stufe ich die Serie als insgesamt gut ein. Sie eignet sich vorzüglich zum Bingen. Die Inszenierung ist prima, frei von Langeweile erzeugenden Lücken oder etwaigen Logiklöchern und bietet eine kurzweilige und fesselnde Unterhaltung. Die Einstufung als sehenswert hat sie in jedem Fall verdient.
Was an dem Film von Anfang an besticht, sind die exzellente düstere Atmosphäre und die authentisch wirkenden Szenenbilder. Das ist dem Film wirklich gut gelungen. An der Dramaturgie gibt es ebenfalls kaum etwas zu meckern, denn Spannung ist ja reichlich vorhanden.
Der Streifen ist dem Genre Horrorfilm zugeordnet. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass für einige Hardcore-Horror-Fans die Horroreffekte wahrscheinlich zu harmlos sind. Bei mir ist das aber kein wichtiges Kriterium für eine Bewertung. Wichtig ist nur, dass die Gruselgeschichte gut und nicht zu überzogen inszeniert ist. Denn gerade die Inszenierung von Horror-Effekten erfordert beim Filmemacher schon sehr viel Können. Es ist eben inszenatorisch gesehen ein schmaler Grat. Sind die Grusel-Effekte handwerklich defizitär in Szene gesetzt oder zu überzeichnet, überschreitet der Film bei mir leicht die Grenze zum Lächerlichen. In dieser Hinsicht sind aber hier die Horrorszenen gut umgesetzt und perfekt dosiert, so dass ich aus meiner Perspektive von einer gelungenen Inszenierung und einem insgesamt guten Schocker sprechen kann.
Einzig die zeitlich partiell unnötig ausgedehnte Handlung hat mich ein wenig gestört. Etwas mehr Kompaktheit und Weniger wären hier Mehr. Einen kleinen Wermutstropfen stellen auch die Schauspieler dar, die man nicht alle ausnahmslos in die Champions League einordnen kann.
Fazit: Dennoch, -unter dem Strich-, ein guter Film, der unterhält und viel Vergnügen bereitet. Meine Empfehlung.
„Die Quarantäne-WG“. Ein Paradebeispiel für eine unerträgliche und abscheuliche Instrumentalisierung und Kommerzialisierung einer Krise. Mediale Heucheleien und Auswüchse sind ja derzeit bei allen TV-Sendern an der Tagesordnung, nur um Aufmerksamkeit zu erlangen, Quote und Kohle zu machen. Beispiel dafür ist die RTL-TV–Show "Die Quarantäne-WG Willkommen Zuhause", die -Gott sei Dank- abgesetzt wird. Da fehlt bei solcher Unterhaltung nur noch eine musikalische Untermalung durch irgendeinen Schlagerfuzzi, und dass Corona-Extra serviert wird. Ja, ja, Pekunia non olet. Mir aber in solchen Fällen gewaltig.
Ich mag Biografien und war deshalb sehr neugierig auf den Film. Angesichts des interessanten Plots und eines Davich Fincher, der Regie führte, war meine Erwartung auch dementsprechend hoch.
Was ich gesehen habe, hat mich allerdings enttäuscht. Da sind die merkwürdig gehetzten, ellenlangen und nervigen Dialoge, die auf mich unecht und gekünstelt wirkten. Und dann noch dazu die overacted spielenden Schauspieler und die hektischen Szenenwechsel. Die schauspielerische Qualität der Darsteller hat mich ebenfalls durchgehend auch nicht gerade überzeugt. Ausnahme ist aus meiner Sicht Rooney Mara, die eine super Performance zeigt. Die Story hat enormes Potential für einen dramaturgisch akzentuierten Handlungsablauf. So habe ich schon erwartet, dass mich die Dramaturgie emotional zumindest partiell anspricht. Doch auch hier Fehlanzeige, denn die Handlung verläuft ohne Höhen und Tiefen auffallend flach.
Fazit: Naja, langweilig oder schlecht ist er nicht. Erwartet habe ich in Anbetracht der attraktiven Story aber mehr. Der Film hat überwiegend sehr gute Kritiken erhalten, die ich jedoch nicht teile. Für mich reicht es gerade noch aus für ein „geht so“.
Der Musik-Film zeichnet ein wahrlich stimmiges Bild von Johnny Cash. Der Filmtitel "Walk the line" ist wie geschaffen, umschreibt er doch treffend kurz und bündig seine bewegte Lebensgeschichte als Stehaufmännchen. Geschildert werden in einem gelungenen Mix seine privaten Tiefen und Höhen sowie seine musikalische Karriere. Beeindruckt hat mich ganz besonders die glänzend aufgelegte Reese Witherspoon, die hier so richtig abrockt und eine fantastische Performance liefert. Klasse. Und selbstverständlich ist die schauspielerische Leistung von Joaquin Phoenix, der zu meinen Lieblingsschauspielern zählt, ebenfalls ganz klar stark. Die Musik ist nicht gerade mein Fall, dennoch habe ich mich keine Minute gelangweilt und viel Spaß an dem Film gehabt.
Fazit: eine prima Unterhaltung, die ich ohne Einschränkungen als sehenswert empfehlen kann. Top.
Der Film fängt verheißungsvoll und vielversprechend an, baut anfangs Spannung auf, die er jedoch durchgehend gänzlich ohne Leerlauf nicht halten kann. Negativ aufgefallen ist mir, dass die einzelnen Filmsequenzen nicht wie gewohnt glatt und sanft von einer Szene in die andere wechseln, sondern grob und wie abgehackt wirken. Der Film kommt bei mir infolge dessen rüber, wie zu einem Spielfilm zusammengestellte einzelne Kurzfilme. Für mich auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig.
Tom Hardy schätze ich als Schauspieler sehr. Hier gefällt er mir aber weniger, weil er nach meinem Empfinden merkwürdig emotions- und teilnahmslos wirkt. Schauspielerisch hat mich Shia LaBeouf beeindruckt, der mit seiner Art zu spielen, dem Film ein flottes und attraktives Tempo verleiht. Pluspunkte sammelt der Streifen mit seiner tollen Optik und seinen schönen, atmosphärisch gut eingefangenen Bildern aus dem ländlichen USA der 1930er Jahre.
Fazit: langweilig ist der Film keineswegs. Jedoch für eine Begeisterung und eine sehr gute Bewertung reicht es aus meiner Perspektive nicht aus.
Das sei schon mal vorweggenommen: ich habe die 4-teilige Mini-Doku, die auf wahren Erlebnissen eines Apothekers in den USA beruht, in einem Rutsch fast ohne Unterbrechung geschaut. Das sagt schon über ihre herausragende und faszinierende Qualität einiges aus.
Worum geht es in der Dokumentation und wie ist meine Einschätzung?
Als der drogenabhängige Sohn des Apothekers Dan Schneider 1999 im Drogenmilieu in New Orleans erschossen wird, und die örtliche Polizei, die mit der damals grassierenden Drogenkriminalität in der Stadt überfordert und an der Aufklärung des Falles nicht interessiert ist, nimmt der Apotheker die Recherchen nach dem Mörder seines Sohnes selbst in die Hand. Diese erweisen sich aber insbesondere in dem Stadt-Distrikt, in dem der Mord geschah, als lebensgefährlich. Trotzdem nimmt der Apotheker couragiert seine Nachforschungen auf, die die Grundlage für seine fesselnd erzählte Story bilden….
Doch damit ist die Doku aber noch längst nicht beendet, denn es geht weiter. Wenige Monate später beginnt der weitere Part der Doku, der den unermüdlichen und bewundernswerten Kampf des Apothekers gegen die grassierende Drogensucht in New Orleans schildert.
Dan Schneider, der den tragischen Tod seines Sohnes nicht überwinden kann und von Schuldgefühlen geplagt wird, wird erneut aktiv, als verdächtig viele, offensichtlich gesunde junge Menschen in seiner Apotheke Rezepte mit einer auffallend hohen Dosis des Schmerzmittels OxyContin vorlegen. Er wird misstrauisch und beginnt mit unermüdlicher Besessenheit nachzuforschen. Als er bei seinen Recherchen entdeckt, dass eine einzige Ärztin in ihrer schäbigen Praxis rund um die Uhr die Rezepte wie am Fließband ausstellt, beginnt sein verzweifelter Kampf gegen diese Ärztin und gegen die Pharmakonzerne, die die suchterzeugende Wirkung von OxyContin und anderen Schmerzmitteln verharmlosen oder gar verschweigen.
*** Leichte SPOILER! [Anfang]
Aber auch hierbei bekommt er von der Polizei, FBI, DEA kaum Unterstützung und ist auf sich alleine gestellt. Doch nach einem langen und zähen Kampf ist er schlussendlich erfolgreich. Dan Schneider trägt so mit seiner mutigen und unermüdlichen Aufklärungsarbeit und der damit verbundenen medialen Aufmerksamkeit dazu bei, dass das Problembewusstsein für den leichtfertigen Umgang mit suchterzeugenden Schmerztabletten in den USA wächst und dass zahlreiche Pharmaunternehmen erfolgreich auf Strafzahlungen verklagt werden konnten. Seitdem ist in den USA die Verschreibung dieser Mittel deutlich zurückgegangen, was sicherlich auch Dan Schneider zu verdanken ist.
*** SPOILER! [Ende]
Die Doku ist primär mit dem Protagonisten Dan Schneider besetzt, der in Retrospektiven und nachgestellten Szenen seine packende Geschichte schildert. Abgespielt werden in der Doku seine Tonbandaufnahmen, die er auf der Suche nach dem Mörder seines Sohnes und später im Kampf gegen die Opioid-Sucht, erstellt hat. Das verleiht der Dokumentation eine faszinierende und unglaublich authentisch wirkende Atmosphäre. Neben ihm kommen auch zahlreiche Beteiligte und Zeugen zu Wort, die die Story inhaltlich abrunden. Handwerklich ist die bewegende Doku von den Regisseurinnen Julia Willoughby Nason und Jenner Furst herausragend gemacht und -angereichert mit zahlreichen Twists - spannend wie ein Thriller inszeniert. Da gibt es von meiner Seite aus nichts zu bemängeln.
Fazit: Die Dokumentation kann sich ohne Weiteres mit einem spannenden Krimi messen. Was ihre Qualität angeht, ordne ich sie klar in die Kategorie Extra-Klasse ein. Absolut sehenswert. Daumen hoch. Top.
Der Film ist nicht mein Fall, auch wenn ich die Sichtung tapfer und geduldig bis zum Ende durchgezogen habe. Die Kernidee zum Plot ist ja nicht schlecht. Auch das Drehbuch ist im Grunde genommen gut, und die im Script enthaltenen Dialoge sind witzig. Aber die Umsetzung ist schlicht und einfach nicht gut. Das gilt für die lückenhafte und holprige Inszenierung, die statt Komik zu liefern, permanent ins Alberne verfällt und vor allem für die Darsteller, die fast alle ziemlich talentfrei sind und die -bei allem Respekt- die Bezeichnung Schauspieler aus meiner Sicht kaum verdient haben. Einzig Leonard Lansink, der die Hauptrolle spielt, macht noch seinen Job recht ordentlich, wobei man es ihm regelrecht ansieht, dass er es besser kann und dass er hier nicht mit voller Überzeugung und ganzem Herzen dabei war.
Fazit: für mich die reinste Zeitverschwendung. Ein guter Film und eine sehenswerte Komödie sind aus meiner Sicht was anderes. Mag sein, dass er dem einen oder anderen gefällt. Dafür zolle ich meinen Respekt. Die Geschmäcker sind halt verschieden. Meine Kragenweite ist es jedoch nicht.
Kurz und bündig: es ist ein spannender und fesselnder Psychothriller mit einem teuflisch guten und überragenden Antony Hopkins, der den reichen Fabrikanten Ted Crawford spielt.
Im Mittelpunkt der Handlung steht Crafords satanische und skrupellose Raffinesse und Intelligenz a la Hannibal Lecter, mit der er den unerträglich arroganten Star-Staatsanwalt Willy Beachum, - exzellent dargestellt von Ryan Gosling -, erniedrigend und demütigend an der Nase herumführt. Dieses packende Psychospiel erzeugt eine permanente Spannung und latente Grundneugier. Zweifellos ein gut inszenierter Film, der mit seiner verblüffend echt wirkenden und finsteren Atmosphäre weitere Pluspunkte sammelt. Gekrönt wird die Story mit dem überraschenden Twist am Filmende.
Fazit: Klasse Unterhaltung, die eine durchgehende Spannung bietet und die sich -im wahrsten Sinne des Wortes- sehen lässt. Da ist für Langeweile kein Platz. Von meine Seite aus eine klare Empfehlung: sehenswert.
Die Story ist simpel, aber vielversprechend: zehn Menschen, die sich untereinander nicht kennen, suchen in einer Gewitternacht Schutz in einem Motel. Plötzlich werden sie der Reihe nach einer nach dem anderen brutal ermordet. Wer ist der Mörder, und wer überlebt ? …
Der aussichtsreichen und mit einem enormen Potential ausgestatteten Geschichte kann der Film jedoch gänzlich nicht gerecht werden. Überwiegend ist der Film spannend inszeniert und punktet primär mit den überraschenden Wendungen. Hinsichtlich dieser Wendungen, der Verschachtelungen und Zeitsprünge weist die Inszenierung meines Erachtens jedoch einige Defizite auf. Zeitweise hat man Schwierigkeiten einzuordnen, worum es geht. Erst im Verlaufe des Filmes macht es der Film hinsichtlich eines nachvollziehbaren Handlungsablaufes dem Zuschauer einfacher. Das kann man anders und vor allem anschaulicher machen. Der Cast bewegt sich aus meiner Sicht auf einem insgesamt akzeptablen Niveau, wobei John Cusack -wie man es von ihm kennt – hier etwas abhebt und eine auffällig gute Performance liefert. Und zu guter Letzt: beeindruckend ist das zwar etwas überzeichnete, aber originelle Filmende, das den Film in seiner Qualität etwas nach oben pusht.
Fazit: eine gute und originelle Geschichte, die jedoch für eine sehr gute Bewertung partiell zu defizitär umgesetzt wurde. Schlecht ist der Film jedoch -unter dem Strich- keinesfalls. Kann man sich nach meiner Einschätzung einmal geben. Für eine Einordung in die Kategorie „sehr guter Film“ reicht es jedoch aus meiner Perspektive nicht aus.
Die 2-teilige HBO-Dokumentation schildert den auf wahren Begebenheiten beruhenden und in den USA aufsehenerregenden Fall der 17-jährigen Michelle Carter, die angeklagt wurde, ihren Freund, Conrad Roy, mit Textnachrichten per SmartPhone in den Selbstmord getrieben zu haben. In der Dokumentation wird das gesamte Gerichtsverfahren authentisch gezeigt, wobei die Szenen nicht nachgestellt werden, sondern Originalaufnahmen aus dem Prozess darstellen. Ergänzt wird sie von Aussagen der an den Verfahren Beteiligten, d.h. Gutachtern, Eltern von Conrad Roy, dem Strafverteidiger von Michelle Carter, Journalisten, „einfachen Leuten“ usw. …
Anfangs, nach den ersten 15 Minuten, habe ich angenommen, ich müsste sehr viel Geduld aufbringen, um die Serie bis zum Ende zu schauen, war doch der Fall für mich klar, dass Michelle Carter schuldig ist. Doch die Serie schafft es, die Zuschauer auf eine schwindelerregende und fesselnde Slalomfahrt mitzunehmen, die von überraschenden Twists nur so strotzt. Kaum hat man Michelle Carter verurteilt, wartet die Serie mit weiteren Szenen oder Aussagen der Beteiligten auf, die Zweifel schüren oder gar ihre Unschuld beweisen, um dann wieder eine Kehrtwende zu machen. Die Geschichte wird emotional ergreifend geschildert, weil sie die Hilflosigkeit von zwei pubertierenden Teenagern aufzeigt, die selbst psychisch krank und hilfsbedürftig sind und mit den Herausforderungen der realen Welt nicht zurechtkommen. So sind ihre unzähligen Original-Handy-Nachrichten, die die beiden stundenlang miteinander gepostet haben, auf den ersten Blick von bizarren Belanglosigkeiten, aber beim genauen Hinschauen auch von versteckten Hilferufen gekennzeichnet.
Nachdenklich stimmen - wie so oft in solchen Fällen - die von den Massenmedien entsprechend munitionierten, öffentlich getroffenen Aussagen von am Verfahren unbeteiligten Menschen, die der Komplexität eines solchen Falles offenbar nicht gewachsen sind, und aus einer simplen Schwarz-Weiß-Mentalität heraus vorschnell eine Verurteilung oder einen Freispruch fordern. Jedoch als so einfach, wie ich es am Anfang der Sichtung selbst gesehen habe, sollte sich am Ende der Doku der Fall dann doch nicht erweisen. .
Fazit: die faszinierende, von der Filmemacherin Erin Lee Carr gedrehte Dokumentation, ist handwerklich herausragend und fesselnd inszeniert. Eine -endlich wieder mal- klasse HBO-Qualität. Top. Aus meiner Sicht -ganz klar- sehenswert.
Der Plot von "White Boy Rick", der auf wahren Begebenheiten beruht, ist in Detroit in den 1980er Jahren angesiedelt und handelt von dem 14-jährigen Richard Wershe, der ins Drogenmilieu abrutscht und beginnt, mit Drogen zu handeln. Gleichzeitig lässt er sich aber auf ein gefährliches Doppelspiel ein und arbeitet als Informant für das FBI. Mit den Jahren wächst sein Einfluss. Doch kann das auf Dauer gut gehen? ….
Es gibt Filme, bei denen man während der Sichtung die Aufmerksamkeit verliert, ab und zu die Stopp-Taste betätigt und etwas anderes tut, dann wieder einschaltet und weiterschaut. Das sind sichere Anzeichen für einen eintönigen Film. Es gibt aber Filme, die einen in den TV-Sessel regelrecht festnageln und nicht mehr loslassen. Zu dieser Sorte gehört dieser hier, bietet er doch von Anfang an emotionale Dramaturgie pur, Spannung und eine fesselnde Handlung, die gekonnt den Justizskandal rund um den Protagonisten Richard Wershe schildert und Kritik an den Machenschaften der Polizei und dem US-Justizsystem übt. Die Kritik ist allerdings implizit und fällt nicht verbissen belehrend aus, so dass von einem politischen Film keine Rede sein kann. Jedoch: unglaublich, dass so etwas in einem Rechtsstaat möglich war. Top inszeniert.
Was auch gut zu gefallen weiß, ist das dreckige, bedrückende und authentisch wirkende Setting. Zusammen mit der düstere Atmosphäre versetzt dies einen regelrecht in die 80er Jahre in eine heruntergekommene Gegend einer US-Großstadt. Ausgezeichnet ist ebenso die schauspielerische Leistung der Protagonisten. So überzeugt insbesondere Richie Merritt in der Rolle des Richard Wershe Jr., ja, und -ganz klar- ebenfalls Matthew McConaughey, der seinen Vater verkörpert.
Fazit: Ein guter Film, der zum Nachdenken anregt und einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Aus meiner Sicht ein Streifen der Kategorie „Absolut empfehlenswert“.
In der Dokumentation geht es um die Lebensgeschichte von Wilhelm dem Eroberer, Herzog der Normandie, der in im Jahr 1066 Unglaubliches vollbrachte und damit Geschichte schrieb: er überquerte mit 600 Segelschiffen, 15000 Kämpfern und 2000 Pferden von Frankreich nach England den Ärmelkanal und eroberte in der Schlacht bei Hastings am 14.10.1066 den englischen Thron. Mit seiner Thronbesteigung beendete er auf der Insel die Herrschaft der Wikinger und der Angelsachsen. Danach begann in England die eiserne Regentschaft der Normannen, die die Kultur, die Sprache, die Gesetze und die Architektur verändern und zu einem grundlegenden Umbruch im Land führen sollte.
Wilhelm der Eroberer, oder Wilhlem I. oder „Wilhelm der Bastard“, wie er auch genannt wurde, war allerdings kein lupenreiner Franzose. Die Normannen waren Nachfahren von überwiegend dänischen Wikingern, die in Frankreich Anfang des 10. Jahrhunderts in der Normandie seßhaft wurden, sich mit der einheimischen Bevölkerung vermischten und das Herzogtum Normandie gründeten. Deshalb lassen sich die bis heute noch lebende normannische Sprache und der französische Dialekt, der in der Normandie üblich ist, sowie viele Ortsnamen auf nordische Einflüsse zurückführen.
Die zeitgeschichtliche Doku punktet vor allem mit opulent nachgestellten Spielszenen, aufwendiger Ausstattung und authentischen Kulissen. Die Wortbeiträge von Experten runden die gute Qualität der Doku ab.
Fazit: die Dokumentation stellt ein wahrlich gelungenes Reenactment dieser historischen Epoche dar und ist primär eher etwas für Geschichtsinteressierte. Von knochentrockenem und langweiligen historischem Dokumentarfilm kann jedoch keine Rede sein. Vielmehr gelingt es der Doku in unterhaltsamer und optisch beeindruckender Weise, eine Fülle von Informationen zu vermittelt und damit gleichzeitig Geschichte zum Genuss zum machen. Top.
Der Film hat mich nicht gerade zu Begeisterungsstürmen verleitet. Aber für eine saubere 6 (= gut) reicht es in jedem Fall. Die Story ist nicht neu, dennoch finde ich den Film und die Handlung insgesamt schön. Er bietet eine gute schauspielerische Leistung, was zuvorderst für Kristin Scott Thomas gilt. Auch die sensible Inszenierung, die eine authentische Atmosphäre präsentiert, ist einwandfrei. Insbesondere zum Ende hin punktet der Film mit seinen dramaturgischen und emotionalen Akzenten.
Fazit: Dass der Film mich gepackt hat, kann ich nicht behaupten. Aber für einmal anschauen und eine überzeugende Einstufung in die Kategorie „Guter Film“ reicht es in jedem Fall.
Um es vorwegzuschicken: der nachfolgende Kommi stellt keine differenzierende Beschreibung des Filmes dar, wie die meisten meiner Kommentare, sondern eine begeisterte Würdigung. Bei dieser gigantischen und unübertrefflichen Komik geht es ja auch aus meiner Sicht nicht anders.
Diese irre und himmlisch bescheuerte Komödie habe ich schon unzählige Male gesehen, dennoch reißt sie mich immer wieder mit ihrem witzigen und rabenschwarzen Humor mit. Kurz und bündig: für mich der nackte Wahnsinn und die Mutter aller Slapstick-Komödien. Sie bietet ein Feuerwerk an lustiger Situationskomik, absurden Szenen, sau-komischen Dialogen und verrückten Gags. Es ist wahrlich ein Meisterwerk von David Zucker, das perfekt schauspielerisch mit Leslie Nielsen und Priscilla Presley besetzt ist.
Fazit: Wer auf diese Art von Humor steht, ist hier bestens aufgehoben. Ein herrlicher Klamauk-Klassiker, der wie eine Rakete abgeht und trotz seines Alters von Anfang an super Spaß und Unterhaltung bietet. Top. Beide Daumen hoch.