Thomas479 - Kommentare
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Alle Kommentare von Thomas479
Für mich ein großartiges Werk.
Die Darsteller überzeugen durch die Bank. Bei Kevin Costner dauerte es ein wenig, bis er mich endgültig überzeugte, doch am Ende war er über alle Zweifel erhaben. Seine eher ruhige Art, sein in Teilen vielleicht etwas zu glattes Auftreten wandelt sich vor allem in der zweiten Hälfte, als er einsieht, mit welchen Mitteln gespielt wird. Er verzweifelt fast an den Zuständen und richtet sich dadurch neu aus, auch wenn ihn das am Ende fast bricht. Diese Entwicklung seiner Figur nimmt man sofort ab.
Fast noch in den Schatten gestellt wurde er aber von Sean Connery als Streifenpolizist, der sich nach anfänglichen Zweifeln ganz in den Dienst der Sache stellt und Robert de Niro als Al Capone. Connery wurde ja entsprechend für diese Leistung ausgezeichnet, de Niro hatte in den eher wenigen Einstellungen eine unglaubliche Präsenz. Sein Wechselspiel vom sanftmütigen Gentleman zum aufbrausenden, über Leichen gehenden Gangsterboss: beängstigend gut.
Die Kulissen sind einzigartig, ebenso die musikalische Untermalung. Es ist ein eher ruhiges Gangster-Epos, ohne schnelle Schnitte, da es nicht wie sonst oft üblich über mehrere Jahrzehnte geht, bleibt die Handlung auf angenehme Weise überschaubar. Die entscheidenden Szenen sind einfach überragend inszeniert. An erster Stelle muss da natürlich die Szene im Bahnhof erwähnt werden, aber auch die Szenen im nächtlichen, regennassen Chicago überzeugen und natürlich das Finale auf dem Dach des Gerichtsgebäudes. Die Musik: einfach auf sich wirken lassen, fast allein dafür reicht eine Sichtung des Films. Dieser Film zeigt, wie wichtig der Score für die Atmosphäre sein kann.
"Die Unbestechlichen" ist ganz großes Kino, ohne wirkliche Schwäche und das auch noch mit einer angenehmen Laufzeit von fast genau zwei Stunden .
Eine kleine, ganz besondere Filmperle ist dieser "Atlantics". Zunächst sieht alles nach einem Flüchtlingsdrama aus, was es in gewisser Weise auch ist, aber wie sich die Story entwickelt und welche Genres angeschnitten werden, ist schon sehr einzigartig. Das trifft nicht immer ganz den Punkt und es bleiben einige, vielleicht die eine oder andere zentrale Frage zuviel offen. Mancher Zuschauer dürfte bei dem erwarteten Grundthema und denen spätestens aber der Mitte eintretenden Entwicklungen verstört zurück bleiben. Doch dies sind Mittel zum Zweck. Der Film ist faszinierend, auch durch sehr authentische Schauspielleistungen. Die fiebrige Atmosphäre verbunden mit den Farbspielen sowie die Kamerafahrten aufs Meer entwickeln einen Sog. Bis zum Ende dieses auch von der Spielzeit perfekten Films kann man sich nicht sicher sein und ist es auch anschließend nicht. Vielleicht wurde der eine oder andere Haken zuviel geschlagen, aber der Film lässt einen auch nach der Sichtung nicht kalt und das ist ein gutes Zeichen.
Extrem "gehypter" Film, der eine nicht komplett neue Story in neue neue Konstellation fasst.
Das mit verschiedenen Gesellschaftsschichten wird hier variiert, auf die Spitze getrieben und neu in Szene gesetzt. Hauptproblem für mich ist die Hauptfigur an sich. Mit Logik kommt man bei solch einem Film nicht wirklich weit, aber seine Gründe in den Schacht zu gehen und sein dann nach dem "Aufwachen" anschließendes Handeln sind für mich so nicht nachvollziehbar.
Ansonsten schafft der fast schon minimalistisch ausgestattete Film vor allem in der ersten Hälfte mit den ständig gleichen Ablaufen und dem "Pendeln" zwischen den einzelnen Stockwerken ein beängstigendes Szenario. Das sprüht nicht unbedingt vor Kreativität und die Rückblenden sind ganz nett, ergeben aber wenig Mehrwert. Dch zusammen mit der ebenso fast auf ein Mindestmaß reduzierten grandiosen musikalischen Untermalung verfehlt das alles seine Wirkung nicht.
Man kann dem Regisseur vorwerfen, dass er bewusst zu drastischen Szenen greift. Dennoch passen diese in das Gesamtkontext. Im letzten Drittel entwickelt sich "Der Schacht" zu einem Splatterfilm, hier wäre weniger doch mehr gewesen.
Am Ende bleibt ein durchaus interessanter, sicher auch bewusst provozierender Film, den man sich durchaus ansehen kann. Man sollte aber mit solchen düsteren Zukunftsszenarien etwas anfangen können, nicht zuviel Hintergrund erwarten und nicht zartbesaitet sein. Der deutlich ausgereiftere Film mit einem solchen, zumindest ähnlichen Szenario, ist sicher "Snowpiercer".
Bin durch Zufall auf den Film gestoßen. Habe Adam Sandler durchaus in ernsten Rolle schätzen gelernt, vor allem in "Punch-Drunk-Love" und "Die Liebe in mir". Also war der Hauptdarsteller in solch einem Grundgerüst für mich eher sogar noch ein Grund zur Sichtung als umgekehrt, auch wenn ich um seine Komödien sonst einen großen Bogen mache.
"Der schwarze Diamant" ist schon sehr abgefahren, die Story zu Beginn schwer fassbar. Der Film entwickelt sich aber fortlaufend weiter, es geht fast zumindest gefühlt in Echtzeit von einer Situation zur nächsten. Dabei wird geflucht was das Zeug hält und die Kamera hält gerne mitten drauf. Die Geschichte dieses, ja was ist er jetzt eigentlich wirklich, nennen wir ihn mal "Diamantenhändler", ist dermaßen abstrus, dass es schon wieder realistisch ist. Als Zuschauer nimmt man ihm diese Figur auch wirklich ab und leidet regelrecht mit ihm, wenn er zwischen zwei Frauen hin und her gerissen ist, den Kindern ein guter Vater sein will, dabei aber von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt und nackt aus einem Kofferraum bereit werden muss. Dabei ist es ausgerechnet Sandler zu verdanken, dass es hier nie uns Lächerliche abtriftet.
Insgesamt sind 135 Minuten Spielzeit etwas zu lang, vor allem, weil auch in manchen Situationen nicht alles Potenzial ausgeschöpft wurde. Die Szenen, in denen Sandler auf dem Nachhauseweg in seiner Zweitwohnung Halt macht und sein Sohn mit nach oben geht weil er ein Bedürfnis hat, ist grandios gespielt, aber irgendwie wartet man da auf einen Überraschungseffekt. Es passiert aber im Prinzip nichts.
"Der schwarze Diamant" macht aber dennoch viel Spaß und ist am Ende regelrecht melodramatisch.
Das Szenario hier ist schon beängstigend und der Zug einfach grandios in Szene gesetzt. Es gibt einige Ungereimtheiten, die einzelnen Abteile des Zuges sind z.B. zu sehr abgetrennt. Wo wird geschlafen, wo halten sich die Kinder auf, wenn sie nicht unterrichtet werden und wo sind diese auf einmal hin? Aber, mal ehrlich: wer sich an solchen Details stört, der sollte um einen Film wie "Snowpiercer" sowieso einen Bogen machen. Es ist die Konstellation an sich, diese Verzweiflung der untersten Schicht und dieser Überlebenswille von Menschen, der den Film zu etwas Besonderen macht. Dabei schreckt Regisseur Joon-ho Boong auch vor drastischen Gewaltszenen nicht zurück, wobei gerade im letzten Drittel viel Grausames auch einfach nur angedeutet bzw. in den Dialogen rüber kommt. Der Regisseur schreckt auch nicht davor zurück, mitten im Film auf einmal eingeführte, vermeintliche Sympathieträger plötzlich aus der Handlung zu reißen. Man kann sich bei "Snowpiercer" nie sicher sein, was als Nächstes folgt. Das Ende ist dann fast schon ein wenig bieder und wartet dennoch mit einer wunderschönen Schlussszene auf.
Ziemlich schräger Genre-Mix, der sich nicht kategorisieren lässt. Regisseur Spike Lee hatte hier dank Netflix freie Hand und dies ausgiebig genutzt. Man muss sich darauf einlassen und diese Mischung aus Kriegs- und Abenteuerfilm, aber in teilen auch Thriller und Drama einfach auf sich wirken lassen. Dabei entwickelt die Story einen Sog, dem man sich schwerlich entziehen kann. Allerdings braucht es auch ein wenig Sitzfleisch. Ein wenig schwierig ist die Vermischung von Fiktion und Dokumentation. Durch den realen Hintergrund und die Verbindung in die heutige Zeit erhält "Da 5 Bloods" eine zusätzliche Relevanz. Ein sehenswerter Film, der allerdings so manche Sehgewohnheit auf den Kopf stellt.
"Octopussy" beginnt sehr stark und furios, dann wird es behäbig, ehe vor allem im letzten Drittel das Tempo nochmal angezogen wird. Die Story ist schon ein wenig konfus und auch wenn dies bei Bond eher selten die große Stärke war, so hätte hier wirklich nochmal einer drüber schauen sollen. Diese "Kalter-Krieg-Thematik" war in den 80er Jahren halt brandaktuell, hierauf hätte man sich mehr konzentrieren sollen, anstatt dann noch einige Nebenstränge aufzumachen, wie z.B. die Geschichte mit den Juwelen. Die Sache mit Maud Adams alias Octopussy, die bereits in einem früheren Bond auftauchte, ist gut gemeint, schauspielerisch macht sie ihre Sache auch gut. Dieser Handlungsstrang an sich und ihre Vergangenheit werden aber schlecht herausgearbeitet. Die Schauwerte sind auch überschaubar, allerdings kann "Octopussy" in der Tat in den Action-Szenen überzeugen. Für mich nach den Vorgängerfilmen ein Schritt zurück. Kein Totalausfall, aber auch nicht gänzlich zufriedenstellend.
"Der Junge, der den Wind einfing" ist unbedingt sehenswert. Die Dramaturgie ist in der Tat eher konventionell, doch trotz oder gerade wegen diesem eher nüchternen und fast schon ein wenig dokumentarischen Stil wird man als Zuschauer gepackt. Wer ausgefallene Kamerafahrten oder subtile Wendungen sucht, wird enttäuscht sein. Chiwetel Ejiofor verlässt sich ganz auf den starken Tobak seiner Handlung in einer afrikanischen Provinz. Bis es zu dem titelgebenden Bau des Windrades kommt dauert es, er lässt uns bis dahin teilhaben am Alltag der Menschen und das ist auch Spezialeffekte durchaus verstörend. Man muss schon sehr abgebrüht sein, wenn einen das gänzlich kalt lässt. Wenn dann gegen Ende das Wasser in der kleinen Rinne fließt, dann ist auch für den Betrachter ein großer Moment.
Die Story ist schon extrem abgefahren und absurd. Lässt man sich darauf ein und stellt keine allzu großen Ansprüche, dann wird man 104 Minuten gut unterhalten. Vor allem auf der großen Leinwand entfalten die Bilder ihre Wirkung. Leider ist die Story sehr vorhersehbar und die Charaktere ziemlich eindimensional. Verstehe daher die Enttäuschung einiger Kinozuschauer und Kritiker. Aus der Konstellation hätte man mehr machen können. So gibt es halt einen geradlinigen, knüppelharten Action-Thriller der alten Schule, vor der Kulisse des nächtlichen Manhattan. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Der erste Bond der 80er Jahre und er ist gleich angekommen, zumindest nach meiner Auffassung. Bereits in den Vorgänger-Bonds, vor allem seit "Der Spion, der mich liebte", ist ein anderer Unterton dabei, auch wenn der Nachfolger "Moonraker" sehr abgedreht war.
"In tödlicher Mission" ist deutlich ernster als die ersten Bonds es waren, es gibt nicht nur exotische Plätze, Super-Schurken und Macho-Sprüche, sondern tatsächlich auch eine halbwegs nachvollziehbare Handlung und Spannung. Roger Moore hält sich sehr zurück und stellt sich ganz in den Dienst der Story. Ehrlicherweise muss man sagen, das er doch gealtert ist und daraus macht man kein Hehl. Das Macho-Gehabe wird auf ein Minimum reduziert. Der ganze Film geht deutlich in die Richtung der Action-Filme, die wir heute kennen.
Die Szenen in Cortina sind prachtvoll, die Szenen auf der Skipiste grandios,auch wenn wir ähnliches bereits 1969 gesehen haben. Auch die Unterwasserszenen sind großartig, hier besteht schnell die Gefahr, dass es langweilt. Schwindelerregend ist dann das Finale in der Felswand des Klosters. Sicher sind die technischen Möglichkeiten damals noch nicht ausgereift gewesen, dennoch wird einem beim Hingucken fast schwindelig. Überhaupt ist dieses Finale endlich mal nicht so komplett überdreht, wie bei vielen anderen Bond-Filmen der Anfangszeit. Hier wird nicht gleich die ganze Welt an den Abgrund gestellt.
Habe gar nicht soviel von "In tödlicher Mission" erwartet, vielleicht hat er mich gerade deshalb so überzeugt.
Sehr unterhaltsamer Film, der überraschend vielschichtig und ohne billigen Humor daher kommt. Man könnte jetzt schreiben, bitte nicht noch einen Teenie-Streifen, doch der Film hebt sich wie übrigens einige der Netflix-Produktionen in diesem Genre wohltuend von der Masse ab. Das liegt an der Erzählstruktur, aber auch an einigen netten Einfällen und natürlich den eher unbekannten Darstellern, die nicht zu dick auftragen. Das Versenden der Nachrichten im Film ist ein wenig anstrengend. Ein passender Soundtrack darf nicht fehlen, doch der ist angenehm im Hintergrund und übermalt nichts. Das eine oder andere Klischee darf nicht fehlen und hier und da wird etwas dick aufgetragen, doch da schaut man gerne drüber hinweg. "Nur die halbe Geschichte" ist kein Meilenstein der Filmgeschichte, aber perfekt für einen schönen Filmabend.
Vermeintlicher Flugzeugentführungs-Thriller, der aber vielmehr ein Kammerspiel über den Wolken ist. "7500" spielt fast ausschließlich im Cockpit. Alles Andere wird nur angedeutet bzw. spielt sich im Kopf des Betrachters ab. Dabei macht Regisseur Patrick Vollrath bei seinem Langfilm-Debüt vieles richtig und doch fehlt am Ende das gewisse Etwas. Die Schauspieler fügen sich prima in ihre Rollen, Joseph-Gordon-Levitt nimmt man die Figur des Piloten sofort ab, er kriegt sogar ein wenig Hintergrund zu seiner Figur. Es gibt 1-2 kleine Wendungen und der Film ist erfreulich kompakt. Vielleicht ist er aber auch zu kompakt, was irgendwie an einen Fernsehfim erinnert. Die Handlung hangelt sich von Station zu Station und ist irgendwann im Ziel. Dann denkt man: o.k., war ganz nett, aber zum ganz großen Wurf hätte es etwas mehr gebraucht. Kurios: die Liste der finanziellen Förder im Abspann war wieder einmal sehr lang. Da frage ich mich: warum lief der Film dann in so wenigen Kinos? Denn das muss man "7500" dann schon lassen: es ist mal etwas anderes aus deutschen Landen, jenseits von Schweighöfer &Co. und hätte durchaus verdient gehabt, auf mehr Leinwänden zu laufen. So wird er dann unter "ferner liefen" seinen Platz finden und irgendwann am späten Sonntagabend in der ARD landen.
Lässt man die Handlungsmotive der beiden Hauptprotagonisten außen vor, dann ist Queen & Slim ein spannendes, brisantes Roadmovie, mit brisantem politischem Hintergrund. Direkt mit der entscheidenden Szene, die alles weitere ins Rollen bringt, hört es allerdings mit der Logik auf. Ein oft verfilmtes Thema wird hier neu variiert und in Szene gesetzt. Nicht immer stimmig, nimmt der Film vor allem in der zweiten Hälfte Fahrt auf und hält einige kontroverse Szenen bereit, die durchaus provozieren. Bis zum Schluss kann man sich nicht sicher sein, wie es ausgeht. Das Ende ist dann konsequent direkt, auch wenn es nicht alle zufrieden stellt.
Starkes, berührendes Drama, dessen Thema gerade in diesen Tagen sehr aktuell ist. Durch die Bank hervorragend gespielt. Sehr schade, dass der Film zur falschen Zeit in die Kino kam und etwas unterging. Hier wird kaum etwas falsch gemacht.
Jetzt war er endlich dran, der von vielen als bester Bond aller Zeiten auserkorene "Der Spion, der mich liebte".
Der dritte Bond mit Roger Moore macht in der Tat nochmal einen Sprung nach vorne. Bereits die Eröffnungssequenz ist großes Action-Kino. Die einzelnen Übergänge bis hin in den eigentlichen Vorspann sind einfach perfekt. Der Klamauk wird deutlich heruntergefahren, die Story deutlicher ernsthafter erzählt. Der gesamte Film hat einen anderen Grundton. Realismus kann man natürlich nicht erwarten, aber wer das erwartet, ist im Bond-Kosmos grundsätzlich verkehrt.
Es geht weniger hektisch zu, es wird länger an den einzelnen Ort verweilt. Man stellt die einzelnen Personen mehr in den Vordergrund und führt die einzelnen Fäden im Laufe des Films geschickt zusammen. Action ist vorhanden, aber sehr dosiert. Manchen mag da sogar ein bisschen was fehlen. Curd Jürgens nimmt man den Bösewicht ab, obwohl er gar nicht soviel Spielzeit hat. Aber er füllt seine Szenen voll aus und das ist trotz aller Übertriebenheit der Rahmenhandlung beängstigend gut.
Tolle Kulissen gab es auch bei den Vorgänger-Bonds, aber hier fügt sich alles zusammen. Das "Anwesen" des Herrn Stromberg unterstreicht die Aura seines "Hausherren". Der Beisser hat inzwischen Kultstatus. Das hätte unfreiwillig komisch rüberkommen können, es ist teils auch hart an der Grenze, aber in der Gesamtbetrachtung passt diese Figur einfach hervorragend in den Film.
Ob bester Bond oder nicht, das dürfen andere entscheiden. Einer meiner Favoriten bleibt der Lazenby-Bond. "Der Spion, der mich liebte" ist aber ganz großes Popcorn-Kino, das nicht nur Bond-Fans überzeugen dürfte.
Heftiger Film, der lange nachwirkt. Von Beginn liegt etwas in der Luft, man es spüren. Dabei hat diese Familie der oberen Mittelschicht alles, was es zu einem glücklichen Leben braucht. Oder doch nicht?
Es wird sich Zeit gelassen und langsam auf die Katastrophe hingearbeitet. In dieser oft erwähnten sehr expliziten Szene, die letztendlich alles Weitere ins Rollen bringt, liegt alles drin. In dieser Szene wird fast nichts geredet und doch alles gesagt. Für Mainstream-Kino ist das schon hart an der Grenze.
Das "Königin" zumindest in Dänemark für ein breiteres Publikum gedacht war, wird später einige Male deutlich. So subtil in vielen Einstellungen vorgegangen wird, so plakativ kommen manche Dinge rüber. Dennoch sind die Bilder exquisit und die Leistungen der beiden Hauptprotagonisten grandios. Diese Tanzszene von Trine Dyrholm ist umwerfend gut gespielt. Ihre Versuche diese Affäre auch im Bekanntenkreis unter Verschluss zu halten, diese Angst, das etwas ans Tageslicht kommt, ist unglaublich überzeugend.
Gustav Lind wirkt nicht ganz wie ein 16 oder 17-jähriger, das ist evtl. ein kleines Manko. Aber wie er sich dieser Affäre hingibt, das lässt dieses kleine Manko vergessen. Wie er am Ende weinend vor dem Haus seines Vaters heulend zusammenbricht ist erschütternd. Da ist er wieder ein kleiner Junge und das ist unglaublich eindringlich.
Am Ende überlässt die Regisseurin einiges dem Zuschauer. Überhaupt gibt es einige Andeutungen, die am Ende nicht ganz bestätigt oder gänzlich offen gelassen wurden. Das macht diesen Film am Ende aber nur noch stärker. Übrigens trifft der Begriff "Erotikdrama" in meinen Augen überhaupt nicht zu. Das ist eher eine Abwertung, denn "Königin ist viel, viel mehr und lässt sich in keine Schublade einordnen.
Überzeugend gespieltes Drama, das vor allem durch sein nachdenkliches Ende überzeugt.
Erfindet das Rad nicht neu, ist aber sehr stimmungsvoll. Bis zum Schluss wird die Spannung hochgehalten.
Endlich gesichtet. "Oldboy" ist schon krasses, unangenehmes Kino. Es gibt einige schwer erträgliche Passagen. In allen Belangen ist dieser Film besonders: Schnitt, Erzählstruktur, Kampfszenen, Musik. Teilweise geht es mir persönlich zu schnell hin und her, vor allem auf der Suche des Protagonisten nach den Tätern. Das ist mir teils zu hektisch. Doch gerade im letzten Drittel wird das Tempo gedrosselt. Irgendwie kann man dann schon den Braten riechen, aber die Auflösung ist trotzdem heftig und verursacht Übelkeit. Man muss den Film wohl wirklich mindestens zweimal sehen, um wirklich alles mitzubekommen, auch wenn der Twist dann bekannt ist. Rachedramen gibt es viele, aber in der Intensität ist "Oldboy" ziemlich einzigartig.
Und weiter geht es für mich im Bond-Kosmos, nun bin ich also bei Roger Moore angelangt. Obwohl der Film teilweise trashig daherkommt, hat er mich gut unterhalten. Die launige Einführung vom neuen Bond-Darsteller ist sehr gelungen. Danach plätschert die Handlung ein wenig vor sich hin, die Story gibt nicht wirklich viel her und es dreht sich irgendwie im Kreis. Die Verfolgungsjagd zu Land und Wasser ist herrlich, auch wenn das für Bond-Verhältnisse schon fast zu viel Slapstick war. Das Ende im Zug sitzt perfekt. "Leben und Sterben lassen" ist vielleicht nicht DAS Bond-Meisterwerk, macht aber durchaus Spaß und hat einen tollen Titelsong.
Hier stimmt wirklich fast alles. Die Story ist einfach sensationell umgesetzt. Eine Meisterleistung von Robert Zemeckis. Eine Szene geht in die andere über, gerade die zeitgeschichtlichen Einspielungen sind hervorragend und stimmig. Dazu kommt die Besetzung. Natürlich sticht Tom Hanks heraus, aber auch seine Co-Stars laufen zu Höchstform auf. Ein Juwel von Film.
Grandioser Western, hier passt einfach alles. Die Story ist im Prinzip mehr als simpel und vielleicht hätte man ein paar Minuten können. Aber es ist einfach grandios, dem Beteiligten zuzuschauen, wie sie sich belauern und gegenseitig übers Ohr hauen. Die Bilder sind ein Genuss und die Musik ist einfach kultig. Könnte ich gleich wieder schauen, werde ich auch demnächst nochmal machen.
Der Film beginnt sehr stimmungsvoll und wird dann ab der Hälfte völlig irre. Nic Cage passt hier perfekt rein. Man sollte nicht zuviel über die Handlung nachdenken, dann wird man ganz gut unterhalten. Ein wilder Gerne-Mix, der sich in keine Schubalde stecken lässt.
Grandioser Film mit grandiosen Schauspielern. Die Hitze in dem engen Raum wird regelrecht spürbar. Obwohl der Film schon viele Jahre auf dem Buckel hat, sind die Dinge, die Positionen und die Mechanismen, um die es geht, universell.
Nach über 21 Jahren mal wieder geschaut. Die Herren Hanks und Damon sind ordentlich gealtert.
Der Film überzeugt vor allem in den Kampfszenen. Damit meine ich nicht nur die in die Filmgeschichte eingegangene erste halbe Stunde am Strand. Auch danach findet Spielberg immer wieder drastische Bilder, der Film tut richtig weh, diese Brutalität war mir nicht mehr so bewusst.
In den ruhigen Szenen ist der Film eher Durchschnitt, die Bilder sind exquisit, aber die Dialoge doch eher klischeehaft. Spielberg ist halt Profi und so schaut man am Ende auf das Gesamtwerk und da muss man dann schon sagen, dass „Der Soldat James Ryan“ einfach großes Kino ist. Teils wird hier sicher bewusst auf gewisse Standardformeln gesetzt, gerade was die Dramatik angeht. Lichtspiele, Farben und Musik werden einfach perfekt eingesetzt. Der Film ist von der ersten bis zur letzten Minute perfekt durchkomponiert.
Man darf eines nicht vergessen: dieser Film war/ist eher für ein breiteres Publikum gedacht, während der damals in der gleichen Oscar-Saison gestartete „Der schmale Grat“ sicher mehr Freiheiten hatte. Terrence Malick scherte sich nicht um Sehgewohnheiten. Dadurch ist Malicks Film für mich insgesamt der bessere, er kratzt nicht nur an der Oberfläche der Protagonisten und begnügt sich nicht mit Standardantworten. Beide Filme machen aber genau das aus, wofür man ins Kino geht.