Thomas479 - Kommentare
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Alle Kommentare von Thomas479
Es dauert ein wenig, bis man im Film angekommen ist. Der Anfang wirkte für mich ein wenig bruchstückhaft, doch dann bleibt der Regisseur bei seinen Figuren und spätestens mit der Ankunft der Großmutter lässt einen die Handlung nicht mehr los. "Minari" ist in der einen Sekunde unendlich melancholisch und traurig, im nächsten Augenblick unglaublich lustig. Es wird nichts beschönigt, es wird aber auch nicht auf die Tränendrüse gedrückt. Dieser Kampf um den großen Traum der Familie, anzukommen, zu leben, nicht nur zu überleben, das ist grandios in Bilder gefasst.
Nach Jahren mal wieder gesehen. "Stand by me" ist ein Klassiker und das, obwohl die Handlung mehr als dünn ist. Aber Bilder und Cast sind einfach perfekt und es werden Emotionen geweckt. Man merkt wahrscheinlich heute mehr wie damals als der Film herauskam, dass hier eine Kurzgeschichte zu Grunde liegt, die für einen abendfüllenden Film nicht wirklich reicht. Regisseur Rob Reiner lässt den Zuschauer dafür Teilhaben an dem Innenleben seiner Hauptprotagonisten, wobei der "Ich-Erzähler" verständlicherweise im Mittelpunkt steht und auch noch eine Kurzgeschichte zum Besten geben darf. Das ganze Grundgerüst ist typisch für eine Geschichte von Stephen King, der zwar als "King of Horror" gilt, aber in dessem Schaffen sich viele ähnlich gelagerte Erzählungen befinden. Und selbst in seinen großen Horror-Werken spielt das "Erwachsen-Werden" immer wieder eine große Rolle. Die Jung-Darsteller spielen grandios, das ist fast schon beängstigend gut. Wenn man dann die weitere Entwicklung bzw. Vita des einen oder anderen vor Augen hat, dann tut das fast schon weh. "Stand by me" ist vielleicht auch aufgrund seiner Einfachheit tief berührend.
Sicher nicht der große Wurf, aber durchaus sehenswert, für einen netten Filmabend. Vor allem, wenn "Kings of Summer" beim Streaminganbieter im Paket enthalten ist. Viel neues gibt es nicht zu entdecken, ein bekanntes Thema wird halt ein wenig variiert. Leider fehlt so ein wenig der rote Faden, es wird einiges angeschnitten, aber vieles auch nicht wirklich zu Ende geführt. Der Film pendelt zwischen Drama und Komödie und kann sich nicht so ganz entschieden. Und dann ist der Film auch schon vorbei.
Ein typischer Lynch, der hier schon einiges reinpackte, was man später von ihm z.B. in "Lost Highway" zu sehen bekam. Die Musik spielte eine ganz große Rolle. Dabei erwischte ich mich dabei, wie ich ständig darauf wartete, dass die Handlung irgendwie auf den Kopf gestellt wird. Doch das geschieht nicht wirklich. Die Handlung selbst ist relativ einfach, man könnte sogar sagen überraschungsarm. "Mulholland Drive" ist da z.B. ein ganz anderer Brocken. Das heißt jetzt nicht, das "Blue Velvet" ganz einfach zu entschlüsseln ist. David Lynch spielt mit Farben und Symbolik bis zum Ende und deutet vieles nur an. Auch hier ist sicher eine zweite oder dritte Sichtung nötig, um das alles richtig wahrzunehmen. Man muss die Art der Filme von David Lynch mögen. "Blue Velvet" hat schon einige krasse, teils verstörende Szenen. Kann mir lebhaft vorstellen, dass dies Mitte der 1980er Jahr durchaus zu Kontroversen geführt hat. Selten habe ich einen Film gesehen, der so auf den Punkt besetzt war. Zu Beginn des Films war ich bei Kyle MacLachlan noch etwas skeptisch, aber dieses Unschuldige, Neugierige bringt er perfekt rüber. Gleichzeitig nutzt er seine Mitmenschen fast schon ohne Skrupel für seine Pläne und tief in ihm ist eine dunkle Seite. Isabelle Rossini ist ebenso perfekt und Dennis Hopper stiehlt fast allen die Show. Er ist einfach böse und man kann nie sicher sein, was als nächstes kommt. Bei einigen Dialogen vor allem zwischen Jeffrey und Sandy merkt man dem Film seine Jahre an, da muss man drüber hinwegschauen. Kommt vielleicht nicht ganz an spätere Klassiker von Lynch ran, aber "Blue Velvet" ist für alles Fans des Regisseurs ein absolutes Muss.
Francois Ozon kommt hier etwas zahmer als gewohnt daher. Die Thematik in "Sommer 85" ist nicht wirklich neu, daher besteht die Gefahr, dass man sich vor allem im Mittelteil etwas langweilt. Und das obwohl der Regisseur die eigentliche Entwicklung der beiden Hauptprotagonisten relativ schnell abhakt. Doch Ozon verpackt das alles in tolle Bilder und vor allem im letzten Drittel in große Emotionen. Ein perfekter Sommerfilm, vor entsprechenden Kulissen, mit tollen Hauptdarstellern.
War ja irgendwie klar, dass Herr Shyamalan mal wieder polarisiert. In der Tat wird bei "Old" einiges Potenzial verschenkt. Es dauert etwas, bis die Handlung überhaupt Fahrt aufnimmt. Größtes Manko aus meiner Sicht ist, dass hier einfach nicht der richtige Unterton gefunden wird. Neben düsteren Ansätzen gibt es immer wieder Momente unfreiwilliger oder zumindest deplatzierter Komik. Ihren Teil dazu bei tragen auch die gekünstelten Dialoge. Was der Regisseur sich dabei dachte, bleibt wohl sein Geheimnis. Aber der Film hat auch die typischen Stärken eines M. Night Shyamalan. Die Atmosphäre und der Sound sind einfach großartig. Er findet einfach tolle Bilder, die man auf der großen Leinwand sehen sollte. Die große Überraschung ist das Ende nicht, dafür gab es dann doch zu viel Hinweise. Wer bei solch einer Story aber mit mangelnder Logik um die Ecke kommt, der ist dann vielleicht auch im wahrsten Sinne des Wortes im falschen Film.
"A Quiet Place 2" macht nicht viel anders als der erste Teil. Atmosphäre und Soundtrack sind einfach stimmig. Der Beginn mit dem Rückblick auf den ersten Tag der Alien-Invasion ist der perfekte Einstieg. Viel mehr gibt es dazu allerdings nicht, wer dachte, es würde mehr auf den Auslöser eingegangen, der sieht sich getäuscht. Die Handlung fügt sich nach dem Einstieg nahtlos an Teil 1 ein. Nach einem eher ruhigen Mittelteil zieht Regisseur Krasinski das Tempo an und beweisst gutes Timing, bei den jetzt drei Handlungssträngen. Schauspielerisch sehr überzeugend, vor allem Cillian Murphy und seine junge Kollegin. Der Film strotzt nicht vor neuen Einfällen und Überraschungen, ein eher altbekanntes Motiv wird hier ein wenig anders erzählt. Doch ist man erst mal drin in dem Geschehen, kann man sich dem ganzen nur schwer entziehen. Die Geschichte wird konsequent weitererzählt, bis zu einem für mich etwas zu offenen Ende. Gegen einen dritten Teil wäre nichts einzuwenden, aber durch das Ende wirkt "A Quiet Place 2" irgendwie nicht ganz fertig erzählt bzw. nicht als eigenständiger Film. Aber diesen Einwand hatte ich bereits nach dem ersten Teil.
"Der Pate" ist ein Meisterwerk, sowohl schauspielerisch, als auch was die Inszenierung betrifft. Es gibt diese Szenen, die einfach Filmgeschichte sind. Da wäre natürlich die Auftaktsequenz, die Szene mit dem Pferdekopf und wenig später dem Fisch und natürlich gegen Ende die Szenen in der Kirche. Das ähnliche gelagerte Filme, wie z.B. "Goodfellas" oder "Es war einmal in Amerika" im Vergleich teils sogar etwas besser wegkommen kann ich schon irgendwie nachvollziehen. Bei den letztgenannten wird ein anderes Tempo und eine andere Erzählweise an den Tag gelegt. Hier dagegen wird das Tempo regelrecht verschleppt, es ist im Prinzip ein Familiendrama, das wird vor allem gegen Ende und ganz besonders in der Schlussszene deutlich. Man muss ein wenig bereit sein für den Film, die langsame, altmodische Erzählweise, das Milieu, in dem der Film halt eben spielt.
Apropos altmodisch: die Brutalität in dem Film ist schon krass, sie tut weh. Sie blitzt oft nur kurz auf, aber sie ist nicht überdreht, sie ist so wie sie ist. Michael Haneke hat mal sinngemäß gesagt, Gewalt ist nicht konsumierbar. Genau das wird hier deutlich. Durch unsere heutigen Sehgewohnheiten sind wir viel gewohnt, es gibt sicherlich viele Filme, die viel brutaler sind. Diese werden fast wie nebenbei konsumiert, als gegeben angenommen und wahrgenommen und sind wenig später schon vergessen. Wir stumpfen ab. Die Gewalt in "Der Pate" geht an die Substanz, sie wirkt nach. "Der Pate" ist ein Film für die Ewigkeit und auch fast 50 Jahre nach seinem Entstehen nicht gealtert.
Seit der Sichtung im Kino Anfang 1998, damals war ich 19, habe ich den Film nicht mehr gesehen. Jetzt mal wieder als Komplettierung der Filme 1-4.
Klar, an die Klassiker 1-2 kommt diese Fortsetzung nicht ran. Die Story ist schon sehr abstrus, doch das Thema "Klonen" war Ende der 1990er Jahre auch wirklich ein Thema. Aus heutiger Sicht sind die Figuren und die Dialoge teils nicht nur unfreiwillig lustig, sondern fast schon trashig. Jean-Pierre Jeunet findet nicht immer die Balance, zwischen Dramatik und Slapstick.
Nach dem stimmungsvollen und effektiven Auftakt und ein wenig Leerlauf nimmt das Ganze aber Fahrt auf. Bei allem Hintergrund auch im Hinblick auf die Vorgänger ist das hier dann zwar mehr ein konventioneller Horrorstreifen, nach dem Ausscheidungsprinzip. Aber der Film verfehlt seine Wirkung nicht. Gegen Ende wird dann auch wieder mehr die Alien-Thematik herausgekehrt. Es ist faszinierend zu sehen, wie auch Sigourney Weaver sich von Minute zu Minute steigert, wie sie am Ende mit sich und gegen die Aliens kämpft. Es wird deutlich, wie sehr sich die geklonte Ripley verändert hat, teils etwas plakativ, aber am Ende auch sehr gekonnt, denn der Kampf gegen die Aliens verlangt ihr auch psychisch einiges ab.
Während vor allem der erste Teil der Alie-Reihe doch sehr gut gealtert und irgendwie zeitlos ist und wirkt, ist diese Fortsetzung aus den 1990er Jahren sicher weniger gut gealtert, was an der sehr speziellen Story und dem Zeitgeist liegt. Lässt man das mal außen, so ist "Alien - Die Wiedergeburt" eine durchaus würdige Fortsetzung, die aber in erster Linie für Fans der gesamten Reiher interessant ist.
Der Film geht tatsächlich nicht in die Tiefe, überzeugt aber schauspielerisch, insbesondere was den Hauptdarsteller betrifft. "Monster"! Monster?" kommt sehr ruhig daher und wird nicht ganz chronologisch erzählt. An die Stimme aus dem Off muss man sich erstmal gewöhnen. Sicher kein Meilenstein, aber durchaus sehenswert und emotional.
Der Film polarisiert, kein Wunder, bei der Handlung. Ein bisschen zu schematisch kommt "Und morgen die ganze Welt" schon daher. Die Entwicklung der Hauptprotagonistin Luisa dahin, dass Gewalt ein akzeptables Mittel für sie ist, geht etwas schnell. Auch wird die Gegenseite etwas klischeehaft dargestellt. Doch Regisseurin Julia von Heinz findet eindringliche Bilder, sie wertet und bewertet nicht, stellt unangenehme Fragen, auf die der Film zwangsläufig in 110 Minuten keine Antworten finden kann. Neben den fast dokumentarisch wirkenden Bildern bei den Demonstrationen und Auseinandersetzungen sind es vor allem die ruhigen Momente, die nachhaltig im Gedächtnis bleiben. Einiges kommt fast beiläufig daher. Wenn die Mutter von Luisa ihrer Tochter aussortierte Kleider in die Hände drücken will und dabei einige gutgemeinte Sätze von sich gibt, bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Wenn Dietmar, der den jungen Widerständlern Unterschlupf bietet, von seiner Vergangenheit erzählt, dann erscheint das ein wenig seicht, aber bei genauem Zuhören bekommt man einen Einblick in eine ganz andere Welt und es stimmt sehr nachdenklich.
Der dritte Teil kommt tatsächlich nicht ganz an die ersten beide Teile ran. Die Alien-Thematik und die Story in dieses Arbeitslager zu verlegen, ist schon ein wenig speziell. Irgendwie wäre es logischer gewesen, diesen Teil auf der Erde spielen zu lassen, was man ja dann für den vierten Teil in Erwägung zog, dann aber schnell cancelte, aus Kostengründen.
Die Effekte sind hier o.k., das Alien selbst wirkt mit zunehmender Spieldauer immer künstlicher. Dennoch kommt Spannung, allerdings fehlt so ein wenig der Grusel-Effekt aus den ersten beiden Teilen. Einer nach dem Anderen muss dran glauben, das ist blutig, aber nicht immer originell. Immerhin kann man sich hier nicht sicher sein, wer als nächstes dran ist. Das Ende ist dann allerdings sehr überzeugend und auch konsequent.
Insgesamt eine durchaus sehenswerte Forstsetzung, in erster Linie für Fans.
Nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder "Aliens - Die Rückkehr" gesehen. Es dauert ein wenig, bis die Handlung Fahrt aufnimmt. Die Dialoge zu Beginn der Mission und auch die Charaktere an Bord sind aus heutiger Sicht schon etwas aus der Zeit gefallen oder simpel gestrickt. Die Dialoge teils fast schon unfreiwillig komisch.
Aber dann zieht James Cameron das Tempo an und spielt geschickt mit unseren Ängsten. Auch das ist sicher recht einfach aufgebaut, aber einfach zeitlos spannend. Er dreht konsequent an der Spannungsschraube. Während im ersten Teil die Aliens nur selten zu sehen waren, sind sie hier spätestens aber der Hälfte omnipräsent. So etwas kann schon mal schiefgehen, nicht aber bei Cameron. Es wird mit den Ängsten des Zuschauers gespielt und gleichzeitig der Kopf angesprochen. Die Action-Szenen sind rustikal, schonungslos und schnörkellos.
James Cameron schafft das Kunststück, die Spannung wirklich bis zur letzten Szene hochzuhalten. Auch wenn man natürlich weiß, wie es am Ende ausgeht bzw. wie es nicht ausgehen kann. Bei mir haben die Szenen mit den Eiern der Alien-Königin jedenfalls eine Gänsehaut verursacht. Somit ist der zweite Teil der Alien Reihe zeitlos, ein Klassiker, auch wenn sich 35 Jahre nicht in jeder Einstellung wegdiskutieren lassen.
Eine nicht ganz neue Story vor einem sehr ungewöhnlichen Hintergrund. Ein Western der anderen Art eben. Schauspielerisch excellent, vor allem der junge Hauptdarsteller ist sehr authentisch, nichts wirkt hier aufgesetzt , künstlich oder gewollt. Er ist auf der Suche nach Anerkennung und sein zumindest nach außen getragenes Rebellentum scheint wie ein Schrei nach Liebe.
Die Story spielt auf zwei Ebenen: einmal in der ungewöhnlichen Gemeinschaft der Cowboys, einmal in der Welt der Gangs, in der Welt der kriminellen Machenschaften, wo auch vor Mord nicht Halt gemacht wird. Die Übergänge sind teils ein wenig schnell und nicht jede Szene wird immer perfekt ausbalanciert. Doch am Ende läuft alles in einem emotionalen Finale zusammen. Sehr interessant sind auch im Abspann die realen Stimmen.
Wenn auch nicht unbedingt perfekt, so ist es doch sehr schön, dass es nicht zuletzt dank Netflix zu solchen Filmen kommt.
Launiger, unterhaltsamer Apokalypse-Film, mit vielen tollen Einfällen und überzeugenden Darstellern. Dabei ist der Film eindeutig mehr dem Abenteuer-Genre zuzuordnen, als irgendeinem Zombie-Thema.
Sehr sehenswerte Doku, bei der sicher ein wenig Fußball-Affinität nicht schadet. Es ist teils unglaublich, was da nochmal aus früheren Jahren gezeigt wird. Wobei: auch aus den letzten Jahren, aus den 1990er und 2000er Jahren gibt es Einspieler, die einen fassungslos zurück lassen und die zumindest ich nicht mehr so ganz auf dem Schirm hatte. Zusammen mit den Kommentaren der Betroffenen stimmt das sehr nachdenklich. Wenn man bedenkt, das z.B. noch 1997 bei einem Spiel in Cottbus trotz schlimmster rassistischer Schmähungen das Spiel nicht abgebrochen wurde, das alles wurde auch noch Live in die Wohnzimmer übertragen und wenn man dann zu hören bekommt, was das mit den Betroffenen gemacht hat, so ist das ein Skandal.
Die Machart der Doku passt, es gibt keinerlei Wertungen und Bewertungen aus dem Hintergrund, es kommen die Betroffenen zu Wort und ihre Worte werden mit Einspielern und mit Bildern aus der Zeit untermauert. Eine sehr gute Idee war, Akteure von 1970 bis heute zu Wort kommen zu lassen, um einfach zu zeigen, was sich wie geändert hat bzw. auch nicht.
Ein paar mehr Erklärungen hätten schon gut getan und hier und da wird etwas zu sehr hin- und hergesprungen. In Erinnerungen bleiben sicher auch die "offiziellen" Schnipsel der Interviews aus früheren Tagen und der Umgangston, in Unterhaltungssendungen, aber auch in vermeintlichen Sportsendungen. Gerade diese Einspieler verfehlen ihre Wirkung nicht, dadurch das sie einfach kommentarlos dem Betrachter unter die Nase gehalten werden. So spannt "Schwarze Adler" sehr gut den Bogen von der Vergangenheit bis in die Gegenwart und regt zum Nachdenken an.
Bei mir ist dieser Film auch fast untergangen, bin auch erst durch die Oscar-Nominierungen drauf aufmerksam geworden und habe festgestellt, das Amazon Prime den Film im Abo hat.
"Sound of Metal" hat mich richtig mitgenommen. Der Film packt einen von der ersten Einstellung an, er ist straff inszeniert und strukturiert. Schauspieler, insbesondere der Hauptdarsteller, Soundeffekte und Bilder sind großartig. Es ist beeindruckend, wie dieses schwierige und nicht gerade massentaugliche Thema für die Leinwand umgesetzt wurde. Man beachte, dass hier nicht unbedingt der typische Sympathieträger vor einem sitzt. Diese Entwicklung von der Anfangssequenz beim Auftritt bis hin zu der Einstellung, wo Rubin inmitten von gehörlosen Kindern sitzt, lässt einen nicht kalt.
Natürlich wurde dramaturgisch einiges etwas vereinfacht, es geht doch ziemlich schnell, bis er seine Implantat bekommt, aber das dient letztlich einfach der Handlung. An dieser Stelle ist der Film ja auch noch lange nicht zu Ende. Gerade die weitere Entwicklung des Hauptprotagonisten bis hin zum "Finale" ist packend. Das Wiedersehen mit seiner Freundin ist unglaublich authentisch und emotional und mündet in einem fast schon erschütternden Dialog. Und das Ende, die letzten Einstellungen, sind sehr stimmig.
Die erste Hälfte des Films ist wahnsinnig intensiv. Schon der eigentlich simple Auftakt mit den Anflug auf die Wolkenkratzer ist grandios gefilmt. Nach dem Dialog zu Beginn heftet man sich an die Fersen von Connie und kommt kaum noch zur Ruhe. Solch einen nüchtern und auf den Punkt gebrachten Banküberfall hat man selten auf der Leinwand gesehen. Die Szenen im Krankenhaus sind unglaublich und dann kommt die "Überraschung" im Haus der Dame. Spätestens da denkt der Zuschauer, mein Gott, was wird hier noch alles passieren und wie wird das aufgelöst.
Aber genau ab hier etwa verliert der Film etwas von seiner Straffheit. Die Bilder sind nach wie vor großartig, aber es wird geschwätziger und vor allem Tempo rausgeholt. Mit einer Ausnahme: bei der Geschichte von Nick. Die Zusammenfassung seines wahnwitzig verlaufenen Tages so auf den Punkt zu bringen ist einfach der Wahnsinn. Die Szenenmig. im Freizeitpark sind toll anzusehen. Irgendwie ist das Ende auch stimmig und konsequent und doch ging mir das Ganze dann etwas zu schnell.
"Good Time" ist ein toll gefilmter Action-Thriller, mit viel schwarzem Humor. Die Kulissen des oftmals nächtlichen New York sind eine Wucht. Wer etwas realistisches sehen will, der kommt hier nicht zum Zuge. Dieser Film und seine Charaktere sind völlig überdreht. Und doch blitzt hier und da, vor allem am Anfang und am Ende, auch ein wenig Sozialkritik durch, ohne Holzhammer. Doch "Good Time" will letztendlich einfach unterhalten und tut dies verdammt gut. Dazu trägt sicher auch der treibende Soundtrack seinen Teil bei.
Es gab in den letzten Jahren einige Filme mit einer solchen Thematik. Doch im Gegensatz zu z.B. "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" spielt dieser Film hier überwiegend in Krankenhauszimmern und Krankenhausfluren. Wie schon öfters erwähnt tragen dabei die beiden Hauptdarsteller bei allem Style den Film tatsächlich ganz hervorragend. Auch wenn ihnen einiges angedichtet wird und einige Klischees bedient werden, so wirkt das Ganze hier nie aufgesetzt und ganz im Gegenteil sehr authentisch. Da ein möglichst breites Publikum bedient werden sollte, geht "Drei Schritte zu dir" nicht wirklich in die Tiefe, stellt aber durchaus unbequeme und existenzielle Fragen und fordert den Betrachter auch auf, sich mit den Schicksalen auseinander zu setzen. Im letzten Drittel wird dann das Krankenhaus verlassen und es wird etwas schablonenhaft und ja, auch kitschig. Auch wenn das Ende insgesamt stimmig inszeniert ist, so hätte man sich vor allem auf dem Weg dorthin etwas mehr Mut gewünscht. Doch man hatte sein Zielpublikum vor Augen und dem wollte man wohl nicht zu viel zumuten und blieb in vertrauten Bahnen. So ist "Drei Schritte zu dir" ein nachdenklicher, hervorragend gespielter Film, dem man gegen Ende etwas mehr Kreativität gewünscht hätte.
Für mich der erste Stummfilm von Alfred Hitchcock und das älteste Werk, das ich bisher von ihm sichtete. Wie hier schon öfters erwähnt, spielten zahlreiche Elemente, die in seinen späteren Werken vorkamen, bereits bei "Der Mieter" eine Rolle. Die Kamerafahrten durchs Treppenhaus, die Lichtspiele, die trotz schwarz-weiß hervorragend zur Geltung kommen, die Frauenfiguren und einiges mehr. Genial fand ich den Einsatz der Kuckucksuhr.
Zugegeben, ich brauchte zu Beginn etwas, bis ich im Film drin war. Schließlich schaut man nicht jeden Tag einen rund 96 Jahre alten Stummfilm. Doch wenn man sich daran gewöhnt hat, schaut man dem Treiben auf der Leinwand zu. Auch wenn die Handlung wirklich einfach ist und nach heutigen Maßstäben nicht viel hergibt, schafft Hitchcock eine unheilvolle Atmosphäre. Natürlich ist einiges aus der Zeit gefallen, aber die Grundstruktur und die Grundhandlung sind doch zeitlos.
"Der Mieter" ist sicher in erster Linie etwas für Hardcore-Hitchcock-Fans, aber auch für Filmfans an sich. Es ist irgendwie faszinierend zu sehen, was der Master of Suspense zu Beginn seiner Karriere vor fast 100 Jahren auf die Leinwand zauberte. Irgendwie kann ich mir auch gut vorstellen, warum das Publikum bei der Veröffentlichung mit großer Begeisterung reagierte. Wer weiß wie es gekommen wäre, wenn das nicht der Fall gewesen wäre. Toll, dass dieses Werk erhalten und den Zuschauern zugänglich ist.
Übrigens schafft der Film mit dem Finale, einem tobenden Mob, der auf Lynchjustiz aus ist, fast einen Bogen in die Gegenwart. Eigentlich unglaublich, aber wahr. Mit diesen Bildern konnte Alfred Hitchcock das Publikum dann aber nicht entlassen. Diesen Stand hatte er damals noch nicht. Deshalb gibt es noch ein etwas sanfteres "Hinübergleiten". Das ist aber auch völlig in Ordnung.
"I see You" beginnt als lupenreiner Horror-Film und überzeugt durch tolle Bilder, eine stimmungsvolle Atmosphäre und einen ebensolchen Soundtrack. Etwa nach der Hälfte gibt es dann einen Twist, der einiges auf den Kopf gestellt, aber auch einiges erklärt. Dieser doch recht krasse Bruch muss erst mal wirken. Doch es bleibt nicht bei dieser einen Wendung, im letzten Drittel gibt es noch einige Überraschungen. Das Finale ist richtig gut, es wird nicht alles haarklein zu Ende erzählt, aber es gibt doch einen recht klaren Schluss.
Schauspielerisch ist das nicht immer durchgehend überzeugend und die Charaktere bleiben doch etwas an der Oberfläche. Gerade die Figur des Hausherren, also des Polizisten, dem ohne zu viel zu verraten, eine entscheidende Rolle zukommt, bleibt etwas wage und man sollte nach dem Film nicht unbedingt über die Logik und die Hintergründe nachdenken. Der Film ist recht straff inszeniert, was vielleicht auch ein wenig dem Budget geschuldet war. Wie auch immer: "I see you" ist spannend und wendungsreich, man sollte sich nicht zu sicher fühlen.
Der Film ist böse, sehr böse, gleich von Beginn an. Nach der Sinnhaftigkeit sollte man nicht fragen, der Charakter von Russel Crowe ist so angelegt wie man ihn braucht, da gibt es nicht viel zwischen den Zeilen. Auch nicht nach der Logik gehen, denn dann wäre die Polizei viel früher ins Spiel gekommen. Der Plot ist so simpel, wie er ist: ein Mann sieht rot, hat eine schlimme Tat begangen und im Prinzip mit sich und der Welt abgeschlossen. Da kommt ihm ausgerechnet eine junge Mutter in die Quere und schon nimmt alles weitere seinen Lauf. "Unhinged" ist genauso einfach gestrickt, wie die Story sich anhört, da kann auch die eine andere kleine Überraschung nichts ändern. Doch er ist effektiv und hält die Spannung mit einfachsten Mitteln hoch. Auch wenn das Ende natürlich keine Überraschung ist. Und allein wegen Russel Crowe lohnt eine Sichtung. Aber nur, wenn man nicht zu zart besaitet ist.
Die Story ist natürlich nicht neu, aber sehr erfrischend und kreativ umgesetzt. "Sechzehn Stunden Ewigkeit" macht viel Spaß, kommt locker daher, wie ein weiter Teenie-Streifen, was er zu einem gewissen Teil auch ist, hat aber viele berührende und emotionale Momente. Diese wirken dabei fast nie aufgesetzt und es wird auch fast nie die Grenze zum Kitsch überschritten. Die beiden Hauptdarsteller tragen den Film mühelos, auch wenn man ihnen ihr im Film jugendliches Alter nicht so ganz abnimmt. Vor allem Kyle Allen ist doch in der Realität ein gutes Stück älter als 17, aber das schadet der Glaubwürdigkeit nicht und wird nur in wenigen Szenen wirklich sichtbar. Sehenswerter Film, für einen stimmungsvollen Filmabend.
Habe selten einen Film gesehen, in denen es so viele unsympathische Figuren gab, wie hier. Einen wirklichen Sympathieträger gibt es eigentlich gar nicht. Ansonsten macht die fiese Story schon Spaß, vor allem im ersten und letzten Drittel. Am Anfang weiß man nicht so genau, worauf das hier jetzt hinausläuft und am Ende ist man gespannt, wie alle aus der Sache herauskommen. Dazwischen gibt es dann leider auch etwas Leerlauf. Einiges ist gut gemeint, aber nicht wirklich neu und kann einen nicht wirklich vom Hocker reißen. Dieser kleinwüchsige Gangsterboss und seine Gehilfen, das alles hat man zu oft schon gesehen. Die Gags zünden außerdem nur zum Teil. Ein Höhepunkt ist eine Szene in einer Tankstelle, das ist einfach sensationell inszeniert und gespielt. So ist "I care a lot" sicher durchaus ein guter Film für einen witzig-bösen Abend. Ein wenig Gesellschaftskritik ist unübersehbar, wobei das insgesamt nicht im Vordergrund steht. Es gibt nicht die großen Brüller, eher viele kleine Schmunzler und ein Ende, dass mal wirklich richtig reinhaut.
Die unglaubliche Geschichte des "White Boy Rick" ist schauspielerisch einfach großartig. Nicht täuschen lassen, der Film ist mehr Familiendrama, als alles andere. Das wird vor allem zu Beginn und im letzten Drittel sehr deutlich. Insgesamt bleibt die Handlung etwas an der Oberfläche, die einzelnen Stationen werden glaubwürdig abgehandelt, ohne aber irgendwo länger zu verweilen oder in die Tiefe zu gehen. Ein durchaus sehenswerter Film, der allein schon durch seine irre Vorlage und die tollen Darsteller fesselt.