Torbinho - Kommentare
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Alle Kommentare von Torbinho
Man kann froh sein, dass Peter Thorwarth mit Netflix eine Plattform und Geldgeber gefunden zu haben scheint, um seine Projekte, die sich etwas abseits vom deutschen Mainstream und Sehgewohnheiten des deutschen Publikums positionieren, realisieren zu können.
In Blood & Gold erzählt er eine Geschichte über raffgierige Nazis im Deutschland des 2. Weltkriegs. Handwerklich bringt Thorwarth und sein Team sein Können auf die Mattscheibe. Sowohl Kulissen als auch das Charakterdesign sind sehr gelungen bis kultig. Gerade wenn man denkt, dass etwaige Figuren, der Score oder auch Dialoge etwas drüber sind, ist es gerade das, was diesen Film anders und erinnerungswürdig macht.
Auch darstellerisch geht hier alles völlig in Ordnung. Besonders gefreut haben mich die Wiedersehen mit alten Thorwarth-Veteranen, wie Christian „Mark“ Kahrmann und Jochen „Franky“ Nickel. Dat nennt man wohl Freundschaftsprinzip.
Die leicht wendungseiche Geschichte macht dem Tittel alle Ehre und unterhält die gut gewählten 90 Minuten vollauf ohne allzu große und vor allem überflüssige Schlenker.
Fazit: Thorwarth hat die Möglichkeit ergriffen, ein Genrestück zu inszenieren, das geradeheraus daherkommt und mit schwarzem Humor die Ereignisse der letzten Tage des Zweiten Weltkriegs erzählt. Den Balanceakt zwischen kultig und lächerlich meistert er bravourös.
Die Russo-Brüder liefern hier ein düsteres und schonungsloses Drogendrama, vor dem Hintergrund des Irak Krieges ab. Einmal hin und samt posttraumatischer Belastungsstörung zurück, ist das der Anfang vom Ende für den titelgebenden Cherry, übrigens überragend gespielt von Tom Holland. Die nächste schmerzlindernde Pille ist nicht weit entfernt und so eröffnet Oxycodon, das legalisierte Heroin, Tür und Tor für eine Spirale des Abgrunds für ihn und auch sein Umfeld.
Das Ganze ist handwerklich top aber auch ziemlich humor- und hoffnungslos inszeniert und schockiert ein ums andere mal. Dabei sticht neben den guten Darstellern auch die exzellente Kameraarbeit heraus. Auch hier muss ich nochmal betonen, das Tom Holland eine wirklich gute Performance abgibt und zuweilen an den jungen Ewan McGregor aus Trainspotting erinnert.
Fazit: Man werfe ein Liebesdrama, Krieg und Drogen in einen Topf und heraus kommt "Cherry". Für alle die etwas mit den angesprochenen Themen anfangen können sollte Cherry nicht nur gute Unterhaltung, sondern auch eine Bereicherung sein, denn der Film wirkt enorm nach.
Unterhaltsam aber auch ziemlich redundant kommt die Fortsetzung von Escape Room daher. Man hält sich gar nicht lange mit unnötigem Geplänkel auf und knüpft nahezu nahtlos an den ersten Teil an.
Dabei kann das Set Design wieder mit detailreichen Räumen glänzen, krankt aber auch an den gleichen Problemen wie der Vorgänger und treibt es in punkto Unglaubwürdigkeit nochmal auf die Spitze. Eine Story, zu dem was wir hier vorgeführt bekommen, gibt es nicht. Ein paar Menschen werden eingesperrt und müssen durch diverse Räume in einem Affentempo fliehen. Das war’s. Die Fallen selbst sind die Story. Besonders frustrierend ist dabei, dass keine Weiterentwicklung des Universums hinter den Fallen zu spüren ist, was mit dem Ende des ersten Teils aber quasi angedeutet wurde. Die Protagonisten rennen lediglich hektisch durch die Gegend und lösen ein tödliches Rätsel nach dem anderen. Die Einfälle für die Lösungen fliegen ihnen spontan zu. Am Ende ist man genauso schlau wie zu Beginn, so dass sich das Spielchen noch endlos ziehen dürfte....
Fazit: Die Leute wollen Fallen, also geben wir ihnen Fallen! Escape Room 2 dient der kurzweiligen voyeuristischen Befriedigung und stellt eine simple Wiederholung des ersten Teils dar. Hat man Spaß daran zuzusehen wie Menschen um ihr Leben kämpfen, so wird man auch hier Unterhaltung finden.
P.S.: Bewertet wurde die Kinofassung. Scheinbar existiert auch eine Langfassung, die storytechnisch etwas mehr zu bieten haben soll, aber für die breite Allgemeinheit nicht angedacht ist.
Wer kennt es nicht?! Man lernt jemanden kennen, der erste Funke springt über, man verbringt ein tolles erstes Date, kommt zum Abschluss sogar noch auf einen „Kaffee“ mit rein und dann entpuppt sich das Date als Geheimagent und man findet sich selbst kurze Zeit später auf einem Folterstuhl in Pakistan wieder.
Was zunächst mit der Illusion einer Romantikkomödie beginnt endet in einer albernen Actionfarce. Die Story ist dabei ziemlich uninspiriert, wirkt generisch und die Charaktere sind sehr flach. Dem muskulösen Cpt. America Chris Evans nimmt man zu keinem Zeitpunkt die Rolle des schusselig verträumten Farmers ab. Dafür fällt seine Charaktereinführung zu knapp aus und darstellerisch kann sich Evans auch nicht von seinem knallhart Typus trennen. Damit funktioniert ein wichtiger Teil des Films nicht, denn bewusst spielt „Ghosted“ mit den Rollenbildern und zieht seine komödiantische Kraft aus den Gegensätzen der starken Frau und dem schwachen Mann. Zu oft verpuffen diese Momente allerdings, auch wenn Ana de Armas in ihrer Rolle als tödliche Geheimagentin durchaus überzeugen kann.
Ein paar schlampige Filmfehler sind da nur noch das i-Tüpfelchen, die den Gesamteindruck bestätigen.
Fazit: Ein waschechter Netflix-Film von Apple.
Ein alternder Multimilliardär möchte nach seinem Ableben bleibend in Erinnerung bleiben und etwas für die Ewigkeit erschaffen. Wie ginge es besser, wenn er dazu nicht einfach den besten Film aller Zeiten finanziert?!
Daraus geworden ist ein purer Darstellerfilm aus dem Arthouse Universum. Im Mittelpunkt stehen die drei ausgezeichneten Hauptdarsteller, denen es eine Freude ist zu zusehen, wie sie sich aneinander erfreuen und aufreiben. Charaktere mit den verschiedensten Überzeugungen werden aufeinander losgelassen. Gespickt ist das Ganze dabei mit bitterbösem Humor und der einen oder anderen sarkastischen Spitze. Dabei stets entschleunigt.
Jedoch finden wir auch viel Ödnis vor sowie Szenen die nach „was soll das jetzt?“ schreien. Der hauptsächliche Teil des Films beschäftigt sich mit den Proben für den Film im Film. Was zunächst noch recht interessant und komisch ist, nutzt sich irgendwann dann doch etwas ab und man spürt kein Vorwärtskommen.
Dafür wird man zum Ende hin mit einem ordentlichen Knall entschädigt, der die Endwertung etwas nach oben zieht.
Fazit: Der beste Film aller Zeiten sieht anders aus.
Mit „Air“ legt Ben Affleck einen unterhaltsamen Sportfilm hin, wenn man denn das Abschließen eines großen Deals ebenfalls als eine Art Sport ansieht. Denn nur um diesen Deal, sprich einem Exklusivvertrag der Marke Nike und der Basketballlegende Michael Jordan geht es hier. Dabei wird man mit einigen Hintergrunddetails zur Entstehung des Deals sowie der Untermarke „Air Jordan“ gefüttert.
Um den Fokus auf die Entstehung dieses Deals zu behalten, hat Affleck einen besonderen Kniff parat und zeigt nicht ein einziges Mal das Gesicht des Jordan-darstellenden Schauspielers und lässt ihn auch nicht sprechen. Das erhält den Mythos dieser Legende und Ausnahmesportlers. Gleichzeitig ist Air auch eine Huldigung an Jordan, welche an geeigneter Stelle im Film platziert wird.
Eine Huldigung ist der Film auch an die damalige Zeit der 80er. Alleine die ersten Minuten des Films wirken wie eine Zeitmaschine und beamen den Zuschauer in dieses liebenswürdige Jahrzehnt zurück. Damit ist der Film nicht nur etwas für Fans die mit Namen wie Barkley, Johnson oder Bird etwas anfangen können, sondern auch für Kinder aus den 80ern und selbst Sneaker Fans kommen auf ihre Kosten, geht es hier doch schließlich auch um die Einführung des angesagten Air Jordan 1 Modells, den gerade wieder alle Kids wie die Klonkrieger tragen.
Handwerklich sehr gut vorgetragen machen auch die Darsteller um Davis, Affleck, Damon, Bateman und Tucker ihren Job sehr gut. Gerade bei letzterem musste ich zunächst zweimal hinschauen um ihn wieder zu erkennen, aber diese weit aufgerissenen Augen während großmäulig etwas erzählt wird sind schon unverkennbar. Gerade Damon trägt den Film, da er den Basketball versessenen Talentscout und Schlüsselfigur des Deals gewohnt exzellent spielt.
Fazit: Unterhaltsames Sportfilmchen rund um eine der größten Sportlegenden die diesen Planeten je gesehen hat.
So würde es also aussehen, wenn sich eine Narratologin und ein Dschinn (was gleichbedeutend ist mit einem wunscherfüllenden Flaschengeist) unterhalten würden.
Narratologie ist die Wissenschaft der Erzählung. Ironischerweise ist Three Thousand Years of Longing erzählerisch über weite Strecken ziemlich öde und ohne Dynamik. Seine tragischen letzten 3.000 Jahre erzählt er in Rückblenden. Die Geschichten sind dabei wenig mitreißend, bleiben ohne großen Aha-Effekt und wirken irgendwie ideenlos. Und das von dem Mann, der mit seinem Ideenreichtum und Tempo bei Fury Road einen praktisch aus dem Sitz gerissen hat. Man merkt, dass Miller mehrere Deutungsebenen angelegt hat, angenehm umgesetzt ist das aber nicht.
Fazit: Ich wünsche mir von George Miller wieder einen guten Film.
Zwei Freundinnen beschließen einen 600 Meter hohen Turm zu besteigen um Clicks zu generieren und Abschied von einem verstorbenem Freund zu nehmen, der bei einem Kletterausflug ums Leben kam. Das dürfte Grund genug sein um dieses rationale Verhalten dieser zwei Blitzbirnen nachvollziehen zu können (#superbadass). Eine von ihnen muss wohl Hunter heißen, jedenfalls ruft die andere ständig diesen Namen. Würde man bei diesem Wort jedes Mal einen Schnaps trinken, so würde man das Ende des Films nicht mehr mitbekommen.
Hat man das unnötige Drumherum ausgeblendet und konzentriert sich aufs Wesentliche, bekommt man solide Survival Thriller Kost geboten. Wie zu erwarten, geht bei der Besteigung des Turms so einiges schief und zwischendrin gibt’s noch Frauenknatsch. Not macht ja bekanntlich erfinderisch und so macht es Freude zu sehen, wie die zwei Festsitzenden versuchen Hilfe zu organisieren oder sich selbst aus dieser Lage zu befreien. Wie Scott Mann dabei das Gefühl der großen Höhe und das Risiko abzustürzen auf den Zuschauer transportiert, ist der eigentliche Kniff des Films. Tolle Panorama und Drohnenaufnahmen, ächzende Metallkonstruktionen, lockere Schrauben und pfeifender Wind. Immer wieder lässt er Hoffnungsschimmer aufblitzen, um sie dann gleich wieder einzukassieren und die Situation ausweglos erscheinen zu lassen. Die größte Wirkung dürfte der Film daher bei Leuten mit einer Angst vor gewissen Höhen haben. Aber auch so bietet „Fall“ in jedem Fall kurzweilige Unterhaltung, die nach hinten raus sogar noch etwas überraschen kann.
Wo Guy Ritchie drauf steht, ist Guy Ritchie auch drin. Auch in seinem neuesten Streifen „Operation Fortune“ legt er einen für ihn typischen Heist-Movie hin, der mit coolen Charakteren, ausgefeilten Dialogen und einer wendungsreichen Story aufwarten kann. Dabei ist sein letzter „Cash Truck“ noch gar nicht lange her und mit „Covenant“ wartet schon der nächste Ritchie Film. Der Mann scheint im Flow zu sein. Das merkt man Operation Fortune insofern an, dass die großen Überraschungen ausbleiben. Vieles ähnelt seinen früheren Werken und Wendungen wirken kalkuliert. Ebenso krankt es wieder mal an einem guten Finale, welches sein vorher mit allerhand coolness aufgeplustertes Fun Movie dann auch zufriedenstellend auflöst.
Dafür ist "Operation Fortune" aber handwerklich äußerst gut gemacht und nimmt sich selbst nicht allzu ernst. Die Action hält sich in Grenzen, so dass vor allem das Katz und Maus Spiel der Protagonisten im Vordergrund steht. Der Cast hat dabei sichtlich Freude. Besonders haben mir ein ausgezeichnet gebräunter Hugh Grant als schmieriger Waffenhändler sowie Josh Hartnett (wie lange habe ich ihn schon nicht mehr in einer guten Rolle gesehen?!) als eingebildeter Actionschauspieler gefallen. Aber auch Statham und Audrey Plaza als karikaturartige Superagenten machen einen guten Job, so dass mir Guy Ritchie mit „Operation Fortune“ am Ende wieder sehr gute Unterhaltung verschafft hat.
Anders als erwartet, ist die Geschichte um die beiden Halbbrüder Raymond (McGregor) und Ray (Hawke) ein waschechter Dialogfilm. Vergleichbar mit der Before Sunrise Reihe, in der Ethan Hawke ja auch schon mitwirkte. Szenen entstehen hier durch den Inhalt der ruhig geführten Dialoge größtenteils im Kopf des Zuschauers. Durch diverse Unterhaltungen, lernt man die Charaktere kennen. Keine Rückblenden, sondern Erzählungen, die ein ums andere Mal auch ganz schön überraschen können. McGregor und Hawke geben dabei eine klasse Performance und Ausstrahlung ab. Man hört den beiden gerne zu und möchte mehr über ihre Leben erfahren. Dabei sind Raymond und Ray ein sehr ungleiches Paar. Während Raymond der vernünftige, ruhigere von den beiden zu sein scheint, fällt Ray eher in die Kategorie Draufgänger und kommt damit mehr in Richtung des verstorbenen Vaters, um den es hier geht. Wir erfahren, wie die Beiden scheinbar unter seiner narzisstischen Persönlichkeit gelitten haben und begleiten sie zu seiner Beerdigung. Statt etwas erlösendes, hat dieses Ereignis aber etwas aufwühlendes, denn schließlich sind sie alle auf ewig verbunden.
Wie schon erwähnt, hat die Geschichte hier und da ein paar überraschende Wendungen parat. Die kurz gewählten 100 Minuten Laufzeit, sind aber dennoch vielleicht nicht kurz genug gewählt und allem in allem hätte das Ganze wenn man es hart nimmt auch einfach als Hörbuch umgesetzt werden können. Schauwerte halten sich in Grenzen und Fußen vor allem auf dem guten Spiel der beiden Hauptdarsteller.
Was haben ein T-800 und eine Buddi Puppe gemeinsam? Scheinbar eine Brennstoffzelle, die grenzenlose Energie liefert, ohne dass die Puppe ein einziges Mal geladen werden muss, denn in der Neuverfilmung der kultigen Mörderpuppe Chucky haben wir es nun mit einer KI zu tun, die mit reichlich Prozessoren, Sensoren und Kameras ausgestattet ist.
Das bringt einige neue, zeitgemäße Aspekte in die Story um eine mordende Kinderpuppe ein. Eingefleischte Horrorfans dürften aber schnell enttäuscht werden, da Childs Play eher im Fun Slasher Bereich zuverorten ist.
Lars Klevberg weiß was er liefern muss und kann dabei mit einigen blutigen bis sogar witzigen Einfällen punkten. Die Kreativität der Kills ist gegeben, der dafür vorhersehbaren Story aber nicht. Ein schön trashig schlechter Showdown darf auch nicht fehlen.
Fazit: Kurzweilige Hommage an den Puppenhorror, die stets vorhersehbar aber teils auch witzig geworden ist.
Merke: Mit einem Buddi im Raum sollte man sich nie auf eine Kreissäge stellen.🤦🏽♂️
nope [noup] adv UMG – nein
Nach dem Überraschungshit „Get Out“ folgte ein eher durchwachsener „Wir“, dessen Geschichte ich, nicht zuletzt wegen eklatanter Schwächen im Drehbuch, nicht ernst nehmen konnte.
Mit Nope legt Jordan Peele wieder einen stärkeren Film hin, mit einer gut ausgearbeiteten Story, die noch dazu unheimlich ästhetisch bebildert wurde.
Wir begleiten zunächst das Geschwisterpaar OJ und Emerald auf ihrer Pferderanch, auf der sich eines Tages seltsame Dinge auftun. Die große Stärke von Nope ist dabei der anhaltende subtile Horror, vor allem in der ersten Hälfte. Lange Zeit wird man im Ungewissen gelassen. Worum geht es? Was steckt hinter den mysteriösen Vorkommnissen? Auch was es mit einem blutrünstigen Schimpansen auf sich hat, versucht man als Zuschauer in den Kontext zu puzzeln. Die Bedrohung durch eine höhere Macht hat Peele gut auf die Leinwand transferiert und inkludiert allerhand Symbolik. Die gut ausgearbeitete Story, die die Entwicklung der Ereignisse nachvollziehbar wiedergibt, ist dann aber auch der Knackpunkt, der etwas Wüstensand ins Spannungsgetriebe rieseln lässt. Zu ausschweifend werden zuweilen die Ereignisse dargestellt. 30 Minuten weniger hätten diesen Genre Mix mehr auf den Punkt gebracht. Ein Rotstift für das finale Skriptlesen, wäre wohl von Vorteil gewesen. So verlaufen einige Storyfäden samt einem psychotischen Schimpansen sprichwörtlich im Sande.
Fazit: Äußerst ästhetische Gruselrunde auf der Hollywood Haywood Horses Ranch, mit nicht allzu großem doppelten Boden. Yes.
Der Plot von „Ein neues Zeitalter“ ist natürlich Kokolores. Da braucht man sich nichts vormachen. Dinos besiedeln jetzt die Welt. Leider ist das einzige, was den Machern dazu einfällt, hier und da mal einen Dino über die Straße laufen zu lassen. Da wäre mehr drin gewesen. Stattdessen stürzt man sich auf eine profitgierige Biotech Firma, samt Tim Cook-Verschnitt als Bösewicht.
Erzählerisch ist das Ganze dabei ziemlich schwach gelöst. Die Drehbuchschreiber entscheiden sich auf jegliche Raffinesse zu verzichten, dafür dürfen es aber Plot Holes sein, die ihnen das Schreiben leichter machen. Alles wird bis ins kleinste Detail erklärt, damit auch ja jeder mitkommt. Dass die Story dadurch zu lang, sehr vorhersehbar und sehr plump gerät, braucht man fast nicht mehr zu erwähnen. Man fragt sich, ob sich die Jurassic World Reihe und Christopher Nolan eigentlich das gleiche Publikum teilen.
In Hälfte 2 hangelt man sich von einer Dino-Szene zur nächsten. Verschiedenste Spezies dürfen hier mal in die Manege geführt werden. Ist es gerade mal ruhig, kann man sicher sein, dass der nächste Dino gleich um die Ecke schießt. Langweilig.
Einzig die Action stimmt soweit und ist sogar recht unterhaltsam geworden. Eine Verfolgungsjagd mit dem Moto-Cross ist klasse inszeniert, genauso wie eine Gigantosaurus-Szene. Dafür sehen die Dinos aber oft schlecht aus. Die Herkunft aus dem Computer und nicht aus dem Labor ist ihnen anzusehen. Zum Glück kommen hier und da auch Dinomodelle zum Einsatz, was die Wertigkeit direkt nach oben zieht. Der Original Cast aus Jurassic Park um Laura Dern, Jeff Goldblum und Sam Neill ist ein nettes Gimmick für Fans der ersten Stunde.
Eigentlich hatte ich das Kapitel Jurassic World schon abgeschlossen, da ich „Das gefallene Königreich“ katastrophal fand. Die Neugier und alte Sentimentalitäten zur ursprünglichen Reihe ließen mich schwach werden. Im Vergleich zeigt die Formkurve wieder etwas nach oben.
Am Ende bleibt: Einfältiger Abschluss des Franchise, mit ein paar Schauwerten aber keinerlei Seele.
Ein „Unternehmensberater“ übernimmt in einer Gamingfirma unter merkwürdigen Umständen den Chefsessel. Fortan tanzen die Angestellten nach seiner Pfeife. Ein paar Wenige hinterfragen die Machenschaften des Neuen. Dabei geht es vor allem um den mysteriösen Hintergrund dieser Figur und seinen Motiven. Die Geschichte wird aber weder rund erzählt, noch kann man das Verhalten der beteiligten Protagonisten nachvollziehen.
Gehofft hatte ich auf eine zynische Serie, die den Kapitalismus ungeschönt an den Pranger stellt und so für einige unschöne Momente sorgt. Gesehen habe ich dann letztendlich aber eher eine Geschichte fernab von der Realität über einen Psychopathen, der sich aus unklaren Motiven Unternehmen einverleibt und alle schauen zu.
Dank Christoph Walz und der kurzen Laufzeit noch ganz ok. Das Ende irritiert und lässt einen eher fragend als zufrieden zurück.
Wie ein großes Versprechen prangen die beiden Namen „Roberts“ und „Clooney“ in fast genauso großen Lettern wie der Titel selbst auf dem Kinoplakat, um dann nicht eingehalten zu werden. Genauso wie die Tatsache, dass die ganze Geschichte um eine Tochter eines verkrachten Ehepaares auf Bali spielen soll, der ganze Film aber in Wirklichkeit in Australien abgedreht wurde.
Zu einem guten Film gehören neben großen Namen aber auch eine gute Inszenierung und Geschichte. Die ist aber jeweils mau und vorhersehbar. Knappe 90 Minuten darf man everybodys darling Julia Roberts und Hollywood Beauty George Clooney vielmehr dabei zusehen, wie sie sich bekabbeln und schikanieren. In den Outtakes im Abspann bekommt man aufgetischt, dass sie dabei scheinbar sichtlich Spaß hatten. Auf der Leinwand ist davon aber wenig zu spüren. Irgendwie wirkt es nicht überzeugend und falsch, dass diese beiden Superstars mit Sauberimage sich die Pest an den Hals wünschen.
Ol Parker verpasst es dem ganzen Treiben auch nur einen Funken Originalität zu spendieren. Das Potential, das dagewesen wäre, wie zum Beispiel interkulturelle Differenzen oder Charaktertiefe auszuspielen oder raffinierte Dialoge, die diesen Elternkampf in unterhaltsamere Sphären hievt, spult man ganz plump ab. Wäre da nicht eine unterhaltsame Beer Pong Szene sowie das letzte Viertel des Films, in dem man auch einmal ein bisschen unter die Oberfläche der geschundenen Charaktere blicken darf, so wäre Ein Ticket ins Paradies ein völliger Reinfall geworden.
Bei dem Gesang der Flusskrebse handelt es sich mehr um eine Liebesschnulze im Stile von Nicholas Sparks, als dass wir einen Crime Thriller vorliegen haben. Das sollte einem bewusst sein, wenn man dieser durchaus überzeugenden Verfilmung eine Chance geben möchte. Zwar wird im Laufe des Films versucht den mysteriösen Tod eines Dorfbewohners aufzulösen, jedoch ist das eingebettet in die Liebesgeschichten des „Marschmädchens“ Kya Clark, die elternlos in den Sümpfen von North Carolina groß geworden ist.
Unschlagbar sind dabei die Naturaufnahmen, die nicht nur prächtig aussehen, sondern auch eine wohlige Atmosphäre schaffen. Die Geschichte wird recht emotional erzählt, hat ein paar gute Kniffe parat und hat mich stellenweise sehr berührt.
Dabei wirkt dieses Marschmädchen durch ihre ruhige verschlossene Art zunächst sehr bieder, andersartig, naive, nervig. Sie bringt kein Wort heraus, selbst nach den heftigsten Anschuldigungen. Bis man dann feststellt, dass Olivia Newman es mit ihrer Inszenierung geschafft hat, das man zunächst die gleiche Position einnimmt, wie die Dorfbewohner, die dem andersartigen Marschmädchen sehr missmutig und Vorurteil behaftet gegenüberstehen. Exzellent gelöst!
Wer zwischendurch also gerne mal in den Sonnenuntergang reitet oder schnulzigen Sparks Verfilmungen nicht abgeneigt ist, der kann auch hier seine Freude finden. Der Gesang der Flusskrebse ist ein originell erzähltes Liebesdrama.
Seit Jimmys Frau verstorben ist, bekommt er sein Leben nicht mehr auf die Reihe. Seine Trauer ertränkt er gern in Partys oder Frauen. Aber er hat da auch noch einen Job und eine Tochter. Und wenn er sich nicht bald zusammenreist, geht alles vor die Hunde.
Wer sich jetzt an Ricky Gervais geniale Serie After Life erinnert fühlt, liegt gar nicht so falsch. Daher hatte ich zu Beginn der Serie auch einige Probleme, da Shrinking zunächst dieselben Knöpfe drückt und von humorvollen Momenten plötzlich auch mal ins emotionale abstürzen kann. Hier hat After Life einfach eine Benchmark gelegt. Doch mit zunehmender Laufzeit, zeigt sich, dass Shrinking doch noch mehr zu bieten hat und eigenständiger ist. Hier geht es um das Wachsen und Zusammenfinden aufgrund eines großen Verlustes. Der Vater-Tochter Aspekt wird dabei besonders herausgeschält und immer mal wieder mit Patientenanekdoten aus Jimmys Therapeutenalltag aufgepeppt.
Segel verkörpert hier mit Jimmy seine Paraderolle des verschusselten Man-Childs, die ihn schon bei HIMYM so berühmt und beliebt machte. In einer weiteren Rolle darf man den doch sichtlich gealterten Harrison Ford als grumpy old man bestaunen (Respekt, dass er in dem Alter den neuen Indiana Jones noch abdrehen konnte und bin schon sehr gespannt auf das Ergebnis.). Auch Jessica Williams ist klasse.
Insgesamt eine sehr herzliche Serie, die mich mal zum Lachen brachte, mir aber dann auch mal feuchte Augen bescherte.
Sehr kurzweilige Fortsetzung des Überraschungserfolgs Murder Mystery, der damals ebenfalls nicht das gelbe vom Ei war, aber wohl sehr von den beiden Superstars in den Hauptrollen als Publikumsmagneten profitiert hat.
Als semiprofessionelles Detektivpärchen stolpern sie nun mehr durch die Aufklärung eines Mordfalls, als dass sie ihn geschickt lösen. Mit gerade mal 90 Minuten hat man daher eine angemessene Laufzeit für diesen Klamauk gefunden. Die Locations (Eifelturm, Karibik) peppen das Ganze etwas auf und die Action ist in Ordnung.
Wenn man was für die beiden Hauptdarsteller übrig hat oder man mal eine Giraffe in Windeln sehen möchte, kann man einen Blick riskieren. Es gibt aber deutlich bessere Vertreter aus diesem Genre.
Nur der Vollständigkeit halber angeschaut und den schlechtesten Teil der Reihe zu Gesicht bekommen. Von dem eigentlichen Home Invasion Original ist nichts mehr übrig. Keine Story. Arm gegen reich oder doch US Amerikaner gegen mexikanische Einwanderer? Ich bin da nicht mehr durchgestiegen. Vielleicht weil ich gerade in einem der unzähligen Plot Holes hängen geblieben bin. Über die Hintergründe wird aber auch nicht viel preisgegeben. Scheinbar beschließen ein paar Nazis die Purge eigenständig zu verlängern und zerschlagen ohne Probleme das US Militär? Also bitte?! Oder repräsentieren sie die Mehrheit und alle Amis sind verrückte Psychopathen? Die Darsteller wirken laienhaft und die Action wie aus einem TV B-Movie. Durch die Hochstilisierung des Konflikts zwischen mexikanischen Immigranten und US Amerikanern schürt man unnötig Feuer. Ne, das war nix. Ein Film auf RTL2 Niveau.
Kann ein Film über die Lizensierung von einem der bekanntesten Videospiele aller Zeiten interessant sein? Man kann es zumindest versuchen. Jon Baird gibt sich sichtlich Mühe, das damals scheinbar nicht leichte Unterfangen, das in der Udssr geborene Tetris, in der ganzen Welt zu verbreiten. Ein Polit Thriller um Lizenrechte, den KGB und die Einführung von Nintendos GameBoy entbrennt.
Ich bin mit diesem Spiel damals groß geworden. Es bildete die Einstiegsdroge ins Reich des Gaming. Daher war ich sehr gespannt, was Apple wohl daraus machen würde. Als Fan der ersten Stunde wird man mit einigen Infos gefüttert, die mir bis dato völlig unbekannt waren. Egerton macht einen prima Job und trägt dazu bei, dass der doch recht eingeschränkte Stoff nicht zu trocken rüber kommt.
Irgendwann kann das ganze hin und her aber auch auf die Nerven gehen. Wer hat was lizensiert? PC-, Arcade- oder Handheldrechte? Wer will wen betucken? Für 2 Stunden ist der Film gemessen am Inhalt einfach viel zu lang. Ja er ist interessant, muss man aber nicht gesehen haben, wenn man zu Tetris keine weitere Verbindung hat. Für einen verregneten Nachmittag aber prima geeignet.
Müder Abklatsch des Originals und kläglicher Versuch den Erfolg des Überraschungshits von 2014 zu wiederholen. Die Story um die 4 Töchter, die Frankreich den Rücken zu wenden möchten ist ziemlich mies umgesetzt, langweilig erzählt und kommt eigentlich einer Sketchparade mit rassistischen Witzen des schlechten Geschmacks daher. Das hat der erste Teil irgendwie besser und charmanter hinbekommen. Das Herz bleibt hier voll auf der Strecke. Die Stärken die der Film hat, spielt er nicht gekonnt genug aus (die besten Momente entstehen z.B., wenn Papa Claude und Papa André sich die Screen Time teilen).
Monsieur Claude 2 kann man sich sparen.
Succession vs. Yellowstone. In beiden Serien müssen sich Patriarchen Familien gegen innere und äußere Grabenkämpfe zur Wehr setzen. Sie scheinen alles zu haben, stehen aber kurz davor alles zu verlieren. Wo Yellowstone mich in der ersten Staffel bislang wenig überzeugen konnte, so unterhält mich Succession (bisher Staffel 1&2) wahrlich famos. Woran liegt das? Das moderne Großstadtleben zwischen New Yorks Wolkenkratzern ist mir dann doch etwas näher und nachvollziehbarer, als das Leben in den weiten Landschaften Montanas. Die Konflikte innerhalb der Familie Roy sind außerdem spannender, auf den Punkt und stetig unangenehm. Diese Menschen haben alles, wissen nicht was der Liter Milch im Supermarkt kostet und scheren sich nur noch um ihr eigenes Ego und Machtgefühle. Hier macht die hässliche Fratze des Kapitalismus nicht mals vor der Haustüre halt.
Hier bekriegen sich Geschwister um ihre Rangfolge im Familienunternehmen und die Gunst des alleinherrschenden Vaters, der wiederum ein narzisstisches Arschloch par excellence verkörpert und nichts und niemanden seiner Wege kreuzen lassen möchte.
Gleichzeitig herrscht ein sehr subtiler bis schräger Humor, der die bisweilen genial ausgearbeiteten Dialoge aufpeppt. Anteil dürften daran eventuell Adam McKay und Will Ferrell haben, die sich als ausführende Produzenten auszeichnen. Bei der Szene in der das kongeniale Duo Greg und Tom in einem Edelrestaurant versteckt unter einem Tischtuch Singvögel essen, lag ich jedenfalls vor Lachen unterm Tisch.
Succession zeichnet sich durch eine solide handwerkliche Umsetzung aus und wird von gutenSchauspielern verkörpert (Brian Cox als Medien Mogul Logan Roy ist einfach klasse). Die Intensität, mit der sich die Hauptfiguren zuweilen selbst zerstören, ist manchmal schwer erträglich. Zugegeben, es dauert eine Weile, bis man sich an die Charakterkonstellation und ihre Überzeichnungen sowie vulgäre Sprache gewöhnt hat. In der „normalen“ Welt würden diese Vollhonks wahrscheinlich nicht lange überleben. Gestützt durch Milliarden entbrennt aber ein wahnwitziger Machtzirkus, der nicht selten weh tut und manchmal auch zynischerweise zum Lachen bringt.
P.S.: In Summer über 4 Staffeln betrachtet muss ich nochmal etwas runter gehen mit der Wertung, da die Geschichten doch sehr redundant sind und es eigentlich in jeder Staffel die gleichen Abläufe und Ergebnisse gibt.
Das eher pubertäre Erstlingswerk Booksmart von Olivia Wilde in Form einer Teeniefäkalkomödie ist bei mir komplett durchgerasselt. Aufgrund der Bilder und mitwirkenden Schauspieler, war ich aber dennoch gespannt auf ihren nächsten Versuch. Mit Don’t Worry Darling liefert sie diesmal einen Mysterythriller ab, der zunächst in einer 50er Jahre Hochglanz-Idylle spielt und sich scheinbar auf die Ehe der beiden Hauptfiguren sowie dem Gemeinschaftsleben in der Vorstadt fokussiert, bis ein paar Wendungen die Ereignisse in eine ganz andere Richtung lenken.
Sehr angetan war ich dabei von Florence Pughs Leistung, die hier die innere Zerrissenheit ihrer 50er Jahre Hausfrau facettenreich und eindrücklich spielt. Aber auch die Grundstory und die restlichen Figuren konnten überzeugen. Lediglich im Mittelteil schleichen sich ein paar Längen ein, die Story scheint nicht mehr zum Punkt zu kommen, obwohl schon deutlich ist, worauf das Ganze hinausläuft. So gut die Wendungen bei mir auch funktioniert haben (da ich sehr uninformiert in diesen Film gegangen bin), umso plumper war leider das Ende und seine Abrechnung mit überholten Rollenbildern.
Insgesamt durch die originelle Geschichte und einer fantastischen Florence Pugh aber deutlich besser als der peinliche Booksmart und ein willkommener Vertreter im Mystery-Thriller Genre.
Das legendäre Playstation Spiel um eine durch einen mutierten Pilz ausgelöste Zombieapokalypse kenne ich überhaupt nicht und bin damit völlig unvorbelastet in diese Serie gegangen. Auffällig ist direkt, dass Pedro Pascal hier kurioserweise ähnlich wie in The Mandalorian einen sogenannten Kontraktor spielt, der eine lebendige „Fracht“ von A nach B bringen muss.
Den Videospielcharakter merkt man der Serienumsetzung von TLOU anhand der Storyline ziemlich an. Im Levelformat bewegt sich das 2er Team um den knurrigen Joel und der jungen Ellie von Folge zu Folge immer ein Stückchen weiter und schließt häufig jeweils innerhalb der Folge ihre Thematik ab. Das World Building ist sehr gut (auch wenn hier und da ein paar Fragen offen bleiben) und das Auftauchen der Infizierten sehr wohl dosiert und nachvollziehbar. Auch hier wird klar, dass der Fokus mehr auf die Entwicklung des Verhältnisses der beiden Hauptfiguren gelegt werden soll. Das ist durchaus spannend und unterhaltsam. Nach zunächst furiosem Start aber zuweilen auch etwas langatmig.
Größtes Problem ist der dürftige Inhalt, der sich hauptsächlich um die Annäherung zwischen Kontraktor und der „Fracht“ dreht und nicht selten mit Rückblenden gestreckt wird. Diese Rückblenden fallen gleichzeitig sehr großzügig aus und stehen teilweise nicht im Verhältnis zum Mehrwert, dem sie der eigentlichen Hauptstory bringen. Trotzdem besticht TLOU vor allem durch eine ausgezeichnete Endzeitatmosphäre und einer guten Chemie zwischen den beiden ungleichen Hauptprotagonisten. Auch wenn noch etwas Luft nach oben vorhanden ist, vermisse ich die Beiden und ihren Road Trip der ungewöhnlichen Art bereits.
Dan Fogelman hat mit So ist das Leben eine Art modernes Märchen hingelegt. Eine kitschig schmalzige Geschichte, die aufwarten kann mit prinzipientreuen Großgrundbesitzern, die aber doch gern mal Frauen ausspannen, einfachen Männern, die Oliven am liebsten mit der Hand pflücken bis hin zum triefigen Finale in dem das Schicksal siegt.
Gekommen bin ich eigentlich wegen den beiden Hauptdarstellern Wilde und Isaac, die in ihren Rollen aber nicht ganz gefordert werden. Interessant macht So ist das Leben dagegen vor allem das er so vielseitig ist. Von deprimierenden Momenten fallen wir auch schnell ins Glückliche und wieder zurück. Unweigerlich merkt man die Parallelen zu Fogelmans überaus guter und erfolgreicher Dramedy Serie This is us. Etwas überbordent ist letztendlich das Zusammenführen der zunächst einzeln verlaufenden Fäden. Mit Kalendersprüchen aufgeplusterten Dialogen („Das Leben an sich ist der unzuverlässigste Erzähler“, „Man muss nur einen Schritt weiter gehen, um die Liebe zu finden“) nähert man sich einem doch recht unglaubwürdigen Finale an, das gewollt einen Taschentuchalarm auslösen soll, aber eher das Gefühl von Fremdscham auslöst.
So ist das Leben ist This is us in Film Form. Wo die Geschichten in der Serie mehr Zeit und Raum haben sich zu entwickeln, wirken sie hier zu sehr gewollt zusammengepresst. Das ist durchaus unterhaltsam, aber This is us ist letztendlich die bessere Wahl.