Beeblebrox - Kommentare
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Alle Kommentare von Beeblebrox
[...] Die großen Momente dieser auf den ersten Blick ungewöhnlichen wie mutigen Coming-of-Age-Geschichte werden weder vorbereitet noch im Anschluss reflektiert. Vielmehr springt der Film genauso gedankenlos durch eine Sammlung unausgegorener Ideen wie Jojo und sein imaginärer Freund durch den Wald, ehe eine Handgranate den Indie-Traum zerplatzen lässt und die Wunden des Krieges zum Vorschein kommen. All das zeigt Taika Waititi irgendwo und irgendwie, aber so schwammig im chaotischen, unentschlossenen Tonfall des Films versteckt, dass die Enttäuschung mit jeder Szene größer wird. [...]
[...] Die Aggressionen, die sich hinter dem vermeintlich freundlichen Lächeln verbergen, sind geradezu unheimlich. Unsichtbar für die meisten Passanten, die dem außer Kontrolle geratenen Schauspiel kaum Aufmerksamkeit schenken, finden hier aufwühlende Grenzüberschreitungen statt – und das ausgerechnet an einem Ort, der sich ständig in Bewegung befindet. Die Safdies beobachten dabei einen faszinierenden Kontrast: Sekündlich ändert der Times Square sein Erscheinungsbild, angefangen bei Fußgängern, die eine Kreuzung überqueren, bis hin zu den überlebensgroßen Werbetafeln, die beständig ihre Farben und Botschaften ändern. Alles ist möglich, alles ist im Fluss. [...]
[...] Die Widersprüchlichkeit liegt auf der Hand, denn selbst wenn sich Mike und Marcus deutlich reflektierter ins Chaos stürzen, wird am Ende eine beträchtliche Menge an Blut in stilisierten Bildern vergossen, während Bad Boys For Life auch vor einem harten, derben Tonfall nicht zurückschreckt. Die Härte ist nicht zwangsläufig fehl am Platz, im Gegenteil: Besonders eine dramaturgische Wendung erhält erst Gewicht, wenn klar wird, dass Adil El Arbi und Bilall Fallah nicht jeden Kompromiss eingehen, um eine für das Franchise wichtige Figur am Leben zu halten. Mitunter lässt die Fortsetzung dann aber doch Michael Bays Wahnsinn in puncto Inszenierung vermissen, der den Asphalt zum Glühen brachte und die Hitze in energiegeladenen Bildern staute. [...]
[...] Zuerst sind da nur einzelne Tropfen, dann zerreißt der Druck die Hülle: Hals über Kopf stürzt die Mechanikerin Norah (Kristen Stewart) durch die glitschig nassen Gänge, vorbei an spitzen Metallgegenständen und den Leichen ihrer Kollegen, bis sie ein Schott schließen kann. Unmittelbar erfolgt der Einstieg in die Geschichte. Bei all der einleitenden Hektik gelingt es William Eubank dennoch erstaunlich gut, ein Gefühl für die Regeln seiner tödlichen Unterwasserwelt zu vermitteln, ohne sich in plumpen Erklärungen zu verlieren. Vielmehr lernen wir die Station und ihre Menschen durch Norah und ihre Herausforderungen kennen, die sie in einem Wettlauf gegen die Zeit meistern muss, um zu überleben. [...]
[...] Diese Liebesgeschichte wird aber nicht nur von Sehnsucht angetrieben, sondern ebenso von Wut, Hass und Verzweiflung. Einen Widerspruch, den Queen & Slim in einer herausfordernden Montage bündelt, in der Lust und Liebe auf Gewalt und Angst treffen – also beide Seiten des Films in einem Strudel sich stetig steigernder Gefühle vereint. Nicht immer gelingt Melina Matsoukas dieser Spagat, doch ihr Gespür für Bildkompositionen lässt sie nie im Stich. Besonders dann nicht, wenn sich Queen & Slim an meditative Orte zurückzieht, die allein durch ihre Farben und Klänge zum Leben erwachen, mal im Schein verschwommener Lichter in der Nacht, mal im Angesicht der strahlenden Sonne. Eine kraftvoll Filmerfahrung voller Unebenheiten.
[...] Am eindrucksvollsten gestaltet sich neben der Durchquerung des Niemandslandes eine Passage, in der die Kamera bei einer Verfolgungsjagd durch die Straßen einer zerbombten Ortschaft hastet und bei all der Rastlosigkeit nur noch von Silhouetten vor feurigen Hintergründen berichten kann. Nicht nur visuell verschlingt 1917 den Zuschauer in diesen flackernden Augenblicken des Schreckens. Auch auf auditiver Ebene entfaltet sich eine ausgeklügelte Kulisse an bedrohlichen Geräuschen, von Thomas Newmans Filmmusik ganz zu schweigen. Seine Kompositionen bieten Halt in dieser garstigen Umgebung, legen sich mitunter aber ebenso mit erstickenden Emotionen über das Geschehen. Obwohl 1917 als Erfahrung konzipiert ist, will der Film alle Gefühle bestimmen. [...]
[...] Mitunter fühlt sich Charlie’s Angels fast so an, als wäre er im Korsett eines einfallslosen Actionfilms der 2000er Jahre gefangen, was auch durchaus seinen eigenen Charme mitbringt, schlussendlich aber eine enttäuschende Grundlage für den Einstand von Kristen Stewart, Ella Balinska und Naomi Scott darstellt. Dieses Trio hätte einen besseren Film verdient, der sie selbstbewusst als Actionstars an die Spitze des Blockbuster-Kinos katapultiert. Sobald es ihnen gelingt, den Film für ein paar Minuten an sich zu reißen, macht Charlie’s Angels unglaublichen Spaß und offenbart ein Herz für seine Figuren. Dann sitzen die Engel erschöpft auf einem Boot zusammen und Kristen Stewart schneidet Grimassen. Das ist auch etwas wert.
Mit seinem meisterhaften Star Wars: The Last Jedi rüttelte er 2017 die weit, weit entfernte Galaxis ordentlich auf. Nun kehrt Rian Johnson mit einem deutlich kleineren, aber nicht weniger verblüffenden Film in die Kinos zurück. In seinem neusten Werk wollte der Regisseur und Drehbuchautor all das bündeln, was er an Agatha Christie liebt. Knives Out ist allerdings viel mehr geworden als eine ehrfürchtige Hommage. Denn während Rian Johnson hingebungsvoll mit der Erwartungshaltung von uns Zuschauern spielt, gelingt es ihm abseits von Twists und Spielereien vor allem, eine unerwartet berührende Geschichte zu erzählen. Es ist wohl der größte Trick, der sich in seinem raffinierten Drehbuch versteckt. [...]
[...] Mitunter wirken die Effekte sehr unausgereift, vor allem mit einem Blick auf die Details. Gleichzeitig setzt Tom Hooper seinen Film mit solch einer Überzeugung in Szene, dass sein Gesamtbild ein durchaus stimmiges und einnehmendes ist. Selbst mit einem Blick auf die vergangenen Jahre, in denen wir unzählige digitale Welten im Kino erleben und entdecken durften, gleicht Cats keiner dieser Seherfahrungen, sondern entwickelt eine völlig eigene Dynamik, ohne seinen wahren Kern zu verstecken. Von ironischen Brüchen und der rund um Cats florierenden Meme-Kultur lässt sich Tom Hooper nicht beeindrucken. Dem Jellicle Ball nähert er sich mit der gleichen Ernsthaftigkeit an, die er auch bei einem Oscar-Drama à la The King’s Speech mitbringt. [...]
[...] War es zu Beginn vor allem eine Neugier, die in einer Verschmelzung von Nostalgie und Frische als Hyperantrieb diente, bestimmten im Mittelteil nachdenkliche, herausfordernde Töne die Sequel-Trilogie. Star Wars: The Rise of Skywalker versteht sich dagegen als entfesselter Abenteuerfilm voller pulsierender Elemente, die sich kaum bändigen lassen, bevor der große Showdown einsetzt. Ein Film, der stolpert und fällt, aber genauso begeistert mit seiner Liebe für die Figuren, die trotz all der sagenhaften Spezialeffekte und faszinierenden Welten das Herz der Reihe bleiben. Die Skywalker-Saga endet wie ein wilder Flug mit dem Millennium Falcon, der zum Schluss fast in seine Einzelteile zerfällt, aber dennoch ins Ziel gelangt. Was für ein Erlebnis!
[...] Sobald den Schauspielern in Jumanji: The Next Level die Puste ausgehen, findet Jake Kasdan trotzdem einen Weg, um den Schwung zu bewahren. Sein größter Joker: Awkwafina, die zwar erst in der zweiten Hälfte in Erscheinung tritt, dafür mit jedem Einwurf das Geschehen bereichert. Immer humorvoll, manchmal berührend: Jumanji: The Next Level macht viel richtig, schlussendlich ist der amüsante Spaziergang durch den Wüstensand allerdings vergessen, sobald die Figuren den Fuß des nächsten Berges erreicht haben. Aber immerhin verspricht dieser, noch einmal ein paar aufregende, unterhaltsame Minuten.
[...] Doch dann tauchen Figuren wie die hypnotisierend von Rebecca Ferguson verkörperte Rose auf, die tiefer in die Shining-Mythologie entführen und die beängstigenden Gänge des gespenstischen Hotels komplett ins Jenseits verbannen. Was Mike Flanagan zwischen den (Traum-)Welten genau zu finden hofft, scheint er manchmal selbst nicht genau zu wissen, so überwältigt ist er von den mannigfaltigen Möglichkeiten, die er ausprobieren will. Trotz dem ruhigen, andächtigen Erzähltempo ist Doctor Sleep ein faszinierendes Chaos und gleicht einem filmischen Chamäleon, so oft wechselt er die Farbe, die Stimmung, die Gefühle. Sobald Mike Flanagan aber bei Trauer und Tod angekommen ist, kann ihn nichts mehr aufhalten.
[...] Der erste Frozen-Film war so einfach wie komplex – und konnte alle seine verschiedenen Einflüsse stimmig zusammenführen. Da war Platz für traurige Momente, freche Sprüche und mitreißende Songs, während begeistert das Erbe der Disney-Prinzessinnen mit neuen Impulsen diskutiert wurde. Frozen II findet diesen Einklang kaum und erweckt dadurch meistens einen chaotischen Eindruck, so ziellos wie sich die Handlung auf ein widersprüchliches Ende zubewegt. Richtig stark wird die Fortsetzung erst dann, wenn sich die Figuren mit den Konsequenzen ihres eigenen Handelns und dem Handeln anderer auseinandersetzen müssen und im Unbekannten etwas erschreckend Bekanntes entdecken.
Mit rasender Geschwindigkeit brettert Carroll Shelby (Matt Damon) über die Rennstrecke von Le Mans, die zunehmend in Nacht und Nebel versinkt. Jeden Augenblick könnte er die Kontrolle über seinen Wagen verlieren, sein unbändiger Ehrgeiz treibt ihn trotzdem an und schickt ihn über die Ziellinie des legendären 24-Stunden-Rennens. Für den Bruchteil einer gefährlichen Sekunde verschwimmen Professionalität und Waghalsigkeit, schlussendlich ist es aber die Kombination die Geschichte schreibt. Ein Balanceakt, der jedem Moment zum Fall führen kann: In Ford v Ferrari erzählt James Mangold von Profis und ihren Grenzgängen - und das trotz größter Genrekonventionen auf überaus mitreißende Art und Weise. [...]
[...] Rauschhaft erzählt Hustlers eine wahre Geschichte voller Höhenflüge und Niederlagen, als würden die besten Elemente aus The Bling Ring und The Wolf of Wall Street in einem unvergesslichen New York-Trip verschmelzen. Basierend auf dem New York Magazin-Artikel The Hustlers at Score von Jessica Pressler hat Regisseurin und Drehbuchautorin Lorene Scafaria eine der größten Überraschungen des Kinojahres geschaffen. Hustlers begeistert mit einem fantastischen Ensemble und der unglaublichen Energie von Neonlichtern in der Großstadt, während Britney Spears und Frédéric Chopin auf der Tanzfläche abwechselnd Ekstase und Eleganz zelebrieren. [...]
Als würde uns Ray Liotta noch einmal durch den Hintereingang eines New Yorker Nachtclubs in die Welt des Verbrechens entführen, beginnt auch The Irishman mit einem eindrucksvollen Tracking Shot. Ganz bewusst wählt Martin Scorsese diesen Einstieg in seinen neusten Film, der sich auf den ersten Blick wie eine geistige Fortsetzung von Goodfellas und Casino anfühlt. Während sich die Kamera elegant durch die Gänge und Räume schlängelt, macht sich eine ungewohnte Stille bemerklich: Es fehlen die Menschen, die Musik und die Energie. The Irishman erzählt vom Ende einer Reise und nimmt sich dafür bemerkenswert viel Zeit, ehe er in einer phänomenalen letzten Stunden mündet. [...]
[...] Fortan entwickelt Julie Delpy aus ihrem erschütternden Drama einen Science-Fiction-Film voller Grenzüberschreitungen. Dezent werden die Hinweise auf das futuristische Setting gestreut, ehe dieses später in Form von Dr. Fischer (Daniel Brühl) sogar personifiziert den Fortgang der Geschichte bestimmen. Damit übernehmen auch moralische Fragen die Erzählung, während zuvor vor allem aufwühlende Emotionen das Geschehen dominierten. So schwankt My Zoe zwischen den Gefühlswelten der Figuren und einer kühlen, analytischen Perspektive auf die Ereignisse. [...]
Majestätisch ragen die Berge in den Himmel und verankern die Welt im Lauf der Zeit. Eine gewisse Unendlichkeit geht von ihnen aus, so unerschütterlich wie erhaben prägen sie die Landschaft. Ein mächtiger Anblick, der den Mensch klein und unbedeutend wirken lässt. Trotzdem interessiert sich Terrence Malick in seinem neuen Film ausschließlich für das Individuum in einer riesigen Welt, die sich im Umbruch befindet und droht, vom Bösen verschlungen zu werden. A Hidden Life erzählt die Geschichte von Franz Jägerstätter, der aus Gewissensgründen den Kriegsdienst verweigerte und dafür 1943 von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde. [...]
[...] Vielmehr begreift Céline Sciamma die Größe der Kinoleinwand als Fläche zur Entfaltung all der Sehnsüchte, die in Marianne und Héloïse schlummern. Mal kommen diese durch die rauen Bilder der überwältigend schönen Küstenlandschaft zum Ausdruck. Mal sind es die gefühlvollen Annäherungen, die Claire Mathons Kamera unternimmt, um uns eine neue Seite der Figuren zu zeigen. Am eindrücklichsten gestaltet sich dabei eine Sequenz, in der sich die intensiven Blicke der Frauen begegnen, während sich die Musik im Hintergrund auf atemberaubende Weise steigert. [...]
[...] Zombieland: Double Tap fährt einen völlig unbegründeten Zynismus auf und suhlt sich in fürchterlichen Klischees mit der vermeintlich cleveren Ausrede, diese an einem späteren Punkt ironisch zu brechen. Geschlechter werden auf unsägliche Weise gegeneinander ausgespielt, besonders im Hinblick auf Zoey Deutchs neu eingeführte Figur Madison. Es ist fast bemerkenswert, mit welcher Beharrlichkeit die Witze in Zombieland: Double Tap komplett nach hinten losgehen, ohne dass der Film jemals ein Bewusstsein für seine Taktlosigkeit entwickelt. Im Gegenteil: Mit ausgestellter Lustlosigkeit reitet sich Ruben Fleischer – auch in puncto Inszenierung – immer tiefer in die Tristesse hinein. [...]
[...] Der neue Terminator-Film klebt an den Motiven von James Camerons Meilensteinen und weiß auf die wenigen geistreichen Impulse seines Drehbuchs kaum aufzubauen, da er wie die Zeitreisenden in der Wiederholungsschleife gefangen ist. Mitunter lässt dieses ideenlose Spektakel sehnsüchtige Erinnerungen an Terminator: Salvation wachwerden, dem bisher einzigen Terminator-Film, der daran interessiert war, die Geschichte wirklich fortzusetzen, anstelle eine leblose Variation erprobter Actionszenen abzuliefern. [...]
[...] Die eindrucksvollste Bewegung des Films gestaltet sich somit in Form von Hals schleichendem Niedergang. Plötzlich geht der Junge, der einst vom Frieden träumte, im Schlamm und Dreck von Azincourt unter. Obwohl Hal das Schlachtfeld als Sieger verlässt: Am Ende ist er es, der – ohne es zu bemerken – seine Ideale verrät. Eine zerreißende Tragik, die sich in atemberaubenden Aufnahmen entfaltet, fraglos das stärkste Element in The King. Gemeinsam mit Macbeth-Kameramann Adam Arkapaw und Komponist Nicholas Britell, der zuletzt mit seinem meisterlichen Score zu If Beal Street Could Talk verblüffte, schafft David Michôd eine beklemmende, nachdenkliche Atmosphäre. Sie ist Ausdruck von Hals Bürde und lässt den Film wie ein Gespenst durch das 15. Jahrhundert schleichen.
[...] Umso beeindruckender erweist sich dafür einmal mehr Angelina Jolie. Ihre alleinige Präsenz hypnotisiert mehr als jeder Spezialeffekt, der das Fantastische heraufbeschwören soll. Wenngleich vor allem rote Farbexplosionen im Finale einige nette Akzente setzen, ist ihre Maleficent das schlagende Herz der Geschichte – und leider viel zu selten zu sehen. Gleiches gilt für Michelle Pfeiffer, die als hinterlistige Königin Ingrith sichtlich ihren Spaß hat, gerade im Zusammenspiel mit Jolie. Schlussendlich fehlt dem Film aber das Vertrauen in sein Ensemble sowie der Mut, sich wahrhaftig in das gleichermaßen naive wie abgründige Fantasy-Spektakel zu stürzen. Was bleibt, sind viele wimmelnde Details, eine mitreißende Geschichte aber – die fehlt komplett.
[...] Mit El Camino: A Breaking Bad Movie kehrt Serienschöpfer Vince Gilligan nun jedoch zurück, in jene schicksalhafte Nacht, um Jesses Geschichte in Form einer nachdenklichen Coda ausklingen zu lassen. Der abendfüllende Spielfilm schließt unmittelbar an das Ende der Serie an und dringt mittels Flashbacks zusätzlich in die Vergangenheit ein, um das Trauma seines Protagonisten zu ergründen, der noch lange keine Erlösung gefunden hat, sondern durch die Wüste eines dreckigen Western flüchtet. Verwegene Gestalten und nur wenige Freunde säumen seinen Pfad, während ein bedrohlicher Schatten die mit Suspense aufgeladenen Cinemascope-Bilder trotz ihrer Breite in ewiger Finsternis zu ersticken droht. [...]
[...] Inspiriert von Herman Melvilles Erzählungen und dem Schaffen von Sarah Orne Jewett fühlt sich The Lighthouse wie ein Film an, der über mehrere Jahrzehnte vergessen in einer Truhe schlummerte und nun an einen Ort entführt, um den sich nur noch Mythen und Legenden ranken. Es ist eine dieser Geschichten um deren Existenz jeder Seemann weiß, aber niemand traut es sich, sie zu erzählen. Zu hoffnungslos und düster geht sie aus, diese Geschichte von zwei Männern, denen nichts anderes übrig bleibt, als sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, während um sie herum die Welt untergeht und das verführerische Licht des Leuchtturms das einzige ist, was sie zusammen mit dem Alkohol am Leben hält, gleichzeitig aber auseinandertreibt und in den Abgrund stürzt. [...]