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Alle Kommentare von boxcarsboxcars
‘Peeping Tom’ bildet gemeinsam mit ‘Psycho’ und ‘Les yeux sans visage’ eine Triade, die innerhalb nur eines Jahres das Horrorgenre auf den Kopf stellt.
Es stimmt jedes Detail. Von der Libellenbrosche, deren symbolhafte Bedeutung in der des ‘Augenstechers’ aufgeht, über den Käufer von Pornobildchen - ‘who won't be doing crosswords tonight’ - bis hin zur Rekonstruktion von Muybridges berühmter Pferdephotographie in der Schlussszene - http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Muybridge_horse_gallop.jpg. Alles ist da, wo es hingehört. Ein so spannendes, wie humorvolles Drehbuch und ein Thema, Skopophilie, das die Relektüre Freuds durch Jacques Lacan vorwegnimmt.
Ein unglaublich kluger Film, dessen Implikationen so weitreichend sind, dass von ‘angestaubt’ nicht im Entferntesten die Rede sein kann. In der Suche nach Authentizität, verleiht er sie sich selbst. Dass der Film zum Selbstmord zweier Größen wurde, zeigt die Kompromisslosigkeit, mit der hier zu Werke gegangen wurde. Fraglos: Meisterwerk.
Allein das Voice-Over im Trailer raubt mir die Hoffnung daran, dass Malick mir im kommenden Film und die zwei Autoren im gerade erschienenen Buch auch nur irgendetwas zu sagen haben - was das mit Thomas Pynchon zutun haben soll, wie in der Kurzbeschreibung des Buchs verlautbart, würde mich aber doch interessieren, denn das leuchtet mir nicht mal auf weit ‘assoziierten Wegen' ein, vielleicht kannst du die Frage beantworten?
Anstatt dessen vielleicht lieber den Hinweis auf Cavell wahrnehmen und nochmal ‘Disowning Knowledge’ aus dem Regal holen.
‘Though made by a man, it stands (and will probably be recognized as, when it is too late) one of the great feminist movies. It is also, for me, the last great American horror film.’
Tönt es aus veredelter Kehle. Ob Robin Wood nun Recht hat oder nach zwanzig, für ihn als Spezialist, enttäuschenden Kinojahren mit einem wehmütigen und einem nostalgischen Auge den Schlussakkord, ‘the trilogy's lamentably unrecognized crown’, von George Romeros Zombie-Triade in den Olymp des Horrorkinos trägt, weil ihn die Abneigung gegenüber ‘Nightmare on Elm Street’ samt Konsortien und Sequels übermäßig euphorisiert hat, ist eine Frage, die jeder geneigte Horrorfan für sich entscheiden sollte. Womit Wood aber definitiv Recht hat, ist der zu unrecht vergebene dritte Platz, der meist an ‘Day of the Living Dead’ vergeben wird. Ganz im Sinne einer Sequeltradition, die sich mit wenigen Ausnahmen der Feststellung beugt, dass es spätestens ab dem dritten Teil peinlich wird.
Romeros Trilogie funktioniert jedoch anders. Weder wartet er auf die kommerzielle Trächtigkeit des Films, um im Falle des Erfolgs einen weiteren Teil nachzuschieben - das lässt sich bereits an den Erscheinungsjahren der Filme ('68,' 78', '85) erkennen -, noch verfilmt er in biederster ‘Herr der Ringe’ Manier eine Buchvorlage, die einfach zu groß ist, um sie dem Publikum in einer Sitzung zu zumuten.
Romeros Trilogie ist ein bisschen mehr, um genauer zu sein: viel mehr. Sie antwortet auf politische Umwälzungen, sie versucht sich in düsteren Dystopien und sie verhandelt immer wieder die Rassen- und Geschlechterdebatte.
Bei allem, was man über das angeblich so ‘schwache Drehbuch’ des dritten Teils, seine ‘nichtssagenden Dialoge’ oder die ‘nervtötende Musik’ meint sagen zu müssen: Romeros Projekt ist in solchem Maße ambitioniert, dass die handelsüblichen Standardsätzchen, mit denen vergeblich versucht wird ihm beizukommen, zu nichts als heißer Luft werden. Wenn es also vielleicht auch nicht ‘the last great American horror film’ ist, so zumindest einer, der völlig zu unrecht um seine Anerkennung als Teil eines der spannendsten Horrorprojekte kämpfen muss.
‘It's too late, to be late again.’
Die ‘Technologie’ gibt's auch in ‘Eternal Sunshine of a Spotless Mind’, falls du den noch nicht kennst. Ich glaube, dass dir jeder sofort Recht geben wird, das ‘Neue’ an Büchern oder Filmen zu erfahren ist ganz sicher ein großer Reiz - aus dem sich vielleicht auch der neue Hang zur Fortsetzungsserie, die diese Sehnsucht durch ihr Format versucht zu stillen, mitunter erklären lässt. Auf der anderen Seite sind Erinnerungen und Erfahrungen, die wir gemacht haben, ja genau das, was unser Wesen ausmacht und unser Menschsein bestimmt, oder nicht? Das wird in ‘Eternal Sunshine of a Spotless Mind’ thematisiert, versuch's mal.
Auf die im Titel des Artikels gestellte Frage vermag ich nicht zu antworten aber eins weiß ich doch: Wenn ich ‘Fast and Furious 6’ an der Kinokasse begegne, komme ich ihm zuvor und haue ihm ordentlich eine runter, mit Schwung von links und rechts. (Albern, aber ich wollte so gern.)
Mich interessiert eigentlich nur eine Szene: Wenn Ash zum Schluss noch einmal in den Keller geht (um nach Schweinehälften zu seh'n) tritt er im Original ja eine kleine Installation los, mit Musik, Projektor und Blut an den Wänden (und überall). Im Original ein zentrales Moment, würde ich gerne wissen, ob und wenn ja wie, das in der Neuauflage umgesetzt wurde.
(Ich weiß, man könnte auch in's Kino gehen aber dazu ist mir das Ganze dann doch zu doof. Mir leuchtet das Remake eines Films, der seit Jahren Kultstatus hat und wohl von allen, die sich auch nur im Ansatz für das Genre interessieren, gesehen wurde, einfach nicht ein. Wieso kriegt der Film eigentlich medial so viel Aufmerksamkeit? Spiegel, SZ, usw...bauen die auf die noch immer große Wirkung des über dreißig Jahre alten Skandalfilms? Oder ist das ‘Aktualisieren’ eines Klassikers einfach generell etwas so Unfassbares, dass man sich den Mund darüber fuselig reden muss wie bei ‘Der kleinen Hexe' zum Beispiel?)
Schön (und teilweise auch gut). Aber irgendwie wirkt das ein bisschen halbgar, wenn man die rechte Spalte der Seite betrachtet und Nora Tschirner, der fleischgewordene status quo der Geschlechterdifferenzen haltenden ‘romcom’, ‘im fluffigen Interview’ zu haben ist.
Wenn man ‘dagegen’ vorgehen will, dann müsste das erste Mittel Konsequenz sein. (Nicht nur eines einzelnen Autors, sondern der gesamten Seite.)
‘Fuck you, gema jetz’ und ‘Zu Gast bei Freunden’! Der Österreich-Tatort mausert sich zum absoluten Pflichttermin und Krassnitzer wird langsam aber sicher zu einem wirklich fantastischen Kommissar. Sein schauspielerisches Können erlaubt es ihm die Roh- und Eigenheit konsequent durchzuhalten ohne albern zu wirken.
Am schönsten das Schlussbild: ‘Gefördert vom Land Kärnten.’ Wenn das der ‘Lebensmensch’ noch erleben dürfte!...
Und wie mache ich das? ‘Vorsicht walten lassen’? Mit Augenklappe reingehen, um nur die Hälfte der Tragödie ertragen zu müssen? Achja: Wo genau ist denn die Charakterentwicklung in der Fitzgerald Vorlage ‘subtil’? Oder wollt ihr euch durch diese Aussage einfach selbst als ‘Nicht-Liebhaber’ des Romans outen, indem ihr zugebt, dass ihr ihn nie gelesen habt? Fragen über Fragen!
Die Vergleiche von diesem Pipifax mit dem Wechsel von Schwarz-Weiß- zu Farbfilm und Stumm- zu Tonfilm sind doch gar nicht der springende Punkt, denn die mit diesem credo einhergehende Innovationshörigkeit, die sich in einem blanken Technizismus äußert, konzentriert sich eben nur auf eben jenen Aspekt: Technizismus.
Dessen Motivation ist allerdings kein formalistischer, sondern rein wirtschaftlicher Natur. Das Kino muss sich mit den neuen Medien arrangieren und seinen Standpunkt festigen, seine Konturen schärfen. Wenn jeder zweite Haushalt über einen Fernseher verfügt, der halb so groß ist wie die Leinwand im Stadtkino, und der Preis für eine DVD eben mittlerweile kleiner ist als der einer Kinokarte (für 3D mit Überlänge mit Wochenendzuschuss mit Reservierungsaufschlag), dann stellt sich die Frage, wieso überhaupt in's Kino. Die Antwort darauf sucht es nun in immer neuen, technologischen ‘Quantensprüngen’.
Man sollte sich nicht an der Nase herumführen lassen. Denn so dreidimensional das Vergnügen und der Bombast des Spektakels im Kino auch sein mögen, meist ist das, was uns gezeigt wird, doch recht flach. Aber wer mag über die Banalität eines Peter Jackson Films nachdenken, wenn sich so herrlich unpersönlich und im besten Innovationsgeiste über die ‘Frame Rate’ diskutieren lässt, nicht wahr?
‘der mit Licht die Aktion direkt ins Auge des Zuschauers schleuderte’
Gut, das ist beim Film natürlich generell der Fall (was hältst du eigentlich davon in solchen Fällen das Präsens zu verwenden? Liest sich viel besser und entstaubt mit einem Schlag den ganzen Artikel, wenn man es konsequent durchzieht, wie ich finde und ist sowohl grammatikalisch als auch inhaltlich vollkommen korrekt). Ein ganz netter Überblick, der aufgrund seiner Redundanz natürlich nicht über eine Bestandsaufnahme hinausgeht. Dass in ‘diesem Film-Stil’ so unheimlich viel mit Licht ‘experimentiert’ wird, halte ich nach der Lektüre des Texts für unschlüssig. Denn im Grunde machen die Filme ständig das gleiche. Sie bedienen sich harter Kontraste, lehnen sich ästhetisch stark an der Photographie an, reduzieren die Lichtquellen und erzeugen durch ungewöhnliche Beleuchtungswinkel stark gezogene Schatten. Vielleicht würde man weiterkommen, wenn man sich ‘die Ausnahmen’ anschauen würde? Das könnte den ungebrochenen Positivismus, der solche Analysen zu bloßen Bestätigungen von Kategorisierungen verkommen lässt, brechen. An dieser Stelle vielleicht allgemein etwas zum Projekt ‘Film noir Tag’: Find ich gut, 'mal 'was Neues. Aber ihr müsst euch ein bisschen auf die historische Dimension von solchen Untersuchungen einlassen. ‘Film noir’ ist ein nachträglich aufgestülptes Siegel, das versucht Dinge für uns greifbar zu machen. Das muss man hinterfragen, genauso wie man in der Kunstgeschichte den Renaissance- und Barock-Begriff hinterfragen muss. Die haben sich doch nicht gedacht: 'Och komm, ich will jetzt auch so'n paar Film noir Dinger abdrehen, find ich cool!' Die entscheidende Frage wäre doch, wieso gerade zu diesem Zeitpunkt verstärkt Filme, die über einige gemeinsame Stilelemente verfügen, gedreht werden. Genau dazu lese ich auf moviepilot aber nichts. Dafür gibt es erneut Listen, deren einziger Diskussionsbedarf in der Zugehörigkeitsdebatte bestimmter Filme liegen wird, Aufzählungen von Schauspielerinnen und welche von Kameramännern. Macht euch 'mal ein bisschen los von diesen 'sicheren' Artikeln, traut euch ein bisschen mehr.
Ansonsten ist das doch ein sehr ambitioniertes Projekt!
Kekilli ist und bleibt einfach der größte Abturner gleich nach Simone Thomalla. Allerdings ist es Lisa Werlinder dieses Mal gelungen die schauspielerische Leistung der Gesichtsgelähmten Holzhackerin wett zu machen. Sehr schöne Dynamik, die sich da zwischen ihr und Milberg entwickelt.
Eins am Rande. Die ‘Titanic’ weist in ihrer aktuellen Ausgabe zum wiederholten Mal auf die ‘Ausgerechnet-Pest’ hin, macht euch da besser nicht zum Opfer: ‘Dass das Feuer der Tat aus Kindheitstagen nun ausgerechnet im schneebedeckten Flensburger Umland wieder auflodert, verleiht ihm eine umso verzehrendere Kraft.’
Ist das wahrhaft verwunderlich? Dass in einem Kriminalfilm, der Spannung erzeugen soll, ein Feuer am gleichen Ort ausbricht wie vor vierzig Jahren? Oder ist es nicht viel mehr zwingend notwendig, weil das Feuer, wenn es in Bottrop-Kirchhellen ausgebrochen wäre, gar nichts mit dem in Flensburg und damit dem Tatort zu tun gehabt hätte?
Verwundert sein ist gut. Aber nicht so schnell.
"Mich persönlich beeindruckte besonders das Wechselspiel zwischen Schreckmomenten und knallharter Brutalität [...]"
Stimmt, das ist wirklich ein faszinierendes Wechselspiel. Mich beeindruckt aber eins noch weit darüber hinaus: Das von kategorialen Umschreibungen und ihrer sofortigen Negierung. Wer A sagt, muss manchmal auch B sagen. ‘Sieben Torture Porn-Filme, die Daniel schockten, obwohl sie für ihn gar keine Torture Porn-Filme sind.’ Das ist Dialektik bis in den letzten Winkel gedacht, gratuliere!
Du alter Ambiguitätsfetischist!
Blond, hübsch und Titten? Wenn ihr mir eine Schauspielerin schmackhaft machen wollt, dann versucht's doch 'mal mit ein bisschen mehr Einfallsreichtum.
Ich habe ‘3%’ Übereinstimmung mit ‘Kleinod’. Weniger hatte ich noch mit keinem User. Finde gut, dass man durch diese Rubrik auch ‘ferne’ Leute kennenlernt!
(Voll schöne Antworten!)
Was ist denn ‘Die üblichen Verdächtigen’, wenn nicht pure Unterhaltung? Und keine Sorge, es ist nicht holprig formuliert, du vergisst nur manchmal Verben. Fällt aber nicht so sehr auf. Dein Filmverständnis ist sehr partizipatorisch angelegt wie mir scheint. Ob diese Identifikationssucht - man möchte ‘mit’ der Filmfigur oder ‘mit’ dem Regisseur etwas ‘erleben’ - den geraden Weg des ‘Vorzeige-Cineasten’ säumt, stelle ich mal als Frage in den Raum.
Überrascht? Oder viel eher erfreut darüber, dass die Moviepilot-Werbemaschine einen kleinen Anteil am Erfolg des zwielichtigen Tom Cruise hat? Status quo, ick lieb dir so.
(ich spoilere, und zwar alles.)
‘The impression that you sell \ Passes in and out like a scent \ But the long face that you see \ Comes from living close to your fears \ If this is up, then I'm up \ But you're running out of sight \ You've seen your name on the walls \ And when one little bump \ Leads to shock miss a beat \ You run for cover and there's heat’
Das Problem an ‘kontrovers diskutierten’ Filmen ist, dass ein Parteiergreifen unumgänglich zu sein scheint. Ein Entweder-Oder macht den Boden der Auseinandersetzung aus und verdirbt sie zumeist. Entweder, man sieht ‘den besten Horrorfilm der letzten zwanzig Jahre’, der es endlich, nach ‘The Shining’, wieder schafft dem Genre neues Leben einzuhauchen, oder man fühlt sich in den knapp neunzig Minuten ‘zu Tode gelangweilt’. All den schönen Punchlines, die durch Polemik hin und wieder erzeugt werden, zum Trotz, lenkt eine derart hitzige Diskussion zu oft vom eigentlichen ab.
Davon, wie unfassbar geschickt Ti West alle Fäden, die seit Beginn des Genres, vom ‘Student von Prag’, über ‘Nosferatu’, bis zu Klassikern der zweiten Jahrhunderthälfte, weitergesponnen wurden, aufnimmt und neu verknotet. Fast jedes Set, vom Studentenheim, über die nächtliche Autofahrt bis zum ‘House of the Devil’ ist dermaßen aufgeladen, dass das ‘Fehlen’ einer anspruchsvollen Geschichte, bzw. ihrer Komplexität, unnötig wird. So ist die Simplizität der Handlung, die sich auf einer Streichholzschachtel niederschreiben ließe, nicht als Mangel, sondern viel mehr als kirstalline Klarheit zu begreifen.
Eine Klarheit, die sich so, in diesem Maße, in meinen Augen in erster Linie bei Roman Polanski, in vergleichbaren Filmen findet. West kombiniert die Unsicherheit, die kindliche Naivität - ‘ich werde immer für jünger gehalten usw.’ -, die schon Catherine Deneuve in ‘Repulsion’ verkörperte, mit der Schlussszene aus ‘Le Locataire’. Der markerschütternde Schrei, der das Ende bei Polanski markiert, wird von West allerdings vor den Bildschirm verlagert. Nicht Jocelin Donahue brüllt voller Entsetzen, sondern das Publikum, das von der Schwangerschaft der Protagonistin erfährt.
Diese Bewegung, aus dem filmischen, hinein in den Raum der Rezipienten, gehört zu den großen Kniffen Wests, der den Horror aus dem filmischen Bild verbannt und ihn in das vorgestellte Bild verlegt. Der Trick mag kein gänzlich neuer sein. Neu ist die Souveränität, mit der er vollzogen wird.
Um doch in die angebrachte Polemik zu verfallen: ‘The House of the Devil’ steht in einer Reihe mit den Großen. Die Stringenz von ‘Repulsion’, die Stilsicherheit von ‘Suspiria’ und die Subversion eines ‘Funny Games’, um mal einen Film einzuwerfen, der bisher noch nicht zum Vergleich gezogen wurde. Die Ambivalenz, die sich aus einem ‘Warten auf etwas, das da noch kommen mag’ und der letztlichen Einkehr dieses ‘Etwas’, ergibt, ist keineswegs inkonsequent. Sie ist das Wesen eines Films, dessen vielleicht schönste Szene es schafft den ausgelassenen Tanz eines Mädchens mit einem Zähneklappern zu assoziieren: ‘Comes from living close to your fears.’
http://www.youtube.com/watch?v=F913LrBAMSg
‘Ich mag Woody Allen und ich mag seinen Film Match Point. Vielleicht sogar ein bisschen wegen Scarlett Johansson, halte ich diesen Film für einen seiner besten Werke.’
Das ist mein Lieblingsmoment in diesem Text.
Welcher Moment in ‘Lost in Translation’ ist es denn nun? Dass der wirklich beste Moment sich über zwei Filme erstreckt, spricht auch von einer äußerst gedehnten Verwendung des Begriffs, oder? Schade ist auch, dass selbst die, die Scarlett ‘vergöttern’ es nicht für nötig halten ‘Ghost World’ zu erwähnen. Aber klar, gegen ‘Iron Man 2’ und ‘Die Insel’ ist natürlich nicht anzukommen. Schön, dass ‘Match Point’ dabei ist, trotzdem ihre Rolle dort ‘nicht schwer zu spielen’ und wohl zu anspruchslos für den geneigten Filmliebhaber zu sein scheint.
Erinnerung als das Wesen des Subjekts.
Das Drehbuch ist im höchsten Maß zynisch. Der Zusammenfall von Wiederholung und Entlarvung führt zu einer anthropologischen Akzeptanz, die Gänsehaut macht, weil sie so voller Liebe zum Leben strotzt. Dem anti-freudialen Gedächtnisterminator steht das entgegen, was durch ihn eliminiert werden soll, Menschen, deren Köpfe der einzige Zufluchtsort vor einer bröckelnden Welt sind, in der das Klauen von Unterhosen stärkere ethische Bedenken hervorruft als der Eingriff in das Privateste und Heiligste überhaupt.
Mit einem hast du Recht: ‘Mad Men’ hat eine viel zu lange Anlaufzeit. Ich bin wirklich kein ungeduldiger Mensch und durchaus dazu in der Lage mich auf das Tempo einer Serie einzulassen, aber wenn nach acht Stunden noch immer nichts passiert ist, was mich auch nur im geringsten bewegt, dann hör ich auf.
Es ist schon vieles da, was in den sechs folgenden Filmen Tarkowskijs immer und immer wieder thematisiert und zum stilbildenden Mittel werden wird. Die Flugszene zu Beginn wird in ‘Andrei Rublev’ zum technisierten Ikarussturz, die strengen Bildkompositionen, die eine kontrastreiche Trennung von Vorder- und Hintergrund vornehmen und schon bald, vor allem in ‘Zerkalo’ und ‘Soljaris’ zu klassischen Landschaftsbildern im Stile Breughels oder Rubens wachsen, Erinnerungsbilder, deren semantischer Status zwischen Wirklichkeit und Imagination oszilliert.
‘Iwans Kindheit’ erscheint wie ein Keim, wie eine Saat, die im weiteren Verlauf aufgehen wird, wenn auch man ihn keinesfalls als Übungsstück ansehen darf. Ein gebändigter Film Tarkowskijs, der mich auf den Gedanken bringt, dass sein Werk wirklich am besten chronologisch studiert gehört. Gerade was die Verwendung bestimmter Motive - Baumrinden, Himmelaufnahmen, das Taxieren von Flussläufen, Regen, Schnee, gemeinhin das Amorphe - angeht, lernt man viel durch die Transformationen und unterschiedlichen Perspektiven, die jene im Verlauf des Werks unter- und annehmen. Die Werkform Tarkowskijs ist äußerst speziell. Es ist, mit sieben Filmen, ein kurzes, aber dennoch eins der reichsten und gewaltigsten, obwohl sensibelsten.
‘Gebt ihm ein Buch, am besten eins mit vielen Bildern.’ Tarkowskij schreibt dieses Buch.
“Meine absoluten Lieblinge sind Stanley Kubrick und Darren Aronofsky, die sich wohl noch nie einen Fehltritt erlaubt haben”
Ob der von Kubrick noch kommen wird? Man weiß es nicht.
Viel Spaß beim Praktikum! Und ein bisschen auf Zeichensetzung achten!
(Nur mal so: Ihr unterhaltet euch ernsthaft über ‘The Dark Knight Rises’ und da gibt es dann ‘gespaltene Lager’?)
Das einzige, was ich je mit ihr sah: http://www.youtube.com/watch?v=7ohoYdQSzwM. Ganz intuitiv würde ich mal vermuten, dass die literarisch nullwertigen Sätze aus James Roman ganz großartig zur ungebildeten Miene von Fox passen. Daniela Katzenberger schien verhindert.
Selten habe ich etwas so poetisches gesehen. Die letzte Folge der dritten Staffel sagt so viel. Die Serie ist ein Keller. Einer, in dem gelacht und gestorben wird, von dessen Decke es tropft - und zwar Blut und Schweiß. Es lacht der Tod, es gröhlt der Henker. ‘You look so damn spooky from behind!’
Louie zeigt wie man angesichts der Folter, die der Kapitalismus ist, nicht leben und - vielleicht - lachen kann. (Diese Amazon Kundenrezension abonnieren über...)