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Alle Kommentare von craax
Point Break
sagt natürlich etwas ganz anderes als das nichtssagende, an niedere Instinkte appellierende 'Gefährliche Brandung'.
Der Punkt, wo die Welle (z.B.) bricht, ist der kulminierende Schnitt-End-oder auch Anfangspunkt je nachdem zwischen zwei -möglicherweise völlig verschiedenen- Daseinsweisen. Zwischen Ordnung und Chaos beispielsweise. Zwischen persönlichem Freiheitsdrang und in Kauf genommenen Ander-Schaden weitererweise. Freiheit des Andersdenkenden: Koexistenz von eigentlich Unvereinbaren. Freiheit oder Knast. Gestattender (nicht sättigender) Reichtum oder verhindernde Armut. Luft oder Wasser. Sieg oder Untergang. Abreiten oder Ertrinken. Immer gibt es da einen riskanten Punkt, ab dem oder in dem man fällt. An der Kante immer näher. Beim Yenga : welcher Stab lässt sich noch aus der immer fragiler werdenden Turmkonstruktion ziehen bis sie – der unausweichlichen Gravitationsvorschrift folgt?
Ist Freiheit Sicherheit? Mit Sicherheit nicht. Freiheit ist: das Suchen des Punktes, an dem die Konstruktion – immer noch stabil sich erweist. Mit Sicherheit. Freiheit nähert sich der Unvernunft. Ohne Risiko gibt es keine Freiheit. Jede Liebeseröffnung - ist riskant. Man riskiert – sich. Man begehrt & gestattet Einlass; man vertraut – sich gegenseitig an. Sich suchen. Wer dieses Vertrauen nicht zuerst zuletzt vorschießt; bleibt hocken. Hocken ist keine Freiheit. Es ist Be-Sitzen.
Freiheit heißt Wechsel- Bereitschaft. Das Übergehen von einem zum anderen Punkt. Oder das Verlassen, das Loslassen des einen Punktes, bevor die Hand lose zum anderen wechselt. Die Pistole oder die Reißleine des Fallschirms? Einen Moment, zwischen diesen beiden Halte-Festpunkten : ist der Moment wo die Hand <frei> ist : >zwischen<. Oder auch >ohne<. Dem was hält. Was hindert. Was fix ist. Fixiert ist nicht Freiheit. Freiheit ist irgendwo dazwischen.
Das geht nicht, endlos übersteigerbar. Mehr vom immergleichen ist nicht immerbesser. Nach der Höhe kommt der Fall. Nach dem zunehmenden Risiko kommt das Scheitern, womöglich Untergang. Freiheit ist nicht: Veel help' veel. Freiheit ist ein feiner Punkt : des Gleichgewichts zwischen zwei gleich großen, gegensätzlichen Kräften: die, wenn sie sich austarieren, gegenseitig stabilisieren : hoch oben im wankenden Frei-Raum. Aber wehe eine gewinnt – auch nur ein beginnendes atömliches Winziges – die Überhand. Dann stürzt – überwältigend – krachend sie über die andere her, frisst + vernichtet sie – sie wird unten. Sie kullert zum tiefsten Punkt. Das ist auch keine Freiheit : das ist Langeweile. Tiefpunkt ist da, wo keine Kräfte übrig mehr walten. Welche sich gegenseitig nach oben peitschen, dort ringend, zögernd (ohnmächtig in die Höhe ballernd) pausieren : in Hoch-Spannung. Ohne Spannung : ist Ödnis.
Kathryn Bigelow. Der ihr damals nahe J. Cameron im Hintergrund durchaus spürbar. Ein sehr junger hoffnungsvoller K. Reeves als (mindestens) sportettiver Schönling vom Dienst. Aber das alles: hängt doch zuletzt an Patrick Swarzeye's Dabeisein oder Nicht. Er baut die Show. Kein Wunder, denn er darf ja auch den Hybridmotor: den Bösewicht gut spielen. Und der ist nicht nur das. Wie Batmans Joker zündet er im Grunde den aufgeschichteten Haufen an, denn der ist ihm selbst als Eigen-Zweck-Mittel schnurz. Er will das vom Leben, was wir alle wollen. Aber er überspannt den Bogen – der Moralität. Aber was solls – zuletzt reitete (#ritt) er die vinyle Welle – und wusste immer, was das bedeutet. Nun ja' keine Freiheit #;# aber den Neben-Punkt, ganz tief unten an dem – als einzigem, wenn der Hochspannungspunkt überschritten ist – ebenfalls keine Langeweile mehr besteht##sondern Nichts. Nicht weiterzuempfehlen; aber im Film macht sich das probeweise sehr gut. Sich fühlen wie ein Bösewicht! - auf Leinwand dürfte man sich einmal ausmalen, wie das wäre, frei zu sein – bevor die Privat-Rechnung, auf die Murmelnußgröße eines Kinobilletts geschrumpft, persönlich stellvertretend zu Boden schlägt. Bis dahin oder darüber hinaus müssen (sollten) wir uns mit derlei Abstrakten begnügen, sonst hätte der Spaß ganz schnell ein Ende. Wie lange braucht eine Welle zu brechen, niederzuschäumen, -brodeln, auszulaufen, nur noch einmal die nackten kalten Füße am Strand aufzulecken – und sich zurückzuziehen ins, ewige, verschluckende, ausspuckende Meer? - das in sich träumt – und immer wieder von neuem an den Strand wirft : die Welle - …
Der Mensch träumt nicht – das ist nur das Meer, dessen ahnbares Schauspiel uns inspiriert – und träumen lässt als Echo … von Freiheit... die Es bedeutet … endlos …
ganz anders als wir. Wir andere müssen anders klug inspiriert sein, um unseren (uns eigenen) Punkt nicht zu verpassen.
Aber träumen … wird man ja wohl noch dürfen. Wie es wäre, dort hinten, Ozean, brechende Durchsichtigkeit, Schaum, Gewalt, Macht, Salz, Jod, Windsbraut, Heimat, endlose Bewegung, folgenlos' schmerzloser Umsturz, Atemholen, Erneuerung, immer dasselbe, sterbenunmögliches, freies, Meer, Nichts, nur Das, ohne Konsequenzen, zu sein.
Ehrlich gesagt, ich möchte derzeit nicht in der mulmigen Haut des von mir so admiriert wie geliebten Wes stecken.
Zwischen GrandBudapestHotel und seinem (über)nächsten echten "richtigen" Film (Stop motion ist eine sichere überschaubare Bank kein Wagnis:): steckt so eine Zaesur wie die jene zwischen >Rushmore< (die davor übergehen wir + bedecken sie mit dem Mantel der Liebe)
und >Tenenbaums<.
Zwischen denen bereits Zugänglichen (=>das andere ist ja noch Zukunftsmusik) passierte bekanntlich irgendwas,- wahrscheinlich wurde Wes A einfach nur älter : und damit (geht zwangsläufig viel einher) erwachsen. In >Royal Tenenbaums<: tritt der ganze Wes A., wie er leibt und lebt, über Nacht wundermäßig ausgekrochen & vollständig entpuppt, vor uns hin & reißt uns hin, herüber zu sich, begeistert : ein Wunderwerk, ein Liebeswerk, eine Hingabe (die sich seitdem stets wiederholt + gar ist das möglich, noch steigert.) Darj.Unl., diese Geschichte einer beginnenden Genesung (an der Verwundung des Lebens "Vaterunfall", Wieder-Zusammenfinden-, Wieder-(familien)-Zusammensetzen (oder der Liebe-n), des indischen ähnlich erschütterbaren Knabenkatastrophe, der Schwierigkeit & Herausforderung der Liebes-Not ("Hotel Chevalier"),-
fällt dagegen ganz leicht in Ausdruck + Fokussierung (Deutlichkeit Identifizierbarkeit) ab : ist aber nichtsdestotrotz ganz "Wes" in jeder seiner funktionstüchtigen Mittel-Anhaftung bereits. In Darj.Unl. hat der R e g i s s e u r W.A. bereits die volle Lufthoheit über seinen ange-Stamm-tenTischen erobert : - was noch fehlt (nicht ganz perfekt ist) ist, die vollkkommene Herrschaft über seine (zu erzählende) Geschichte als Idee. Doch in >Life Aquatik<, in Mr.Fox : ist er längst auch dort ultimativ; absoluter vollkommener unangefochtener Gebieter. - Noch ein Rücksprung : zu >Rushmore< bis Tenenbaums ist derselbe Abstand wie zwischen Beethovens erster resp. zweiter => und "seiner" dritten titanischen Symphonie : vorher gehörten die beide zumeist noch "ihrer Zeit" mehr-mitan als hinterher nur noch >"ihm"<. Schon nicht schlecht : Rushmore : und Liebe erspürt auch dort schon, was später ein - Wes Anderson hätte können werden wollen sollen - und es, man staunt und schweigt, (und liebt) tatsächlich w a r d : ein eingelöstes erfülltes voll überbordendes Versprechen. Wie viele lösen nicht - ! - - (dankbar)
Dann also Moonrise Kingdom /immer noch bis dahin ein Tip für Eingeweihte und Frühe. Und dann : das grandiose GrandBudap.H. . Jetzt (ab hier) sollte und wird wohl allmählich auch dem letzten D. (Luschen) klar : dass ein neuer Stern- Komet am Firmament aufgetaucht + fixiert ist. Läßt er sich fixieren?
- -
Wie gesagt ich würde derzeit ungern in des verge'ehrtliebten Wes Haut stecken. Mir wäre ganz schön mulmig.
Denn jetzt muss er es bringen. Bisher war er eine Nischen-Schönheit, ein Aschenputtel, ein Grauer Schwan, fleißig im Getriebe. Zum Beispiel : wie soll das mit den Gehältern weitergehen? kann er sich d a s noch leisten (NICHT zu zahlen?) - Und wenn er mehr zahlt (dürfte kein Problem sein, Gläubiger zu finden) : was wenn, kann nicht anders sein, die auf Rückzahlung bestehen?
(Man denke an Apocalypse Now-Finanzen dschungelhaft Tiger im Gebüsch: Coppolla verfändete sein Haus, seine Ehe, seine Töchter, und setzte Alles auf Null-Komma-Nix ungarantiert, >Der Zocker<. (!) ). - heißt: bedeutet : wenn Wes, der bis jetzt mit relativ bescheidenem Druck abseits der reissenden Mitte des Stroms mit-mixmischen durfte, in seinem relativ bescheidenen gesicherten zurückgezogenen überschaubaren Rahmen-, - was macht DAS nun mit ihm (Jeunet bei ALIENS), wenn unter den großen Jungs, die mit ganz anderen Bandagen gewohnt kämpfen, mitzutun e r GEZWUNGEN ist? !?
GrandBudapest ist eine Wegschranke. Bishierher durfte Uns-Wes Anderson im Verborgenen blühen, und seine Intimität (eines seiner Wirkgeheimnisse, mit Cast, Geschichtsaufsicht + Publikum-...) pflegen. Nun : das Geschäft ist rücksichtsvoller (unerbittlicher) geworden. Die Studios (eigentlich mittlerweile _Konzerne) haben unlängst entdeckt (es ward auch Zeit), das Regie-Künstler keine Angestellte sind. Wieviel Leid, unausdenkbares Elend hat dies Mißverständnis bereits verursacht! "...Schimpft ihr euch denn Poeten, nun so kommandiert die Poesie!"... (Faust Prolog, oder s.ä.). (>Barton Fink<, u.a.) Ein Peter Lorre in Hollywood 1942, ein Bert Brecht als Drehbuchschreiber in L.A. ... all das Serienelend, der 60' 70' 80' Jahre, der wenigen Ausnahme-"Autoren"-Filme >Einer Flog Über Das Kuckucksnest<, der selbstverantworteten Drehbücher ... die betteln gehen mussten bei Produzenten +dem "Geld" dem sie sich beugen + unterwerfen mußten - weil es blöd doch Tatsache >gefordert< war(d). Kapital, das tatsächlich glaubte (!), es sei firm + kompetent - und womöglich gar kreativ (dabei wollte es doch nur die Produktionspflegekosten maximieren- d.h. minimieren : intensivieren konzentrieren.
Von diesem Irrtum, Gott und durchaus auch Wes Anderson u.a. sei's gedankt, ist dieses urkomisch ridiküle Kapital ja mitt'seits gebannt 'gelähmt + (annähernd) kuriert : es hat, beginnend in den 80', durchbrechend in den 90', trimphierend in den 00'Jahren gelernt, dass es sich selbst am besten be-dient (und sich Milliardenprofite generiert), wenn es 300-400 Millionen Taler in ein Projekt pumpt - ...& UND dem Emmerich freie Hand - zu (fast allem) Wollbekommen- lässt (!) !. . Der Motor brummt derzeit richtig! (+ doch hat, wer Ohren hat zu hören, das Stott-Hasp'erln bereits eingesetzt...) ; ;
indem man dem >Künstler< freie Wahl (seiner Visions-Verwirklichung...) gestattet - das heißt die Kette (der verbleibenden Zwangsamortisation) etwas lockerer gestaltet;... die Erfindung der ausziehbaren Federgummi-Hundeleine war Gold wert! - für das Wohlbefinden des aportierenden Vierbeiners, und auch entschieden das Hunde-Besitzer-Verhältnis. Und gesagt : kann ALLES werden längst. "TABUs" - gibt es längst keine mehr. Politiker dürfen entlarvt, beschimpft werden, selbst das Präsidentenamt schonungslos seziert (>House Of Cards<) : es zeitigt keine Folgen mehr-, - die (wohltuende) Folge davon : Jeder darf, da es bedeutungslos geworden ist, allenorts + jederzeit (im Kino) alles sagen und zu' Darstellung bringen : und Wes Anderson und Paul Thomas Anderson und Terry Gilliam und Tim Burton und Jeunet und Nolan und... sind die Leute die davon profitieren; und dann kommen noch die Nächsten Besseren (nicht Erst-Besten) demnächst .
Anderson hätte also demnächst hier Aussicht, auf Verständnis zu stoßen bei dem was er tun&mögen möchte; vielleicht würde ihm d e r Wunsch erfüllt; aber;
was tun mit dem Spirit; der nunmal so wie Dinge stehn + liegen, NICHT kaufbestellbar ist?
Jetzt ist die Frage : wieweit wird dieser ZWANG, trotzdem seelische (=>d.i. notwendig anti"kapitalistisch"e Freiheit zu generieren innerhalb dieser Schwere (der aufgelegten wenigstens=Amortisation) das kreative Schifflein be'ballasten + zu sinken drohlich senkt?
Das, ist eine, klamme Furcht, die ich hege, gerade bei Wes Anderson. Nicht aus Angst um sein Talent. Das hat er & ist unsinkbar. Aber mit Schiller : >der Mensch ist nur da Mensch wo er spielt< (Anm.& W.) . Und dies spürbar Spielerische Leichte Gewonnene das Wes Anderson ausmacht : ist es nicht DAS Wesentliche an ihm? Die Trauer Melancholie, dies weggelächelte Wissen um die Schwere der Welt - mit der er gleichwohl bis jetzt nur zu spielen leichtobenhin unverantwortungslos rein gestattet war ohne ÜBERmäßige Bürde? Wird ihm diese Leichtigkeit in der Schwere darüber darunter verlorengehen> in Schwere erzwungener Leichtigkeit (>Der Schwebende Mönch<)? Wird ihn die Bürde, ab jetzt, kastrieren? - Ein Stop-Motion ist eine sichere Bank, die kontrollierbar ist. Sie ist ein Aufschub' ein Zeitgewinn. Derweil hat er Tauchpause, sich eine Geschichte auszudenken ... zu erleben ... die außerhalb des Zwangs (=denn sein ganzes Wirken richtet sich gegen =den) funktioniert. Siehe, der Hotelier Jean wurde am Ende ganz sang-&klanglos schlicht beiläufig (wenn auch nicht ohne angemessen geregelte Nachfolge) erschossen. Die Geschichte brach deswegen nicht ab. Sie strebte sogar erst ihrem künftigen Höhepunkt entgegen. Und die Frage ist jetzt bloß : ob mit oder ohne diesen so ungeheuer freundlichen menschen-freundlichen weisen, zu bedankbaren für alles Bis-jetzt-schon, phantastischen, >skurrilen< Wes Anderson. Das Original. Gut für sicher noch ein paar Pfeile im Köcher.
Aber reißt sein Bogen? - jetzt soll er andere Patronen verschiessen. Wie sagt Elonore, in >Tiefseetaucher<? - 'verschießt Blindgänger'. Zizoue bekam schließlich seinen JaguarHai. Majestätisch konnten alle in der Tiefenkapsel mitansehen, wofür wes'halb er sich sein Liebe-Lebtag-lang alle Energie aus dem Leib gehaspelt und -vorangetänzelt hat und was ihn immer noch antrieb- und WEM (Was WUNDER) er sich (und Esteban, + Ned...) opferte,
und ihm bekräftigend beglaubigend einvernehmlich die Hand auf die Schulter legen in liebevoller Berührung. Es gibt übrigens ein Photo von Wes, hübsch genau auch hinter diesem besonderen Steuerknüppel in der Kapsel (bloß solo) statt Bill Murray. Da wär ich dann auch gern : ihm wenn er ganz allein versenkt ist /einmal eines Tages sein sollte, wie ein Geist' fast wie ein vorüberschemender Jaguarhay von außen die gefühlte Hand auf die Schulter zu legen : Danke Kumpel.
Oscar?! reiner Kommerz. Hat mit Kunst überhaupt nichts zu tun, nur mit Wirtschaft. Da muss man sich klar entscheiden.
Der Tenor aller Bemerkungen hier, die sich mit der Thematik beschäftigen, warum & ob ein künstlerischer Regisseur solchen Preis aufgrund welcher Meriten "eigentlich" verdient hätte oder verdient hätte haben müssen, geht fehl. Es ist eine reine Selbstfeier der Branche. Eine Werbeveranstaltung. Der viel zuviel Bedeutung beigemessen wird. Es ist ein Produkt des Lobbyismus. In ihm bündelt sich alles, was falsch, verkehrt, verlogen, subventioniert, wettbewerbsverzerrend ist. Aus dem Jesus der Bergpredigt=> wird der dogmakatholische Papst, Oscar der XXIII. Aus einem mit 28 an der Syphillis sterbenden Schubert oder einem tauben grantigen ungepflegten Beethoven in seiner Schreibkammer => wird ein Theaterabend mit geputschtem Stardirigent im Großen Staatstheater Großen Gesten Großem Salbeigedöns vor einem selbstbeweihräucherndem perlenbehängten Garderoben-Ausführpublikum. Es ist die pure Selbstfeier der Arrivierten. The In-Crowd im Mittelpunkt, der jeder angehören möchte : denn wer es täte, täte es geschafft haben/ oder sein. Er Es wär'e für immer gesichert: und Ruhm. Er Es wäre unsterblich. Er Es /oder sie/ wird Canon, offiziell, in Geschichtsbüchnerei, steinern wie Horaz' Erz. Es ist die Anerkennung, die von außen zu kriegen ist. Bitte schön, gerne, wer's braucht. Wer mag, nur zu. Jeder lebt ja auch leiblich. Der Oscar ist wie ein Grabstein: wie viele lebten die nie einen hatten, unbekannt verscharrt wie dagewesen, Ozeane von ihnen, nichts davon' ihnen blieb, bereits. Allerdings : stehen die Oscars versammelt auf einem besonderen Friedhof, wie dem Paire Lachaise. Dorthin ginge man nicht um zu trauern, oder Intimität zu halten, sondern um zu flanieren. Sieh mal, Jim Morrison. Ravel. Picasso. Balzac. Und guck, Sofie Coppolla. Ist das nicht die, die >Somewhere< gedreht hat?
Wer da liegt, weist auf ein besonderes LEBEN hin. Er hatte nie mehr Sorgen; was die Versorgung- ja selbst das horrende künftige Altersheim-Sponsoren (will man ja nicht in die herkömmliche Fürsorge) angeht. Der Apparat sorgt gut für seine Kinder : s i e sind s e i n e E i g e n-Versorgung. Sie sind seine Verkörperung. Sie sind seine Materie-Darstellungs-Bündelungs-Repräsentation. Sie verleibern vergeistigen (gerade die >Stars<, mit ihren gestatteten diversen kolportierten geradezu erwarteten gepflegten royalen "Fimmeln" - -) und SYMBOLISIEREN ' ' ihn zugleich. In ihnen, diesen hergekommenen Ursprungs-Personen, diesen absolutierten Menschen, wird der A p p a r a t , eine (notwendige, leiblich unverzichtbare) Industrie, eine strukturelle Organisation, eine geronnene Geschichtsmächtigkeit, - konkret gebündelt und gefasst, faßbar : vorstellbar, inauguriert.
Es ist nicht wenig. Es geht nicht ohne. Der Mensch, das Säugetier, ist ein Kontakttier. Es berührt sich selbst. Es braucht sich selbst. Es m u ß sich symbolisieren. Dieses Symbolisieren => i s t >Kunst<. Es braucht also ein paar Opfer : die ihr spezielles Mensch-Sein aufgeben (müssen), um fortan symbolisch=> stellvertretend für alle zu leben und mehr sie=> "alle"=> als sie selbst zu sein. Dies geht paradox einher mit der absoluten Freiheits-Gestattung (bis zum Mord MM), was immer ihnen einfiele, zu tun, zu versuchen, was ihnen willkürlich persönlich einschiesse, zu veranstalten : und niemand (welcher sich nur in diesen Kreis, von >Allen< bequem sich einschlösse =>das ist ein freiwillige Selbst-Teilnahme) nähme mehr Anstoß am Anstößigen daran : weil es wie von >Gott< : vom höchsten Autoritäts-Segen sich wie ein Dunstschleier über alle Erden niedersenkte & haltlos sich hielte überall jederzeit universell : nur dem Sozialen innverquickt das uns birgt wie ein Mutterschoß, und in dem jeder geborgen enthalten zu sein sich strebt und nuckelt und müht und anstrengt, gleich wie um die einzige Schätzensanerkennung seines geliebten Geschlechtssekretsaustauschpartners nicht zu verlieren oder zu gefährden. Für diejenigen, >Stars<, die sich zu opfern haben (Haben als Kompensation oder Dorian Grey, blutunterschriebene Seelenverkaufschaft im Fliegenden Holländer), bedeutet solche willkürliche Frei-Setzung : absolute (frühe kaum wahrgenommen, da glitzert nur der Ruhm) Gefangenschaft & Stille Reglosigkeit, da sie als Person indem unsichtbar werden. Sie fallen aus dem Kanon, in dem (fast) alle anderen sich einig bleiben, und (:dem Anschein vom Unbeteiligten nach:) vereinen. - Sie sind überall dabei: und zugleich überall draussen. Sie stehen ausserhalb jeden Kreises (außer vielleicht noch ihresgleichen Isolierten, welche jedes für sich, noch ihre Schmerzen, der Ausschliessung, teilen)...doch denn sie stehen ihm künftig ewig vor als vorangetragene Monstranzen: Holz, Goldlack, Metall geworden: versteinert, zum be-wunderschönen Marmorabbildgsockeln, in Gärten, im Rampen-Sonnenlicht, wie Göttlichkeit es schuf. John Lennon, als er berühmt war, im Dakota-Haus : ist vielleicht das berühmteste Beispiel wie es ist, nicht zurück zu können, Furcht zu haben, und der Sehnsucht back in den simplen Kreis der natürlichen gleichen Menschen, die sich einander egal in ihrer Misere und Mit-Menschlichkeit sind ... und nicht besonders. Andererseits : für immer Geld -Fingerschnippen. Mit allen Annehmlichkeiten. Services. Verneigung. Dienstboten-Bedienung. Für immer. Sklaven. Maniküre. Der Traum auf Erden. Der Albtraum? (Füssli, 's Zeichung). Wer dient wem?
Der Oscar ist also ein zweischneidiges Schwert. Ruhm, Berühmtheit, ist schon zweischneidig genug. Den haben hatten (zu tragen) wie gesagt auch längst Nolan DiCaprio Kubrick Fellini Hitchcock CaryGrant. Mit dem Oscar wird es offiziell. Es ist der Ritterschlag. Verdienst ist was anderes, den kann man auch vorher haben. Mit dem Oscar : gibt es keinen Weg zurück. Das ist, wie die Menschheit & die Erfindung der Atombombe : zurückerfinden kann man sie nicht mehr. Weiß' erst + ist bekannt geworden, 'wie das geht, - auch der letzte Bauer in Hintertupfingen-Feldherrnhausen, wie in der heimischen Garküche der Kern zu spalten ist durch das Ausschwärmen der platzblitzbirnigen Neutronen- :ist es zuspät passiert ; so ein bißchen weiteres waffenfähiges Uran darüber hinaus kriegt ja wohl ein jeder allerletzter Provinzdiktator KimIlYong in seiner Hinter-den-7-Bergen-bei-den-7-Zwergen-Dorftyrannei noch zusammengekratzt ge'kriegt : w e i ß er nur erst enthüllt um das eine, nicht anders als wenigstens nur mitteilsame, Geheimnis. Es sei denn, er wäre s e l b s t /der/ Erfinder. Genie. Oppenheimer : der die Bombe nicht n a c hbaut (das kann jeder dahergelaufene Oscar)- sondern /zuerst, einmalig, originell / er-FINDET. -Schafft. -Kreiert. Und das, wie gesagt, vermag Oscar nicht. Aber jeder, der etwas erfindet,-...
weiß, dass er Erfinder ist. Denn er erfindet, und das Erfundene ist bei in ihm : spriesst aus ihm heraus hervor, vor eigenen Augen. Und DAS ist das Beste: weil es das ist, was wirklich Spaß macht, und Freude, und Anerkennung. Weil es die ursprüngliche sakrale Wurzel-Quelle von allem ist, was nur später folgekommt. Das Geheimnis des Er>folgs. Die oder der Hut des Grals. Torwacht. Minenarbeit. Sähen Jäten Ernten. Alles Weitere verwaltet nur, was aus seinem Keim zuerst, voraussetzungsmäßig nachgesetzt >erfolg<t. Und dies nicht das, ist der wahre, der eigentliche Lohn; das andere nur Belohnung. Und der Witz ist : er früh ist das, was später befriedigt. Das Weitere ist hohl : und einverkauft. Can't buy you l o v e . Aber zu er-sie-schaffen : ist sie er wohl.
ich nutze diesen "Anti"Story-Totalausfall (schade um den Inszenierungsdreck) (& den eigentlich mir positiv erinnerlichen Regisseur) um einmal auf einen unbeachteten "Panzer"- "Kriegs"film hinzuweisen, der mir am Herzen liegt:
> LEBANON <
ist nicht patriotisch
hat keine rosa Brille auf (- - wie bitte? >Fury< , diese "schonungslos massakrierende verrohte Schlachteplatte soll eine "RosaBrille aufhaben?! - aber klar hat sie : wie wenige noch schlimmer : verlogen bis ins Mark!)
verdreht nicht die Geschichte
beschönigt keine Gewalt gegen Zivilisten
-keine Vergewaltigungen
hat keine Filmfehler (plötzlich wird's Nacht)
vergewaltigt nicht den dramaturgischen Filmbeitrag der Musik
liefert keine Heroen und Heldentode
verkneift sich die Dummheit, einen liegengebliebenen Blechhaufen von 5 Männeken ein halbes Bataillon aufreiben zu lassen, die "zufällig" nur noch eine allerletzte Blechgranate übrig haben
liefert Charakterwahrheit und keine unpsychologischen "verroht" sein sollenden Dumpfbacken
ist nicht peinlich
verherrlicht - als einer von wenigen "Kriegsfilmen" - nicht den Krieg
und stellt ihn nicht als klischeekulissenhaften Abenteuerrummel für tote Hirnherzamputierte dar
ist kein Egoshooter.
>Die Brücke< gucken von Bernard Wicki. Spielt fünf nervenzehrende grauenvolle Minuten ebenfalls ein Sherman mit, bevor der für drei winzige Sekunden am Bildgedächtnis kratzen darf (die hier hat man längst vergessen). Und übrigens ebenfalls Kindersoldaten. Aber das und die waren ganz andere als solche hier. Nämlich echte und selbsterlebte. Und gerade mal 'n paar Jahre her - vom Selbsterleben. Während das hier -
mit dem Selbsterleben so überlassen noch in dunkler Zukunft liegt. Aber was soll's - geht man dergestalt an die Oberfläche ran, klappt das schon noch, totsicher, mit dem offensichtlich so dringend ersehnlichen (wie gebannt man hingucken soll) Selbsterleben mögen. In vitro veritas. Nur kein Bangbüx! Held sein. lohnt. Klingeling Blechbüchsenarmee. Heute noch.
Scheiß auf morgen.
Michael Bay ist ein guter Inszenator, aber kein guter Regisseur.
Kaum jemand beamt einen so mitten ins Geschehen, wie er.
Das Elend : um aber dieses Geschehen zu >verstehen<, vorher, nachher, dankt jedoch niemand so ab-, -nein versagt, wie er. Er >sieht< nur.
Das könnte 'Naturalismus' sein.
Da er sich regelmäßig hochgradig komplexe Menschengelegenheiten sucht in extremis, welche er >filmisch< abbildern möchte, kommt - käme- er , um auch nur ein >Gültiges< zu zeigen, nicht um zwingenden Hintergrund und Zusammenhang herum. Hier auf Null zu fallen, reduziert jede Essenz aufs selbe.
Wer erliegt der bildnerischen Verführung von solchem derivaten Schund,- ja Schande? - Naturgemäß jener, der solcher notwendig involvierten komplexen anthromorphoben Hintergründe selber nicht mächtig-, sondern baby ahnungsschimmerlos - sprich unreif schlicht- ist.
Was Bay nicht selbst betreffen muss. Sein bleibendes Zitat von den >Filmen für Jungens< macht anrüchig publik, dass er mehr davon versteht/obwohl keineswegs echte Ahnung haben muß, was seine bestochene und bestechende handwerkliche >Talent<ausbeute in diesen Schindludern, die er mit seinen antiaufklärerischen inhumanen Aggressionspornos oberflächenauftaut, antuten 'stellt.
Und das ist das eigentlich Monströse daran : jeder weiß und könnte wissen/wie er insgeheim auch tut'et, dass Gewalt nicht vom Himmel fällt. Auch im Zeitalter der Drohne (ex-neu) nicht.
Sie wird vorbereitet. Die Seele wird es. Plattgemacht. Genauer: Empathie, als eine der köstlichsten menschlichen höchsten Errungenschaften : eigentlich ihr Ziel.
Anonyme aufs Extremste veräußerlichte innerlich lose baumeln längenliegengelassene Gewalt ohne jegliche emotionale Involvation : ist untrügerisches Indiz. Bay-Filme sind Rassismus-voll: das einzige lebenswerte Leben, das in Gefahr ist, ist amerikanisch. Wenn ein Sternenbanner im Dreck krepiert, ist das fühlig aufgeladener als Feind-Kopfschüsse am Egoshooter-Bildschirm.
So werden Kriege vorbereitet : von Menschen, die nicht wissen, was sie tun. Wohl aber, was sie verdienen.
Bay weiß es genau, wenn er von heroischen Söldnern berichtet : er ist selber einer. Aus der schlimmsten Waffenfabrik der Welt. Nicht McDonnell-Douglas, oder Krauss-Maffei aus der fünftsechsplatzierten Provinz. Nein, wie die National Riffle Association immer so treffend konklusiert : nicht die Waffe ist das Böse, sondern das Mensch dahinter.
Nicht Lockheed oder Pilot oder Abzugdurchdrückfinger ist der Böse, sondern der Geist-Förmliche dahinter.
Ein Geist, der den Finger durchzieht, den Joystick lenkt, den Knopf drückt, fällt nicht vom Himmel.
Er wird längst vorher, in endloser Seelenmassage, auf seine Message vorbereitet.
Angst. Feindformung. Bildformung. Ein Grund in der Seele: ein langkonstruiertes-&gefüttertes, und stets erneuertes Movens : bis es Teil ist. Es muß eingebaut und gewartet sein. Gepflegt. Geputzt. Ausgetauscht. Geprobelauft. Einstudiert. Andressiert. Adressiert. Identifiziert. Hemmschwellniedergelegt : vorexekutiert.
Die schlimmste Waffenfabrik der Welt : ist im Kopf. Und auch der braucht Material, Nahrung, Masseure.
Dort arbeitet Bay, beschäftigt. Doch er ist bloß der Jungs-Regisseur, der schließlich auch nur Porsche fahren - und Groupies naschen will. Jeder will mit ihm ins Bett. Regisseursein ist cool, ein überaus attraktiver Sunglasses-Traum-Job. Der Pazifik so lind, das Klima so mild, Palmen. Traumhaft.
Wer denkt, das aus Träumen Realitäten werden - "können"? "KÖNNEN" ?!? -
- Kunst sind : AKZEPTIERTE Träume, Vorstellungsmodelle-, Module,- -Welten.
Sie sind es nur mit ERFOLG.
Wer Erfolg (hier : als Herstellungs-Beteiligter in Hollywood) hat, haftet für seinen Erfolg in sittlicher Hinsicht.
Gelungene Verführung fällt ebenfalls kennzeichnungspflichtig hierunter. Wie "Eigentum verpflichtet".
Riefenstahl, die Reichsgletscherspalte, hat sich stets nur für eine zähbelohnte, begabungskonsequierte -ausgerechnet- Künstlerin gehalten. Heidegger für einen Philosophen. Ernst Jünger für einen Dichter und - ausgerechnet- Humanisten, der die Grenzen der Seinserfahrung tabulos austestet.
Gott schütze uns vor derlei erfolgreichen Tests. Sie gleichen Bikini-Stripperinnen.
Sind sie erfolgreich trainiert bei einem zu großen Teil der weichen >kritischen Masse< scheinbar führerlos sich selbst (vor Bildschirmen) überlassener verweichlichter und verwahrloster unbildsamer Jungs, die fern von allem was hintergrundhumanhistorische Realitäten ausmacht + bedingt,- vor sich hinbruzzelmoddern (im Sinne verstrahlter Hirnpilzüberzüge),- dann Gnade uns beinhartem Knochenblutmatschrest der zukünftig ewigdrohnenglitzernde Himmelshammel.
Bay ist eine der fleissigen Bienen in diesem Weinberg, talentiert, und vermutlich ebenfalls dann skrupellos, falls er ahnte. Sein einzig unmittelbar vorgenommenes -und gesehenes- Geschäftsmodell floriert. Es handelt von&mit Hekatomben-Kunstblut. Geht das zur Neige, kann er immer noch ausweichen, und ernsthaft inszenieren. In Realität. Leute wie er werden immer gebraucht. Propaganda ist - wie das Talent des Söldners- ein, falls einschlägig bestückter, unausrottbarer Beruf. Gehts massenhaft herab, geht es seinesgleichen umso unfehlbar hinauf'er. Es ist Shivas oder wessen reziprokes Gesetz? - da sind die Jungs zu fragen.
S i e definieren, was Erfolg sei. Wie's aussieht, hoffnungslos. Nur die dümmsten Kälber, stets, aller Zeiten, wählen und wählen und wählen ...
...und wenn sie nicht nicht gestorben sind, dann wählen sie noch immer ...
heute und morgen und sicher auch noch über'übermorgen. Eines Tages? Wer weiß. Ist blöd'öde voyeuristische Peep-Dummheit, die scheinbar stets nur andere betrifft, heilbar?
Wohl nur am eigenen temporären Zeit-Leib. Das Dumme ist : stirbt einer, wird er täglich wiedergeboren. Unendlich Offensichtlich. So sicher, wie Was kommt, wenn ein Bay-Film aus Hollywood. Einen Bay trifft nicht der zentralste Vorwurf: der hat gut grinsen &draufsein. Er ist -und weiß es- ewig unsterblich unabänderlich pseudounverwundbar wie Siegfrieds linde Hüftringe an der Himmelsleiter. Wie bohrt sich der Vorwurf noch tiefer? - dahin, wo die Jungs hohl sterben - mitten seit gefühlten (Bronze-)Ewigkeiten unter sich, einer wie der andere, einer nach dem anderen. Und sie werden und werden nicht klug. Immer noch finden sie es spannend, seit dem Circus Maximus : zuzusehen, von niederen Rängen, und kämen je nicht auf die Idee, aufgefordert zu sein plötzlich, dass ihr feuchter Traum - vom Gladiator, in Bezug auf das, was die Feuchte angeht, zerstiebt - und die sich ganz anders anfühlt, als die *öse, von der sie sich vorstellten und in Gedanken versetzten. Das Wort ganz so ähnlich. Nur der erste Buchstaben : füllt sich ganz anders, als sie ...nicht... ...rechtzeitig... je dachten. Oder widerstanden.
eine der erstaunlichsten Darstellerinnen-Leistungen der letzten Jahre. Ebenfalls der Regie & des Plottes. Ein kleines großes Kunstwerk - bescheidensten Mittel-Rahmens, ungeheurer Dichte & Potenz. Humanität. Intimität. Stille. Apropos : ein phantastisch dicht einge-verwobener Score, von Fall On Your Sword. 1 Film unter die Haut, soweit es mich angeht, der ergreift, abschnürt, und nicht mehr losläßt, und nachwirkt. Und intelligent. Und auf dem Mist der beiden gewachsen. Marling (die ein Stilleben echter Schönheit ist) in Symbiose ihrer selbst, und vor allem des überwaltenden homonovus-regie'*enden Mike Cahill. Kamera-Näher-Abrücken & glückhaft minutiöser(nanosekündlicher) Capture-Schnitt & Score in 100%einfühliger Übereinstimmung - mit diesem grandiosen Inneren der nach außen gelangten Hauptdarstellung, von Wüste, und Befreiung. Die Schlußpointe : konfrontatives i-Tüpfelchen. Das reimt sich alles zusammen. Siehste, geht doch. Jetzt muß es nur noch wahrgenommen werden. Denke mal, das wird ; das Filmchen wird eine Zukunft haben, und sich tatsächlich zu einem Film mausern, wo das, was heute das Kino unumstößlich beherrscht, gone sein wird: vom ewig Neueren, Mächtigeren, Größeren, Perfekteren, Beeindruckenderen, Zeitgemäßen verdrängt veraltet. Weil es echt- und immer uralt vorhanden bleiben wird, wie Mitgefühl, und Schuld, und Sehnsucht, nach Befreiung - und verlorener wiedergewonnener - Un-Schuld-igkeitsgewähr : so wenig & doch : so entscheidend winzig viel. Leute, die verwalten, was sie haben, wissen nichts davon : ihrem Glück. Dem Eigentlichen, dem Wesentlichen : das darin besteht, nicht (länger) im Unglück/-lich-gewordensein/ sich (wieder)erkennen zu müssen. Die Vergangenheit zu überwinden, stärker zu sein als das Unglück - woher? -wir Geborene? mit winziger, geradeeben mitgeborener Vergangenheit: in der Ungeheuerlichkeit des Skandals der Endlosigkeit ohne in ihr wesentlich entscheidend sie :Vergangenheit, wo ALLES bereits bekannt, erlebt, durchlitten, aufgehoben, bereinigt, wiedervereinigt, widerlegt, wiedergutgemacht, vereinigt aufgehoben Fazit VORHANDEN nur noch ist: gleichgültig in Allem zugleich. Spezielle individuelle, begrenzte, aus dem Ruder gelaufene oder geflüchtete nachgestellte schiefgegangene noch nicht an ihr (erträgliches) Ende gelangte Vergangenheit : ist immer nur, so kurz sie ist, persönlich BIS JETZT und kann nicht anders als unvollkommen:gefordert sein. Persönliche Vergangenheit, in ihrer eindrücklichsten, behaftbarsten Form : ihrem Verfall, von Abspaltung von uns, ihrer gegen-uns gewendeten Form : im Eindringlichsten - Unglücks-Verantwortungsfalle. Echte unvergeßbare unverdrängl ICHe Vergangenheit : wer (noch) keine erkannt sogenannte unglückliche hat, hat noch k e i n e (erkämpfte, bestrittene, abgespaltene, eroberte, erosions-gefühlte bedrohte vergewisserte=wissensüberwunden gesicherte erprobte, von Unwissenheit vom paradiesischen Baum der Erkenntnis-überhobene =Zukunfts-) individuelle Zukünftigkeit. Denn ein reibungsloses, nie zu Bewußtsein langendes 'vegetatives' Dasein : ist persönlich keins, nur eines der Art. Es ist ein unbewußter Gattungsirrtum, ausstelliger persönlicher Konfrontation : bis hierhin unpersönlich unwesentlich, wesenlos, lose, unfest, schwankend, imaginär, leer, unerfüllt, kauend, aufstoßend, bevorstehend. Bei manchen steht es in Lebenslinien bereits eingeschrieben, das zauberische Zauberwort. Überall sonst : fehlt es, bis dann. Es mag sich zwar mögen, gegeben einfach da >sein< auch : aber wozu? wohin? welcher Art? Zu welchem Zweck? Manchmal nähert ein Spiegel immer übergrößer am geistgeseelten Firmament, tags' aber dunkel fühlbarer glänzender nachts : zu dem es sich zu streben lohnt- nein, zu dem zu streben zu gelangen man ausweglos veurteilt ist : durch simple Tatsache, zu leben mit oder ohne Seele. Zu leben verurteilt zu sein. Denn seien wir ehrlich : die richtige akzeptable schn'öde Geburt sucht sich keiner aus, entgegen der Schauermärchens-Mär. Die Geburt kommt über uns, überwältigt uns, und läßt uns zurück. Und dann:
Wenn Lubetzki filmt, entsteht Poesie. Da, wo Lubetzki drin ist, entsteht (derzeit) in jedem Fall ein Film. Um so mehr sollte er auf den Rest achten – ggf. ein Drehbuch (falls zugetraut/verlangt vor Engagement). Und wer hätte auch annehmen können, dass alle Augurenzien mit DiCaprio, Hardy, Birdman, Inarritu fehldeuten?
Inarritu hat endgültig enthüllt, was tatsächlich in ihm – NICHT steckt. Er kathedralt gewaltige Kulissenberge von Natur, Epoche, Lies-Biografien wipfelragend auf : um in ihnen eine menschliche Maus zu kreissen, die den Inhalt dieses (möglichen) Götterboten – auf nur das Tier-ische, das (auch) in ihm körperstickt, zu reduzieren. Da ist bloß zu (be)merken-, allerdings verstorbene Liebesmüh. Das war dieses menschliche Floh, welch's über die graublau-filternackte eisige Pergamenthaut eines Planeten kriecht, und das noch faktengrün (Film tut oft' aber darf nicht lügen), in der Tat solchenfalls nicht wert. Und die Moral von der Geschicht'? gibt’s nicht. „Mu'rk'ß auch nicht“? >„Nicht siegen, dabei sein ist wichtig“ & der Weg, auch im Off'Nirgendwo, sei das Ziel?< Dann : war's das schon. Auch zwecks weiterem Besprech ; von historisch inkorrekten Indianerpfeilen, Prankenhieben, Flußbädern, Feuersteinzunder, Kadavernächten, Meteoren, zugundichten Türen, Fingerschnackseln-&Beilhäckseln : wozu? -.
Der Film wäre gern elementar gewesen (so a la Gravity). Leider kratzt er nicht tierisch oben am unteren Rand des Menschlichen hinauf, sondern dort'unten vom oberen Rand ins tiefer Tierische herab. Das sieht, dank Lubetzki, von weitwinkel-Nahaufnahmen-ferne (ein Innen gibt's stöhnenicht) ein bißchen aus wie Kunst & mag wohl auch so wirken, aber kann's, und das ist allerdings nicht#ein sondern#das Problem, nicht : weil die andere Seite der Medaille fehlt – nicht vermieden : umso umrissener deutlicher herbeigezaubert im Entbehren & Vermissen wird, sondern tatsächlich hier: nie vorhanden, nicht einmal beabsichtigt, nicht einmal gesehen, nicht einmal geträumt, nicht einmal ersehnt, war. Es ist bloß Fleisch. Das nicht einmal leidet,- sondern leiden möchtesoll. Welcher Vouyeur 's brauchen will – mag?- kann? zwangkrankhafter Hinsicht?-.
PS 'Goldpüppie für Leo für dieses (... derart lange versäumt haben, kratzt geradezu an Ridikülität der Institution...) ist wieder mal ein Witz, wie nur Kommerz ihn nie-der-zu reissen vermag.
eine kleine große Sundance-Filmperle ; erstaunlich eines erwartungsbrechenden Novizen-Regisseurs (deswegen noch "sundance";) mit einer beachtenswerten Leistung Casey Afflecks & auch Rooney Maras, wie ich finde. Ein Aufgefundenes + Hergezeigtes aus einem verschollenen archaischen Rohmaterial-Land vor Erfindung der Kultur, mit den wortkargen Riten und starken Aussage-Handlungsübereinstimmungen nativ eingeborener Barbaren. Er verschlingt uns gleich; dicht und dichter, und lässt uns nicht mehr los bis zur Katharsis,- seiner eingeschränkten, in der gleichwohl doch die ganze=ist eine' eingeschlossene Welt Platz findet. Die ursprüngliche, starke; noch nicht angekränkelte, geschwächte, verblasste. Keine Inflation des Mundsprudels; sondern Selbst-Aussagen : die Folgen haben : nicht irgendwann, nicht bequem zuwartbar, sondern absehlich ; und deswegen anders in die Schwere, auch eines Hinhörens, fallen.
Südstaaten. Eine Liebe, ein Kind. Ein Verbrechen, ein Ausbruch. Eine Verbundenheit, eine Rückkehr. Eine Unmöglichkeit, ein Scheitern, und doch eine Vollendung : ein Unaufgegebenes, ein bis zuletzt Beglaubigtes : und damit Unwwiderlegtes, vielleicht sogar Gesiegtes? Unschuld, Reine, Tugend, Prinzipien, BlaBla : kannste vergessen. Aber Festigkeit, Treue, und Durchführung. Kein Verrat, und keine Schwäche. Müdigkeit wohl, Erschöpfung, Sehnsucht : aber kein Aufgeben, kein Zweifel. Festhalten. Bewahren. Hier sucht man nicht und man ist nicht unterwegs. Man ist kein Weltbürger; man ist kein Witz. Die Welt ist irgendwo da draussen, das Unbekannte erstreckt sich die Straße abwärts aus dem County hinaus : aber bis dahin, wo sie hinter dem Horizont verschwindet, ist die Welt bekannt. Und birgt alles an Herausforderung, was/dem sich ein Mann : ein Mensch, eine Frau zu stellen hat. Was du trägst oder nicht trägst: aber beweist. Kein Anlaß, den Horizont zu hinterfragen. Nicht Weite, sondern Intensität. Nicht Viel, sondern Eins : aber richtig. Konsequenz. Notwendigkeit. Erfordernis. Bestätigung. Hamlet : stammt nicht von hier. Täte er 's, lebte er woanders. Täte er 's nicht, wäre er wohl geachtet : aber schweigsam. Wäre der Buchdruck schon erfunden : publizierte er ungeahnt für eine andere Welt. Er würde nicht lächerlich gemacht; aber nicht verstanden. Respekiert, durchaus möglich, weil Tiefe hier geachtet- vielleicht sogar vorausgesetzt wird; und was ist Tiefe anderes, als zu sich zu stehen beim Ausloten der Welt : die nicht alles, sondern nur genug sein muß für ein-, nicht das,- Leben? „Das“ Leben : ist etwas für Hamlet-Typen, die damit nicht unbedingt beste Voraussetzungen für ihres setzen (...sic!); sein Leben etwas für diejenigen, die hier jetzt und nirgendwo sonst schon gar nicht im Unendlichen, alles herausholen – oder hineinstecken – müssen ...statt sollen.
Hier mußt du; hier bist du keine Wahl (nicht wirklich). Oder nur eine : aufzustecken, oder nicht. Wenn du es nicht tust : wenn du du selbst bist, und bleibst, tust du, was nötig ist. Von dir aus. Was alles angeht; das gibt sich. Wenn jeder es tut, zahlen einige den Preis; wer es ist, wird sich erweisen. Du mußt nur : bereit sein. Du akzeptierst die Regeln, und die lauten : es sind die einen. Andere gibt es nicht. Es ist ein Vertrag, den du nicht mit Tinte unterschrieben eingehst. Du tropfst einen Klecks auf das Untere der letzten freien Seite, wo dein Platz ist. Bis dahin siehst du. Es vollzieht sich; aber niemand hätte sagen sollen können, du hättest nur zugesehen. Zugestimmt. Unmöglich. Eine Zuschauerrolle ist hier nicht vorgesehen. Hier bist du Teil des Geschehens oder nicht. Ein Gesamtfaktor, mit dem man rechnen muß und der Farbe bekennt : du bist Farbe, ein Hindernis, nicht durchsichtig, und nicht Atem der Welt. Du verschmilzt nicht; du wirst nicht Teil von etwas,- höchstens von dir, und wenn man die Teile einzeln nach Hause, oder meinetwegen auch zu Grabe, wenn unausweichlich sowieso, tragen muß. Wo dieses Haus steht, weißt du. Selbst von einer Fremde aus. Aber diese Fremde ist (& bleibt) : Fremde. Diese Verunsicherung gibt es nicht. Hamlet hätte solche Möglichkeit (nicht der Verunsicherung, sondern der Beheimatung, irgendwo „anders“) schon. Aber nicht, was hierherkommt. Und hingehört. Und bleibt. So oder so. Wenn es unbezweifelbar richtig ist.
Lakonisch. Ist ein Ort im Nirgendwo. Dieses Nirgends existiert nicht wirklich. Es existiert nur dieses. Hier ist überall. Deswegen macht es keinen Sinn wegzulaufen. Weil du dir nicht entkommst. Nicht mal im Traum. Deswegen macht träumen keinen Sinn. Hier bist du entstanden; hier bist du erwachsen; hier bist du der, der du geworden bist, und werden mußtest, und sein darfst und niemand sonst, wie jedermann das ist und sein muss, und sein darf, was er ist. Und bleibt. Man verändert sein Schicksal nicht : man erfüllt es. Oder füllt es aus. Mit allem, was da ist. An diesem Ort. Was erreichbar ist; ist was es gibt. Träume lohnen nicht, weil niemand über den Horizont hinausgeht. Wohin auch? Warum? Um dort andere Welten zu finden? Wären sie anders, besser gar? Könnten sie es sein? -als diejenige, die nicht dich beherbergt&enthält, sondern die du bist und sie in dir enthalten ist -also vielmehr sie=du bist /als du sie? Kannst du mehr sein als du wirst? So du vollständig bist? Gesund stark autonom? Und ist es nicht, ob, deine Entscheidung? Und hat das nicht vielmehr als mit Mut' einfach nur mit Selbstverständlichkeit, mit Vollständigkeit, zu tun? Gibt es eine Alternative? -nur wenn es Alternativen geben muß, weil das, das da ist=nicht genug, oder unvollkommen wäre. Ist es unvollkommen, wärest du es. Wärest es du, wäre es feige – sonst nichts, weil alles zum Dasein beisammen ist : vollständig. 'Bist jung, gesund, lebendig, kräftig, ganz. Spürst : dich. Was du erreichen willst. Und erreichst. Man kann dich hindern. Und kann es nicht. Das einzige, was dich tatsächlich hindern könnte, wäre dein : Verzicht. Deine Einsicht : an deine Schwäche zu glauben. Sie zu beglaubigen. Es gibt richtig und falsch. Was richtig ist, darf hindern und zähmen. Aber was richtig ist, bestimmst du. Und niemand sonst. Und schon gar nicht etwas hinter dem Horizont. Du tust, was du verstehst. Und mit dem, was den Horizont etwa überschreiten möge, hat das nichts zu tun. Denn dann wärst du nicht mehr du selbst, genau jetzt hier; sondern irgendwer irgendwann, irgendwo. Und wer hat schon Lust, irgendwer zu sein ? Den man nicht einmal kennen muss? Bevor man sein Auto kapert? Ganz freundlich, um zum Sterben rechtzeitig, zuhause zu sein pünktlich, da, wo man hingehört? In der Fremde sterben, als irgendwer? Als Fremder in der Fremde? Sich selbst verloren und abhanden? Vielleicht ist es das, was verloren zu gehen droht : und bis zum Schluss : dageblieben zu sein und niemals zu zweifeln gehabt haben : an sich /festgehalten zu haben gilt. An dem Ort, den man kennt, als der, den man tut', und 'war, und 'ist, und 'bleibt, fortzugehen – ohne sich oder das, was einem gehört, was einen ausmacht, je Unbekanntes verlassen haben - verlustig gegangen zu sein. Aller Rest ist-, wäre-, damit verglichen, wie nicht vorhanden. Sei, wenn du stirbst, derjenige, der du bist. Und zuvor, verdammt nochmal, sieh zu, dass du es wirst – und das Einzige, was zu verlieren droht, bist du. Und das kann ja so schwer wohl nicht sein : fest bleiben, statt sich zu verflüchtigen; bis zuletzt. Nie, ohne dich, fortzugehen. Nie, ohne sich, gekannt zu haben : als Fremdes in der Fremde.
ist ja ulkig, der erste Tarantino 'bei dem ich instinktiv JA sage, und dann ist es der, der allgemein zumeist müde reserviert ist. Hier kommt wenig pseudotiefgründige rhetorische Soße rüber, wie sie zwischen Killer-Blondie Sam.L. & J. >The Burger<Travolta oder noch viel abschmeckiger im unsäglichen KungFuSayonara-Bill zerteilt gequetscht+ flambiert aufgewischt wird. Hier sind einfach nur ein paar Mädels, angeschärft, beim So-Sein, und ein blöder Macker, der im zweiten Teil schließlich fürs Gleiche die Quittung bekommt, -für 'übertrieben lange unterwegs gewesen sein verkehrt herum im Sattel, schwanzeinwärts, -in völlig falsche Richtung. Quentin hat Verständnis, für die Schwachen, und verleiht ihnen, natürlich auch wieder verkehrt herum (sonst wär's kein #immer noch gültiges Markenzeichen#) Stärke und Revenge. Und was soll's, Quentin ist kein Pazifist/ sondern Schafs-Auge um Klapperschlangen-Augenklappe -schlappe, aber sei's drum.
Also simpel nur Kino: Bildmachtpracht. Und ziemlich gefühlsecht' nicht-gedoubelt, -kein CGI. Er baut eine stuntwoman als Schauspielerin hin'auf,- und das hat (wenn man's NICHT vorher ahnt), erstaunlichen Showeffektzins. Das sprachexploiitierende Rumdödeln, dessen Effekthascherei gnädigdankenswerterweise ziemlich refüsiert ausgemagert unanspruchsvoll ist, dreht sich nur um Schmu, schindet Zeit, um die Seele baumeln zu lassen, und in den Film zu ziehen (im ersten Teil lernt 's den Bösewicht verabscheuen, im zweiten Soll die Rache kalt geniessen),- und alles haarscharf just in primetime. Der Spannungsbogen passt solide,- ins gediegene Alter. Kurz, man bewegt sich langsam in Fahrt, dann aber massemächtig und erzählt wird eine völlig unspektakuläre alltägliche jedermanns-frauengeschichte,- wie es sie nirgendwo und bei niemand niemals wirklich gibt noch gab noch geben könnte, und /wirklich dankbar/: selbst Quentin der alte -Hannes, EINMAL auch NICHT behauptet, dass sie es sehr wohl DOCH irgendwo täte,- dieses alte Lügen- oder schon Schandmaul? - h i e r jedoch nicht. Und dass er e i n m a l mit dem frechen so-tun-Gemauschel aufhört, als Gewohnheits-Skalpjäger, sondern schlicht beschränkt herzeigt, das danke ich ihm. Und natürlich ist PulpF. ein im technischen Sinne "gelungener" funktionierender Film- nur kein erstrebenswerter. - Hier behauptet er keinen Anspruch ( 'übersetze: "pulp") : und das macht ihn, zum ersten Male, ehrlich. Und genießbar. Sein populäres Verslein auf die Dinge kann er sich in den A** schieben. Aber bloß filmen, das kann er - allerdings. Hier also einmal ohne Gedöns - nur einen dicken fetten Zubiss von dem, was Film (immer stets) kann (wenn er kann)('oder theoretisch könnte). Ohne abstrakten Firlefanz, der manchmal dankenswerterweise anhängen mag. Manchmal. Bei manchen Regisseuren. Zu denen Q.T. totsicher NICHT gehört. Aber das muß auch nicht. Schuster bleib bei deinen Leisten. Und anspruchsloses Zeug, das ist hundertprozentig, KANN er - ziemlich wie ein anspruchsvoller HighTech-LowBudget Handwerksmeister. Also : haudraufundschluss - und mundfusel dabei nicht so ulknudel.
sieht weit besser aus als es ist. Die mit Hilfe ansehnlicher handwerklicher Mittel (Blaufilter, Gewitterregenwetterleuchtdonner, Schwarzen Katzen, sphärisch verhalltem Chorwabern, der immer experimentellem Neuland aufgeschlossene Ethan Hawke ;Gwendolyn oder wie sie heißt und D.Tewlis-) verfertigte und verührte Instant-Filmsoße, wo geschmacklich nichts zu meckern ist,
steckt mit ihrer dräuenden his'panischen Geneaolisierungscrew (allen voran kirchkatholisch wohl verankertem Regisseur+Autor) selbst in einer zutiefst abergläubischen Phraseologie mittelalterlich fest, wo jene metaphorisch aufgeladene Nosferatu-Gestik irgendeinen behafteten (mystischen? dunklen? unterdrückten? beängsteten?) Sinn bei regressiven oder retardierten Geistern funktionell (immer noch...) mitklingen lässt.
Für den säkular materiell verschlankten Rest – (und in solchem Kontext gar mißgelegentlich in Anspruch angetickte Wissenschaft( !) bleibt rhetorische Langeweile, und überdehntes schweres Atmen – allerdings nicht aus Beklemmung, und wenn, dann nicht aus vom Initiator angestrebten Gründen.
Die nord-us-amerikanische Sozietätsmeme halte ich für unausweichlich verloren;
so wie Rom zu Colosseums-Kaiserszeiten des ersten Jahrhunderts es bereits war - ein Saekulum vor Augustulus, nach (schon seit/vor) Augustus.
Wie weit affiziierte Gesellschaften, an die nun Mit-a la-Dexter verseuchte Decken zur globalen Verteilung +Ausbreitung anstehen, noch den kulturaufgewachsenen Kern willensselbständiger Widerstehenskraft in sich tragen, um die Folgen von unausweichbar an solche Enden gekoppelte Clashs abzumildern 'wenigstens für sich, wird sich zeigen.
Die >gefühlte Temperatur< akzeptabler Harmlosigkeit, bloßer geschmackloser >Unterhaltung< eben, ist dabei das indizierte Problem : Ausmaßzeiger bereits individuell und/oder gesellschaftlich implementierter Erosion +Anfälligkeit.
Flaches tapsiges und ungeschicktes Drehbuch, das auf Slapstick-Appell seine Zustimmungsgröler einheimst. Mehrfach vergriffener Cast (die „Mutter“, die Referendarin). Trotzdem nicht ohne Sympathie. Eine unsichere + bediente Selbstbestätigung für ein grobschlächtiges und barbarisches Publikum. Immerhin meilenweit von der Vulgarität eines kalkulierten FuckYouGöthe entfernt.
>The private Lives of Pippa Lee<
nennte sich besser >The private Lies of P.L.<. Selbstverfilmerin des eigenen Buches ist Tochter des notorisch einschlägigen Brillentitanen aus den 50'gern, der schon M.M. verarscht hat. So ein Leben als Tochter ist nicht leicht, siehe Coppolla ('die was draus zu machen gelang), und häuft eine Menge Ramsch an, wo dann durchaus einmal mit den Bulldozer-Aufräumarbeiten zu beginnen ist,- wenn es auch hier nur um ein zaghaftes hin-und-Herrücken auf dem geschmackvollen (und teueren) Stil-Friesiertischlein (spätes Biedermeier) sich handelt.
Ok., ich nehme die zynischarrogante herrische (#ist klassischer AltFrauen-Film) Tongeste zurück. Auch wenn 's nervt. Pippa ist also ein Sechziger Jahre-Freiheitskind, ihre Mutter auf Speed und ständig auf den Knien, beschäftigt den Dreck am Stecken aufzuwischen, und sogar als das Mädchen selbst die Pillen einschaufelt zur Demonstration, nicht reuebereit sondern fremdopferwillig. Klassischer Fall von Grenzziehungsvorenthalt, welcher Kindern tragisch die Abnabelung :Selbsteinhegung, in gesunderklärbarer Rebelle, verweigert. Mütter sind auch nur Menschen, und die haben Bedürfnisse 'die sich um sich selber drehen, wie P. ihr ganzes auch folgendes Leben lang.
Vor allem die hohe Kunst des um sich Selbst-Drehens „in altruistischer Selbstaufgabe“. Denn sie hat den Mann ausgespannt (der an ihren Vater erinnert,- nicht nur die Hitlerjugend hat ein Generationen-Erbe verwaltend zu hinterlassen). Der, der Mann, hatte was mit einer schönen (Monica-Bellucci-ähnlichen) total reichen Strandhausfinanziererin, der nichts Besseres zum Hackbraten einfiel als schmutzige Wäsche noch schmutziger zu waschen, was einen blitzblanken Schuldkomplex-Staffelstab hinterließ, der weiterzureichen war (arme Wynona), woraus was mit schlafwandlerischer Sicherheit schon nichts werden konnte. Egal. Schwein tot, Kuh tot, die auftischende greencardlose Haushälterin guckt schräg innerlich mißbillig aus der Schürze, Pippa hält sich willenlos ihrem Mann wunschablesend zu Diensten und wird pflichtschuldig mysteriöse Mutter zweier Kinder (Staffelstab 'wenngleich ein anderer, unmerklich weitergereicht – geht schon seit Generationen so). Mann wird so alt wie sie sich fühlt, und zieht bereits ins vorstädtische Munitionsdepot der Seelenabschussrampe. Es gibt viel gepflegte Abendtafel mit Konversation. Das Nieveau (e steht) bewegt sich etwa auf der Plotidee, einen jesu(itisch)sfreakigen „35igjährigen“ (starr wie immer: Keanu Reeves) wieder bei Mama ins heimische Jugendzimmer einziehen zu lassen, weil „er nicht lügen kann“ sondern stets mit der Wahrheit impulsiv nicht haushält. Kein Wunder, dass Pippa Lee so den Finger in the cake' gelegt, ständig von ihm (nicht) träumt und ihn nächtens heimsucht bei seinem perspektivlosen Zigarettenkassierer-Job (wo andere den Schlaf der Gerechten träumen). Der Alte Mann ohne das Meer gibt den Löffel ab, nicht ohne vorher fein säuberlich sein Liegesofa dabei aufmerksam' mit dem Handtuch zu schützen. Er hatte eben einfach noch keine Lust dazu. Und nun ist es passiert, der Staffelstab ist (endlich) weitergereicht und 'los, er liegt im Koma, die Nurse schaltet das Getriebe ab, die beiden sauberen Sprößlinge sind irgendwie empört + eigenzentriert (kennt man?), Pippa #Lee findet keinen besseren Zeitpunkt passend, als um auf das Anerbieten ihres 35jährigen, zum Wohle ihres verschollenen Mannes zu beten, das Hemd vom Leibe zu peelen und einen aufgemalten Jesus auf nackter Haut zu Markte zu tragen – mit vollem Verkaufserfolg.
Was soll man so armem Gestalten noch sagen noch raten? Sowieso nichts, weil das hier sowieso nur irgendwie selbstherrlich und arrogant rüberkommt wie gesagt. Kein Mitleid? - persönlich wohl. Begegnete man einer solchen 'kümmerlichen, wirklich ernsthaften bedauernswerten Pippa#Lee im wahren Leben, als Leibhaftige/r, wäre allerhand Einfühlen und Behutsamkeit und Rückhalten und Beistandssorge wohl angebracht. Entblödet sie sich aber nicht,- daraus einen (Entwicklungs-)Roman öffentlich abzuwickeln, und in der Feminismus- Selbstbefreiungsfindungsrolle einzuwickeln+ auszugeben,- dann wird 's frontallappenehrlich. Muss Tacheles genabelt sein. Das ist peinlich, auf allen Seiten, selbst der unanständigen Kritik. Das ist Selbst-Betrug,- und zwar jener von der hoffnungslosen Sorte, weil der Mut, der wahre, der einzige, der jemals etwas helfen wird – ewig fehlt und fehlen wird. Zu schwer ist die Blessur. Zu eingeübt jener weggekrümmte Selbstehrlichkeitsverzichts-Modus (und trägt er nicht jede Menge Einkommensfrüchte – das ganze Haus-Ambiente, bestplatzierter Nachwuchs, Frieden, Wohlstand, Eierschokokuchen? Wärst du wirklich ernsthaft je daran interessiert gewesen, deine Haftbedingungen im Goldenen Käfig zu bessern? - gar die Käfigtür aufzustoßen? - Pippa#Rebecca, ich glaube : nie. Denn es geht dir schlicht zu la la. Und deine verhaltene Revolte ist ein verzogenes Revöltchen, bei dem dir alles zu paß kommt, was dein Herz insgeheim weiter begehrt(e) wie eh und je,- und noch lange nach deinem Ableben, sollte es je denkbar sein,- noch tun würde. Die Mutlosen, mit gereckter symbolischer (oder auch verschämter versteckter) Che-Guevara-Faust,- sind gerade die, die am angepasstesten ewig bequem sitzen – werden. In alle eigengesteuerte ausgewichene Zukunft. Sie sind die schlimmst Gefangenen: in sich selbst. Und da sie sich so dermaßen perfekt gelernt haben selbst zu bewachen, und im Grunde auch an gar keiner Änderung des Zustandes interessiert wären, da sie es im Grunde ja doch sehr bequem und komod getroffen haben,- so ist da auch nichts von einer Befreiung zu hoffen, die nur in die Verantwortung (und die tut mitunter weh, ahnen sie voll Risiko) führen + enden würde. Da ist so ein entmündigtes Leben, gen Westen, mit dem aufgepinselten durchgefallenen Erlöser-Tattoo ganz offen für alles, was kommt, kutschiert, - doch allemal besser. Der Alte Sack ist tot. Es lebe der Sack. - Nicht der A n d e r e Sack war das Problem. Der S a c k ist es, i n dem Pippa Lee Hals über Kopf steckt und IN dem sie lebt. Und überall mithin nimmt. Und nie 'entschlüpfen wird. Weil sie sonst ziemlich nackig dastünde. Und den', 'den hat sie sich selber übergezogen + zu bedanken. Und ziemlich blöd, da bloß von Müttern zu reden. Sie ist doch selbst eine, oder sogar zwei. Und sollte das 'wie verflixt das ist, wissen, nicht bloß als Tochter. Mit dem Jungspund, dem sie da wieder eine nicht 'zu sein 'zu werden 'zu entfliehn -, sich bemüht. Wo(?) soll das enden? (!)Da, wo es anfing. Und danach : wieder. Von wegen der Offenheit, was 'wer so kommt. Es ist nichts Geschlosseneres, als gewisse Kreise.
Sopranos
Wo beginnen? (Wo enden?) Präliminarien allein schon :
6 Staffeln auf 28 DVDs mit 86 Episoden à ca. 40 Minuten sind um die rechnerisch 57 Stunden Laufzeit, das sind gut anderthalb Wochen Arbeitszeitinvestitions-Äquivalent. Wer wird das im angestrebten Stück leisten? Kann man das? Soll man das? Ich hab es, zuerst angefixt, dann angetörnt, zwischendurch euphorisch, schließlich ausdauernd, getan: denn ich merkte, der >Flow< bei diesem Produkt ist wichtig – um sich von seinem Tiefenfluss (der durchaus vorhanden ist / keine Garantie: z:B. Game Of Thrones: mMn nicht ('mehr /ab Staffel II) vorhanden) mitnehmen&-tragen zu lassen & auszuloten. In solchem „Fluss“ teilt sich meist erst, als „intuitivem Kurzschluss“/ Nabelschnur-Anbindung an das Unterbewusste, die 'künstlerische' Potenzstrahlwirkung mit, der übers Inhaltsvehikel hinausreichende konsumptive >Gehalt< eines „Werks“; und, wow, ein Monumentalepos unzähliger Details und vollausgezeichneter Charakterlinien ist schon ein Thorhammer-Gewicht zu stemmen, um so mehr als nur eine Fliege mit einer (riesengroßen) Klappe zu schlagen (zu wollen) (und auch zu erwischen). Sopranos also. Eine Extraschleife am Kranzgebinde noch:
Sie erinnern sich an das Zeitalter des großen Romans in der Literatur? Mitte Ende des Neunzehnten Jahrhunderts, mit einigen letzten verspäteten Nachzüglern in den Zwanzigern („Alexanderplatz“ „Der Mann Ohne Eigenschaften“?) Die großen Russen, Tolstoj, Krieg und Frieden, Dostojewski, oder die nie enden 'vor sich hinplätschern wollenden Budden-Brocken und Zauberberge? Balzacs Comedie Humaine oder Proust's Zeitrecherche oder Dickens oder James Jones oder auch die dann bald filmischen Epen, die nicht mehr mit einer zweiweitstündigen Landschaftsmalerei auskamen, Apocalypse Now oder der Pate I, ...II, ...III? Der Platz auf (und IN) einem 2Stunden-Tableau ist begrenzt und umkämpft und deswegen chiffriert. Was für Möglichkeiten eröffnen sich der Ambition,- wenn (theoretisch) (nur durch die Aufmerksamkeitsspanne auch der besten unter den zahlungskräftigen unter den Zuschauenswilligen begrenzt) unlimitierte Sendezeit zu Verfügung– ...lange Zeit war 's ein Konjunktiv: stände -, und EINMAL war 's: ein Glücksfall : STAND … - am Beginn einer der Revolutionen des Trittbrettfahrens, und Sie, immerhin, ihr, könnt sagen: ihr seid (oder später) dabei gewesen,- und könnt&dürft es ab hier jetzt sein. Denn Davy Chase, der „Pate“ der Sopranos, hat es möglich gemacht, mithilfe einer ganzen Handvoll von Komplizen, Van Patten-, Allen-, Coulter- usw.- Wiederholungstäter (selbst Steve Buscemi darunter, einer der liebens-beachtenswertesten „Ewigen Zweiten“ im Business, daneben auch als Cousin Al-Toni als Mitspieler), im verteilten Regiegenuss oder auch einer Reihe beeindruckend aus-überdauernd formverschmolzener Schauspielerei (deren elendigste noch die Rolle des nachspriessenden Soprano-Triebs immerhin so eben schlotternd ausfüllt ohne dass die Hüllen flatterfallen) welche allesamt zu ausgewachsenen unfehlbar lebensechten Personifikationen emporblühen dürfen, voll harter und genauer und eindrücklich überquellender Charakterisierung: jedes von ihnen. Nur ein Überblick : >Sil< (-vio), der „Consiliere“, mit seinem Buckel-ldozernacken und typisch nach unten verzogenem Mundwinkelgrimm, unambitioniert aber stabil gerammt in den Hintergrund, die ewige Stütze Nummer zwei; der Zeigefinger-Kleinefinger- manieriert vor sich hinspreitzende Hagestolz Pauly, geborener taschenformatiger Opportunist und eingebildeter (egozentrischer) Mitläufer&Abstauber, der jeden Bückens-Penny ehrt ohne hohe Bankeinlagen je zu kennen, ein Jahrmarktsgauner &Zahnstrippenzieher; oder der mehrschichtigere oder auch vertracktere ZwangsGangMitgliedscharakter wie Cousin Chris, Choleriker, Narkoleptiker, liebend Verknallt-Süchtiger, Hochzeits-Crasher, Dekonstruktivist, Fatalist, impulsiv fast-smart und doch winzelkrümig von Format, alles Gasseganoven wie die Gosse sie aussiebt, - a u s der man sie zwar ziehen &in Armani-&Gucci-Design umflanieren-dekorieren kann-, ohne aber s i e aus ihnen zu ziehen zu vermögen; alle diese Materialität, in der das Haben über das Sein definiert, ist hier so extensiv wie selten sonst in unzähliger Beispielsdeklaration ausgeführt-&-gemalt. Apropos : sind ja da noch die Sopranos leibhaftig : nehmen wir die Mama, nein, nicht das Altersfrakturmonster casusvollendeten' Borderline-Langschrabbens-, sondern die liebreizende Carmella selbst, die Bestochene : was für ein komplettes Epos,- allein diese Frau! … an Tonis Seite, ahnungslos und doch kompliziengeweiht, abgestossen und doch einverstanden, aufbegehrend und sich doch fügend-, -schmiegend, sich reibend und doch bekräftigend, im Grunde sogar oft (mit ihrer stupenden Gewähr) der eigentliche Motor und Rechtfertigung all dieses Zielantriebigkeit, belockend und lohnend, welche den illuminierten Soprano-Horizont bereitwillig ausladend anfüllt + am Laufen hält. Der flaumige Nachwuchs : die verwöhnt-gestresste, sich allmählich akklimatisierende und akzeptante Meadow, Kanonenfutter ewig busengenährter Ersatz-Unselbständigkeit und zukünftiger Fortpflanzungsechos, und der weichliche, wachstumsgiftgelähmte, konstantleere, weinerlich stierrige Sohnesschwulst, in Nie-dergang aus chancenlos-ausgehungerter Vorenthaltung zu Strudeln brutalisierter Fehl-Sozialparalyse herabgesogen der Zuschauer (unsympathisierend, obwohl hier das eigentliche Empathiedefizit-Embargo am renditeträchtigsten revidierbar wäre) mitvollziehen könnte, - wären wir denn (gewillt) eine gesunde Gesellschaft (zu sein oder eines (fernen) Tages heraufzuziehen) …
all das, jede dieser einzelnen Personenfilze, hat Raum und Aroma sich zu entfalten und beizutragen – zu komponieren. Monumental. Vielleicht sogar epochal (Wende in TV-Gewohnheit). Wenn man, was wohl wenige Deutsche zu täten' gewollt' gewesen' bereit wären (Conjunctivus conjunctivis conj.), die Serie in eben dem Stück, dass obliegenschafts-möglich wäre,- zu sich zu nähme. Aber schon weiterer Punkt : denn es handelt sich, gerade fürs Deutsche (wenn nicht eben Trump-artige), um eine offensichtlich sehr AMERIKANISCHE Auffassungs-Serie.
Warum uns das interessieren sollte?- Die kurze Antwort : weil Amerika die Welt (-öffentlichkeitswirksame Meinungslufthoheit >über den Stammtischen) regiert, und Amerika – fest in der eigentlich regenten Hand von Underwoods & Sopranos, nach derjenigen Reflexion einer immer zahlzuwachsenderen Beobachtungssumme - sich befindet. WARUM interessieren solche kranken Erscheinungen wie Toni Sopranos derangierte bipolare >Familienverhältnisse< uns (allgemeine wenn auch nicht so speziell deutsche) Beobachter so sehr? Aus tabu'anrüchiger „Faszination am Verbrechen“? Jugendlich-neugieriger RoteLinie-Überschreitung? Grenzlimit ausfall-testen? - als Peepshow, wo in Wahrheit wenigstens der Mut fehlte,- und doch notdurft'ig am Welt(erklärungs-)Bild gefeilt sein muss, da sich sonst gar keine Schlüssigkeit, wenigstens in sich (seiner eigenen kleinen semi-vollständigen Un'Heilen Welt'), hin'ableiten ließe? Einer so (wie Toni Jun. zugibt) „kranken kaputten Gesamtverfassungs-Welt“, in der die Zerstörung so omnipräsent-potent (aufgewachsen) ist? Eine Erklärung, wenigstens distanz-formal-übersichtlich von ferne, voyeuristisch, für das Böse, das Nachbarschafts-Hörensagen, und Medien, erklären hilft zu überbrückkrücken? Was allmählich näherrückt in spürbarem Einschlag, und Vorlieb nimmt sichtbar : Platzwegnahme vor Augen, und, immer mehr, Eigenberührung? „Faszination“, für Psychopathen, „Soziopathen“, wie Dr. Melfi ständig aus ihrem Ohrensessel-Depot hypnotisch lugt, >fasziniert< wie die Schlange vom Kaninchen zuletzt, immer deutlicher herausgemeißelt zu Beihilfe un-tätig, das Abnorme domestizierend, affektierend begleitend, erziehend, geschmeidiger machend, adaptierend, patronisierend, ermutigend, ertüchtigend, attestierend, affirmierend? trotz des widerstrebenden Widerstehens im Eigen-Versuchungsfall (Feigenblatt des Zuschauers)? - die 'Sopranos' (die Serie) ist ein sehr multipel peepend ausdeutbares Hyperkomplexnährbodenwerk, für intellektdomestizierte Geister 'die sie riefen.
Von der üppigen Hauptperson haben und brauchen wir 'vielleicht auch erst gar nicht ausführlich anfangen zu sprechen. Er spricht erzählt ja auch massenhaft für sich selbst,- erläutert sich. Der Film (die Serie) besteht ja überwiegend aus vor sich hinsitzenden Menschen, die immerfort sprechen (und an etwas nagen, belippen, und in sich hineinstopfen). Und stets gibts einen hervorragenden Song zum Desert (Stephen Van Zandt / nicht der von Lynnerd Skynnerd 'aber immerhin Springsteen, sprang auch hier mit in Bresche). - TONI : Gandolfini vollführt hier einen Salto Mortale. Ein seltenes Prachtstück auf Lein- oder sonstiger Hintervordergrundwand. Ein Renaissance-Exemplar : über-schwergewichtig eindrücklich imposant, impressionibel. Ein Elefant,- im Porzellanladen, von behender Leichtfüßigkeit und schonender rücksichtsvoller Einfühligkeit hin-und herspringend bemerkenswert wenig Kostbarkeit zerschlagend,- wenn,- dann. Kaum Spuren sichtbarer Trümmer : vielmehr gutverwischt stets aufs Neue,- und immer mit der Nase am Bodengleis wie ein Trüffelschwein,- was ja auch ein Serien-Aushängeschild. Toni : er macht einen Untergrund-Wandel durch (eines der großen beeindruckenden Leistungsplus' dieses Epos). Seine unmerklich vollziehende Trennung vom im Grunde einnehmend (nicht rein abstößigen) Über-Menschen zum immer rücksichtsloseren, ausnutzer-skrupelloseren, erbarmungslos abgestumpften ausgelaugteren Berserker. Wir begegnen ihm anfangs unserer Bekanntschaft mit Bereitwilligkeit : flackernd angezogen wie Dr. Melfi. Was kostet es ihn für eine Überwindung, seinen ältesten und besten Überläufer-Freund pflichtscheinig zu demissionieren! Oder die erste Gewalteruption, der ein Opfer augenzeuglich befällt,- hätten wir gewarnt sein sollen müssen,- ihn bereits bedingungslos abwehren, ablehnen müssen,- uns distanzieren ?-... waren wir (rechtzeitig) bereit getan? Gellte unser moralisch-ethisches Sensorsystem aufgeschreckt grillenhaft, uneingelullt, den Stab direkt gebrochen,- nach demonstriertem Gewalt-Tabubruch, z.B. eines erdrosselten aufgespürten und unbekannten Reisebürolings-Verräters, oder haben wir dagegen den familiären Verwicklungs-Herausforderungen des überforderten Vaters, treulosen Ehemanns, willigen Muttersohnesrolle-Bemühten,- auf seinen fahrlässigen Irrungen und Wirrungen, die identifikative Begleitung weiter nicht verweigern können- oder versucht-gewähren-wollen-? - natürlich war das gemein von Davy Chase : einen „Bösen“ (zu anfangs) so gestegroß, lebens-orpulent, rundum impressibel, vital, eigentlich einladend-verzeihlich menschlich zu gestalten : ihn als Grenzwesen, mit dunklen aber auch (vornehmlich) hellen Seiten, feingrob zu ziselieren, und empfindlich zu breitflächnern, und uns nur dermaßen allmählich hinter die Fichte zu führen. Mit welcher Bravour und Raffinesse der die vielfältigen Herausforderungen und -Zacken seiner Patenschaft, uneitel, großzügig, gerecht-bemüht unter seiner Anhängerschaft und Konkurrenz schlichtet, gewichtet, und verteilt auspendelt, stützt, spendet, gewährt, abzwackt, autoritär - werbend, erfolgreich, umschifft – ist dies nicht wahrhafte Führungsnachweis-Legitimität? Ist hier nicht tatsächlich einer, Dickes, der, fehlbar oder vielleicht sogar mißgeleitet wie alle(s Menschliche), durchaus doch ein berechtigtes Studienobjekt aller Inkorporation transhumanen Seins ( „Nichts Menschliches ist mir fremd / Horaz“) abzugeben geeignet ist, und damit, wie unter dem Beobachtungsglas (der Kamera-Brillengläser einer allein „wissenschaftlich“ neutral(isiert)en Dr. Melfi...?) als studierwilliger Käfer (wennauch monumentalen Ausmaßes) erscheint, wie KingKong? Muss er uns auf der eigenen himmelhohen Turmbau-zu-Babel-Empirestatebuilding-Chryslergenbäudenasenspitze erst selbst herumturnen? Offensichtlich.
Das Turnen hört am Ende der Serie, nach dem berühmten (genialen) >schwarzen Schluss< nicht auf. Mitnichten. Keineswegs. Das ist nicht so. Das bildet sich der geblendete (allein vom Zusehen), erschöpfte Miterlebende-wachser, zwar, nur, höchstens, ein. Die Serie endet nicht mit dem Tod Toni Sopranos (hinterrücks erschossen von dem in der Kneipe die Pistolero hinter dem Wasserspülkasten hervorklaubenden Italiano, weil es die unendlich oft seriell herbeizitierte Paten-Urlegende es sich sich selbstständig machend + fortspinne-bestätigend so will und herbeiklingelt; natürlich ist das Schwarze das viel-nochmalzitierte heraufbeschworene Ende- das Fini. Und doch nicht : denn Davy Chase (eigentlich selbst wurzeliger Italo-Amerikano aus Einst-Napoli) verbindet einiges Imaginäre (das ist das eigentlich zu Bergende) selbst mit seiner ausgeuferten Komposition.
King Kong turnt : in Amerika. Once Upon A Time. Ist eine Amerika-2016 (ja auch) Parabel. These. Des Ding-Glaubens-Reichtums, „Materialismus“. Des Tanzes um das scheinalleinseligmachende Goldene Kalb : von Küchenmaschinen SUVs bis Umschlag-Geldbündeln und Protz-Domizilien, in Villenvorstädten. Die grobe „Davy Chase“ vorgaukelnde storyline ging ja so : auszuführen, und zu kontrastieren, die wahren lebenswerten und glücksvermittelnden „Werte“, etwa der so simplen unabhängigen „Mitmenschen“bindung (-Carmella, eigene Kinder, Zuneigung & Freundschaft) oder -Natur (-der Wind in den Bäumen, das simple Blick-Sitzen am ruhenden See, der Peyote-Sonnenaufgang mit innerer Erleuchtung auf einem gestalten Wunderschlucht-Planeten ('tolle Visualsierungs-Einstellung!)- ,... das alles kontrastiert mit den vorspiegelnden Äußerlich'Aufwendungstriumphen (die eigentlich -Niederlagen sind : den Luxus-Esppressoautomaten für 2.000,-$, die Protz-Hochzeit für eine halbe Million mit Whitney Houston (...allein schon der Name wieder, unauthentisch 'Whitney', was für eine Selbstaussage wie Jacksons süßes gebleichtes Nasen-Spitzeln...)... die Surgots, die gelben 30.000$-Nachwuchs-Suvs oder 2 Disco-Boy-Flaschen Crystal für 1.84o$ … oder die Werbehollywoodpressegeschenk-Parties für Ben Kingsley oder dem Gelegenheitsraub-Einsacken von ein paar Holzkisten >Edlen Tropfen< unter unbedachtem unbeachtetem verlächerlichtem Mannesschaden, was die ganze innere Minimal-Misere von kleinformatigster Äpfelklau-Ganovenursprungsmentalität beispielhaft herbezeugt ...; und doch läuft das alles, nach >Davy Chase<' eigener Deklaration auf eines (oder zweierlei) hinaus : denn, erstens,
die wahren Dinge sind einfach. Toni hatte, sogar eine zweimal geschenkte, Chance // jene Wiedergeburt nach der fast tödlichen Onkel-Zusendung. Als alle Liebe und Treue am Komabett wachte, und ihn bewahrte: >Jeder Tag ist ein Geschenk<. Simultiert mit „wie schnell das alles vorbei sein kann“ (und auch i s t , mehrfach erneut zuletzt bestätigt). DAS einmal : was kostbar ist, - und dem WAS NICHT, sondern nur so SCHEINT. Als falsche Verfügbarkeit, sich gestattet allens zu bemächtigen+rücksichtslos in Besitz zu gebieten, von sexueller Begehrens-Reklamation bis überflussreicher trügerischer Bequemlichkeitsausstattung + Imponier-Reviermarkierungsmacho-Alphatierbalzmännchen-Gehabe.
und zweitens es ist nicht vorbei.
Das lebt noch, auch nach irgendwelchen beliebigen ToniSoprano-Vorläufigkeits-Abtritten aus dem Abtritt heraus. Oder, um mit Brecht zu sprechen : der Schoß ist fruchtbar noch aus dem das kroch, oder, mit wiederum eigenen Zitaten (des D. Chase) : „kriecht auf XXX zu“ (durch Amerika First s/versus Welt). Es ist noch gar nicht (richtig endgültig) da. Aber es kommt. Ist im Kommen. Ist unterwegs. Bis (eines eher jüngsteren als fernsteren Tages) bis hin zu Ihnen. Beware. Yourself. Sie werden 's erleben. Auf der Mattschleibe Ihres Lebens, wenn/falls Sie nicht aufpassen & die falsche Abzweigung nehmen, und dazu genügt schon : zuzulassen. Sie müssen 's nicht einmal „entscheiden“. Es genügt, nichts weiter zu tun. Auch, nachdem Sie 's erfahren haben. Und untätig bleiben. Wird 's für Sie getan&erledigt. Ganz von alleine; sich selbst. Und das war 's schon. That's it.
Hail Caesar
Der hintergründige, tiefgründige, abgründige entlarvende Humor der Coens, der eigentlich eine freilegende köstliche und kostbare Ätzsäure ist, hat wieder zugeschlagen. Clooney fügt seiner Hitliste von Harpo-Hang zum komisch-Absurden unter der Ägide der unschlagbaren Brüder einen weiteren Griff nach Sternen-Bannern (auf den wandelbaren Walks of Fame auf derlei Erdenwegen) zu, welcher sich dem schmeichelhaften grimaskären Dildo-GeheimdienstVmann aus Burn After Reading oder dem pomadegelenden gestreiften Sträfling in O'Brother ebenbürtig zur Seite sticht. Und natürlich ist die sonstige gefürchtete halbversammelte Riege der Üblichen Verdächtigen vom aktuellmundigen Who is Who dabei. Goodman habe ich vermisst, er hätte doch so remineszent in der Drehbuchschreiberrunde ein weiteres Original geben können, oder gleich den hohen Offiziers-Gefährten an der Seite AntolochUS' (nicht AntolochOs) – der ist doch längst innerlich im Auge des Betrachters durchaus genuin mit dem Coen-MythUS verschmolzen und aufgehoben + wird mit ihm durch die Zeiten ad Patres marschieren. Ein (in dieser S-Klasse) fast neue Äußerlichkeit und Gesicht : Hoby. Erledigt die Sache höchst gut und anständig. Und damit können wir weiter von der Personalakte ad media res.
Wie immer demontieren die ernsthaften Komiker/vice versa beliebte Hauptnarrative+Topi von selbstjustierenden american affairs,- wechselnd und doch bleibend durch die Zeiten. Die Ursprünge vermögen sie selbst sogar im heiligen römischen ReichsImperium populusque et senatus americanum auszumachen und konserviert zu identifizieren. Schon dort wurde der dämmernden Großmacht durch einen zugewandert hergelaufenen individualgeschwängerten Hebräer der kurzewige Prozess eingeläutet+festgenagelt. - Hier sind die Schablonen amerikanischer kurzärmeliger Bündigkeit und Tüchtigkeit und zupackender herzhaft unumständlicher direkter Gutheit + Zuständigkeit verkörpert verlagert in diejenige von Josh Brolin, welcher sich (im kollektiven Gedächtnis) ähnlich nach Inhärence Vice / allmählich von außen auf die repräsente UncleSam-Rolle dirigent kapriziiert : als >typischer Amerikaner<, wie der sich längstens beliebt zu hypnotisieren und zu suggerieren (nach Interpretation der Coens). Aufrecht, tüchtig, gutgeartet, selbstverständlich bescheiden, hemdsärmelig, direkt, beichtbagatellsündereflektiert, pragmatisch, durchsetzungsfähig, anerkannt, belohnt selbstverständlich erfolgreich. Er soll beispielsweise Lockheed befördert invitiert bei künftigen Bikinis beihelfen, (und hat sogar ein vorausschauliches Photograph von derlei kulminierender Endstadiums-Eigenprojektion(=Hybris) vorzuweisen),- aber reichlich Wohlstand und mehr Zeit für die amerikanische Werbevorzeigefamilie ist nicht alles, denn es geht, gerade bei Coens, doch um Sinn. - Oder eine nächste Personifikation einer uramerikanischen Legendäre : der echtmilchgenährten Unschuld vom Lande, unbeholfen auf dem (internationalen) Darstellerparkett, aber grund-wacker, von unglaublich eingeborenenen (z.B. Reitkunst-)(Handstand-SchwänzchenInDieHöh-Bäumchen-Wechsel-Dich-Treffsicher-)Fertigkeiten, steht gutbereitwillig seinen Mann wohin das Geschick ihn auch gerät'stellt, bis vor ' Spaghetti-Teller. Naiv liebenswürdig unverfälscht offen, und, wenn Not am Mann 'anzupackt, ohne Umstände tatunmittelbar aufs#am Ziel gerichtet# angelangt. VeniVidiVici. We came we saw he died. Wie in True Grit schon die ins Unterbewusstsein amalgamierte soweit verbannte-, dass sie gar nicht mehr zu Bewusstsein kommt, -verfilzt verflixt festgehocktgenagelte traumatisierte Selbstfixierungs-Stilisierung einer HirnNation bei den Eiern gepackt. Und von hier geht's als Ausgangspunkt nur weiter : zu den glubschäugig-eineiigen Klatschkolummnist/innen oder sonst dräuendträchtigen Nixen,- aber viel besser noch zu einer weiteren amerikanischen Seelensubstanz-Traumvivisektion : dem einfachen verarschten Mannschaftsdienstgrad-Matrosen, dem Rückgrat-WWII-Marin'er, der, welcher monatelang auf See, fern der Damen, auch kompromisslos praktisch virile Auswege zu suchen + zu finden hat... besser lässt sich eine stumpfe unleugbare Tatsachenwirklichkeit nicht mit einer idealen Selbstüberhöhungsverwechslung kontrastieren und konfrontieren. Unsere weißblau zopflappigen Mützenmatrosen,... und passend Channing Tatum (beliebtes Hassobjekt der Wahren-Kunstliebhaber) erhält hier (verdientermaßen) die Höheren Tänzerischen wellenversinkenden Weihen direkt auf dem Parnaß von hyierotisch posiert-legitimierten Händen selbst.
Und zuletzt, nach unzählig köstlichen Umständlich-Feinheits-Glamour-Umwegen, schließlich der entscheidende Durch-Schlag auf den Gordischen Knoten fürwahr : Dr. Marcuse als der (mit so'm Bart...) Marx-istische spiritus-Rectusv'orsitzende der subversiven Dichter-Runde, welcher den charismantischen hypnoti'irrisierenden Mannes-Star umdreht & den unkomplexen Affektbiedersinn verwirrt. Da purzelt einiges an derlei Sinn, Verstand und Sentenz durcheinander. Legendär die Rede über den Un-Sinn der Getriebefunktion von Hollywoods zweckdienlicher abgerichtetfeimter Unterhaltungs- Erträglichkeitsverschaffungs-Industrieaufgabe (oder schlicht ultimativ ursprünglicher Mensch-Bedürf'beschränktigkeit)? Eine liebevoll aber ernstlich ermahnte Abwatsch-Doppelhändersalve genügt, den verdrehten Künstig-Kopf zurechtzurücken : und wir finden wieder auf unsere wahre Natur zurückv/erwiesen : unseren desillusionierten Kern und Grundlage aller tatsächlichen Wesenhaftigkeit zurück (codifiziert im mehrfach erstaunt zurückweichenden geschichtsschockerkenntisstarren Erschauernsgestus des Autolochus') : erwiesenermassen gilt Josh Brolins' Archetypus-Autorität (immer noch), des echten wackrigen nationalen Problemlöselehr*er und Abdicht*er und Laden-Zusammenhalt*er, zuständig für Tränen-&Drüsen-Flüssigkeiten 100.000'erlei aus der Portokasse*n, - aller Art*en,- selbst wenn das vornehme Krokoleder-Handköfferchen eigentlich zu enggeschnürbrust wär', den all' angemessenen Inhalt platzaufprall zu fassen. „Brauchen Sie den noch?“
(den geistigen Engerschnaller-Gürtel-? - dank so manch geballter, so auch hier wieder -Ladung Coens bald nicht mehr, diesen Umfangs… ? z. hoffen wär's) …
(ach möge der so andere Traum der Coens, sich selbst beiläufig überflüssig zu machen #helfen, doch auch wahr werden … eines 'um so noch schöneren Tages) – bis dahin – mit ihnen …
„...schlafen, und träumen vielleicht (...)?“ (ein anderer dramaturgischer Schlafes Bruder)
( „(...)schrieb ich keine Dramen, ich ginge zu Grund...“ JWG)
(„Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer“, Pictoral Goya 1812)
… und schließlich: was ist /sei „Vernunft“? Vielleicht auch charakteristisch expressiv Selbstanalyse-Kritikfähigkeit? Selbsterkenntnis-willigkeit? -gesonnenheit? - was stand überm Eingangsportal zum Auskunftstempel zu Delphi? Gnothi seauton? „Erkenne dich selbst?“ Um sich selbst zu erkennen, gilt erst einmal festzustellen, wofür man sich bislang selber hält oder hielt. Dann kann,- könnte man (so 'man' wollte)(ehrlich) prüfen … „was bin ich“? Die Coens nehmen (immer schon) ein paar kommune Stereotypen auf den Prüfstand und bauen Druck auf, und testen auf RundUm-Dichtigkeit... wer Ohren hat zu hören, und Augen hat zu … aber wer mag das tatsächlich schon so sehen und wahrnehmen?
Hier macht's wenigstens Spaß … 'war doch nur Spaß'. (?) Das Credo der Unterhaltung: Hauptsache, es ändert sich nichts. „Würden Filme etwas ändern, wären sie verboten“ – oder ein Musical mit Tanzeinlage?
Aber der wundervoll zivil-humane „Monuments Men“-Untergrundimpetus vor barbarischem Vordergrund wurde ja auch schon nicht genügend gewürdigt?
… und doch machen sie unverzagt. Immer danke dafür, immer köstlich. Es kommt nicht drauf an, auf die vielen. Auf die Wenigen, und Weniges an Mehr kommt es an. Der Rest verschwindet sowieso – in der Dauer eines Augenaufschlags. Und nichts, das entsteht, ist nicht wert, zu vergehen. Also im Reigen ewig erneuerter Vorläufigkeit : mag uns belieben, nach eigenem Dafürhalten, (vorläufige) Absicht zuzugestehen und selbst (für uns) zu erzeugen : wie uns, im eigenem Können, Erkennen, Votieren beliebt. Wir wählen und erschaffen unsere Dauer und Beliebigkeit oder Erhaltung selbst(verantwortlich). Sei vorsichtig mit dem was du dir wünschst, denn es könnte sein, was du bekommst. Wofür du dich hältst : wirst : wählst. Unsere, nein deine : Wahl Erwählung Entscheidung. Demokratisch erzeugt, was uns angeht. Das Vortreffliche existiert immer. Wie wird es mehrheitlich angenommen, aufgenommen, bewillkommnet? 'Die Menschheit wird das Schicksal haben, dass sie verdient' A.E. Drunter geht’s nicht zu stapeln. Hei'jo. Oder Yippieyeiyeh. Schnurz.
Sie erlauben?...
http://www.zeit.de/kultur/film/2013-12/film-hobbit-smaugs-einoede
Der Hypnotiseur
von Lasse Hallstroem muss wohl als work in progress gesehen werden – im Clinch mit einem Buch-Werkprojekt, das noch im Autoren (jedenfalls des Films) wütet, und zu frühzeitig ins Winterlicht der Welteiszeit gezerrt wurde. Zu viele quere Handlungsstroeme kommen sich ins Gehege und konkurrieren um Zuwendung und Aufmerksamkeit, was vollends deutlich wird, wenn man die credits einbezieht: dort unterhält die Malerin endgültig ein Verhältnis mit ihrem Galeristen, der Sohn hat eine Halbschwester?, und im Polizeiapparat sticht der Maulwurf durch zur Presse : unnötige, unkonzentrierte Über-Ablenkungen vom Kern.
Hallstroem und der partiell überdurchschnittliche Cast versprechen und halten ein hohes Niveau im Technischen. Das wäre gern einem verdauten Endprodukt als Nahrhaftigkeit zugutegekommen. Lange hofft man, von dieser spürbaren Qualität, zum Beispiel der ankündigenden (und verabschiedenden) Bilder einer winterlichen Stockholm-Urbanität, des geahndet modernen Gomhorras das uns hervorruft, - oder von der einnehmenden und überzeugenden Glaubwürdigkeit der angebotenen Rollenidentifikationen zehrend / auch von Inkaufnahme realistisch aufgefordert+ einge-überlassener schonungsloser Blutrünstigkeit … mit einer pfiffigen akkomodierenden Schlusskehre resultiert zu werden. Aber nichts da. Der Schluss, obwohl malerisch in spektakulär'genuge Szene gesetzt (sicher nicht leicht ins Medium zu bannen, enthält hinter aufwendiger Verpackung – zu wenig inneren Kaloriengehalt, was sich in (Gehirn-Seelen-)zellenbrennwert umsetzen lässt. SPOILER : ein außenabgezeigefingertes Irresein ist so ziemlich für alles, jeden Sinnersatz abkupfer-universell maltraitierlich. Es ist die scholastische Naturwissenschaftserklärungs : der Apfel fällt deswegen vom Baum, weil eine Kraft existiert, die den Apfel vom Baum löst und die nächste, die ihn fallen lässt. - Sind ' nun weiter?- Die echte Erklärung beinhaltet vor allem eins : Reduktion, mit der mehrere Beobachtungsphänomene hinter einem verborgenen Zusammenhang enthüllt und ver'ein'facht werden: Mehreres durch Weniges ersetzt + verbunden wird: die Zahl nötiger Annahmehypothese überraschend sinkt.
Auf solche reduxe Verbindungsherstellung hinter tummeliger Oberfläche - hofft man diesen Falls vergeblich. Hallstroem und all die schöne, gut anzusehende (also unterhaltsame) Mühe wartet am Ende nicht mit einem spektakulären erleuchtenden Enthüllungsminimomentum auf,- wie etwa, dass der Hypnotiseur (hatte genug gezeigte Gelegenheit) als SPOILER !Nicht?-?Täter etwa in den Protagonisten (irreführende) Tatverdrehungen heimlich hinterlegt hätte haben können (?); oder gar sich selbst zu enttarnen hätte /müssen (ein aktuell oder in letzter Dekade beliebtes Sujet) (siehe bspw. Der Genre'inhibitor 6.th Sense, Shutter Island, Identity, oder der Klassiker: Inception, pars pro toto /weiteren Dutzends+). Das alles passiert n i c ht. Wir müssen uns damit begnügen, dass Hallstroem und ein paar kapitalriskante (die dann doch jedes Risiko scheuen) Investorneigungen sich in ein vielversprechendes Romanskript zur Unzeit verguckt haben, und (bei sich) sagten 'heh, das könnte doch ein paar kostenäquivalente Bilder generieren +amortisieren. Das haben sie hineingesetzt. Die Geschichte zieht mit, wir bleiben dabei. Hallstroem enttäuscht nein, seine (bzw. des Bildmannes) Revenuen haben Qualitätsgewohnheit, und lassen darüber nicht im Stich. Wer jedoch tiefere Punktion erwartet, die über das Zeigens-Erlebbare des Moments hinausweisen (muss es das? Ja, das SOLL es, wie jedesmal, wo wir unser Ohr Sinnesaug' und Lebensimpetus zur Gratisverfügbarkeit disponieren), ja da wird nur hier mit einem weiteren unaufgelösten und einem billig-abklätschigen Ersatz-Pseudorätsel am Ende abgespeist : das Obst, das fällt, weil eine Kraft existiert die am Obst… und so weiter. Danke schön dafür, außer Spesen … aber wenigstens die sind drin. Schade drum, nutzt' nix, schad's nix – wirklich? Eine weitere haftenbleibende Geschichte in unserem, nochstets jungen ?Leben. Als ob wir übrig hätten für sowas. Haben wir nicht schon genug um die Ohren? Müssen wir uns jetzt auch noch um fremde Mordgeschichten kümmern, nur um einen Bus sieht man nicht alle Tage, im winterlichen See einknicken zu sehen? Aus den Augen, aus dem Sinn? Nein, nicht aus dem Sinn : solche Bilder bleiben haften, und sie sind gestellt: sie schinden Eindruck, ohne dass man ihre Glaubwürdigkeit in Frage stellen kann. Sie trügen und trüben unsere Sinne -'sfixation. Sie sind nicht echt, sie sind (her)gestellt : genarrte Film-Szenerie. Das „echte“ Leben hat Rätsel-skurrilität genug, und wir können sie gar nicht alle fassen. Muß unsere begrenzte Bevorratungsressource auch noch mit so undienlichem eindrücklichen Ballast geflutet und aufmerksamkeits-inflationiert werden? Wenn so nichts Erhellendes, Erleuchtendes Zweckdienliches, als Ultra-Plus, dazu kommt? Tja so ist es nun wohl : ein Bild-Künstler, Szenen-Künstler, fragmentarischer Kolumnist liefert Erinnerungen, künstlicher Natur : die sich durch Haftens-Gewalt auszeichnet. Das ist so, dafür bezahlen wir ihn: das ist, was Junkies wollen; Kick genug. Ist ihm Film enthalten. Also keine Beschwerden. Der Kino- ist kein Hörsaal. Und keine Garantie ist noch, dass selbst das, was dort zuletzt abgeht, viel weiter nicht reicht als die oft, jahrhunderte, gelieferte Erklärung : der Apfel fällt, weil eine Kraft existiert... wiedererkennenswert? - vielleicht muss das schon genügen : Bilder, welche wenigstens die Macht in sich haben+tragen, nicht wie so vieles Meiste sofort, verlorenzugehen und nicht einmal, die paar Tage, bewahrt zu werden + sich zu bewahren verstehen. Vielleicht insgeheim wirkt ja etwas weiter : wo ein Bild sich anhaftet. Warten wir's ab. Und analysieren weiter. Neben den reflektierten : die Original-Bilder. Die passieren, wenn wir (hoffen wir's) nicht allein nur im verdunkelten Saal sitzen, und Stimmen, Erzählungen, Geschichten, Rätseln bis eben lauschen. Sondern was unsere eigene Sinnesstimme, erhellend, skelletierend, ausschmückend vernimmt. Und herausfindet. Wo der Hypnotiseur sich doch mag als die Ursache herausstellen. Die interessantere, hier schuldig (aus)gebliebene Geschichte. Eventuell. Sicher. Ok. Trauen wir uns die eigene Version.
House Of Cards
Das Intro : im Zeitraffer fliehen Wolkenlandschaften, Jahreszeiten über Washingtoner Perspektiven - untermalt von einer der perfektest symbiotischen charakteristisch Filmmusiken. Die Zeit streicht über die Menschenwelt. Pulsierende Verkehrsadern, Lichterketten, Tag und Nacht. Bronzene Löwen starren unbeweglich Richtung Sterne, Rostzeit knabbert unermüdlich voran S-Bahnbrücke. Die Zeit flieht nicht : sie scheidet,- unterscheidet, markiert. Sie meißelt heraus, was den Fluss herabtreibt, was der Fluss heranbringt, ihn schwellen- ihn aus- und einatmen lässt. Kälte, Schnee. Wetterwärmeglanz. Altern. Faltigkeit. Sie prägt: sie unterstreicht, gehörig so betrachtet, heraus was bleibt, unbe-merklich und was vergeht. Sie betont & schafft, richtig betrachtet, was von Dauer ist. Vor dem Hintergrund dessen, was dem menschlichen Auge entregistert entgeht, zu rasch, vorüberhuscht: was nicht heißt, dass es nicht da wäre, ohne Wirkung. Nein, im Gegenteil : es bewirkt, unablässig, und schafft dabei in seinen Bedingungen das, & etwas, was sich nur wenig dem Anschein nach/ oder sollte man sagen 'weniger, wandelt? Gibt es etwas, was sich nicht wandelt? Was wirklich bleibt? Jene ferne Sternenwelt, über den blicklosen, thronenden Löwen? Ist es eine einseitige Beziehung? Gibt es einen Fixpunkt, um den alles förmlich kreist? Mal schneller,- mal flickernd flackernd, kaum merklich? Hat dieses Spiralisieren ein inneres Zentrum, oder ein Schwarzes Loch, in all dem Beton, welchem die aufgesetzten Menschen fehlen außer in ihren Zeitkapseln in denen sie, von ferne gefilmt auf den asphaltenen Adern ihr selbstgewähltes Lebenszentrum durchwischen,- und pulsen,- flüchtig gefixt nur wie vorangeblasener Windmeerseifenschaum, wimmelnd wie durchsicht'licht'flüssiger Plankton, zahlloses Foraminiphera und Flagellantum unterm Streichlicht der Mikroskoplinse? Das Kameraauge verwandelt die Zeit so zu einem Reagenz: zu einem Nachweis, was flüchtet und was bleibt. Es bleibt : im Zentrum: im Schwarzen Loch verbirgt sich : so nachweisbar: Macht. So beobachtet erweist die Zeit mit Macht sich als das, was bleibt. Und das ist : sie selbst. Nicht Zeit : sondern ihre Quintessenz : Macht. Die Macht zu bleiben. Nicht vorüberzurauschen. Die Zeit ist nur das Mittel der bedrohten Macht. Ihr Filter. Sie filtert das Vergängliche vom unbeweglichen Rest,- trotz allen Gewimmels. Nicht die Formzeit bleibt: die Macht geht nur durch sie hindurch, und bedient sich ihrer, ihr Wesen zu markieren : indem sie über sie triumphiert wie ein gehobenes Hundebein. Sie ist ihr sichtbar erweisendes Kontrastmittel. Sie wird hinter ihr un-sichtbar : in Un-beweglichkeit. Der Augenblick sucht sie, hinter rasch wechselndem Muster. Es versucht, ihrer gewahr zu werden : in Abwesenheit. Sie ist das, was nicht sichtbar wird: sondern um was es angezogen kreist im Wechsel, des Sichtbaren, das was verborgen verharrt, und nicht wechselt sondern seine Kräfte strahlt, die alles auf seine Bahn, um es, zwingt, und allein in ihrer reflektierten gezwungenen Bewegung, in Abwesenheit, in Unsichtbarkeit, und doch Anwesenheit, sich verrät. Indirekt. Sich erschließen lässt. Wenn das seismische Zentrum, der Berechenbarkeit, denn stimmt, folgerichtig konklusiert. Die Macht steht im Zentrum, als das, was bleibt. Was dauert. Was wahrhaft existiert, während Schemen vorüberhuschen, versuchend teilzuhaben, Teil zu werden, Existenz zu gewinnen ohne sich festkrallen, dauernd bleiben zu können. Sie unterscheidet, die Macht, die Macht sich zu behaupten. Das ist ihr Wesen : zu dauern, zu verharren als Form 'die bleibt, durch die alles nur hindurchfließt was vergeht, während die Form sich erhält und NICHT vergeht. Underwood ist nicht EIN Gesicht : es ist eine selbstgewählte Maske der Form, die in Wahrheit, oder Unwahrheit, bleibt. Underwood mag unterliegen : er unterliegt nie. Die Demokratie-, House Of Cards bringt den Nachweis :- hat längst eine Form gefunden und gewählt, die dafür sorgt: dass Underwood unsterblich ist: sein Erbe. Es wird nicht mehr vergehen. Nach Underwood kommt Underwood. Underwood, so das Versprechen, ist nicht mehr länger abwählbar. Underwood existiert, in seinen fliehenden Masken, und bleibt uns erhalten. Underwood ist nicht abwählbar: er ist Schicksal geworden. Das, was Underwood repräsentiert, repräsentiert uns längst. Er ist das Muster,- nicht die Person. House Of Cards bemüht sich, diesen Nachweis zu erbringen. Es gibt sich Mühe in unendlichen Details, diesen Indizienprozess zu führen : welches Muster, welches Schwarze Loch sich hinter all diesem fluktuierenden Gewimmel, das hinweist in seinen gravitativen, um nicht zu sagen gravitätischen Bewegungen, verbergen sich muss. Wer starke Nerven hat, mag einen Blick hinter die Kulissen tun und wagen,- wenn er das Mark in sich fühlt, dabei nicht zu verbrennen,- oder vielmehr zu erstarren, zu erkälten, zur Salzsäule zu gerinnen : verätzt von den Ausdünstungen, fauligen Schwefelblasen, greulichen Gestänken, der Macht, des Unheimlichen, des Verkommenen, des Hinterhältigen, der Eiseskälte, der Berechenbarkeit, der Ruchlosigkeit, Rücksichtslosigkeit, Fühllosigkeit, der unendlich gähnenden Leere absoluter Unempfindlichkeit puren Eigenfühls, blindest zentriertesten Eigennutzes. Macht ist ein menschlicher Monopol. Sie hat kein Gefühl für irgend einen wesenhaften Anspruch außer sich, dem entmenschten eigenen. Sie ist ein Ausdehnen EINES Willens über die ganze Welt,- ihre Unterwerfung. Sie formt deren Antlitz nach dem eines einzigen anderen Wesens,- was ehmals einem namenlosen Gotte einzig ausgeliefert nachsaglich war. Der Mensch versucht schon lange ein Gleiches, und wessen sich er bedient bei diesem anmaßlichen, weit transhumanen Werk, Zeit und Dauer zu überwinden' die jeden menschlichen Anspruch und Maßmöglichkeit weit überschreitet, ist dieses unerfindliche Werkzeug, dass er erfunden hat sich seiner zu bedienen : "Staat", das "Amt",- harmlose Namen, der Bezeichnungsorganisation der Macht, seines Anspruchs, Er verwechselt zu sein. Der Staat, in vertikaler bedingungsloser Gehorsamseffizienz-Hierarchie, ist sein Mittel, der Verwechselung. Der Mensch kann, um er zu sein, den Staat in Besitz nehmen, sich seiner zu bedienen : er zu werden. Der Einzige. Wille, der zählt. Sein eigenes Zentrum, im Auge des Hurricanes. Alles andere hinwegfegen, aufsaugen, dienstbar machen, zum Werkzeug, zum Wurmfortsatz, zur letzten abgeschiedenen inhaftierten Körperzelle degradieren,- abzustoßen vergessen nach Unbrauchbarwerden. Augen, die mehr sehen als 1 menschliches. Zahllos potenzierte Finger, die krabbelnd fühlen, Arme, die mehr lösen, vom Boden abheben. Beine zum Laufen, Griffe um zuzupacken, draufzustapeln, fallenzulassen, loszulassen, anzugreifen. Ohren zu lauschen, ganzkörperliche Haut zu sensorieren, feineste Haarwurzelwimpern welche das Vorrüberstreichen eines Hauchs, das beabsichtigte Sprunggelenkzucken eines Flohs, Anhaftgewichte seines Eis empfindlich lästig gewahr werden, und sich aller Mittel die Menschengeist gewinnt durch aufeinander aufbauende technologische Zeitalter gewiss, sich bedienen werden... Das Wesen der Macht ist monolithisch : sie duldet kein fremdes Wesen neben sich. Sie ist monokular. Sie ist monotheistisch. Sie ist monolog. Sie ist autokratisch. Sie ist Eins : EIN Wesen. Sie ist nicht geteilt, oder teilbar. EIN Wille steht unmöglich sonst an seiner Spitze,- kein Konkubinat, kein Eheversprechen, kein Teamgeist, kein Zugestehen, keine Konkurrenzaufgabe, kein Kompromiß. Sie ist nie vollendet : bis sie eins ist. Bis nur noch 1 Wille herrscht: alles andere verlöscht ist,- die Natur aller vielfältiger Stützwurzeln, bezwungen. Die Natur bedient sich eines Volks, in unzähliger Repräsentanz, und Willenhaftigkeit, das 1 immergleiche Leben zu erschaffen und zu erhalten; die Macht löscht es aus,- diese Vielfalt. Sie ist erst am Ende, wenn nichts mehr existiert, außer ihr. Sie ist das Einzige, Unteilbare, Atom, das herrscht, und das Universumms, angewachsen, ausgepresst, ausfüllt, sich dabei beschleunigend auf Lichtgeschwindigkeit,- die Zeit erstarrend und erfrierend. Die Macht, geteilt, ist eine Illusion. Macht ist nicht teilbar: schon gar nicht unter Liebenden. In perfekter Symbiose vielleicht? Wo eines dem anderen, freiwillig verschränkt, dienstbar uneigennützig hörig ergeben ist? -die größte Illusion von allen. Frank und Claire Underwood müssen, von einem ununterscheidbaren Ei-Umschlossenen, zu größter Konkurrenz werden : wie die Weltgeschichte, die auf Weltherrschaft-Uniformität hinausläuft. Die Geschichte des Staats -nicht der Staaten!, - ist schon weit vorangeschritten auf dieser vorweisbaren Weltgezeitenuhr. Die separierten, unzählig voneinander urahnlichen Machtzentren der Weltgeschichte wissen längst voneinander : und ringen bekanntermaßen mit sich. Auch der letzte Staat auf Erden weiss mittlerweile von all dem der anderen : und sitzt mit ihnen, technologisch und bürokratisch verzahnt+ ausspioniert, am runden Konferenz-Blocktisch. Man beäugt und betastet, lautlos, einander, mit unzähligen Wimpern+ Fühlerchen. Große Brocken, winzige aufgesaugte Splitter : wir beobachten das, wie sie eingeschlossen, magensäuregetränkt aufgeweicht verschleimt, aufgelöst und verdaut werden; nur langsamer, als die Wimper 1er beliebigen Generation sich senkt. Wie gesagt, die Zeit! -beschleunigt, in richtig perspektivisch betrachtete Acceleration gesetzt. - Die Macht, die nicht teilbar ist, die 1em gehört : was ist Wesen des Einen? Wir sehen 1 Chimäre, 1 Beispiel, 1 Gesicht, des zuortenbar 1es „Kevin Spacey“ (der selbst fuchsschlau genug war, sich Teilhabe der Produktion, denn auch Wissensdarstellungspositionseinnahme = ist Macht, sich zu sichern),- ...doch dies Antlitz trügt : es ist 1 eingebildete, vorgeschobene Lüge. K. Spacey (ob er es manchmal bei so viel Einfühlungsvermögen sich erträumte?) ist nicht Frank Underwood: nicht einmal Frank Underwood ist dieser Frank Underwood („FU“ -ck you', wie seine geschenkten kostbaren Manschettenknöpfe signalisieren).
Frank Underwood ist Pseudonym. Frank Underwood ist eine Tarnung- hinter dem etwas existiert. Wir sprachen bereits davon : die Demokratie ist verraten und verkauft, verjuxt und verjubelpersert, wie so festgestellt, an das was, Obamas einnehmendes Grinslächeln hin oder her,- bereits längst in die Startschuhe gekrochen und breitgetreten hergemacht ermächtigt ist, und lange existiert : hinter seiner vielfältig ausgewähltwechselten Maske' sogar ob monarchisch' oligarchisch oder demokratisch : wie Claire U. sich wahrhaft königlich, majestätisch, in ihrer Körpersprache versiegelt voranschreitet bis ins kleinste fürstlich erhaben erhobene Ausdrucksdetail. Sie ist nicht Debütantin : sie ist vollendet. Ob sie oder er 'der Staat' genannt oder „Staatsmacht“ oder schlicht beim Vornamen : Francis das Allmächtige, es ist eingeräumt schlicht : Macht. Und die ist, längst, erbarmungslos. Ausgehungert, nach immer mehr. Das sie sich nimmt. Ohne zu fragen. Zu benutzen. Zu gewinnen. Sich einzuverleiben. Zu verdauen. Mit Haut, Haar, und Knochen. Und allen Lippen. Mann und Maus, und aller Bordver'Ratterei. Lebendem & totem Inventar. Ausstattung. Inszenierung. Reichtümern. Luxusporösen. Air Force One. Tapetentüren. Oval Office. Emblemteppichen. Galadiners. Garde-roben. Nachtsichtgeräten. Absprüngen. Gerichtscourts. Zeitungsredaktionen Akkreditoren. Berichterstattung. StabsChefen-, Schöffen, + Komitees. Fraktions- & Vice'anwartsschaftsvorsitzenden. Machtvertikal-, und -horizontalen. Ordnungshierarchien, vor Anarchie-sorgsambewahr-Hierophanten. Gottkönigen. Zu denen man preist, huldigt, betet : vor allem vereint in Droh-“zeiten“- Ängsten. Schart sich das Volk zusammen, um seinen polarisierenden Pol. Nicht Frank Underwood. Sondern Macht. Seine begallte-, oder gewallte-, oder gewollte oder geballte Macht? Wie war das noch? Dem Einzelnen muss es wohl ein Bedürfnis sein : endlich zu verschwinden,- endlich die Erlaubnis erteilt zu bekommen, was es seiner Meinung nach verdient: zu dienen, zu einem Zweck hingerichtet, der Einigkeit der Ununterscheidbarkeit, des Ameisenstatt'haftens, sich rückwärts zurückzuziehen aufzulösen und kotauierend teilzuhaben an bloßer Manövrierbarkeits-Masse, von Direktive, die, zuletzt, sich nicht einmal mehr schämen muss, sichtbar und vorgeführt, erkennbar, wieder-identifizierbar reflektiert, zu werden, ein, womöglich' wenn es je Folgen hätte haben können, Akt, der Aufklärung. -?- mit Fragezeichen. HÄNGT DAVON AB, was nach Enthüllung, des Denkmals, hinter verborgenen bis dato unidentifenten Zwiebelschichten aller Wirklichkeit, passiert und umgesetzt (werden) wird. Oder wie ein, pseudosehrermächtigtes, Abziehplacebobildchen eines Präsidenten imposant mal von sich tönte gab: >die Karawane zieht weiter. Entscheidend ist, was hinten rauskommt.< Manchmal ist es nicht nur entscheidbar,- sondern sogar (selber) wählbar : >„Was will man mit dem Schicksal? Die Politik ist das Schicksal“< Napoleon. Hinreichend mächtig, eine Etappen-Attrappe. Abgewählt. Besiegt. Wiederaufgenommen. Fortgepflanzt. Aufgepflanzt. Wie ein Bajo-nett. Sei NICHT dumm.
Filmkathedrale aus Glanzdruckpapier zum ausschneiden + zusammenkleben. Die Szene am Strand ist filmtechnisch notabel.
Der sehr leise menschelnd nach T.Hanks-Art auf'schlurfende Film kann trotz des lethargisch einschläfernd /neben dem bewährt soliden JohnMalkovich/ auftretenden Hauptdarstellers sein enthaltenes Flair dann entfalten, wenn man ZUVOR in Erfahrung gebracht hat 'dass : Regisseur+Drehbuchverfasser McGinley auf ein persönliches Erlebens zurückgreift, dass ihn zeitweise an die Seite des realen >Mentalisten< A.Kriskin als d e s s e n Roadmanager tatsächlich führte ; die Charakteristika von dessen authentischer Show sind fast 1:1 in diejenige der Filmschilderung damit übernommen. Es handelt sich im Grunde um eine liebenswürdige sehr bescheidene HOMMAGE, die (ohne dass es einmal groß hier n i c h t , wo es legitim wäre, vorangekündigt'plakatiert wurde) tatsächlich ">Nach Einer Wahren Begebenheit<" zelebriert. Erst vor solcher Hintergrund-Faktizität entfaltet sich ein verborgen doch verkrümelter Charme, in welchem E. Blunts professioneller Hollywood-Glitter eher die unvermeidlich nuanciert abfallende >Echt'-Falsch<-Note hineinscheinbart, nur gefördert durch T.Hanks altväterlich-Botox-gepumptes Äußere samt betonsteifer Dauerwelle ,- dagegen durch die liebenswürdig ausdruckslose Unbeholfenheit seines direkt-Sprosses eher den richtigen uncharismatischen Fallout->Real<-Touch ins bleierne Spiel zurücksonderberichtigt. Denn diesem Beinahe-Film tut eins Nicht gut : er MUß so unperfekt unglaubwürdig unfertig sein wie das Leben selbst, dann sahnt er diesen nur freiwillig zugeständigen Bambi-Bonus ab. Vermag er das, re-denaturiert er von einem ansonsten grottigen Mittelmaß (>das Glas ist halbleer<) (keine schlimmere Abkehr als die) zu einem tatsächlich NICHT SCHLECHTER als nur Mittelmaß >halbVOLLEN<- Film, und kann auf seine 6-7 mp-Punkte, als gebieterischer Achtungserfolg, stolz sein, um, in sein angestammtes Provinznest heimgekehrt, von der legendären Begegnung mit den Eintagsfliege-Großen, einer ehrfürchtig halbwüchsig lauscherstarrten Enkelrunde im Rasenhocker-Garten zu erzählen beim Wurstel-Grillen, und es wird - wenigstens familiär-bescheiden, als sympathischer Familienfama'unterton, -nicht- enden; ...sondern als Flüsterpropaganda noch unter Urur-Enkeln kursieren; 'denken wenigstens die Söhne (wohl kaum - aber schadet das? nein#für jetzt## : nein! ok. ).
Ich genehmige mir heute noch mal eine Ausnahme:
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Marco Ferreri
16. Mai 1997 Quelle: DIE ZEIT, 21/1997
Es waren einst vier Kinostars, die fraßen sich zu Tode. Marcello Mastroianni, Ugo Tognazzi, Philippe Noiret und Michel Piccoli schaufelten Austernberge und Schlachtplatten, Pasta, Püree und Pudding in sich hinein, rülpsten, hurten und furzten, bis sie erstickten, am guten Geschmack und am eigenen Kot. Andrea Ferreol kondolierte dazu, als halbnackte Pieta mit großen Brüsten und weichem, weißem Fleisch. Das war den Film-Gourmets zu unappetitlich, damals in Cannes 1973, und deshalb provozierte Marco Ferreri mit "Das große Fressen" einen Skandal und seinen einzigen Kassenerfolg.
Seitdem galt der Italiener, der sein Handwerk bei den Neorealisten und in Francos Spanien lernte, als das Ekel unter den Autorenfilmern, als verzweifelter Rebell, in dessen Zorn auf die Zivilisation sich dennoch eine Prise zärtliche Wehmut mischte. Ferreris bitterböse Satiren - "Dillinger ist tot" (1968), "Affentraum" (1978) oder "Die Geschichte der Piera" (1982) - sind Henkersmahlzeiten fürs untergehende Abendland, exzentrische Abgesänge auf den monströsen Charme der Bourgeoisie, auf die kalte Gier nach Sex und Konsum und auf das Schlachtfeld Familie, kurz: auf das Tier in uns allen samt seinen niederen Körperfunktionen. "Kino ist vollkommen unnütz. Ich hasse mich, weil ich fortfahre mit dieser nutzlosen Arbeit", hat er einmal gesagt und mehr als zwei Dutzend Filme gedreht.
Die irrsinnige Hoffnung, die darin steckt, hat er zum Glück nie ganz verbergen können. Am vergangenen Freitag ist Marco Ferreri in Paris gestorben, zwei Tage vor seinem 69. Geburtstag.
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Nun zu uns. Das Schöne an diesem Skandalfilm von 1973 ist, dass er diesen Skandal, anders als ein entblößter Schulterrücken der Nachkriegs-Knef von hinten, wirklich verdient – nicht 'hat, sondern immer noch, ja mehr denn je, verdient – mit jedem vergehenden Jahr mehr. Ferreri ist soweit gekommen, wie man per Medium (nicht im Leben) nur zueinander kommen kann. Deswegen doch ein paar (har har) Worte.
Wie stets gilt : Digestif statt Aperitif. Niemand sollte lesen, der den Film selbst noch nicht gesehen hat !SPOILER- -davon abgesehen, dass es denn auch keinerlei Sinn noch Spaß machte.
Wir für unseren Teil zunächst machen die Bekanntschaft vierer Männer mittleren offensichtlich erfolgreichen Alters: ein (Star)Koch und Restaurantbesitzer, ein Flugkapitän, ein Richter, ein Fernseh-Künstler. Sie werden befreundet sein,- ja mehr als das: vertraut bis ins Letzte, wie eine Person. Was folgt, wird kein Familiendrama wie bei Strindberg, Bergmann oder Tschechow sein : kein gegenseitiges Zerfleischen. In dem, was sie tun, und vorhaben, muss man schon sehr eng miteinander sein, ein Herz und eine Seele : denn sie wollen sich, im übersteigerten hemmungslosen Selbstgenuß, dies „Wochenende“ zu Tode fressen, (denn „man soll aufhören wenn's am schönsten ist“); und dazu bedürfen sie ihre gegenseitige Hilfe und Unterstützung : nicht unbedingt im physischen Sinne (obwohl das hier um sehr physische Dinge willen materialisiert +durchgeführt ist), sondern vor allem : weil letzter Genuß eine mit-teilbare-, eine Vereinigungs-Sache ist. Das, was sie vorhaben, kann ungern ALLEIN gelingen, wie ein bloßer Suizid : da es hier nicht um den Suizid als das verzweifelte einsame Aufgeben, ein Scheitern, geht, sondern ums Gegenteil : das höchste Gelingen, die ultimative, nicht steigerbare Vollendung 'nach der nichts mehr kommt und kommen soll: das Erreichen des Gipfels, des Einmal-Für-Immer. Die Apotheose. Nach der der ewige Kreislauf des erneuerten Hungers des Leben in sich selbst einschließt und zurückkehrt und der Moment sich erreicht: „Verweile doch, du bist so schön“: so dass Mephistopheles auftritt und die in Zukunft für sich unnütz aussichtslose Seele holen und zu sich bergen kann : das Einverständnis mit dem Tod. Gewagt? Laß uns ein Tänzchen -
(natürlich ist das krank. Wir werden sehen). - Schon zu Beginn erfahren diese vier Männer-Geschichten ihre Charakterisierung, in Steigerung. Der Koch packt nur indem liebevoll sein Handwerkszeug zusammen: es zeigt ihn an der Spitze, eines Möglichen: denn wer als ein absoluter, nicht steigerbarer fanatisierter VollProfi besitzt und benutzt hingebungsvoll ein derartiges Necessaire-d'Equipment? -seine Ehele'iche hat kein Verständnis. Deswegen wird sie auch nicht dabei sein: dürfen. Sie ist nicht würdig.
Das erwachsene Muttersöhnchen erwacht aus süßem faulem Schlummer, umgeben von gerahmten Bildern der unabgenabelten völligen unselbstständigen bejahten Familienabhängig-geborgenheit. Es bequemt sich mühsam=unwillig doch zum Erheben vom eingewarmten Lager (vielleicht weil ihm noch Angenehmeres vorschwebt). Auftritt „Amme“ : sie ahnt, dass sein „Geschäftstermin“ Vorspiegelung – nur sein kann. Ihre Selbsterklärung :„Huren“ („geh nicht zu den Mädchen“) greift etwas kurz wie auch das Mittel, dass ihr dagegen anzuwenden einfällt (der gelöste obere Knopf, zum Anfang). Sie macht ein so Großzügiges Angebot, dass Mann nur ablehnen kann: so weit also wäre die gewohnte Gesellschaft bereit zu gehen, um ihre Mit-Glieder bei der Stange zu halten, in ihrer Käuflichkeit die Bequemlichkeit (bis heute) auszunutzen. Während er kommt, will er doch weiter gehen : um anzulangen wie ihm scheint.
Wir sehen den Künstler, der seine Termine vor der Auszeit ordnet und seine selbständige erwachsene Tochter trifft nebst Nichtsnutz-Künstlerfreund (kann tanzen): sie sieht ihre Mutter so selten, wie er seine Ex-Frau nicht sehen sollte?: die aufgelösten, erledigten Verbindungen: ohne Leid, ohne dass es eine Last bedeutet. Es bedeutet nichts. Nichts hält länger.
Der Flugkapitän hat seine weibliche Entourage, die ihm dient 'während er selbst paschamäßig keinen Finger krumm zu machen für nötig - und unter seiner zugestandenen Würde- befindet. Der strikt selbstverständlich georderte Wagen, direkt ab Fuß Flugzeugrampe abholbereit, die Frauen welche seine zukömmlichen („schweren“) mübeladenen Gepäckstücke bereitwillig auf sich genommen schleppen, oder auch den mitgebrachten Käse rollen (dürfen', wenn sie das Glück erwischt),- das alles ist wichtiger Subtext : es zeigt seine maßlose Verwöhnung. Die, die er sich selbst gestattet, und die' ihm eingeräumt wird. Es scheint, nach offensichtlich lebenslanger Eingewöhnung und Adaption, längst zu spät : es ist tiefver-innerlichste Natur.
Dies Intro, kaum beachtet in der Rezeption, beinhaltet schon die Voraussetzung des Films : unendliche Verwöhnung: Schlaraffenland. Jeder dieser Männer hat alles: seine Umgebung bietet ihm an, alles was ihm nur einfiele zur Bedürfnisbefriedigung : eine Masturbation zum bequemen erholten Erwachen zum Tagesbeginn die völlige Sorglosigkeit, die Befreiung von jedem Handschlag und selbstgemachter Bemühung. Anerkennung Erfolg : sie sind arriviert, wichtig, unbedroht entspannt, die akzeptierten Alpha-Plais'tierchen ihrer Entourage. Reich zudem; denn wohin wird ihr Freund sie nun inmitten Paris', chauffieren?- ein kleines Garten-Traumschlößchen, mitten in mietshausumstellter Urbanität (was für ein Drehort!-scout!), das zufällig und unbeachtet seit Jahrzehnten im (wohl sehr ausgedehnten) Familienbesitz dümpelt, und nun zufällig angemessene Kulisse bietet. Wäre es dies nicht, hätte ein anderer Freund der Clique etwa Passendes unzweifelhaft im Ressort zur Verfügung gefunden : es liegt nicht an Massen-Mangel,- sondern geht allein darum : den passenden angemessenen Rahmen zu liefern: bieten zu DÜRFEN (immer dies >dürfen<, diese einverstanden gewollt frohgewohnt vorauseilende sich hinzugeben-Lust!), erlaubt sein hingenommen einverleibt :be(s)tätigt zu werden.
Beiläufig sucht man längst an solchen und nächsten Stellen des Films nach Anzeichen anbahnenden Dramas : Konfliktbedingungen. Es gibt keine. Alle Geschichte verwebt und verdichtet sich zu völligem harmonischen Einverständnis. Wenn die Schulklasse zu Besuch kommt, um die Dichter-Linde zu beachten : wird sie nicht etwa abgewiesen : nein, die völlig befreundete, offenen Mit-Menschen bewillkommnen sie, und bereiten ihnen einen warmen geneigten Empfang : in Garten, Hausführung, Küche, und Bugatti-Domizil : jedes teilt seine spezielle Begeisterung und unterschiedenes Talent, in Zusammenwirkung und vereintem Streben. Nichts von Abweisung : Lockerheit, Unbedrohnis, Harmlosigkeit, Einverständnis, Entgegenkommen, Einladung. Wie gesagt : der Kampf des Lebens ist an dieser Stelle längst vorbei. Man tätschelt den Kindern wohlwollend den Kopf und teilt ansteckend seine Technik-Begeisterung. Und spricht und gewinnt noch gleich eine üppige, zusätzliche, Wahl-Person, vollkommen zufällig aus zahllos denkbarer Fülle beigesellt, zur weiteren Nuancierung der Fete – 'des Festes der Überfeier des Lebens, die in Wahrheit einer des Todes ist, der als solcher nicht erscheint: vermieden wird 'vermieden umgangen entwischt werden kann?
Noch ist nicht sicher, ob 'sie' sich je hat gewinnen und freundlich verlockt überzeugen 'hat einladen lassen, aber sie wird kommen (in jeder übermäßigen Hinsicht). Jedoch schreiten die Vorbereitungen des Festes voran : die Küche und die Kessel dampfen, die Lieferanten liefern wie bestellt, alles türmt und baut sich vor&auf, in Massen : da entsteht ein ernstes Problem, und Hindernis : eine Grundvoraussetzung, der ständigen Bedürfnis-Erfüllungskoma-Grantie, wurde nicht angemessen bedacht+beachtet : Marcello (am Drehort wurde auf die Erfindung von Kunst-Namen verzichtet, sondern sich aufs Wesentliche reduziert) wird ungnädig, mit naturunvermiedenem Anstieg des Samenstau-Pegels. Hier wird für Ahilfe gesorgt werden : die lebenserfahrenen Freunde sind fern davon, solche Unbillvermeidungs-Erfüllungs-Voraussetzungen zu negieren sondern nihillieren lieber. Problem gelöst! selbstverständlich ist Sex jeder Form akzeptabel nicht mal ein Problem! Es schien nur vergessen (genug) – ist Abhilfe leicht zu verschaffen. Der Richter ist allerdings an derlei anknüpfungsloser Abhilfe nicht interessiert : ihm konveniert mehr ein intaktes Behagenskompatibles Beziehungsumfeld : Geborgenheit. Haut um der Haut-, und Geschmeide befeuchteter Lippen allein sind ihm schal : ohne Ausdruck der Seele, Emotion. Er will nicht nur ein Absaugen, Absenken des Pegelstandes, der Flüssigbio-Masse: sein langendes Erfüllen will ein individualisiertes Gegenüber, mit menschlichem Anhang, Kontakt, auch seiner Fühligkeit. Für ihn : wird Andrea bereit sein+kommen, und er wird sie ehelich-gemahlisieren : egalisieren, inthronisieren: zu seiner Königin, Kröhnung machen : gestalten.
Das Fest beginnt, die Fest-ler sind versammelt 'die Orgie bereit. Drei lose, & eine würdig-reife bereite Frau-'en, vier Männer wie ein Mann, keinerlei Konkurrenzien, Mittel in Massen. Lasst die Spiele beginnen! sie haben längst begonnen, im Gegenteil, es neigt längst (unbemerkt) dem Ende zu : es ist nur noch das fehlende Sahnehaubsaugnäpfelchen auf dem i-Tüpfel : die Erkenntnis, die Übersteigerung dessen, was ist. Sie stopfen in sich hinein: es wird gegessen gegessen, gegessen den Rest des Films lang, man fragt sich, woher die (vor allem vier) Darsteller einen derartigen Appetit ungewürgt entwickeln konnten (die Pausen zwischen den Drehzeiten einberechnet, wobei nach ihnen die Reste des Tagesmahls vor Ort in „Gelagen“ gemeinschaftlich verzehrt wurden, denn all diese Schleckereien und dampfenden Süßigkeiten und erlesenen getürmten Delikatessen waren echt – angeliefert. Und der Set wurde nur ausnahmsweise verlassen, es ging über Wochen und alle nahmen zu : und wuchsen hingegebungsvoll zusammen. Geschenk-Extra auf der DVD).
Es wird geschlemmt geschlemmt geschlemmt. Es gilt keine Grenze mehr. Was nie ausgesprochen' nur erkennbar akzeptiert längst war (wir erleben Andrea Ferreols'-, der Rubens'fülligen Bilder-Göttin, der AnitaEkberg'Nacktplansche-Dame im Trevi-Brunnen, -'Perspektivenwahrnehmung des dämmernden Unternehme-wagnisses' in ihrem Erkenntnisfortschritt mit)... was kühn begonnen war: sich ein-für-allemal totzuvöllen, in unübersteigerbaren Lebens-Gierem, muss nun Stufe zu Stufe erobert und eskaliert werden : es ist ein mühsam-lustvolles Beginnen und Vorbauchbearbeiten, zur Not kopulierend mit der stopfbereiten Tischkante, um dem Übermaß der Erfüllung entgegen zu sterben : ist es nicht das Ziel des Lebens? Sich derart zu vollenden, an sich,- in sich selbst, am Über-Leben zu „sterben“, was immer es bedeutet : danach nicht weiter, höher, schneller : möglich? Ein endliches Vollenden? Eine Flucht, aus dem Zwangsvorschrifts-Kreis'en ewig erneuerter Bedürfnisse? Jedes Bedürfnis endgültig zum Verstummen zu bringen, darin, dass man es so erstopft, das es die Form platzend zerstört, wie eine Gänseleben-Pastete? Ist ein anderes, „gutes“ Ende aus-denkbar, vorstellbar imaginierbar? Welcher Ausweg bleibt, dem unausweichlichen Tod ein SchnRippchen vor der Nase zu-zu schlagen und 'ihn mit den eigenen Waffen? Bis er sich umwendet und erbricht-? Ist es nicht dem Tod, dem Bedürfnis, der Unterworfenheit, eine Nase zu drehen 'in der Anstrengung allerletzten Mittel, Aufregung, Zusammenballung und allen Verfügbarkeiten und Einsatzes der Kräfte? Ein ultimatives Jetzt-Alles-Auf Einmal? Das Brennen?des Kosmos in einen Punkt? Ein Urknall? der Erfüllung? Auf dem Höhepunkt in Saus und Br-ausscheiden? Im Wein ersaufen?- Wir erleben das mühselige Vorklimmen der Leiter, Tisch-Gang für Gang, hors'd'oeuvre für hors'd'oeuvre, ein Gemenge-Gelage von Sex, Völlerei, Vernaschen, Fallen aller Hüllen und Hemmungen, ein friedliches einverständiges Kopulieren und Antreiben, und es ist: ein Portrait.
Die ersten Sex-ArbeiterInnen, nicht so zäh, noch nicht reif, geben auf. Vielleicht ist ihr Alltag zu mühsam, sie sind sich des Genusses, obwohl redlich am Schaffen, noch nicht sicher – genug. Ihr Hunger hat noch Saft, noch nicht in Erfüllung Ihres Sicherheit-Wiegens, ihr Interesse am Weiter-Gehen-Sehen-Leben, hinter unbekannten verborgenen Ecken noch nicht still. Wer hinter die lugte, und nur je sah: Das 'was immer war, nur zusätzlich altern, Gebrechlichkeit, Versagen Scheitern, Tod, Verkümmern, an jeder Ecke stets gefährdeter menschlicher Existenz : der wäre reif, durchzuhalten :beim Erklimmen des Gipfels, welches auch im Alleingang zum Scheitern verurteilt wäre: so climmt diese verschworene Crew, dies Freundesabhängigkeits-Team, redlich vereint, voran. Und teilt alle Mühseligkeit und Gefahr, und Vorräte. Andrea teilt die ihren mit allen, gerecht und freundlich, die des Beistands bedürfen? Das sei ein monogames Hindernis? Der Film konstatiert, wie weit solche Bedenken hier himmelweit nicht niemals mehr galten + gelten : niedere Sphären, dem weitaus Anderen, worum es hier geht, entrückt. Es geht um Vollendung – nicht Fortpflanzung : das Ausbrechen' nicht kreisen im Kreise,- ein nur gemeinsam zu erreichendes 'in die Nähe gelangbares Ziel, welches die Voraussetzungen eines Einzelnen in JEDER Hinsicht weit übersteigt. Dazu bräuchte man Königreiche! zur Verfügung! Über die diese vier Männer, mit jeweiligen Talenten verfügen. Der begnadete Cuisinier : wer sonst könnte die Verlockung bis zur Überwindung der biologischen Abstoßung übermacht-steigern? Der wissensvorrat-gebildete Mann : der ein unausbleibliches Körperüberforderungs-Versagendrohen unterwegs behelfen&-beseitigen beizutun weiß? Der Sex-Maniac: der Impulsive, der Vorantreiber, der Kristallisations-Kern der Motivierung, Enervierung, Ansporn, Animation in früher Phase des Aufbruchs, der Niederringung der Grenzbeschränkung der Eskalation? Sein unbändiger Wille versucht noch impulsiv zu fliehen aber zu spät – er wird, nach dem Aufgeben der Schwächeren längst zum ersten echten Tatopfer,- oder soll man sagen : Desjenigen dem es als Erstem, vorantreibend, mutig, gelingt ? Im Krieg fallen die Tapfersten zuerst, die Stürmischen, die Selbst-Rücksichtslosen. Andrea erkennt, woran es bei dieser todernsten Sache in Wirklichkeit geht, und sie schreckt nicht zurück : denn auch sie ist, und ihrem züchtigen Eintitt entgegen in Wirklichkeit ein zutiefst maßloses enthemmtes schrankenloses, uneingeschränkt-nicht niederhaltbares Alles erstrebende Wesen,- ja vielleicht, wie das Ende offenlässt, die un-maßlos >menschlichste< von allen. - Der zuerst gefallene Held wird im Kühlraum teilnehmend aufgebahrt auf einem Zeugenthron des Respekts und eines NachForderungs-Mahnmals, den anderen ein letzter Hieb : der Erkenntnis, das der Rubikon überschritten sei. Zunächst erwischt es den Sensiblen, dessen zarte, schon früh geformte Triebverzichts-Konstitution den Anforderungen rein körperlich nicht länger gewachsen ist : eine übermächtig monströse Riesen-Blähungsexplosion läßt sein Gedärm (Monthy Pytons allerletztes After-Eight lässt grüßen) wie vorher die Haus-Toilette schon, überfordert den Geist froh abgeben und befreit sich pupsend aus braunsterblichen Hüllen aller Bein-Verkleidungen hindurch. Wir brechen die Reihung hier ab, weil zehn kleinen Negerlein klar ist : haftbar vielleicht noch, wie traut' eine verweinte Andrea angesichts des schonungslosen Heldentodes die letzte barmherzige Samariterehre erweist, während die Freundes-Pieta mitleidig den Moment des Gipfelumblicks füttert. Gebrochenes Hasenherz (eine Delikatesse) bleibt zurück : geboren aus Versagensangst träufelt Verlorenheit Scham, Bedauern, Selbstverachtung Ungewißheit aus dem eigenen Fett traurig angesichts fremder unerreichbarer Vollendung? Wie soll der verbliebene Recke, ohne Beistand, Freund noch Hilfe, Familie, ans Ziel gelangen? Andrea, die Gnadenvolle hilft: in Form des oberweit doppelt unwiderstehlichen Riesen-Puddings : und noch vor dem absehbaren Ziel auch nur des Weiteren ist verbliebener Wegesrest unvermeint geschafft, und stauender Überfluss in den Gartenerden versickernd, in Zweig-Geäst sich verhaspelnd+ verhakend, hängengeblieben, um zu versiegen und verstummen. Endlich. Nur der animalische Rest verbleibt... während Andrea im Hause verschwindet. Ihre Eigen-Aufgabe war nie der Tod des Helden, sie ist Lebenshilf-Gebähren : und eigentlich müsste sie infolge der Ausschweifung auf ganz natürliche Weise schwanger fortgegangen sein. So die Parabel stimmt.
Was uns zu Ende bringt: denn bis hierher klingt die Beschwörung so, als sei das alles zu bejahen,- positivieren? Denken wir : ist allein die Beschreibung, Verlebendigung dessen, was ist, Zustimmung? Diesen Vorwurf dürfte man Marco Ferrari nicht machen,- noch dem Analysten. Die Bild-Ausdrücke sprechen eine eigene Sprache : wenn den Vieren die eigene ungeklärte Hinterlassenschaft um die Ohren fliegt, wenn die Scheiße morgens durch das Tapeten-Stockwerk bis auf das angerichtete Frühstücksbuffet sickert und leckerste Brathändel statt dessen ?bedauert in der Tonne wandern. Die leckeren Spanferkelchen mit apettitlichem Bratapfel sind erkennbar mampfend Aug in Aug'höhle : unapettitlich Leiche. Ein Kalbskopf, im Veitstanz : die blasse entblutete schimmrige Haut, die durchtrennte Nackenwirbelmasse, die verkrampften Lider-Höhlen. Das zuckende Enthaupten des Truthahns, durch's Richtschwert (handgeführte Andrea, die dadurch ihr Ein-Verständnis voTiert). Andrea, dies Leibische um des Leibes willen? Das behaglich-dekadente Dekor des Hauses? Der unförmige Riesen-Lampenschirm? Das übertriebene chinesische Zimmer? Die brokatenen Kissenschlachtfluchten? Schlaf-Baldachine? Bugattis? Lüfterventile, die aufheizbar begattet werden? Nein, Ferarri findet solchen maßlos enthemmten Selbstübersteigerungsgenuß nicht gut („wie sei es, einen Menschen zu verurteilen?“ - erkundigt sich eine der gewerblichen NymphInnen neugierig-unbefangen mitleidlos) – und das Schlimmste ist : handelt es sich um eine theoretische Möglichkeit? … Alles, was zur Darstellung gelangt : ist ambivalent. Sehen Sie genau hin : da ist keine Apotheose. Das ist eine (Selbst) Anklage. Das ist das Symbol einer enthemmten Seinsweise, die an ihrer scheinbaren unübersteigbaren Vollendungs-Überhebung : stirbt - an sich selbst, an der Erfüllung ihres Wesens und innersten Strebens und Seins-Willensnatur: Entscheidung. Sie WOLLEN das, sie müssen dazu Grenzen überwinden + niederringen. Der Körper, der Geist revoltiert. Er will fliehen, explodieren. Er muss überlistet, überwunden nivelliert zerstört werden. Alles widerstrebt sich in ihm gegen diesen Missbrauch, gegen dieses destruktive Übermaß. Das einst Gute ist über das zwanghaft Immer-Bessere längst zum Schlechtesten mutiert, Jeykill in Übertreibung in Mr.Hyde. Hier wird aus der Angst vor dem Steigerungszwang-Versiegen, was mit LebenOder=Tod verwechselt wird, Selbstmord begangen. Und was ist derart Lebens-Hunger? Das Sich-nicht-Fügen, in solche Bescheidung, Selbst-Begrenzung: der Hinnahme' der Endlichkeit, die das Geschaffene mit der Auflösung revidiert /zur Besserung. Jenes Eingeständnis, abhängig zu sein : Vorläufiges und nicht das vollendete angelangte Gesetz+Ziel der Natur. Der Revolten-Verzicht. Die Kapitulation. Es sei JamesDean-heroisch, das nicht zu tun? Kommt darauf an, wovor man kapituliert. Sei es vor einem anderen Menschen-Übervater-Anspruch-, sei es vor sich feige- : wäre es tatsächlich NICHT in Ordnung. Ist es jedoch vor der Einrichtung der Dinge, der Wahrheit, ist es töricht, es nicht zu tun. Dieser Film geht um Hybris : das Ur-Thema des Menschen. Der ist vorliebig unmöglich zu akzept'en :nicht das bereits erreichte Endziel-Maß allen Seins zu sein: was er doch möchte, und was er um jeden Preis, egal was er andere koste, verwirklichen will. Tut er's so, vergeht er sich. Will er ewig leben um die Kosten des Anderen, stirbt er. Gibt er (diesen ent-fremdeten Kostenauslagerungs-Anspruch) auf, gewönne er ausgangslagenmöglich : das Einverständnis zum dienenden, zuhelfenden, verzichtsvollen Eigen-Leben dafür im Universellen Leben, welches (stets) nach ihm+um ihn wächst und vorhanden ist an SICH . Braucht man nicht weiter ausführen. Ist aber drin, in diesem Film. Er plädiert : nicht für das Aufbegehren : er desavouiert es, in der Summe des Bildes. Es ist zu durchschauen, dass er das Gegenteil dessen meint + heraufbeschwören will, was er zur Darstellung bringt. Er benutzt die Zustimmung, die Ablehnung zu erzeugen : das verlangt Höchstes Können und ist Höchste Kunst. Ferrari schafft einen Lobpreis in solchem Maße, bis Abscheu sich erregt. Er zeigt uns eine Übersteigerung unserer selbst : unsere sexuelle Unersättlichkeit : wer ersehnt sich nicht bedingungslose Befriedigung zum Nullkosten-tarif umsonst & draussen, Schlaraffenland, jederzeit lustbereit, befriedigt' vor bedürftig? Wer schlemmt nicht gerne, Köstlichkeit, Leckereien? Wem läuft angesichts der dargebotenen Delikatessen nicht das Wasser im Munde zusammen? Wer würde nicht gern so völlen („Sieben“, mit M. Freeman und Brad Pitt)? Hier wird die Erfüllung eines Wunsches gezeigt : Sei vorsichtig damit*, denn es könnte sein, was du bekommst. Und nicht nur das: wenn ALLE es wollen, könnte es sein' dass es JEDER bekommt – ob er (dann noch) will oder nicht. Und genau das hat Ferrari- (der es selbst schon hinter sich hat als einer der letzten aufrechten katholischen Buddhisten-) , gemeint. Siehe ganz ganz oben, externalisiert selbst von dem Medium' das stets wegzusehen nach Vermögenslage bemüht ist, dennoch unleugbar erkannt glaubwürdig beglaubigt.
Überraschungs-Geheimtipp. Low Budget. Novizen-Akteure : Vorteil. Eine ungemein verifizierte und dichte "Kindes"-Darstellung : so ist es (kann' sein), wenn sie nicht von entwachsenen Vorstellungen zu Erinnerungspuppen dekonstruiert werden, denn echtes "Kind", das noch gar keine große Seins-Auswahl vorrätig hat, ist in der Regel sehr intensiv authentisch Mensch, wenn (selbst die Erwachsenen gelangen kaum dazu) ein L e b e n auszufüllen ernsthaft angeboten ist : dann ist es das ganz natürlich ganz. "Intensiv" durfte nicht nur diese Jung-Darstellerin sein (in Wahrheit braut diese Eindrücke ja zumeist die Chemie von Drehbuch + Schnitt: F. Lucente). "Intensiv"... der Film insgesamt ist es, und er hat den Mut, selten heiße Eisen ganz cool anzupacken : ständig überschreitet er Grenzen, und kommt zuletzt zum Punkt, und das greift viel höher 'tief als ein vereinzeltes Ausrasten. Man denke an das Cover-Folio: was da wie ein Mensch rumhängt aber nicht ist : er meint das und er sagt das. Da spricht ein untröstlicher Ungläubiger (gut so). Da ist einmal NICHT Hollywood, was ihm nicht wenige als Nachteil auslegen werden. Erinnerungen an >Badlands< von Terence Malick sind beabsichtigt. Und er muß sich dessen nicht schämen. Obwohl der Film jede Menge Schande verteilt. - PS' ich las, die "Musik"fülle sei deplaziert. Finde meinesteils nicht : sie erschafft einen ungemein epischen übergeordneten :dichten : -...intensiven"*"... K o n t r a s t . Sie ist dieser Form ein sehr treffgenaues, dosiertes Stilmittel. Ihr So-Vorhandensein fasst einen Gegensatz-Rahmen um das Ereignende : es wird nicht nur erlebt, sondern verfremdet-erlebt : analysiert. Sie läßt etwas von außen hinzutreten. IN ihr sehen wir hin: und aus dem Augenblick über ihn heraus: auf das Ausgesagte an sich: sehr viel mehr als nur diese paar Menschen zu nur dieser Zeit bei nur dieser Gelegenheit. - PSS' : das ist (war, länger her) ein DEBUT!... bei dieser Mittelsicherheit; glaub es' oder nicht.
Folgend meuchelt BRUTALES SPOILERUNG den Film, keinesfalls vorm Sehen lesen!!
Natürlich ist der eines von diesen Rätselrate-Kombinationsdetektivspielen, wo jedes Wort jede Einstellung jedes Bild an der Wand eine Bedeutung & Funktion hat. Trotzdem ist Enemy kein Liebesfilm bei mir, weil
a) der zugrundeliegende verschlüsselte Konflikt kein universeller /noch sonderlich wertbehafteter ist (SPOILER nämlich die angebliche vorausgesetzte „männliche Furcht“ vor „zu früher“ Einschränkung seiner freiwildigen Libido durch vorzeitige Schwängerung s/einer Liebsten, die damit zum Gefängnis eines Ehegespinnstes wird
b) das Kammer-Spiel eines Schauspielers, den ich eigentlich von jeher (wie seine Schwester) ausgesprochen gerne seh (vor allem steingebrettet durch sein Händchen bei den Rollenwahlen, die Charakter vermuten lassen, vom verzeihlichen Persia-Prinzen mal abgesehen, welcher Karriereturbo-Buster gleichwohl vergönnt sei)-... dass also Gyllenhalls hier im Brennglas befindliche filmkonstruktive Positionierung tatsächlich zum ersten Mal eher für mich ein Talentlimit subjektiv erkennbar werden lässt (Geschmackssache). Bleiern und brutalentschleunigt setzt zwar auch einen stets unterscheidbaren Akzent bei der identen Markierung unterschiedlicher Charaktere (zum Vergleich Jeremy Irons zur ebenderselben Entbindungsaufgabe eines redundanten Zwillingstasks im mäßigen „Die Unzertrennlichen“), - ist aber nichtsdestotrotz nur bedingt ein Qualitätsausweis. Damit jetzt zum endgültigen Spoilering:
sollen EINE gespaltene Person also zusammensetzen. Vernommene Mahnungen an David Lynchs Mulholland Drive grenzen dabei jedoch /für mich an Blasphemie: denn in der Tat ist dies höchstens der abgeschwächte Hauch eines fünften Aufgusses desselben Teebeutels, der dort zur Vollblutversion allerstärkster Yogi-Dröhnung erstauf(oder ab-)führt. Die zugrundeliegende Motivation ist nunmal, wie gesagt, schon schwach; dann ist die Konstruktion keineswegs in der Inszenierung „angekommen“, oder in ihr wiederbefindlich verankert. Mulholland Drive funktioniert beispielsweise durch tadellose emotionaldrängende gebannte Wucht; hier müdet ein Intellekt, und angestochen gereizte Neugierde, wo bei Lynch ein Herz verzweifelt spürbar nach Erlösung sucht.
Klartext : ein robustpromisker Schauspieler ist, durch die Schwangerschaft seiner Gespielin geängstet, in eine (viel Holz) Persönlichkeitsspaltung geflüchtet, in der er andererseits seine Brötchen (als ob solch Tätigkeitsverlagerung so einfach möglich wär') verdient als dröger Universitätsdozent. Als solcher liest er über Eigenschaften, mittels deren diktatorische Absolutismen sich ihrer unumschränkten Herrschaft versichern, im Allerpersönlichsten des Zutritts zu jeder Person, und zitiert gefällig von Hegel bis Marx, von der Duplizität von Geschichtsechos, „einmal als Drama, einmal als Farce“.
Dieser blässliche Geschichtsdozent führt ein graues Schattendasein . Er erhält gleichwohl Fluktuationsbesuch einer, durchaus ansehnlichen, Bettgenossin daheim. Etwaiger Sex ist aber wenig persönlich, sondern automatisch – in dieser ungemeinten Stellvertreterform nicht nach ihrem Gout. (Melanie Laurents Talent wird im nackten Prozedere dabei übrigens achtlos verheizt). - Ein Dozentenkollege weist auf einen Film hin. In diesem entdeckt der Dröge seinen Poe'schen oder auch E.T.A.Hoffmann'schen Wieder-Doppelgänger. Erschreckt verschafft er sich Gewissheit, und ist sehr verwirrt ja geängstigt /und entflüchtet innerlich überfordert aus der gesuchten Begegnung. Der Andere ist forscher (und auch nicht so bleiern). Der, imselben, ist (wieder mal) angereizt vom bloßen Leibesappeal der Koalition des Trockenen, und schmiedet ein Komplott, sich in den Genuß „verbotener“ Frucht zu versetzen, ohne Skrupel, im Spiegel. Er bezweckzichtigt dafür sein Gegenüber, mit seiner Frau (dieser Form ist er tatsächlich ringlich verheiratet) geschlafen zu haben (jemand muss es getan haben, nachweislich), und verlangt – und erhält ge-erpreßt zugestanden- Kompensation, ein Freifahrt-Wochenende, mit ihr, der Reizenden, in „romanzischen“ Stunden-Hotelunterschlupf.
Währenddessen nutzt der Dozent auch die Gedankenstrich-Leerstelle und verschafft sich Zugang zur (volleren) Existenzweise des anderen und probiert beispielsweise dessen angemessen gehobeneren, ja auch passenderen, nicht ganz so dürren Dress- wie Lifestyle; durchaus mit Befriedigungsecho. Die im sechsten Monat schwangere Befruchtete (Koinzidenz mit der Verschwunden-Abwesenheit des Schauspielers in dessen Agentur) ahnt übrigens längst gewiß & im Bilde (sie hat bereits zuvor unfassbar die Verwandlung ihres Wilden Lovers in ein handzahm Domestiziertes mit Befremden Erschrecken, Unbegreifen angestaunt), ...wer da momentan bei ihr mutiert in der Wohnung (und im Bett) landet (wagt sogar zu unserem Beweis seinen gehabten >Schultag< sofort rückweichbereit anzusprechen), und ist durchaus einverstanden mit solchem Partner-Tausch, und signalisiert das belohnend auch so deutlich wie geht ('weiß ja gründlich längst ahnbar Bescheid über die gespaltene Natur ihres Ex-Geliebten, nunmehr Kindes-Vaters, und wünscht sich zukünftig einen fürsorge-vertrauenswürdigen, Ehezuverlässigkeits-Mann, und nicht einen weiter betrugsfremdgängerischen Risiko-Filou). Was den angeht: so gibt es gleich in der allerersten Szene den entsprechenden Schlüssel : ein muffiger, gefährlich anrüchiger Ort, mit vielen gebannten Männern. Einen Table peep umstehend, auf dem ein Weibkörper laszive Verlockung demonstriert. Übrigens darunter auch die Perversion einer leibfetten Spinne mit spritzbereiter Unterleibseichel, kostbarer Silberglocke entschlüpft, der von einem edlen Frauenfuß droht zertreten zu werden, was der Schauspieler (der es ist, nicht der triebkastrierte Professor) nicht erträgt, und erlebens-abbricht. SPÄTER wird übrigens ein anderer Mann, der solcher untergründigen verborgenen Sexhölle-Frucht Mitgenosse anwesend war, unbedingt darauf bestehen, wieder Zugang zu dieser Form Simultangenuß zu erhalten, weil er einfach eben - >wieder muß< /das Unentbehrliche wiederholen, ohne das ihm offenbar nicht zu existieren möglich scheint.
Die Mutter weiß, dass er, ihr einziger Sohn, >Blaubeeren< durchaus mag, und danach stets verlangt, ja sie braucht für sein Wohlbefinden, obwohl sie ihm seine ständigen „problembereitenden“ Treulosigkeiten (fester Anbindungsliierung gegenüber) mit anderen Weibsgestalten verdenkt und rügt.
Einmal – Spinnennetze sind allgegenwärtig und durchqueren sogar die Aussicht in den freien Himmel- wölbt sich eine Riesenspinne über der Stadt, welche wie ihre Wohnhöhle oder wie unter ihrer Fuchtel und ihr Jagdgebiet erscheint. Früher einmal in der carbonischen Evolutionsgeschichte gab es kopfgroße Arthropoden, welche Freßfeinde unserer kaninchengroßen Wirbeltiervorfahren waren, woher heute noch eine gewisse ontogenetische Arthropophobie bei einzeln besonders empfänglich sensiblen Artgenossen wiederaufschlägt : solchen Grundes. Vielleicht, von der an der Decke pervertiertfähigen zuschreitenden nackten Spinnendame abgesehen, Temptation & Abschreckung zugleich, widmen wir uns gleich – und dutzend'andere Schlüsselmarkierungen überspringend: der letzten Spinnengigantin, und knacken das Schloss :
der wilddrauflos spontan freibegattende amouröse Schauspieler also ist mit der sauerverweigerten Geliebten des noch unbesetzt geglaubten Durchgeistigten (das heimliche Verheiratet-Vergebensein des Anderen zuletzt entdeckt habend) beziehungsmäßig total vor die Wand gefahren. Übrig bleibt die eigentlich verschüchterte unsichere auf Diät erfolgreich gesetzte oder 'bestem' Weg dorthin befindliche Magerexistenz. Dieser entdeckt jedoch in dessen anprobiertem Jackeninhalt den an Den gerichteten Freifahrt-Schlüssel zu unbeschränktem, dubiosem, wilden Sexauslebe-Geilheitstrieb, im Zugang zu diesen dunkelverborgenen, nicht jederMann gestatteter pervertierter dumpfdunkel ruchbarer Lustbefriedung von wilden undomestizierten wahllosen Drangestrieben. Der eben noch verschüchterte Unterdrückte ahnt – und entschließt sich augenblicks (wieder einmal) zur (kaschierten)- Freiheit, und ruft Frauchen durch die offene Tür, den freiheitslüsternen Schlüssel bergend, ins Hinterzimmer zu : wär' doch Zeit heute abend mal, wieder lüstig „auszugehen“, was sie davon halte? Frauchen antwortet nicht. Er geht gucken, und entdeckt : eine sich in die hintere Ecke verschreckt vor seinem Anblick zurückziehende Giganten-Spinne (vor der wir erstmal einen Schrecken in die Glieder fahren verspüren müssten, jedoch umgekehrt:) : der Schreck (:deswegen ist der Film eben nicht perfekt, auch hier in seiner Motorik 'weiteres Mal versagend) ist jedoch auf ihrer Seite, und der in die Rolle des >Schauspielers< zurückmutierte ehemals schüchterne >Prof<, vor dem die >Spinne< zurückschreckt, ist der in seiner Miene angedeutet (aber kaum wahrlich identifizierte) verheimlichte Triumphator: der Trieb lässt sich nicht unterdrücken, die Lust zur Lust – und Trug&“Treue“bruch zurückgekehrt unausgerottet, der reanimierte Spontan-Egoist hat den Auto-Crash (hinter der spinnennetzmäßig zerborstenen Frontscheibe, zerschellten Totalschadens, doch nicht unausgerottet überlebt, und ist in neuer Rolle pandämonisch zurückgekehrt, wie die Schwangere fürchtig erkennt : ihr >Mann< sei treuemäßig nicht zu bändigen, und bliebe ein ewiges erotisch vages flüchtiges Raubtier. Selbst hier funktioniert das Bild, das der Film liefert, nicht : die harmlose selbstsichere Beute jagt dem monströsen Riesenviech Angst ein, nicht umgekehrt.
Davon abgesehen wäre möglich, Mann wie Frau sich aus dieser Falle zu befreien; durch Kulturbelohnung oder befruchtende Selbstkultivation. Schwer aber individuell möglich. Ohne Einbusse von erotischer Freiheit : denn es ist immer dieselbe unsterbliche UNIversums-Idee, die in verschiedene sterbliche Leibesgestalt nacheinander schlüpft (und jeder Koitus ist ein Hinscheiden solch trügerisch vorgekaukelter Gestalt, die sich unmittelbar erneuert, aber immer nur einem GLEICHEN sofort erneuert zum Fortpflanzungs-Ausdruck dient. Jeder getäuschte unausrottbare Sämlings-Casanova macht sich zum trügerischen Narren, des besten Witzes im UNIversum).
DAS >allgemeine< Behauptungsphänomen (von „Einzelliebe ist möglich“) mag derzeit körperjugendbetont eher unwahrscheinlich unpopulär scheinen: ist es aber allzeit-seelenmäßig nicht zwangsläufig. Mann wie Frau k a n n sich vom Diktat des animalischen Triebes befreien, und tatsächlich echt >lieben< lernen. Es IST ahnbar. Es ist kein Naturgesetz, zu scheitern. Freiwillige >Treue< von Selbsterweiterung zum anderen hin ist möglich, ohne äußere Gefangensetzung. Vielleicht nicht ausnahmslos zulässig (Auslebe ist nicht ultimatives Ausschlußkriterium); aber wahrhaft lohnend genug. Zuerst, um echte Freiheit zu wahrscheinlichen, ist nötig, normativ aufgedrungenes Eheanscheinliches als Aufgesetztes, Nicht-Eigenes zu schassen; ein konkreter Vorschlag zur Güte: w e n n in Zukunft Liebende, die es bleiben wollen, gegen die aussichtslose Einbahnstraße der angeklagten Verkümmerung und Denaturierung, die dieser Film versucht zu fassen, protestieren (und sich befreien) wollen, sollten sie ihr Scherflein beitragen (steter Tropfen höhlt den Stein) : SICH NICHT MEHR sogar freiwillig einwilligend ZU VERHEIRATEN, und sich ewige Treue versprechen /die sie nicht garanTieren können : das wäre doch schon mal ein Anfang, sich dem von „Gesellschaft“ gestrickten Ausweglos-Unheilbringe-Netz zu verweigern, und ihm lebendig zu entkommen suchen, und einen (geringen) Beitrag zur Befreiung Aller vom drückenden Joch beizusteuern (auch eines probablen Kindeswohls wegen). Wenn es die Konvention ist, die Freiheitsgefühle unterdrückt & unglückliches Sklaventum beiderlei Geschlechts produziert (die Ehe war mal als sinniger Schutz der Mutterschaft gedacht, ist aber hierhin mutiert nunmehr im Versagensfalle): sollte heute, wer soviel vermag & über sich ist, die Konvention entmachten. Frei wäre, wer sich frei fühlt (egal ob wieweit er es ist). Den Trieb zu bändigen, ist schwer (und sicher fehlbar) genug; sich bei dieser fast aussichtslosen Auseinandersetzung David gegen Goliath die Hände auch noch - von Konvention - auf den Rücken schnallen zu lassen, erschwert diese so kostbare verletzliche, und unumgängliche individuelle Freiheit des Verzichtes noch, bis zum wenigstens statistisch erwiesenen flächendeckenden Scheitern. Wer seiner Liebe bis zum Eintreffen des Kindersegens (danach wird naturgemäß alles von alleine anders besser möglich) die Treue sehnend zu erhalten wünscht : sollte sich solche beschmutztes Handicap nicht aufbürden und keine betonfalschen Eidesversprechen leisten. DU SOLLST NICHT SCHWÖREN; irgendwas lief seinerzeit bei den Geboten falsch und wurde zahlreich vertauscht. Wir heute baden das traditionell aus (ohne vergeblichen Mutterschutz vor solchen übelmutierten gesellschaftlichen Gebrechen). Und wenigstens, den Unglücksunterdruck gelingt dem Film – tatsächlich einmal - ganz zutreffend zu personalisieren.
Hier verschränken sich gleich v i e l e Schicksale neben- über-& ineinander... was vielleicht auch der Tatsache zu verdanken ist, dass ich sie einfach von ihrem einprägsamen Delon-Vorgänger nicht trennen kann. (Dort für immer unvergeßlich die Seelennot der Liebenden, die sogar mit der einzigen abreissensgefürchteten Brücke zu ihrem Verlassenen-Hingelangten bedrängt ins Bett steigt, um die Verbindung um jenem sonst verlorenen Preis verzweifelt aufrecht zu erhalten... und Delons Rolle als Ar**loch ist dort noch unaussprechlich irrsinnig abscheulich gräßlicher als nun die dagegen matt'ere Motivation des Damon-Ripleys, der immerhin die Entschuldigung eines nachvollziehbaren Tat-Affekts für sich glaubwürdig anzuführen weiß... eines gleichsam ungeplanten Lorbeerheimsen-Nebenergebnisses. Die Verstrickung dieses Ripley-Hineinwachsens wird hier für jetzigen Geschmack entschärfter... in den Sechzigern war das unfassbar'-nur-hinnehmbare Böse (in Form des schwärenden Nazi-Greuels) noch viel akut-selbstverständlich'-vitalscharfkantiger, als in der (hierzulande mutierten) Wohlfühl-Molluskperiode des >Jetzt<, die gern etwas Schonung (außer im Film, auch im Film) sich gönnt. Das darf nun etwas kuschliger angegangen sein. Und so wird Tom Ripley erst hier ganz zum Schluss zum endgültigen Monster, wenn der herzensgut-kostbare Peter in seinem geglaubten Brautbett es erfahren muss... .
Marge hat immer noch genügend Geschichte übrig, um verzweifelt glaubwürdig zu sein, in ihrer verlassenen, am Entbehrungsende der Liebe baumelnden Un-& dann, furchtbaren Gewißheit (die ihr keiner abnimmt und doch -ihr- zu spüren ist... ein schönes Geheim-Gleichnis, für den, der ihm ebenso vertraut schrecklich ausgeliefert ist. Auch der Bonhomme Sonnyboy-Dickie ist nicht ganz so eindimensional' Poor-Richboy-Erbe einer nachvollziehbaren Familienerbschisma-Zwickmühle, die so besteht, vielleicht gerade für d i e besonders schrecklich, weil in Sozialneid :Leidensunwahrnehmung isoliert ist wie kaum eine andere, die 's schwer hat. Claire Blanchett geht's da noch, von allen Un-Beteiligten, als Höhere Tochter und Heiratskandidatenprovision, noch am wenigsten bemitleidenswert verhältnismäßig besten, in diesem Horrorkandidaten-Panoptikumszoo. Hofmann erweckt eine Nebenrolle als Skepsisagnostiker- Bonvivant zum unverhofften, nicht erwartbaren Leben; mit wenigen Strichen tritt ein weiteres glaubwürdiges Schicksal in den Kreis- & wieder heraus schon, aber war da, spürbar. Und also -
Matt Damon, in seiner für mich zweifellos, forderndsten oder abverlangendsten Rolle. Das ist nun wirklich nicht einfach! Ein Bourne-Ritt ist ein Spaziergang dagegen. Was tut Bourne? - Bourne sein - auch wenn es ihn manchmal selbst überraschen mag, niemand außer ihm ist es. Ripley dagegen : muß & wird zum Schluß gewiß sich selbst unheimlich, in seinem ausweglosen verdichtetem Wandlungszwang verselbständigt, und doch gemacht, -gewordensein. Ganz zu Beginn, ein Niemand mit Talent. So Klavierspielen lernt man nicht über Nacht : da hat ein Leben zu Beginn lange geträumt und geübt: unbeachtet im Dunkeln, im Verborgenen. Dann die Berührung mit Geld, in der ganz getrennten Welt der Reichen, Wichtigen, Mächtigen & Schönen. Die auch Nachwuchssorge plagt. Man kann sich seine Kinder nicht aussuchen - in solcher Hinsicht kann sich ein altbekanntes sprichwörtliches Problem auch darstellen. Zumindest kommt ein Engagement heraus. Das Naturtalent wittert früh die Fährte, registriert die wenigen verfügbaren Puzzlespielsteine und übt Jazz. Dizzy & Bird. Dank dieses Films wissen jetzt vielleicht fünfzig Leute mehr, etwas mit diesen Namen anzufangen. Und Chet natürlich (wer das von Heroin ausgesogene Skelettgesicht zuletzt vor Augen hat, vergisst es nicht). Schon etwas anderes als Operntheatralik, mit rotem Seidentuch - aus Seide. Echtes Blut klingt anders. So wie eine heiße Nachtclubatmosphäre kochend & laut. Und in schönen Frauen anwesend. Die aufschäumen und mitmachen und mitjubeln. Vor dem endlosen Hintergrund dieses blauen mittelländischen Meers, das wartet, und immer bereit jung& alt& sterbenbergend& wiedergebärend da ist. Soeben verläßt Tom Ripley, der Niemand, sein Schlachterei-Kellerloch, und besteigt das edle Luxusgefährt zur Anderen Welt : zum Lebensgeschmacks-Domizil, am Meer, am Strand, im Goldenen Sand, der sich unter den selbstverständlich hintretenden Füssen auftun & gegeben sein muss. Dann fühlt sich das Dasein schon anders an : die Leichtigkeit, die Nonchalance, der Charme, des Selbstverständlichen, die schöne Verlobte -, Liebende, die Intelligenz, Sorglosigkeit, der Genuß, von Trieb, von Sonne, von Glitzern Meeresfunkeln auf der Haut und StrandZehen, die See von Capri und Hafenaufbruchsduft und schönen katholischen Lebensleicht-Krämerstochter und lockender Meeresfrucht blauschattiger Horizontinsel, ganz nah bei, zum Greifen nahe.
Tom Ripley macht eine erstaunliche und doch ganz natürliche Wandlung durch. Seine Instinkttalente funktionieren von selbst. Er weiß auch Bescheid, über sich (sein Talent) : wenn er eine Unterschrift beob-gutachtet, und registriert, welche Ausdruckgewohnheiten mit welcher Schreibmaschine bestehen, akzeptiert. Er registriert die Beziehungen der Menschen. Er riecht das Mißtrauen des Freddie Miles, die arglose gutherzige Generösität der Marge, das Triumphator-Lebenslustgehabe des Nie-Enttäuschten-, -Unterlegenen mit dem Löffel-Geborenen, die Naivität-Unausgefülltheitssehnsucht der Meredith Logue und ihrer etwas sortierteren Gouvernance-Tantenschaft-...
Tom Ripley weiß nicht wie, aber er hat Lust /man spürt sie förmlich, man kann sie, während sie wächst, mit Händen greifen, mit Zähnen beißen, im Dunkeln unten emportastend wankend wuchernd wachsend spüren, ein Plan, der schmiegt und sich reift ohne Zutun wie aus Eigenem : Talent? Berufung? Bestimmung?
Eines Tages entdeckt Tom selbst an sich etwas, was er so vielleicht noch nie zuvor bei sich ahnte : seine Hingezogenheit zu dieser, ihm so fremden, so vertrauten zukommenden Welt : von geradezu erotischer Zug-Sogkraft und Ausdruckskomponente. So sehr liebt er mittlerweile den Reichtum, vielleicht dass er den R e i c h e n - den ihm Seinen versprechenden Schlüssel, und einzig offenen Eingang zu ihm liebt – geradezu. Welches natürlich ein grenzüberschreitender Affront, eine Undenkbarkeit, ist. Die Tür, erkauft über gleichartige –scheinbare- Vorlieben 'die Wesensverwandtschaft versprechen, muss sich am Ende unaufhaltsam schließen : die Kluft nie. Das geht nicht ohne -Verletzung : niedliches Wort. Ohne Untergang, Apocalypse, einer Welt. Erniedrigung, im Angesicht des Höchsten : das schmerzt, anders als bloße Beleidigung. Es ist Negation. Ausradieren, Auslöschen: Sein oder Nichtsein. Und genau das passiert, wenn Affekte freigesetzt sind, wie eine Bombe, am Zünder gespielt. Ein Funken, und der Weg ist frei : für das riskante Spiel, bei dem zum Schluss keiner mehr weiß (außer Marge) : wer ist Dickie, und wer ist Tom? Sind sie beide eins? Wer wann was? Brüder? Für wen? Welchen Moments, welcher Situation? Ein wirklich komplexes Hütchen-Bäumchen-wechsel-dich-Spiel. Am Wenigsten weiß zuletzt wohl Bescheid derjenige', der es 'wie ein Virtuose agierend, am besten jeden Moment improvisiert wissen müsste : und doch nur weiß, wo sein eigentliches Kerker-Zuhause für immer und zukünftig alle Ewigkeit, wie glatt das hinter ihm schliessende Höllentor bestehen wird : in einem Keller vollgestopft mit weggestopften Geheimnissen, in dunklen Schachteln und schwarzer Gruft, zwischen Ratten und Kakerlaken 'huschenden Wesen, weichenden und zudringenden Schatten, die NIEMAND wissen darf und nie wieder jemand zu erfahren vermutlich hinabzusteigen begehren wird … -
-haben Sie Marge vergessen? Kann s i e es? - das ist die Fortsetzung, des ungeschriebenen Ripley-Romans, wenn für Ripley selbst das letzte Kapitel längst den Schlußpunkt versehen und für immer geschlossen haben wird. Vielleicht eine Erlösung.
Das' nenn ich mal einen Charakter-Entwicklungskrimi. Großartige Leistung von Damon. Garniert mit Blanchett, Hoffman (Trauer). Marge (Paltrow bleibt nicht weit hinter ihr zurück). Peter /muß man ihn niht gernhaben. Italien. Jazz. Rom. Glanz. Ruchlosigkeit. Schwärze. Abscheu. Schnürende Beklemmung. Ratlosigkeit. Abscheulichkeit. Fassungslosigkeit. Konfrontation. Nachwirken. Verstehen, und doch nicht wollen. Gedanken: griechisches Drama. Ratlosigkeit. Hinnahme oder Aufbegehren? Zwiespalt.
Wiedersehen mit dem Dunklen Monolithen aus einer anderen weltbekannten Odyssee – diesmal etwas unterteilt zergliederter. Noch etwas anderes verbindet diese beiden in sich abgeschlossenen Welten in des Kosmos gestreuten Universen : die wie beim Altmeister schon perpetuiert angeführte und bis heute behauptete Kopfsteuerung und („britisch“?) zurückgehaltene Gefühlzeigensferne, in der Herzbrechungsprismen bloß als blasse gespiegelt gebrochene „philosophische“ Reflexion statt als reminiszenter Appell an >weiche< voyeuristische direktbeteiligungsversprechende Identifikationsangebote daherkommt.
Nolan (oder soll man mittlerweile rumgesprochen zugestehen : „die Nolans“?) muten dem geneigten ?//-oft auf Seiten wie diesen zu beobachten: ungeneigten –// Betrachter zu, s e l b s t aktiv zu werden und sein Oberstübchen bei Weltraumspaziergängen mitausgassizuführen, statt vom bequemen Fernsehsessel aus lediglich mit zwei oder drei Spitzfingern die Fernbedienung zu hantieren – oberflächlich. Bei Kubrick hat sich das zuletzt ausgezahlt : die kritischen Stimmen verstummen allmählich. Ich wage die Planck'sche Prognose : „Das Neue setzt sich nicht durch, weil die Anhänger des Bestehenden überzeugt werden, sondern dadurch, indem die Gegner aussterben und die Folgegenerationen von vornherein vertraut mit ihm aufwachsen“. Auch bei Nolan's darf getrost auf solche Relativitäts-Effekte genügend vertraut werden; hat er sich selbst doch durchaus beraten lassen, was auch physikalische Zukunftsmöglichkeiten angeht. Damit sind wir bei berühmten künstlichen (Ver)Riss-Logiklöchern 'im Raumzeit-Kraftkontinuum angelangt, die aus schweren Rundum-Gewittern auf sein künstliches Gebilde niederdonnern, schlimmer als Hans Zimmers breitflächig drübergestreuter Zuckerguß-Soundtrack, der bis in jede TiefenPore sickert & wabbert; aber nun wird ’s Zeit, das wir das Werk selbst betreten, das uns, von Anomalisationserscheinungen angelockt, doch durch Zukunft geleiten soll, und gleichzeitig ihre gefährdeten Grenzen überwinden – helfen.
Spoiler...
Da ist eine kleine Farm, in hundertund* Jahren im Mittelwesten. Die verbohrte Menschheit damals nicht klüger wie heute /ist endlich ans Ziel gelangt, wo durch ausgedehnte Monokultur der Mehltau gedeiht (Stickstoff 80%), dafür die Nutzpflanzen nicht länger als bis auf die letztverbliebene Mais-Ressource (keine gute Idee, wie Prof. Brand – der alte Physik-Prof des Nasa-Eliteneleven weiß).
Auf dieser kleinen Farm zieht ein Alleinerziehender Vater sein' Kind-Tochter, und Mannesschwelle-Sohn groß; mit Schwiegerpops, pragmatischer Typ. Der ehemalige Sternpilot und jetzige Ingenieurs-Farmer kümmert sich vorzüglich um das Gedeihen seiner Sprößlinge und fördert deren Talente : obwohl die Zeit für Klempner (je wieder?) vorbei ist, und eher begabte Lebensmittel-Züchter en vogue sind, schafft er doch, den Instinkt seiner, vor allem, Tochter, für höhere denn als nur Maisbrot-allein-Keimzellen wachzuhalten; wie auch in sich selbst. Ihm schwebt eher eine Idee der Menschheit als unternehmungslustige Abenteurer und Entdecker vor ' als im Dreck nach Überlebensabfällen wühlende Tonnensuchverwalter. An solch profaner Welt wäre nichts Übernatürliches und auch kein Platz für Poltergeister; deren Spuren, wie andere Anomalien, uns gleichwohl nachweislich permanent umgeben. Einige davon führen ihn flugs wie von selbst zur letzten koordinatengeheimgehaltenen Untergrundbastion ehmals hochgewürdigter, dazulande eher mißliebig überbliebener Wissenschaftsinstitution; denn seit die Menschheit -endlich- wohl vor die Sein-oder Nichtseinsfrage gestellt – dem überbordenden (Militär)Maschinen – und Staatswucherwesen zurechtgestutzt abgeschworen hat/ bis auf letzte absinkende Gleitflugreste,-... kann sie sich neubescheiden leisten, sich nurmehr aufs Nächstliegende zu konzentrieren – und das ist die Nahrungs-, nicht irgend' Zukunftsfrage. Dazu, dem Letzten, fehlt'e so ziemlich alles : Ressourcen, Zeitdruck, und Phantasie, und wohl auch der Mut und Kreativität – alle die Tugendfunken, die dieser Muster-Farmvater gleichwohl in seiner Sprößlingschaft an Lebensbewährung vital wachzuhalten versucht. Solche Munterkeit führt ihn schließlich ins Herz der Finsternis, bis sie eine brutale Blendung erleuchtet : ins direkte Zentrum einer Ehemaligen-Untergrundorganisation namens NASA.
Nolan spart sich wie noch öfter zugunsten eines ausgreifenden Erzählumfangs die überflüssigen Präliminarien und begnügt sich, sehr zum landläufigen Mißfallen, mit Eckdatenskizzen : wodurch die psychologische Stringenz zwar leidet, jedoch eine ausgedehnte Geschichte möglich wird (die immer noch drei Kinostunden verschlingt, ohne auf Dauer allzusehr zu längen). So also vergeht kaum eine weitere halbe Stunde, bis der Keks gegessen und der „überstürzte“ Trennungsabschied, vor allem vom gebunden-bedürftigen Töchterchen, vollzogen ist : sie< fühlt sich gram ohnmächtig, obwohl Zeichen-deutend, verlassen, >ihn, den Älteren Erwachsenen, ruft die Pflicht, seine Pflicht zu tun und „zu erfüllen“. Was zählt mehr – Persönliches, oder Umfassendes? Individuelles, oder Allgemeines Schicksal? -wessen auf Kosten wessen? Die halbe hier von Nolan investierte Stunde nimmt als Fazit ins Folgende mit : Soll, darf der Mensch sich gegen sein Herznächstes für die Ratio, für das GroßeGanze Bedeutungsvolle entscheiden? Instinkt oder Vernunft?- Familie oder Menschheit/ wo sie in Widerspruch zu geraten scheinen? - Noch fällt Cooper die Entscheidung leicht(er) (als später) : wenn die Pflicht ruft, und die Zukunft den Gegenwartsverzicht fordert, gibt er diesem starken Sog unseres Hegemons (unserer Willens-Einsichtsteuerung) zunächst gewohnt nach und flugs donnert und dröhnt das SpaceShip auf zur Mission : die nächste Lebens-welterde der >>Menschheit/<< auch die Zukunft seiner Tochter vermeintlich mitumfassend, zu finden, da die letzte im Kofferraum befindliche' übrigens anscheinend zu Ende verbraucht ist und deutlich signalisiert, sie möchte doch bitte schön ihren Zeckenbefall-Parasiten einstweilig los sein, wenn das Weltall schon so groß ist, und zumindest 12 Variablen anderer kaptalismuszugänglicher Nutzwerterschließung in Einmal-Galaxiengebrauch übrig in Reserve hat. Ein günstig aus dem Nichts platziertes Wurmloch spricht die Einladung des Universums, vom gelegenen Heuschreckenrestaurant am anderen Ende, überdeutlich aus; zwölf Selbstmordkandidaten sind schon zuvor auf Erkundung gegangen (Logiklochdetektoren schlagen strengstens aus und vermelden Ressourcenknappheit an multiplen „Rangern“, hat Nolan hier oberflächlich gearbeitet ? - nein : nur viel zu viel insgesamt vor zu erzählen, um sich zu sehr ums desinteressierende Letzt-Konstruktdetail zu bekümmern),- also,- zurück,- schon ist die Endurance unterwegs mit vier weiterwagemutigen AstronautInnen an Bord, nach den drei Restkandidaten (die Überzahl mutmaßlich hops) zu nachforsch-suchen. In Saturns Nähe ist die intergalaktische Bahnstation gelegen : schade, bis dahin bereits zwei Jahre aufs Abschreib-Konto zu investieren,- aber ist wie's ist. Das lässt genügend Zeit für ein wenig Elementarphysik; UND WIE how the mindfuckin'hell kommt Nolan bloß auf die Idee, seiner Blockbuster-Gemeinde ein wenig Relativität zuzumuten, ohne auf horizontfüllenden Protest zu stoßen zu glauben ' ungeschoren davonzukommen? Nur weil das für Physiker bis runter zum Abitur längst jahrzehntealter Kaffee ist, selbst der längst sitzengebliebene Kreationist bereits von Wurmlöchern und solchen Schwarzen ' vernommen hat, und sich beschwert, wenn ihm die Funktions-&ReizERscheinungsweise eines solchen Raumzeitdurchtunnelungeffekts anhand eines simplen Stücks Papier, drei Strichen und einem Kuligebetsstoß erklärt wird? Ist er nicht längst erhaben durchüber so etwas? Und „Kip Thorne“ : ist nicht allzudurchauerlich erkennbar, warum das höherdimensionale 2'-er Wurm„LOCH“ im 3'dimensionalen die Formgestalt einer „KUGEL“ annehmen muss? Das sind für Sie Peanuts? - gerade darin besteht doch Nolans Salz in der Suppe – und wir kriegen sogar kreisende Sterne beim Abtauch-Sinkflug in diese rollende Kugeltonne hinab hindurch hinein serviert – großartig! - aber offensichtlich allein für puritanische Genießer/ deren verwöhnte Gaumen wohl nicht allzubreit klaffend in den Schwärze'n des Leeren Alls gestreut sind.
Und flutsch, geraten diese drei-dimensionalen Wesen ('sag jetzt mal der Konformität so, obwohl: wo bleiben denn neben den gewohnten drei räumlichen in dieser bekannten Konventionsverständigungsform bereits die Marcel-Großmann-Riemann'sche vierte'-, die Zeit-, und dann, darüber, die „Substanzielle“ oder „Energ“-etische, oder, wie hier oft anklingend in ihrer „gravitätischen“ Erscheinung, der Anziehungskraft, die man „Schwere“ nennt? – Nolan versucht über all dies kreativ vernünftig (nur nicht quantitativ, das Ur-Wesen „messender“ Wissenschaft), zu sprechen, sondern „qualitativ“ zu spekulieren – übliches Kennzeichen der „verfehlenden“ geisteswissenschaftlichen „philosophischen“ Spekulation. Kunst. Kunst spekuliert; warum? Weil Wissenschaft Antworten schuldig bleibt? Unbeantwortbare beantworten-müssenbare, unausweichliche Fragen? - Belassen wir 's dabei : Kunst-Spekulation verlässt die sicheren Gefilde, des Messbaren, nicht weil wir 'wollen', sondern weil wir MÜSSEN. Ohne Wahl. Sonst krepieren wir, wie die Zurückbleibenden, auf der Erde; zum Verhungern oder Ersticken verurteilt?
„-WISSENTLICH“ etwa? (das allerdings wäre, wenn es die davor wußten, oder bereits spekulierten, allerdings „unverzeihlich“?) Kann man niemand mehr trauen? Nicht einmal den eigenen Eltern? - Die allerdings : stellen sich auch nur als einzelne Mitglieder, nicht besser nicht schlechter, der menschlichen Gattungsgemeinde heraus : wie ja auch der Altersunterschied in diesem Film sich immer mehr angleicht, ja, allmählich, sogar ins Gegenteil verkehrt & umschlägt: die Letzten werden die Ersten sein, und vade retro vice versa. Jeder Mensch zeugt seine eigene zugehörige Nachkommenschaft, und trau schau wem. Doch zurück zu Nolan's.
Das Wurmloch spuckt ihn aus, und die limitierten Ressourcen gestatten zwei Versuche ; auf Grundlage der Prämissen. Cooper geht davon aus oder träumt immer noch davon, eine Lösung für ALLE zu fnden/ ermöglichen : denn immerhin ließ er Tochter (& Sohn) zurück (wie Brand ihren Vater) : ohne jeden Hintergedanken ja, FÜR SIE agierend (zu meinen). Allmählich rückt der Gedanke nahe : einer Alternativ-Entscheidung : sie oder wir. Gegenwart oder Zukunft. Gegenwärtige oder Zukünftige. Einzelne oder Alle. Die Familie zurück : oder die Menschheit voran. Pionier Dr. Mann : „Verlassen der egoistischen Grenzen individueller Horizontbeschränkung – hin zum Denken im Rahmen und zum Wohle der Spezies“. Aber das kommt noch. Zunächst steht der Wasserplanet an. Aufgrund der Relativität (und für Wissenschafts-Logiklöcher-Fetischisten: die Zeit verginge in der Nähe gravitativer Schwarzer Löcher „langsamer“ : Gravitation, sehr wohl, verändert das Raumzeit-Gefüge, ebenso wie Bewegungs-Zustände, normiert durch die absolute Lichtgeschwindigkeits-Grenze. Wird die Zeit allerdings allein durch massive „Gravitations“-Anwesenheit gekürzt : spürte das jedes Atom unseres raumzeitkoninuierlichen „Masse-Körpers“ : also anders als bei Nolan. Dazu muß man nicht sonderlich viel Physik „wissen“, außerhalb der Elementarstufe. ABER WEN ZUM TEUFEL INTERESSIERT DAS SCHON? Wollen Sie lieber auf künstlerische Antworten, bei den Deutungsversuchen unserer Existenz verzichten, auf den David von Michelangelo oder die Sixtina, auf Goethe, auf Bach, und sich mit den Klopfgeräuschen eines Viertaktmotor-Gebräus oder den meßbaren Herzfrequenzen oder Sinuskurven der Alphawellen von Schlafphasen begnügen? Mit immer akkuraterem Detail, ohne je eine immer weiter in die Ferne rückende Gesamtübersicht? Wollen Sie als Fachidiot enden, wie es bereits so viele (gerade im Deutschlichen) gibt? An irgendeinem Punkt : MÜSSEN Sie sich zumuten und trauen, zu „spekulieren“ : ein Gesamtbild, eine Bedeutung, nicht ein Wissen, zu entwerfen, sonst werfen Sie Ihre Existenz ungenutzt fort, und bringen sich um die einzig mögliche Antwort : die SIE SICH SELBER SCHULDEN- zwangsläufig & unverzichtbar.
Also : beruhigen Sie sich doch angesichts von „LOGIKLÖCHERN“ (die ich Ihnen sogar im Heros „WISSENSCHAFT“ nachweise, wie sie der Vater der Relativität Einstein selbst in der Vorgänger-Physik, des Newton „nachgewiesen“, besser präzisiert, hat, und übrigens auch in der (seiner) Gleichzeitigkeit des „Planck'schen Wirkungsquantums“ inbegriffen sind, bis zum bald darauffolgenden Teilchen-Welle-Dualismus, der Unschärferelation, der Schrödinger'schen gleichzeitig toten+lebenden unbeobachtlichen Kartonkatze und dem Veränderungs-Einfluss des Beobachters, und den Inkonsequent-Gleichzeitigkeiten von „Quantenphysik“ (wie auch „unvereinbaren“ disparat-gleichwertig neundimensionalen Allgemeinen Relativitäts-Gravitations-Tensoren) überhaupt, die auch nur ein zeitweiliger Aufenthaltsort fortschreitender (von hier) der Zukunft sich entgegenentwickelnder „Wissenschaft“ (einem sehr temporären Sicherungsstatus) ist. - Bitte : lassen Sie doch bitte solche Kinder-Diskussionen, von „Widersprüchen“, und lassen Sie uns nachschauen, welche künstlerischen Absichten & Antworten Nolan verfolgt, denn würde er brav immer bei Ihnen auf der Schulbank hocken geblieben worden sein, wäre nicht einmal „Memento“ entstanden, und immerhin haben einige seiner Antwortreimungen doch ein größeres Publikum - sollte man als Blockbuster-Massenrelativierungseffekt nicht allzuvorschnell abqualifizieren – moralisch angelockt; und übrigens; auch Sie; denn gucken Sie sich mal an, WIEVIELE Geister (mit Ihnen plus inklusive) über Nolans >Logiklöcher< sich nörgelnd gleichzeitig erreicht beschweren; immerhin.
(Oder doch noch eins, zum damit endgültigen Abschluss : der Gipfel der unphysikalischen Unvernunft wird erreicht, wenn der massive-materielle „atomarfügliche“ Körper des Astronauten den Schwarzschildt'schen Ereignishorizont durchquert (was übrigens währenddessen derjenige nicht mal unbedingt bemerkt haben würde...) OHNE IN FOLGE BALD ZERRISSEN /ZERQUETSCHT zu werden. NATÜRLICH ist das nicht möglich, >innerhalb< eines Schwarzen Lochs, welches in „Singularität“ scholastisch umbenannt: nur das Ende des Geltungbereichs unserer bekannten physikalischen Naturgesetzlichkeiten bezeichnet : das „Unbekannte“ (//wie dasjenige, was v o r dem 'bis zum Zeitpunkt des „Urknalls“ (abwertender Begriffsqualifizierung des Urknallskeptikers Fred Hoyle“ Zurückverfolgbare war/ist //). Also : kein massenbehafteter „Körper“ kann innerhalb eines „Schwarzen Loches“ sein funktionales „organisches“ Gefüge behalten, wo selbst Elektronen auf ihren Trenn-Bahnen kräftegebannt erstarren, in Coopers Menschenleib; UND?, WEN KÜMMERTS? Oder soll Nolan an dieser Stelle einfach aufhören zu erzählen? - ein Vorschlag : stört 's, -hören Sie doch an dieser Stelle einfach auf, den Unsinn weiterzuverfolgen; und enthalten Sie sich. Wenn nicht, akzeptieren Sie doch einfach, dass Ihre instinktive Neugier gesiegt hat; UND STEHEN SIE DAZU ; d.h. ZU SICH (Ihrem Interesse). Das wäre anständiger, als erst zu gucken, und dann zu – meckern. Erzählen Sie ihre eigene Geschichte. Mal sehn wer Ihnen zuhört. Und Aus.
-Der Tunnelwurm hat den SpaceRanger also beim Wasserplaneten ausgespuckt. Sieben Jahre gegen eine Stunde : Relativität (durch Gravitations-Pressung, des Raumzeitgefüges, nicht Geschwindigkeits-Verhältnis gegenüber absoluter Lichtgeschwindigkeit, abweichend vom „Zwillings-Paradoxon“, geprägt. Wir haben die Unerheblichkeit, in künstlerischem Bezug, geklärt). Sie finden die -erst vor wenigen „Stunden“- zerstörten Überreste der Erkundungsmission. Drei fliegen weiter zum nächsten Versuch : Dr. Mann. Vorausging eine entscheidende Diskussion : dem Liebesruf-Intinktgehorsamswilligkeit der Elevin Brand zu folgen vertrauend – oder der „Vernunft“-Ratio, die besagt, dass die von Dr. Mann gesendeten Daten eine lockendere Lebenswelt-Zukunft versprechen? - Immer noch setzt „die Vernunft“ im Entscheider Cooper sich durch. Dr. Mann 's Welt, des Geretteten, erweist sich also ebensolcher Fehlschlag. Der Bereut-Verlorene im All hatte schlicht gelogen, um seine Rückkehr in die Menschgemeinschaft zu ermogeln. Das Zehn-Kleine-Negerlein-Tragikdrama lässt zu diesem Zeitpunkt noch 2 Mitspieler übrig : einen Mann und eine Frau im besten heiratsfähigen Alter mit 900 kg vermehrungsfähigen (genomdivers vorzüglichen) Eizellen im Tiefkühlbräter. Die Daheimgebliebenen hoffen insgeheim als „letzte Chance“ ihrer mißlichen Lagebettungs-Änderung auf Nachrichten/ nicht aus ihrem konkreten innerseelischen Gehirnschmalzvorrat-, /sondern dem eines beliebigen Schwarzen Lochs / zur Welterrettung. Einer der Kubrick'schen intelligent-witzigen Monolithen ist für den Versuch solcher Signalselbstversuchs-übermittlung zuständig bereiterklärt. Ellis' nein Endersons Island ist nun PlanB-das-Ziel – denkt Brand. Die Beschleunigungskräfte des Energieriesen Gargantua (Rabelais war auch so ein Fabulant) ausnutzend, holen sie raumschiffenden Schwung im Halbkreis, um sich ersehntem Überlebens-Ziel, trotz Nahrungsknappheit entgegenzuschwingen, wie Tarzan an seiner Liane zu Jane. Oh Schreck, mitten als es am Schönsten ist : klingt sich nicht nur Robot-ScherzCo'bold aus ins Datennirwana, sondern Coop, von intimer Sichthelm-Weite zu Sichthelm-Weite, tut selbstlos das ungefähr Gleiche; die Eizellen der Brand sind zukünftig wohl auf sich selbst gewiesen, zumal gute Aussicht besteht, das Formerlove, über Raum und Zeit-zu-Toten-hinweggezogen, Dr. Enderson, tot -seit Jahren ohne gebliebenes Lebensaussichtsrufzeichen- ist. Während Brand in der Schwärze des Alls mäßig begeistert ihrem solitären Daseinsschicksal entgegen schwindet, taucht Coop in die unermeßlichen Gefühlszellgründe der Singulären Welt und entdeckt, dort wider Erwarten unzerrissen noch ganz bei sich, das Geheimnis der magischen Wortbedeutung Brands, das Liebe das alles entlockende Geheimnis ist & birgt; und das ist weit mehr als die zu Fortpflanzungsvorteil, es ist die zur Spezies, wie sie sich in jedem einzelnen, von der Natur jahremilliardenerschaffenen Menschenwesen verkörpert- auch in dem seiner Tochter. Er taucht in eine menschfassbare dreidimensionale Reduktions-Aufbereitung der fünfdimensionalen Hyperwesen, bisher lakonisch als mythische „sie“ konfiguriert. Die „Singularität“ äußert sich hier als optisch annehmbare Einheit aller möglichen Raum- und Gleich-Zeitigkeiten eines winzigen aber (in diesem Fall für 's Weitere entscheidenden) Splitterdetails des Universums: dem Tochter-Zimmer genauer Buchregal-Hintergrund, in Homeland Middlewest, wo einst der Poltergeist unverstanden polterte. Der natürlich Cooper-Senior himself zugleich war/ ist, der, in tausend Aspekten gleichzeitig, alle Vergangenheiten simultan benachbart vereinigt separiert zugänglich beobachten kann. Auch sein Bordcomputer hat die Schwerbelastungs-Prozedur, in einem von „ihnen“ vorbereiteten Bewahr-Gehege unbeschadet (weiterhin) überstanden und vermag noch Daten zu übermitteln : allerdings nach außen nur mittels eines übersetzungsbegabten menschliches Herzens, das mit einem anderen in innigem Kontakt lebendig steht. Die uralt geschaffene Verbindung zwischen Vater-Liebe (dem öfters zuvor das Herz brach, beim machtloser Abwendung ungläubiger Nachkommen, was dessen tatsächlich leibhaftig gewiesene Existenz angeht) -... und dem nach wie vor unentrinnbar gebundenen – verzweifelt – suchend – auf Nachweis ihres Vaters bei sich- erpichten Töchterlein derzeit (allezeit zugleich) erwachsen. Die Hotline Vater-Tochter funktioniert, zwar nur indirekt – per Morsecode – (noch) nicht leibhaftigen Gegenüber-Spürens - aber doch wenigstens überhaupt : ahnbar. Es ahnenklappt. Tochter identifiziert die Mitteilungen aus dem Jenseits pluraler Singularität, die sie braucht – Heureka- die Weltformel zu knacken, und friedlich im ungeheuer zahlenmäßig fruchtbaren Widerhall ihrer eingerenkten Nachkommenschaft dereinst wiederhergestellt friedlich zu entschlafen. In DIESEM Moment jedoch genügt ein Triumph. Nachdem Coop seine Mittler-Rolle enterledigt erfüllt ist, welche menschliche Wesenschaft der Zukunft in unabsehbarer Fortentwicklung/ eigens für ihn kanalisiert zusammenkomponiert haben, auch ihn selbst im Leibe wie Lazarus im höchsteigenen Refugium innerhalb Schwärzester vernunftunzugänglicher Singularität zu bewahren, wird auch für ihn alles >Mehr< Licht. Und doch noch nicht ganz.
Denn nun muss der Ereignisreiche noch durchs Letzte Nadelöhr, um in den endgültigen blockbustertauglichen Massenhimmel zu gelangen. Und dazu gehört : Coop muß tatsächlich noch einmal , zum letzten Mal ich fürchte nicht, erwachen -
in heil genesener Welt,- zwar in Nachbarschaft Saturn für Übergangs-Diesmal. Siehst du, der Kofferraum war doch zu eng, aber auch außerhalb ist Autobahnplatz. Saturn also, & alles pretty. Die alte Menschheit hat 's doch nicht nötig gehabt, ihre Sünden zu bereuen. Sie hat nun alles : das Alte, das Vergangene, das Gegenwärtige, das Zukünftige, Plan A UND B. Mörf und Coop dürfen noch einmal sich ins Herzhändchen haltenschließen, in vertauschter nur ihnen bekannter wahrer Rolle; Coop hat in dieser Welt, jetzt, wo (ihm) entdeckt einleuchtend geworden ist, was die Bedeutung des Herzens doch zu bedeuten hat, nichts mehr verloren, & macht sich auf dahin, wohin ihn sein nun in ungeteilter Zukunft sein Herz zieht,-
nachdem er endlich, endlich
seine Tochter ins natürliche Datennirwana akzeptiert loszulassen gelernt hat:
na das wird eine Weihnachtsüberraschung – für Eizellenmutterschiff Brand! Wie alt sie bei seinem fruchtbaren vermehrungsfähigen Eintreffen wohl mittlerweile sein mag? Das kann Einstein oder Nachfahren allein ausrechnen!
Bestimmt klingt das alles ein wenig höhnisch zuletzt – ist es aber nicht. Es ist ein guter, bildgestaltwaltiger Film. Sagte ich zu Anfang, das mir ein >Mindfuck< a la Kubrick & Nolan genügt? - nicht jeder kann ein Magnolia, MulhollandDrive, Budapest Hotel, oder Tree of Life zustandebringen. - so wenig, wie solche Giganten der Seele lohnenswerte Details bis in einzelhinweisliche Tiefe ausloten mögen, da der - auch in einer Vorstellung - zur Verfügung stehende Platz zweier oder dreier Stunden begrenzt ist. Nehme man doch immer das Außerordentliche, was dort jeweils geboten ist, dankbar – an. >Gravity< ist an solchem Anspruch gemessen „größer“ als Interstellar – und 2001 größer, oder mindestens ebenso groß wie Gravity. Solches Gegeneinanderwägen nützt nichts. Zusammen beleuchten sie diverse Teilaspekte menschlichen Vermögens. Und wir sollten stolz sein darauf, w o h i n Menschliches in dieser unermeßlichen Weite des Seienden, Gewordenen, Errungenen mittlerweile 'Menschliches sich erstreckt – in tausend Gesichtern und Gestalten und Gestaltgewordenem. Tausend, abertausend Menschen haben dazu beigetragen: Neues, und Hinzugefügtes, Erweitertes; und ständig bringen Millionen das immerzu Erneuerte, und Reproduzierte, und Gewohnte, erhaltend bei, das Gipfelschwankes, so und nicht anders, weiterhin momentan bedarf, um sich in dieser einmaligen bis-Hierhin-Gestalt auch nur zu erhalten. Die Krone trägt einen Stamm? Oder ein Stamm die Krone? In einer Singularität wird deutlich : es ist eins, und eins nicht ohne das Andere. Jedes Blatt, jede Rindenborke-Einzelheit, jedes Wurzelhaar : ist nötig. Und man sollte nicht verzichten sondern immer
das GANZE wollen.
Apropos, die deutsche Darbietungsform des vom Alten zitierten Sinngedichts ist nicht nur wohllautend doch ungenau – jedoch für den passablen Kontext des Films sogar typisch VERFÄLSCHEND : deswegen hier, zum Abschluss, das Original :
DO NOT GO GENTLE
INTO THAT GOOD NIGHT
OLD AGE SHOULD BURN
AND RAVE AT CLOSE OF DAY;
RAGE,
RAGE AGAINST
THE DYING OF THE LIGHT
--
Wer 's selber kann : das war 's, kann ausscheiden jetzt
, & bitte weghören im Folgenden, sinngemäß: „Ergib dich nicht allzuleicht einverstanden
in endlich ausruh'verheißende Nacht
uralte Anstrengung sollte in dir fortbrennen
und sich zusammennehmen wo es zuende scheint;
begehre, begehre auf
gegen das Sterben des Lichts“
>'Mensch, reiß' dich zusammen
du hast j e t z t verantwortlich z u g l e i c h alles Erbe deiner Vorfahren
und all das der Nachfahren in Obhut!<