Ecto1 - Kommentare

Alle Kommentare von Ecto1

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    Ecto1 06.11.2017, 08:12 Geändert 06.11.2017, 08:13

    Konsequente Fortsetzung des Vorgängers, daher gilt hier die selbe Meinung welche ich dort schon geäussert habe. Visuell stellenweise atemberaubend, fantasievoll, tolles Production Design, aber ein etwas exotischer Plot welcher meinen Sehgewohnheiten nicht zu jeder Sekunde schmeicheln kann.

    Wer aber gerne stilistisch tolle SciFi-Action zu sehen bekommt, Fantasy mag und etwas für Computerspiele übrig hat, dürfte hier sicher einen Blick riskieren.

    Teil 2 setzt noch eine kleine Schippe drauf und lässt es ebenfalls oft ordentlich krachen. Wer also beim Vorgänger seinen Spass hatte, dürfte um "Gantz - Die ultimative Antwort" nicht herumkommen.

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      Ecto1 06.11.2017, 07:59 Geändert 06.11.2017, 08:19

      Ohne eine Ahnung von der Serie bzw. den Comics zu haben, verführte mich einzig und alleine der visuelle Aspekt dazu, mir "Gantz" anzuschauen. Schliesslich sieht dieses schichtweise generieren eines Körpers einfach cool aus und für mysteriöse SciFi Geschichten bin ich immer zu haben.

      Im Grunde genommen war meine Ahnungslosigkeit sogar hilfreich, war ich doch genauso verwirrt wie die Protagonisten und musste mich zuerst einmal zurechtfinden.

      Die Verwirrung blieb bis zum Schluss und ich weis noch immer nicht was ich da genau gesehen habe. Fairerweise muss ich sagen, dass ich mit japanischen Ansätzen oft nicht ganz warm werde. Und seine Wurzeln kann und will "Gantz" gar nicht verbergen.

      Wie ein Fleisch gewordener Manga knallt der Film ab der Hälfte immer mehr rein und lässt visuell keine Stein auf dem anderen. Und dies so überzeugend, dass ich einen grossen Spass dabei hatte, ohne mich weiter mit dem wie oder warum zu beschäftigen.

      Ich denke wer den Wurzeln des Films näher steht oder ein Fan solcher Stoffe ist, dürfte hier eine Offenbarung erfahren. Mich hat "Gantz" soweit überzeugt, dass ich mir die Fortsetzung ebenfalls genüsslich zu Gemüte geführt habe.

      Stilistisch trifft der Film nämlich ziemlich genau meinen Geschmack und die fantasievolle Geschichte versprüht das richtige Feeling. Da sehe ich auch gerne über den etwas exotischen Plot hinweg, welcher mich nicht richtig abholen konnte.

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        Ecto1 05.11.2017, 12:08 Geändert 06.11.2017, 07:36

        Ziemlich oberflächliche Romcom der 90er Jahre mit einer heftigen Priese "schwarzen" Humors. Eddie Murphy plappert sich von Muschi zu Muschi, Nebenfiguren versinken in Klischee erfüllten Charakteren und der Humor erinnert an einen Barbershop.

        Launig ist der Film dennoch, zumindest wenn man mit der plakativen Romantik etwas anfangen kann. An tolle Vertreter typischer Murphy Komödien wie "Coming to America", kommt "Boomerang" aber in keinster Weise heran, obwohl die selben Schreiberlinge für dieses Werk verantwortlich waren.

        Zu selten zünden die Sprüche im Dauerfeuer, zu ernst nimmt sich der Film an mancher Stelle und das Ende habe ich schlicht nicht gefühlt, da es so unglaubwürdig abgespult worden ist.

        Was bleibt sind einige tolle early 90s Momente, hübsche Menschen, überzeichnete Verwandte die Sex auf dem Klo haben und ein toller Soundtrack.

        Jetzt möchte ich einfach den TV abschalten, den ganzen Abend Sade hören und von einer Zeit träumen, in der Eddie Murphy einer meiner Helden war.

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          Ecto1 26.10.2017, 11:03 Geändert 26.10.2017, 11:08
          über Rambo

          Man muss John Rambo schon ankreiden, dass er nicht besonders sozial eingestellt ist. Er wandert stumm umher, gibt keine richtigen Antworten und kümmert sich einen Scheiss um irgendwelche Anweisungen von Gesetzeshütern. Er ist ein traumatisierter Vietnam Veteran, dem der Krieg das Gehirn herausgeblasen hat.

          Was er am besten kann, ist kämpfen und überleben. Eine Fähigkeit welche in einer Gesellschaft weit weg von jeglichem Kriegstreiben nicht honoriert wird. Sinnbildlich dass er dies auch in einer fantastischen Dialogszene auf den Tisch knallt und sagt, dass er für millionenteures Kriegsmaterial verantwortlich war und nun nicht mal einen Job als Parkwächter bekommt.

          Dass Sylvester Stallone ein unterschätzter Schauspieler ist und dies durch seine Rollenauswahl leider immer wieder untermauert hat ist schade. Auch in "First Blood" darf er sein Können nur bedingt unter Beweis stellen, beschränkt sich seine Rolle doch vorwiegend auf die Emotionen verbittert, ängstlich oder wütend. Aber ein Typ wie John Rambo muss eigentlich nur eines ausstrahlen, Entschlossenheit! Und dies gelingt Sly hier mit Bravour.

          Genüsslich zerpflückt ein einzelner Mann einen kleinen Ort voll mit hinterwäldlerischen Polizisten, deren Einsätze wohl meist aus dem verkünden der Polizeistunde oder dem suchen von Nachbars Katze bestehen. Was kümmern diese Typen sich um den Krieg in einem fernen Land, wenn der geistige Horizont so weit wie die Ortsgrenze reicht. "Die haben angefangen!" Na ja Herr Rambo, Sie waren auch nicht gerade kommunikativ, aber haben grundsätzlich recht.

          Aber in diesem letzten Punkt finde ich auch den für mich einzigen Kritikpunkt der Geschichte. Die Abneigung gegen Kriegsveteranen ist nicht offensichtlich, sondern die Reaktion des Sherriffs beruht im Plot eher auf der unkooperativen Art wie John Rambo durch das Land wandert. Dass man ihn danach wie ein Stück Scheisse behandelt, Rambo sich aber auch wie ein stummer, störrischer Junge aufführt, verstärkt diesen Eindruck nur.

          Evtl. hatten die Schreiberlinge keine Idee wie man den Konflikt auf andere Weise hätte eskalieren lassen können. Dabei ist doch die nicht vorhandene Empathie für Rückkehrer des Krieges hier der eigentliche Aufhänger, welcher sich aber wohl nur im tiefsten Subtext Bereich der Geschichte abzuspielen scheint.

          Abgesehen davon ist "First Blood" ein herausragender Film, der einfach gestrickt aber höchst effektiv eine tolle Mischung aus Survival-Abenteuer, Kriegsdrama, Thriller und Action zu bieten hat. Reduziert auf das Minimum, holt der Film das Maximum aus den Möglichkeiten heraus und haut dem Zuschauer gegen Ende noch moralische Phrasen an den Kopf.

          Gerade im Vergleich zu den - durchaus unterhaltsamen - Nachfolgern, zeigt "First Blood" erst seine Qualitäten. Wo selbige und vor allem Teil 3, Rambo zu einer unbesiegbaren Kampfmaschine hochstilisieren und man vor lauter Testosteron, Explosionen und Gewehrsalven die eigenen Gedanken nicht mehr hört, schlägt der Erstling ruhigere Töne an und zündet in den genau richtigen Momenten das Feuerwerk.

          Ein Kult-Klassiker welcher nicht nur für Sylvester Stallone Fans absolut sehenswert ist und vor allem den Actionfilm und seine Figuren stilistisch wegweisend beeinflusst hat. Ganz nebenbei, ist "First Blood" sogar noch ein verdammt guter Film, welchen ich mir immer wieder ansehen kann.

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            Ecto1 26.10.2017, 09:51 Geändert 26.10.2017, 14:04

            Gehirnamputierte Komödie, welche wohl bei Teenagern mit erhöhtem THC oder Promille Level durchaus Anklang finden konnte/könnte. Mir war der ganze Quatsch bereits nach 20min zu viel! Ich weis gar nicht wie ich den Bullshit damals ohne akute Gesichtszuckungen, und damit Anzeichen eines gepflegten Wutausbruchs, durchstehen konnte.

            Klar, Tom Gerhardt spielt äusserst engagiert den Vollidioten, oder man könnte auch sagen, voll den Idioten. "Voll Normaaal" war damals auch noch etwas frisches, Comedy auf unterstem Baustellen Niveau auf die Spitze getrieben. Ich kann mit der herumspuckenden Wollmütze mit dem IQ eines Einzellers, aber heutzutage überhaupt nichts mehr anfangen.

            Und besonders die Fortsetzung "Ballermann 6", schiesst den Vogel der Dummheit in unendliche Weiten ab. Wer dachte oder denkt "Otto" Filme seien doof, der kann sich hier ein Bild davon machen wie intelligent dessen Beiträge damals waren, im Gegensatz zu diesem geistigen Dünnschiss.

            Punkte gibt es hier aber wie oben bereits erwähnt, für einen Tom Gerhardt welcher sich voll ins Zeug legt, aber für meinen Geschmack so witzig ist wie eine Wespe in der Luftröhre. Deutschland hatte und hat durchaus ansprechendere, doofe Komödien im Programm, welche mehr zu bieten haben als zwei sabbernde Waschlappen mit der wehenden Klischeefahne des dummen, deutschen Mallorca Touristen, welcher nur El Arenal zu kennen scheint.

            Sollten schiesswütige Aliens einmal eine Kopie dieses Films in die Hände bekommen, bomben die uns den Arsch schneller unter dem Hintern weg als wir Sangria sagen können. Die wollen vielleicht auch nur ballern-Mann, hö hö hö!

            PS:
            Ich bin zu alt für solche Filme! Und dabei bin ich 3 Jahre jünger als Tom Gerhardt damals war!

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            • 10

              Nach 7 Staffeln kann ich wohl durchaus mal ein Fazit ziehen. "Seinfeld" ging damals komplett an mir vorbei und ich habe dieses Juwel erst in den letzten 12 Monaten richtig kennen und auch schätzen gelernt.

              Wie bei fast allen Sitcoms, hat man erst richtig Spass wenn man die Figuren und ihre alltäglichen Störungen richtig kennt und einzuschätzen weis. Hat man sich erst einmal soweit bei "Seinfeld" reingekniet, kann man nur noch geniessen und erkennt erst die Qualitäten der Serie.

              Schön auch dass man sich hier nicht durch die ewig gleiche Eröffnungssequenz plagen (oder skippen) muss, sondern selbige mit kurzen Stand-Up Einlagen von Jerry Seinfeld versüsst werden. Dass er sich gleich selber als Hauptfigur inszeniert mag egozentrisch erscheinen, führt aber zu manch absurden oder saukomischen Momenten in der Serie. Vor allem da er selber sagt, er könne gar nicht schauspielern!

              Dies zeigt sich auch in den köstlichen Nebenfiguren, welche Jerry regelmässig die Show stehlen und auf deren Ticks und Handlungen er seinen Humor erst aufbauen kann. Kein Wunder kriegt Kramer jedes mal wenn er durch die Türe gleitet am meisten Applaus.

              Es braucht überzeichnete Charaktere um den eher emotionslosen Humor von Jerry Seinfeld richtig wirken zu lassen. Die Dynamik innerhalb der Gruppe trägt dadurch essenziell zum Erfolg der Serie bei und steigert sich oft ins unermessliche.

              Eine Sitcom die mich über mehrere Staffeln zum Lachen bringt, selbst wenn ich mal gar keinen Bock auf Gesichtsmuskeltraining habe.

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              • 7 .5

                Kurzweilige 88 Minuten voller Blödsinn und einem echt fetzigen Cameo Auftritt von Bill "fucking" Murray. Nach Zombieland kommt man einfach nur zum Spass haben, mehr erwartet der Film gar nicht vom Zuschauer.

                Am besten das Gehirn in den Leerlauf stellen und einfach geniessen wie Jesse Eisenberg oberflächliche Überlebenstipps zum Besten gibt, Woddy Harrelson auf Twinkie Jagd geht oder Emma Stone unbedingt mit ihrer Schwester Riesenrad fahren möchte..

                Dank der kompakten Laufzeit gibt es keine Längen und auch keine Zeit sich über den ganzen Bullshit ernsthaft den Kopf zu zerbrechen. Und doch schafft es der Film den klischeebehafteten Figuren eine Persönlichkeit zu geben welche einem nicht am Arsch vorbei geht, was sicher auch der Qualität des Castes zu verdanken ist.

                Im Vergleich zu anderen, kultigen Beiträgen im Bereich der Zombie-Splatter-Komödien, zieht dieser typische US-Streifen zwar den kürzeren. Und etwas mehr Zombie-Action wäre bei dem Titel ebenfalls wünschenswert bzw. zu erwarten gewesen.

                Für mich dennoch ein idealer Kontrast zu den ganzen ernsthafteren Beiträgen, welche ich mir im Halloween Monat immer wieder gerne vor den Latz knallen lasse. "Zombieland" klingt nicht nur wie ein Vergnügungspark, er ist es auch von ganzem Herzen.

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                • 8
                  Ecto1 19.10.2017, 12:04 Geändert 19.10.2017, 12:05

                  Audiovisuell ein tolles Spektakel welches hier von Denis Villeneuve serviert wird und ein Film welcher einem im Kino auf beeindruckende Weise in seine Welt zieht und nicht mehr loslässt.

                  Der Stil des Vorgängers wird konsequent weitergeführt und erweitert und ich musste oft an "Ghost in the Shell" denken. Genau so hätte die Real-Verfilmung des Manga's aussehen können und nicht im Bonbon-Look ohne Nippel.
                  Durch das überzeugende Production Design in Verbindung mit dem dröhnenden Soundteppich, hatte ich an manchen Stellen echte Gänsehaut!

                  Dank der visuellen und inszenatorischen Wucht, vergehen die 160 Minuten recht fix und man verzeiht dem Film gerne so manche Länge welche sich doch eingeschlichen hat. Denis Villeneuve kann da nur bedingt etwas dafür, hatte er doch mit dem Drehbuch eher wenig zu tun.

                  Gerne hätte man die Story etwas kompakter erzählen dürfen, denn so viel Fleisch am Plot-Knochen ist da auch wieder nicht. Auch wenn die Detektiv Geschichte spannend und emotional berührend erzählt wird, sind einige Dinge mehr oder weniger aus der Luft gegriffen, was im SciFi Genre aber wohl zum guten Ton gehört.

                  Enttäuschend war vor allem die Figur des Niander Wallace (Jared Leto) welcher leicht überzeichnet und ohne echte Motivation zu sein scheint. Zumindest ist sein Antrieb nur schwer zu erkennen und seine "Assistentin" Luv (Sylvia Hoeks) wirkt weitaus spannender. Überhaupt sind die Parteien welche schlussendlich hinter K (Ryan Gosling) her sind - im Guten wie im Schlechten - völlig austauschbar und gefühlt recht schnell beeindruckt, was manches fernbleiben von der Handlung in Schlüsselszenen erklären könnte. Aber in einem visuellen Porno darf man sich eben keine Ablenkungen erlauben.

                  "Blade Runner 2049" lässt also auch hier manches Film-Klischee nicht aus und legt sich die Ereignisse oft so zurecht, dass sie das stimmige Gesamtbild nicht beeinträchtigen. Leider ist das Ende durch solche Überlegungen alles andere als Rund und in meinen Augen der schwächste Part des Films.

                  Aber dies ist meckern auf hohem Niveau, denn "Blade Runner 2049" ist pures Science-Fiction Kino höchster Güte. Auch wenn der philosophische Aspekt, wo beginnt Leben und ob Maschinen träumen, etwas auf der Strecke bleibt oder nur oberflächlich angekratzt wird um der Ermittlungsarbeit von K nicht im Weg zu stehen. Aber dadurch lässt einem der Film auch genügend Luft um sich seine eigenen Gedanken zu machen, auch wenn ich nach Filmen wie z.b "Ex: Machina" beeindruckter vor dem Schirm gesessen bin.

                  Hier war es weniger die Geschichte, sondern das Gesamtwerk welches mich mit einem Schmunzeln in den späten Abend entlassen hat. Ob mich der Film auch im Heimkino, ohne die grosse Bühne noch einmal auf die gleiche Weise abholen kann, muss er aber erst noch beweisen.

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                    Ecto1 13.10.2017, 10:18 Geändert 13.10.2017, 12:37

                    Für mich ist der Crypt-Keeper einfach Kult und ich horche gerne seinem Knochengeklapper mit den schwarzhumorigen Sprüchen. Die Episoden kommen natürlich nicht über C- oder B-Horror Niveau hinaus und sind oft so schlecht dass es schon wieder Spass macht.

                    Besonders toll finde ich die Gastauftritte damaliger Schauspiel- und Entertainment Grössen, die der Serie zusammen mit dem 80er bzw. frühen 90er Jahre Feeling einen kultigen Anstrich verleihen. Interessant ist auch welche bekannten Namen für Regie oder Drehbuch verantwortlich waren.

                    Genau die richtige Art von Anspruchslosigkeit, welche für den kurzen Genuss für zwischendurch herhalten muss. Jetzt zur Halloween Zeit, der perfekte Snack wenn es nicht mehr für einen Spielfilm reicht.

                    "hey freaks, manche folgen sind so angestaubt wie meine alten knochen! dennoch sorgen sie meistens noch immer für TOTsichere Unterhaltung....ha ha ha ha ha"

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                      Ecto1 13.10.2017, 08:58 Geändert 13.10.2017, 10:26

                      Vielleicht lag es an meiner Konstitution als ich den Film angeworfen habe, aber ich musste mich regelrecht durchquälen! "Gerald's Game" ist eine höchst durchschnittliche Schlaftablette, welche nicht über eine interessante Idee hinauswachen kann.

                      Der grösste Teil des zweiten Aktes ist pure Exposition, welche durch imaginäre Personen auf die Spitze getrieben wird. Kreatives umgehen mit der Ausgangslage, "Frau gefesselt, alleine, weit weg von der Zivilisation", stelle ich mir anders vor. Selbst das puzzleartige entblättern einer tragischen Backstory, hat mich nur zu Teilen berührt, wird diese ebenfalls mit angezogener Handbremse serviert.

                      Da juckte mich auch der harmlose Gore-Faktor gegen Ende nicht mehr gross und ich war von diesem Matratzen-Survival-Abenteuer so gelangweilt, dass ich jedem Pärchen nur empfehlen kann, lieber selber die Handschellen herauszuholen und sich damit die nächsten 100 Minuten zu versüssen.

                      Oder noch besser; direkt "Misery" in den Player schieben. Da ist auch jemand an ein Bett gefesselt und muss um sein Leben kämpfen. Mit dem Unterschied dass man danach befriedigt zurückgelassen wird. Etwas, von dem auch Jessie zu Beginn des Films noch träumen durfte.

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                        Nettes Remake des Kultstreifens, welches zwar nur schwer an den Charme seiner Vorlage heranreicht, aber dank toller Inszenierung und überzeugendem Colin Farrell, verdammt viel Spass macht.

                        Schön dass man sich so weit vom Vorgänger entfernt hat damit dessen Eigenständigkeit bestehen bleibt. Der Plot bietet zwar viele Elemente aus dem Vorgänger, wurde aber modernisiert und bietet rasanten Vampir-Spass für die Sehgewohnheiten des neuen Jahrtausends.

                        Eigentliches Highlight ist für mich David Tennant als Peter Vincent. Eine Figur welche wohl am besten verdeutlicht dass wir uns nicht mehr in den 80er Jahren befinden und den stärksten Kontrast zur ursprünglichen Figur mit gleicher Rolle aufweist.

                        Dadurch kann man beide "Fright Night" Filme im Grunde genommen ohne Probleme direkt hintereinander schauen und bekommt nur selten das Gefühl den exakt selben Film in verschiedenen Gewändern serviert zu bekommen, sich aber auch nicht zu stark von seiner Vorlage entfremdet..

                        Auch wenn ich den Kultfilm aus den 80er Jahren noch eine ganze Ecke lieber mag, finde ich die Geschichte des blutsaugenden Nachbarn hier erfrischend umgesetzt und mit dem nötigen Fun-Faktor ausgestattet. Ein Film der so vieles richtig macht damit er seine Daseinsberechtigung hat und gerade im Halloween Monat immer wieder gerne aus dem Archiv geholt wird.

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                          Ecto1 10.10.2017, 10:13 Geändert 10.10.2017, 10:14

                          Manchmal Über- und leider oft auch unterdurchschnittlicher B-Movie Durchschnitt, dies passt wohl am besten zu diesem Zahnfee-Grusler. Eigentlich bringt "Darkness Falls" einige Zutaten für einen netten Schauerabend mit. Ein netter Beginn, Gänsehaut-Soundteppich, atmosphärisches Production Design und halbwegs brauchbare Schauspieler.

                          Leider geht es mit dem Plot kurz nach dem Einsteigt immer mehr rapide bergab und die Bedrohung in Form einer mordenden Zahnfee hüpft beliebig ins Bild, so dass man an jeder Stelle erzwungene Spannung bekommt. Die eigenen Regeln gelten nur dann wenn es gerade für einen netten Shot nützlich ist, Kontinuität ist nicht vorhanden und im Finale hat man wohl komplett auf das Drehbuch geschissen.

                          Dennoch kann ich "Darkness Falls" einen netten Unterhaltungswert nicht absprechen, vor allem da in mancher Szene die Stärken der Geschichte aufblitzen und das vorhanden Potenzial sich bemerkbar macht. Dass man daraus einen solche dummen Film gemacht hat lässt sich eigentlich nicht verzeihen, aber als so richtig schlecht habe ich ihn dann doch nicht empfunden.

                          Hätte man das Spiel mit der bedrohlichen Dunkelheit und dem rettenden Licht konsequenter umgesetzt, die Zahnfee nicht zu einem billigen Filmmonster verkommen lassen und mehr Liebe in Details gesteckt, hätte "Darkness Falls" wohl ein klasse Gruselstreifen werden können.

                          So bleibt er am Ende nur als ein durchschnittlicher Hochglanz-Trash aus dem Jahr 2003 in Erinnerung, der sich für seine eigene Idiotie viel zu ernst nimmt. Aber für einen kurzen Gänsehaut-Abend ohne Anspruch, in manchen Momenten durchaus zu gefallen weis.

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                            Ecto1 02.10.2017, 11:35 Geändert 02.10.2017, 11:37

                            Achtung, es hat einen kleinen SPOILER!!

                            Als nicht Kenner des Animes, fand ich "Death Note" gar nicht mal so schlecht. Vor allem die Regie von Adam Wingard hat mir gut gefallen und zeigt mal wieder seine Stärken, auch wenn dann auch mal sinnlos über Bartresen gerannt werden muss. Leider kann das gehetzte Drehbuch dadurch auch nur noch bedingt gerettet werden, denn der Film fühlt sich am Ende an wie ein Serien-Pilot.

                            Zack, da ist das Buch. Zack, da ist er Kira Kult. Zack, da ist der Superermittler L (Welcher mehr wie ein hyperaktiver Parkour-Hipster daherkommt). Zack, die Freundin wird zur Psychopathin. Zack, Ende! Fortsetzung? Offen!

                            "Death Note" hätte mit seiner Geschichte das Potenzial gehabt etwas grösseres zu sein, etwas episches mit Auswirkungen auf alle Aspekte der Gesellschaft. Stattdessen begnügt man sich mit kurzen Abrissen der Ereignisse, hastet durch die Story um so schnell wie möglich zum Finale zu kommen und legt dadurch auch eine unglaubwürdige Charakterentwicklung an den Start.

                            Schade, atmosphärisch hat mich der Streifen vor allem zu Beginn abgeholt und der Cast bis auf wenige Ausnahmen (L) schwer überzeugt. Auch die Verwandtschaft zu Filmen wie "Final Destination" oder "Wishmaster" hat mir ganz gut gefallen. Aber der Film wäre gerne grösser als er am Ende wirkt, wohl auch da Netflix eben kein Budget hat um mit solchen Geschichten einen 120 - 180 Minuten Kinofilm aufzuziehen.

                            Dabei wäre mit Story und Regie durchaus Potenzial vorhanden gewesen hier einiges mehr herauszuholen und sich nicht mit einem direct-to-disc Plot zufrieden zu stellen. Immerhin kann man sagen, dass "Death Note" für einen verregneten Sonntag durchaus zu gefallen weis, auch wenn man am Ende etwas enttäuscht über die ausgelassenen Möglichkeiten sein mag.

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                              Ecto1 02.10.2017, 10:04 Geändert 02.10.2017, 10:05

                              Netter Werwolf-Trash, welcher vor allem ab der Hälfte ordentlich anzieht, sich am Ende aber auch nicht über Genre-Konventionen hinauswagt. Durch die beschränkten Mittel der Produktion, wurde viel mit schnellen Schnitten kaschiert, was ich nicht zwingend begrüsse aber durchaus verstehen kann.

                              In Anbetracht seines Alters, dennoch eine ordentliche B-Movie Empfehlung für Freunde des einfachen Splatterfilms. Die Masken und Effekte hüpfen zwischen Top und Flop, sind aber mehrheitlich überraschend gelungen oder zumindest zweckmässig.

                              Highlights sind hier aber weniger die haarigen Jäger, sondern die mehrheitlich gut geschriebene Soldatentruppe, welche mit ihren markigen Sprüchen in akzentvollem Englisch den Trash-Faktor in Höhe schnallen lassen. Ein Film der einfach Spass macht, sobald man den etwas zähen und plakativen Einstieg hinter sich gelassen hat.

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                                Ecto1 21.09.2017, 10:11 Geändert 22.09.2017, 09:33

                                Matthew Vaughn schafft es also auch nicht und scheitert an der goldenen Regel welche besagt, dass Fortsetzungen meist schlechter als ihre Vorgänger sind – Ausnahmen bestätigen hier die Regel. „Kingsman: The golden Circle“ tappt in die klassischen Fettnäpfchen von Fortsetzungen und liefert keine neuen Ansätze. Der Bonus des Überraschungshits ist verspielt und man darf, ja man muss, hier ernüchtert feststellen, dass eben nicht alles Gold ist was Glänzt. Ist der neue Kingsman deswegen ein schlechter Film?

                                Nein! „Kingsman: The golden Circle“ ist nach wie vor ein spassiger Ritt über 2 Stunden, welcher die von vielen gefeierten Elemente aus dem Vorgänger beinhaltet. Man bekommt tolle Charaktere, gut inszenierte Action, derbe Sprüche und so manche Parodie auf Agentenfilme an den Kopf geworfen.

                                Aber wo der Erstling noch mit gewissen Dingen überraschen konnte und damit einen tollen Einstieg in diese neue Welt der Superagenten dargestellt hat, versucht Teil 2 einfach die bewährte Formel zu kopieren und gleichzeitig auf die Spitze zu treiben. Neue Ideen sucht man vergebens oder hat selbige bereits im Trailer zu Gesicht bekommen. Dazu gesellen sich ungewohnt viele Längen, was aber auch mit dem etwas dämlichen Plot zu tun hat. Ich sage es immer wieder, man kann keine Party zweimal feiern!

                                !! Achtung – Ab hier SPOILER – Achtung – Ab hier SPOILER !!

                                Die Fortsetzung versucht sich mit vielen Rückblenden an den Vorgänger zu klammern, macht selbigen aber gleichzeitig obsolet. Tote werden nach Belieben wieder zum Leben erweckt, was ich besonders schade finde. Denn gerade diese Kompromisslosigkeit hat mir in „Kingsman“ damals so gefallen und hat auch für eine der grössten Überraschungen gesorgt.

                                So sehr ich Colin Firth auch schätze, er hätte tot bleiben dürfen. Vor allem da seine Figur hier völlig austauschbar ist.

                                Dabei hätte man einen passenden Kumpel für Eggsy bereit gehabt. Nämlich Channing Tatum als Tequila! Wie doof es auch scheinen mag, dass das amerikanische Kingsman Pendant – die Statesman – sich ihre Namen von hochprozentigem leihen (Eggsy heisst als Kingsman ja auch nicht „Nadelstreifen“), das Potenzial für eine herrliche Kollaboration dieser zwei Kulturen wäre vorhanden gewesen. Stattdessen verschwindet Tatum’s Charakter schneller als er gekommen ist und tauch erst gegen Ende für einen Cliffhanger wieder auf. Die restlichen Statesman dienen nur noch für lustige One-Liner, vergnügliche Actionsequenzen oder mutieren gegen Ende auf idiotische Art zu Bösewichten!

                                Apropos Bösewichte; Julianne Moore als fanatisches 50er Jahre Girl mit Roboterhunden, welche sich auf einer Insel das Set von American Graffiti nachgebaut hat, ist zwar amüsant, aber auch austauschbar. Kein Vergleich zu Samuel L Jackson, welcher auch bei weitem besser geschrieben worden ist und dessen Plan nachvollziehbarer und teuflischer war. Und warum kidnappt eine Frau, welche explizit den American Way of Life zelebrieren möchte, ausgerechnet Elton John? Ich meine fuck, es war ja ab und zu lustig mit dem Typen, aber warum Elton John? Na weil Matthew Vaughn das eben lustig fand…..aus keinem anderen Grund!

                                Dass diese „Poppy“ wohl nicht der stärkste Bösewicht sein wird, haben wohl auch die Schreiberlinge gedacht. Darum zog man noch den (neuen – Obamas Kopf wurde im Erstling pulverisiert) US-Präsidenten auf die Seite der Antagonisten und torpediert die Geschichte damit gleich selber. Seine Motivation Böses zu tun ist weit aus nachvollziehbarer und man hätte sich gerne auf diesen Charakter fokussieren dürfen, ja ihn zum Haupt-Bösewichten machen müssen.

                                Und so hangeln sich die verbleibenden Protagonisten von Actionsequenz zu Actionsequenz, singen, fluchen, schiessen oder quatschen. Eggsy ist nun mit seinem Arschfick vom Ende des ersten Films in einer Beziehung. Und die Prinzessin scheint wie er selber ein Doppelleben zu führen, welches so überhaupt nicht glaubwürdig erscheint. Aber man musste dem Charakter wohl eine Motivation geben sich durch diese Fortsetzung auch bis zum Ende zu kämpfen.

                                Und gekämpft wird zwischen viel Füllmaterial oft. Man versuchte die Bar-Szene mit einer neuen Figur zu kopieren. Aber einen echten Grund warum es dort zu einer Schlägerei kommt sucht man vergeblich. Die Macher konstruieren hier nach belieben um den Fans dass zu bieten was sie sich wünschen, dieselben Szenen wie beim Erstling. Wozu braucht es dann überhaupt eine Fortsetzung?

                                Aber man kann sich auch fragen, wozu steckt Julianne Moore Typen in einen Fleischwolf und lässt diesen zu einem Hamburger verarbeiten? Warum zerstört Sie nur die Kingsman, hat aber sonst keine Sorgen mit anderen Geheimdiensten?
                                Warum vergiftete Sie ihre eigenen Konsumenten? Warum steckt man diese Leute in Käfige? Und warum will ein Statesman dass die Aktienpreise des Whiskeys steigen um jeden Preis? Nur für einen geilen Schlussfight? Warum hockt Eggsy noch in dem schäbigen Appartement rum? Wo ist seine Mutter? Wozu Roboterhunde aber sonst keine Roboterkrieger- Waffen etc.? Was macht die Tante überhaupt auf dieser scheiss Insel? Warum sind da mal Landminen und dann wieder nicht? Wozu überhaupt Landminen auf einer Insel und keine Luft- oder Wasserabwehr in erster Instanz? Was soll der Scheiss? VALENTINE???!!??? Wo bist Du????

                                „Kingsman: The golden Circle“ ist eine zweiter Teil ohne Mut und scheinbar ohne Inspiration auf den tatsächlichen Stärken des Vorgängers aufzubauen. Viele Gelegenheiten für eine erneut einzigartige Action-Agenten-Persiflage werden verschenkt. Man war sichtlich bemüht viel zu bieten, ist aber über das Ziel hinausgeschossen. Der Film fühlt sich einfach nicht mehr so frisch, so unberechenbar und so cool an.

                                Dazu hätte er gerne 30 Minuten kürzer sein dürfen. Denn wenn die grössten Stärken eines Films seine Actionsequenzen sind, dann möchte man diesen auch möglichst schnell über den Weg laufen. Und ja, der Soundtrack ist nett.

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                                  Ecto1 19.09.2017, 11:38 Geändert 19.09.2017, 11:42

                                  "Cosmopolis" ist einer dieser Filme die sich beim zuschauen anfühlen wie wenn man einen alten Kaugummi im Mund hat. Mit der Hoffnung noch einen kleinen Geschmack abzukriegen, kaut man so lange darauf herum, bis man gar nicht mehr merkt dass man einen Kaugummi im Mund hat. Am Ende schmerzt der Kiefer und man spuckt das Ding aus.

                                  "Cosmopolis" hätte ich zwischendurch gerne ausgespuckt, sind diese endlosen, geschwängerten Dialoge doch höchst anstrengend, vor allem da sich nur wenig Dynamik ereignet und der Protagonist wie in einem Kammerspiel fast die gesamte Laufzeit über in seiner Karre hockt.

                                  Sicher hätte der Film interessante Aspekte zu bieten, wenn man denn nicht konstant mit selbigen zugeballert werden würde, so mehr verwirrt und die Synapsen sich im Kreis drehen oder irgendwann das Handtuch werfen.

                                  Optisch finde ich den Streifen einen echten Leckerbissen und die unterkühlte Art eines Robert Pattinson passt in diese, fast schon nihilistische Welt in der sich der Protagonist aufzuhalten scheint.

                                  Am Ende weis ich nicht so recht wohin ich diesen Streifen stecken soll und damit hat er mindestens etwas in mir bewegt. Was dies nun genau ist, muss ich wohl erst noch herausfinden. Aber ein zweites mal tue ich mir diese Rush Hour der Gefühlslosigkeit nicht an, in der erst gegen Ende so was wie eine greifbare Menschlichkeit zu erkennen ist.

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                                    Cyberspace Thriller gibt es ja nicht gerade wie Sand am Meer. Um so erfreulicher dass mit "The 13th Floor" ein kleiner aber feiner Streifen produziert worden ist, welcher einem auf angenehme Art in der virtuellen Realität versinken lässt.

                                    Philosophisches Geschwafel à la "Matrix" sollte man hier nicht gross erwarten. Genauso wenig überzeichnete Actionszenen, Pixelschlachten oder ein buntes "Tron" Production Design. Dieser dreizehnte Stock bietet eine angenehme Entschleunigung und wirkt wie eine warme Tasse Tee an einem verregneten Sonntag.

                                    Echte Brainfucks sucht man ebenso vergeblich, aber wer sich auch nur einen Hauch für die Thematik begeistern lassen kann, sollte schleunigst den Aufzug nehmen und direkt auf den Knopf mit der 13 drücken. Es erwartet einem ein atmosphärischer Cybertrip mit nettem Cast, welcher an einigen Stellen klassische Film-Noir Anleihen aufzuweisen hat und damit eine nette Verbeugung vor seiner Vorlage darstellt.

                                    Gerade in Anbetracht seiner, bereits erwähnten, überschaubaren Konkurrenz, ist "The 13th Floor" ein kleines Juwel für Fans solcher Geschichten und nimmt mich jedes mal wieder mit in eine Welt, in der die Grenzen zwischen Realität und Simulation emotional fliessend, aber physisch um so härter daherkommen.

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                                      Ecto1 18.09.2017, 15:39 Geändert 18.09.2017, 15:41

                                      Ob es nur am fehlenden 80/90er Jahre Feeling liegt dass ich dieses Remake als misslungen betrachte? Eine tolle Optik bringt Len Wisemans Erinnerung ja mit und ist mit Colin Farrell, Kate Beckinsale, Bryan Cranston, Ethan Hawke sowie Jessica Biel höchst ansehnlich bestückt.

                                      Und mit Kurt Wimmer sowie Mark Bomback waren fähige Schreiberlinge am Werk.

                                      Leider ist der neue "Total Recall" aber mit viel Nonsense vollgepumpt, schafft es nicht eine ähnlich faszinierende Zukunfts-Atmosphäre wie das Original zu schaffen und verpulvert sein Budget vornehmlich in den ansehnlichen Special-Effects. Es fehlt die sarkastische Sichtweise welche Paul Verhoeven's Werk(e) damals ausgezeichnet hat und fühlt sich zu ernst, zu ambitioniert an.

                                      Als durchschnittlicher und eigenständiger Sci-Fi-Actionflick kann man sich dieses Remake sicher geben, auch wenn die knapp 2 Stunden stellenweise nur schwer zu ertragen sind und sich an wenigen Stellen sogar ziehen wie Kaugummi. Wenigstens ist die Abwesenheit eines physischen Schwergewichtes vom Kaliber Arnold Schwarzenegger zu verschmerzen, auch er hätte dem Film nicht mehr Seele einhauchen können.

                                      Gerade in Anbetracht dieser totalen Erinnerung, merkt man wieder wie viel besser das "Robocop" Remake doch war, auch wenn dort wie hier die Vorlage klar die Überhand gewinnt. Immerhin habe ich jetzt Bock auf einen Urlaub auf dem Mars, mit einer athletischen Brünette links und einer Hure mit drei Titten rechts.

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                                        Ecto1 17.09.2017, 21:47 Geändert 18.09.2017, 08:58
                                        über Es

                                        Eine aufpolierte Version des Stephen King Kult-Romans bzw. der alten Mini-Serie, welche vor allem dank dem tollem Cast zu überzeugen weis. Alle Jungdarsteller sind glaubwürdig und fügen sich perfekt in das gut inszenierte 80er Jahre Setting ein. Ich hätte zwar gerne gesehen was Cary Fukunaga aus dem Drehbuch herausgeholt hätte, aber man darf mit dem Ergebnis hier durchaus zufrieden sein.

                                        Any Muschietti ist auf dem Gebiet des Gruselfilms ja kein unbeschriebenes Blatt und transformiert "Es" von einem unheimlichen Clown zu einem regelrechten Filmmonster, welches dann eben auch so manches Klischee zu erfüllen hat. Dies gilt auch für die Prügelknaben, welche wie Abziehbilder von halbstarken Schlägertypen wirken, einfach mit einer gehörigen Portion Wahnsinn.

                                        Zum Glück beschränkt sich "It" nicht einzig und allein auf seine Gruselmomente, sondern pflückt geschickt und unterhaltsam die Geschichte des "Verlierer-Clubs" zu einem stimmigen Bild zusammen. Diese Coming-of-Age Anteile sind dann auch die grössten Stärken des Verfilmung, welche zusammen mit Bill Skarsgård als Pennywise eine tolle Symbiose ergeben zwischen Leichtigkeit und Gänsehaut.

                                        Etwas zu kurz kommen die Erwachsenen in der Geschichte, deren Motivationen oder Charaktere nur angekratzt werden und eher unsympathisch denn bereichend für die Geschichte wirken. Dafür verstärken selbige den düsteren Grundton welcher in der Ortschaft Derry irgendwie vorherrschend ist. Dass man den Mut hatte Gewalt an Kindern in einigen Szenen so explizit darzustellen, gibt von mir ein fettes Plus, ist aber im Vergleich zum Buch noch immer relativ harmlos.

                                        Es überrascht nicht dass "It" die ältere Mini-Serie inszenatorisch in die Taschen steckt, Atmosphärisch auf den Punkt genau den Ton trifft und eine durchaus halbwegs würdige Umsetzung des Stoffes an den Tag legt. Ein fetter Mittelfinger in Richtung der "Dark Tower" Verfilmung und ein echter Hoffnungsschimmer für die kommende Fortsetzung.

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                                          Ecto1 17.09.2017, 21:24 Geändert 18.09.2017, 09:00

                                          "Allied" verfällt über die gesamte Laufzeit oft einem unwiderstehlichen Kitsch und fühlt sich dadurch stellenweise wie Kino vor 60 Jahren an. Leider wirkt der Film dadurch an vielen Stellen zu clean und bühnenhaft und bekundet etwas Mühe ein glaubwürdig-dreckiges WW2 Drama abzubilden.

                                          Doch wenn man die ersten 60 Minuten - und damit die Einführung der Geschichte - überstanden hat, offenbart "Allied" das volle Potenzial und gipfelt in seiner Spannung höchst unspektakulär aber nervenzerfetzend. Robert Zemeckis versteht es seine Figuren gekonnt in Szene zu setzen und rettet damit sogar einen wenig engagiert wirkenden Brad Pitt, welchen ich irgendwie als Fehlbesetzung erachte.

                                          Marion Cotillard konnte mein Herz schon in "Taxi" erobern und spielt sich hier zuckersüss direkt in meine Synapsen. In den letzten 30 Minuten sass ich Nägel kauend vor dem Schirm und hoffte auf eine befriedigende Auflösung ohne Skrupel.

                                          "Allied" ist an vielen Stellen sicher zu glatt gebügelt, zu berechnend und ohne echte Überraschungen. Aber dank der famosen Inszenierung, einem passenden und daher erträglichen Kitsch-Faktor und der Kunst der spannenden Langeweile, dennoch ein sehenswerter Film. Die grössten Schwächen kann man also getrost Steven Knight in die Schuhe schieben, welcher das Drehbuch sicher routiniert, aber auch etwas zahm auf Papier gebracht hat.

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                                            Ecto1 15.09.2017, 16:52 Geändert 16.09.2017, 11:26

                                            Ach ja, die Zeiten wo Zack Snyder noch keine Comic-Verfilmungen gemacht und sich an ein kleineres Budget (26 Millionen gemäss Quelle) zu halten hatte. "Dawn of the Dead" zeigt gut sein Auge für tolle Bilder, welche dreckig und authentisch sind, ein gewisses Retro-Feeling aufweisen, aber dennoch pures Entertainment versprühen.

                                            Sein Remake pack das Romero Original mal locker in die Tasche, zumindest was die Inszenierung angeht. Was aber auch kein fairer Vergleich darstellt, zu weit sind die Filme doch auseinander, zu unterschiedlich waren die Möglichkeiten der Macher.

                                            Ok, das Ding mit dem Baby ist eklig, bescheuert, furchtbar bescheuert. Und auch sonst pflegen die Protagonisten sich im munteren überbieten an dummen Entscheidungen. Aber bei diesem Zombie-Spass kann man getrost darüber hinwegsehen, auch dass der Typ mit dem vermeintlich meisten Hirnschmalz sonst Unterhaltungselektronik verkauft.....geil!

                                            "Dawn of the Dead" ist alte Schule in neuem Gemäuer. Optisch nahezu perfekt, liefert er sich nur wenige Durchhänger und dürfte für Fans von gepflegter Zombie-Action genügend Material für einen unterhaltsamen Abend bieten. Dies ist aber auch dem famosen Casting zu verdanken, dank dessem die nett geschriebenen Charaktere zum Leben erwachen und gegen Ende sogar Identifikationsfiguren darstellen. Sprich, es kümmert einem mehr oder weniger was hier passiert!

                                            Herrlicher untoter Streifen, den man sich immer und immer wieder ansehen kann und mir tatsächlich besser gefällt als das Original. Aber dies war auch bei "The Hills have Eyes" schon der Fall. Dank moderner Technik und respektvoller sowie engagierter Inszenierung, wirken diese Remakes eben oft wie das Original auf Steroiden.

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                                              Recht lahmer Bodyguard Rip-off mit Kung-Fu Meister Jet Li. Die Actionszenen sind zwar sehenswert und vor allem das Finale kann mit einer tollen Fightsequenz überzeugen. Ansonsten ist bei diesem Streifen aber nicht viel Substanz vorhanden und wohl nur für Fans des Hauptdarstellers wirklich sehenswert.

                                              Da bevorzuge ich doch bei weitem lieber die US Vorlage mit Kevin Costner, welche bei der essentiellen Romanze des Plots, weit aus glaubwürdiger zu sein scheint. Und gerade in der amerikanischen Version von "The Defender" wirkt die Synchro oft zum fremdschämen und dem kleinen Jungen hätte ich ziemlich schnell links und rechts eins in die Fresse gehauen, auch wenn die eine Szene mit der geladenen Pistole noch das spannendste im ganzen Film war.

                                              Nettes Easteregg am Rande: Jetzt weis ich wo John Wick den Shooting-Move "Erst Fuss und dann Kopf" geklaut hat. Nett, mehr aber auch nicht!

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                                                Ecto1 09.09.2017, 14:08 Geändert 09.09.2017, 14:09

                                                Charmantes Black Cinema der 70er Jahre mit einem jungen Bill Cosby und dem routinierten Sidney Poitier. Curtis Mayfield schmeichelt einem mit seinen Produktionen das Ohr, während die beiden Kleingauner versuchen Geld für ihre Sekten-ähnliche Gemeinde aufzutreiben.

                                                Leider zündet der Humor bei dem ganzen Klamauk nur selten, zu platt sind die Witze, zu exponiert das Mimenspiel von Cosby, zu ernsthaft nimmt sich die Inszenierung. Dabei wirkt das Ganze wie ein heiteres Gangster-Kostümfest und über Logik muss man sich hier nicht im geringsten Gedanken machen.

                                                Hervorheben darf man sicher die Kamera bzw. Regiearbeit von Poitier, welcher hier sehr routiniert das flache Drehbuch auf den Schirm zaubert.

                                                Als reiner Spassfilm mit 70er Jahre Groove, funktioniert "Let's do it again" zwar über weite Strecken, kann aber am Ende auch nicht über seinen eigenen Schatten springen. Gerade in Anbetracht solcher Meisterwerke aus der selben Epoche wie "Der Clou", wo es ebenfalls um ähnliche Trickbetrügereien geht, geht dieser Beitrag recht schnell baden.

                                                Für Freunde dieser Zeit ist der Film dennoch einen Blick wert, auch wenn er für eine Komödie zu brav und antiquiert, und für einen Gangster-Thriller zu doof und bühnenhaft wirkt. Als Timepiece ist er aber sicher in jeder Sammlung Gold wert.

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                                                  Ecto1 08.09.2017, 10:28 Geändert 10.09.2017, 03:37

                                                  Ziemlich seichte, klischeebehaftete aber auch typische 90er Jahre Hip-Hop Komödie mit Auftritten bekannter Rap-Grössen der damaligen Zeit. Man hat zwar Anleihen eine sehenswerte schwarze Version, von Police Academy auf den Tisch zu knallen, gibt sich aber mit einem recht dämlichen "Good vs Evil" Plot zufrieden und lässt die alten Yo! MTV Raps Haudegen Ed Lover und Doctor Dre in ihrem tiefergelegten Polizeiwagen Ermittler spielen.

                                                  Pluspunkte gibt es für den stimmigen Soundtrack, welcher sich zwischen 90er Jahre Boom-Rap und New Jack Swing bewegt, alles schön auf cool gebürstet.
                                                  Im Vergleich zu ähnlichen Vertretern der damaligen Zeit, als Referenz nehme ich hier mal "House Party", fehlt es dem Film besonders gegen Ende an einer halbwegs glaubwürdigen Geschichte und die ewigen Sprüche in meist gepflegtem New York Ghetto-Brother Slang zünden irgendwann auch nicht mehr.

                                                  Wer für solche Blödeleien auf tiefem Niveau empfänglich ist, der kann hier bedenkenlos einen Blick riskieren. Fans (damalig) bekannter Rap-Grössen, dürften ab den meist liebelosen Kurzauftritten eher enttäuscht sein. Und wer sich den Film nur wegen der Musik geben möchte, kann auch auf den Soundtrack zurückgreifen.

                                                  "Who's the Man" bedient seine Zielgruppe der damaligen MTV-Zuschauer sicher auf amüsante Weise, kann aber in Anbetracht besserer Alternativen mit gleichen Bedingungen nur bedingt überzeugen und liefert vor allem eine Geschichte welche im Verlauf des Films immer idiotischer wirkt.

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                                                    Russell Crowe steht hier kurz vor der Geburt, zumindest wenn man seine Physis betrachtet. Als dicker Jackson Healy hat er eben nicht mehr das selbe Charisma wie zu seinen besten Zeiten. Dennoch passt die Chemie mit Angsthase Holland March (Ryan Gossling) und es macht Spass den beiden ungleichen Typen bei der Arbeit zuzusehen.

                                                    Das Production Design schafft es eine glaubwürdige 70er/80er Jahre Stimmung aufzubauen, auch wenn die Atmosphäre Lichtjahre von einem "Boogie Nights" (Als Referenzwert) entfernt herumschwirrt. Vermisst habe ich vor allem das stilsichere Einbinden bekannter Hitparaden-Kracher, welche hier höchstens beiläufig dem Zuschauer vor die Füsse geworfen werden.

                                                    Begeistert war ich von der Vater/Tochter Beziehung zwischen Holly (Angourie Rice) und Holland und ich würde sogar Russell Crowe opfern um den beiden mehr Screentime zu geben, ist das Duo in meinen Augen doch für die genüsslichsten Momente von "The Nice Guys" zuständig.

                                                    Ein kugelrunder Crowe als Schläger, Gosling als Privatdetektiv und alleinerziehender Vater, und eine tote Pornodarstellerin als Kick-off in den späten 70er Jahren. Eigentlich klingt dies doch nach einer netten Mischung für eine würzige Buddy-Actionkomöde.

                                                    Leider mangelt es "The Nice Guys" aber an einem spannenden Plot, da selbiger irgendwie unspektakulär dahinplätschert und es nicht schafft den Zuschauer richtig abzuholen. Mir war bis zum Ende egal warum sich die beiden eigentlich die Mühe machen, wer die verschiedenen Typen sind und was eigentlich das Ziel des Films ist.

                                                    Anzeichen von Langeweile wechselten sich mit anteilslosem folgen der Geschichte ab und die Frage in welchem Monat Russel Crowe nun zu sein scheint, war präsenter als der Schauspieler selber. Man hätte gerne mehr Pfiff in die Geschichte packen dürfen und einen echten, rasanteren Antrieb für die Figuren etablieren können.

                                                    Dank guten Cast, erdigem Old-School Feeling und einigen ganz amüsanten Szenen, rettet sich "The Nice Guys" hauchdünn vor dem Absturz in den Durchschnitt. Vielleicht muss ich mir den Film noch einmal an einem anderen Tag in den Player schieben, aber ich habe das bedrückende Gefühl dass diese ein typischer Vertreter der Sorte "1x anschauen reicht völlig" ist und somit höchstens als Leihversion zu überzeugen weis.

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