Ecto1 - Kommentare

Alle Kommentare von Ecto1

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    Ecto1 10.04.2018, 16:36 Geändert 10.04.2018, 17:13

    Eigentlich ein absolut unnötiges Remake, steht der Film von 1990 doch wunderbar für sich und hat trotz aller Schwächen auch seine richtig starken und vor allem atmosphärischen Momente.

    Es wäre auch weit aus spannender gewesen, auf dem Original aufzubauen, eine Art Fortsetzung zu machen und die Arbeit und Forschung der damaligen Truppe aus einer verschlossenen Schublade zu holen.

    „Flatliners 2017“ versucht der Thematik aber überhaupt nicht neue Aspekte hinzuzufügen, sondern kopiert einfach mehr oder weniger die Handlung der Vorlage und schmückt diese mit moderner Optik aus.

    Wo schon „Flatliners“ von 1990 stellenweise flach und auch unglaubwürdig dahergekommen ist, setzt dieser Film noch eine ganze Schippe Bullshit obendrauf. Wo der Vorgänger immerhin einen gewissen Respekt vor dem Tod und dadurch eine oft ehrfürchtige Stimmung aufzubauen wusste, wirkt das Remake wie ein Ballermann des Todes. Sterben als neue Designer-Droge, wer will noch mal, wer hat noch nicht?! Diese Art mit der Thematik eine neue Generation zu begeistern, wirkt so sorglos wie der Umgang der Studenten mit dem Thema Nahtoderfahrung.

    Hier wird nicht wirklich geforscht, hier wird Party gemacht! Dabei hätte dieses Thema so viel mehr zu bieten als einen simplen Mystery-Thriller mit einigen Gruselszenen und ohne viel Substanz. Unter diesen Umständen bemerkt man erst wieder, was „Flatliners“ damals richtig gut gemacht hat.

    Es ist das bescheuerte Drehbuch welches hier eine nach wie vor spannende Grundidee, sprichwörtlich zu Tode reitet.

    Eigentlich schade, denn in einigen Szenen zeigen sich durchaus die Stärken welche eine Neuverfilmung des Stoffes dabei gehabt hätte. Aber es wäre wohl eine andere Vorgehensweise nötig gewesen um hier nicht nur ein absolut (unter-)durchschnittliches Remake, sondern einen eigenständigen Film hervorzubringen, welcher das Thema der Vorlage respektvoller und vor allem interessanter aufzugreifen weis.

    Am Ende ist „Flatliners 2017“ kein völlig unbrauchbarer Film geworden, aber eben auch kein sehenswerter. Kann man sich einmal ansehen und danach gleich wieder vergessen. Oder gleich das Original von 1990 in den Player schieben. Wirkt evtl. etwas angestaubt, dafür um ein vielfaches atmosphärischer und eindrücklicher.

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      Ecto1 10.04.2018, 10:56 Geändert 10.04.2018, 11:12

      Es ist schon erstaunlich was das Buch zu „Ready Player One“ für einen Hype auslösen konnte, ist die Geschichte (Anm. im Buch) doch eigentlich eine reine Fanboy Ejakulation auf höchst infantilem Niveau.

      Das ewige runterbeten alter Filme, TV-Serien, Musik und vor allem Retro-Games, erschöpft den geneigten Leser recht schnell und man fragt sich ob dieser Wade Watts überhaupt ein Mensch ist. Den kein menschliches Wesen wäre fähig sich dieses ganze Wissen in einer kurzen Zeitspanne (Wade ist ja im Buch auch „nur“ ein Teenager) derart detailverliebt anzueignen.

      Dazu eine Story welche sehr eindimensional daher kommt und neben den ganzen Referenzen sowie feuchten VR-Träumen, nicht viel Substanz für Leser mit einem grösseren Horizont zu bieten hat. Sprich, das Buch war mir trotz vieler Überschneidungen meiner eigenen Interessen, schlicht zu dumm. Doch in Anbetracht einer kommenden Verfilmung, war ich gerade durch diesen Umstand positiv gestimmt. Ein Buch mit diesen Qualitäten – oder eben so wenigen – lässt sich sicher ganz toll als visuellen Porno umsetzen.

      Und hier haben wir also das Endprodukt des Nerd….oder besser gesagt, Fanboy-Fiebertraumes von Ernest Cline in Form eines grösstenteils animierten VR-Feuerwerks. „Ready Player One“ wird gleich zu Beginn mit einer eindrucksvollen Rennsequenz eröffnet, die so zwar überhaupt nicht im Buch vorgekommen ist, aber perfekt den Sehnerv zuzuballern weis. Auf eine längere Einführung muss man zwecks Laufzeit eben verzichten, hier geht es gleich zur Sache und auch um den ersten von drei Schlüsseln die es zu finden gibt.

      Ich verstehe durchaus warum man die Story kompakter gestalten musste. War aber trotz der visuellen Gewalt enttäuscht dass sich die Suche nach den Schlüsseln – zumindest zu grossen Teilen – so stark vom Buch unterscheidet. Wozu mit viel Schweiss und Kreativität eine echte und abenteuerliche Jagd in bester RPG Manier aus den Fingern saugen, wenn man dem Kinopublikum auch einfach eine tolle Actionsequenz vor den Latz knallen kann?! Die Lösung, wie Wade dann zum ersten Schlüssel kommt, fand ich zwar höchst lächerlich und uninspiriert, aber anscheinend wollte man die Denkmurmel der Zuschauer nicht zu sehr strapazieren.

      Überhaupt ist der Film noch eine ganze Ecke flacher als die Buchvorlage, welche immerhin ein Gefühl für die Grösse der Oasis und den Zustand in der realen Welt vermitteln konnte. Man hat die Story entschlackt! Es gibt weniger Referenzen, Wade Watts ist kein allwissendes Lexikon mehr (Was ich wiederum sehr begrüsst habe), die Welt der Oasis beschränkt sich auf wenige Handlungsorte, die reale Welt spielt nur noch eine Randnotiz und die Zeitspanne zwischen dem ersten und dem letzten Schlüssel wurde extrem gekürzt. Ja, es musste eben alles in diese – immerhin – 140 Minuten passen.

      Auch wenn ich kein Verfechter der Buchvorlage bin und immer Verständnis dafür habe, wenn die Handlung eines Schriftstückes auf die Essenz herunter gerechnet werden muss um in einem Kinofilm Platz zu haben, so finde ich es irgendwie doch schade dass die Story so gehetzt daher kommt, was vor allem bei der Liebesgeschichte bemerkbar ist. Dadurch findet man keine echte Bindung zu den Figuren und vieles wirkt noch konstruierter als es hätte sein müssen. Bei 3 Schlüsseln, hätte man also gerne 3 Filme produzieren können, eine Formel welche ja schon bei anderen Buchumsetzungen (Anm. Panem, Maze Runner etc.) angewendet worden ist.

      Aber was nützen einem diese Gedanken schon, nun muss man eben fressen was uns hier aufgetischt worden ist. Immerhin konnte man mit Steven Spielberg einen grossen Namen für den Regieposten begeistern. Ein Name der dank seiner vielen Kultfilme gleich selber als Referenz für die Geschichte herhalten muss, welche Ironie. Spielberg kann man jedenfalls keinen Vorwurf machen, denn er inszeniert „Ready Player One“ handwerklich ohne Makel und auf routinierte Weise. Und dank Alan Silvestri, der für den Soundtrack verantwortlich war, fühlt man sich in mancher Szene tatsächlich zurückversetzt in eine Zeit, wo fliegende DeLoreans etwas völlig neues gewesen sind.

      Das Retro-Gefühl, verpackt in einen modernen Look, passt also. Und man darf sich an vielen bekannten und kultigen Film-Figuren und Gadgets erfreuen, auch wenn selbige am Ende eben auch nicht die Original darstellen, sondern leere Avatar Hüllen in einer unechten Welt sind. Wer hier auf die Jagd nach Referenzen geht, verpasst aber womöglich den Film.

      Verpasst wurde aber vor allem die Gelegenheit, die Welt ausserhalb der Oasis näher zu beleuchten. Diese bleibt für den Zuschauer nicht greifbar und wirkt nur als Bindeglied zwischen den VR-Szenen. Warum laufen da überhaupt Menschen mit VR-Brillen auf der Strasse herum? Etwas dass im Buch nicht vorgekommen ist und selbst dort deplatziert und unnötig unglaubwürdig gewirkt hätte. Wenn die Immersion in der Oasis so real ist wie uns der Film (Und das Buch) erzählt, dann kann man sich solche Fragen durchaus stellen.

      Abseits solcher Dummheiten erlebt der geneigte Filmfan sogar richtig einzigartige Momente (Ich sage mal, The Shining), welche eine absolut tolle Hommage darstellen, aber am Ende eben auch nur Versatzstücke einer grösseren Idee sind. Man erkennt an so vielen Stellen das Potenzial welches diese Geschichte für die grosse Leinwand gehabt hätte, muss sich aber mit einem simplen Actionfilm zufrieden geben, der einem visuell grandios zu unterhalten weis.

      Und so schliesst sich am Ende der Kreis, denn „Ready Player One“ fand ich als Buch schon kein Meisterwerk und an mancher Stelle sogar extrem zäh. Der Film kommt da weit aus zugänglicher daher, schneidet aber ein gutes Stück zu viel vom Ballast der Vorlage ab.

      An manchen Stellen hätte ich ihm als geneigter Fan vieler Inhalte, wohl gerne eine 8 von 10 oder sogar noch höher gegeben. Aber es ist am Ende einfach ein Film geworden, der eine Sache wirklich sehr gut hinbekommen hat. Mich über 140 min fast perfekt zu unterhalten…nicht mehr und nicht weniger.

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        Ecto1 04.04.2018, 13:03 Geändert 04.04.2018, 17:00

        Yeah! Bigger ist better! Haut die Scheisse raus, hier kommt John Boyega für Idris Elba und Scott Eastwood für.....egal, Scott Eastwood! Lasst die Roboter krachen, hauen wir Transformers in Grund und Boden! Bumblebee? Pfff, hier baut man seinen süssen Roboter Begleiter noch selber!

        "Pacific Rim 2" war im 4DX Kino ein absolutes Action Feuerwerk und lässt Godzilla vs Megatron wahr werden. Mir wurden nonstop die Synapsen zugeballert, ich wurde hin- und hergerissen, es funkelte, rauchte, blitzte und krachte fast am Laufmeter.

        Dabei dachten sich die Macher wohl, dass ich bei dem ganzen Theater vergesse dass ich hier eigentlich einen Film schauen wollte und keinen Disney-Ride gelöst hatte. Fuck, "Pacific Rim 2" ist die Fortsetzung aller Fortsetzungen. Noch mehr, noch grösser....noch idiotischer!

        Wo der Erstling immerhin noch einen gewissen Charme hatte und versuchte einen halbwegs glaubwürdigen Crossover zwischen Monstern und Robotern aufzutischen, haut der zweite Teil einfach nur auf die Kacke und bläst einem in bester Michael Bay Manier das Hirn heraus.

        Schade, denn der Einstig hat mir eigentlich gefallen und John Boyega endlich mal nicht als weinerlichen ex Storm Tropper zu sehen ebenfalls. Doch sobald die Kacke zu dampfen beginnt, spürt man die leeren Drehbuchseiten dieses Stumpfsinns.

        Immerhin, die Optik stimmt und die Prügeleien im XXXXL Format lassen es im - entsprechenden - Kino ordentlich krachen. Ansonsten bietet der Film in allen Bereichen weniger als sein Vorgänger, welchen ich durchaus zu schätzen gewusst habe.

        Mein Tipp - auf in ein 4DX oder Imax Kino, 100 Minuten das Gehirn pfeffern lassen, danach eine Pizza essen gehen und nie wieder an diesen Film denken.

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          Ecto1 04.04.2018, 12:42 Geändert 10.04.2018, 16:47

          Idiotische Erotik Produktion welche alle schlechten Eigenschaften früher Kung-Fu-Trash Filme aufgreift und diese parallel zur Lust zu steigern weis. Als Pärchen wird man hier auf der einen Seite gut animiert, dank toller Optik und ansprechenden Darstellern. Nur nützt das Ganze nichts, wenn danach unnötige Gewalt, miese Dialoge und Pferdeschwänze die Lust im Keim ersticken.

          Man hat bei diesem idiotischen Machwerk grundsätzlich 4 Möglichkeiten.

          Man schaut sich den Film enthaltsam an und erfreut sich ab diesem China-Trash und/oder lacht sich den Bauch wund.

          Man schaut sich nur die Erotik-Szenen alleine an und beglückt dabei/danach sich selber oder den Partner.

          Man schaut sich den Film als Pärchen an und erlebt wie schnell eine Frau abgeturnt sein kann sobald der Film versucht eine absolut hirnrissige Geschichte zu erzählen.

          Oder man verzichtet gleich auf diesen Dreck und haut sich entweder einen guten Porno (Ja das gibt es), einen guten China Kung-Fu Flick oder irgend einen Erotik-Thriller der 90er Jahre rein. Alles ist über die gesamte Laufzeit anregender als dieser Mist!

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            Tolle Leistung von Miles Teller, sympathischer Aaron Eckhart und eine Geschichte mitten aus dem Leben. Wie immer wenn es sich um wahre Begebenheiten handelt, werden selbige heroisch aufgeblasen oder zwecks Unterhaltungswert zurecht geschlagen.

            "Bleed for this" wirkt aber dennoch äusserst bodenständig und glaubwürdig, und stellt damit einen der besseren Boxfilme der letzten Zeit. Diese Mischung aus Independent Film und Kassenschlager, macht für mich hier den Reiz der Geschichte aus. Selbst wenn mich die Story grundsätzlich kälter gelassen hat, als man es eigentlich erwarte würde.

            Aber nur schon der famose Cast ist es wert, hier einen Blick zu riskieren. "Bleed for this" lebt von seinen Schauspielern und der kurzweiligen Inszenierung einer Geschichte, welche herrlich unaufgeregt serviert worden ist. Ganz wie es Vinny Pazienza sagen würde....wenn man es einfach tut, ist auch das scheinbar unmögliche, eigentlich ganz einfach.

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              Ecto1 04.04.2018, 11:56 Geändert 04.04.2018, 11:58
              über Raw

              "Raw" ist ein richtig unsympathischer Film. Fast durchwegs alle Figuren und Charaktere hier sind Arschlöcher. Jeder Tag scheint eine Art Spring Break der Todsünden zu sein. An einer Uni wo es keine Lehrer zu geben scheint und die neuen Studenten behandelt werden wie in einer Fortsetzung zu "Das Experiment".

              Dabei wollte man hier doch eine schockierende Kannibalen-Geschichte auftischen mit einem tollen Twist am Ende. "Raw" schreit einem in vielen bedeutungsschwangeren Szenen förmlich den Plot ins Gesicht und konnte mich daher auch nicht wirklich überraschen.

              Ich war sogar enttäuscht darüber, dass man den Film so surreal inszeniert hat, denn die Story hätte durchaus Potenzial gehabt um mehr herauszuholen. Aber für das geneigte Festival-Publikum, welches schnell mal einen Film abfeiert der anders zu sein scheint, hat dies dennoch gereicht.

              "Raw" hat seine Momente, zieht seine Stimmung aber weniger aus den Handlungen der Figuren als aus seiner depressiven Inszenierung. Oft intelligent, dann wieder dumm wie Stroh. Manches ist hier auch einfach völliger Bullshit!

              Einer der Filme, wo ich für ein ordentliches Remake plädiere. Mit mehr Budget, mehr Mut auch mal den üblichen Konventionen zu folgen und einem besseren Drehbuch. Dann könnte sich hier eine echte Perle und nicht einfach ein Festival-Liebling, herauskristallisieren.

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                Die DC Avengers blasen zum Angriff und haben sich nach eine handvoll Filmen sowie Netflix Serien also gefunden, um gemeinsam das Böse zu bekämpfen.

                "Batman v Superman" hat mir damals optisch gut gefallen, war aber schlicht zu überladen und mit einem möchtegern Lex Luthor auf Speed zu nervös. Dafür konnte ich Ben Affleck als Fledermaus viel abgewinnen. Henry Cavill ist der erste Superman, den ich als Erwachsener irgendwie abfeiern kann, aber "Man of Steel" wollte ebenfalls zu viel und zog sich im über ambitionierten dritten Akt daher wie Kaugummi. "Wonder Woman" kam schon lockerer um die Ecke, krankte aber an einem schwachen Finale - und sicher nicht an der liebenswerten und überzeugenden Gal Gadot.

                Man hatte wohl nicht die Geduld dem armen Aquaman noch einen Solo-Film zu verpassen bevor die Sause los geht und der als lustige Sidekick installierte "The Flash", durfte sich bis jetzt nur auf Netflix tummeln. Garniert wird die Heldentruppe mit Cyborg, einem Charakter den ich bis jetzt schlicht nicht gekannt habe, der aber eine gewichtige Rolle im Film zu tragen hat.

                Und so trifft sich diese wild zusammengewürfelte Truppe in "Justice League", um mal wieder irgend einen Bösewicht zu bekämpfen, der mit irgend einem Plan um die Erde irgendwie zu zerstören daherkommt. Nein, Überraschungen kann man von diesen Filmen, egal ob DC oder Marvel, eigentlich nicht mehr erwarten. Und so zählt hier alleine der Unterhaltungsfaktor mit (zu-) viel CGI, flapsigen Sprüchen und heroischen Kämpfen.

                Im Gegensatz zu "Batman v Superman", wirkt Batman hier weit weniger eindrücklich und wird zum reichen Playboy, der neben den "echten Superhelden" immer wieder auf die Fresse bekommt, degradiert. "Justice League" macht von anfang an klar, dass man näher an den Comic Look rücken wollte, weg vom plastisch-düsteren, glaubwürdigeren Ansatz, welcher Snyder mit Watchmen oder Nolan in der Dark Knight Trilogie meisterhaft umzusetzen wusste.

                Man nähert sich Marvel, was den Comic Fans wohl nur recht ist. Mehr Spiel, Spass und Schokolade sozusagen. Dass man die Konkurrenz zu den Avengers etwas hektisch auftischen wollte - wo Marvel es sich erlaubt hat zuerst für (fast) jeden Helden mindestens eine Film rauszuballern - merkt man leider an einigen Figuren. Aquaman? Der Säufer aus dem Meer (Er sitzt wohl sprichwörtlich nicht gerne au dem trockenen) wirkt z.b so eindimensional wie es eine Actionfigur nur sein kann.

                Richtig in Fahrt für meinen Geschmack kommt "Justice League" erst, wenn der Mann aus Stahl (Ist kein Spoiler oder, er ist schliesslich auf dem Cover) mitmischen darf. Aber da ist der Film auch schon fast vorbei und die Logik ebenfalls. Wie schnell ist der Flash und Superman schon wieder? Wie lange sind die beiden unterwegs um ein paar Zivilisten zu retten die mit dem Auto.....ja mit dem Auto, abgehauen sind. Aber für ein Spässchen greift man eben rasch mal tief in die Kloschüssel....dem Unterhaltungswert schaden solche Ungereimtheiten ja doch nicht.

                Dass der böse Bösewicht am Ende nur eine weinerliche Puppe darstellt und schneller verschwindet als einem lieb ist, passt dann irgendwie zu meinem Eindruck eines unterhaltsamen Films ohne echte Ecken und Kanten. "Justice League" ist zumindest rasch verdaut ohne einen echten bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben, verknüpft aber immerhin die vorherigen Werke auf eine halbwegs nachvollziehbare Weise.

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                  Ecto1 13.03.2018, 09:46 Geändert 13.03.2018, 09:47

                  Die ersten Kritiken sind vielversprechend, auch wenn gewisse Dinge aus dem Buch nicht übernommen wurden, was wohl auch mit Rechten und Aufwand zusammenhängt. Und die Love-Story, welche schon im Buch etwas aufgesetzt wirkt, soll hier noch mehr gehetzt wirken, sowie manche Figuren einfach zu kurz kommen.

                  Der Hauptcharakter soll zum Glück keine offensichtliche "Mary Sue" mehr sein, das hat mich im Buch am meisten gestört. Ich denke hier könnte mich der Film also tatsächlich mehr abholen als die Vorlage. Dass ein 120min Film nicht das komplette Schriftstück - mit allen guten und weniger guten Seiten - abdecken kann und der Cast wohl zu hübsch ist und nicht den Figuren im Buch entspricht, war ja von Anfang an klar.

                  Aber ich bin ja auch kein wirklicher Fan des Buches und halte es (wenn man ihm die ganzen Popkulturreferenzen wegnimmt, was bleibt da noch übrig) für überbewertet, jedoch stellenweise höchst amüsant. Die Schauwerte werden sicher passen und mein Ticket ist schon reserviert - nur schon um mal wieder einen fliegenden DeLorean auf der grossen Leinwand sehen zu dürfen.

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                    Ecto1 12.03.2018, 09:55 Geändert 12.03.2018, 09:57

                    Lahme Fortsetzung des Kultfilms von 1985. Die Geschichte wird zwar weiter gestrickt, jedoch ohne dabei besonders originell zu sein. Man tauscht beim Antagonisten Mann gegen Frau, wiederholt einige Muster, holt zwei liebgewonnenen Figuren aus der Mottenkiste und versucht die Party zu wiederholen.

                    Gepaart mit oft surreal wirkenden Vampirangriffen, Humor mit der Kneifzange und einem dämlichen Plot, wollte man wohl eine Art Sexy-Parodie drehen, konnte sich aber dann doch nicht so recht entscheiden in welche Richtung die Stimmung drehen sollte.

                    Natürlich dürften Freunde von billigen B-Movies hier hellhörig werden, denn wer es gerne trashig mag, kommt hier voll auf seine Kosten. Jedoch wird zu keiner Zeit das Niveau des Vorgängers erreicht, welcher noch die richtige Mischung aus Stumpfsinn, Humor und Vampir-Thriller mitgebracht hatte und eine ganze Ecke atmosphärischer war. Daher erachte ich „Fright Night - Part 2“ als überbewertet und würde den Film als zu vernachlässigen einstufen.

                    Immerhin, kompletter Müll ist der Streifen nicht. Man kann sich kurzweilig damit unterhalten oder an den amüsanten Effekten erfreuen. Aber ich würde sogar das Remake des Erstlings diesem hier jederzeit vorziehen. Mir war der Film einfach zu blöd und obwohl 1988 erschienen, stellte sich auch kein Nostalgie-Faktor bei mir ein um noch ein Bonuspünktchen herauszupressen.

                    Da hätte ich mal besser auf mein Bachgefühl gehört, habe mich aber von den oft guten Rezessionen blenden lassen, welche wohl von Leuten stammen die mit dem Film gross geworden sind oder diese Art der Inszenierung grundsätzlich abfeiern können.

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                      Ecto1 09.03.2018, 11:45 Geändert 09.03.2018, 13:12
                      über Martyrs

                      Gerade bemerkt dass ich dazu hier noch keine Kritik verfasst habe. Daher habe ich einen alten Text den ich mal dazu geschrieben habe hervor genommen.

                      Aussage meiner Frau am Ende: "Wer kommt auf solch kranke Ideen" Meine Antwort: "Es ist nur ein Film".

                      Ich denke das war die schwerste Kost die ich damals - und heute - seit langem sehen durfte. Der Film beginnt als seichter Horror Streifen, wird dann zum verstörenden Terror und schlägt in der zweiten Hälfte in eine Mischung aus Thriller, Torture Drama und einer Prise Fantasy voll auf den Sehnerv. Ich möchte gar nicht zu viel verraten, aber man darf sagen dass die Szenen alle schonungslos dargestellt werden. Damit meine ich jetzt nicht solchen Quatsch wie: "Der krasseste Film ever".

                      "Martyrs" hält keine Maske vors Gesicht und ist am Ende wie ein Schlag in die Magengrube. Ich muss dazu sagen, dass ich im Gegensatz zu anderen Kritiken zu dem Film, kein Mitgefühl zur Hauptdarstellerin in der zweiten Hälfte aufbauen konnte, da diese an Ihrer Situation grundsätzlich selber Schuld ist. Aber wenn man sich auf diesen Film einlässt, ohne ständig zu denken: "Was für ein Schrott, kranker Scheiss etc." dann erlebt man eine grosse Spannung die durch die Mischung aus Ekel, Verwunderung, Ratlosigkeit, Abstossung und Verständnislosigkeit herrührt.

                      Alleine die fast 30 Minütige Foltersequenz, wo die Protagonistin ständig auf eine brutale, kranke, herzlose Art und Weise gefoltert wird, würde so manchem zum betätigen des "Stop" Buttons bewegen. Aber so brutal es klingt, diese Szenen sind absolut notwendig um die Glaubwürdigkeit dieser "Perversion" für den Zuschauer aufrecht zu erhalten. Die Story ist in Ihren Grundzügen simpel aber einzigartig.

                      Es mag Filme geben die Gore Szenen brutaler zeigen, aber es gibt wenige Filme dieser Art die so komplett und dabei schonungslos sind. Am Ende lässt einem der Film mit vielen Fragen zurück und es gibt viel Platz für eigene Interpretationen. Man darf sich darüber streiten ob einige Szenen und Effekte nicht zu weit gehen und ob der Film auch auf sanftere Art funktioniert hätte. Ich denke nicht!

                      Über den visuellen Stil lässt sich also streiten und manch einer wird am Ende denken: "Wer kommt auf solch kranke Ideen" Nun, ich würde dann sagen: "Es ist nur ein Film".

                      Ein intelligenter aber auch kranker Horror-Thriller. Wer sich darauf einlässt erlebt schwere Kost die lange im Magen bleibt.

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                        Ecto1 08.03.2018, 10:33 Geändert 08.03.2018, 10:44

                        Das Leben ist nicht fair! Ein Satz den wohl jeder schon mindestens einmal in seinem Kopf hatte. Und das Leben als Lehrer in den USA, scheint sprichwörtlich die Hölle zu sein. Schüler haben im Schulsystem Sonderrechte, da die Schule(n) sich vor einer Klage durch die Eltern bzw. des Schüler-Anwalts fürchtet, Lehrer finden keine Unterstützung, kämpfen mit begrenzten Mitteln und sind sprichwörtlich machtlos einem Schulsystem ausgeliefert, in welchem es nur Gewinner oder Verlierer gibt. Gehört man zu der zweiten Gruppe, zieht man gleich alle mit sich runter die im Weg stehen.

                        Als halbwegs gebildeter Mittel-Europäer mit einem gesunden Umfeld, der die USA höchstens aus zahlreichen Urlauben kennt, ist mir die Darstellung des Schulalltages in „187“ etwas suspekt und für meinen Geschmack etwas gar Klischeebehaftet gezeichnet. Damit möchte ich nicht abstreiten dass es Problemschulen gibt, auch hier in Europa, wo gewisse Gruppierungen sich wie kleine Könige aufführen und eine Karriere als Wannabee-Scarface anscheinend erfolgversprechender ist, als wirklich etwas im Kopf zu haben. Das Schulsystem ist in manchen Orten schlicht überfordert, es fehlen Mittel und Wege und oft fangen die Probleme schon ausserhalb der Schule an, welche dann eben ins Klassenzimmer getragen werden. Aber dies hier breitzutreten würde ins Unendliche führen.

                        In „187“ konzentriert sich die Handlung auf den idealistisch eingestellten Lehrer Trevor Garfield (Samuel L. Jackson), der durch eine hinterhältige Attacke nicht nur seine Gesundheit, sondern auch seinen Glauben an eine bessere Welt verliert. In den Schulen herrscht Krieg, ein Krieg den man gegen manche Individuen nicht gewinnen kann, ausser man beseitigt selbige still und heimlich. Warum sich Kids welche so oder so auf alles scheissen, nicht mit der Wimper zucken wenn jemand erschossen wird und wohl eher eine Karriere als Gangster anstreben, überhaupt noch zur Schule bemühen, bleibt mir ein Rätsel. Aber hier fungiert die Schule wohl als (a)sozialer Treffpunkt, da die eigenen Verhältnisse Zuhause schon vollgeschissen sind.

                        Auch habe ich die Struktur der Schule, wo Trevor Garfield nach dem Mordversuch unterrichtet, nicht völlig kapiert. Wird dort zwischen guten Schülern (Klimatisierte Klassenräume) und hoffnungslosen Fällen (Heruntergekommene Bungalows) unterschieden? Es werden den Schülern beim Eingang die Baseball Caps abgenommen und man wird nach Waffen durchsucht, aber Sonnenbrillen (trivial ja) im Unterricht, Spraydosen oder mutwillige nächtliche Zerstörung bleibt unbeobachtet? Eltern machen sich Sorgen um Ihre Kinder weil ein offensichtlich krimineller Schüler umgebracht worden ist, aber dass ihre Schützlinge auf eine Schule gehen wo ein Gangster-Verhalten zum guten Ton gehört, beunruhigt selbige nicht?

                        Auch die Lehrer scheinen entweder komplett desinteressiert (John Heard als Dave Childress) oder hoffnungslos liebenswürdig (Kelly Rowdan als Ellen Henry) zu sein. Über die Hintergründe aller Figuren ist bis auf Trevor Garfield überhaupt nichts bekannt. Alle dienen nur dem Zweck die ihnen zugeteilte Rolle befriedigen zu müssen, ob selbige glaubwürdig oder nachvollziehbar ist, spielt dabei keine Rolle. „187“ wirkt durch diese Umstände extrem oberflächlich und die Aussage des Films wird einem am Ende plakativ der den Latz geknallt.

                        Man muss den Lehrern mehr Respekt entgegen bringen…..ok, thats it. Und „Macho is bullshit“! Dass die Probleme tiefer im System verankert sind, dass hier von der Politik viel versäumt worden ist und dass der grösste Teil der Schüler keine hoffnungslosen Fälle darstellt, kommt nur Schemenhaft rüber. „Dieser Film wurde von einem Lehrer geschrieben“, das sind die letzten Worte mit denen uns „187“ in einen ratlosen Zustand entlässt. Eigentlich ein Scheissfilm, der versucht Probleme anzuprangern, aber dies auf höchst einseitige und infantile Art.

                        Warum kann ich dem Streifen dann dennoch einiges abgewinnen? Einerseits spielt Samuel L. Jackson hervorragend, emotional messerscharf und denkwürdig. Auf der anderen Seite gefällt mir die Inszenierung des Films. Die Nervosität des neuen Lehrers, welche durch ein unscharfes Bild dargestellt wird, bis er sich gefangen hat und sich die Sicht lichtet. Oder die Eröffnung Sequenz, wo Garfield mit dem Fahrrad eine beachtliche Strecke zurücklegt, voller Hoffnung auf einen neuen Tag als ambitionierter Lehrer. Als Gesamtprodukt finde ich „187“ äusserst stimmig und die Geschichte hätte viel Potenzial gehabt um tiefer zu graben. Der äusserst simple böser Schüler guter Lehrer Konflikt wirkt erzwungen und oft wenig nachvollziehbar.

                        „187“ ist einer dieser Filme welche beim Plot und Dialogen unterer Durchschnitt sind, mir aber dank der gefälligen Produktion dennoch Spass beim Zusehen machen. Weniger romantisiert wie „Dangerous Minds“, aber auch nur den Bruchteil der Action eines „The Principal“. Von der Geschichte irgendwo dazwischen, nichts Halbes und nichts Ganzes.

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                          Ecto1 06.03.2018, 11:04 Geändert 06.03.2018, 11:14

                          80er Jahre Schnulzen-Kult der von der ersten grossen Liebe, getragenen Wassermelonen, gescheiterten Abtreibungen, Hebefiguren im Wasser und geklauten Brieftaschen handelt. Jennifer Grey welche hier mit fast 30 Jahren einen Teenager spielen muss, tanzte sich zusammen mit Patrick Swayze in die Herzen der Zuschauer.

                          Ein Film der in den konservativen USA der 60er Jahren spielt und versucht für eine junge Generation Türen aufzubrechen. Tanz als Befreiung von alten Gewohnheiten und Denkweisen, 50er Jahre Musik als Brücke zur Revolution, Mambo als Ausdruck purer Lust und Lebensfreude.

                          „Dirty Dancing“ ist verdammt gut gealtert, atmosphärisch inszeniert und mit der nötigen Portion Naivität und Oberflächlichkeit um die ganze Familie vor den Schirm zu locken. Zwar ist der Plot infantil und höchst einfach in schwarz/weiss gestrickt worden. Auf der einen Seite die „bösen“ Alten mit dem Stock im Arsch, auf der anderen Seite die rebellische Jugend, die sich aber noch nicht so recht getraut offen ihre Meinung zum Ausdruck zu bringen.

                          Dies führt sogar dazu, dass man einfachste Erklärungen verschweigt, z.b wer für die ungewollte Schwangerschaft wirklich verantwortlich war. Hauptsache die Sonnenbrille sitzt und der Vater der angebeteten hat einen noch schlechteren Eindruck des Protagonisten.

                          Solch erzwungenen Blödsinn verzeiht man hier aber gerne, bietet der Film doch genügend Charme und Herzschmerz-Momente um einem bei der Stange zu halten. Dies auch dank dem famosen Cast, welcher lustvoll aufzuspielen weis. Unterstrichen von einem zeitlosen Soundtrack und toll choreographierten Tänzen, mündet der Film in einer der schönsten Finalszenen der Filmgeschichte. Wer hier nicht mindestens ein wenig gerührt ist, hat definitiv ein Herz aus Stein.

                          „Dirty Dancing“ hat auch heute noch seine Daseinsberechtigung und ist so leicht verdaulich, dass es immer wieder Spass macht wenn er über den Schirm flattert. Einer der perfekten Filme für einen kuscheligen Pärchen Abend, oder eine schnulzige Girls-Night.

                          Und die Herren der Schöpfung müssen sich ebenfalls nicht zu schade für diesen Film sein, denn Patrick Swayze spielt hier einfach eine coole halbstarke Socke, selbst wenn ich mir von ihm auch in Gegenwart erwachsenere Autoritätspersonen ein etwas lockereres Mundwerk gewünscht hätte. Aber der Job ist im Film eben wichtig für ihn und daher ist man eben nur so weit rebellisch wie es gerade nötig war damit am Ende alle tanzen.

                          Weichgespülter Tanzfilm ohne echte Ecken und Kanten, aber extrem liebenswürdig und einfach zeitlos.

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                            Ecto1 05.03.2018, 11:40 Geändert 05.03.2018, 11:41

                            „Der Geist und die Dunkelheit“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie man eine wahre Geschichte für das Kino aufarbeitet. Aus zwei hungrigen Löwen, welche sich auf Grund von vermuteten Kieferproblemen auf leichte Beute – also den Menschen – spezialisiert haben, werden Killerbestien die den Regeln des Mörders in Horrorfilmen folgen. Sprich, das Böse kann jederzeit auftauchen und teleportiert sich gerade so wie es ihm passt.

                            Diese Unzulänglichkeit ist ja durchaus verständlich, wäre die wahre Geschichte weitaus weniger spektakulär und die Figur des Charles Remington (Michael Douglas) überhaupt nicht vorgekommen. Und so stürtzt sich Val Kilmer als Ingenieur und Jäger in ein Afrika-Abenteuer der blutigen Art. „Der Geist und die Dunkelheit“ bietet wunderschöne Landschaftsaufnahmen und atmosphärische Jagdszenen. Dazu höchst überzeugende Tier Action.

                            Gerade in Anbetracht des fast 20 Jahre später erschienenen „The Reveneant“, welcher für seinen Bären-Angriff so gelobt worden ist, sind die Löwen-Szenen recht gut gealtert, auch wenn nie dieselbe Intensität erreicht wird.

                            Abseits der blutigen Auseinandersetzungen mit dem lokalen Tierreich, bietet der Film wenig Substanz. Die Trennung zwischen John Patterson zu seiner Frau und seinem Kind wird nur am Rande erwähnt und kommt nie auf eine packende emotionale Stufe, wirkt höchstens Klischeebehaftet und wird am Ende für ein billiges Happy End aus der Schublade geholt. Kulturelle oder soziologische Aspekte, welche zur damaligen Zeit sicher höchst spannend waren, werden unter den Teppich gekehrt.

                            Dadurch ist „Der Geist und die Dunkelheit“ eine oberflächliche Abenteuergeschichte ohne Ecken und Kanten, welche durch hübsche Bilder und einen netten Soundtrack zwar unterhalten kann, aber das Potenzial der Story nur andeutet.

                            Ich bin sicher dass sich vor allem ein Museum in Chicago über diesen Streifen gefreut haben dürfte. Wird der Fakt dass sich die Löwen um die sich die Geschichte eigentlich dreht, dort ausgestopft auf Besucher warten, nicht gerade beiläufig am Ende des Films erwähnt.

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                              Ecto1 05.03.2018, 10:08 Geändert 05.03.2018, 10:15

                              Marvel kann sich glücklich schätzen, schliesslich hat man ein beeindruckendes Portfolio an Superhelden um jedes Jahr mindestens einen Film auf die Zuschauer loslassen zu können. Und da sich in den B-Reihen der Comicfiguren eine ganze Menge Charaktere unterschiedlicher Herkunft tummeln, deckt man ganz nebenbei noch sämtliche Bedürfnisse aus unterschiedlichen Kulturen ab. Nun ist also „Black Panther“ an der Reihe und stellt neben dem ersten Solo-Film der schwarzen Raubkatze, auch gleich noch den ersten Action-Blockbuster mit fast durchwegs schwarzem Cast und Regie.

                              Ironischerweise ist „Black Panther“ in einer unruhigen Zeit erfunden worden. Eine Zeit wo sich eine Gruppe welche sich Black Panthers genannt hat, in den USA für Aufsehen sorgte, in dem sie auf paramilitärische Art auf die Rechte der schwarzen Bevölkerung aufmerksam machen wollte.

                              So politisch gibt sich der Marvel Film jedoch nur am Rande und bleibt diesbezüglich eher handzahm. Dennoch sorgte ein Film, welcher offenbar auch von der Black Community mit Freude herbeigesehnt worden ist, für Diskussionen. Selbst hier auf Moviepilot habe ich kritische Kommentare gelesen, welche eine unterschwelligen Rassismus nicht verbergen können.

                              Mir ist das am Ende alles sch…ss egal, da ich in Filme nicht nach Hautfarben urteile, sondern einfach nur den Schauspieler sehe, welcher eine Rolle verkörpert. So sehr ich die Freude von manchem Zuschauer verstehe, dass hier ein „schwarzer Blockbuster“ an den Start geht und man den Moment in gewisser Weise sogar als historisch betrachten kann, so ist „Black Panther“ für mich einfach ein weiterer Film aus der Marvel Schmiede.

                              Was taugt dieser Trip nach Afrika also und welche Akzente kann Regisseur Ryan Coogler setzen, der mich in seinen – eher bodenständigeren - Vorgängerfilmen begeistern konnte?!

                              Vorneweg muss ich noch erwähnen, dass ich den Film in einer 4DX Vorstellung erleben durfte, wo sich das konzentrieren auf die Action als eher schwierig darstellt, da man fast permanent durchgeschüttelt oder mit nervigen Strobo-Effekten penetriert wird. Auch lief nur die deutsche Synchronfassung, was ich ebenfalls als nicht gerade förderlich erachte, aber dazu später mehr.

                              Dem Production-Design kann man schon einmal keinen Vorwurf machen. „Black Panther“ bietet wunderschöne Location Shots, tolle Landschaftsaufnahmen und kreativ herausgearbeitete Kostüme. Die Kritik an vorhandenen Afrika-Klischees kann ich nicht nachvollziehen, schliesslich hat sich beim Beispiel „Doctor Strange“ auch niemand darüber beklagt, dass das Klischee des allwissenden, buddhistischen Meisters und den üblichen Kung-Fu Floskeln, zum Xten mal breitgetreten worden ist. „Black Panther“ versucht sogar die lokale Sprache soweit es geht ohne Synchro auf den Schirm zu knallen, eine erfrischende Abwechslung zu sonstigen Blockbustern, wo auch in der hinterletzten Ecke der Welt noch Englisch gesprochen wird.

                              Optisch knallt der Film jedenfalls ordentlich rein, auch wenn Regisseur Ryan Coogler in meinen Augen keine wirklich neuen Akzente setzen kann, da besonders die Actionszenen oft austauschbar wirken und nur dank den limitierten Fähigkeiten des Black Panthers (Er ist eben kein Iron- oder Superman) bodenständiger wirken. Gewisse Anleihen des Agentenfilms lassen sich nicht von der Hand weisen und in kurzen Momenten zeigt Chadwick Boseman, dass es durchaus an der Zeit wäre einem schwarzen 007 die Chance zu geben den Kritikern das Maul zu stopfen.

                              Allgemein gibt sich der Cast sichtlich Mühe und es finden sich viele bekannte Gesichter unter den Darstellern, welche ihren Möglichkeiten entsprechend agieren. Dabei schafft dieser Marvel Film endlich eine Schwachstelle zu beseitigen, die des zu vernachlässigenden Antagonisten. Michael B. Jordan als Killmonger ist toll und bekommt viel zu wenig Screentime. Er spielt überzeugend böse, von Hass getrieben und absolut unberechenbar. Voller Spielfreude bricht er das afrikanische Monarchie Paradies auf und bringt Verderben. Ich habe fast jede Szene, bis auf das etwas dürftige Finale, mit Ihm abgefeiert und freue mich jetzt schon auf „Creed 2“.

                              Das toll inszenierte futuristische Afrika-Setting und die vielen guten Darsteller können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass „Black Panther“ das Rad nicht neu erfindet und die Story nach wie vor das alte Muster aufweist. Der Plot bringt wenige Überraschungen und wirft oft auch einige Fragen auf. Wakanda gibt sich höchst fortschrittlich, scheint aber nur moderne Gebäude in altertümliche Strukturen gehauen zu haben. Die Technik ist neu, der Geist alt.

                              Dazu fand ich die Geschichte mit dem versteckten Paradies – Analogien zu Wonder Women sind wohl höchst zufällig – leicht unglaubwürdig. Und wie der Stellenwert vom heilsbringenden Vibranium in einer Welt der Avengers und co. ausschaut muss mir erst noch erklärt werden.

                              Das Finale des Films wirkt dann etwas zu gewollt, unfreiwillig Kitschig (Ich sage mal Nashörner) und endet etwas plump. Bei allem Kitsch welcher sich am Ende über den Zuschauer ergiesst, gehen tiefgründige Aussagen – wie die letzten Worte vom Killmonger – völlig unter und wirken nur noch aufgesetzt.

                              Etwas schwer aufgestossen ist mir ausserdem die deutsche Synchro, dank welcher ich mich in manchen Momenten latent an „Der Prinz aus Zamunda“ erinnert gefühlt habe. Eddie Murphys Komödie aus den 80er Jahren spielte gekonnt mit Afrika-Klischees, nahm selbige genüsslich auf die Schippe. „Black Panther“ möchte aber ein ernsthafter Film sein und streut nur gelegentlich etwas Humor in die Geschichte. Ich muss den Film daher zwingend noch einmal im Originalton sehen, wodurch sich die Wertung evtl. um 0.5 Punkte nach oben tragen lässt.

                              „Black Panther“ ist kein typischer Marvel Film und doch ein absolut typischer Marvel Film. Einerseits bekommt man endlich mal wieder ein frisches Setting serviert, welches aber mit wenig Mut umgesetzt worden ist. Die Schauwerte sind durchaus da und endlich bietet ein Marvel Film wieder einen glaubwürdigen und konsequenten Bösewicht. Aber die oft durchschnittliche (CGI-) Action und der überraschungsfreie Plot, sorgen nicht gerade für Begeisterung.

                              Im Sumpf der Comic-Verfilmungen weis nicht noch nicht so recht wo ich die schwarze Raubkatze einordnen soll. Mir war der Film wohl einfach eine Spur zu zahm auch wenn die Tragweite seines (ungewissen) Erfolges durchaus einen positiven Impact auf Hollywood haben dürfte wenn es um das Black Cinema geht.

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                              • Ecto1 01.03.2018, 09:54 Geändert 01.03.2018, 17:05

                                Ehrlich gesagt bin ich schlicht gesättigt was die Serie angeht. Oder einfach übersättigt was Serien angeht. Ich verspüre einfach keinen Reiz zu gucken wie es weiter geht, mir ist dieses "in die Länge gezogene" bei Serien schon immer etwas gegen den Strich gegangen. Ewig langes rumgewixxe ohne jemals auf einen finalen Punkt zu kommen.....gute Serien mit fortlaufender Handlung sind oft wie durchschnittlicher Tantra Sex. Geil bis zu einem gewissen Zeitpunkt, aber darüber hinaus ohne Garantie für eine zufriedenstellende Erlösung.

                                Mir ist es inzwischen schnuppe was mit Rick und co. passiert und ich kaufe mir weder die neuen Staffeln auf Blu-Ray, noch sitze ich auf Termin vor dem TV wie ein Heroin Süchtiger der auf die Öffnung der Drogenabgabe-Stelle wartet. Schaue dann mal weiter wenn es auf Netflix o.a kommt, oder eben nicht.

                                Die einzige Serie mit fortlaufender Handlung, welche uns alle nun schon länger begleitet und die mich noch kickt, ist GoT. Aber auch da bin ich froh wenn endlich fertig ist und alle entweder gestorben sind oder dem Sonnenuntergang entgegen Reiten....auf Drachen oder so.

                                Oft begleiten einem solche grossen Serien ja über mehrere Jahre, man wächst sozusagen mit den Darstellern mit, fühlt sich als Teil der/einer Gruppe. Aber ich bin eben ein Mensch der irgendwann an den Punkt kommt, wo eine Serie mich entweder weiterhin über die Handlung zu packen weis, oder eben nicht. Bei TWD ist für mich der Ofen einfach ein wenig aus, unabhängig was das Netz oder die Community darüber denkt. Dieses Gefühl kam ganz natürlich, ohne nachzudenken. Ich bemerkte einfach dass es mir auf einmal völlig egal ist wie die Serie weitergeht.

                                Und wenn man ehrlich ist, gibt es so viel zu sehen und nur so wenig Zeit. Kann ja nicht 24/7 vor der Glotze sitzen, nur weil Rick wieder ein Hemd durchgeschwitzt hat. just my 2 cents

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                                  Ecto1 27.02.2018, 11:04 Geändert 27.02.2018, 12:58

                                  Was möchte man über einen Film auch schreiben, den wohl schon fast jeder mindestens einmal gesehen hat. Wer gerne actiongeladene Sandalenfilme hat, die mit einer höchst klassischen Geschichte wie Verrat und Rache um die Ecke kommen, dürfte bei „Gladiator“ an der genau richtigen Adresse sein.

                                  Ich habe den Film zu seiner Zeit im Kino verpasst und meine erste Sichtung war im damals neu angeschafften, sehr bescheidenen Heimkino. Also die DVD rein, DTS Originalton ausgewählt und fast 3 Stunden lang gezittert, gelitten, gefreut und am Ende gejubelt. Ein wahrlich grosser Film und eigentlich perfektes Hollywood-Kino.

                                  18 Jahre später wirken einige Effekte natürlich leicht angestaubt und man verzeiht dem Film so manchen infantilen Plotpoint weniger. Eine tolle Performance von Russel Crowe und Joaquin Phoenix bleibt aber eine tolle Performance. Und bei einer solch zeitlosen Geschichte, welche zwar nie besonders originell aber famos inszeniert ist, kochen die Emotionen noch immer hoch. Der moderne „Spartacus“ für eine neue Genration von Kinogängern wusste damals zu begeistern und hat nur wenig von seinem Reiz verloren.

                                  Toll gespielt, toll inszeniert und mit einem gewaltigen und konsequenten Ende.

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                                    Ecto1 27.02.2018, 10:20 Geändert 27.02.2018, 12:56

                                    Man mag von Tarantino und seiner Inszenierung halten was man möchte, aber im Drehbuch Schreiben ist er einzigartig. Seine Fähigkeit B-Movie Material mit tollen Figuren und Dialogen zu füllen und das Ganze in einen mindestens unterhaltsamen Plot zu packen, welcher meistens von einem höchst passenden Soundteppich unterlegt wird, beherrscht er wie kein zweiter. Manche mögen sagen er sei nicht originell, kopiere dreist von anderen Filmen und zeige wenig eigene Innovationskraft. Ich sehe dies eher als Rosinenpicken funktionierender Elemente aus anderen Filmen, welche ansonsten ziemlich blass oder belanglos daherkommen.

                                    Mit „Inglourious Basterds“ knöpft sich Tarantino die Nazis vor und dies sprichwörtlich. Brad Pitt und seine launische Truppe jagen Skalps, Nazi Skalps. Auf der anderen Seite Christoph Waltz als Judenjäger im Sherlock Holmes Stil, welcher so verrückt wie genial zu sein scheint. Auch wenn ich Christoph Waltz gerne vorwerfe, dass er eigentlich nur einen Typ Mensch spielen kann und daher jede Rolle ähnlich angelegt wirkt, so muss man hier einfach erwähnen dass genau diese Art perfekt zur Figur Hans Landa passt und Waltz die von Tarantino geschriebenen Dialogzeilen wie angeboren in den Film packt.

                                    Es sind aber nicht nur die ikonischen Szenen mit Waltz, welche „Inglourious Basterds“ höchst sehenswert machen, denn Tarantino hatte auch bei anderen Darstellern mal wieder ein glückliches Händchen. Daniel Brühl als eingebildeter Propaganda Kriegsheld Frederick Zoller ist nicht minder sehenswert. Und seine verzweifelten Versuche die bezaubernde Shoshanna (Mélanie Laurent) für sich zu gewinnen, sind durch ihre Hintergrundgeschichte immer mit einer gewissen Spannung unterlegt.

                                    Es gibt unzählige Momente wo der hochkarätige Cast glänzen kann, sei es eine Diane Kruger in höchstform, August Diehl als genial böses Nazi Bübchen, ja sogar Till Schweiger konnte dank wenig Dialog und nur einem – zur Figur passenden – Gesichtsausdruck überzeugen. Überhaupt spielen die deutschen bzw. deutschsprechenden Schauspieler in diesem Film gross auf. Zu selbigen zähle ich übrigens auch Michale Fassbender, welcher dank seiner irischen Wurzeln genüsslich einen Briten spielt der sich als Deutscher ausgibt.

                                    Müsste man sehenswerte Szenen und Sequenzen aus „Inglourious Basterds“ erwähnen, würde man wohl fast das gesamte Drehbuch zitieren. Aber Gänsehaut gibt mir nicht nur die nach wie vor geniale Eröffnungssequenz, sondern auch die Apfelstrudel Szene, oder das Kellertreffen zwischen den Basterds und den Nazis, welches vor Spannung und Spass fast zu explodieren droht. Und wenn Pitt und Waltz sich im Kino begegnen und sich die fehlenden Italienisch Kenntnisse bemerkbar machen, könnte ich mich vor Lachen krümmen.

                                    Der Film mag auch seine Längen haben, bei fast 3 Stunden Laufzeit und tendenziell wenig Fleisch am Story-Knochen auch nicht verwunderlich. „Inglourious Basterds“ stellt für mich was die Figuren angeht, aber einen der besten Filme von Tarantino dar. Als Gesamtwerk mag er mich dann aber nicht so zu überzeugen wie andere Beiträge des Meisters, selbst wenn ich im Kino nach dem letzten Satz von Brad Pitt: „Dies ist mein Meisterwerk“ (Was ich ganz klar als Aussage von Tarantino über seinen Film verstehe) laut zu klatschen begann. Es liegt evtl. an der Thematik, denn mir liegen Gangster Geschichten doch noch eine ganze Ecke mehr als Kriegsfilme.

                                    Dennoch darf man ohne Zweifel sagen, dass „Inglourious Basterds“ ein einzigartiger Film ist, WW2-Trash auf unterhaltsamste Art, eine Verneigung vor dem Kino und seinen Ikonen. Und dank der starken deutschen Besetzung, zeigt er auch das Potenzial welches im deutschen Kino stecken würde, wenn man es mit höherem Budget und mehr guten Drehbüchern füttern würde. Auch wenn sicher nicht jedes die Genialität dieses Werkes haben dürfte.

                                    PS:
                                    Wie bei so vielen Filmen, unbedingt im Originalton anschauen. Die Synchro wertet den Film in meinen Augen an mancher Stelle ab.

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                                      Ecto1 26.02.2018, 10:21 Geändert 27.02.2018, 09:38

                                      Typ kehrt von der Armee, dem Krieg oder einem sonstigen Abenteuer nach Hause zurück, findet dort durch andere Machtverhältnisse einen Zerfall der alten Strukturen vor, kommt erst mal unter die Räder und muss dagegen ankämpfen. Am Ende besiegt er die bösen Jungs, rettet das Dorf und kriegt das Mädchen.

                                      Eine Story wie man sie schon gefühlt eine Million mal vorgefunden hat. Hier ist „Walking Tall“ also weder originell noch wirklich überraschend und auch der Plot ist eher unterer Durchschnitt.

                                      Doch dank einem äusserst sympathischen Dwayne Johnson, launigen Nebenfiguren, toller Kleinstadt Atmosphäre (Wer es mag), hohem Tempo und der richtigen Mischung aus Ernsthaftigkeit und völligem Action-Blödsinn, ist „Walking Tall“ ein amüsanter Streifen für zwischendurch. Hier pflegt der Held vor dem grossen Endfight noch Beischlaf mit seiner Kitsch-Freundin, welche natürlich (Ex-)Stripperin ist. Hier wird zuerst aufs Maul gehauen und danach geredet. Hier können die bösen Jungs noch ohne Konsequenzen böse sein und dem Helden reicht ein Stück Kleinholz um selbiges in Massen zu produzieren.

                                      „Walking Tall“ ist in seinen Wurzeln eigentlich pures frühes 90er Jahre Actionkino nach bekanntem Schema und hätte wohl 10-15 Jahre früher einen Jean-Claude Van Damme (Oder irgend einen anderen damaligen Actionstar) auf dem Cover gehabt. Doch irgendwie funktioniert die Formel hier bei mir ganz gut und der Film konnte bei mir mind. 5 Punkte auf der Unterhaltungsskala sammeln.

                                      Einer dieser typischen durchschnittlichen Filme für schlechtes Wetter, welche einem zwar nicht wirklich begeistern können aber doch genug amüsieren um 90 Minuten seinen Spass zu haben.

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                                        Gemäss Recherchen war „The Cloverfield Paradox“ zuerst überhaupt nicht als Teil der Cloverfield Reihe geplant, sondern kreiste verzweifelt in Hollywood umher und drohte wohl eine direct-to-disc Produktion zu werden. So klopfte man den Film etwas zurecht, fügte einige Dinge hinzu welche mal mehr und mal weniger entfernt mit den vorherigen Filmen zu tun hatte und schoss den Streifen mit einem grossartigen Marketing Move in die Wohnzimmer der Netflix Abonnementen.

                                        Diesen chaotischen Prozess konnte man dummerweise in den Film retten. Und so präsentiert sich „The Cloverfield Paradox“ als eine Mischung verschiedener Geschmäcker, welche aber nicht so richtig zusammenpassen wollen. Die Aufteilung des Plots in zwei Handlungsstränge erweist sich dabei als die grösste Schwäche, denn man hat das Gefühl zwei völlig unterschiedliche Filme zu sehen. Nur ist keiner von beiden so richtig überzeugend und die Szenen auf der Erde wirken wie ein Fremdkörper.

                                        Die besten Momente hat der Film gegen Ende des ersten Aktes, kommt aber auch da nicht über einen „Event Horizon“ für Arme hinaus. Die Brücke zu den anderen Cloverfield-Produktionen wirkt extrem konstruiert und unpassend und ich hätte eine solche Erklärung schlicht nicht benötigt, da gerade das „warum“ auch den Reiz dieser Filme für mich ausgemacht hat. So plump hätte es auch „The Cloverfield Paradox“ nicht nötig gehabt und mit mehr Liebe zum Detail und Fokus auf nur einen Handlungsort, hätte man hier einen richtig spannenden Space-Thriller aus dem Boden stampfen können.

                                        Da hilft das merklich schmalerer Produktionsbudget natürlich auch nicht weiter, was den Film auch wie eine Pilotfolge zu einer Serie wirken lässt. Fatalerweise werden Handlungsstränge eingebracht, nicht erklärt und am Ende nicht mal zu Ende gedacht. Das komplette Paket wirkt einfach nicht rund, hätte aber Potenzial gehabt und bleibt damit weit unter seinen Möglichkeiten. Ob es für Netflix langfristig förderlich ist solche Qualität einzukaufen nur damit man mit grossen Namen Werbung betreiben kann weiss ich nicht und zum Glück bietet der Streaming Dienst ja auch hochwertigere Produktionen an.

                                        Da ich und wohl so manch anderer Zuschauer den Film im Abo eben mal so nebenbei mitnehmen, dürfte die Frustgrenze überschaubar sein. Hätte ich den Streifen jedoch im Kino gesehen, wäre ich sicher enttäuscht dagesessen und mich über verschwendete Lebenszeit beklagt. Und so muss ich „The Cloverfield Paradox“ am Ende eben auch bewerten, selbst wenn er mir stellenweise sogar Spass gemacht hat. Im Vergleich zu den anderen Filmen mit demselben Namen im Titel, ist dieser hier jedoch - leider - sehr gut zu vernachlässigen.

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                                          Ecto1 26.02.2018, 09:28 Geändert 27.02.2018, 09:33

                                          Es wird im Moment ja vieles ausgeschlachtet was eine halbwegs annehmbare Fanbase hat. Daher verwundert mich die Verfilmung einer kultigen TV-Serie, welche man wohlwollend als „Trash“ bezeichnen darf, auch überhaupt nicht. Und auch ich habe mir die bunten Gummibärchen mit peinlichen Moves und Gegnern in Cosplay Kostümen schon genüsslich reingezogen und fühlte mich beim Megazord entfernt an die Transformers erinnert.

                                          Und so werden die Kitsch-Ninjas also für die grosse Leinwand zurecht gebürstet und in eine Origins Story geschmissen. Dass der Film dabei fast die komplette erste Hälfte dem Aufbau der Charaktere widmet ist überraschend löblich. So bekommt der Film stellenweise eine Tiefe, welche man solch einer Produktion schlicht nicht zugetraut hätte. Es ist schon fast langweilig wie sehr man sich Zeit lässt bis die Kacke endlich zu dampfen beginnt und der Cut zur eigentlichen „Power Rangers“ Action wirkt daher umso härter, was für meinen Geschmack nicht gerade förderlich ist.

                                          So bekommt der Zuschauer einerseits eine behutsame Einführung der Figuren, welche bereits mit so manchem Blödsinn gespickt ist, aber sich wenigstens selber nicht ganz ernst zu nehmen scheint. Spätestens wenn die Truppe das morphen (Anm. Die Verwandlung in einen Power Ranger) endlich meistert, dreht der Film völlig am Rad. Hier offenbart sich dann wieder der wahre Charakter der ursprünglichen Franchise und man bekommt infantile Action serviert.

                                          Dies ist grundsätzlich kein Problem, denn wo „Power Rangers“ draufsteht, steckt eben auch „Power Rangers“ drin und Fans bekommen eine aufpolierte Version der geliebten Helden vor den Latz geballert. Mir war der ganze Quatsch einfach eine Spur zu doof, besonders nach dem bodenständigeren Einstieg. Gepaart mit stellenweise richtig miesem CGI, was auf einem UHD-TV (Anm. Ich habe die UHD Blu-Ray zur Rezession gesichtet) schmerzhaft ins Auge sticht, blieb für mich nicht mehr viel positives übrig.

                                          „Power Rangers“ ist im Grunde genommen der genau gleiche Scheiss wie damals, nur in etwas hübscher, moderner und aufwendiger. Der Charme der Plastik-Kostüme und Miniatur-Modelle fehlt jedoch gänzlich und ich bin mir nicht sicher ob die computergenerierte Schönheitskur für das Ausgangsmaterial wirklich nötig bzw. förderlich war.

                                          Fans reicht es evtl. wenn die Helden sich den Helm aufsetzen und in ihren mechanischen Tieren durch die Gegend stampfen, während eine fanatische Hexe irgend einem wirren und unglaubwürdigen Plot nachjagt. Und für den Status einer Edel-Trash-Perle reicht es in meinen Augen auch nicht, dazu schwimmt der Film dann doch zu sehr in der absoluten Durchschnittlichkeit und manchmal sogar stark darunter.

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                                            Ecto1 20.02.2018, 12:46 Geändert 20.02.2018, 12:47

                                            LEGO, das lieblings Spielzeug meiner Kindheit, verpackt in eine tolle Geschichte um Kreativität. Dies scheint zwar angesichts mancher Lego-Sets, die vom Preis her ganz klar auf Erwachsene zielen - welche die Dinger am Ende noch original verpackt im Keller lagern (Wertanlage!) - etwas paradox zu wirken, aber dem Spass schadet dieser Aspekt überhaupt nicht.

                                            Mit viel Liebe zum Detail kommen hier alte und neue Lego-Fans voll auf ihre Kosten und es finden sich viele kleine Anspielungen auf die kultigen Bauklötze. Für meinen Geschmack hätte man sogar noch eine Spur sarkastischer sein, sich selber noch mehr parodieren können, aber am Ende ist der Film ja auch Marketing für die Spielzeugindustrie.

                                            Ich fand diesen Streifen, welcher an mancher Stelle schon fast Anzeichen einer akuten LSD Überdosis besitzt, jedenfalls äusserst unterhaltsam. Und auch Zuschauer welche mit den kleinen Kunststoff-Teilchen noch nie etwas anfangen konnten, dürften hier ihre Freude haben.

                                            „everything is awesoooomeeeee“

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                                            • 6
                                              Ecto1 20.02.2018, 12:27 Geändert 20.02.2018, 12:49
                                              über mother!

                                              Es ist immer wieder erstaunlich was die Synapsen mancher Filmemacher für verrückte Ideen kreieren, um eine eigentlich einfache und simple Thematik kunstvoll verschnörkelt auf den Schirm zu bringen. „Mother!“ kitzelte bei mir unaufhörlich das Gehirn und ich hatte schon die wildesten Theorien im Kopf, welche aber eigentlich alle zu altbekannten Auflösungen geführt haben.

                                              Kommt hier also tatsächlich ein „The Others“ 2.0? Oder geht man mit der „Identity“ Schiene und der ganze Wahnsinn der sich immer mehr aufspielt, findet nur im Kopf der Protagonistin statt? Nun, ich will hier keine Spoiler setzen, aber die Auflösung war befriedigend und enttäuschend zugleich.

                                              Zumindest setzte ich mich nach dem Film erst mal an meinen Computer und suchte nach Erklärungen. Leider erwiesen sich diese ebenfalls als Enttäuschung und ich musste erkennen, dass „Mother!“ am Ende einfach ein Kunstfilm ist, der weniger Fleisch am Knochen hat als er zugeben möchte. Natürlich ist die versteckte Symbolik für so manchen Spürhund extrem spannend, aber wenn man wie ich einfach eine tolle Geschichte vor den Latz geknallt haben möchte, dann kann dieser Film eigentlich nur enttäuschen.

                                              Schade, denn Darren Aronofsky wusste mich bei z.b bei „Black Swan“ tief zu begeistern, ein Film der nicht weniger komplex angelegt ist und oft genauso surreal wirkt, aber wenigstens ein klares Muster an den Tag legt. „Mother!“ ist zwar nicht weniger intensiv, superb gefilmt und extrem atmosphärisch. Dazu durch die Leistung von Jennifer Lawrence hart an der Schmerzgrenze des erträglichen – was hier positiv gemeint ist!

                                              Aber mir war das Ganze schlicht zu verrückt, um mich dann einfach so im Regen stehen zu lassen. Besonders nach meiner – nötigen – Recherche zum Film, war ich etwas ernüchtert. Immerhin, zum denken regt der Film auch jetzt noch an, was ja zumindest kein schlechtes Zeichen ist. Aber ob ich mich je wieder in diesen Wahnsinn begeben werde, wissen am Ende nur die Götter.

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                                              • Ecto1 16.01.2018, 13:51 Geändert 16.01.2018, 13:51

                                                Fake-TV? Wohl eher Trash-TV mit hohem Produktionsbudget. Ob der Dschungel Fake ist oder nicht spielt dabei keine Rolle, das ist Big Brother im Dschungel, das selbe Prinzip wie vor fast 20 Jahren, einfach mit exotischer Kulisse. Und man darf nicht vergessen, die Sendung zeigt geschickt zusammengeschnitten nur ca. 15min von 24 Stunden. Aufmerksame Zuschauer bemerken dabei oft Fehler wie Hosen die auf einmal trocken sind oder Personen die innerhalb von 10 Sekunden die Position wechseln, obwohl uns die Regie dies als zusammenhängend verkaufen möchte.

                                                Typische Schnittfehler eben, welche man beim stumpfen glotzen nicht bemerkt. Aber das kommt ja auch bei Filmen oft vor. Das Dschungelcamp ist so echt wie es eine TV- oder Filmproduktion eben nur sein kann, am Ende zählt die Unterhaltung der Zuschauer und wenn man den tatsächlichen Alltag im Camp zeigen würde - ob die nun über Nacht in anderen Betten schlafen oder nicht - ohne Schnitte, Regietricks und gesteuerte Manipulationen, wäre das noch langweiliger als es sonst schon ist.

                                                Kein Wunder besteht die Show zu gefühlt 90% aus Teasern, Moderation und Werbung. Da wird ganz wenig Substanz bis zum erbrechen aufgeblasen. Ein Phänomen dass da so viele Leute zuschauen und die Zuschauerzahlen relativ konstant sind. Aber das ist eben Trash-TV auf höchstem Niveau und die C- und D-"Promis" passen perfekt in das Format. Dass man sogar ab und zu einen B-Promi verpflichten konnte, ist da nur ein Bonus.

                                                In 10-15 Jahren nennt sich die Show dann: "Ich bin ein Youtube-Star, holt mich hier raus!!" Die Challenge des Tages: "Steck deinen Kopf in den Arsch eines Wasserbüffels und mach davon gleichzeitig ein Selfie".

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                                                  Ecto1 16.01.2018, 11:45 Geändert 16.01.2018, 11:49

                                                  Ein Film der Extreme! Auf der einen Seite eine Familie welche sich benimmt wie auf dem Planeten der Affen, auf der anderen Seite die Konsumgesellschaft mit all ihrer Oberflächlichkeit. Und auch wenn man im Wald lebt und sich von der Gesellschaft abgekapselt hat, ist es dennoch wichtig mit einem breiten und tiefen Allgemeinwissen zu Wissenschaft, Geschichte und Politik aufzuwachsen. Die Kinder von Ben (Viggo Mortensen) sind anscheinend klug, sehr klug sogar.

                                                  Geistig in allen Belangen überlegene, körperlich für das tägliche Überleben im Dschungel trainierte, Mental geschärfte, extrem gebildete Superkinder, welche nur in Zwischenmenschlichen Beziehungen leichte Defizite aufweisen. Dem ältesten Sohn kann – Zitat Vater Ben – keine Elite-Uni auf der Welt mehr etwas beibringen. Wie arrogant oder überheblich diese Aussage wirkt, wird aber mit einem charmanten Lächeln zur Seite gewischt, schliesslich sind „die anderen“ die Bösen. Die dummen Vorstadt Kids mit ihren Spielkonsolen und deren dummen Eltern mit ihren Vorurteilen und verklemmten Gepflogenheiten. Die dumme Polizei welche sich um defekte Rücklichter kümmert. Oder der dumme, reiche, Schwiegervater.

                                                  „Captain Fantastic“ hält sich nicht zurück wenn es darum geht, die kapitalistische Gesellschaft anzukreiden. Dies mag auch zu weiten Teilen berechtigt sein und besonders Szenen mit den „fetten Leuten“ bringen die Aussage des Films auf den Punkt, wenn auch höchst plakativ. Ich fand es aber etwas störend wie selbstverständlich das Leben von Ben und seiner Familie als besser und überlegen dargestellt wird und wie hinterwäldlerisch sich die Kinder trotz aller Bildung dann wieder verhalten. Soll dies nun Gesellschaftskritik, oder Culture-Clash sein?

                                                  Dazwischen bekommt man eine liebenswerte Geschichte, welche sich vornehmlich um den rebellischen Ansatz dreht, die Frau von Ben nach ihren Wünschen beerdigen zu können. Zu diesem Zweck muss man sich der elitären Gesellschaft in den Weg stellen, welche ein einfacheres Leben nicht akzeptieren möchte.
                                                  Beide Lebensweisen die hier aufeinander prallen, sind einerseits höchst Klischeebelastet und doch authentisch gezeichnet. Wie zu Beginn geschrieben, ein Film wo zwei Extreme aufeinander prasseln und keine Überschneidungen stattfinden. Jede Partei sieht die Welt nur aus ihrer Sicht und hält sich für überlegen.

                                                  Doch bei aller Kritik, ist „Captain Fantastic“ doch ein netter Feel Good Movie. Zum Glück findet der Film gegen Ende auch eine Mitte und endet nicht dort wo er begonnen hat, auch wenn ich mir gewünscht hätte auf beiden Seiten eine Entwicklung zu sehen. Als Kritik am Leben dass viele Menschen führen – wo ich mich manchmal einschliesse – war mir der Film dann doch zu oberflächlich und einfach gestrickt.

                                                  Schliesslich bin ich kein höchst gebildeter, bescheiden lebender, stets freundlicher Übervater, dessen perfekte Kinder ohne Sünde jeglicher Verführung wiederstehen können und zusammen als Familie das glückliche Landleben in einem Haus führen. Diese Teflon Beschichtung ist mir dann doch etwas zu glatt…..aber ja, schön anzusehen.

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                                                    Ecto1 16.01.2018, 11:10 Geändert 16.01.2018, 11:12

                                                    Die grossen Zeiten von Walter Hill liegen lange zurück und mit „Shootout“ hat er weder sich noch Sylvester Stallone einen Dienst erwiesen. Der Streifen könnte auch eine Pilotfolge für irgend eine austauschbare Actionserie sein.

                                                    Dies liegt aber nicht nur an der angestaubten Inszenierung oder der fehlenden Chemie zwischen den Darstellern, sondern auch am infantilen Drehbuch, welches krampfhaft versucht den alten 80er/90er Jahre Charme wiederzubeleben, wo oberflächliche Buddy-Actionfilme eine grosse Fangemeinde hatten.

                                                    Dies führt dann zu hölzernen Dialogen, eindimensionalen Macho-Charakteren und überzeichneten Bösewichten, welche direkt aus einem Groschenroman zu kommen scheinen. Sung Kang scheint ohne seine Fast & Furious Kumpels irgendwie deplatziert und muss als Asiate natürlich der krasse Martial-Arts-Cop sein. Sylvester Stallone als Jimmy Bobo (Was für ein Name!) agiert innerhalb seines Charakters, dabei hätte Sly mehr zu bieten als solche Testosteron-Abziehbilder.

                                                    Und Jason Momoa ist hier in meinen Augen einfach ein schlechter Schauspieler ohne dreckiges Charisma, welcher selbst in den 90er Jahren höchstens als Nebenrolle in einem Van Damme Film getaugt hätte.

                                                    „Shootout“ macht sicher keinen Hehl daraus dass er keine hohen Ansprüche an sich selbst hat. Der Film will Old School Kino sein und macht sich erst gar nicht die Mühe moderne Akzente anzueignen.

                                                    Im Zusammenspiel mit digitaler Kameratechnik, bekommt man eine Actiongeladene Buddy-Seifenoper serviert, welche in Anbetracht besserer Vertreter des Genres, kein grösseres Publikum hinter dem Ofen hervorlocken dürfte.

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