Hendrik - Kommentare
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Alle Kommentare von Hendrik
*Achtung, leichte Spoiler* Ich hatte mir schon ein bißchen was erhofft, und zwar, dass es nach "2001" und "Event Horizon" wenigstens die Weltraummission von "Sunshine" schafft, ohne nervtötenden esoterischen oder metaphysischen Hokuspokus über die Ziellinie zu gehen. Fehlanzeige: Nach einem soliden ersten Drittel und einem unter seinen Möglichkeiten bleibenden zweiten, brennen den Machern im letzten Drittel sämtliche Sicherungen durch und lassen einen salbadernden Strahlemann erscheinen, der versucht, der verbleibenden Crew das Lebenslicht auszulöschen. Und der ist gleich in dreifacher Hinsicht unerträglich, was bei mir zur Folge hatte, dass mir das Überleben der Menschheit selten so egal war:
1. Sein Auftauchen verwandelt einen bis dahin okayen Sci-Fi-Film in einen uninspirierten Slasher im Weltraum;
2. Den pseudoreligiösen und selbstgerechten Humbug, den er bei jeder Gelegenheit absondert, geht auf keine Kuhhaut;
3. Die Szenen, in denen er erscheint (und das sind gegen Ende nicht wenige) sind aus unerfindlichen Gründen alle in ein dermaßen grelles Gelb gefärbt, dass für mich das Hinschauen zur Tortur wurde.
Gut, das letzte Drittel kann man jetzt auch religionskritisch sehen, trotzdem reißt es das für mich nicht heraus. Macht unterm Strich gerade noch so 4,0 Punkte!
Komisch, dass sich dieser Film bisher noch nicht auf meiner 'Kein Interesse'-Liste befand, dabei schreit die Inhaltsangabe doch regelrecht danach!
(Und apropos Inhaltsangabe, lasst mich mal raten *possible spoiler*: Der ominöse Mitgefangene ist in Wirklichkeit der Entführer, oder?)
"Where all the other Bonds end...this one begins!" Nun, das ist nicht ganz richtig. "Moonraker" war der Film, mit dem Bond für mich begann. Mit 10 oder 11 Jahren war dies der erste Bond, den ich je gesehen habe. Und Himmel, was für einen gigantischen Eindruck er auf mich damals gemacht hat: Jede Menge faszinierende technische Spielereien, wahrhaft bösartige und bedrohliche Schurken, Schauplätze rund um die Welt (und darüber hinaus), und ein Held, der souverän aus jeder noch so ausweglosen Situation herauskommt, immer einen flotten Spruch auf den Lippen hat und am Ende sogar die Welt retten darf: Das war eine Liebe auf den ersten Blick, die mit einigen Höhen und wenigen Tiefen bis heute anhält. Und aufgrund dieser Vorgeschichte kann ich über diverse Albernheiten leichter hinwegsehen und das wortwörtlich abgespacete Ende stört mich auch heute mit einer eher nüchternen Betrachtungsweise nicht im geringsten, denn in meinen Augen kann "Moonraker" die Regeln der Reihe gar nicht brechen, da er diese für mich ursprünglich mitdefiniert hat.
Ich will noch auf ein paar Kleinigkeiten eingehen, aber da mir ein Fließtext nicht geeignet dafür erschien, folgt es hier in chronologischer Aufzählung, gemischt mit etwas zusätzlichem Blödsinn, sozusagen ein Fake-Live-Kommentieren. Am besten funktioniert das Folgende natürlich, wenn man "Moonraker" noch halbwegs präsent hat, nicht zuletzt wegen *SPOILER*:
(0:03) Kampf im freien Fall: Best Pre-title sequence! Ever!
(0:08) Moneypenny denkt, Bond macht einen Witz, als er von seinem jüngsten Abenteuer berichtet - wie kommt sie nur darauf?
(0:10) "Sehr einfallsreich, Q! Die müssen zu Weihnachten noch in die Spielwarengeschäfte!"
(0:15) Hugo Drax ist ein Filmschurke, wie man ihn heutzutage nur noch selten findet: Er ist kultiviert, kann gut mit Hunden und weiß, was man von ihm erwartet: Er ordnet den ersten Mordanschlag auf Bond an, noch bevor dieser Verdacht gegen ihn geschöpft hat!
(0:16) Der Name des diesmaligen Bond-Girls ist Dr. Holly Goodhead, ähem...
(0:20) Der entäuschte Gesichtsausdruck von Chang, als die Sache mit der Zentrifuge schief gegangen ist, ist einfach nur göttlich!
(0:28) "Was für ein hübscher Sport!"
(0:30) Die relativ gesehen härteste Szene des Films, in der die arme Corinne von Drax' Hunden zu Tode gehetzt wird, ist wirklich großartig gemacht. Ich weiß nicht, ob dasselbe auch Blue Squirrel begeistert hat, als er die Szene in seinem Kommentar gelobt hat, aber der sonnendurchflutete irgendwie unwirklich erscheinende Wald, der treibende Score und am Ende, als die Kamera gnädig zur Sonne schwenkt und dabei schon das Glockenläuten aus der nächsten Szene ertönt - das ist für mich ganz großes Kino!
(0:33) "Haben sie eine Ausrede, um mir nachher einen Drink mit ihnen zu verwehren?" - "Im Augenblick nicht, aber mir fällt schon was ein!" Mädels, diesen Spruch merken und bei nächster Gelegenheit so oder so ähnlich anwenden!
(0:34) Wenn man mal genauer darüber nachdenkt, gibt es keinen triftigen Grund für die Gondelszene, denn sie schließt nicht an die Handlung an und bringt sie auch nicht weiter. Hm... es ist aber die erste Actionszene seit dem Vorspann, bietet einen Killer im Sarg, eine Motorbootverfolgungsjagd durch die Grachten von Venedig, viele alberne Gags, eine Luftkissengondelfahrt über den Markusplatz, eine blinzelnde Taube und wirklich jeder Zuschauer wird eine Meinung zu dieser Szene haben, ob positiv oder negativ sei mal dahingestellt - wenn ich so darüber nachdenke, hat diese Szene doch ihre Existenzberechtigung...
(0:44) "Spiel's noch einmal, Sam!"
(0:48) "Sie müssen mir verzeihen, Gentlemen, ich bin kein Engländer und es fällt mir manchmal schwer, ihrem etwas eigenartigen Sinn für Humor zu folgen!" Einige Zuschauer haben bei diesem Film glaube ich ein ähnliches Problem...
(0:59) Die Seilbahnszene am Zuckerhut - dazu fällt mir jetzt nichts Geistreiches ein, aber ich wollte sie mal erwähnt haben...
(1:03) An Richard Kiel ist ein guter Stummfilm-Komiker verloren gegangen!
(1:06) "Wenn ich das nächste Mal verreise, fliege ich aber mit British Airways!" denke ich mir, während ich Lust auf eine 7Up bekomme und mir aus unerfindlichen Gründen eine Uhr von Seiko zulegen will.
(1:07) Ist es der Marlboro-Mann? Nope, nur Roger Moore als James Bond der sich als Clint Eastwood verkleidet hat.
(1:08) Lustig, Moneypenny hält Bond immer noch für einen Witzbold!
(1:12) Das gute alte 007-Thema von John Barry - leider hier bei der Motorbootverfolgungsjagd zum letzten Mal in der Reihe zu hören. Wie wäre es mal mit einer neuen Version im nächsten Film, Mr Arnold?
(1:25) Seit dieser Szene habe ich eine Raketentriebwerksphobie - das Gute ist, dass ich in meinem Alltag nicht allzu oft damit konfrontiert werde...
(1:30) Beim Flug zu Drax' Raumstation wünsche ich mir immer, "Moonraker" einmal im Kino sehen zu dürfen!
(1:43) Hier kommen wir nun zur Message des Films: Nicht mal der Beißer, der im Verlauf des Films nicht gerade durch seine Intelligenz aufgefallen ist, ist so dämlich, dass er die Herrenmenschen-Pläne von Drax (Fun fact und Buch-Spoiler: in Ian Flemings Roman ist dieser Charakter übrigens tatsächlich ein Nazi) gutheißen kann.
(1:45) Die berühmt-berüchtigte Laser-Schlacht - ganz ehrlich, viel besser würde man dass auch mit heutiger Technologie nicht hinbekommen! Für mich leichter zu akzeptieren als ein gewisses Fahrzeug in einem gewissen Brosnan-Bond...
(1:49) "Ein kleiner Schritt für sie, Drax, aber ein großer für die Menschheit!"
(1:57) Der letzte Satz in "Moonraker", but James Bond will return - und viel besser kann man einen Kommentar zu einem 007-Film auch nicht abschließen: "Nimm mich noch einmal mit um die Welt, James!"
Roger Moore über James Bond im Allgemeinen und seine Nachfolger im Besonderen:
http://entertainment.timesonline.co.uk/tol/arts_and_entertainment/film/london_film_festival/article4866756.ece
Manche Modern-Talking-Songs sind gar nicht mal soo schlecht - wenn man sie sich auf die richtige Weise anhört:
http://www.youtube.com/watch?v=qpDWsspCFPI
"Hot Fuzz", da ich ihn besser finde als "Shaun" und für den sowieso heute schon im Horror-Voting abgestimmt habe. "Scott Pilgrim" habe ich zwar noch nicht gesehen (und das kann vielleicht noch dauern, kein Kino in meiner Nähe spielt den), aber egal wie gut er sein mag, ich denke nicht, dass er wie "Hot Fuzz" von mir eine 10er-Bewertung mit Herz kriegt...
Das geschmacklose Folter-Kasperletheater á la Saw, Hostel und Konsorten würde ich jetzt nicht als Horrorfilm einstufen, dafür fehlt mir hier der koreanische "A Tale of Two Sisters". Auch wenn er eher lustig als gruselig ist, stimme ich jetzt einfach mal für den sympathischsten Film, nämlich "Shaun of the Dead"!
"96 Hours" ist mal wieder so ein Film, der durch eine Kontroverse, hier "Selbstjustizverherrlichung oder Aufmerksammachung auf reale soziale Probleme", sehr viel mehr Aufmerksamkeit bekommen hat als er verdient hätte. Denn nüchtern betrachtet ist diese Kontroverse um einiges spannender und unterhaltsamer als der Film an sich.
Zuerst darf man fast eine halbe Stunde nicht sonderlich aufregende Exposition ertragen, bevor der Film erst durch Mills' alias Liam Neesons Eintreffen in Paris richtig losgeht. Wirklich mitreißender wird das Ganze hier aber auch nicht. Es gibt zwar die Frage, ob Mills seine Tochter unbeschädigt wiederfindet, oder ob die Macher derart sadistisch sind und dem Zuschauer kein Happy-End gönnen, aber auf Cliffhanger, Suspense- oder Wtf-Momenten wird hier weitestgehend verzichtet. Der besorgte Vater bahnt sich seinen Weg durch den Film fast genauso ungefährdet wie ein Laserstrahl durch warme Butter. Bei einem eher weniger ernst gemeinten Film wie "From Paris with Love" von den selben Machern kann man das noch eher tolerieren (obwohl das auch dort schon ärgerlich war), aber hier ist es dem offensichtlichen Ziel 'realistische Härte' nicht gerade zuträglich. Und apropos Realismus: Wenn man schon so Themen wie Menschenhandel und Zwangsprostitution in einen Unterhaltungsfilm einarbeitet, sollte das doch schon weniger comichaft wie hier erscheinen - ich sag nur die Auktionsszene. Genausogut hätte Liam Neeson den Kampf gegen Falschmünzer, Drogenhändler oder Elfenbeinschmuggler aufnehmen können - die hatten wahrscheinlich bloß kein Motiv, keine Zeit oder keine Lust, seine Tochter zu entführen.
In Sachen Selbstjustiz-Actionthriller ist man mit dem ersten "Dirty Harry" immer noch am besten beraten, und wer sich eher für das "Vater rettet Tochter aus misslicher Lage"-Thema erwärmt, sollte zu dem Schwarzenegger-Kracher "Das Phantom Kommando" greifen. Der bietet zwar keine Kontroverse, ist aber witziger, actionreicher und um einiges spannender!
Kein Meisterwerk, sondern eine eigenwillige Spielerei eines begabten Handwerkers, für mich allerdings zu abgedreht, beziehungsweise nicht die Art von Abgedrehtheit, die ich mag.
Trotzdem habe ich durch diesen Film 5 Dinge gelernt:
1. Niemals beim Tennis spielen eine Hutnadel tragen!
2. Wenn es stilvoll gemacht ist, wirkt auch eine freizügige Badeszene in einer Abenteuerkomödie nicht fehl am Platz!
3. Warum für ein Problem zu einer einfachen Lösung greifen, wenn die kompliziertere viel bizarrer ist?
4. Auch hinreißende Frauen wie Louise Bourgoin können durch eine furchtbare deutsche Synchronstimme einiges an Attraktivität einbüßen!
5. Titanic hat jetzt ein inoffizielles Prequel!
Ich habe weder die Punisher-Filme von 1988 oder 2004 gesehen, noch jemals einen der Comics gelesen, und angeschaut habe ich den hier auch nur weil ich in der Videothek 1:3 überstimmt wurde. Für's Protokoll: Zwei dieser Freunde hat der Film ähnlich zugesagt wie mir und der dritte hat die komplette Laufzeit über geschlafen (Nein, das war diesmal nicht ich!). Was ich von "War Zone" halte, kann man sich anhand meiner 0,0-Bewertung denken. Hier noch ein paar Sachen, die ich erwähnen wollte - und diese Kuriositäten gibt es wohlgemerkt in einem Machwerk zu bewundern, dass sich selbst todernst nimmt:
Die Entstehungsgeschichte des furchtbar originell betitelten Bösewichts Jigsaw (hieß bürgerlich Rossetti oder so ähnlich) ist ziemlich dreist von der des Jokers aus dem ersten Burton-Batman geklaut - ich denke mal nicht, dass das als Hommage gedacht war. Jedenfalls fällt dieser Typ statt in ein Säurefass in eine Altglasverarbeitungsmaschine, seltsamerweise wird dabei nur seine Visage beschädigt (siehe Bild rechts) - hätte er nach diesem Zwischenfall zum Beispiel nur noch mit Kastratenstimme geredet, hätte ihn das auch nicht viel lächerlicher gemacht. Wenigstens bot er auch so einen gewissen Unterhaltungsfaktor, denn man konnte alberne Witze á la "Jetzt mach' doch nicht so ein dummes Gesicht!" über ihn reißen. Über seinen Bruder, die Knastschlägervariante von Hannibal Lecter, hülle ich besser den Mantel des Schweigens.
Die Action war nicht der Rede wert, ein paar lahme 08/15-Schießereien und ähnliche Belanglosigkeiten. Beste Szene des Films insgesamt, allerdings nicht weil sie so gut sondern so unglaublich dämlich war, ist übrigens die, in der der Punisher einen Verbrecher der gerade über eine Häuserschlucht springt mit einem Raketenwerfer (!) abschießt. Zum Thema "FSK 18 - dann muß der ja gut sein": In eine FSK 16-Version hätte es beispielsweise die unglaublich kindische Szene, in der der Punisher irgendsoeinem Typen - hieß wahrscheinlich Goon #73 oder so - durch den Kopf schlägt (ja, ihr habt richtig gelesen) bestimmt nicht geschafft und dadurch paradoxerweise ein kleines bißchen erwachsener gewirkt.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wieso kommt dieses Ding eigentlich auf eine Community-Wertung von 6,1?
Ein Bourne-Film ohne Bourne, Damon und vor allem Paul "Old Shaky Hands" Greengrass, die zweitbeste Option nach 'überhaupt keine Bourne-Filme mehr'!
Züge im Film, eines meiner Lieblingssettings! Zwar spielt nur ein kleiner, aber dennoch wichtiger Teil von beiden Filmen in einem Zug, weswegen ich noch "Der unsichtbare Dritte" und "Liebesgrüße aus Moskau" erwähnen muß. By the way: "Trans-Amerika-Express" habe ich seit ein paar Tagen bei mir rumliegen und wollte ich ihn mir heute anschauen, da begrüßt mich dieser Artikel auf der Startseite. Wenn das kein Wink des Schicksals ist...
Mich wundert es, dass Jinx Jones gegen Miranda Frost aus "Die Another Day" nicht in der Liste ist: "Read this, bitch!" Außerdem noch erwähnenswert: Die Tiefgaragenszene aus "So Close" und der Showdown des erst kürzlich von mir entdeckten "Naked Killer".
Als Kalkofe-Fan mußte ich mir irgendwann mal "Mystery Science Theater 3000" geben, auch wenn er hier nur für die Synchro verantwortlich war. Hierbei handelt es sich um den Film zu einer Serie, in der alte und meist obskure Filme mit mehr oder weniger lustigen Off-Kommentaren versehen werden, eingebettet in eine Rahmenhandlung um eine Raumstation, einen verrückten Wissenschaftler und seltsame Roboter. Anfangs war der Streifen noch ganz witzig, aber dann wurden nicht nur die Sprüche unlustiger, sondern ich bekam tatsächlich Mitleid mit dem hier veralberten Film "This Island Earth" (deutsch: "Metaluna IV antwortet nicht"). Denn auch wenn er etwas naiv und skurill anmutet, ist er liebevoll gemacht, hat das Herz am rechten Fleck und erzählt anrührend die Geschichte einer intergalaktischen Freundschaft inklusive einer ernstgemeinten Friedensbotschaft. Am Ende stellte sich bei mir ein ähnlich ungutes Gefühl ein als würde man sehen, wie sich jemand über einen netten und herzensguten Menschen lustig macht, nur weil dieser einen Sprachfehler hat. Allerdings ist das Konzept an sich keine schlechte Idee, man sollte nur den Fokus auf Filme legen, die kein Mitleid verdient haben und etwas aktueller sind - spontan kämen mir da für ein MST-Revival "Face/Off" und "Transformers" als geeignete Kandidaten in den Sinn, dem geneigten Leser fällt bestimmt auch ein entsprechendes Machwerk ein...
Ein wildes Herumkonspiriere und -kopuliere, jede/r mit jeder/m und alle gegen alle, aber das Überraschendste: Es funktioniert sogar! "Wild Things" ist quasi the movie to end all movies with a twist ending, sinnigerweise ging es damit ein Jahr später mit "The Sixth Sense" und "Fight Club" erst richtig los...
"Oh, hell, let's just do what we always do, hi-jack some nuclear weapons and hold the world hostage. Yeah? Good!" Dr. Evil
Und mit dieser schönen Superverbrecherweisheit eröffne ich nun hiermit meinen längst überfälligen längeren Kommentar zu "Feuerball", einem von mir eher ungeliebten Teil meiner Lieblingsfilmreihe.
Schon in der Pre-Title-Sequenz dürfte einem der bis 2008 schlechteste Schnitt der Reihe auffallen, außerdem war es selten so offensichtlich, dass eine Szene um ein Gadget (der an und für sich coole Jetpack) herum konstruiert wurde. Aber die größte Schwäche ist etwas, das ich sonst über keinen anderen Bond sagen kann: Er hat einfach zu viele Längen. Der dynamische Wechsel der exotischen Schauplätze machte schon immer einen Teil des Reizes der Reihe aus, etwas das sogar im ersten Film besser funktioniert hat, denn kurz bevor es auf Jamaica langweilig zu werden drohte, ging es auf Dr. No's Insel. In Feuerball allerdings befinden wir uns anfangs im englischen Sanatorium Shrublands, dann gibt es einen kurzen Abstecher zu M nach London und schon befinden wir uns auf den Bahamas, wo es nur wenig Höhepunkte gibt (no pun intended), während wir zwischen verschiedenen Locations hin- und herpendeln, bis wir zur zu lang geratenen großen Unterwasserschlacht kommen, die uns zudem auch noch durch schon zu oft vorher im Film vorkommende Tauchsequenzen leicht verdorben wurde. Und auch auf der Handlungsebene habe ich schon mitreißenderes gesehen. Eine stärkere Abweichung von Flemings Roman hätte wohl beides verbessern können.
Aber ich will nicht nur meckern. Es gibt einige gute Sprüche - einer davon ziert sogar meine Zitatliste auf meiner Profilseite - und eigentlich gute Schurken. Da wäre zum einen Fiona (rothaarig und verschlagen - that's my kind of girl), die erste Vertreterin des sporadisch in der Reihe auftretenden Figurentyps der Femme Fatale bis zum bitteren Ende - leider wird ihr Potential in meinen Augen nicht völlig ausgereizt. Zum anderen natürlich der Mann, der im Alleingang die Augenklappe als modisches Accessoire für Leinwandbösewichte außerhalb von Piratenfilmen salonfähig gemacht hat: Emilio Largo, den ich neben Sanchez aus "Licence to Kill" als den kaltblütigsten, bösartigsten und gleichzeitig 'normalsten' (sprich: nicht völlig durchgeknallt) 007-Gegner bezeichnen würde. Sein eher unspektakuläres Ende wird diesem Charakter jedenfalls nicht gerecht. (Trivia: Disco Volante, der Name seines Schiffs, ist italienisch für fliegende Untertasse und Namensgeber des großartigen zweiten Mr.Bungle-Albums)
Das Ende vom Lied: Auch wenn für einige Fans die fragwürdige Faustregel gilt, dass es keine schlechten Connery-Bonds gibt, und manches immer wieder zurecht gerne zitiert wurde (z.B. die SPECTRE-Konferenz), liefert "Feuerball" sich aus genannten Gründen regelmäßig mit "Der Mann mit dem goldenen Colt" und "Octopussy" heiße Fights um den vorletzten Platz in meiner Bond-Rangliste. Und apropos Lied: Neben dem klassischen Titelsong von Tom Jones gibt es noch einen nicht verwendeten von Johnny Cash - einfach mal auf youtube suchen, es lohnt sich!
Um die Handlung in einem Satz zusammenzufassen: Eine Nachwuchsassassine und deren Lehrmeisterin gegen eine Konkurrentin, und mittendrin statt nur dabei ein traumatisierter, impotenter Cop. Aufgrund der stilsicheren Inszenierung kann man über diverse Geschmacklosigkeiten hinwegsehen, denn Erotik und Gewalt pflegen in "Naked Killer" ein harmonisches Nebeneinander - und das nicht nur im Titel. Genannt sei nur die Szene, in der sich besagte Konkurrentin mit ihrer Geliebten am Rande eines Swimmingpool vergnügt, in dem sich noch die ausblutende Leiche ihres jüngsten Opfers befindet. Aufgrund meiner bisherigen Filmerfahrungen, würde ich am ehesten noch die Beschreibung Robert Rodriguez meets Basic Instinct bemühen, und selbst das beschreibt diesen bizarren Trip voller starker Frauen und schwacher Männer nur sehr bedingt...
Als Thriller zu absurd, als Drama zu pathetisch, als Actionfilm langweilig - aber als Komödie weltklasse. Unter diesem Genre ist er aber nirgendwo gelistet - seltsam...
Aus dem vielleicht buntesten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, den Sechzigern, stammt diese wunderschön stylishe Comicverfilmung, deren Vorlage außerhalb Italiens (oder zumindest hierzulande) ziemlich unbekannt zu sein scheint. Ziemlich unbekannt hierzulande ist auch dieser Streifen selbst, was wahrscheinlich an den nicht vorhandenen Fernsehausstrahlungen liegt. Gelegenheiten hierfür gäbe es genug, zum Beispiel wenn arte mal wieder einen Summer of the Sixties abfeiert oder Das Vierte wie jeden zweiten Monat die Fantomas-Trilogie aus dem Keller holt. Denn letztgenannte Filme würde ich wohl noch am ehesten mit Danger: Diabolik vergleichen, aber hier gibt es keinen Louis de Funès und dementsprechend weniger und eine andere Art von Humor.
Der ebenso wortkarge wie gerissene Antiheld Diabolik ist so eine Art Mischung aus Robin Hood und Hugh Hefner: Er stiehlt von den Reichen und verprasst es mit seiner blonden Geliebten Eva. Da er es mit erstgenanntem übertreibt, hat er bald nicht nur die Polizei, sondern auch noch einen skrupellosen Gangsterboss (Adolfo Celi kann auch ohne Augenklappe gut böse sein) am Hals und muß sein ganzes Können aufbieten, um seine Haut (und die seiner Freundin) zu retten. Und wer nach dieser Inhaltsangabe immer noch weiterliest und dessen Herz spätestens jetzt, bei der Erwähnung, dass Ennio Morricone für den Soundtrack verantwortlich war, ein wenig schneller schlägt, dem kann ich diesen Film bedenkenlos an selbiges legen.
(Diesen Kommentar widme ich übrigens Mike Patton wegen des Artworks zum ersten Fantômas-Album sowie den Beastie Boys wegen ihres "Body Movin'"-Videos, da ich durch diese beiden Dinge erst auf diesen Film aufmerksam wurde)
Da hier schon alles - sowohl von positiver als auch negativer Seite - gesagt wurde, hier meine 100%ig subjektive Meinung, kurz und bündig:
Als ich Vertigo vor über 11 Jahren das erste Mal sah, hat mich vor allem der Aufbau und die Geschichte an sich fasziniert, sowie das seltsame Gefühl, das unter seiner Oberfläche noch einiges mehr im Film verborgen ist das ich aber nicht genau ausmachen kann. Auch mochte ich, dass man anfangs den Eindruck hat, dass irgendetwas Übernatürliches vor sich geht, am Ende aber doch alles rational erklärbar ist.
Heute, einige Jahre und Sichtungen später, kann ich über Vertigo sagen: Mein Lieblings-Hitchcock, einer der besten und ehrlichsten Liebesfilme überhaupt, und der einzige Film, der mich zum weinen bringen kann und den ich mir trotzdem immer mal wieder gerne anschaue.
Eine hübsche junge Frau behauptet, sie sei ein Mann, und schon wird das von niemandem in Frage gestellt, später wird sie zum General befördert und sieht nach acht Jahren immer noch so jung und hübsch aus wie zu Beginn. Der Anführer der feindlichen Armee wiederum scheint insgeheim eine Checkliste "Dinge, die man als Bösewicht in einem historischen Film tun muß" abzuhaken, inklusive der Königsdisziplinen "rechtmäßigen Herrscher (im Idealfall ist das der Vater) unter die Erde bringen, um seine Nachfolge anzutreten" und "gutherzige Schwester terrorisieren". Ach, und eine Liebesgeschichte gibt es selbstverständlich auch noch. Dazwischen wird es immer mal wieder lang und weilig. Vielleicht bringe ich einfach nur den falschen kulturellen Background für diesen Film mit um ihn richtig zu würdigen. Entweder das, oder er ist einfach nur mittelmäßig.
Wie überzeugend ich ihn in "Walk the Line" fand, habe ich erst gemerkt, als ich einen Ausschnitt von der Oscar-Übergabe an Reese Witherspoon gesehen habe, bei dem kurz zu ihm ins Publikum geblendete wurde und ich bei seinem Anblick für einen Moment instinktiv dachte: "Hey, Johnny Cash ist ja auch da!"
Was die 4ten Teile von Indy und Die Hard meiner Meinung nach vor allem runtergezogen hat, war die Ungnade der späten Geburt. Die Macher haben haben sich einfach zu sehr an die degenerierten Sehgewohnheiten der heutigen Zuschauer angebiedert. Mit den Die-Mumie-Filmen oder einem x-beliebigen Action-Blockbuster der 00er Jahre können die beiden locker mithalten, aber im Kontext ihrer Reihen wirken sie wie Fremdkörper. Ein 1994er Indy 4 oder Die Hard 4 aus dem Jahr 1998 wären wahrscheinlich auch nicht die besten Filme ihrer Franchises, aber unter deren jeweiligen Fans um ein vielfaches besser akzeptiert. In etwa wie Lethal Weapon IV: 6 Jahre nach Teil 3 entstanden, wahrscheinlich nicht der beste der Reihe, fügt sich aber homogen in diese ein und hinterlässt einen Eindruck der Abgeschlossenheit der Serie. Hier hätte ein fünfter Teil (dazu gab es wirklich Pläne, als Fan sage ich nur: Gott bewahre) die selbe Wirkung wie anderswo die berüchtigte Nummer 4.
Spärlich bekleidete Spartaner kämpfen gegen perverse Perser, das Ganze kommentiert von einem pathologisch pathetischen Märchenonkel, der in diesem Tonfall wahrscheinlich auch morgens beim Bäcker Brötchen bestellt. Die einen schreien Faschismus, die anderen schwärmen von einem Film für echte Männer, ich für meinen Teil scheitere am Verstehen der Faszination dieser unfreiwillig komischen Sandalenkomödie über eine der bekanntesten Schlappen der Antike.
"This is ridiculous." "This, Madame, is Versailles."