Iamthesword - Kommentare

Alle Kommentare von Iamthesword

  • Happy Birthday, Mr. De Niro. Kaum jemand hat so viele meisterliche Darstellungen in seiner Filmographie stehen wie Sie. Da verzeihe ich auch gerne den ein oder anderen Fehlgriff im Ruhestand. Man will sich im Alter ja nicht mehr so schinden...

    9
    • 6

      Prost Mahlzeit #2
      Was ist das Problem vieler Dokus? Sie sind wie ein Braten, den man im Ofen vergessen hat: knochentrocken. Dieser Gefahr wollten die Macher von „Fast Food Nation“ aus dem Weg gehen und so drehten sie statt einer Dokumentation ein Dokudrama: Don, seines Zeichens Marketingchef der Fastfoodkette „Mickey's“, muss feststellen, dass das Fleisch für die Burger seiner Kette mit Colibakterien verseucht sind und macht sich auf die Suche nach der Ursache für den Skandal und dringt so weit immer weiter in die Dunkelheit des fleischverarbeitenden Gewerbes der USA ein. Gleichzeitig betrachtet der Film den Skandal aber auch noch aus einer anderen Perspektive: jener der illegal eingewanderten Mexikaner, die in den Schlachthöfen und Fleischfabriken arbeiten.
      Der Film hat ein ernsthaftes Anliegen und will trotz des Spielfilmformats durchaus Aufklärungsarbeit leisten – dieses Anliegen merkt man seinen Machern an. Leider versuchen sie diese Ernsthaftigkeit vor allem dadurch zu zeigen, dass sie ALLE relevanten Fragen, die mit der Fleischproduktion in Verbindung stehen, behandeln wollen. So kommen sie vom Hölzchen aufs Stöckchen: viele Fragen werden angerissen, kaum eine wird tiefgreifend behandelt – dafür fehlt die Zeit. Handlungsstränge reißen einfach ab, neue Charaktere treten auf und ab ohne nennenswerte Wirkung entfalten zu können. Hier wäre weniger mehr gewesen.
      So bleibt ein Film, der eine ernste Thematik aufgreift und ein für die Fragestellung eher ungewöhnliches Format aufgreift, dass aber an mangelnder Stringenz und einer gewissen Überfrachtung krankt.

      4
      • Was war denn Nummer 92?

        • Etwas mehr "Monster's ball" wäre schön. Du kannst doch mehr als nur (verdammt gut) auszusehen.

          • Lieber nochmal "Die Brücke".

            1
            • Iamthesword 13.08.2013, 14:34 Geändert 10.04.2018, 01:48

              Werner Herzog hat einen neuen Dokumentarfilm gedreht. Über die Gefahren des SMS-Schreibens beim Autofahren. Und nur Herzog kann aus sowas einen tollen Film machen...: http://www.sueddeutsche.de/kultur/dokumentarfilm-from-one-second-to-the-next-ohne-boese-absicht-1.1744707 (mit youtube-Link)

              7
              • Lasst die Serie doch endlich gehen...

                  • Ich bin selbst seit Jahren Freizeitleiter (bin gerade von einem Lager in Frankreich zurückgekommen): bei den Veranstaltern scheint es an Kompetenzen zu fehlen, die Faszination und die Gruppendynamik richtig einzuschätzen, sonst wären sie früher eingeschritten. Gerade solche Rollenspiele entfalten oft einen großen Sog und man muss aufpassen, dass das die Jugendlichen nicht zu ernst nehmen. Und vielleicht kein Thema nehmen, wo es das Ziel ist, die anderen zu töten...

                    4
                    • Willkommen im Dschungel, bienvenue à la jungle, welcome to the jungle!

                      1
                      • Hawks - De Palma - Yates : auf einen mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an...

                        • Iamthesword 27.07.2013, 19:53 Geändert 31.03.2016, 00:11

                          JJ Cale ist tot. Er starb leise, ohne viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Wie schon zu Lebzeiten, als der scheue Musiker eher als Komponist für andere auffiel. Aus seiner Feder stammen Hits wie COCAINE oder AFTER MIDNIGHT, doch selten ist es seine Version gewesen, die sich in den Köpfen der Öffentlichkeit festgesetzt haben. Dabei veröffentlichte er selbst ein gutes Dutzend Alben, bei denen er vom Schreiben bis zum Spielen (fast) aller Instrumente das Meiste selbst erledigte. Sein fein ausgearbeiteter Stil, der "Tulsa-Sound", minimalistisch instrumentierter Rock mit Blues- und Countryeinschlägen und lakonischen, pathosfreien Texten, beeinflusste Größen wie die Dire Straits oder seinen langjährigen Freund Eric Clapton, der mit Cale 2006 das wunderbare Album THE ROAD TO ESCONDIO veröffentlichte, das ihm den einzigen Erfolg bei den Grammys bescherte. Diese prägende Figur der amerikanischen Rockmusik ist nun verschwunden: er wir vermisst. Rest in Peace and CARRY ON.

                          http://www.youtube.com/watch?v=6Hpte6qqwMI

                          5
                          • Der Vergleich Wilder - Apatow geht gar nicht!

                            3
                            • "Love and honor" ist falsch verlinkt.

                              • Gestern ist Heinz Meier gestorben. Unvergessen als Co-Star von Loriot und Evelyn Hamann in unzähligen Sketchen, sei es als Vater Hoppenstedt oder als Lottogewinner Erwin Lindemann. Er möge in Frieden ruhen (und im Herbst mit dem Papst eine Herrenboutique in Wuppertal eröffnen).

                                9
                                • 7

                                  Prost Mahlzeit #1

                                  "Ich dachte, Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen." (Obelix)
                                  Natürlich hat der Gute völlig Recht und deshalb soll sich diese Reihe um Dokumentationen (im weitesten Sinne) zu diesen Grundbestandteilen menschlichen Wohlbefindens drehen: Nahrungsmittel, wo sie herkommen, wie sie gemacht werden und was wir mit ihnen so alles anstellen. Also lasst uns eintauchen in die Welt von (un-)glücklichen Tieren, quietschfideler Milch und Gemüse von freilaufenden Bauern – los geht’s!

                                  Den Anfang macht "Food Inc.", ein insofern ungewöhnlicher Vertreter des Genres, als dass er aus den Vereinigten Staaten kommt, während die große Mehrzahl der Produktionen aus dem (deutschsprachigen) Europa stammt.
                                  Robert Kenner hat sich aufgemacht, die Versprechen auf den bunten Verpackungen in den Supermarktregalen zu hinterfragen: er sucht: grüne Wiesen, kleine Farmen und grinsende Farmer mit Latzhosen, Strohhüten und Strohhalmen zwischen den Zähnen. Er findet: riesige Feedlots, in denen die Kühe knöcheltief in der eigenen Scheiße stehen, Vielfältigkeit, die von drei oder vier Firmen stammt und industrielle Produktion, wohin das Auge reicht. Doch ein Silberstreif am Horizont ist auszumachen: Biobauern, die auf artgerechte Haltung und naturbelassene Arten pochen und Umweltschützer, die sogar Walmart dazu bringen, Biojoghurt ins Angebot aufzunehmen. So weit, so bekannt: nach diesem Schema funktionieren ja fast alle Dokumentationen zu diesem Thema. So ist es auch die größte Schwäche dieses Films, dass er dem Diskurs nicht wirklich etwas neues hinzufügt: wenn er nach einem einfachen Gut-Böse-Schema E.coli-verseuchtes Industriefleisch mit dem beinahe keimfreien Fleisch von Biohöfen gegenüberstellt (die sich zudem tapfer gegen die Angriffe der Konzerne zur Wehr setzen), so ist das alles sicher nicht falsch, aber eben auch bereits dutzendfach so gezeigt worden.
                                  Seine Stärke zieht der Film dann auch besonders aus der betrachteten Region: für einen Europäer sind viele der technischen, rechtlichen und moralischen Grundlagen des amerikanischen Produktionssystems schlicht und einfach absurd. Es ist, als ob man einen Blick in die Zukunft wirft und die (europäische) Agrarindustrie in 15 Jahren betrachtet: Pflanzen gehören Unternehmen und wer sie ohne Genehmigung benutzt wird verklagt, riesige Konzerne ersticken jede Konkurrenz und alle Nase lang gibt es Lebensmittelskandale – zu einem Großteil kommt uns das doch auch schon bekannt vor. Wer schon einige solcher Filme kennt, der wird im Prinzip nicht viel Neues lernen. Nur eines: in Amerika sind all diese bekannten Probleme viel extremer. Es ist einfach viel, viel schlimmer. Wer sich hier nicht gruselt, der hat keinen Magen mehr.
                                  Der Film zeigt uns ein worst-case-Szenario, eine Horrorvision, die wir (vielleicht) noch abwenden können – aber dazu müssen wir uns darüber klar werden, was wir essen, wer uns was zu essen gibt und warum er das tut. Prost Mahlzeit und bis demnächst bei #2!

                                  2
                                  • 1. Flora - Ich bin sprachlos, wie mir Svankmajer in 30 Sekunden die gesamte menschliche Existenz erklären kann.
                                    2. Der Untertan - Gegen den Roman kann der Film gar nicht gewinnen. Da helfen alle Empfehlungen nichts...

                                    1
                                    • Hoho, jetzt begibst du dich schon auf die Metaebene. Wie wäre es als nächstes mit einer Listentheorie oder so was in der Richtung?

                                      1
                                      • "A history of violence"

                                        P.S.: Bei "F wie Fälschung" fehlt noch der Originaltitel.

                                        1
                                        • 1
                                          • Mal in die andere Richtung. Könnte gut werden.

                                            • Als R'n'B noch Rythm and BLUES war und nicht aalglatter Pop à la Beyoncé etc.:
                                              http://www.youtube.com/watch?v=DBk3jwNSteo

                                              3
                                                  • "Ich fühle mich [...] Skandal!" (Petra Schmitz)

                                                    Voyeurismus und billige (pseudo-)Skandalträchtigkeit verschafften den literarisch völlig belanglosen Körper(flüssigkeiten)welten der Charlotte Roche übermäßig viel Aufmerksamkeit. Findige Filmproduzenten zählten 1 (Skandalbuch) + 1 (Hype bringt Geld) zusammen und erhielten: Feuchtgebiete-Film = €€€€.
                                                    Das soll keine (Vorverurteilung) sein: Wer gerne Filme sieht, die ein bisschen eklig sind, weil es dem Zuschauer gefällt und den Produzenten Geld bringt (also den x-ten Teil der Saw-Reihe, Jackass wasweißichwieviel oder irgendwelche anderen Filme, die von der Ausstülpung des (flüssigen) menschlichen Inneren nach außen leben), der könnte auch hier Spaß haben. Wer aber erwartet, das in diesem Streifen "ehrlich" über Sex geredet wird, hat das Konzept des ganzen Projekts völlig missverstanden.

                                                    1