J.F.Lannister - Kommentare
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Alle Kommentare von J.F.Lannister
Der Prozess Depp vs Heard ist vorbei.
"Ein Geschworenengericht in den USA hat im Verleumdungsprozess zwischen Amber Heard und Johnny Depp in weiten Teilen zugunsten des Schauspielers entschieden. Heard habe den Hollywood-Star verleumdet, indem sie ihm häusliche Gewalt vorwarf, befanden die Geschworenen in Fairfax im US-Bundesstaat Virginia am Mittwoch.[...] Wegen Verleumdung muss sie Depp über zehn Millionen Dollar Schadenersatz zahlen. Ein schwacher Trost: Depp schuldet ihr nach Entscheidung der Jury 2 Millionen Dollar für Aussagen seines Ex-Anwalts, die Heards Ruf geschädigt hätten."
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/johnny-depp-vs-amber-heard-schauspieler-gewinnt-verleumdungsprozess-gegen-ex-frau-a-aafd715a-6541-4d47-adc0-05fe03b89f6b
Ich werde mit Tom Hanks nicht warm. Das sieht im Trailer nach einer US-amerikanischen Biedermann-Performance aus, die so gar nicht zum lebhaften Geppetto passt.
Umfangreicheres Update, ich habe die Liste in den letzten Jahren aus den Augen verloren und schleifen lassen, gerade "wiederentdeckt".
Can't help it, wie zu erwarten hat mir auch Tierwesen 3 wieder sehr gefallen. Erneut viele schöne Charakter-Momente (Eddie Redmayne als Newt Scamander, Dan Fogler als Jacob Kowalski und Jude Law als Albus Dumbledore sind eine unglaubliche Bereicherung für das Franchise), ein guter potentieller Abschluss für die Tierwesen-Reihe mit bittersüßem Ende. Mit dem "Always" im letzten Dialog zwischen Aberforth und Credence sowie mit dem zerbrochenen Blutschwur-Amulett am Brückengeländer wird zudem noch auf angenehme Weise eine Brücke zur Hauptreihe geschlagen, es hätte nur noch gefehlt, dass Dumbledore die Bruchstücke wegwirft. Und ja, der Niffler ist einfach unfassbar süß. Wie Baby Yoda. So.
Allerdings zeichnet sich Teil 3 wie auch schon Teil 2 durch ein paar merkwürdige bis alberne Inhalte aus. Die Internationale Vereinigung von Zauberern lässt jetzt also einen Minister der gesamten Zaubererwelt wählen und ein magisches Bambi trifft die Entscheidung? Für sich betrachtet schon eine bescheuerte Vorstellung, allerdings noch mehr in der Hinsicht, dass von einer solch immens wichtigen und mächtigen Person in der Hauptreihe und im Kampf gegen Voldemort nie die Rede ist. Den Credence-Plot (daher übrigens u.A. der Titel des Films) rettet man noch mit Ach und Krach über die Ziellinie, diesen Weg hätte Rowling in Teil 2 niemals beschreiten sollen. Mit dem Grindelwald-Plot springt man dem Zuseher nun vollkommen mit dem Arsch ins Gesicht. Grindelwalds frenetischste Anhänger stammen ausgerechnet aus der deutschen Zauberergemeinschaft, Oliver Masucci spielt als deutscher Zaubereiminister quasi Von Hindenburg als Führermacher, vor dem deutschen Zaubereiministerium stehen Statuen mit Wehrmachtshelmen und Grindelwalds politisches Symbol ist ein Kreuz mit Haken. Also bitte^^
Das deutsche Setting bringt dafür allerdings auch das größte Comedy-Highlight des Films hervor: Peter Simonischek auf den Pfaden von Filch als mürrischer Wärter des deutschen Zaubereigefängnisses.
Der in Dänemark lebende, homosexuelle Amin Nawabi erzählt seine bisherige Lebensgeschichte, über seine Kindheit in Kabul während des Sowjetisch-Afghanischen Krieges, nach der Machtübernahme der Mudschahidin über die sich über Jahre hinziehende Flucht seiner Familie über Russland nach Westeuropa, über sein sexuelles Erwachen und schließlich über die Schwierigkeiten, die Erlebnisse als Erwachsener zu verarbeiten und ein normales Leben mit dem Partner zu führen.
Die Dokumentation besteht dabei einerseits aus allgemeinen Realaufnahmen aus der jeweiligen Zeit und andererseits aus Zeichentrickanimation, wenn das Leben Amins und seiner Familie nachgestellt wird.
Ich habe noch keinen Film gesehen, der so gut und nachvollziehbar vermittelt, was Flucht eigentlich ist und bedeutet, und offenlegt, wie sich Flucht anfühlen muss und was es psychisch mit den Menschen macht. Dringende Sehempfehlung für jeden.
Der Film läuft noch bis zum 28. Juli 2022 in der Arte Mediathek.
https://www.arte.tv/de/videos/075801-000-A/flee/
Das neue Telugu-Epos von S. S. Rajamouli ("Baahubali").
Im Zentrum der Handlung stehen mit Komaram Bheem und Alluri Sitarama Raju zwei Revolutionsanführer der 1920er Jahre, nationaler und kultureller Freiheitskampf gegen ein dämonisches britisches Empire (z.B. Ray Stevenson und Alison Doody als Gouverneur-Ehepaar), inhaltliche Kritikpunkte konnte man ja auch schon bei "Baahubali" anführen, bei "RRR" ist es noch ausgeprägter der Fall. Aber wie beim Vorgänger habe ich auch hier einfach in voller Gänze das Spektakel und die Inszenierungsstärke genossen, die S. S. Rajamouli an den Tag legt. Hinzukommen erneut phänomenale Songs, die in der Menge an Qualität den Soundtrack von "Baahubali" sogar noch übertreffen. Die beiden Hauptdarsteller N. T. Rama Rao Jr. und Ram Charan sind mit ungemeinem Eifer und Begeisterung bei der Sache, harmonieren perfekt miteinander und entwickeln im Verlauf vom Duett zum Duell und wieder zum Duett eine enorme Dynamik. Eine schöne Bromance.
Allein die Kennenlernszene der beiden ist schon groß:
https://www.youtube.com/watch?v=dSxGAoWOxuk
Naacho Naacho, das Dance Battle zwischen den Indern und den Briten, dazu fallen mir auch nur Superlative ein:
https://www.youtube.com/watch?v=sAzlWScHTc4
Komuram Bheemudo, die Szene des Widerstands, wer benötigt da noch Mel Gibson?
https://www.youtube.com/watch?v=ouKbrNiaPxo
In der finalen Actionszene ("Raamam Raaghavam") transformiert Raju förmlich zum Gott Rama (Bheem als Bhima hatte ich gestern noch gelesen), auch so ein Wow-Moment. Zusammengefasst, als Actionepos mit historischem, kulturellem und mythologischem Einschlag hat mir "RRR" sehr gefallen, ich würde 7/10 Punkten geben. Zum Vergleich, "Baahubali" steht bei 7,5/10 Punkten.
Anscheinend ist Der Siegemund verschwunden.
Seine Kommentare in Chats werden nicht mehr angezeigt und sein Profil ist auch nicht mehr aufrufbar.
Verdens undergang (dt: "Das jüngste Gericht", eng: "The End of the World")
Kometen-Katastrophenfilme, gar kombiniert mit Blick auf die Gesellschaft, gibt es nicht nur im Kino der jüngeren Vergangenheit oder Gegenwart (beste Vergleiche: "Melancholia" und "Don't Look Up"), sondern existierten bereits vor über 100 Jahren. Bezogen auf den dänischen "Verdens undergang" genauer gesagt aus dem Jahr 1916, wobei der Film nichts von seiner Aktualität verloren hat.
Astronomen entdecken einen Kometen, berechnen die Flugbahn und vermuten eine Kollision mit der Erde. Während sie noch die Richtigkeit der Vermutung überprüfen, hagelt es Schlagzeilen in der Presse, die Aktienkurse an der Börse spielen verrückt. Ein Börsenmakler und Unternehmer tüpftelt einen Plan aus, wie er aus der Katastrophe größtmöglichen Profit herausschlagen und gleichzeitig sich selbst und seine dekadenten Freunde aus der Oberschicht in Sicherheit bringen kann. Die Mittel- und Arbeiterschicht schwankt zwischen Panik, Gutgläubigkeit und Gleichgültigkeit, Spielbälle der Gewalten und des Kapitalismus, diese Rolle sie mit allen Vor- und Nachteilen allerdings auch bereitwillig angenommen haben. Wenn ein fundamentaler Betrug jedoch erst einmal aufgedeckt ist, bleibt ihnen womöglich nur noch die gewaltsame Rebellion.
Das Katastrophenszenario wurde gemessen an Tricktechnik und Spezialeffekten der damaligen Zeit eindrucksvoll in Szene gesetzt, wobei Gesteinsbrockeneinschläge, Feuer und Rauch, verwüstete und verbrannte Erde sowie zerstörte Gebäude gleichwohl an ein anderes, reales und kontemporäres Ereignis erinnern. Durch die Linse des Katastrophenfilms blickt Regisseur August Blom auf die Schrecken des Ersten Weltkrieges und dessen Auswirkungen auf die Menschen.
Zu sehen auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=gL7d9NsPehE
Rewatch nach ein paar Jahren, damals zusammen mit meinem Bruder, der den Film im Gegensatz zu mir schon kannte, heute umgekehrt ich zusammen mit meinem Partner, der vom Film noch nie gehört hatte. Unfassbar, wie oft ich mir bei "21 Jump Street" (und der Fortsetzung) einfach den Arsch ablachen muss, diesmal auch bedingt dadurch, dass mein Partner vom Film unerwartet vollkommen überfahren wurde und im positiven und negativen Sinne richtig drunter gelitten hat. Funktoniert wahrscheinlich noch besser, wenn man sich den Film zu zweit oder mit mehreren Leuten ansieht.
Eine anarcho-bescheuerte Buddycopkomödie der Extraklasse, mit Channing Tatum und Jonah Hill auch als Bestbesetzung. Darüberhinaus gefallen die homoerotischen Untertöne zwischen den beiden, die sich immer wieder durch den Film ziehen.
Ich bin hin- und hergerissen.
Allgemein handelt es sich hier schon um eine sehr ansprechend umgesetzte und berührende Tragikomödie mit US-amerikanischem Flair, Altmeister Clint Eastwood kann es vor und hinter der Kamera immer noch. In der ersten Hälfte kommen leichte "Breaking Bad"-Vibes auf und speziell Hauptcharakter Earl Stone, ein von der Zeit abgehängter "grumpy old man", zeichnet sich durch Glaubwürdigkeit aus, seinem Leben und Werdegang im Film beizuwohnen, macht ungemein Spaß. Ich habe selten so eine gut geschriebene Version dieses Charaktertyps gesehen.
Nur sobald sich diese Begeisterung nach der Sichtung erst einmal etwas gelegt hat, wächst mein Missfallen an dem wertkonservativen Ende mit der Familienaussöhnung. Des weiteren fällt dann deutlicher auf, dass Earl Stone im Großen und Ganzen unbehelligt Sexismus sowie Rassismus gegen Mexikaner und Schwarze ausleben kann, ohne wirklich dafür belangt zu werden. Sein Verhalten wird kommentiert mit Sprüchen der Art von "Oh, das sagt man aber nicht mehr" oder "Alles klar, Opa", es bleibt auf dieser verniedlichten Ebene, weil das Verhalten von einem alten Opa kommt. Seine Opfer spielen letztendlich auch keine Rolle (die afroamerikanische Familie und die Bikerinnen sind nach einer Szene sogar komplett verschwunden), während Earl Stone wie erwähnt die Familienaussöhnung zugestanden wird und er als moralisch integerer Bürger aufrecht ins Gefängis geht. Spätestens im Abschnitt beim Don in Mexiko, wenn die Kamera erst einmal bei allen Bikinifrauen die Hintern abfährt, wird dieses Verhalten auch formal verankert.
Ewan McGregor (Kenobi-Serie, Volkswagen)
https://www.youtube.com/watch?v=Xrxrygxn2cI
In a unique deal, Stan Lee, the beloved co-creator of Spider-Man, Avengers and Hulk who died in 2018, is returning to Marvel Studios.
Marvel has signed a 20-year deal with Stan Lee Universe, a venture between Genius Brands International and POW! Entertainment, to license the name and likeness of Lee for use in future feature films and television productions, as well as Disney theme parks, various “experiences” and merchandising. [...]
The deal does give Marvel permission to use Lee’s name, voice, likeness and signature in movies and television projects, as well as to use images, existing footage and existing audio recordings featuring him. The rights to use Lee’s name, voice, likeness and signature exclusively in theme parks, cruise lines and in-park merchandise were also included in the deal. Audiences and parkgoers could see Lee turn up as figures and toys, and on apparel and stationery.
https://www.hollywoodreporter.com/movies/movie-news/stan-lee-marvel-studios-licensing-deal-1235149039/
Building a dinosaur from a chicken | Jack Horner
https://www.youtube.com/watch?v=0QVXdEOiCw8
Der Teaser sieht erstmal überraschend gut und down-to-earth aus. Vielleicht tatsächlich mal wieder ein kleiner, straighter Actionfilm.
Dadurch dass Tierwesen 3 nun gefloppt ist und die Reihe möglicherweise eingestampft wird, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die alten Köpfe für ein neues Projekt ("Das verwunschene Kind" bietet sich an) zurückkehren.
Irgendwie muss WB "Wizarding Worlds", eines ihrer Haupteinnahmequellen, am Laufen halten.
Ein handwerklich versiert und präzise gefilmter Slowburn-Horrorthriller, der seine Geschichte rundum die menschliche Urangst vor dem Wolf und das altbekannte Sprichwort vom Menschen, der dem Menschen ein Wolf ist, aufbaut. Eine Aussteigerfamilie lebt in einer Hütte im Wald an der Peripherie der kanadischen Zivilisation, verdingt sich als Fallensteller, den Lebensunterhalt bestreiten sie durch den Verkauf von Tierfellen. Ein Wolf, der die gefangenen Tiere frisst, wird zur existentiellen Bedrohung und soll deswegen erjagt werden; bis der Ehemann bzw. Vater auf den Ort eines Verbrechens stößt.
Einen klassischen Survivalthriller sollte man hier nicht erwarten, Regisseur und Drehbuchautor Shawn Linden beschreitet einige für das Genre ungewöhnliche, aber spannende Wege. Des weiteren hält er allgemein diverse Informationen zurück, überlässt die Visualisierung des Geschehens der Vorstellungskraft des Zusehers, das ist effektiver psychologischer Horror. Devon Sawa ("Final Destination") und Nick Stahl ("Terminator 3") spielen wahrscheinlich so gut wie noch nie zuvor, ähnliches gilt für Camille Sullivan ("The Man in the High Castle").
Arge Probleme hatte ich allerdings mit dem letzen Drittel, in dem der Brutalitätsgrad bewusst Stück für Stück angehoben wird, bis er zum Schluss vollkommen eskaliert. Mit latentem Sadismus, wenn ein Charakter nicht einmal sondern zweimal in eine Bärenfalle tritt, fängt es an, von da an hat mich "Hunter Hunter" nach und nach verloren. Das Finale soll schockieren, lässt mich in der Form allerdings vollkommen kalt, dafür ist es ob der eigentlichen Ernsthaftigkeit auch zu sehr stilisiert und erscheint aufgrund der Musikuntermalung und des anatomisch bedingten Ergebnisses teilweise als unfreiwilliges Comic Relief.
Unabhängig von meiner Ansicht, Fans von Ben Wheatley, Jeremy Saulnier, Macon Blair und S. Craig Zahler dürften an "Hunter Hunter" sicherlich Gefallen finden.
Das war eigentlich schon zu erwarten, so niedrig wie die Aufrufzahlen des Snyder Cuts im Vergleich mit anderen Filme auf HBOmax ausgefallen sind. Die Snyder-Community (zu der ich mich selbst an sich auch zähle) im Internet ist laut, aber eben doch nicht so groß, wie es scheint.
Wider Erwarten wird ein Geschichtslehrer (Wolodymyr Selenksyj) nach einer online gestellten Brandrede zum Präsidenten der Ukraine gewählt, als welcher er fortan den Kampf für mehr Demokratie und soziale Gerechtigkeit, gegen Oligarchie und Korruption antritt. Sehr zu empfehlen, wenn man auf Politsatire im Sitcomformat steht. Man erhält einen guten Überblick über das politische System der Ukraine und deren Missstände, humorvoll und pfiffig verpackt. Interessant unter anderem auch deswegen, weil man sieht, wie Deutschland in der Ukraine wahrgenommen wird. Und traurigerweise zeitaktuell, wie Russland und Putin in der Ukraine wahrgenommen werden.
Drei ikonische Beispiel-Szenen der Serie:
https://www.youtube.com/watch?v=iAczzmqu4wk
https://www.youtube.com/watch?v=VRkJ7_-hqXA
https://www.youtube.com/watch?v=fRppx_TofnE
Die Serie läuft in der Arte-Mediathek, aktuell nur Staffel 1, Ende Mai folgen die Staffeln 2 & 3.
https://www.arte.tv/de/videos/104351-002-A/diener-des-volkes-1-23/
Das könnte tatsächlich der Cinematic Trailer für ein alternatives Word of Warcraft sein, erst recht mit dieser merkwürdigen Musikuntermalung^^ Aber so sehr würde mich das im Falle des Falles gar nicht stören, Animationfilme mit Cinematic-CGI-Qualität sehen schon geil aus und beim Warcraft-Kinofilm funktionierte es schließlich ebenfalls.
Thomas Vinterberg inszeniert in den flotteren Szenen beschwingt und berauschend, die Kamera imitiert mitunter die schwankenden Bewegungen des alkoholisierten Körpers, gleichzeitig kommen die Trinkszenen so genussvoll daher, dass ich mir während des Ansehens spontan zwei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank geholt habe. Mads Mikkelsen geht wie zu erwarten in seiner Rolle auf und wenn man in Kombination mit seiner Anwesenheit die Trinkästhetisierung bedenkt, hätte Vinterberg theoretisch auch für "Hannibal" Regie führen können.
Ansonsten beschränkt sich Vinterberg darauf, die Sachverhalte nur aufzuzeigen, jedoch nicht zu bewerten, ein Urteil dem Zuseher zu überlassen. Eine treffende, pointierte und ambivalente Tragikomödie über die Vor- und Nachteile des Genusses und Konsums von Alkohol, katalysiert durch die Lebenskrisen der bildungsbürgerlichen Protagonisten (Lebensmitte, Familienstress, Singlefrust).
In gewisser Weise handelt es sich bei "Stillwater" um eine Antithese zu "Taken", "Stillwater" ist viel mehr an den Charakteren und dem Culture Clash interessiert. Da werden die positiven und negativen Seiten der US-amerikanischen und der französischen Kultur beleuchtet, Gemeinsamkeiten und Unterschiede ausgelotet. Der Hauptcharakter ist auch kein heraufbeschworener Kinoheld sondern ein einfacher Arbeiter, ein normaler Typ von der Straße mit typisch US-amerikanischen Eigenheiten, der sich aufgrund der Sprachbarriere in Frankreich erstmal zurechtfinden muss. Mit Matt Damon auch perfekt besetzt. Und wow, ist Abigail Breslin erwachsen geworden^^ Ein menschlich berührender und melancholischer Film, in der Umsetzung des Culture Clashs zudem mitunter ziemlich witzig.
Leider ist "Stillwater" im Jahr 2021 untergegangen, den hat kaum jemand gesehen, ich zum Beispiel eben auch erst jetzt. Sogar in der Awardsaison 2022 war er nicht vertreten, obwohl der Film aus der Feder von Tom McCarthy ("Spotlight") stammt. Fürs Drehbuch oder Matt Damon hätten schon irgendwo Nominierungen drin sein können.
"I'm a hippopotamus, I'm fat and dangerous." :D
Moon Knight Hippo Song Oscar Isaac
https://www.youtube.com/watch?v=oxqTgfYEsVU
https://open.spotify.com/artist/4q3ewBCX7sLwd24euuV69X
Bad Bunny ist ein puertoricanischer Musiker und erreicht 48 Millionen Hörer pro Monat auf Spotify, seine beliebtesten Song haben mehrere 100 Millionen bis 1,3 Milliarden Klicks. Daher ja, diesmal trifft es tatsächlich mal zu, dass Moviepilot jemanden als Superstar bezeichnet.
Sony scheint es da mehr um dieses Starvehikel für einen Comic-Blockbuster zu gehen und hat sich dafür dann irgendeinen Latino-Charakter aus den Comics rausgesucht.
Funfact der Awardsaison 2022:
Der Schauspieler Jack Farthing war bis 2021 noch weitestgehend unbekannt. 2021 spielte er dann sowohl in "Spencer" als auch in "The Lost Daughter" den Ehemann der weiblichen Hauptfigur, deren Schauspielerinnen schließlich für diverse Awards wie zum Beispiel die Ocars nominiert wurden.
Des weiteren feiere ich, dass Farthing aussieht wie ein junger Charles Dance. Nicht nur weil Farthings Rollenauslegung Prinz Charles' zu Tywin Lannister passt, sondern noch mehr, weil Dance in der themenverwandten Serie "The Crown" mitwirkte und dort Prinz Charles' Großonkel Louis Mountbatten spielte. Sollte HBO also jemals einen jungen Tywin casten müssen, Farthing ist der richtige Mann dafür^^
Ein feministisches Psychodrama über Mutterschaft, welches neben den positiven und schönen Aspekten auch ausgiebig die Schattenseiten beleuchtet, über die in der Regel nicht gerne in der Öffentlichkeit gesprochen wird, weil sie nicht zum Bild der liebenden, aufopfernden Mutter passen. Gesellschaftliche Erwartungshaltung gepaart mit mütterlicher Verantwortung, Kinder zu haben und zu erziehen erfordert ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, Geduld und Stressresistenz, schränkt unweigerlich die eigene individuelle Freiheit und Lebensentfaltung ein. Von meiner Mutter weiß ich beispielsweise, dass sie heilfroh war, meinen Bruder und mich gelegentlich bei den ebenfalls im Dorf lebenden Großeltern "parken" zu können, um dann Zeit für sich und zur Entspannung zu haben.
Maggie Gyllenhaal legt hier mit ihrem Regie- und Autorendebut gleibt ein Brett hin, insbesondere das Drehbuch (Romanadaption) ist ihr dabei sehr gelungen, flüssig und schlüssig verknüpft sie narrativ zwei Generationen und zwei Zeitebenen miteinander und reichert die Erzählung mit mehreren Symbolen an. Das reicht vom Offensichtlichen wie der entwendeten Puppe als Ersatztochter über den Frischezustand des Obstes als Spiegelung der Psyche und des Mutter-Tochter-Verhältnisses bishin zum unangenhemen Stich mit einer Nadel in den früheren Mutterbauch inklusive Blutung.
Unterstützung erhält Gyllenhaal von Casting-Volltreffern, Olivia Colman performt tatsächlich erneut mit einer überragenden Leistung, im Duo mit der nicht minder gut aufspielenden Jessie Buckley ("I´m Thinking of Ending Things") verkörpert sie die Hauptprotagonistin Leda Caruso, Dakota Johnson als junge Mutter hätte man gleich mit für Awards nominieren können. Im Nebencast runden Ed Harris als Ledas Appartmentverwalter, Peter Sarsgaard als Ledas akademischer Kollege und Jack Farthing ("Spencer") als Ledas Ehemann den Film ab.
Locker einer der besten Filme des Jahres 2021.