J.F.Lannister - Kommentare
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Alle Kommentare von J.F.Lannister
Keine Terminator-Elefanten, schade.
SPOILER
"Wollt ihr das totale Brechen des Rades?!" Nachdem Daenerys nach "The Bells" bereits als Westeros-Hitler bezeichnet wurde, hält sie nun vor versammelten Unsullied und Dothraki eine Goebbels-Rede. Und wo man von einer Goebbels-Daenerys sprechen kann, da ist auch eine Saruman-Daenerys die Weiße nicht weit entfernt, die eine Rede vor einer stampfenden Armee hält. Ironischerweise nicht mit dem Ziel, die Menschheit auszulöschen, sondern um sie zu befreien.
Tyrion darf sich emotional und tränenreich von den Leichen Jaimes und Cerseis verabschieden, die Ermordung Daenerys' durch Jon fällt meiner Meinung nach aber noch tragischer aus. Nicht nur erfüllt er damit doch noch Teile der Azor-Ahai-Prophezeihung, er rettet die Menschheit hier nicht vor dem ewigen Eis sondern dem ewigen Feuer, Weiss und Benioff setzen die Szene zudem als Parallele zum Tod von Ygritte in Staffel 4 um, Jon verliert somit seine beiden Geliebten in den eigenen Armen.
Daenerys, die nun nach all den Jahren schließlich als Mad Queen vor dem Iron Throne steht und nach den Schwertern greift - ironische Buchanspielung: "Ich hätte mir den Thron größer vorgestellt" -, empfand ich als extrem verstörende Momentaufnahme, welche den Iron Throne als Symbolbild für machtpolitische Intrigen und Kriege nun endgültig ins rechte, schlechte Licht rückt. Veredelt wird dieses Bild im Folgenden und einem großen Zirkelschluss gleichkommend dadurch, dass der Thron von Eis und Schnee bedeckt im Drachenfeuer sein Ende findet. Letztendlich muss er also doch vor den beiden magischen Kernkräften der Welt kapitulieren.
Tyrion und Sam treiben danach wie zu erwarten das Brechen des Rades und die Demokratisierung Westeros' voran, wobei eine direkte Demokratie zu diesem Zeitpunkt womöglich noch zu viel des Guten wäre. Stattdessen wird Westeros (vorübergehend) zu einer Art konstitutioneller Wahlmonarchie umfunktioniert, dessen Regierung sich wie z.B. im Vereingten Königreich neben dem König aus einem bestimmten House of Lords und einem gewählten House of Commons zusammensetzt. Tyrion hält dabei ein hervorragendes Plädoyer für das Geschichten Erzählen als größte menschlich-vereinigende Kraft, dementsprechend ist es nur logisch, dass Bran, das geschichtliche und kulturelle Zentrum der Welt in Menschengestalt, zum neuen König gewählt wird. Bemerkenswert und zum Nachdenken anregend fällt später ein Dialog zwischen Bran und Jon aus, Bran spricht bezüglich Jon, seiner Taten und der Folgen seiner Taten erneut vom Schicksal. Ist die Demokratisierung menschlicher Gesellschaften und Zivilisationen vorherbestimmt, unterliegt sie einem Determinismus? Eine spannende Frage!
In "The Iron Throne" findet "Game of Thrones" tatsächlich und erfreulicherweise wieder seinen guten, alten Humor wieder! Meine drei Highlights: Edmure Tully schlägt sich selbst als König vor, wird dann freundlich aber bestimmt von Sansa zurechtgewiesen und setzt sich daraufhin verunsichert und unbeholfen wieder auf seinen Stuhl. Nachdem Sam eine demokratische Wahl vorschlägt, brechen Teile des Rates nach einem Schweigen urplötzlich in Gelächter aus und reißen Witze darüber. Tyrion versucht es, sich auf dem Stuhl der Hand möglichst bequem zu machen, rückt die Stühle zurecht, diese Ordnung wird vom Rest des Rates unter vergeblichem Protest Tyrions allerdings komplett ignoriert.
In den letzten 20 Minuten findet "Game of Thrones" schließlich zu einem wohligen, bittersüßen Ende voller emotionaler Reminiszensen und weiterer Zirkelschlüsse. Als Friedenskompromiss zwischen den Unsullied und den Westerosi muss Jon zur Nachtwache zurückkehren und bricht wie im Finale der Staffel 1 mit Ghost gen Norden auf. Nun allerdings nicht als Teil einer gefährlichen Expedition, sondern um den hohen Norden mit den Wildlingen erneut zu besiedeln. Arya, die im Finale der Staffel 4 per Schiff gen Osten nach Essos segelte, bricht nun in den unbekannten Westen auf, was Weiss und Benioff durch filmisch-musikalische Parallen verdeutlichen. Sansa wird nach ihrem Unabhängigkeitsanspruch des Norden zur Queen in the North gekrönt, was ein letztes Mal an eben jenen Robb-Moment im Finale der Staffel 1 erinnert. Brienne vollendet in Liebe und Trauer Jaimes Eintrag im Buch der Königsgarde und wirkt damit seinem schlechten Ruf als Köngsmörder entgegen, während dieser Szene hätte ich fast geweint.
Kurzes Fazit: Selbst als Buchleser muss ich eindeutig sagen, ein besseres Ende hätte ich mir für die Serie nicht wünschen können! Ich werde das filmische "Game of Thrones" trotz all seiner Schwächen in den späteren Staffeln vermissen, mit der Serie beschäftige ich mich seit April/Mai 2014 - also fast genau fünf Jahre lang - und das so intensiv wie mit keiner anderen Serie zuvor und bisher danach. Nun hoffe ich auf das Erscheinen der beiden fehlenden Bücher Martins, zum Glück kann ich die Zeit mit dem Lesen von z.B. "Fire and Blood" und bald auch mit dem Schauen der Prequelserie "Game of Thrones: The Long Night" überbrücken.
HBOs "His Dark Materials" wird also mit Amazons "Der Herr der Ringe" beworben.
Auf die Idee muss man erstmal kommen.
https://www.youtube.com/watch?v=CpTZ-tC81yA
Oh whoah oh
Arya
I just died in your arms tonight
It must have been my army of dead
I just died in your arms tonight
Oh whoah oh
Arya
I just died in your arms tonight
It must have been Valyrian steel
I really died this?
I really died this way!
:D
Um mal Alt Shift X wiederzugeben:
G.R.R. Martin meinte, "A Song of Ice and Fire" werde wie "The Lord of the Rings" enden.
"Lord of the Rings": Frodos Freund Sam bekommt mit seiner blumennamigen Frau Rose ein Kind, welches sie nach Frodo benennen. Frodo leidet unter physischen und psychischen Schmerzen und verlässt deshalb Mittelerde gen Westen.
"Game of Thrones": Jons Freund Sam bekommt mit seiner blumennamigen Frau Gilly ein Kind, welches sie nach Jon benennen. Jon leidet unter physischen und psychischen Schmerzen und verlässt deshalb Westeros auf Drogon gen Westen oder mit Ghost gen Norden?
Für alle, die es wie ich bisher noch nicht sahen: Das Erklär-Video von Alt Shift X.
Er geht auf diverse inhaltliche Punkte ein, die hier noch nicht angesprochen wurden.
https://www.youtube.com/watch?v=1RsgJAHtuoI
"Die Simpsons wussten es: In Game of Thrones kommt ein Drache zum Einsatz"
Hätte "Die Simpsons" vorhergesagt, dass keine Elefanten zum Einsatz kommen, wäre ich mehr beeindruckt!
SPOILER
G.R.R. Martin rejoined the game of thrones.
Daenerys möchte das machtpolitische Rad brechen, da sie allerdings seit Staffel 1 stets selbst Teil dieses Rades war, kann dies nur gelingen, indem sie selbst ebenfalls bricht. In früheren Zeiten hätte sich die Serie dieser Charakterentwicklung sicherlich mit ruhigerem Tempo und mehr im Detail gewidmet, dennoch bietet Staffel 8 genügend Erklärungsansätze, um die Situation nachvollziehen zu können. Sansa treibt mit ihrem Wissen über Jons wahre Identität ganz wie Littlefinger gezielt einen Keil zwischen Daenerys, Jon, Tyrion und Varys, Varys verrät Daenerys, Tyrion verrät Varys und Jon zögert gegenüber Daenerys im entscheidenden Moment, weil er ihre Blutsverwandtschaft und seine Liebe zu ihr nicht unter einen Hut bringen kann. Daenerys, ohnehin schon traumatisiert wegen des Todes von Rhaegal und Missandei, verliert auf einen Schlag also das Vertrauen in ihre Berater und ihren Geliebten und sieht sich zudem mit einer Bevölkerung konfrontiert, die lieber Jon (aus Liebe zu ihm) oder Cersei (aus Angst vor Daenerys) auf dem Thron sehen möchte.
Und so versinken King's Landing, Lannister-Soldaten und Zivilisten schicksalsironisch in Feuer und Blut, Cersei und Jaime sterben Arm in Arm, im Abspann erklingt schließlich "The Rains of Castamere" und verkündet das traurige Wiederholen der (Westeros)-Geschichte sowie das Ende einer Ära und womöglich das Ende der Monarchie.
Cersei gibt in ihrer Todesangst eine ihrer menschlichsten Seiten preis und stirbt nicht durch sondern in den Händen des Valonqars, Jaime stirbt wiederum, weil er sich trotz Läuterung nicht von seiner Liebe zu Cersei lossagen konnte. Eine toxische Beziehung, aber eine aufrichtige Liebe, die schönste Todesszene der Serie? Wen interessiert da schon das dämliche Vorspiel mit Euron Greyjoy.
Bezüglich der Schlacht bzw. des Massakers von King's Landing kamen mir zwei Vergleiche in den Sinn. Zum Einen weitere Parallelen zum "Herrn der Ringe", speziell eine Umkehrung der Schlacht um Minas Tirith. Cersei beobachtet die Schlacht vom Red Keep aus wie das rote Auge Saurons, eindrucksvoll dahingehend auch der Blick von Tyrion durch die zerstörte Mauer hindurch auf den Glockenturm, Tief in das Reich des Bösen. Distanz-Blickduelle spielen hier generell eine größere Rolle, bei Cersei und Daenerys könnte es sich dabei auch um Western-Charaktere handeln^^ Die Umkehr der Schlacht von Minas Tirith manifestiert sich darin, dass man als Zuschauer in den blanken Überlebenskampf der Stadtsoldaten und Stadtbewohner hineingeworfen wird, während die eigentlich protagonistische Armee mordend und vergewaltigend in die Stadt eindringt und in der Luft ein Drache tobt.
Zum Anderen musste ich da an die Eroberung von Troja im gleichnamigen Film denken, Daenerys und ihre Armee verhalten sich hier nicht anders als Agamemnon und seine Griechen, beide metzeln die Bevölkerung und brennen die Stadt nieder. Nach "The Spoils of War" gelingt es GoT erneut, eine schockierende Anti-Kriegs-Schlacht zu erschaffen, die Kategorisierung in Gut und Böse wird zerschlagen, stattdessen werden die Schrecken und die Sinnlosigkeit des Krieges zur Schau gestellt, so wie es G.R.R. Martin intendierte. Arya, No One und Bezwinger des Night Kings, die Cersei töten möchte und dann urplötzlich zusammen mit den Stadtbewohnern - aus Sicht der Mächtigen ebenfalls Niemande - ums Überleben kämpfen muss, entpuppt sich in dieser Hinsicht als äußerst starke Symbolik.
Symbolisch und fast schon poetisch fällt gleichzeitig der Kampf zwischen Sandor und Gregor Clegane aus, wie Daenerys möchte sich Sandor für ihm angetanes Leid rächen, dem untoten Gregor fügt dieser einfache Rachegedanke allerdings keinen Schaden zu. Erst durch seine Selbstopferung und die ultimativ-tödliche Konfrontation mit seiner Angst vor dem Feuer, welches er sich hier zu Nutzen macht, kann Sandor den Sieg erringen.
Das feurige Massaker deutete sich bereits als Foreshadowing während der Exposition der Episode an, diverse Konflikte werden per Feuer gelöst oder beseitigt. Grey Worm verbrennt die Erinnerungen an Missandei lieber im Kaminfeuer, als sie zu behalten, Varys verbrennt ihn belastende Briefe über einem Kerzenfeuer und stirbt schließlich nach kurzem Prozess selbst durch Drachenfeuer.
Fazit: Nach zwei okayen (1 & 3) und zwei guten (2 & 4) Episoden erreicht Staffel 8 mit Episode 5 "The Bells" nun ihren bisherigen, großartigen Höhepunkt. Jetzt bin ich gespannt, was im großen Serienfinale geschieht und wie die Geschichte endet.
Nur noch eine Woche und eine Episode :(
Ich bin Fan von Daniel Craig und seiner Bond-Filme, aber ich glaube, er hat als Hauptdarsteller mittlerweile einfach zu viel Macht und Einfluss auf die Produktion...
Ein Konglomerat aus "Armageddon", "The Day After Tomorrow" und "2012", ehrwürdige und aufopferungsvolle Helden verhindern pathetisch eine den Planeten und die Menschheit bedrohende Katastrophe, während vor diesem Hindergrund der Zusammenhalt und Wert der Familie hochgehalten wird. Hier nun eben nicht aus Sicht der US-Amerikaner sondern aus Sicht der Chinesen.
Im Gegensatz zu den oben genannten Katastrophenfilmen fehlt "The Wandering Earth" allerdings das gewisse Etwas, z.B. sympathische Schauspieler und Charaktere (Ausnahme: Wu Jing, "Wolf Warrior 2") sowie eine fühlbar bedrohliche Atmosphäre. So verkommt der Film abseits mancher eindrucksvoller Schauwerte zu einem großen Nichts mit sehr viel Langeweile.
Ich hätte zwar auch mit Bucky gerechnet, aber einen Charakter, der als Mörder und Terrorist gilt, zum neuen Captain America zu ernennen, käme bei der US-Bevölkerung innerhalb des MCUs wohl nicht so gut an. Da ist Sam die logischere Wahl.
Episode 3 "The Long Night" ist die dümmste Episode seit Jahren.
Genauer gesagt seit "Beyond the Wall" aus Staffel 7 im Jahr 2017.
@Jenny
Woraus schließt du, dass hier Eurons gesamte Flotte zu sehen ist? Es waren schließlich nur ein paar Schiffe zu sehen, meiner Einschätzung nach ein Abfangkommando für Daenerys Flotte. Dass diese gen Süden segelt, dürfte man in King's Landing ja wohl mitbekommen haben.
"The Last of the Starks" beginnt mit weiteren Parallelen zu den "Der Herr der Ringe"-Filmen von Peter Jackson, die sich seit Episiode 2 durch die Staffel ziehen, hier nun die Trauer und der Leichenschmaus nach der Schlacht von Winterfell wie in "Die Rückkehr des Königs" nach der Schlacht von Helms Klamm.
Der Hound entpuppt sich bei den Feierlichkeiten für mich als heimlicher Held. Im erneut entfachten Spiel der Throne (Jon, Daenerys, Sansa, Tyrion) trumpft er wie zu alten Zeiten auf, indem er die Macht- und Ränkeschmiede mit einem verächtlichen Kopfschütteln kommentiert. Des Weiteren sticht die Szene mit dem Hound und Sansa hervor, eine gelungene Gegenüberstellung ihrer Charaktere in Anlehnung an ihr Zusammentreffen während der Schlacht vom Blackwater (S02E09 "Blackwater"). Der Hound hat sich hinsichtlich seiner Einstellung zu Macht und Politik bzw. zu Frauen und Sex ("She could have made you happy for a little while" - "There is only one thing, that can make me happy.") nicht verändert, Sansa seit Staffel 2 dafür vollkommen, sie ist nun kein Little Bird mehr. Gleichzeitig hat der Hound seitdem aber auch einen Wandel vollzogen, er hat in Arya einen Grund zum Kämpfen gefunden, für die er sogar seine Angst vor dem Feuer zu überwinden vermag. Genau deswegen sitzt er auch hier nach der Schlacht beim Leichenschmaus und hat nicht wie während der Schlacht vom Blackwater die Flucht ergriffen. Ansonsten geht die Szene wie Episode 3 nochmal auf das Schicksal ein, so wie Bran es formulierte, hätte Sansa damals King's Landing mit dem Hound verlassen, wäre sie für immer Little Bird geblieben und in der aktuellen Form nicht existent.
Arya lehnt Gendrys Heiratsantrag ab :-(
Aber gut, eine Ehe ist trotz Liebe nicht automatisch sinnvoll, Aryas Identität und Charaktereigenschaften entspricht es nicht, eine Lady/Ehefrau zu sein. Aktuell ist sie nicht gewillt oder fähig, vielleicht ändert sich das in einer der beiden kommenden Episoden noch, Stand jetzt finde ich diesen liberaleren Blick auf die Ehe jedenfalls löblich.
Brienne und Jamie <3 <3
Ghost tut mir verdammt lied :-(
Sam und Gilly bekommen ein Kind, was für mich ein bedeutsames Symbol für die Veränderung und die Zeit darstellt, die mittlerweile seit dem Start von "Game of Thrones" vergangen ist: aus Jugendlichen werden Erwachsene mit eigenen Familien. Sicherlich wird dieses Gefühl bzw. dieser Eindruck noch dadurch verstärkt, dass ich mich gerade in einer ähnlichen veränderten Lebenssituation befinde, immer mehr Paare (Mitte/Ende 20) aus meinem Familien-, Freundes-, Bekannten- und Schulkollegenkreis heiraten und bekommen ebenfalls Kinder.
Euron sitzt am Katapult (Rest in Peace, Rhaegal, das kam unerwartet) wie an einem Maschinengewehr, warum muss ich da direkt an dieses Bild von Michael Bay hinter der Kamera denken? :-D Ernsthaft, stampft das "Fluch der Karibik"-Reboot ein und gebt mir eine Serie oder einen Film über Eurons Abenteuer als Pirat, das dürfte unterhaltsam werden!
Wie schön, Tyrion und Varys endlich mal wieder auf der Höhe ihrer früheren Dispute und ihrer politischen Intelligenz zu sehen, Diskussionen wie diese habe ich in der Serie vermisst! Was ist das Beste für das Reich und das Volk bzw. die Zivilisten, welche drohen, zwischen zwei Mad Queens zermalmt zu werden? Insbesondere Tyrion stemmt sich als Diplomat mit aller Macht - letztendlich vergeblich - gegen den Macht- und Rachewahnsinn, als sei er der Inbegriff der Zuschauer und Buchleser, die Weiss und Benioff für das kritisieren, was sie durch das frühe Ableben des Night Kings über der Serie heraufbeschworen haben.
Fazit: Ich muss (selbst als Buchleser) ehrlich gesagt feststellen: "Game of Thrones" unterhält mich auch ohne die White Walker hervorragend und hat ohne sie an sich nichts von seiner Qualität eingebüßt. Zumindest in dieser Episode, aber gerade die Endszene deutet darauf hin, dass Daenerys nichts als Siegerin oder als Heldin aus der Serie hervorgehen wird. Es bleibt spannend!
"The coffee is dark and full of sugar."
"You're gonna need a bigger TV."
Die "Herr der Ringe"-Trilogie...
Die Filme zählen trotzdem nur als einer!
Selbst Alt Shift X hat die Episode nicht gefallen^^
Unabhängig davon nennt er ein paar Aspekte, die mir bisher nicht aufgefallen sind.
https://www.youtube.com/watch?v=fwWqI4AJLmY
SPOILER
Der Tod der Dothraki als düstere Spiegelung bzw. Umkehr ihrer Religion. Die Dothraki glauben, dass sie nach dem Tod als Sterne aufsteigen, nun sieht man, wie sämtliche Dorthraki-Lichter auf einen Schlag ausgelöscht und von der Nacht verschluckt werden.
In Episode 2 erzählte Tormund Giantsbane, wie er im Alter von zehn Jahren einen Riesen tötete. Nun tötet die kleine Lyanna Mormont ebenfalls einen Riesen, was sehr gut zu der Theorie passt, dass Tormund ihr Vater ist.
Aryas Dance of the Death in der Bibliothek. In ihrem bisherigen Leben ging es immer um Tod, nun tötet sie den Night King, der in Serie metaphorisch am meisten für den Tod steht. Aryas Auseinandersetzung mit dem Tod scheint nun vollkommen abgeschlossen zu sein, vielleicht gelingt es ihr nun, wieder mehr menschlich und mehr Arya Stark zu werden.
Dem Dolch aus valyrischem Stahl wird in der Serie eine Bedeutung beigesprochen, die über die Serienhandlung hinausgeht. In der Bibliothek von Oldtown findet sich ein Buch, welches den Dolch mit der altertümlichen Kultur der Targaryen/Valyrer in Verbindung bringt.
Gegen Ende geht Alt Shift X noch auf Maester Marwyn, einen Charakter aus den Büchern, ein, der davor warnt, Propehzeihungen wie denen um Jon, Daenerys und Azor Ahai allzu großen Glauben und Vertrauen zu schenken, weil sie sich oft als heimtückisch oder falsch herausstellen. Das unterstützt meine Ansicht zur Episode, dass sich die Prophezeihung nicht bzw. anders oder nur in Teilen bewahrheitet hat.
Mal in Stichpunkten.
SPOILER
Pro:
- Thor Lebowski, diese Darstellung des Charakters fand ich megawitzig.
- Steve Rogers mit Thors Hammer, yeah! Hinzu kommt sein ruhiger und schöner Abschied aus dem MCU.
- Das konsequente und gut vorbereitete Ableben von Tony Stark. Durch die Konfrontation mit seinem Vater bzw. seinem "alten Ich" eine tolle Gegenüberstellung von Egoismus und Altruismus.
- Thanos bleibt als terroristischer Umwelt-, Natur- und Planetenschützer weiterhin einer der besten und interessantesten Schruken des MCUs.
- Die Überlebenden von "Infinity War" mit Schuldgefühlen und psychischen Problemen. Erreicht natürlich bei Weitem nicht das Niveau von "The Leftovers" und hätte noch detaillierter ausgeführt werden können, die Ansätze fand ich aber gut.
- Angenehme Rückschau auf die Reihe per Zeitreisen. Hier sei dann auch der Abspann erwähnt, in dem jeder der zig Charaktere nochmal aufgehört ist.
- Die epische, finale Actionszene mit allen Charakteren gegen Thanos, da merkt man, was das MCU aufgebaut hat und worauf es hingearbeitet hat. War zudem übersichtilicher als das aktuelle GoT-Pendant und auch in etwa das, was ich mir immer von einer Verfilmung des "Goldenen Kompass" (Finale des Abschlussbandes) gewünscht hätte.
Kontra:
- Der neue Hulk Banner gefällt mir überhaupt nicht, eine Kombination aus beiden passt für mich einfach nicht.
- Captain Marvel alias Superman des MCUs ist langweilig. Sie kann alles und jeden besiegen, sogar Thanos mit Handschuh. Ist zu großen Teilen natürlich rein zufällig abwesend und nur zu Beginn und am Ende zu sehen, weil sonst Thanos ziemlich schnell besiegt worden wäre.
- Viele Deus-Ex-Machina-Momente, siehe Captain Marvel, aber auch Tony Stark, der im Vorbeigehen sämtliche Zeitreise-Probleme beseitigt.
- Gelegentlich eine Schädigung des Dramatischen durch abrupten Wechsel hin zum Humoristischen, siehe z.B. der Tod von Hawkeyes Familie, auf den das MCU-Intro mit Feelgood-Musik folgt. Oder das Gekabbel zwischen Hawkeye und Black Widow, wer von beiden sterben soll, bevor sich dann Black Widow selbst opfert.
- Edit 16.11.2019: mit 174 Minuten eine viel zu lange Laufzeit, als Rewatch zu Hause unterhält der Film leider nicht mehr so gut wie beim ersten Mal im Kino, die drei Stunden ziehen sich dabei schon ziemlich.
In den Kommentaren unten:
Meinungs-Hitler, Medien-Hitler, Social Holocaust
Rajko, du hast es weit gebracht :D
Die Hawkeye-Szene hätte emotional sein können, wenn danach nicht direkt das MCU-Intro mit Feelgood-Musik gekommen wäre.
GoT-Fans: "Die Serie traut sich nicht mehr, wichtige Charaktere sterben zu lassen!"
Auch GoT-Fans: "Wie können Weiss und Benioff es wagen, den Night King umzubringen?!"
Hier mal zwei Videospiel-Momente, an die ich während der Episode denken musste:
1) Arya in der Bibliothek erinnerte mich an den Abschnitt in "Harry Potter und die Kammer des Schreckens", in dem man als Harry nachts durch die Bibliothek schleichen muss, ohne dabei von den Vertrauensschülern erwischt zu werden. Als Kind strapazierte das meine Nerven, weil ich das gefühlt nie hinbekam^^
2) Theon und seine Männer als Schutz für Bran erinnerten mich an eine Mission in der Untoten-Kampagne von "Warcraft III", während der man für 30 Minuten einen Untoten-Beschwörer vor dem Angriff durch die Menschen schützen musste. Nach mehreren Versuchen scheiterte ich nur eine Handvoll Sekunden vor Ablauf der 30 Minuten, danach war ich so frustriert, das ich die Kampagne nicht mehr weiterspielte :D
SPOILER
Falls noch nirgendwo hier geschrieben: Das Finale dieser Episode ist das Ergebnis eines roten Schicksalsfadens, der sich durch die gesamte Serie zieht. Wie Bran zu Theon sagte, all seine Taten und Schicksalsschläge machten ihn zu dem Menschen, der er heute ist, und brachten ihn exakt zu dieser Zeit an diesen Ort. Gleiches gilt für Bran selbst, der sich von einem kletterbegeisterten Jungen zum im Rollstuhl sitzenden Three-Eyed Raven mit Brandmarkung des Night Kings entwickelte, durch die er ihn exakt an diesen Ort lenken konnte.
Der Night King stirbt durch eine "Drachenklinge" (Obsidian, Valyrischer Stahl), so wie er auch durch eine erschaffen wurde. Nicht nur durch irgendeine Klinge, sondern durch jene Klinge, mit der Bran in der ersten Episode ermordet werden sollte. In den Jahren und während der Ereignisse, die seitdem vergangen sind, ging die Klinge durch diverse Hände, bis Bran sie schließlich in Staffel 7 unter dem Wehrholzbaum Arya überreichte. Exakt der Ort, an dem sie mit der Klinge nun den Night King tötete.
Es war stets fraglich, welches Ziel Bran verfolgte, nun offenbart sich, dass er - bedingt durch seine Fähigkeiten - einen genauen Plan hatte, um den Night King zu besiegen, und dass dieser nun letztendlich Erfolg hatte. Vielleicht war Tyrion deswegen positiv gestimmt, nachdem er sich in der letzten Episode mit Bran über dessen Geschichte unterhielt.
Zur Schlacht: Game of Thrones - Das (wahre?) Endgame.
Spannend, dramatisch und hoffnungslos. Wie "Saving Private Ryan" beginnt die Episode mit einem Hände zitternden Gelehrten/Lehrer (Samwell Tarly, John Miller) und die Montage zum Schluss ist meisterhaft. Leider insgesamt zu dunkel und zu hektisch geschnitten, man sieht teilweise kaum etwas bzw. weiß nicht, wer gerade wo kämpft.
SPOILER
SPOILER
SPOILER
Zum Ende: Kurz nach der Episode war ich mir noch nicht sicher, ob es das genialste oder dümmste Ende ist. Mittlerweile, nachdem ich über das Gesehene nachgedacht habe, tendiere doch zu Ersterem, obwohl ich selbst wie wohl alle etwas VÖLLIG anderes erwartet hatte und ich auch etwas enttäuscht bin, dass das Ende des Night Kings so banal ausgefallen sein soll.
ABER: Wann war reale Geschichte in den Einzelheiten jemals spektakulär bzw. seit wann sterben "Protagonisten" und "Antagonisten" einen spektakulären Tod gemäß ihrer Relevanz? Letztendlich ist dieses Ende für den Night King genau das, was "Game of Thrones" zu seinen Hochzeiten ausgezeichnet hat. Sicherlich holprig geschrieben (Drachenfeuer überlebt der Night King und den Stich mit einer Obsidianklinge nicht, starrt Bran lange an und zieht sein Schwert in Zeitlupe wie ein klischeehafter Hollywood-Schurke, Arya Ex Machina), aber dennoch.
Ursprünglich einfache oder banale Tatsachen und Ereignisse können über die Jahrhunderte und Jahrtausende zu großen Legenden und Mythen heranwachsen und heranreifen. Wenn man als Beispiel mal das Christentum betrachtet, letztendlich geht das alles nur auf einen Mann zurück, der lediglich das Judentum reformieren wollte. Könnten Jesus und damalige Zeitgenossen einen Blick auf das heutige Christentum mit all seinen erfundenen Geschichten, etc werfen, sie würden wohl die Welt nicht mehr verstehen. Seit Jesu Lebzeiten sind ca. 2000 Jahre vergangen, die Zeitspanne zwischen dem ersten und aktuellen Angriff der White Walker ist um ein Vielfaches größer (8000 Jahre meine ich). Da ist es nur logisch, dass sich auch hier Legenden, Mythen und Prophezeihungen entwickelt haben und sich die Menschen Geschichten von einem Messias erzählen, der das Eis und die Nacht mit einem magischen Feuerschwert bezwingt. Wer weiß, welche Geschichten sich die Westerosi in weiteren 8000 Jahren über Arya, Bran, Jon, Daenerys und die Drachen erzählen werden?
Mein Text liest sich zwar so, als hätte ich viel davon aus dem Video von Alt Shift X übernommen, dem ist aber tatsächlich nicht so, das sind meine eigenen Gedanken^^ Dennoch geht er natürlich noch viel detaillierter auf das Thema Erinnerungen ein, was die Episode damit ausdrücken möchte und wie sich das ebenfalls in G.R.R. Martins Romanen wiederfindet.
Was mir allerdings erst beim Schauen Videos auffiel oder (erneut) bewusst wurde: Jaime wird von Daenerys und Sansa gerichtet, also den Töchtern von Aerys II. (den er tötete) und Ned (der ihn damals anklagte). Nun wird er von Brienne verteidigt und beide führen die Schwerter, die aus Ned Starks Eis geschmiedet wurden.
Dass "A Knight of the Seven Kingdoms" eine Anspielung an G.R.R. Martins gleichnamige Prequel-Geschichten über Ser Duncan the Tall, einem Vorfahren von Brienne of Tarth und ebenso untypischen Ritter, darstellt, sollte auch nicht unerwähnt bleiben. Ein Foreshadowing dafür, dass es doch zu einem Trial by Seven kommt, um Cersei zu verurteilen, @jp@movies? *hippel* ^^
Erklärung Episode 2: https://www.youtube.com/watch?v=OKqcsIYBFxY
Trial by Seven Theorie: https://www.youtube.com/watch?v=yra9tnKB-MM