Jichi - Kommentare
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Alle Kommentare von Jichi
Ich mach dann auch mal mit, sehr schöne Idee !
Aber ganz schön schwierig sich für nur 15 Songs zu entscheiden. Ob das jetzt wirklich meine 15 Lieblingssongs sind, weiß ich nicht, aber sie geben einen ganz guten Überblick. Soll auch keine Rangliste sein. Dann wollen wir Mal:
Eminem: The Monster: https://www.youtube.com/watch?v=EHkozMIXZ8w
Roy Jones: Can‘t be touched: https://www.youtube.com/watch?v=qzUkS2NExlg
Two Steps from Hell: Victory: https://www.youtube.com/watch?v=hKRUPYrAQoE
50 Cent: In da Club: https://www.youtube.com/watch?v=5qm8PH4xAss
Wiz Khalifa: Black and Yellow: https://www.youtube.com/watch?v=nWAGLkyxQG0
Flo Rida: Good Feeling: https://www.youtube.com/watch?v=3OnnDqH6Wj8
Stromae: Alors on danse: https://www.youtube.com/watch?v=7pKrVB5f2W0
Orties: Plus Putes que toutes les Putes: https://www.youtube.com/watch?v=GEP5LbhS4MA
Two Steps from Hell: Archangel: https://www.youtube.com/watch?v=dJ-QLl5qjLg
Two Steps from Hell: Empire of Angels: https://www.youtube.com/watch?v=izsjRpcgfmk
Eminem: Till I Collapse: https://www.youtube.com/watch?v=ytQ5CYE1VZw
Nelly Furtado: Say it right: https://www.youtube.com/watch?v=6JnGBs88sL0
Alphaville: Big in Japan: https://www.youtube.com/watch?v=vgdBhTl44Yc&list=RDMM&start_radio=1&rv=6JnGBs88sL0
T.I. ft. Eminem: All She wrote: https://www.youtube.com/watch?v=hwBiPkIuB1g
Gheorghe Zamfir: The Lonely Shepherd: https://www.youtube.com/watch?v=nsgHyzwmbnQ
Schwerpunkt liegt ganz klar auf Rap ;)
Stellt euch vor, ihr geht in einer Winternacht die leeren, düsteren Straßen von Gotham City entlang. Auf einmal kriecht aus einem Kanal ein kleiner, ekliger, nach Fisch stinkender Mann, dessen böse Absichten man schon durch einen Blick erahnen kann. Und euer erster Gedanke ist: Ich will ihn zum Bürgermeister wählen !
Nun ja, Trump ist ja auch gewählt worden....irgendwie. Der kam sicher aus der Toilette im Milliardärsclub (letzteres habe ich mir womöglich nur ausgedacht).
Willkommen zur Fortsetzung zu "Batman", "Batman Returns" !
Auch wenn er nie weg war. Nun, egal. Wie auch wieder die Figurenzeichnung und etwaige Erklärungen. Selina Kyles Verwandlung zu Catwoman....oh mann....
Was wäre gewesen, wenn sie Hunden wiederbelebt worden wäre ? Hätte sie dann ein Pet-Play Outfit gewählt um die reichen Herren schwanzwedelnd zu verführen ? Oder wenn Ratten sie gefunden hätten ? Hätten dann alle Katzen in der Nachbarschaft um ihr Leben fürchten müssen ? Was soll's, alia acta est. Sie ist eine Katzendame und hat neun Leben. Frisst sie wohl Katzenfutter ?.....ich höre ja schon auf.
Michael Keaton darf sich diesen zwei animalischen Gestalten also entgegen stellen, und unser dunkler Ritter kriegt hier auch etwas mehr Profil als im Vorgänger, was ihn etwas menschlicher erscheinen lässt (auch wenn er immer noch aus unerfindlichen Gründen ein Fledermauskostüm trägt).
Auch die Atmosphäre und das Setting sind besser und düsterer geraten, nur muss ich leider sagen, dass ich mit der Figur des Pinguins deutlich weniger anfangen kann als mit dem Joker, aber das ist einfach nur Geschmack.
Nun Logik und Vernunft müssen hier in einer Babyschale in den Fluss geworfen werden, dann macht's schon irgendwie Spaß. Ein nicht fliegen könnender Vogel teamt mit einer Katzenfrau. Herrlich. Law...äh Miau and Order.
Ist mal wieder Zeit einen Kultfilm zu zerlegen !
Nun ja, vielleicht nicht zerlegen, aber etwas am eingestaubten Batman-Symbol kratzen !
Ja, ich bin zu jung für diesen Film. Mir fehlt der Nostalgiebonus. Und objektiv betrachtet hat "Batman" wirklich einige große Schwächen.
Da wäre zum ersten Mal die Handlung, welche eigentlich keine ist. Batman bekämpft das Böse in Gotham City. Auch die Figurenzeichnung ist sehr dünn, gerade Bruce Wayne bleibt mir einfach zu blass. Man erfährt so gut wie nichts, außer dass seine Eltern ermordet wurden und er Batman ist. Mir fehlt hier die Tiefe der Figur, welche in "Batman Begins" so perfekt geschaffen wurde. Auch wenn Michael Keaton das Alles nicht schlecht spielt, so bleibt Batman zu eindimensional.
Auch sehen viele Effekte heute einfach nicht mehr gut aus, da merkt man dem Film sein Alter dann doch an.
Highlight ist Jack Nicholson als Joker, welcher einen verrückten, aber dann doch irgendwie komischen Joker spielt, und das gibt dem Film einiges an Unterhaltungswert. Auch sieht Gotham City schön düster und comicartig aus, hier muss man damit klar kommen, dass Realismus dem Comic-feeling weichen muss. Muss man mögen.
Kann man sich im Gesamten schon mal geben, ich bleibe bei der "The Dark Knight" Trilogie, aber es wurde schon beileibe Schlimmeres mit Batman angestellt.
"Jeepers Creepers II" erweist sich als solide Fortsetzung, welche dem Erstling jedoch nicht das Wasser reichen kann. Statt auf Grusel setzt man hier deutlich mehr auf den Actionfaktor, was das Erzähltempo zwar etwas erhöht, dafür aber zu Lasten der Atmosphäre geht. Die Figurenzeichnung ist mangelhaft und so sind dem Zuschauer die Charaktere auch völlig egal. Besonders die Football-Mannschaft erweist sich als ein Haufen von Idioten, welche nur als Futter für den Creeper dienen.
Dessen Design ist auch wieder stark und effekttechnisch hat man hier abgeliefert.
Insgesamt kein Glanzstück, aber für einen stupiden Slasherabend reicht es. Passt schon.
"The Dark Knight Rises" ist leider nicht mehr so stark wie die beiden Vorgänger, auch wenn er definitiv nicht schlecht ist. Highlight sind ganz klar wieder Christian Bale als Batman und Anne Hathaway als Catwoman. Auch Michael Caine und Morgan Freeman als Butler Alfred und Lucius Fox liefern gewohnt starke Performances ab, auch wenn sie teilweise nur sehr kurze Szenen haben. Auch das sehr emotionale und überraschende Ende ist ein Pluspunkt.
Bane kann als Bösewicht in meinen Augen jedoch nicht mit Ras'Al Ghul oder Joker mithalten, dafür bleibt mir zu lange seine Figurenzeichnung zu dünn. Man empfindet nicht mehr ein gewisses Verständnis für seine Taten, warum er was tut und wie er tickt. Er ist ein brutaler Terrorist. Mehr nicht. Auch wenn das Ende ihn etwas besser etabliert, mir reicht das Ganze noch nicht so ganz. Talial Al Ghul kam für mich zu überraschend und ihre Screentime ist zu kurz, um wirklich Wirkung zu entfalten. Generell ist mir der Film etwas zu überladen und viele Figuren kommen zu kurz.
Auch stört mich hier öfters das Aussehen von "Gotham", man erkennt einfach das Wechseln des Drehortes. Man sieht, dass das hier New York ist, ich habe das sich im Bau befindende One World Trade Center und den Ground Zero erkannt, und das riss mich aus der Stimmung. Chicago gab ein besseres Gotham ab.
Insgesamt ein doch sehenswerter Film, welcher jedoch nicht mit den beiden anderen Teilen mithalten kann. Dazu hat er zu viele Schwächen, die Vorgänger waren makellos. Dennoch ein würdiger Abschluss für die Reihe, besonders das Ende ist ein sehr ergreifendes für Gothams dunklen Ritter.
"Manche Leute wollen die Welt einfach nur brennen sehen."
Gerade hat Batman seinen ehemaligen Mentor Ras'Al Ghul besiegt und Gotham gerettet, schon bekommt er es mit dem kriminellen, genialen, aber wahnsinnigen Genie Joker zu tun, und Batman steht wohl sein härtester Kampf bevor....
"The Dark Knight" schafft es tatsächlich, das irre hohe Niveau des Erstlings zu halten und eventuell sogar noch zu übertreffen. An diesem Film ist wirklich Alles perfekt.
Angefangen natürlich bei Heath Ledger als Joker, welcher hier den Joker so hervorragend verkörpert, dass es fast schon unheimlich ist. Er ist kein lustiger Clown, sondern ein intelligenter Psychopath, welcher durch seine manipulativen Fähigkeiten und seine spektakulären Morde seine Ziele zu erreichen versucht. Er ist seinen Gegnern immer einen Schritt vorraus und er weiß das ganz genau und genießt es. Und doch hat er immer wieder seine grotesken Momente, welche dann ein (eher zynisches) Grinsen auf das Gesicht des Zuschauers zaubern, sei es die Erstürmung der Party oder das Auftauchen bei den Mafiabossen, aber alle Momente hier aufzuzählen, würde wohl den Rahmen sprengen. Ledger bleibt für mich das Highlight dieses Films und für mich wird seine Performance auch nie wieder übertroffen werden.
Auch Christian Bale als Batman passt unglaublich gut in die Rolle des dunklen Ritters, und er schafft es, sowohl Batman als auch Bruce Wayne ein eigenes Profil zu verleihen und so gelingt es, den Konflikt, der sich im Innern von Wayne abspielt, auf die Leinwand zu bringen. Auch seine Kampfchoregrafien sind wieder sehr gut ausgeführt, was auf das intensive Kampfsport-Training von Bale zurückzuführen ist. Doch auch der reiche Geschäftsmann Wayne kommt nicht zu kurz mit seinen starken Momenten, Bale hat ein Talent dafür, reiche Investoren mit Doppelleben zu spielen, wie er schon in "American Psycho" bewiesen hat.
Die Nebenrollen sind auch grandios besetzt mit Michael Caine als Butler Alfred, Morgan Freeman als Lucius Fox, Gary Oldman als Commissioner Gordon und Aaron Eckardt als Harvey Dent. Dieses Ensemble an hochkarätigen Schauspielern erhöhen den Spaß am Film noch einmal deutlich, niemand wirkt fehl am Platz oder überflüssig.
Die Handlung und das dunkle Setting von Gotham gehen Hand in Hand und geben dem Film (neben den Taten des Jokers) eine gewisse Düsternis und Ernsthaftigkeit, hier ist nichts bunt außer das irre Gesicht des Jokers vielleicht. Immer, wenn ein Funken Hoffnung auftaucht, wird dieser bald wieder durch die Machenschaften des Bösen zunichte gemacht. Man hat das Gefühl, dass Gotham der Vernichtung nicht entkommen kann, die Spannung steigt ins Unermessliche.
Willst du den Menschen ernsthaft weh tun, dann zerstöre ihre Symbole, ihre Vorbilder, Das, an was sie glauben.
Dieses Konzept des Terrors zieht sich durch den ganzen Film. Der Joker erinnert hier nicht zufällig mit seinen Drohvideos etwas an Osama Bin Laden, welcher dieselbe Strategie anwendete. Macht durch Einschüchterung. Die Zerstörung von symbolkräftigen Dingen.
Hier soll das Gesicht des rechtschaffenen Gothams, Harvey Dent zerstört werden, in dem er zu dem wird, was er einst bekämpfen wollte. Die Menschen glauben an Symbole, wie schon Ras'Al Ghul lehrte. Batman ist ein Symbol, und er zerstört es selbst, dass ein noch größeres Symbol überleben kann: Harvey Dent. Man sagt, Filme seien ein Spiegel des Gesellschaft, und "The Dark Knight" entstand im post 9/11 Zeitalter.
Wieder haben wir hier die Tiefe, welche ich in neueren Comicverfilmungen so vermisse.
"Man stirbt als der Gute oder lebt so lange, bis man selbst der Böse wird."
Ein Meisterwerk. Der womöglich beste Batman Film aller Zeiten.
"Warum fallen wir, Master Wayne ? Damit wir lernen wieder aufzustehen."
"Batman Begins" hat genau das Alles, was den heutigen Comicverfilmungen bis auf wenige Ausnahmen oft fehlt. Emotionen. Tiefe. Kampfchoreografien ohne viel CGI. Einen guten Antagonisten, dessen Motive nachvollziehbar sind. Eine gewisse Reife. Finsternis. Die Finsternis im Äußeren und im Inneren.
Der Film hat mich wirklich berührt, besonders die erste Stunde mit dem Training bei Ras`Al Ghul. Da steckt wirklich viel Philosophie mit drinnen, welche den Zuschauer zum Nachdenken anregt.
"Rache und Gerechtigkeit ist nie das Gleiche. Gerechtigkeit hat mit Harmonie zu tun, Rache nur damit dass du dich besser fühlst."
Ist das wirklich so ?
"Die Kriminellen nutzen eine Schwäche der Gesellschaft aus, welche sich Verständnis nennt."
Ich sehe darin tatsächlich Parallelen zu John Kramers Weltansicht. Läuterung durch das Extreme ? Die Leute versinken in ihrer Dekadenz, sie schätzen das Leben und die kleinen Dinge nicht mehr. Auge um Auge, Zahn um Zahn ? Muss Gerechtigkeit wirklich am Maß des Verbrechens festgemacht werden ?
Aber ist es Gerechtigkeit, für eigene Ideale und Ansichten, ganze Städte zu Vernichten ?
Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Da, wo sich zwei Extreme treffen, entsteht Harmonie. Die Mitte.
So viel in einer Comicverfilmung, welche dann doch oft nur als "für Kinder" abgestempelt wird. Ganz sicher nicht. Intelligenz und Einsicht hat oft nichts mit dem Alter zu tun.
Und dennoch ist "Batman Begins" noch so viel mehr. Eine Charakterstudie, welche aus dem gefallenen Sohn eines Milliardärs durch das Training und die Philosophie des fernen Ostens zum dunklen Ritter von Gotham macht. Für mich ist Christian Bale in der Rolle des Bruce Wayne der beste Batman aller Zeiten. Und sein Lehrmeister Ras`Al Ghul (Liam Neeson) einer der besten Gegenspieler die Batman je hatte. Die Bindung zwischen beiden ist emotional, geprägt von unterdrückten und bewusst kanalisiertem Hass, aber auch Verständnis.
"Ich muss dich nicht töten, ich muss dich aber auch nicht retten."
Auch die Angst und der richtige Umgang mit ihr wird oft thematisiert. Es ist in Ordnung Angst zu haben, aber man muss lernen damit umzugehen. Und dann wird die Angst plötzlich zu einer Stärke. Sie ist die stärkste Waffe gegen das Böse, denn es ist die Waffe des Bösens.
Kann Gotham (dessen Kulissen wirklich fantastisch aussehen) geretten werden, oder muss es im Feuer untergehen ? Oder besser gesagt, in der künstlich verursachten Angst ?
Ich könnte noch sehr viel länger weiterschreiben, aber eins möchte ich noch sagen: Am Ende wird jemand angedeutet, der die Stadt einfach nur brennen sehen will. Wie Ras`Al Ghul, aber wohl aus anderen Motiven.
"Get Out"
Stark, aber nicht ganz so ausgezeichnet wie immer behauptet. Schauspielerisch top, die Effekte gegen Ende super und die Story passt auch (das Ende hat mich ein bisschen an "Martyrs" erinnert). Mir ist nur die ganze Hypnose-Geschichte zu früh enthüllt worden. Dadurch wurde dem Twist etwas die Wirkung genommen, auch wenn die Transformation der Geister durchaus noch eine Überraschung wert war. Hätte man die Hypnose jedoch erst später enthüllt, hätte sich der Zuschauer deutlich stärker gefragt, ob sich vielleicht der Protagonist Alles nur einbildet.
Die Thematik des Rassismus ist hier jedoch sehr gut eingebaut worden, denn es wirkt nie aufgesetzt oder zu sehr mit dem Holzhammer erzwungen, jedoch wird diese ernst Thematik auch nicht verharmlost. Sozialkritik in Horrorfilmen mag ich ja eh ganz gerne.
Deswegen gibt es für "Get Out" auch eine Empfehlung, auch wenn noch mehr drinn gewesen wäre !
Sonríe (Spanisch: Lächeln) ist ein Amatuer Fake-Snuff Thriller aus Argentinien, gedreht wurde er im Jahr 2012 von einer Gruppe von Fans unter der Führung von Marcelo Leguiza, welche auch noch gleich die Filmschmiede „Mutazion“ gründeten, und auch später lieferten sie noch einige Underground-Werke ab. Als Vorbilder für Sonríe dienten laut den Angaben von Mutazion „A Serbian Film“, „Oldboy“, „Manhunt“ und die frühen Werke von Peter Jackson und Sam Raimi. Diese Filme sind ein wilder Mix aus verschiedenen Genres und man merkt deutlich, dass „Sonríe“ versucht diese Einflüsse in einem neuen Film zu kombinieren, was tatsächlich auch ganz gut gelungen ist.
Rebeca (Flavia Mesa) wacht in einem herunter gekommenem Industriegebiet auf, ohne jede Ahnung, wie sie her gekommen ist und was sie hier soll. Schnell muss sie feststellen, dass sie sich mitten in einer Produktionsstätte von Snuff-Filmen befindet, und sofort gerät sie ins Visier von Masken tragenden Unbekannten, welche scheinbar noch eine Rechnung mit ihr offen haben…
Diese Handlung kling erst Mal relativ simpel und generisch, doch das ist sie bei Weitem nicht. „Sonríe“ hat sogar wahrscheinlich eine der kompliziertesten und verwirrendsten Handlungen überhaupt für einen Fake-Snuff Film, denn erst nach und nach enthüllt sich die wahre Geschichte. Dazu kommt, dass der gesamte Film in Kapitel unterteilt ist, welche nicht chronologisch angeordnet sind und so sitzt man als Zuschauer lange vor dem Bildschirm und fragt sich was das eigentlich Alles soll. Ich werde kurz auf die Kapitel jetzt einzeln eingehen, wer nicht zu viel gespoilert werden will, sollte die Kapitel eventuell nicht lesen.
„Vorspann“: Der Film beginnt mit mit einem namenlosen Kapitel, in dem ein Opfer der Snufffilm- Produktion versucht zu entkommen, aber von einem Autofahrer wieder eingefangen wird. Anschließend wacht Rebeca in dem Industriegebiet auf, und sie fängt an das Gebäude zu erkunden und muss feststellen, dass auch ihr Mann Opfer der Unbekannten wurde. Sie werden von einem Boxer mit der typischen Smileymaske angegriffen, welcher Rebeca übel zusammenschlägt, doch ihr sterbender Mann schafft es noch, den Boxer mit einem Messer zu töten, bevor er selbst stirbt. Rebeca sucht anschließend weiter nach einem Ausweg.
„Ein Konflikt“: Dieses Kapitel ist komplett in schwarz-weiß gehalten und beleuchtet den Streit mehrere Männer, welche sich darüber echauffieren, dass sie seit Monaten keinen Lohn erhalten haben und dass sie sich bei ihrem Chef beschweren sollten. Schon hier fragt sich der Zuschauer, warum dieses Kapitel existiert und was es mit den Snufffilmen zu tun hat.
„Die Verzweiflung“: Dieses Kapitel schließt sich an den Vorspann an. Rebeca versucht weiterhin, aus dem Komplex zu entkommen, wird von den „Smileys“ verfolgt und mehrmals misshandelt, doch sie schafft es immer wieder, ihren Häschern zu entkommen, oder sie wird bewusst wieder frei gelassen. Auch hier wieder: Große Fragezeichen über dem Kopf des Zuschauers.
„Das Erwachen“: Rebeca findet mehrere Snufffilme und sieht, dass sie scheinbar auch einer der „Smileys“ ist und einem uniformierten Mann ( Fabian Pollo Moreno) hilft, die Opfer für die Produktionen zu finden. Doch nach einem Streit kommt es zu Handgreiflichkeiten zwischen den beiden, wobei Rebeca mit einem Taser und anschließend mit einer Betäubungsspritze außer Gefecht gesetzt wird.
„Der Metzger“: Wieder ein Kapitel in schwarz-weiß, hier zerlegt eine Metzgerin menschliche Leichen, welche wohl Opfer der Snufffilme wurden. Ein Pfarrer segnet jedes einzelne Teil, doch die beiden geraten in Streit und es wird angedeutet, dass der Pfarrer wohl pädophil ist. Nach einem Wortgefecht trennen sich die beiden, doch langsam zeigt sich der Kontext der Handlung, denn die Metzgerin war schon kurz im Kapitel „Ein Konflikt“ zu sehen. Die unbezahlten Männer scheinen wohl für die Snufffilmer zu arbeiten.
„Der Instinkt“: Rebeca erkundet weiter das Gebäude und findet immer krassere Drehorte von Snufffilmen vor, und teilweise ist noch sehr deutlich, was dort zuvor geschehen ist. Sie tötet einen „Smiley“, welcher masturbierend vor einer übel zugerichteten Frau sitzt, mit einer Axt, doch wird sie von dem plötzlich auftauchenden Freund der Frau angeschossen, der denkt, dass Rebeca der Täter hat. In Folge dessen hat sie eine Art Nahtoderfahrung, in welcher sämtliche Toten der letzten Stunden auftauchen und sie auslachen.
„Die Zustimmung“: Im letzten Kapitel wird alles aufgelöst. Rebeca arbeitete für die „Smileys“, wurde dann aber von einer Sekte abgeworben, welche Snufffilme als göttliche Bestimmung sieht. Sie wechselte gegen Bezahlung die Seiten und wurde dann von den Smileys verfolgt. Schließlich wird Rebeca angeschossen und von den Männern der Sekte lebendig begraben, sodass sie als göttliches Opfer dienen kann. Die unterbezahlten Männer der Smileys finden auch ein grausames Schicksal, und Alles wird in einem langen Film, dem Meistwerk der „Smileys“, vereint und an den Meistbietenden verkauft…
Man merkt schon, diese Handlung ist wirklich sehr ausgebaut und beinhaltet die Einflüsse von mehreren Filmen, jedoch finde ich das für ein Budget (600 Dollar) gelungen, andere Filme mit diesem Budget haben sich gar nicht die Mühe gemacht, eine vernünftige Handlung auf die Beine zu stellen. „Sonríe“ hingegen geht hier ähnlich wie „A Serbian Film“ vor und lässt den Zuschauer sehr lange im Dunklen tappen, und schafft es so tatsächlich, Spannung zu erzeugen, denn man wartet immer gespannt auf die Auflösung und wird dann mit dem nächsten sperrigen Kapitel überrascht. Auch lassen sich durchaus sozialkritische Elemente finden, besonders der Kapitalismus und gegen Ende die Indoktrination durch Religionen bekommen ihr Fett ab, und so ist „Sonríe“ keineswegs nur hirnloser Amatuer-Splatter Quatsch, wie man erst vielleicht denken könnte.
Natürlich gibt es auch einige Gewaltszenen zu sehen, aber diese nehmen nie die Oberhand und wirken zu aufgesetzt oder nur um der Provokation wegen in den Film reingeschnitten. Oftmals sind es Schläge, Tritte oder Axtmorde, also Gewalt mit „alltäglichen“ Mitteln, eben so, wie man sich als „normaler“ Mensch in einem Industriegebiet zur Wehr setzten würde. Die Folterszenen werden hingegen wie im ersten Teil von „August Underground“ durch bloßes Kopfkino erzeugt, denn man muss die Tat an sich nicht zeigen, nur das Resultat, um die gewünschte Wirkung zu erzielen, denn jeder kann sich dann vorstellen, was wenige Minuten zuvor geschehen ist.
Effekttechnisch sehen die Splatterszenen für die 600 Dollar auch echt gut aus, denn man war clever und schnitt dort, wo man sich aufwendige Effekte nicht leisten konnte, lieber weg als sich mit einem minderwertigen Effekt zu begnügen.
Nur die Kameraführung ist noch sehr ausbaufähig, gerade bei aufwendigeren Szenen wie Autofahrten oder Verfolgungsjagden wackelt sie dann doch sehr umher, auf den Einsatz der „Wackelkamera“ wie es viele andere Fake- Snuff Filme tun, hat man aber zum Glück verzichtet.
Ausgeleuchtet sind die Szenen jedoch wirklich gelungen, gerade der öfter vorhandene Blaustich erinnert etwas an die frühen Werke von Dario Argento. Auch das Stilmittel des schwarz-weiß Filters wurde in den richtigen Szenen verwendet, um die passende Atmosphäre zu verstärken. Immer, wenn es um die „kleinen Leute“ geht, welche für die reichen Auftraggeber arbeiten, wird das Bild schwarz-weiß. Sie agieren blass im Hintergrund. Sie gehen nur ihrem tristen, grauen Arbeitsalltag nach, was sie mit ihrer Unterstützung für die Snufffilme tun, ist ihnen nicht bewusst oder es interessiert sie nicht. Die Folge ihrer Mitarbeit, die blutige Gewalt auf den Straßen und im Industriegebiet, steht im krassen Kontrast zu ihrer Arbeit, welche so harmlos scheint, es jedoch in ihren Auswirkungen ganz sicher nicht ist. Die Kulissen sind ebenso passend ausgewählt, besonders der alte Industriekomplex schafft es, unheimlich zu sein, ohne in Dunkelheit getaucht zu sein müssen, denn da man als Zuschauer die Hintergründe des Films lange nicht kennt, kann ein Angriff aus jeder Richtung jederzeit erfolgen, und das erzeugt eine gewisse Hilflosigkeit.
Schauspielerisch bewegt sich „Sonríe“ in einem absolut akzeptablem Bereich, Flavia Mesa als Protagonistin Rebeca und Fabian Pollo Moreno als Anführer der Snuff-Filmer sind die einzig nennenswerten wichtigen Rollen, welche im Film ohne Maske auftreten, und sie bringen ihre Figuren gut rüber, Mesas Figur bleibt zwar blass in ihrer Figurenzeichnung, dennoch reicht es aus, um mit ihr mit zu fiebern. Moreno ist als der schmierige, menschenverachtende und zynische Boss der Kriminellem jedoch auf jeden Fall sehenswert. Ich muss noch erwähnen, dass ich das Design der Masken der „Smileys“ echt super finde, sie weisen meiner Meinung nach eine gewisse Parallele zu der Maske im Finale von „A Serbian Film“ auf.
Unter dem Strich erweist sich „Sonríe“ also als ein überraschend kreatives Exemplar aus dem Amateur Fake-Snuff Genre, dessen Filme ja oft sehr standardisiert ablaufen, hier hat man jedoch etwas Neues versucht und das ist auch gelungen. Schauspielerisch und effekttechnisch kein Meisterwerk, jedoch findet man auch nicht viel zu kritisieren. Die Story sticht definitiv heraus und macht den Film besonders, die Locations und die Atmosphäre ergänzen sich gut dazu. Nur die Kameraführung muss noch verbessert werden, aber für 600 Dollar wurde hier ein Lächeln auf das Gesicht des Underground Fans gezaubert.
„Opfer. Opfer unseres Geschäftes.“
Ich würde sagen, ein Wort beschreibt "The Purge" perfekt: Solide
Die Idee an sich ist super und bietet sich perfekt für einen Horrorfilm, denn in dieser Nacht wäre man so gut wie nirgends sicher. Doch macht der erste Film der "Purge" Reihe viel zu wenig daraus und verschenkt viel Potential, denn er inszeniert nur ein Kammerspiel, was man in vielen anderen Filmen schon deutlich besser und brutaler gesehen hat. Zwar gehen Schauspiel, Atmosphäre und Effekte so weit in Ordnung, aber mehr eben auch nicht. Schon ironisch, denn im ausgelutschten Horrorgenre sind neue Ideen unbedingt nötig, und gerade dem Film mit einer guten, neuen Idee muss ich fehlenden Einfallsreichtum vorwerfen.
Da haben mir die Fortsetzungen schon besser gefallen.
Dieses Mal ist Jackie ein Archäologe und jagt einen legendären Schatz, welcher eine entscheidende Rolle in der Geschichte Indiens und China spielte. Der Bösewicht will den Schatz natürlich nur für sich, der Archäologe und seine Freunde für die ganze Welt.
Schauspielerisch ok, Kämpfe gut, Story generisch, CGI furchtbar, ganz guter Humor, Bollywood Ende.
Kurz und knackig. Für kurzweilige Unterhaltung geeignet.
In "Spy Daddy" bekommt Bob (Jackie Chan) eine wahre Hiobsaufgabe. Der CIA Agent will aus seinem Geschäft aussteigen und seine Nachbarin heiraten, jedoch verreist diese kurzfristig und er muss als Babysitter einspringen. Doch schnell merkt er, dass das Aufpassen auf Kinder deutlich schwieriger ist als das Stürzen von Diktatoren oder Spionage, denn Kinder können bekanntlich wahre Monster sein. Dann kommen ihm auch noch die Russen in die Quere....
Die Story ist (mal wieder) nix Großes und dient als Mittel zum Zweck, den armen Bob mit ganz vielen neuen Situationen mit Kindern zu konfrontieren, denen er sich stellen muss. Das ist auch dann echt witzig, und die Kinder spielen ihre Rollen auch echt gut.
Action-mäßig geht es logischerweise etwas sanfter zur Sache, trotzdem gibt es noch ein paar Actionszenen zu sehen und Diese sitzen dann auch.
Furchtbar sind die Bösewichte, denn hier müssen mal wieder die bösen bösen Russen herhalten, welche nun aber leider von Amerikanern dargestellt werden, und diese müssen eben auch einen schlechten Akzent haben und sich sehr debil verhalten. Furchtbar.
Aber in einem Film für Kinder interessieren die Bösewichte eh wenig, Hauptsache sie werden von Jackie (altersgerecht) vermöbelt. Als Unterhaltung gut geeignet, mehr aber auch nicht.
"Es ist verboten Frauen zu schlagen."
"Dann hör auf dich wie eine zu benehmen."
"Skiptrace" erweist sich als eine tolle Buddy-Cop Komödie, welche zwar nicht das Niveau von "Rush Hour" erreicht, jedoch einige gute Lacher bereit hält.
Jackie Chan spielt hier wie immer den pflichtbewussten Cop (Benny) aus Hong Kong, hier muss er sich mit dem Schlitzohr Connor Watts zusammen tun um den gefürchteten Unterweltboss "Matador" zu schnappen.
Ja, die Story ist sehr generisch, was aber einfach durch die vielen lustigen Momente wett gemacht. Benny und Connor reisen quer durch Nordasien und lernen die verschiedensten Kulturen kennen, und darauf bauen die meisten Witze auf. Egal ob Jackie sich in Russland mit Matruschka- Puppen verteidigt oder in der Mongolei mit einem Stamm "Rolling in the Deep" von Adele singt, der Humor sitzt.
Die Kampfchoreografien sind etwas langsamer als sonst, was wohl am fortgeschrittenen Alter von Jackie liegt, ihren Zweck erfüllen sie noch immer voll und ganz.
Am Ende gibt es sogar noch einen gelungenen Twist zu sehen, den ich nicht erwartet hätte.
Jackie ist und bleibt das Highlight, da aber auch der Rest seinen Zweck erfüllt, kann ich "Skiptrace" für Popcorn Unterhaltung definitiv empfehlen !
"Wir wollen nur mit Puppen spielen...."
Pascal Laugier inszenierte 2018 mit "Ghostland" das, was er mit "Martyrs" bereits gemeistert hatte: Terrorkino.
Die beiden Schwestern Beth und Vera ziehen mit ihrer Mutter in das einsame Landhaus ihrer Tante, was sie jedoch schon bald bereuen werden. Denn am Abend dringen zwei Psychopathen in das Haus ein, um ihren kranken Neigungen nachzugehen....
Die Story ist relativ simpel, bietet jedoch viel Raum, um innerhalb des Horrorgenres verschiedene "Untergenre" einzubauen. So fängt der Film als Home Invasion Thriller an, entwickelt sich zum gnadenlosen Psychothriller und endet wie ein klassischer Slasher. Das Laugier sehr gut daran ist, während seiner Filme oftmals 180 Grad Wendungen einzubauen, steht außer Frage, und auch, wenn die Wendungen hier nicht so krass wie in den vorherigen Filmen des Regisseurs sind, so sind sie gelungen in die Handlung eingebaut. Nicht zu offensichtlich, jedoch auch nicht zu konstruiert. Typisch ist ebenso eine sehr kranke Grundidee, welche jedoch interessant umgesetzt wurde, typisch Laugier eben.
Schauspielerisch bewegt sich "Ghostland" im überdurchschnittlichen Bereich für das Horrorgenre, was entscheidend zum Gelingen des Films beiträgt. Denn gerade die zwei Protagonistinnen tragen durch ihr Schauspiel den Film, und ihre leidenden und geschundenen Gesichter sind viel wirksamer als viel Blut, "Ghostland" hat durchaus etwas vom Flair von "Martyrs", auch wenn er im Gesamten dann doch deutlich zahmer bleibt. Dennoch gibt es auch einige Splatterszenen zu sehen, welche dann doch auch derber werden, die FSK war hier sehr großzügig, da gab es schon FSK 18 Filme, welche deutlich harmloser waren.
Der Freund des Genre kann in "Ghostland" auch einige Anspielungen auf andere französische Terrorfilme entdecken, welche ich persönlich ja sehr liebe. Das Martyrium der Protagonistinnen, das Anketten einer der Schwestern im Keller, und die derben Schläge ins Gesicht sind ganz klar Anspielungen auf "Martyrs", den Tod der Mutter (Kehlenschnitt mit einem Messer) sahen wir schon so ähnlich in "High Tension" und der bullige, zurück gebliebene Bösewicht erinnert an einen der Kannibalen aus "Frontiers".
Atmosphärisch kann ich "Ghostland" auch durchaus loben, die Atmosphäre ist derb, kalt und rücksichtslos und fühlt sich so voll und ganz nach echtem Terrorkino an.
Gestört hat mich jedoch das etwas zu typische Ende, die misslungene Flucht und der Einsatz der Polizei im letzten Moment sind für mich zu vorhersehbar und genre- typisch gewesen, da hat uns Laugier schon bessere Enden serviert.
Ich hätte mir zusätzlich noch etwas Hintergrund zu den Antagonisten gewünscht, welche ja wirklich interessante Figuren sind und untypische Ziele verfolgen, mir fehlt jedoch etwas der Grund für ihren Puppen Spleen.
Alles in Allem ist "Ghostland" durchaus sehenswert, er erzielt eine sehr gelungene Atmosphäre und schafft es, den Zuschauer zu schocken und zu überraschen. Auch das Schauspiel sitzt für einen Horrorfilm sehr gut und die kranke Grundidee erweist sich als gelungen, hier und da haben sich kleinere Mängel eingeschlichen, welche jedoch nie den Filmgenuss erheblich stören.
Deutlich besser als "The Tall Man", "Martys" Niveau wird wohl aber nie wieder erreicht werden, was sich natürlich als schweres Erbe für alle Nachfolger des Regisseurs darstellt.
Ich muss schon sagen, "Angel Heart" war eine echte Überraschung, im wahrsten Sinne der Wortes.
So wie Detektiv Harry Angel teuflisch an der Nase herum geführt wird, so hat mich die Enthüllung am Ende auch umgehauen, so sieht ein guter Twist aus, besonders, da es genug Hinweise gibt, welche jedoch erst am Ende ein Gesamtbild ergeben. Mehr möchte ich nicht verraten.
Die Kulissen sind super, auch schauspielerisch ist der Streifen echt topp. Robert de Niro kann jedenfalls höllisch gut Eier schälen !
Die Atmosphäre fängt den Touch der 50er Jahre wirklich perfekt ein, Alles ist eher düster und dreckig.
Echte Empfehlung an Jeden, der den Film noch nicht kennt !
Sonst würde ich dafür brennen, in der Hölle !
"Full Metal Jacket", gedreht von Stanley Kubrick, ist einer der berühmtesten Anti- Kriegsfilme überhaupt und gilt als einer der Besten seiner Zunft. So genial finde ich ihn nicht, sehenswert ist er jedoch auf jeden Fall.
Denn normalerweise fangen Vietnam-Filme meistens mit der Ankunft der Soldaten in Vietnam an, "Full Metal Jacket" setzt jedoch deutlich früher ein: Bei dem Start der Ausbildung zum Marine, und welche physischen und psychischen Qualen unter dem gnadenlosen Drill- Master (R. Lee Ermey) ertragen werden müssen. Die erste Hälfte ist wirklich hart mit anzusehen, und Ermey verkörpert seine Rolle wirklich fantastisch. Ermey war übrigens wirklich Ausbilder in Vietnam, diese Rolle musste er also kaum wirklich "spielen".
Dann kommt der krasse Schnitt nach Vietnam. Und dann wird deutlich, wie sinnlos diese Ausbildung eigentlich war, denn als Reporter für "Stars and Stripes" werden die vorher gelernten Fähigkeiten kaum benötigt. Die erste Hälfte war humorlos, die Zweite ist das krasse Gegenteil davon. Was für eine Ironie. Ist Krieg komisch, die Ausbildung nicht ?
Ich gebe zu, ich hatte Probleme mit dieser Wendung. Mir waren die Hälften zu wenig miteinander verknüpft, der Tod des Ausbilders und der psychisch zerstörten Kameraden schienen mir ohne Folgen geblieben zu sein. Doch im Gespräch über den Film mit einem Ex- Angehörigen der Bundeswehr meinte dieser, dass das so gewollt sei, dass die zweite Hälfte zeigen soll, wie sinnlos die ganze Ausbildung war, und so gesehen macht das schon Sinn. Er erzählte mir, dass einer seiner Freunde damals zu den Gebirgsjägern eingezogen wurde, was aber totaler Quatsch war, da der Betroffene für seine späteren Tätigkeiten nie diese harte Ausbildung gebraucht hätte. Scheinbar ist diese Sinnlosigkeit also keineswegs aus der Luft gegriffen.
Auch das Finale ist grandios inszeniert, und wirklich verdammt spannend. Sollen die Soldaten den Befehlen folgen oder gewinnt ihre menschliche Seite und sie retten ihren Kameraden ? Es gewinnt die Seite, welche ihnen in der Ausbildung genommen werden sollte: Menschlichkeit.
So sollte es eigentlich immer sein.
Manchmal braucht man einfach mal eine Pause vom "anspruchsvollen" Kino, und die "Rush Hour" Trilogie ist einfach perfekt dafür. Einfach zurücklehnen und sich unterhalten lassen.
Die Chemie zwischen Jackie Chan und Chris Tucker ist einfach wunderbar, und dass spürt man durch den ganzen Film hindurch. Die Witze zünden immer wieder, und obwohl ich keiner bin, der viele Filme öfters guckt, konnte ich auch bei der dritten Sichtung noch herzhaft lachen. Gerade die Differenzen zwischen den Kulturen von Lee und Carter sind einfach herrlich.
Als Kampfsportler gefällt mir der Martial Arts natürlich auch sehr gut, auch wenn die angewendeten Techniken natürlich oft völlig überzogen sind und in der Realität nicht funktionieren würden, dem Spaßfaktor tut das keinen Abbruch.
Die Handlung ist kein Glanzstück, das ist mir aber herzlich egal, da der Unterhaltungsfaktor an sich einfach im Gesamten stimmt.
Ach, und für mich sind diese Filme einfach Nostalgie pur, und hier ist Fühlen wichtiger als Denken. Ich mag die gesamte Trilogie irre gerne und schaue jeden Teil immer wieder mit Genuss, es ist Rush Hour !
High Tension
Michael Bay' s Texas Chainsaw Massacre
Deliver Us from Evil (Dänischer Film)
Melancholie der Engel
I spit on your Grave (2010)
The Human Centipede
Bei mir gibbets brutales Landleben :-p
"Wir bringen jungen Leuten bei, Bomben auf Menschen zu werfen, aber ihre Generäle wollen ihnen nicht erlauben, dass Wort "Fuck" auf ihre Flugzeuge zu schreiben, weil das obszön sei."
- Colonel E. Kurtz
"Apocalypse Now" ist wohl der beste Antikriegsfilm aller Zeiten ! Der Film ist eine filmische Erfahrung, die sich kein Filmfan je entgehen lassen sollte, und die Redux Fassung ist mit 195 Minuten Laufzeit jede Minute wert, ich wurde vom Film gefesselt und konnte regelrecht abtauchen. Keine einzige Sekunde war langweilig, Schauspiel, Figurenzeichnung, Atmosphäre, Effekte, und die wunderschönen Kulissen sind einfach meisterhaft.
Außerdem steckt viel Wahrheit in "Apocalypse Now" und in den Aussagen von Kurtz, gerade in einer Zeit, als sich die USA mit Verbündeten in einem endlosen Krieg in Afghanistan verstricken und jetzt geschlagen abziehen.
"Apocalypse Now" ist ein wahrer Trip in den Wahnsinn eines sinnlosen Krieges, in die Abgründe zwischen Wahnsinn und Genialität in Gestalt von Kurtz, ein Einblick in einen Krieg voller Lügen und moralischer Kämpfe. Ein Meisterwerk.
"Das Grauen. Das Grauen...."
„High Tension“ von Alexandre Aja aus dem Jahre 2003 lieferte den Startschuss für die sogenannte „französische Terrorwelle“, eine Welle an Filmen, welche ein enorm hohes Gewaltlevel und Psychoterror in das Kino katapultierten, was vorher in diesem Maße nur Underground-Filmen vorbehalten war, und amerikanische „Torture Porn“ Vertreter wie „Saw“ und „Hostel“ geradezu harmlos wirken ließ. Auch eröffnete „High Tension“ Alexandre Aja die Türen zu Hollywood, und so durfte er zum Beispiel das Remake zu Wes Craven‘s Klassiker „The Hills have Eyes“ oder das Remake zu „Piranha“ inszenieren. Heute hat „High Tension“ unter Fans des Horrorkinos längst Kultstatus erreicht und der Film dürfte eines der prägensten Horrorwerke der frühen 2000er Jahre sein, und das meiner Meinung nach völlig zurecht.
Die Studentinnen Marie (Cécile de France) und Alex (Maïwenn Le Besco) fahren zu Alex Familie auf das Land, um sich auf ihre bevorstehenden Prüfungen vorbereiten zu können. Doch schon in der ersten Nacht erleben sie einen Alptraum, als ein Unbekannter (Philippe Nahon) in das Haus eindringt, Alex Familie abschlachtet und sie entführt. Marie kann sich jedoch verstecken und nimmt die Verfolgung auf, zu Allem entschlossen….
Diese Handlung ist im Prinzip recht simpel, kommt mit wenigen Personen, Dialogen und Schauplätzen aus, doch Aja inszeniert ein meisterhaftes Kammerspiel. Durch diese Einfachheit kann man sich gut in die Handlung hineinversetzten, denn jeder war wohl schon einmal auf dem Land in einem Ferienhaus im Urlaub.
Atmosphärisch dürften wir hier wohl einen der besten Filme des gesamten Horrokinos vorliegen haben, man kann sie, gerade gegen Anfang im dunklen Haus, regelrecht fühlen. Aja erzeugt Spannung, allein durch eine minimale Geräuschkulisse, die unheimliche Stille wird nur von panischen, kurzem Atmen der Opfer, dem Knarzen der Dielen und den zielstrebigen, immer näher kommenden Schritten des Killers unterbrochen. Die Spannung steigt ins Unermessliche und wird regelrecht elektrisierend.
Auch die Schauspieler tragen ihren Teil voll und ganz zum Gelingen des Films bei und erfüllen ihre Figuren mit Leben, welche hier nicht nur die schablonenhaften, generischen und einfallslosen typischen Opfer im Horrorfilm sind, sondern sie wirken wie echte, lebendige Personen, unter anderem bewirkt durch das hervorragende Schauspiel von Cécile de France und Maïwenn Le Besco. Sie bringen ihre Emotionen so gut rüber, der Zuschauer fühlt mit ihnen mit, was zur Effektivität des Terrors von „High Tension“ beiträgt. Doch auch Philippe Nahon ist perfekt besetzt als der stumme und sadistische Mörder. Er schafft es perfekt, seiner Figur nur mit seiner Körpersprache, ohne jeglichen Dialoge ein Profil zu verleihen, ihr ein imaginäres Gesicht zu verleihen, obwohl man sein Gesicht erst gegen Ende wirklich sieht.
Er ist soviel unheimlicher, als er es mit einer gruseligen Maske oder durch Jumpscares je sein könnte. Aja spielt mir der Furcht des Menschen vor dem Ungewissen und Unbekannten, und das teilt der Zuschauer mit den beiden Protagonistinnen, denn beide haben keine Ahnung, was eigentlich vor sich geht. „High Tension“ ist wahrlich Terrorkino par excellence. Aja orientiert sich an Klassikern des Genres wie „Texas Chainsaw Massacre“ oder „The Last House on the Left“, er leistet ihnen regelrecht Tribut, und das erfreut das Horrorherz.
Ein weiterer elementarer Bestandteil von „High Tension“ ist die Gewalt. „High Tension“ ist durchaus blutig, aber die Gewalt ist immer in die Filmhandlung eingebaut, sie wirkt nie aufgesetzt oder nur auf Tabubruch gebürstet. Es bleibt dabei, dass die Opfer zwar brutal und blutig getötet werden, aber nie werden diese Szenen zu Folterszenen ausgewalzt oder auf das Leid der Opfer fokussiert, „High Tension“ hat in seinen Gewaltszenen Elemente des Slashers, die Bezeichnung „Torture Porn“ ist hier jedoch meiner Meinung nach falsch, und man sollte nie den Fehler machen, diesen Film nur auf seine Gewaltszenen zu reduzieren. Zwar wird auch manchmal ein sexueller Kontext hergestellt, aber dieser bezieht sich nicht auf den Akt des Tötens, sondern auf die Liebe von Marie zu Alex.
Handwerklich ist auch dieser Aspekt hervorragend umgesetzt, die Effekte bei den Splatterszenen sind ausgezeichnet, und hier wird wieder einmal bewiesen, dass handgemachte Effekte dem seelenlosen CGI-Blut immer überlegen sind. Diese Szenen sind auch der Grund, warum „High Tension“ in Deutschland selbst mit SPIO/JK Siegel nur geschnitten erschien und auf Liste B indiziert wurde, was meiner Meinung nach völlig übertrieben ist, da die Gewalt wie schon erwähnt in die Filmhandlung eingebettet ist und andere Vertreter wie „Martyrs“ oder „A Serbian Film“, welche wesentlich kontroversere und härtere Elemente enthalten, nur auf Liste A gelandet sind.
Jetzt möchte ich noch auf den Twist am Ende des Films eingehen, welcher ja die Gemüter ganz schön spaltet. Wer nicht gespoilert werden möchte, sollte jetzt nicht weiterlesen.
Am Ende wird enthüllt, dass Marie der eigentliche Killer ist, sie leidet an einer dissoziativen Identitätsstörung, einer psychischen Krankheit, bei der verschiedene Persönlichkeitszustände abwechselnd die Kontrolle über das Denken, Fühlen und Handeln eines Menschen übernehmen können. Kurz gesagt, man erlebt das eigene Handeln als das einer anderen Person, hier erlebt Marie ihre eigenen Taten als die des Killers.
Oft wird kritisiert, dass dadurch zu viele Logikfehler entstehen. Das kann ich nicht ganz nachvollziehen, denn wer sagt denn, dass die Wahrnehmung des Zuschauers die Richtige ist ? Oft wird das Publikum ja in die Position von Marie und ihrer Sicht der Welt versetzt, doch wo diese Szenen anfangen und aufhören, ist ja nicht ganz klar. Was wäre zum Beispiel, wenn auch Alex nur eine weitere Persönlichkeit von Marie ist ? Oder etwa der gesamte Film nicht real stattfindet, vielleicht bildet sich Marie ja auch alles nur ein. Das bleibt offen und eröffnet einen großen Interpretationsspielraum. Wieder kommt der Aspekt mit der Angst des Menschen vor dem Unbekannten zur Geltung. Was ist real und was nicht ?
Auch bemerkenswert finde ich die Tatsache, dass hier das Thema Homosexualität offen angesprochen wird, in einer Zeit, als noch keine breite gesellschaftliche Diskussion über dieses Thema stattfand. Marie ist lesbisch, aber sie gesteht sich ihre Liebe gegenüber Alex nicht ein. Warum ? Hat sie Angst vor Alex Reaktion oder Angst davor, von der Gesellschaft verstoßen zu werden ? Sie findet keinen Platz für ihre Gefühle, und ohne ein Ventil rutscht sie in die Soziopathie ab. Ihre Liebe macht sie blind und veranlasst sie zu diesen Gewalttaten.
Das ironische an der Sache ist, dass Alex logischerweise total entsetzt ist, aber nicht über Maries Liebe, sondern über die dadurch verursachten Taten. Ihre Reaktion hätte ganz sicher anders ausgesehen, wenn sie Marie ihr ihre Liebe einfach so gestanden hätte. Die Botschaft dahinter ist ganz klar: Zeige deine Gefühle offen und verstecke sie nicht, egal was die Gesellschaft davon hält.
Und das in einem Horrorfilm aus dem Jahr 2003 !
Man sieht schon, „High Tension“ ist bei Weitem nicht nur ein gewalttätiger Horrorfilm, es lohnt sich sehr, einen Blick hinter die Kulissen zu schauen und sich tiefer mit der Materie zu beschäftigen. Schauspiel, Effekte, Regie und besonders Atmosphäre sind einfach meisterhaft und fesseln den Zuschauer an den Stuhl, und dank seiner Tiefe lässt der Film auch länger nicht los, Etwas, was viele neue Splatterfilme verlernt haben. Den Kult hat der Film absolut verdient, ein Meisterwerk des modernen Horrorkinos, und auch wenn die Franzosen Jahre später noch grandiosere Werke schufen, „High Tension“ braucht sich wirklich vor Niemandem zu verstecken. Ich werte nach erneuter Analyse auf verdiente 10 Punkte auf.
Gewidmet Philippe Nahon, welcher am 19.4.2020 an den Folgen von Covid verstorben ist.
Ein Anti-Kriegsfilm mit einem guten Grundkonzept, der allerdings einige Längen aufweist, und so leider immer wieder Langeweile aufkommt.
Besonders toll ist das Schauspiel der zwei Sergeants, welche die zwei Seiten der Münze in der Kriegsführung von Vietnam darstellen.
Wäre der Film eine halbe Stunde kürzer, wäre wohl mehr drin gewesen, aber auch so ist "Platoon" einen Blick wert.
"American Psycho" aus dem Jahre 2000 ist ein wahrhaft brilliantes Meisterwerk des Serienkiller-Kinos. Inszeniert wurde er von der Regisseurin Mary Harron, was ich angesichts der Thematik und besonders der Buchvorlage, sehr außergewöhnlich finde. Die Buchvorlage von Bret Easton Ellis ist um ein Vielfaches grausamer als der Film, vom Gewaltlevel erinnert sie eher an "Murder Set Pieces", wahrscheinlich sogar noch brutaler, und das Buch war sogar eine Zeit lang indiziert.
Das galt als unverfilmbar, und so entschied man sich. den Fokus nicht auf die Gewalt, sondern auf die Person des Patrick Bateman zu legen, und so ist "American Psycho" eine Charakterstudie eines typischen Serienmörders. Denn bei vielen Psychopathen kombiniert sich Narzissmus mit Sadismus, so auch bei Bateman, als die Visitenkarte eines Kollegen mehr Aufmerksamkeit bekommt als die Eigene, reicht das zu einem Mord. Desweiteren empfindet Bateman kaum Gefühle, ein weiteres typisches Merkmal eines Serienmörders. Serienmörder sind oft überdurchschnittlich intelligent, und so können sie sich gut in anderen Personen hineinversetzten, und ihnen Emotionen vorspielen.
Verkörpert wird Bateman perfekt von Christian Bale, welcher den Film wahrlich auf seinen Schultern trägt und ganz klar das Highlight von "American Psycho" ist.
Sein Schauspiel ist ein Genuss, er bringt den intelligenten, erfolgreichen, gut aussehenden aber sehr kranken und gestörten Mörder so umwerfend rüber.
Die Gewalt ist kaum wirklich zu sehen, trotzdem herrscht eine sehr menschen- und frauenverachtende Stimmung, was das Ansehen oft dennoch sehr unangenehm macht. Ob das tatsächlich schon für 16-Jährige geeignet ist, wage ich zu bezweifeln, auch wenn es keinen Splatter zu sehen gibt, das Kopfkino erledigt oftmals den Rest.
Trotzdem hätte ich mir einen Hauch mehr an grafischer Gewalt gewünscht, mir ist klar, dass man das Level der Buchvorlage nie erreichen kann, aber etwas mehr Gore hätte meiner Meinung nach die Atmosphäre und die Stimmung noch erhöht, deswegen gibt es minimale Abzüge.
Auch ist "American Psycho" definitiv eine bitterböse, ironische Gesellschaftssatire, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Es ist eine Kritik am amerikanischen Kapitalismsus, welcher zwar nach außen hin sehr zivilisiert wirkt, im Innern aber oft sehr kranke Facetten annimmt. Wie Patrick Bateman eben. Er arbeitet nicht zufällig an der Wall Street und der Film heißt nicht umsonst "American Psycho".
Das Ende hält noch einen überraschenden Twist bereit, welcher den ganzen Film nochmal in einem ganz anderen Film erscheinen lässt, und viele Interpretationsmöglichkeiten bietet, Stichwort Schizophrenie.
"American Psycho" ist wirklich völlig zurecht ein Klassiker der Geschichte von Serienkillern im Kino, Bateman dürfte neben Hannibal Lecter eine der größten Ikonen sein, und schleicht sich mit seiner smarten Art in das Herz des Zuschauers. Auch ich kann mich diesem Reiz nicht entziehen und werde "American Psycho" sicherlich noch oft sehen. Ein fast perfekter Film.
„August Underground‘s Mordum“
„August Underground‘s Mordum“ gedreht von Fred Vogel im Jahre 2003, ist der zweite Teil der im Genre fast schon legendären „August Underground“ Reihe, und besonders „Mordum“ hat den Ruf, somit das Härteste vom Härtesten außerhalb der zweifelhaften Schattenwelt von Fetisch-Pornografie und Deathmondos zu sein. Auf den ersten Blick scheint der Film seinem Vorgänger „August Underground“ sehr ähnlich zu sein, doch gibt es einige Unterschiede, welche „Mordum“ in meinen Augen zum besten Teil der Reihe machen.
Wie immer in der Trilogie gibt es keine wirkliche „Handlung“, der Film dreht sich um mehrere Serienkiller, die ihren gesamten Alltag mit einer Handkamera filmen. Doch hier haben wir schon einen ersten Unterschied: Hatten wir in „August Underground“ nur Peter und den Kameramann, werden dem Zuschauer in „Mordum“ eine sehr gestörte Gruppe präsentiert, bestehend aus Peter (Fred Vogel), seiner sadomasochistischen Freundin Crusty (Cristie Whiles) und ihrem Bruder Maggot (Michael Todd Schneider). Hin und wieder taucht noch ein vierter Killer auf, gespielt von Killjoy, dem ehemaligen „lead vocalist“ der Death Metal Band Necrophagia.
Schauspielerisch kann man „Mordum“ wirklich keinen Vorwurf machen, denn Vogel und seine Freunde spielen ihre Rollen als verrückte Serienkiller so gut, dass man sich immer wieder fragt, ob das wirklich noch „Rollen“ sind. Sie fügen sich mit ihrem Auftreten perfekt in den Rest des Films, in die Atmosphäre und die Umgebung ein, dreckig, verwahrlost, gefühlskalt und einfach mörderisch. Gerade dafür, dass hier keine geschulten Schauspieler am Werk waren, ist das wirklich beeindruckend. Hier haben sich mehrere Fans von Underground-Kram, egal ob aus dem filmischen oder musikalischen Bereich, zusammengetan, viel Herzblut investiert und mit 600 Dollar Budget ein gelungenes filmisches Experiment gedreht. Diesen Mut muss man haben, und das muss angerechnet werden.
Dadurch, dass mehr gestörte Personen im Film vorhanden sind, steigert sich auch die gesamte Gestörtheit des Films. Alles ist böser, verrückter, expliziter und einfach geisteskrank. Und dadurch hat „Mordum“ einen großen Vorteil: Er ist deutlich weniger langweilig als die beiden anderen Teile, auch, wenn der Film dadurch nicht angenehmer wird. Und durch das Fehlen der Langeweile verliert der Zuschauer auch nicht so schnell die Lust am Film und den darin behandelten Themen. Komfort gibt es jedoch zu keiner Sekunde.
Denn hier bekommt man wirklich abartige und kranke Szenen zu sehen, dass man es kaum in Worte fassen kann. Fängt der Film noch mit den für die Reihe typischen „Hammermorden“ an, ist der erste perverse Höhepunkt, als Peter und Chrusty einen entführten Mann zwingen, sich selbst mit einer Nagelschere zu kastrieren, und so entmannt sich das Opfer mit quälend langsamen Schnitten und unter der dreckigen Lache der Killer selbst. Sonst würde seine ebenfalls entführte, erwachsene Tochter getötet werden. Das abgeschnittene Glied wird anschließend von den Killern benutzt, um die Tochter zu vergewaltigen. Diese Szene dürfte auch den abgebrühtesten Zuschauer schwer schlucken lassen.
Es folgen weitere Morde, Selbstverletzungen, Inzest, Vergewaltigungen, das Essen von Maden, und, um auch noch die letzte Grenze des guten Geschmackes auszuloten, die Schändung einer Kinderleiche in einer Badewanne. Auf solche Ideen kann man wohl nur kommen, wenn sich mehrere Horrorfans treffen und ihre kränkesten Ideen ohne jegliche moralische Grenzen oder Achtung des guten Geschmackes in einen Film packen, so geschehen in „August Underground‘s Mordum“. Natürlich ist das selbstzweckhaft, aber hier ist es einfach egal. Ein bisschen Wahnsinn in einem großen Topf von Psychopathen fällt nicht auf. Es wirkt wie eine Art Katharsis.
„Mordum“ setzt auch stärker als die anderen Teile auf den Ekelfaktor, so wird hier mehrmals der Fetisch der Emetophilie länger ausgelebt, Chrusty ergibt sich auf die Opfer, oder bringt sie selbst zum Erbrechen. „Mordum“ ist wahrlich ein ekliges, stinkendes, widerliches Stück von Film, doch irgendwie macht das ihn auch wieder interessant.
Denn es war schon immer eine der grundlegenden Ideen des Horrorfilms, Grenzen zu überschreiten und den Zuschauer so zu schocken. Und „Mordum“ ist die letzte Konsequenz dieser Tradition meiner Meinung nach. Ob man das sehen will oder nicht sollte jeder für sich entscheiden, doch kann man nicht nach selektivem Empfinden regelmäßig Horrorfilme konsumieren, Splatter abfeiern und „Bluuuut“ grölen, dann aber „Mordum“ verdammen. Denn wenn man diesen Pfad immer weiter geht, wird man unweigerlich bei eben jenem landen.
Optisch wird „August Underground‘s Mordum“ passend gemäß des Inhalts präsentiert, die Goreeffekte, gefertigt wie immer von Fred Vogel und Jerami Cruise, sind einfach top, und hier kommen sie auch häufiger vor die Kameralinse. Zum Splatterfilm wird „Mordum“ dadurch jedoch noch lange nicht, und er nur auf spritzendes Blut aus ist, wird keine Freude hieran haben, auch, da die Gewalt hier nie leicht konsumierbar ist, geschweige denn Spaß macht. Man muss sich in einer Tour vor sich selbst rechtfertigen, dass man sich so Etwas anschaut.
Auch die verwackelte Kamera hat hier auch endlich einen kleinen positiven Nebeneffekt. Dadurch, dass man hier mit der Ego-Perspektive in die Gruppe eingebunden wird, fühlt sich der Zuschauer noch näher am Geschehen dran. Man wird durch die wackelige Kamera, die schmutzigen und körnigen Filter und Noise-Effekte als Voyeur entlarvt. Man fühlt sich, als hätte man sich aktiv dafür entschieden, dem wahnsinnigen Treiben zu zusehen. Wieder hat man diesen Rechtfertigungszwang. Man fühlt sich ertappt und entlarvt. Ertappt und entlarvt durch das Medium Film. Und das ist wichtig, gerade im Underground, dass man gezwungen wird, zu reflektieren und nicht geistlos alles anzusehen. So ironisch es ist, durch das Fehlen von jeglichem moralischen Kompass im Film wird der Zuschauer an seinen Eigenen erinnert.
Abschließend kann man sagen, dass „August Underground‘s Mordum“ durchaus interessant im Sinne der Filmkunst ist, denn hier haben mehrere Amateurfilmer versucht, den Zuschauer auf unterschiedliche Weisen zu schocken: Der Gewalt, dem Realismus, dem Ekel, und durch das Entlarven des Zuschauers als „Mittäter“ durch das Betrachten des Films. Hier ist das Ziel des Films endlich einmal gelungen, und das mit den einfachsten Mitteln. Ebenso ist die Langeweile, die sich durch die anderen Teile zog, größtenteils verschwunden.
Auch das Schauspiel und die Effekte stimmen, und somit ist „Mordum“ der erste „August Underground“ Film, den ich positiv bewerte und für den ich eine bedingte Empfehlung für die Freunde des Extremkinos ausspreche. Nochmal will ich ihn jedoch wohl nicht sehen. „Mordum“ hat seinen Reiz, wenn auch auf eklige Weise. Es ist wie ein Würgereiz. Aber auch Würgereiz kann man nicht ohne Reiz schreiben.
Mensch, ich freue mich wie ein Flitzebogen !
Kontroverses und härteres Kino können die Franzosen ja sowieso, und die Regisseurin hat ja schon bei "RAW" abgeliefert. Hoffentlich weißt der Film dann auch wirklich etwas Härte auf, würde dem Mainstream- Horrorkino gut tun, war schon sehr weich gespült in letzter Zeit.
Bitte bald einen Kinostart oder ein DVD-Release !
Was eine tolle Horrorfilm-Perle !
Ein amerikanisches Forschungsteam untersucht in der Antarktis seltsame Vorkommnisse in einer norwegischen Forschungsstation. Niemand ahnt, welche tödliche Gefahr sich schon in ihrer Basis befindet. Sie kann jede Form annehmen....
"Das Ding aus einer anderen Welt" funktioniert als Horrorfilm einfach fantastisch. Der Film hat trotz seines Alters kaum etwas von seiner Wirkung eingebüßt. Die Spannung resultiert besonders aus der Ungewissheit, welche sich von den Protagonisten auch auf den Zuschauer überträgt. Niemand kann Niemandem mehr trauen. Wer verhält sich seltsam, wer ist infiziert ?
Besonders in der Szene mit der Blutprobe steigt die Spannung in's Unermessliche. Ennio Morricones hervorragender Soundtrack brennt sich schon von Anfang an in das Gedächtnis des Zuschauers und lässt ihn zittern, ohne auch nur einen einzigen optischen Reiz. Man fühlt die unsichtbare Bedrohung in Form des "Dings" förmlich. Genial gemacht.
Dazu kommt das, gerade für einen Horrorfilm, sehr gute Schauspiel. Kurt Russel und Konsorten bringen ihre Gefühle und besonders ihre Panik, sehr real herüber. Somit fiebert man mit den Figuren mit, und sie wirken nie wie die billigen Schablonen-Figuren, welche dem Zuschauer völlig egal sind und man nur auf den nächsten blutigen Tod wartet.
Auch die verdammt guten und teilweise ekligen Effekte sind herausragend, und beweisen wieder einmal, dass Splattereffekte gefälligst mit der Hand gemacht werden sollten, den CGI Mist kann man sich an dieser Stelle sparen und "Das Ding" brilliert hierbei wirklich. Nur ganz selten kann man einem Effekt sein Alter ansehen, und man sollte bedenken, der Film ist von 1982, hat also fast 40 Jahre auf der Kerbe !
Auch die Location der Forschungsstation und der Antarktis passen hervorragend in das Gesamtbild, sie reihen sich perfekt mit in die anderen Spannungselemente ein. Eine klaustrophobische Atmosphäre, immer mit der Ungewissheit, wer da gerade im Schneesturm verschwindet.
"Das Ding aus einer anderen Welt" spielt alle Horrorelemente auf sehr hohem Niveau sehr gelungen aus und fesselt so den Zuschauer an den Sitz. Handgemachte Effekte, eine umwerfende Atmosphäre, gelungenes Schauspiel und eine gute Regie machen eben auch im Jahr 2021 einen hervorragenden Horrorfilm aus !
Herzlichen Dank an Cuboni für den Tipp, du lagst völlig richtig, mir hat "The Thing" deutlich besser gefallen als "Alien" ;). Die DVD hat auch gleich einen Weg in die Sammlung gefunden !